Anchorweed
Neuer Benutzer
Hallo,
Ich lese hier schon länger mit und habe mich dazu aufgerafft auch mal meineMärchenstunde Akte hier zu posten. Find ich echt super wie dieses Forum bei der schwierigen Situation der MPU hilft und sich einige hier viel Zeit nehmen um das Thema zu erläutern und Feedback zu geben, dafür Hut ab und schonmal im vorhinein Danke an jedwedes Feedback.
FB Drogen
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 29
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Ca 8 Jahre, täglich 0,5-5g
Datum der Auffälligkeit: 06.06.2016
Drogenbefund
Blutwerte: 8,5 ng/ml THC, 59 ng/ml THC-COOH, 2,7 ng/ml 11-OH-THC,
Schnelltest: Positiv
Beim Kauf erwischt: Ja, in der Grenzregion Niederlande mit 8g im Auto aufgegriffen worden.
Nur daneben gestanden: Nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein (?)
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Ja, 500€ und 1 Monat Fahrverbot.
Verurteilt: Nein
Strafe abgebüßt:
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Nein, wurde beglaubigt verloren
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: Nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Geschwindigkeitsüberschreitung 1 Punkt 2016, Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr 2011.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland:
NRW
Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: April 2019
Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen: 1 Jahr abgeschlossen am 16.6.2020, alle Befunde sind erledigt und negativ.
Keinen Plan:
Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Nein
MPU
Datum: Steht noch aus
Welche Stelle (MPI): Wahrscheinlich DEKRA
Schon bezahlt?: Nein
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Steht noch aus
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
Version: 0.5
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Ca 2005 durch Hörensagen im Freundeskreis und dumme Sprüche. "Haste Haschisch inner Tasche haste immer was zu nasche"
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
6.06.2008
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Zunächst einen einzelnen Joint 2008 an meinem 18. Geburtstag, ein entfernter Bekannter bot ihn mir an und wir teilten uns den Joint.
2010 wechselte ich die Schule und lernte dort neue Freunde kennen mit denen ich zuerst alle 2-3 Monate, später einmal im Monat, zusammen 2-3 Joint an einem Samstag konsumierte. Anfang 2012 brach der Kontakt aus unterschiedlichen Gründen ab und ich hörte auf zu konsumieren.
Der Jahresanfang 2016 markiert die dritte Episode des Drogenkonsums. Es fing im Januarurlaub an mit 2 aufeinander folgenden Wochenenden an denen ca 5g Cannabis konsumiert wurde. Ich beschaffte mir zum ersten Mal selbst Cannabis und hatte zu der Zeit auch 3 Freunde mit denen ich öfters am Wochenende und ab und zu Mittwochs (Bergfest) 2-3 Joints rauchte.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke keinen Alkohol, mit 16 Jahren habe ich nach negativen Erfahrungen mit dem Vollrausch eine tiefliegende Abneigung entwickelt.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche etwa 8 Zigaretten am Tag und trinke durchschnittlich 4 kleine Tassen Kaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Im Nachhinein auf jeden Fall, zur Zeit des Konsums wurden diese schnell verdrängt und ignoriert. Antriebslosigkeit, Nervosität und Verwirrtheit sowie Müdigkeit und einen schwachen Kreislauf während des Konsums und auch in den Morgenstunden des Folgetages.
