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Fahrrad TF 1,69 Promille, Ersttäterin

Danke Max, mir war nur wichtig nochmals nachzurechnen, dass ich mit den angegeben Mengen auf die am Tattag gemessene Promillezahl vorher auch regelmäßig kam.
 
Eine Frage brennt mir noch auf der Seele:
Würdet ihr zur Sicherheit Nachweise einer VP mitbringen? Ich glaube durch viel Unterstützung fachkundiger Person (mein Mann und meine beste Freundin sind Psychologen), konnte ich meine Motive gut ergründen. Würdet ihr das so sagen?
Auf der „Fakten“ Seite habe ich sonst die Abstinenznachweise für 6 Monate.

Liebe Grüße
 
Würdet ihr zur Sicherheit Nachweise einer VP mitbringen?
Nachweise dienen auf keinen Fall der "Sicherheit", denn die einzige Sicherheit bist du !
Nachweise sind ein Stück Papier, die wohl gern gesehen werden ... sie nützen aber nichts, wenn du den Gutachter nicht glaubhaft von deiner geänderten Verhaltensweise überzeugen kannst.
Und VP ist nicht gleich Psychologe !

Es gibt keine Vorschriften für eine Vorbereitung zu einer MPU, du kannst dich vorbereiten wie du möchtest.
 
ich finde das schon sehr gelungen. Habe zugegeben den FB nur überflogen.
Als ich das Motiv gelesen habe, war für mich die Sache schon geritzt..

Zur Alk-Berechnung:
Ich habe nun einmal mit der Widmark Formel gerechnet und merke, dass meine Trinkmengen eher sehr großzügig eingeschätzt war, was den Abend betraf:

Aufgenommene Alkoholmenge in Gramm / (Körpergewicht in Kilogramm x Anteil Körperflüssigkeit) = BAK (Promille)

Sekt 0,1 Liter = 9g
Wein 0,2 Liter = 18g

11 Sekt
11x9/(60x0,55)=
99:33=3
5 Stunden Abbau= 2,5
Bei dieser Formel hast glaub ich das Resorptionsdefizit nicht berücksichtigt.
Also die getrunkene Menge wird nicht komplett verstoffwechselt, hiervon pauschal 20% abziehen, dann wie genannt Weiterrechnen.
Hier noch ein Promillerechner den ich gerne verwende. Ist genau die Formel.
 
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich war heute morgen auf der Führerscheinstelle: Die Frist wurde um 3 Wochen verlängert. Somit muss ich das Gutachten bis zum 09.12. einreichen. Meine MPU wird am 18.11. sein - das ist machbar.
Ich habe mitgebracht:
- förmliches Anschreiben mit Begründung
- Kopie Abstinenzvertrag
- Terminreservierung MPU

Ich habe auch Akteneinsicht genommen. Der Polizeibericht ist in der Akte. Positiv ist sicher, dass dort geschildert wird, dass ich massive Ausfallerscheinungen beim Radfahren zeigte (nutzte fast die komplette Breite der Straße, fuhr von links nach rechts).
Außerdem wird die Länge der schon zurückgelegten Stecke nicht angegeben.
Dafür aber, dass ich mich zuvor übergeben hatte.
Entstanden ist dies, klar weil ich zu betrunken war, aber dann getriggert durch das für mich orientierungslose Radfahren im Dunkeln. Argumentieren kann ich natürlich auch, dass ich an dem Abend mit 1,69 Promille das absolute Limit meiner Alkoholverträglichkeit ausgeschöpft habe.
Was denkt ihr? Können mir durch das Erbrechen Nachteile in der Kategorisierung nach A3 entstehen?

Danke euch!!
 

Vergiß die Einordnung in A3. Das entscheidet der Gutachter hauptsächlich nach den ihm vorliegenden Informationen. Was du erzählst ist dabei zweitrangig, zumal wenn du deine Angaben nicht belegen kannst. Der Gutachter muss dir auch nichts glauben.

Du hast eventuell noch nicht verstanden, worum es bei der MPU überhaupt geht.

