• Hallo, das Forum wurde auf einen neuen Server umgezogen. Wir bitten alle Forenbenutzer, sofern Fehler auftauchen, Ihren Browsercache einmal zu leeren. Danke!

Fehlendes Trennvermögen und gelegentlicher Cannabiskonsum. MPU Fragebogen.

GoKapi

Neuer Benutzer
Zur Person:

Geschlecht: männlich
Alter: 28 (zum Zeitpunkt der Kontrolle 18)

Was ist passiert?

Drogensorte: Cannabis
Konsumform: gelegentlicher Cannabiskonsum (vom November 2010 – Juli 2011).

Datum der Auffälligkeit: 25.03.2011
Führerschein abgegeben: Juni 2011, wurde entzogen.

Drogenbefund

Blutwerte: 4,4 ng/ml aktiv, 56ng/ml THC-COOH, Hydroxy-THC 2.7 ng/ml.
Schnelltest: Ja, positiv.
Beim Kauf erwischt: Nein.

Führerscheinstelle

Akteneinsicht: Ja.
Sonstige Verstöße oder Straftaten? Nein.
Genaue Fragestellung der Fsst: Stand nichts in der Akte.

Bundesland

Rheinland-Pfalz.

Konsum


Ich konsumiere noch: Nein.
Letzter Konsum: Mitte Juli 2011. (Ca. einen Monat nach Führerscheinentzug.

Abstinenznachweis

Urinscreening: Ja, 6 Monate. (vom 01.08.2020- 31.01.2021).

Aufarbeitung

Drogenberatung: Nein.

Altlasten

Bist du Rückfalltäter: Nein. Keine Eintragungen im Führungszeugnis oder sonstiges.


1. Wann haben Sie das allererste Mal von Illegalen Drogen gehört?

In der 9. Klasse, als uns die Polizei besuchen kam um uns über Drogen und Kriminalität aufzuklären.
Die Polizisten hielten einen etwa. 2 stündigen Vortrag mit anschließender Fragerunde.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Das erste Mal Konsumierte ich ca. im November 2010.
Nachdem sich meine Eltern im Sommer 2010 getrennt haben musste meine Mutter, bei der ich geblieben bin, Sozialleistungen beantragen. Im Zuge dessen musste ich im Oktober in eine Maßnahme. Dort kam ich dann mit der Droge Cannabis in Berührung.

3. Wie sah der Konsum aus? (Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Ich habe in dem Jahr wo ich in der Maßnahme war insgesamt 8-10-mal gekifft. Hätte sich das öfter ergeben, hätte ich bestimmt auch öfter gekifft. Der erste Konsum war mit einer Bekanntschaft, die ich in der Maßnahme kennengelernt habe. Ich habe auch nur dort gekifft, wo ich sicher sein konnte, dass niemand aus meiner Familie, damalige Freundin und meine Freunde etwas davon mitbekommen konnte.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol?

Gegen Alkohol habe ich eine große Abneigung. Ich denke, dass ist auf meinen verstorbenen Opa zurückzuführen. Er hat des Öfteren getrunken. Dabei hat er sich nicht gerade gut verhalten. Ich kann mich an eine Situation erinnern wo wir zusammen mit der ganzen Familie gegrillt haben. Wir saßen alle zusammen und eine fremde Frau ist auf der Straße mit Ihrem Hund spazieren gegangen und mein Opa hat ihr hinterhergerufen und sie förmlich angemacht, obwohl meine Oma und er Rest der Familie daneben saß. Alkoholisierte Menschen sind laut und peinlich.

6. Sonstige Suchtmittel.

Bis auf Zucker, keine. Und den versuche ich auch zu gut es geht zu vermeiden.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt.

Ich habe mich Unwohl in der Öffentlichkeit gefühlt, weil ich nicht wollte, dass jemand mitbekommt, das ich bekifft bin.
(Wenn ich am Abend konsumiert hatte, kam ich am nächsten Morgen schwer aus dem Bett, ich war träge und motivationslos.

8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe die festgestellten Folgen einfach so hingenommen.


9. Was für Werte wurden bei ihrer Auffälligkeit festgestellt?

THC 4,4 ng/ml, THC COOH 56 ng/ml.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche nichts, nur am Tag der Auffälligkeit.

11. Wieviel haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?

An diesem Tag habe ich 2 Joints mit jeweils ca. einem Gramm geraucht. Die 2 Joints habe ich mit dieser Bekanntschaft aus der Maßnahme geteilt.
Den ersten Joint habe ich am frühen Abend konsumiert, ca. 17-18 Uhr. Den 2. Joint habe ich etwa 1.-1.5 Stunden vor der Polizeikontrolle (etwa 22.30 Uhr konsumiert). Die Kontrolle war um ca. 23.50 Uhr am Freitagabend.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

An diesem Tag sind wir von unserer alten Wohnung in eine kleinere Wohnung gezogen. Mein Vater hatte ein paar Tage zuvor seine letzten Sachen aus der Wohnung geholt. Ich fühlte mich seelisch unter Druck gesetzt und habe Cannabis konsumiert, um diesem Druck entgegen zu wirken. Wie ich heute weiß war Cannabis zu diesem Zeitpunkt ein Teil meiner Verdrängungsstrategie.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Am Tag der Kontrolle wollte ich bei der Bekanntschaft aus der Maßnahme übernachten.
Wir hatten an dem Tag Cannabis konsumiert und am Abend festgestellt, dass wir Hunger bekommen haben, er aber kein Essen zu Hause hatte. Er kam dann auf die Idee, in den Mc Donalds zu fahren, weil das der einzige Laden war der noch aufhatte. Und obwohl ich mich dabei nicht Wohlgefühlt habe, habe ich Zugestimmt und wir sind losgefahren. Kurz vor dem Ziel stand die Polizei am Seitenstreifen, ich bin vorbeigefahren und direkt ging das Blaulicht an. Im Rahmen der Kontrolle äußerte einer der Polizisten, dass ich zu langsam gefahren bin. Während der Kontrolle wirkte ich nervös und unkonzentriert. Im weiteren Verlauf des Gespräches habe ich den Drogenkonsum zugegeben. Daraufhin musste ich einen Drogentest machen, welcher dann auch positiv war. Ich musste im Polizeiauto mit zur Wache, wo mir Blut abgenommen wurde.

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte essen gehen.


15. Wie weit wollten Sie fahren?

Ich wollte ca. 15 km fahren und wurde nach ca. 14 angehalten.


16. Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn ich bedenke, dass man noch 72 Stunden nach Konsum unter Einfluss von Cannabis steht, dann ca. 15-mal. (8-10-mal insgesamt konsumiert, die darauffolgenden Tage gefahren).