Meine Konzentrationsfähigkeit war objektiv stark eingeschränkt. Risikoabschätzung und Verantwortungsbewusstsein traten in den Hintergrund.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich schob die Müdigkeit und Antriebslosigkeit auf meinen körperlich zermürbenden Job und redete mir die Droge und ihre Wirkung schön. Da ich nie allein rauchte
entwickelte sich ein seltsames Zusammengehörigkeitsgefühl, da man gemeinsam etwas verbotenes tat.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
8,5 ng/ml THC und 59 ng/ml THC-COOH
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
An 4 Tagen 2-3 Joints am Mittag bis Abends.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
1 Joint ca. 4 Stunden vor Fahrtantritt.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich hatte Geburtstag, hatte ein paar Freunde eingeladen und wir konsumierten gemeinsam.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde bei einer zufälligen Kontrolle der Polizei überprüft.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte in die Niederlande fahren um dort Cannabis zu kaufen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte ca 90 km und bin ca 70 km gefahren.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
In dem Wissen dass THC bis zu 72 Stunden noch Wirkung zeigen kann, schätze ich insgesamt 240 Fahrten.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Die damals mangelnde Einschätzung der Wirkungsdauer und des Leistungsvermögens führten zu der fehlerhaften Annahme das 3-4 Stunden nach Konsum reichen könnte um eine Gefahr zu vermeiden.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Drogen und im speziellen THC/Cannabis führen zu einer Vielzahl an negativen Effekten die ein sicheres fahren im Straßenverkehr über einen langen Zeitraum ausschließen, unter anderem: Verlangsamte Reaktionszeit, gestörte Wahrnehmung von Helligkeit, mangelnde Risiko und Dinstanzabschätzung. Verringerte Konzentrationsfähigkeit, Urteilsfähigkeit. Erhöhte Müdigkeit, Nervosität und Ablenkbarkeit.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Im Falle von THC sind es meines wissens ca 72 Stunden, wobei durch die unregelmäßige Abbaurate und des Ausstoßes von THC aus dem Fettgewebe dieser Zeitraum auch noch größer Ausfallen kann. Eine Beeinträchtigung liegt auch dann vor wenn man sich vermeintlich wieder "fit" fühlt, da die Urteilsfähigkeit und das kritische Denken durch die Drogen schadhaft reduziert wird.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Mitlerweile schon. Körperlich sind Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf, Lichtempfindlichkeit und verringerte Schlafqualität unter anderem zu nennen. Psychisch reichen die Folgen von Psychosen über Depressionen, Toleranzentwicklung und damit gesteigerten Konsum bis zur Drogenabhängigkeit.
Die Lebens und Leistungsqualität leidet objektiv in jedem Fall, bei einem täglichen Konsum besteht vorallem die Gefahr diese Situation subjektiv nichtmehr im Ansatz realistisch einschätzen zu können da man durch die Droge einer verzerrte Wahrnehmung unterliegt.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Der erste Cannabiskonsum fand aus Neugier statt, ich war frisch 18 rauchte und trank keinen Alkohol und dachte mir ich probier es mal.
2010 lernte ich Freunde kennen die Erfahrung mit Cannabis hatten und ich dazugehören wollte. Ich wusste nicht wohin mit mir, hatte keine Perspektive für meine Zukunft und fand in meinem jugendlichen Leichtsinn die Gefahren von Cannabis übertrieben und die Wirkung bei unregelmäßigem Konsum angenehm.
Als der Freundkreis Anfang 2012 zerbrach hörte ich auf zu konsumieren da ich mir alleine keine angenehme Wirkung erwartete und ich mich durch Sport, kompetitive Computerspiele und neue Freunde die kein Cannabis rauchten neu orientierte.
2016 hatte ich einen körperlich zermürbenden und äußerst stressigen Job (Logistik), kam mit der Arbeitslast nicht klar und versuchte mich mit Cannabis von meinen Problemen und Schmerzen abzulenken. Auch familiär gab es Probleme, der Kontakt zu meinem Vater und Opa wurden eingestellt. Ich hatte niemanden mit dem ich offen und ausführlich meine Situation besprechen konnte. Ich wählte den Weg des geringsten Widerstandes und begann des öfteren zu Konsumieren.
Da ich nahe an der Grenze wohne bot sich die Gelegenheit in den hiesigen Coffeeshops einzukaufen. Desweiteren konnte ich genug Bekannte aufrufen um mit ihnen gemeinsam zu konsumieren.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie und alten Freunde bekamen davon wenig bis garnichts mit, ich redete nicht über das Thema und ignorierte die Warnungen und kritischen Stimmen. Ich und meine Mitkonsumenten verharmlosten den Konsum unter uns.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, eine anhaltende Verspannung des unteren Rückens in den ersten Wochen des Junis 2016, während meines Urlaubs, ging einher mit einem gesteigertem Konsum zu dieser Zeit.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nach meiner Auffälligkeit und der Einstellung des Konsums am 7.6.2016 versuchte ich zunächst alleine mich von der Droge entgültig loszusagen. Nachdem ich einen Monat nichtsmehr konsumierte sprach ich mit meinem ältesten und besten Freund, meiner Schwester und meiner Mutter nach und nach über meinen Konsum. Dieses Feedback stärkte mir den Rücken und half mir meinen Beschluss der Drogenfreiheit durchzusetzen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Juli 2016 Konsumspitze.