Es steht fest, das du ein übermäßiges Alkoholproblem hast. Es steht fest, das du bei der MPU genau richtig bist. Wenn du bei der MPU dein Alkoholproblem stark verharmlost (wie du es aktuell tust) oder gar leugnest wirst du die MPU nicht bestehen.

Bei der MPU wird erwartet, das du dein Alkoholproblem erkannt hast und benennen kannst. Und zwar nicht nur alibimäßig. Dann wird erwartet, das du einen Weg gefunden und aufzeigen kannst, wie du trotz deines lebenslangen, unheilbaren Alkoholproblems gefahrlos am Straßenverkehr teilnehmen kannst.

Deine Angaben interessieren nur sofern sie realistisch sind und der Lebenswirklichkeit entsprechen. Dir muss nichts mehr nachgewiesen werden. Im Gegenteil musst du ganz einseitig belegen, das du dein Alkoholproblem langfristig unter Kontrolle haben kannst.

Du solltest nicht davon ausgehen, das eine Einordnung in A3 eine MPU wesentlich einfacher macht, als eine Einordnung in A2. Auch bei Einordnung in A3 wird im Regelfall eine gelebte Verhaltensänderung von einem Jahr erwartet. Das halbe Jahr, auf das du schielt, ist eine Ausnahme, auf die Betroffene aber kein Anrecht haben. Damit ein Gutachter dir eine MPU nach nur einem halben Jahr zutraut muss die Aufarbeitung entsprechend dazu passen.

Du kannst eine MPU im November angehen, die wird aber kein Selbstläufer werden.
 
Mr Murphy, sagst du das auf Basis der Kenntnis von meinem Fragebogen?
Wenn ja, welche Kriterien widersprechen deiner Absicht nach A3? Mit dem Vorsatz lebenslanger Abstinenz und einem deutlichen Lebenswandel mit klaren Vermeidungsstrategien, fühle ich mich von deinen Ausführung missverstanden. Evtl. magst du mir nochmal aufzeigen, warum du meine Aufarbeitung noch so kritisch siehst.
Liebe Grüße
 
Hallo Lena

Vergiss das, was dir @MrMurphy geschrieben hat. Ist Unsinn.

Wenn du die Hinweise, die du bisher bekommen hast gut umsetzt, sehe ich nichts, was gegen A3 spricht.

Stell doch einen überarbeiteten FB ein. Und mach mal die Frage 10 konkret. Was ist z.B. ein Biermischgetränk? (Menge Alkoholgehalt ?)
Ein Glas Wein? Wie groß? Ein leichter Weißwein oder ein 14er Barolo? Ich denke, du merkst, wo es hingehen soll. Exakte Angaben...auch bei den Cocktails.
Ob du das bei der MPU so genau brauchst sei mal dahingestellt, aber hier hilft es, um deinen Konsum gut einschätzen zu können.
 
Beim nochmaligen Durchlesen deines Threads drängt sich mir noch eine Frage auf:
Was machst du in einem halben Jahr oder später? Du möchtest dem GA ja eine lebenslange Abstinenz glaubhaft vermitteln.

Ich würde dich fragen, was spricht denn gegen ein Glas Sekt zum Anstoßen? Ist doch absolut nichts dabei?
Was hast du in deinen bisherigen Trinkpausen für positive Erfahrungen gemacht? (außer den üblichen "mir gehts ja soooo gut ohne Alk)
Hast du andere Menschen wahr genommen oder kennen gelernt, die abstinent leben? Was hatten die für Gründe?
Wie wird es dein Mann in Zukunft mit dem Alkohol halten?

Versteh mich bitte nicht falsch, aber das wäre mein Ansatzpunkt, dir auf den Zahn zu fühlen.
Wie ernst meint es die liebe Lena mit der lebenslangen Abstinenz, bzw. hat sie schon genug positive Erfahrungen gemacht, um mit 36 Jahren diese Entscheidung auch nachhaltig treffen zu können.
 