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Überhaupt nicht. Ich habe die daraus resultierenden Konsequenzen einfach verdrängt. Ich wusste, dass ich mich, die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer in eine große Gefahr bringen konnte. Ich war aber einfach noch zu unreif um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Ich hatte mich auch zu oft von dieser Bekanntschaft überreden lassen, einfach zu fahren. Ich war Charakterlich einfach noch nicht gefestigt. Ich wollte nicht der „uncoole“ sein. Was rückwirkend betrachtet einfach nur unreif und schwach war. Im Gegensatz zu heute, wusste ich noch nicht wer ich bin, wer ich sein will. Ich hatte die falschen Prioritäten gesetzt und mir fehlte der Weitblick. Jetzt bin ich 10 Jahre älter und nicht mehr derselbe Mensch von damals. Ich will die Schuld auch nicht bei der Bekanntschaft abladen. Es war einzig und alleine meine Endscheidung zu konsumieren und berauscht, bzw. unter Einfluss von Cannabis ein Kraftfahrzeug zu führen. Ich habe die Konsequenzen einfach verdrängt.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


Cannabis senkt das Reaktionsvermögen. Situationen im Verkehr können nicht richtig eingeschätzt werde, da Distanzen und Geschwindigkeiten falsch eingeschätzt werden können. Die Konzentration ist eingeschränkt. Die Augen werden lichtempfindlicher. Die visuelle Wahrnehmung kann eingeschränkt werden.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Man kann bis zu 72 Stunden unter Einfluss von Cannabis stehen. Die Abbauprodukte sind mehrere Wochen im Körper nachweisbar. Außerdem kann man auch schlecht Dosieren, weil Cannabis von Sorte zu Sorte unterschiedlich stark ist.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Das Abhängigkeitsrisiko steigt enorm. Ebenso erhöhen sich die gesundheitlichen Schädigungen, wie zum Beispiel die Schädigung der Lunge. Das Risiko an einer Psychose zu erkranken erhöht sich. Weitere Psychische Störungen sind Antriebslosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Paranoia und weitere Schwerwiegende Erkrankungen können auftreten. Die Persönlichkeit kann sich insbesondere im Jugendalter nicht richtig entwickeln. Nicht selten entwickeln sich Schlaf- und Essstörungen. Durch die Toleranzentwicklung wird immer mehr konsumiert, wodurch sich ein Negativkreislauf ergibt. Außerdem muss die Droge beschafft werden, was eine Straftat ist, die zu weitreichenden Konsequenzen führen kann.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Cannabis war ein Teil meiner Verdrängungsstrategie. In der Vergangenheit wollte ich mich nie mit meinen Gefühlen auseinandersetzen. Das erste Mal habe ich Cannabis konsumiert um meine Stimmung anzuheben, nachdem zu Hause wieder Stress war. Ich konnte ja an der Bekanntschaft aus der Maßnahme sehen, dass er nach dem Konsum viel gelacht hat und einen lockeren Eindruck machte. Nach meinem Konsum konnte ich feststellen, dass ich mich kurzfristig (solange ich berauscht war), besser fühlte. Ich habe nicht mehr an meine Probleme gedacht. In den Phasen wo zu Hause Ruhe war, hatte ich auch nicht das Bedürfnis zu konsumieren. Ich habe mir zu der Zeit viel Druck gemacht, weil ich dachte, dass ich jetzt der Mann zu Hause sein muss. Das ich als ältester Sohn meine Familie unterstützen muss. Mein kleiner Bruder war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt. Zudem hat meine Mutter zu dieser Zeit auch immer Verlangt, dass ich endlich eine Ausbildung machen soll. Diese Zeit war für mich und meine Familie mit sehr viel Druck verbunden. Statt mich meinen Gefühlen und Problemen zu stellen, habe ich versucht Sie zu verdrängen.

22. Wie hat sich ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert.

Vor meiner Familie und meinem Freundeskreis habe ich es verheimlicht. Meiner damaligen Freundin habe ich es ebenfalls verheimlicht. Bei dem Freundeskreis meiner Maßnahmen- Bekanntschaft war es das normalste der Welt, Cannabis zu konsumieren. Was meine Gefühle angeht, wusste nie jemand Bescheid. Ich war da eher Introvertiert eingestellt. Ich wollte ja selber nicht mal über meine Probleme und Gefühle nachdenken. Erst nach meinem Führerscheinentzug habe ich es meiner Mutter und meinem Freundeskreis gebeichtet. Meiner Mutter hat mit Verständnis reagiert und mir angeboten über alles mit Ihr reden zu können, genau wie mein bester Freund Fabian, den ich seit der 1. Klasse kenne. Ich bin nie auf diese Angebote eingegangen, weil ich es als einfacher empfand, nicht über meine Gefühle zu sprechen. Heute weiß ich, dass es nichts bringt irgendetwas zu verdrängen. Ich muss über meine Probleme/Gefühle sprechen um diese zu verarbeiten. Ich muss Lösungen finden anstatt nichts zu machen. Wenn ich selber über meine Gefühle/Probleme nachdenke und noch Menschen zu Rate ziehe, denen ich vertraue, dann fühle ich mich auch einfach besser. Im Zuge meiner bewussten Persönlichkeitsentwicklung (mit Hilfe von Büchern und YouTube Videos) bin ich heute viel offener.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein, jeder Konsum sah von der Menge her ziemlich gleich aus. Es gab halt Situationen, die überhaupt die Empfänglichkeit für Konsum ausgelöst haben, das waren Situationen, in denen ich mich schlecht, einsam und unter Druck gesetzt gefühlt habe.

24. Haben sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden.?

Nein, das Beenden des Konsums war kein Problem. Im Juli 2011, nachdem mir mein Führerschein entzogen wurde, bin ich zu meinem Vater in die Heimat gezogen. Ich hatte bis dato keine Ausbildung und ich wusste auch nicht was ich werden wollte, hatte meinen Führerschein verloren und habe meinen Vater vermisst. Meine Mama begrüßte diese Entscheidung. Ab diesem Zeitpunkt habe ich auch nicht mehr konsumiert.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?


Die Momente in denen ich mich so schlecht gefühlt habe, waren kein Dauerzustand. Der Trennungsschmerz bzw. die Trennungsphase waren der wichtigste Faktor, welcher mich bedrückt hat. Wo alles ruhig zu Hause war hatte ich auch keinen Grund gesehen, Cannabis zu konsumieren. Also dieses Gefühl was zu konsumieren kam einfach nicht auf.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge zu leben?

Ich konnte auch ohne die Droge zurechtkommen. Jedoch fiel mir die Aufarbeitung meiner Gefühle schwerer als die Verdrängung über den Konsum. Daher war ich dem Konsum nicht abgeneigt.
Ich habe dann konsumiert, wenn es sich ergeben hat. Das Cannabis hat jedes Mal die Maßnahmen Bekanntschaft organisiert.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
-
Jeder, der ein Suchtmittel konsumiert, auch wenn er dies nur einmal tut, geht das Risiko ein, in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein. Keine Probleme Cannabis weg zu lassen und keine Nebenwirkungen durch weglassen.


30. Hätten sie rückblickend eine Drogenkarriere verhindern können?

ja, ich hätte mich spätestens nach meinem ersten Konsum besser informieren sollen. Hätte ich die Gesundheit und rechtlichen Gefahren mehr vor Augen gehabt, wäre es zu keinem weiteren Konsum gekommen. Hätte ich mich meinen Gefühlen gestellt und mit jemanden darüber gesprochen, hätte ich niemals Cannabis konsumiert.
 
31. Wieso haben sie sich für eine Abstinenz endschieden?

Ich wusste ja, dass einiges nicht richtig lief. Ich hatte mit 19 immer noch keine Ausbildung oder eine Perspektive. Außerdem hatte ich keinen Führerschein mehr. Diese Punkte haben mich zu der Endscheidung gebracht zu meinem Vater ins Ausland zu gehen (1 Monat nach dem FS Entzug). Ich wusste, dass das Cannabis mir eigentlich nur schadet. In den 4 Jahren bei meinem Vater hatte ich viel Zeit über mich und mein Leben nachgedacht. Ich habe etwas länger als der Durchschnitt gebraucht um erwachsen zu werden, dass muss ich mir selber eingestehen. Die Zeit bei meinem Vater hat mir gut getan, weil ich dort Verantwortung übernehmen musste und eben nicht vor Problemen weglaufen konnte. Mein Vater hatte Jahre zuvor begonnen Lebensmittel Läden aufzubauen. Zum Schluss meiner Zeit war ich praktisch alleine für einen dieser Läden verantwortlich. Ich musste Mitarbeiter leiten, Endscheidungen treffen usw. Da entstand auch der Wusch/das Ziel, selber etwas zu erreichen, ein Unternehmen zu gründen. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich was ich in Zukunft machen will. Also bin ich nach 4 Jahren nach Deutschland zurückgekommen und habe eine kaufmännische Ausbildung im Saturn absolviert.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).