7.6.2008- Februar2010 sowie Februar 2012- Januar 2016 Konsumpausen
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Nichts. Ich konnte auch ohne Drogen abschalten. Es erschien mir damals jedoch oft einfacher zu konsumieren als mich durch etwas Sport oder mediation, Computerspiele, lesen oder Gesprächen mit Freunden vom Alltag zu lösen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Wie jeder Drogenkonsument war natürlich auch ich gefährdet Drogenabhängig zu werden.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Natürlich. Ich hätte meine Freizeit anders gestalten, andere Freunde priorisieren, mich mehr mit dem Thema kritisch auseinandersetzen können.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nachdem ich mich endlich kritisch mit dem Konsum und seinen Folgen auseinandergesetzt habe gab es keinen Grund weiterhin Drogen zu nehmen. Die Gefahr die man für andere und auch sich selbst unter Drogeneinfluss darstellt war der entscheidenste Faktor.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Nachdem ich an meinem Geburtstag aufgegriffen wurde und ich mich an diesem denkwürdigem Tag, wahrscheinlich das erste mal ,wirklich kritisch mit meinem Konsum und seinen Folgen auseinandersetzte begann ein grundlegendes Umdenken was das Thema Cannabis/Drogenkonsum angeht.
Ich realisierte welche Gefahr ich für Andere und auch mich darstellte und wie sehr ich mich selbst getäuscht hatte um an diesen Punkt in meinem Leben zu kommen.
Nie wieder wollte ich es soweit kommen lassen.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Bei gelegentlichem Konsum bestehen weiterhin die Gefahren eines jeden Drogenkonsums. Daher kann es nur eine absolute Drogenfreiheit geben wenn man nicht bereit ist die körperlichen, geistigen und gesellschaftlichen Folgen eines Drogenkonsums zu verantworten.
Drogen verzerren die Wahrnehmung, machen den Konsumenten zu einer Gefahr für sich selbst und sein Umfeld. Auch bei gelegentlichem Konsum ist es garantiert das man seine Situation nichtmehr objektiv beurteilen kann.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv. Schon nach wenigen Tagen fühlte ich mich leistungsfähiger und hatte mehr Elan sowie Ideen was ich machen könnte. Nach circa einer Woche begann ich wieder erholsam zu schlafen und hatte einige intensive Träume. Mein Kreislauf war stabiler, ich wurde innerlich ruhiger und sozialer.
Nach circa 3 Wochen dachte ich nicht mehr über die Umstellung nach und es wurde zur Normalität.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Bei der Umstellung niemand, da ich mich so schämte und es alleine durchziehen wollte. Als ich mich sicher fühlte und für mich normalisierte hatte suchte ich Kontakt zu meinem besten Freund, meiner Schwester und meiner Mutter dir mir im verlauf der folgenden Monate immer wieder ein positives Feedback gaben.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und Freunde waren angetan das ich mehr mit ihnen unternehmen wollte und positiver gestimmt war.
Meine Drogenbekannten hakten mich schnell ab, da ich mich zuerst distanzierte und dann den Kontakt endgültig einstellte.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich sehe sie 2-3 mal im Jahr vereinzelt in der Stadt und man grüßt sich.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich habe für mich beschlossen absolut Drogenfrei zu leben. Cannabis wird gemieden wo es nötig ist (Festivals, alte Bekannte) und ein Konsum wird abgelehnt da ich weiß welche Folgen dieser hat.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich weiterhin strikt abstinent lebe und darauf achte nicht passiv zu konsumieren oder Medikamente einzunehmen die den sicheren Umgang mit einem KFZ gefährden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ein beginnender Rückfall wäre für mich schon ein einmaliger Konsum. Ein Zug an einem Joint, ein Biss von einem Haschkeks oder was es sonst noch so gibt.