Danke für eure aufmunternden Worte.
Meine lebenslange Abstinenz-Entscheidung begründet sich rational auf der Erkenntnis, dass ich für mich persönlich keinen Vorteil im Konsum alkoholischer Getränke sehe (nach der intensiven Aufarbeitung). Weiterhin hat mir die Zuspitzung der Alkoholgefährdung gezeigt, dass ich ein Problem damit habe, mit Alkohol in ungefährlicher Art und Weise umzugehen. Ich bin überzeugt, dass ich diese Erkenntnis vor allem durch ein Vermeiden des Teufelskreis (Stress - Entspannung durch Alkohol) beibehalten kann.
Auch gibt es für mich persönlich negative Konsequenzen nach geringem Konsum, die ich meiden möchte (weniger Motivation zum
Sport, Schlaflosigkeit).
Mit meiner Abstinenz gehe ich seit dem Vorfall im März sehr transparent um und habe engen Freunden auch schon erklärt, warum ich in Zukunft so weiterleben möchte.

Mein Mann trägt das voll mit und trinkt zuhause auch nichts mehr (hätte er alleine sowieso nicht gemacht). In Urlauben oder bei gemeinsam besuchten Festen, trinkt er sehr wenig ( 2TE Max). Das war aber auch schon vorher so. Im Polizeibericht steht er sei nüchtern gewesen (hatte 2 Bier). Dabei fiel es mir nicht schwer, nichts zu trinken.

Ich habe mir eine Menge an Podcasts über abstinentes Leben angehört.
Für mich sehe ich als gravierenden Faktor, dass Alkohol mich darin hindert meine Emotionen und Bedürfnisse wahrzunehmen und ich ihn deshalb meiden will. Ich möchte mich nicht dominieren lassen von einer Droge, die mir einen Ausweg aus Stress verspricht, diesen aber verschlimmert.
Zudem ist mein Wissen, dass ich mir nun über Alkoholgefährdung und den Weg in missbrauch und Sucht angeeignet habe, ein wesentlicher Faktor genau jetzt auszusteigen und zwar komplett!
 
Vergiß die Einordnung in A3. Das entscheidet der Gutachter hauptsächlich nach den ihm vorliegenden Informationen.
Das kann der GA nur, wenn sich eine Diagnose in der Akte findet, oder die BAK entsprechend hoch ist. Letzteres ist aber auch nur ein Indiz.
Was du erzählst ist dabei zweitrangig,
Nein, genau das ist wichtig. Der GA wird seine Einschätzung anhand der Trinkhistorie und den zu Grunde liegenden Motiven treffen. Und das wird er erfragen und interessiert die Ausführungen des Probanden zur Kenntnis nehmen.
Der Gutachter muss dir auch nichts glauben.
Der GA geht zunächst von der Wahrheit aus, wird diese entsprechend der Hypothese 0 überprüfen und wenn nichts dagegen spricht (z.B. eklatante Widersprüche) wird er dem Probanden glauben. Die meisten GA helfen sogar bei den Antworten, wenn die Nervosität hoch ist.
 
Ihr seid wirklich Klasse!!

Ich habe auch eine hohe Motivation abstinent zu bleiben, die sich aus der Verantwortung für meine noch kleinen Kinder ergibt.
Ich muss für sie gesund bleiben und gesunde Strategien mit Belastungen umzugehen beibehalten.
Daran feile ich noch!!

Ich bin total begeistert, dass die Fristverlängerung so einfach war. Habe ich mich darauf gut vorbereitet und war 3 Minuten bei der Sachbearbeiterin im Raum.
 
Das glaube ich dir, dass du die Abstinenz sehr Ernst nimmst und zufrieden lebst und auch weiterhin leben möchtesf.
Das wird auch in deinem FB deutlich.

Meiner Wahrnehmung nach hat sich auch das Verhältnis, insbesondere zu Alkohol, in der Gesellschaft gewandelt.
Bei jedem Event, sei es geschäftlich oder privat gibt es mittlerweile -auch auf Tabletts in Entrees- alkoholfreie „Alternativen“.
Wie gesagt, das sind meine Erfahrungen.
Aber gerade, wenn ich mir das „Jungvolk“ um die 20 anschaue, trinken diese kaum Alkohol.
Sie leben vegetarisch oder vegan und achten sehr darauf, was sie ihrem Körper zuführen.