Das war ein Prozess. Es fing nach dem FS Entzug an, wo ich mich entschied zu meinem Vater zu gehen. Meine Endscheidung wurde gefestigt als ich im Ausland war. Richtig angefangen an mir zu arbeiten habe ich, als ich das Buch „Gesetzte der Gewinner“ von Bodo Schäfer in die Hände bekam. Durch das Buch habe ich gelernt, dass ich verantwortlich bin. Ich gestallte mein Leben und ich endscheide wie ich auf Probleme etc. reagiere. Ich habe gelernt, dass Negative Gedanken negative Emotionen auslösen. Und negative Emotionen sorgen dafür, dass ich mich schlecht fühle, was wiederum Negative Gedanken auslöst. Die negativen Gedanken bzw. Emotionen kann ich stoppen in dem ich aktiv daran arbeite, was diese Gedanken bzw. Emotionen auslöst. Verdrängen macht alles nur schlimmer. Auch habe ich aus dem Buch gelernt, dass ich mir Ziele setzten muss und dies in schriftlicher Form. Dadurch verhindere ich, dass ich eben Ziellos durchs Leben treibe. Dieses Buch hat mir so viel gebracht. Seitdem ist lesen auch zu meinem Hobby geworden. Ich lese mindestens 2 Bücher bzw. höre 2 Hörbücher im Monat. Außerdem habe ich gelernt Mich mit Dingen zu beschäftigen, die mich im Leben Weiter bringen. Seitdem ich zurück in Deutschland bin habe ich angefangen zu trainieren (MC Fit) ich ernähre mich gesund, habe eine Ausbildung abgeschlossen. Ich bin meinem jüngeren Bruder ein gutes Vorbild und unterstütze meine Mama. Sie geht jetzt langsam auf das Rentenalter zu. Ich behaupte jetzt einfach, dass ich viel reifer und ausgeglichener bin, als vor 10 Jahren. Wenn ich heute darüber nachdenke, wie dumm ich eigentlich damals war, bin ich richtig sauer auf mich. Zudem habe ich 2016 meine Freundin kennengelernt, mit der ich heute noch zusammen bin. Mein Plan ist es mit Ihr eine Familie zu gründen. Sie weiß über meine Vergangenheit Bescheid. Mit ihr kann ich auch über alles sprechen. Sie hat aber auch klar gemacht, dass Sie niemals einen Freund/Mann haben wird, der Drogen konsumiert.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht ein gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich möchte nichts mehr mit Drogen zu tun haben. Noch möchte ich mit Menschen zu tun haben die Drogen konsumieren. Drogenkonsum liefert mir überhaupt keinen Mehrwert. Ich verbinde die Zeit rund um meinen Konsum bzw. rund um den FS Entzug, als eine negative Zeit mit negativen Gefühlen. Heute bin ich mir bewusst, wie schnell ich hätte abhängig werden können. Heute weiß ich was Drogenkonsum für einen langen Rattenschwanz mit sich zieht. Außerdem passt der Konsum von Drogen nicht in mein Leben. Ich möchte Gesund leben, ich möchte ein erfolgreiches Leben führen, Leistung bringen und etwas erreichen. Ich möchte mich stets bilden und weiterentwickeln. Da passen Drogen nicht rein. Ich möchte nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraden, sondern ein Sauberes Leben führen. Ich habe eine richtige Abneigung gegen Cannabis entwickelt. Ich möchte meine Freundin Heiraten und eine Familie gründen, also ich möchte selber Vater werden. Das alles ist mit einem Drogenkonsum nicht im Einklang. Die genannten Dinge sind meine Ziele, die ich auch erreichen werde. Ich arbeite jeden Tag daran. Ich sehe doch die Drogenabhängigen bei uns in der Stadt. Die Konsumieren wahrscheinlich bereits noch härtere Drogen als Cannabis. Sie haben aber bestimmt auch mit dem Kiffen begonnen. Ich möchte und werde nicht so enden. Das Leben ist so kostbar und deswegen will ich jede Sekunde nutzen. Ich bin mit Cannabis endgültig fertig.

34. Wie haben sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Als ich zu meinem Vater gezogen bin, war alles neu. Jede Menge neue Eindrücke, eine andere Kultur und Sprache, andere Menschen, alles war anders. Ich habe gar nicht mehr daran gedacht zu konsumieren.

35.Wer hat Ihnen dabei geholfen.


Meine Endscheidung zu meinem Vater zu gehen, war eine sehr gute. Die ersten Wochen habe ich nur gearbeitet und war mit meiner Familie. Ohne Sozial Media, ohne die ganzen Ablenkungen die wir aus unserem Alltag hier in Deutschland kennen. So fing ich von alleine an über mich und mein Leben nachzudenken. Nach einigen Monaten habe ich auch mit meinem besten Freund Fabian über meinen Konsum zu gesprochen. Die Zeit und das Leben in der „Heimat“ hat mich reifen lassen. Wieder zurück in Deutschland, hat mir das Buch „Gesetze der Gewinner“ sehr geholfen. Ab dem Zeitpunkt, wusste ich was für ein Leben ich leben will und dass ich Drogen nur genommen habe um zu verdrängen.

36. Wie reagierte Ihr Umfeld auf diese Umstellung.

Alle reagierten durchweg positiv auf die Umstellung, auf mein neues „ich“.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja, etwa einen Monat, bis ich zu meinem Vater bin. Meine Simkarte funktionierte im Ausland nicht (außerhalb der EU). Ab da dann nicht mehr.
Die erste Zeit bei meinem Vater habe ich dann meiner Drogenbekanntschaft die Schuld gegeben, dass ich meine FS verloren habe. Deswegen habe ich mich auch nicht bei Ihm gemeldet. Im Laufe der Zeit wusste ich, dass NUR ich verantwortlich für mein Handeln war. Aber habe ich Im Laufe der Zeit auch festgestellt, dass der Konsum von Cannabis und diese Menschen mir nicht guttun, weswegen ich nicht den Kontakt zu diesem Menschen gesucht habe. Irgendwann Jahre später lief er mir über den Weg. Er war zu diesem Zeitpunkt, laut seiner Aussage immer noch am Konsumieren und sogar kurzeitig im Gefängnis.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, da ich keine Bekannten mehr habe die Drogen konsumieren. Ich und meine Freundin trinken keinen Alkohol, dem entsprechend sieht unser Freundeskreis aus. Ich habe gelernt, mir Freunde zu suchen, die in etwa dasselbe wollen wie ich. Man ist die Summe aus dem 5 Menschen mit denen man die meiste Zeit verbringt.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich werde Abstinent bleiben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde keine Drogen konsumieren. Ich weiß wie es dazu kam, dass mir das passiert ist, also weiß ich auch wie ich es in Zukunft verhindern kann.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Ich weiß ja, wie ich in Zukunft damit umgehe, wenn es mir nicht gut geht. Falls ich merke, dass in irgendeiner Art Gedanken an Konsum kommen, oder mit der Bewältigung überhaupt nicht zurechtkomme, werde ich mir Hilfe suchen. Zur Not auch fachliche (wenn keine Bezugsperson weiterhelfen kann). Es bringt ja nicht, zu konsumieren. Es bringt ja wirklich nichts.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke keinen Alkohol.
 