Sollte diese Situation doch eintreten würde ich direkt mit meiner Mutter und meinem besten Freund in Kontakt treten und schnellstmöglichst professionelle Psychologische Beratung in Anspruch nehmen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Abstinent.
Ich lese hier schon länger mit und habe mich dazu aufgerafft auch mal meine
FB Drogen
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 29
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Ca 8 Jahre, täglich 0,5-5g
Datum der Auffälligkeit: 06.06.2016
Drogenbefund
Blutwerte: 8,5 ng/ml THC, 59 ng/ml THC-COOH, 2,7 ng/ml 11-OH-THC,
Schnelltest: Positiv
Beim Kauf erwischt: Ja, in der Grenzregion Niederlande mit 8g im Auto aufgegriffen worden.
Nur daneben gestanden: Nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein (?)
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Ja, 500€ und 1 Monat Fahrverbot.
Verurteilt: Nein
Strafe abgebüßt:
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Nein, wurde beglaubigt verloren
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: Nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Geschwindigkeitsüberschreitung 1 Punkt 2016, Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr 2011.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Bundesland:
NRW
Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: April 2019
Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen: 1 Jahr abgeschlossen am 16.6.2020, alle Befunde sind erledigt und negativ.
Keinen Plan:
Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Nein
MPU
Datum: Steht noch aus
Welche Stelle (MPI): Wahrscheinlich DEKRA
Schon bezahlt?: Nein
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: Steht noch aus
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
Version: 0.5
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Ca 2005 durch Hörensagen im Freundeskreis und dumme Sprüche. "Haste Haschisch inner Tasche haste immer was zu nasche"
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
6.06.2008
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Zunächst einen einzelnen Joint 2008 an meinem 18. Geburtstag, ein entfernter Bekannter bot ihn mir an und wir teilten uns den Joint.
2010 wechselte ich die Schule und lernte dort neue Freunde kennen mit denen ich zuerst alle 2-3 Monate, später einmal im Monat, zusammen 2-3 Joint an einem Samstag konsumierte. Anfang 2012 brach der Kontakt aus unterschiedlichen Gründen ab und ich hörte auf zu konsumieren.
Der Jahresanfang 2016 markiert die dritte Episode des Drogenkonsums. Es fing im Januarurlaub an mit 2 aufeinander folgenden Wochenenden an denen ca 5g Cannabis konsumiert wurde. Ich beschaffte mir zum ersten Mal selbst Cannabis und hatte zu der Zeit auch 3 Freunde mit denen ich öfters am Wochenende und ab und zu Mittwochs (Bergfest) 2-3 Joints rauchte.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke keinen Alkohol, mit 16 Jahren habe ich nach negativen Erfahrungen mit dem Vollrausch eine tiefliegende Abneigung entwickelt.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche etwa 8 Zigaretten am Tag und trinke durchschnittlich 4 kleine Tassen Kaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Im Nachhinein auf jeden Fall, zur Zeit des Konsums wurden diese schnell verdrängt und ignoriert. Antriebslosigkeit, Nervosität und Verwirrtheit sowie Müdigkeit und einen schwachen Kreislauf während des Konsums und auch in den Morgenstunden des Folgetages.