Daher finde ich eine Abstinenzentscheidung altersunabhängig, sofern diese nicht intuitiv getroffen wird, durchaus glaubhaft.
 
Meine lebenslange Abstinenz-Entscheidung begründet sich rational auf der Erkenntnis, dass ich für mich persönlich keinen Vorteil im Konsum alkoholischer Getränke sehe
Lena, ich glaube dir das, auch auf Grund deiner "nachgelieferten" Erklärung auch. Klingt schon überzeugend, was du anführst.
Wenn du da jetzt noch ein konkretes Beispiel aus deinem Leben dazu hättest, wäre es perfekt. GA lieben er- bzw. gelebte Beispiele.
Also eher emotional als Bestätigung deiner rationalen Erkenntnisse. Z.B. etwas, was deine Schlaflosigkeit, auch bei geringen Mengen Alkohol betrifft. Vielleicht fällt dir etwas Konkretes ein, was dir früher den Schlaf (mit Alkohol) geraubt hat und im Gegenzug dazu heute etwas, was du nüchtern zur Schlafenszeit gelassen auf "zu gegebener Zeit" verschieben kannst.
Ich persönlich finde deine Einlassungen etwas zu theoretisch, wenn auch glaubhaft. Rationale Erkenntnisse, Bücher, Wissen, Podcasts... Ich würde gerne etwas mehr von Lena erfahren. Ich bin mir ziemlich sicher, du findest etwas aus dem "echten Leben"
Lieber hier etwas "zu heiß" essen ;)
 
Genau, übermäßiger Alkoholkonsum ist nie rational bedingt, sondern aufgrund idr verdrängter etc. Emotionen, die sich so auf dekompensatorische Art und Weise Bahn brechen.

Diese verdrängten Emotionen hast du auf rationaler Ebene schon gut erfasst.
Wenn diese bei dir ankommen, bin ich mir sicher, dass du diese auch wahrnehmen und beschreiben kannst, um deine Antworten mit „Lena“ füllen kannst :smiley138:
 
Danke euch!! Ihr seid wirklich eine große Hilfe. Ich hoffe, dass ich persönlich das auch emotionaler und lebhafter schildern kann. Sobald ich schreibe, merkt man mir schnell den bürokratischen Backround an
 
Lena, du darfst ruhig ein, zwei, drei gelebte Beispiele ganz bürokratisch in deinen FB aufnehmen ;)
Während meiner abstinenten Zeit konnte ich auch schon eine Vielzahl an Gelegenheit durchleben, in denen ich früher getrunken hätte (2 Urlaube, 1 Hochzeit, 2 runde Geburtstage, mehrere Restaurantbesuche),
Ganz schön viel Gelegenheit für 6 Monate. Pick dir hier ein Ereignis raus, und erzähle (schreibe) ganz konkret.

Warum bohre ich da so rum? Ich wünsche dir, dass du dem GA keinen Anlass gibst, womöglich ein Jahr Verhaltensänderung zu verlangen.
Das kannst du eben, wenn du schon einiges erlebt hast.

Ich zitiere mal die BuK:
Der reduzierte Alkoholkonsum besteht bereits seit einem so langen Zeitraum, dass gegebenenfalls früher relevante Trinkanlässe, die zu hohem Alkoholkonsum geführt hatten, erneut gegeben waren. Davon kann nach Ablauf eines Jahres,
frühestens nach sechs Monaten ausgegangen werden.
Du wirst bei der MPU 8 Monate lang „freiwillig“ abstinent sein. Zeig dem GA anhand von Beispielen, dass du schon einiges (nicht nur Trinkanlässe) ERLEBT hast.

Eine Frage noch:
Hast du die BuK eigentlich vorliegen? (Ist überhaupt nicht notwendig, ich frage rein aus Interesse)
 
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