Hallo zusammen,

ich habe mich neu im Forum angemeldet und bitte um Hilfe bei meiner Mpu Vorbereitung. Meine Mpu wir voraussichtlich im Februar 2021 sein.

Mit freundlichen Grüßen.
 
Hallo in die Runde,

mir ist bewusst, dass Sie Ihre kostbare Freizeit für dieses Forum aufbringen, dennoch stelle ich mir die Frage ob ich irgendetwas falsch gemacht habe? Sollte ich mich, bzw. meinen Fragebogen irgendwo anmelden, damit er "bearbeitet" wird :/ :/ falls ja entschuldige ich mich dafür. Ansonsten warte ich einfach mal ab.

Mit freundlichem Gruß.
 
Hallo zusammen,

ich wollte mich nochmal vorsichtig in Erinnerung bringen. Ich habe eben den Termin für die MPU bekommen. Die MPU wird am 08.03. stattfinden. Kann sich bitte jemand meinem Fragebogen annehmen, oder wenigstens grob überfliegen und die 2-3 größten No Go's rausschreiben. Ich wäre über jede Hilfe dankbar.
 
In F3 und F21 fehlt jegliches Zeitfenster, deine Konsumentwicklung ist somit kaum zu beurteilen.
Zur Anregung und Vergleich ... bitte hier mal ein bisschen zu deinem Thema einlesen.
 
Vielen Dank für die rasche Rückmeldung. Ich werde mich heute Abend sofort ran setzen und den FB bearbeiten. Spätestens morgen Abend lade ich die überarbeitete Version hoch.
Schönen Tag noch
 
Zur Person:

Geschlecht: männlich
Alter: 28 (zum Zeitpunkt der Kontrolle 18)


Was ist passiert?

Drogensorte: Cannabis
Konsumform: gelegentlicher Cannabiskonsum (vom November 2010 – Juli 2011).

Datum der Auffälligkeit: 25.03.2011
Führerschein abgegeben: Juni 2011, wurde entzogen.

Drogenbefund

Blutwerte: 4,4 ng/ml aktiv, 56ng/ml THC-COOH, Hydroxy-THC 2.7 ng/ml.
Schnelltest: Ja, positiv.
Beim Kauf erwischt: Nein.

Führerscheinstelle


Akteneinsicht: Ja.
Sonstige Verstöße oder Straftaten? Nein.
Genaue Fragestellung der Fsst: Es ist die Frage zu klären, dass Herr GoKapi auch zukünftig ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln führen wird und ob infolge des Betäubungsmittelkonsums bei Herr Gokapi Beeinträchtigungen vorliegen, welche das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klasse B in frage stellen.


Bundesland

Rheinland-Pfalz.


Konsum


Ich konsumiere noch: Nein.
Letzter Konsum: Mitte Juli 2011. (Ca. einen Monat nach Führerscheinentzug.


Abstinenznachweis

Urinscreening: Ja, 6 Monate. (vom 01.08.2020- 31.01.2021).


Aufarbeitung

Drogenberatung: Nein.
Selbsthilfegruppe: Nein.
Psychologe: Nein.
Therapie: Nein.


Altlasten

Bist du Rückfalltäter: Nein. Keine Eintragungen im Führungszeugnis oder sonstiges.


1. Wann haben Sie das allererste Mal von Illegalen Drogen gehört?

In der 9. Klasse, als uns die Polizei besuchen kam um uns über Drogen und Kriminalität aufzuklären.
Die Polizisten hielten einen etwa. 2 stündigen Vortrag mit anschließender Fragerunde.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Das erste Mal Konsumierte ich ca. im November 2010.
Nachdem sich meine Eltern im Sommer 2010 getrennt haben musste meine Mutter, bei der ich geblieben bin, Sozialleistungen beantragen. Im Zuge dessen musste ich im Oktober in eine Maßnahme. Dort kam ich dann mit der Droge Cannabis in Berührung.

3. Wie sah der Konsum aus? (Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Ich habe in dem Jahr wo ich in der Maßnahme war insgesamt 8-10-mal gekifft. Ein paarmal war es ein Joint den ich Geteilt habe, ein paarmal waren es bis zu 3 Joints, die ich geteilt geraucht habe und das über den Abend verteilt Über die Menge, die in den Joints waren kann ich nur spekulieren. Ich denke es waren ca. 0,5-1 Gramm pro Joint.Der erste Konsum war mit einer Bekanntschaft, die ich in der Maßnahme kennengelernt habe. Ich habe auch nur dort gekifft, wo ich sicher sein konnte, dass niemand aus meiner Familie, damalige Freundin und meine Freunde etwas davon mitbekommen konnte.
Das allererste Mal habe ich im November 2010 konsumiert. Einen Tag zuvor hatten die negativen Emotionen wieder die Oberhand gewonnen. Meine Maßnahmenbekanntschaft prahlte an diesem Tag damit, was für ein „leckeres“ Cannabis er habe. Mir ging es nicht gut und diesen Zustand wollte ich beenden. Wir verabredeten uns für diesen Abend und konsumierten zusammen einen Joint. Die erste halbe Stunde war mir schwindelig und ich fühlte mich erdrückt. Nach der halben Stunde ging es mir besser, ich fühlte mich entspannt und gut gelaunt. Die Wirkung hielt 2-3 Stunden. Als ich mich wieder einigermaßen normal gefühlt habe bin ich nach Hause und direkt ins Bett. Das 2. Mal war einige Wochen später, nachdem wir einen Ausflug mit der gesamten Maßnahme nach Köln gemacht haben. nachdem wir dort fertig waren sind wir dort geblieben um gemeinsam einen Joint zu rauchen. Dieses Mal fühlte ich mich nicht mehr so erdrückt. Mir gefiel die Wirkung des Cannabis`. Und so ist es die nächsten Monate weitergegangen. Wenn die Bekanntschaft was besorgen konnte und es eine passende Lokation gab, die Situation gestimmt hat, habe wir konsumiert. Während dem Konsum und kurze Zeit danach hatte ich gefühlt keine Probleme mehr. Ich kann nicht sagen ob sich mein Konsummuster intensiviert hätte, wenn ich nicht hätte so aufpassen müssen, dass meiner Familie davon mitbekommt. Irgendwie entwickelte sich aber auch ein schlechtes Gewissen nach dem Konsum. Vielleicht weil ich Angst hatte erwischt zu werden, oder weil ich Unterbewusst wusste, dass ich mich auf dem falschen Weg befinde. Was ich sagen kann, ist, dass ich damals kein Bewusstsein dafür hatte, wieso es mir stellenweise nicht gut ging, wie diese Emotionen entstanden sind und wie ich damit klar kommen kann.
Heute habe ich mir die nötigen Werkzeuge angeeignet um mit negativen Emotionen und negativen Gedanken klar zu kommen. Heute weiß ich, wie ich Stress minimieren kann.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol?

Gegen Alkohol habe ich eine große Abneigung. Ich denke, dass ist auf meinen verstorbenen Opa zurückzuführen. Er hat des Öfteren getrunken. Dabei hat er sich nicht gerade gut verhalten. Ich kann mich an eine Situation erinnern wo wir zusammen mit der ganzen Familie gegrillt haben. Wir saßen alle zusammen und eine fremde Frau ist auf der Straße mit Ihrem Hund spazieren gegangen und mein Opa hat ihr hinterhergerufen und sie förmlich angemacht, obwohl meine Oma und er Rest der Familie daneben saß. Alkoholisierte Menschen sind laut und peinlich.


6. Sonstige Suchtmittel.

Bis auf Zucker, keine. Und den versuche ich auch zu gut es geht zu vermeiden.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt.