Meine Konzentrationsfähigkeit war objektiv stark eingeschränkt. Risikoabschätzung und Verantwortungsbewusstsein traten in den Hintergrund.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich schob die Müdigkeit und Antriebslosigkeit auf meinen körperlich zermürbenden Job und redete mir die Droge und ihre Wirkung schön. Da ich nie allein rauchte
entwickelte sich ein seltsames Zusammengehörigkeitsgefühl, da man gemeinsam etwas verbotenes tat.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
8,5 ng/ml THC und 59 ng/ml THC-COOH
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
An 4 Tagen 2-3 Joints am Mittag bis Abends.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
1 Joint ca. 4 Stunden vor Fahrtantritt.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich hatte Geburtstag, hatte ein paar Freunde eingeladen und wir konsumierten gemeinsam.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde bei einer zufälligen Kontrolle der Polizei überprüft.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte in die Niederlande fahren um dort Cannabis zu kaufen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte ca 90 km und bin ca 70 km gefahren.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
In dem Wissen dass THC bis zu 72 Stunden noch Wirkung zeigen kann, schätze ich insgesamt 240 Fahrten.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Die damals mangelnde Einschätzung der Wirkungsdauer und des Leistungsvermögens führten zu der fehlerhaften Annahme das 3-4 Stunden nach Konsum reichen könnte um eine Gefahr zu vermeiden.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Drogen und im speziellen THC/Cannabis führen zu einer Vielzahl an negativen Effekten die ein sicheres fahren im Straßenverkehr über einen langen Zeitraum ausschließen, unter anderem: Verlangsamte Reaktionszeit, gestörte Wahrnehmung von Helligkeit, mangelnde Risiko und Dinstanzabschätzung. Verringerte Konzentrationsfähigkeit, Urteilsfähigkeit. Erhöhte Müdigkeit, Nervosität und Ablenkbarkeit.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Im Falle von THC sind es meines wissens ca 72 Stunden, wobei durch die unregelmäßige Abbaurate und des Ausstoßes von THC aus dem Fettgewebe dieser Zeitraum auch noch größer Ausfallen kann. Eine Beeinträchtigung liegt auch dann vor wenn man sich vermeintlich wieder "fit" fühlt, da die Urteilsfähigkeit und das kritische Denken durch die Drogen schadhaft reduziert wird.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Mitlerweile schon. Körperlich sind Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauf, Lichtempfindlichkeit und verringerte Schlafqualität unter anderem zu nennen. Psychisch reichen die Folgen von Psychosen über Depressionen, Toleranzentwicklung und damit gesteigerten Konsum bis zur Drogenabhängigkeit.
Die Lebens und Leistungsqualität leidet objektiv in jedem Fall, bei einem täglichen Konsum besteht vorallem die Gefahr diese Situation subjektiv nichtmehr im Ansatz realistisch einschätzen zu können da man durch die Droge einer verzerrte Wahrnehmung unterliegt.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Der erste Cannabiskonsum fand aus Neugier statt, ich war frisch 18 rauchte und trank keinen Alkohol und dachte mir ich probier es mal.
2010 lernte ich Freunde kennen die Erfahrung mit Cannabis hatten und ich dazugehören wollte. Ich wusste nicht wohin mit mir, hatte keine Perspektive für meine Zukunft und fand in meinem jugendlichen Leichtsinn die Gefahren von Cannabis übertrieben und die Wirkung bei unregelmäßigem Konsum angenehm.
Als der Freundkreis Anfang 2012 zerbrach hörte ich auf zu konsumieren da ich mir alleine keine angenehme Wirkung erwartete und ich mich durch Sport, kompetitive Computerspiele und neue Freunde die kein Cannabis rauchten neu orientierte.
2016 hatte ich einen körperlich zermürbenden und äußerst stressigen Job (Logistik), kam mit der Arbeitslast nicht klar und versuchte mich mit Cannabis von meinen Problemen und Schmerzen abzulenken. Auch familiär gab es Probleme, der Kontakt zu meinem Vater und Opa wurden eingestellt. Ich hatte niemanden mit dem ich offen und ausführlich meine Situation besprechen konnte. Ich wählte den Weg des geringsten Widerstandes und begann des öfteren zu Konsumieren.
Da ich nahe an der Grenze wohne bot sich die Gelegenheit in den hiesigen Coffeeshops einzukaufen. Desweiteren konnte ich genug Bekannte aufrufen um mit ihnen gemeinsam zu konsumieren.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie und alten Freunde bekamen davon wenig bis garnichts mit, ich redete nicht über das Thema und ignorierte die Warnungen und kritischen Stimmen. Ich und meine Mitkonsumenten verharmlosten den Konsum unter uns.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, eine anhaltende Verspannung des unteren Rückens in den ersten Wochen des Junis 2016, während meines Urlaubs, ging einher mit einem gesteigertem Konsum zu dieser Zeit.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nach meiner Auffälligkeit und der Einstellung des Konsums am 7.6.2016 versuchte ich zunächst alleine mich von der Droge entgültig loszusagen. Nachdem ich einen Monat nichtsmehr konsumierte sprach ich mit meinem ältesten und besten Freund, meiner Schwester und meiner Mutter nach und nach über meinen Konsum. Dieses Feedback stärkte mir den Rücken und half mir meinen Beschluss der Drogenfreiheit durchzusetzen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Juli 2016 Konsumspitze.