Ich habe mich Unwohl in der Öffentlichkeit gefühlt, weil ich nicht wollte, dass jemand mitbekommt, das ich bekifft bin.
(Wenn ich am Abend konsumiert hatte, kam ich am nächsten Morgen schwer aus dem Bett, ich war träge und motivationslos.

8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe die festgestellten Folgen einfach so hingenommen.



9. Was für Werte wurden bei ihrer Auffälligkeit festgestellt?

THC 4,4 ng/ml, THC COOH 56 ng/ml.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche nichts, nur am Tag der Auffälligkeit.

11. Wieviel haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?

An diesem Tag habe ich 2 Joints mit jeweils ca. einem Gramm geraucht. Die 2 Joints habe ich mit dieser Bekanntschaft aus der Maßnahme geteilt.
Den ersten Joint habe ich am frühen Abend konsumiert, ca. 17-18 Uhr. Den 2. Joint habe ich etwa 1.-1.5 Stunden vor der Polizeikontrolle (etwa 22.30 Uhr konsumiert). Die Kontrolle war um ca. 23.50 Uhr am Freitagabend.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

An diesem Tag sind wir von unserer alten Wohnung in eine kleinere Wohnung gezogen. Mein Vater hatte ein paar Tage zuvor seine letzten Sachen aus der Wohnung geholt. Ich fühlte mich seelisch unter Druck gesetzt und habe Cannabis konsumiert, um diesem Druck entgegen zu wirken. Wie ich heute weiß war Cannabis zu diesem Zeitpunkt ein Teil meiner Verdrängungsstrategie.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Am Tag der Kontrolle wollte ich bei der Bekanntschaft aus der Maßnahme übernachten.
Wir hatten an dem Tag Cannabis konsumiert und am Abend festgestellt, dass wir Hunger bekommen haben, er aber kein Essen zu Hause hatte. Er kam dann auf die Idee, zum Mc Donalds zu fahren, weil das der einzige Laden war der noch aufhatte. Und obwohl ich mich dabei nicht Wohlgefühlt habe, habe ich Zugestimmt und wir sind losgefahren. Kurz vor dem Ziel stand die Polizei am Seitenstreifen, ich bin vorbeigefahren und direkt ging das Blaulicht an. Im Rahmen der Kontrolle äußerte einer der Polizisten, dass ich zu langsam gefahren bin. Während der Kontrolle wirkte ich nervös und unkonzentriert. Im weiteren Verlauf des Gespräches habe ich den Drogenkonsum zugegeben. Daraufhin musste ich einen Drogentest machen, welcher dann auch positiv war. Ich musste im Polizeiauto mit zur Wache, wo mir Blut abgenommen wurde.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte essen gehen.


15. Wie weit wollten Sie fahren?


Ich wollte ca. 15 km fahren und wurde nach ca. 14 angehalten.


16. Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn ich bedenke, dass man noch 72 Stunden nach Konsum unter Einfluss von Cannabis steht, dann ca. 15-mal. (8-10-mal insgesamt konsumiert, die darauffolgenden Tage gefahren).

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Überhaupt nicht. Ich habe die daraus resultierenden Konsequenzen einfach verdrängt. Ich wusste, dass ich mich, die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer in eine große Gefahr bringen konnte. Ich war aber einfach noch zu unreif um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Ich hatte mich auch zu oft von dieser Bekanntschaft überreden lassen, einfach zu fahren. Ich war Charakterlich einfach noch nicht gefestigt. Ich wollte nicht der „uncoole“ sein. Was rückwirkend betrachtet einfach nur unreif und schwach war. Im Gegensatz zu heute, wusste ich noch nicht wer ich bin, wer ich sein will. Ich hatte die falschen Prioritäten gesetzt und mir fehlte der Weitblick. Jetzt bin ich 10 Jahre älter und nicht mehr derselbe Mensch von damals. Ich will die Schuld auch nicht bei der Bekanntschaft abladen. Es war einzig und alleine meine Endscheidung zu konsumieren und berauscht, bzw. unter Einfluss von Cannabis ein Kraftfahrzeug zu führen. Ich habe die Konsequenzen einfach verdrängt.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


Cannabis senkt das Reaktionsvermögen. Situationen im Verkehr können nicht richtig eingeschätzt werde, da Distanzen und Geschwindigkeiten falsch eingeschätzt werden können. Die Konzentration ist eingeschränkt. Die Augen werden lichtempfindlicher. Die visuelle Wahrnehmung kann eingeschränkt werden.



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Man kann bis zu 72 Stunden unter Einfluss von Cannabis stehen. Die Abbauprodukte sind mehrere Wochen im Körper nachweisbar. Außerdem kann man auch schlecht Dosieren, weil Cannabis von Sorte zu Sorte unterschiedlich stark ist.



20. Sind Sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Das Abhängigkeitsrisiko steigt enorm. Ebenso erhöhen sich die gesundheitlichen Schädigungen, wie zum Beispiel die Schädigung der Lunge. Das Risiko an einer Psychose zu erkranken erhöht sich. Weitere Psychische Störungen sind Antriebslosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Paranoia und weitere Schwerwiegende Erkrankungen können auftreten. Die Persönlichkeit kann sich insbesondere im Jugendalter nicht richtig entwickeln. Nicht selten entwickeln sich Schlaf- und Essstörungen. Durch die Toleranzentwicklung wird immer mehr konsumiert, wodurch sich ein Negativkreislauf ergibt. Außerdem muss die Droge beschafft werden, was eine Straftat ist, die zu weitreichenden Konsequenzen führen kann.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Cannabis war ein Teil meiner Verdrängungsstrategie. In der Vergangenheit wollte ich mich nie mit meinen Gefühlen auseinandersetzen. Das erste Mal habe ich Cannabis konsumiert um meine Stimmung anzuheben, nachdem zu Hause wieder Stress war. Ich konnte ja an der Bekanntschaft aus der Maßnahme sehen, dass er nach dem Konsum viel gelacht hat und einen lockeren Eindruck machte. Auch hat er durchweg positiv über Cannabis berichtet. Nach meinem Konsum konnte ich feststellen, dass ich mich kurzfristig (solange ich berauscht war), besser fühlte. Ich habe nicht mehr an meine Probleme gedacht. In den Phasen wo zu Hause Ruhe war, hatte ich auch nicht das Bedürfnis zu konsumieren. Ich habe mir zu der Zeit viel Druck gemacht, weil ich dachte, dass ich jetzt der Mann zu Hause sein muss. Das ich als ältester Sohn meine Familie unterstützen muss. Mein kleiner Bruder war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt. Zudem hat meine Mutter zu dieser Zeit auch immer Verlangt, dass ich endlich eine Ausbildung machen soll. Ich wusste aber nicht was ich beruflich machen soll. All die Sachen führten dazu, dass immer wieder negative Emotionen in mir hochkamen. Statt mich meinen Gefühlen und Problemen zu stellen, habe ich versucht Sie zu verdrängen. Zu der Zeit ging es mir unterm Strich nicht gut. Nur in Situationen wo mir alles viel zu viel wurde und es sich ergeben hat habe ich konsumiert. Das war etwa 8-10 mal von November 2010-Juli 2011. Ansonsten habe ich Playstation gespielt, was mich auch stark ablenken konnte.