7.6.2008- Februar2010 sowie Februar 2012- Januar 2016 Konsumpausen
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Nichts. Ich konnte auch ohne Drogen abschalten. Es erschien mir damals jedoch oft einfacher zu konsumieren als mich durch etwas Sport oder mediation, Computerspiele, lesen oder Gesprächen mit Freunden vom Alltag zu lösen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Wie jeder Drogenkonsument war natürlich auch ich gefährdet Drogenabhängig zu werden.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Natürlich. Ich hätte meine Freizeit anders gestalten, andere Freunde priorisieren, mich mehr mit dem Thema kritisch auseinandersetzen können.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nachdem ich mich endlich kritisch mit dem Konsum und seinen Folgen auseinandergesetzt habe gab es keinen Grund weiterhin Drogen zu nehmen. Die Gefahr die man für andere und auch sich selbst unter Drogeneinfluss darstellt war der entscheidenste Faktor.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Nachdem ich an meinem Geburtstag aufgegriffen wurde und ich mich an diesem denkwürdigem Tag, wahrscheinlich das erste mal ,wirklich kritisch mit meinem Konsum und seinen Folgen auseinandersetzte begann ein grundlegendes Umdenken was das Thema Cannabis/Drogenkonsum angeht.
Ich realisierte welche Gefahr ich für Andere und auch mich darstellte und wie sehr ich mich selbst getäuscht hatte um an diesen Punkt in meinem Leben zu kommen.
Nie wieder wollte ich es soweit kommen lassen.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Bei gelegentlichem Konsum bestehen weiterhin die Gefahren eines jeden Drogenkonsums. Daher kann es nur eine absolute Drogenfreiheit geben wenn man nicht bereit ist die körperlichen, geistigen und gesellschaftlichen Folgen eines Drogenkonsums zu verantworten.
Drogen verzerren die Wahrnehmung, machen den Konsumenten zu einer Gefahr für sich selbst und sein Umfeld. Auch bei gelegentlichem Konsum ist es garantiert das man seine Situation nichtmehr objektiv beurteilen kann.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Durchweg positiv. Schon nach wenigen Tagen fühlte ich mich leistungsfähiger und hatte mehr Elan sowie Ideen was ich machen könnte. Nach circa einer Woche begann ich wieder erholsam zu schlafen und hatte einige intensive Träume. Mein Kreislauf war stabiler, ich wurde innerlich ruhiger und sozialer.
Nach circa 3 Wochen dachte ich nicht mehr über die Umstellung nach und es wurde zur Normalität.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Bei der Umstellung niemand, da ich mich so schämte und es alleine durchziehen wollte. Als ich mich sicher fühlte und für mich normalisierte hatte suchte ich Kontakt zu meinem besten Freund, meiner Schwester und meiner Mutter dir mir im verlauf der folgenden Monate immer wieder ein positives Feedback gaben.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und Freunde waren angetan das ich mehr mit ihnen unternehmen wollte und positiver gestimmt war.
Meine Drogenbekannten hakten mich schnell ab, da ich mich zuerst distanzierte und dann den Kontakt endgültig einstellte.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, ich sehe sie 2-3 mal im Jahr vereinzelt in der Stadt und man grüßt sich.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich habe für mich beschlossen absolut Drogenfrei zu leben. Cannabis wird gemieden wo es nötig ist (Festivals, alte Bekannte) und ein Konsum wird abgelehnt da ich weiß welche Folgen dieser hat.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich weiterhin strikt abstinent lebe und darauf achte nicht passiv zu konsumieren oder Medikamente einzunehmen die den sicheren Umgang mit einem KFZ gefährden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ein beginnender Rückfall wäre für mich schon ein einmaliger Konsum. Ein Zug an einem Joint, ein Biss von einem Haschkeks oder was es sonst noch so gibt.
Sollte diese Situation doch eintreten würde ich direkt mit meiner Mutter und meinem besten Freund in Kontakt treten und schnellstmöglichst professionelle Psychologische Beratung in Anspruch nehmen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Abstinent.