22. Wie hat sich ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert.

Vor meiner Familie und meinem Freundeskreis habe ich es verheimlicht. Meiner damaligen Freundin habe ich es ebenfalls verheimlicht. Bei dem Freundeskreis meiner Maßnahmen- Bekanntschaft war es das normalste der Welt, Cannabis zu konsumieren. Was meine Gefühle angeht, wusste nie jemand Bescheid. Ich war da eher Introvertiert eingestellt. Ich wollte ja selber nicht mal über meine Probleme und Gefühle nachdenken. Erst nach meinem Führerscheinentzug habe ich es meiner Mutter und meinem Freundeskreis gebeichtet. Meiner Mutter hat mit Verständnis reagiert und mir angeboten über alles mit Ihr reden zu können, genau wie mein bester Freund Fabian, den ich seit der 1. Klasse kenne. Ich bin nie auf diese Angebote eingegangen, weil ich es als einfacher empfand, nicht über meine Gefühle zu sprechen. Heute weiß ich, dass es nichts bringt irgendetwas zu verdrängen. Ich muss über meine Probleme/Gefühle sprechen um diese zu verarbeiten. Ich muss Lösungen finden anstatt nichts zu machen. Wenn ich selber über meine Gefühle/Probleme nachdenke und noch Menschen zu Rate ziehe, denen ich vertraue, dann fühle ich mich auch einfach besser. Im Zuge meiner bewussten Persönlichkeitsentwicklung (mit Hilfe von Büchern und YouTube Videos) bin ich heute viel offener.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein, jeder Konsum sah von der Menge her ziemlich gleich aus. Es gab halt Situationen, die überhaupt die Empfänglichkeit für Konsum ausgelöst haben, das waren Situationen, in denen ich mich schlecht, einsam und unter Druck gesetzt gefühlt habe.

24. Haben sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden.?

Nein, das Beenden des Konsums war kein Problem. Im Juli 2011, nachdem mir mein Führerschein entzogen wurde, bin ich zu meinem Vater in die Heimat gezogen. Ich hatte bis dato keine Ausbildung und ich wusste auch nicht was ich werden wollte, hatte meinen Führerschein verloren und habe meinen Vater vermisst. Meine Mama begrüßte diese Entscheidung. Ab diesem Zeitpunkt habe ich auch nicht mehr konsumiert. Über die Jahre in der Heimat wurde ich reif und habe angefangen über die richtigen Dinge nachzudenken. Wo ich dann endgültig zurück in Deutschland war, war ich gefestigt und reif genug um nicht mehr zu konsumieren.
 
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheit?

Nein

26. Hatten Sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?


Die Momente in denen ich mich so schlecht gefühlt habe, waren kein Dauerzustand. Der Trennungsschmerz bzw. die Trennungsphase waren der wichtigste Faktor, welcher mich bedrückt hat.



27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge zu leben?

Ich konnte auch ohne die Droge zurechtkommen. Jedoch fiel mir die Aufarbeitung meiner Gefühle schwerer als die Verdrängung über den Konsum. Daher war ich dem Konsum nicht abgeneigt.
Ich habe dann konsumiert, wenn es sich ergeben hat. Es war eine willkommene Abwechslung, um mal abzuschalten und meinen Gefühle und Gedanken zu entfliehen.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
-
Jeder, der ein Suchtmittel konsumiert, auch wenn er dies nur einmal tut, geht das Risiko ein, in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein. Keine Probleme Cannabis weg zu lassen und keine Nebenwirkungen durch weglassen.



30. Hätten Sie rückblickend eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, hätte ich spätestens nach dem ersten Konsum die Handbremse gezogen und mich mit der ganzen Thematik befasst, die dazu geführt hat, weshalb ich konsumierte. Vielleicht hätte ich aber auch ohne diesen Konsum niemals, oder viel später ein Bewusstsein dafür entwickelt, welches mir heute dabei hilft mit Stress, Druck negativen Gedanken/Emotionen klar zu kommen. Viele Menschen haben dieses Bewusstsein nicht entwickelt. Ich bin einfach froh, dass niemand durch mein Rücksichtsloses Verhalten zu Schaden kam und es mehr oder weniger glimpflich ausgegangen ist.

31. Wieso haben sie sich für eine Abstinenz endschieden?

Ich wusste ja, dass einiges nicht richtig lief. Ich hatte mit 19 immer noch keine Ausbildung oder eine Perspektive. Außerdem hatte ich keinen Führerschein mehr. Diese Punkte haben mich zu der Endscheidung gebracht zu meinem Vater ins Ausland zu gehen (1 Monat nach dem FS Entzug). Ich wusste, dass das Cannabis mir eigentlich nur schadet. In den 4 Jahren bei meinem Vater hatte ich viel Zeit über mich und mein Leben nachzudenken. Ich habe etwas länger als der Durchschnitt gebraucht um erwachsen zu werden, dass muss ich mir selber eingestehen. Die Zeit bei meinem Vater hat mir gut getan, weil ich dort Verantwortung übernehmen musste und eben nicht vor Problemen weglaufen konnte. Mein Vater hatte Jahre zuvor begonnen Lebensmittel Läden aufzubauen. Zum Schluss meiner Zeit war ich praktisch alleine für einen dieser Läden verantwortlich. Ich musste Mitarbeiter leiten, Endscheidungen treffen usw. Da entstand auch der Wusch/das Ziel, selber etwas zu erreichen, ein Unternehmen zu gründen. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich was ich in Zukunft machen will. Also bin ich nach 4 Jahren nach Deutschland zurückgekommen und habe eine kaufmännische Ausbildung im Saturn absolviert.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).

Das war ein Prozess. Es fing nach dem FS Entzug an, wo ich mich entschied zu meinem Vater zu gehen. Richtig angefangen an mir zu arbeiten habe ich, als ich das Buch „Gesetzte der Gewinner“ von Bodo Schäfer in die Hände bekam. Durch das Buch habe ich gelernt, dass ich verantwortlich bin. Ich gestallte mein Leben und ich endscheide wie ich auf Probleme etc. reagiere. Ich habe gelernt, dass Negative Gedanken negative Emotionen auslösen. Und negative Emotionen sorgen dafür, dass ich mich schlecht fühle, was wiederum Negative Gedanken auslöst. Die negativen Gedanken bzw. Emotionen kann ich stoppen in dem ich aktiv daran arbeite, was diese Gedanken bzw. Emotionen auslöst. Manchmal hat der Mensch aber auch einfach negative Gedanken/Emotionen, die aus dem nichts kommen, die nicht real sind. Und diese Gedanken und Emotionen ziehen auch wieder weiter, wenn man ihnen nicht einen so großen Wert beimisst. Wann immer wieder ein Negativer Gedanken in meinem Kopf rumschwirrt, frage ich mich, ob dieser real ist und in meinem Einflussbereich liegt, wenn nicht, lasse ich diesen Gedanken/Emotion wieder los. Wenn ja, dann überlege ich was ich tun kann, um diesen Gedanken/Emotionen loszuwerden. Stress und Druck sind auch weniger geworden, in dem ich mir angeeignet habe, die Dinge richtig zu bewerten. Verdrängen macht alles nur schlimmer. Auch habe ich aus dem Buch gelernt, dass ich mir Ziele setzten muss und dies in schriftlicher Form. Dadurch verhindere ich, dass ich eben Ziellos durchs Leben treibe. Dieses Buch hat mir so viel gebracht. Seitdem ist lesen auch zu meinem Hobby geworden. Ich lese mindestens 2 Bücher bzw. höre 2 Hörbücher im Monat. Außerdem habe ich gelernt Mich mit Dingen zu beschäftigen, die mich im Leben weiter bringen. Seitdem ich zurück in Deutschland bin habe ich angefangen zu trainieren (MC Fit) ich ernähre mich gesund, habe eine Ausbildung abgeschlossen. Ich bin meinem jüngeren Bruder ein gutes Vorbild und unterstütze meine Mama. Sie geht jetzt langsam auf das Rentenalter zu. Ich behaupte jetzt einfach, dass ich viel reifer und ausgeglichener bin, als vor 10 Jahren. Wenn ich heute darüber nachdenke, wie dumm ich eigentlich damals war, bin ich richtig sauer auf mich. Zudem habe ich 2016 meine Freundin kennengelernt, mit der ich heute noch zusammen bin. Mein Plan ist es mit Ihr eine Familie zu gründen. Sie weiß über meine Vergangenheit Bescheid. Mit ihr kann ich auch über alles sprechen. Sie hat aber auch klar gemacht, dass Sie niemals einen Freund/Mann haben wird, der Drogen konsumiert.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht ein gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich möchte nichts mehr mit Drogen zu tun haben. Noch möchte ich mit Menschen zu tun haben die Drogen konsumieren. Drogenkonsum liefert mir überhaupt keinen Mehrwert. Ich verbinde die Zeit rund um meinen Konsum bzw. rund um den FS Entzug, als eine negative Zeit mit negativen Gefühlen. Heute bin ich mir bewusst, wie schnell ich hätte abhängig werden können. Heute weiß ich was Drogenkonsum für einen langen Rattenschwanz mit sich zieht. Außerdem passt der Konsum von Drogen nicht in mein Leben. Ich möchte Gesund leben, ich möchte ein erfolgreiches Leben führen, Leistung bringen und etwas erreichen. Ich möchte mich stets bilden und weiterentwickeln. Ich werde mich auch demnächst Selbständig machen. Da passen Drogen nicht rein. Ich möchte nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten, sondern ein Sauberes Leben führen. Ich habe eine richtige Abneigung gegen Cannabis entwickelt. Ich möchte meine Freundin Heiraten und eine Familie gründen, also ich möchte selber Vater werden. Das alles ist mit einem Drogenkonsum nicht im Einklang. Die genannten Dinge sind meine Ziele, die ich auch erreichen werde. Ich arbeite jeden Tag daran. Ich sehe doch die Drogenabhängigen bei uns in der Stadt. Die konsumieren wahrscheinlich bereits härtere Drogen als Cannabis. Sie haben aber bestimmt auch mit dem Kiffen begonnen. Ich möchte nicht in einen negativen Kreislauf geraten. Ich möchte und werde nicht so enden. Das Leben ist so kostbar und deswegen will ich jede Sekunde nutzen. Ich bin mit Cannabis endgültig fertig.

34. Wie haben sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Als ich zu meinem Vater gezogen bin, war alles neu. Jede Menge neue Eindrücke, eine andere Kultur und Sprache, andere Menschen, alles war anders. Ich habe gar nicht mehr daran gedacht zu konsumieren.

35.Wer hat Ihnen dabei geholfen.



Meine Endscheidung zu meinem Vater zu gehen, war eine sehr gute. Die ersten Wochen habe ich nur gearbeitet und war mit meiner Familie. Ohne Sozial Media, ohne die ganzen Ablenkungen die wir aus unserem Alltag hier in Deutschland kennen. So fing ich von alleine an über mich und mein Leben nachzudenken. Nach einigen Monaten habe ich auch mit meinem besten Freund Fabian über meinen Konsum zu gesprochen. Die Zeit und das Leben in der „Heimat“ hat mich reifen lassen. Das Buch „Gesetze der Gewinner“ hat mir sehr geholfen. Ab dem Zeitpunkt, wusste ich was für ein Leben ich leben will und dass ich Drogen nur genommen habe um zu verdrängen.


36. Wie reagierte Ihr Umfeld auf diese Umstellung.

Alle reagierten durchweg positiv auf die Umstellung, auf mein neues „ich“.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja, etwa einen Monat, bis ich zu meinem Vater bin. Meine Simkarte funktionierte im Ausland nicht (außerhalb der EU). Ab da dann nicht mehr.
Die erste Zeit bei meinem Vater habe ich dann meiner Drogenbekanntschaft die Schuld gegeben, dass ich meine FS verloren habe. Deswegen habe ich mich auch nicht bei Ihm gemeldet. Im Laufe der Zeit wusste ich, dass NUR ich verantwortlich für mein Handeln war. Aber habe ich Im Laufe der Zeit auch festgestellt, dass der Konsum von Cannabis und diese Menschen mir nicht guttun, weswegen ich nicht den Kontakt zu diesem Menschen gesucht habe. Irgendwann Jahre später lief er mir über den Weg. Er war zu diesem Zeitpunkt, laut seiner Aussage immer noch am Konsumieren und sogar kurzeitig im Gefängnis.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, da ich keine Bekannten mehr habe die Drogen konsumieren. Ich und meine Freundin trinken keinen Alkohol, dem entsprechend sieht unser Freundeskreis aus. Ich habe gelernt, mir Freunde zu suchen, die in etwa dasselbe wollen wie ich. “Man ist die Summe aus dem 5“ Menschen mit denen man die meiste Zeit verbringt.



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich werde Abstinent bleiben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.


41. Wie wollen Sie gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde keine Drogen konsumieren. Ich weiß wie es dazu kam, dass mir das passiert ist, also weiß ich auch wie ich es in Zukunft verhindern kann.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Ich weiß ja, wie ich in Zukunft damit umgehe, wenn es mir nicht gut geht. Falls ich merke, dass in irgendeiner Art Gedanken an Konsum kommen, oder mit der Bewältigung von Problemen/Gefühlen überhaupt nicht zurechtkomme, werde ich mir Hilfe suchen. Zur Not auch fachliche (wenn keine Bezugsperson weiterhelfen kann). Es bringt ja nichts, zu konsumieren. Es bringt ja wirklich nichts.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?


Ich trinke keinen Alkohol.
 
Hallo Forum, Hallo Max,

Kann mir bitte jemand helfen. Ich bin ein wenig verzweifelt. Ich habe den FB nochmals bearbeitet, weil ich mich total unsicher fühle.
 
Zur Person:

Geschlecht: männlich
Alter: 28 (zum Zeitpunkt der Kontrolle 18)


Was ist passiert?

Drogensorte: Cannabis
Konsumform: gelegentlicher Cannabiskonsum (vom November 2010 – Juli 2011).

Datum der Auffälligkeit: 25.03.2011
Führerschein abgegeben: Juni 2011, wurde entzogen.

Drogenbefund

Blutwerte: 4,4 ng/ml aktiv, 56ng/ml THC-COOH, Hydroxy-THC 2.7 ng/ml.
Schnelltest: Ja, positiv.
Beim Kauf erwischt: Nein.

Führerscheinstelle


Akteneinsicht: Ja.
Sonstige Verstöße oder Straftaten? Nein.
Genaue Fragestellung der Fsst: Es ist die Frage zu klären, dass Herr GoKapi auch zukünftig ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln führen wird und ob infolge des Betäubungsmittelkonsums bei Herr Gokapi Beeinträchtigungen vorliegen, welche das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klasse B in frage stellen.


Bundesland

Rheinland-Pfalz.


Konsum


Ich konsumiere noch: Nein.
Letzter Konsum: Mitte Juli 2011. (Ca. einen Monat nach Führerscheinentzug.


Abstinenznachweis

Urinscreening: Ja, 6 Monate. (vom 01.08.2020- 31.01.2021).


Aufarbeitung

Drogenberatung: Nein.
Selbsthilfegruppe: Nein.
Psychologe: Nein.
Therapie: Nein.


Altlasten

Bist du Rückfalltäter: Nein. Keine Eintragungen im Führungszeugnis oder sonstiges.


1. Wann haben Sie das allererste Mal von Illegalen Drogen gehört?

In der 9. Klasse, als uns die Polizei besuchen kam um uns über Drogen und Kriminalität aufzuklären.
Die Polizisten hielten einen etwa. 2 stündigen Vortrag mit anschließender Fragerunde.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Das erste Mal Konsumierte ich ca. im November 2010.
Nachdem sich meine Eltern im Sommer 2010 getrennt haben musste meine Mutter, bei der ich geblieben bin, Sozialleistungen beantragen. Im Zuge dessen musste ich im Oktober in eine Maßnahme. Dort kam ich dann mit der Droge Cannabis in Berührung.

3. Wie sah der Konsum aus? (Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Ich habe in dem Jahr wo ich in der Maßnahme war insgesamt 8-10-mal gekifft. Ein paarmal war es ein Joint den ich Geteilt habe, ein paarmal waren es bis zu 3 Joints, die ich geteilt geraucht habe und das über den Abend verteilt Über die Menge, die in den Joints waren kann ich nur spekulieren. Ich denke es waren ca. 0,5-1 Gramm pro Joint. Der erste Konsum war mit einer Bekanntschaft, die ich in der Maßnahme kennengelernt habe. Ich habe auch nur dort gekifft, wo ich sicher sein konnte, dass niemand aus meiner Familie, damalige Freundin und meine Freunde etwas davon mitbekommen konnte.
Das allererste Mal habe ich im November 2010 konsumiert. Einen Tag zuvor hatten die negativen Emotionen wieder die Oberhand gewonnen. Meine Maßnahmenbekanntschaft prahlte an diesem Tag damit, was für ein „leckeres“ Cannabis er habe. Mir ging es nicht gut und diesen Zustand wollte ich beenden. Wir verabredeten uns für diesen Abend und konsumierten zusammen einen Joint. Die erste halbe Stunde war mir schwindelig und ich fühlte mich erdrückt. Nach der halben Stunde ging es mir besser, ich fühlte mich entspannt und gut gelaunt. Die Wirkung hielt 2-3 Stunden. Als ich mich wieder einigermaßen normal gefühlt habe bin ich nach Hause und direkt ins Bett. Das 2. Mal war einige Wochen später, nachdem wir einen Ausflug mit der gesamten Maßnahme nach Köln gemacht haben. nachdem wir dort fertig waren sind wir dort geblieben um gemeinsam einen Joint zu rauchen. Dieses Mal fühlte ich mich nicht mehr so erdrückt. Mir gefiel die Wirkung des Cannabis`. Und so ist es die nächsten Monate weitergegangen. Wenn die Bekanntschaft was besorgen konnte und es eine passende Lokation gab, die Situation gestimmt hat, habe wir konsumiert. Für mich war Cannabis zu dieser Zeit eine willkommene Abwechslung, um meine negativen Gedanken/Emotionen, die hauptsächlich durch Druck/Stress ausgelöst worden, zu vergessen. Während dem Konsum und kurze Zeit danach hatte ich gefühlt keine Probleme mehr. Ich kann nicht sagen ob sich mein Konsummuster intensiviert hätte, wenn ich nicht hätte so aufpassen müssen, dass meiner Familie davon mitbekommt. Wahrscheinlich aber schon. Irgendwie entwickelte sich aber auch ein schlechtes Gewissen nach dem Konsum. Vielleicht weil ich Angst hatte erwischt zu werden, oder weil ich Unterbewusst wusste, dass ich mich auf dem falschen Weg befinde. Was ich sagen kann, ist, dass ich damals kein Bewusstsein dafür hatte, wieso es mir stellenweise nicht gut ging, wie diese Emotionen entstanden sind und wie ich damit klar kommen kann.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol?

Gegen Alkohol habe ich eine große Abneigung. Ich denke, dass ist auf meinen verstorbenen Opa zurückzuführen. Er hat des Öfteren getrunken. Dabei hat er sich nicht gerade gut verhalten. Ich kann mich an eine Situation erinnern wo wir zusammen mit der ganzen Familie gegrillt haben. Wir saßen alle zusammen und eine fremde Frau ist auf der Straße mit Ihrem Hund spazieren gegangen und mein Opa hat ihr hinterhergerufen und sie förmlich angemacht, obwohl meine Oma und er Rest der Familie daneben saß. Alkoholisierte Menschen sind laut und peinlich.


6. Sonstige Suchtmittel.

Bis auf Zucker, keine. Und den versuche ich auch zu gut es geht zu vermeiden.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt.

Ich habe mich Unwohl in der Öffentlichkeit gefühlt, weil ich nicht wollte, dass jemand mitbekommt, das ich bekifft bin.
(Wenn ich am Abend konsumiert hatte, kam ich am nächsten Morgen schwer aus dem Bett, ich war träge und motivationslos.

8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, ich habe die festgestellten Folgen einfach so hingenommen.



9. Was für Werte wurden bei ihrer Auffälligkeit festgestellt?

THC 4,4 ng/ml, THC COOH 56 ng/ml.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche nichts, nur am Tag der Auffälligkeit.

11. Wieviel haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?

An diesem Tag habe ich 2 Joints mit jeweils ca. einem Gramm geraucht. Die 2 Joints habe ich mit dieser Bekanntschaft aus der Maßnahme geteilt.
Den ersten Joint habe ich am frühen Abend konsumiert, ca. 17-18 Uhr. Den 2. Joint habe ich etwa 1.-1.5 Stunden vor der Polizeikontrolle (etwa 22.30 Uhr konsumiert). Die Kontrolle war um ca. 23.50 Uhr am Freitagabend.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

An diesem Tag sind wir von unserer alten Wohnung in eine kleinere Wohnung gezogen. Mein Vater hatte ein paar Tage zuvor seine letzten Sachen aus der Wohnung geholt. Ich fühlte mich seelisch unter Druck gesetzt und habe Cannabis konsumiert, um diesem Druck entgegen zu wirken. Wie ich heute weiß war Cannabis zu diesem Zeitpunkt ein Teil meiner Verdrängungsstrategie.


13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Am Tag der Kontrolle wollte ich bei der Bekanntschaft aus der Maßnahme übernachten.
Wir hatten an dem Tag Cannabis konsumiert und am Abend festgestellt, dass wir Hunger bekommen haben, er aber kein Essen zu Hause hatte. Er kam dann auf die Idee, zum Mc Donalds zu fahren, weil das der einzige Laden war der noch aufhatte. Kurz vor dem Ziel stand die Polizei am Seitenstreifen, ich bin vorbeigefahren und direkt ging das Blaulicht an. Während der Kontrolle wirkte ich nervös und unkonzentriert. Im weiteren Verlauf des Gespräches habe ich den Drogenkonsum zugegeben. Daraufhin musste ich einen Drogentest machen, welcher dann auch positiv war. Ich musste im Polizeiauto mit zur Wache, wo mir Blut abgenommen wurde.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte essen gehen.


15. Wie weit wollten Sie fahren?


Ich wollte ca. 15 km fahren und wurde nach ca. 14 angehalten.


16. Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn ich bedenke, dass man noch 72 Stunden nach Konsum unter Einfluss von Cannabis steht, dann ca. 15-mal. (8-10-mal insgesamt konsumiert, die darauffolgenden Tage gefahren).

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

In meinem Jugendlichen Leichtsinn gab es für mich keinen Konflikt. Ich fühlte mich nicht mehr Stark berauscht, also konnte ich wieder fahren Ich war einfach noch sehr unreif. Was rückwirkend betrachtet einfach nur dumm war. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass ich für die Allgemeinheit eine Gefahr darstelle. Ich hatte mich, oder andere Menschen verletzen, oder gar töten können.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?


Cannabis senkt das Reaktionsvermögen. Situationen im Verkehr können nicht richtig eingeschätzt werde, da Distanzen und Geschwindigkeiten falsch eingeschätzt werden können. Die Konzentration ist eingeschränkt. Die Augen werden lichtempfindlicher. Die visuelle Wahrnehmung kann eingeschränkt werden.



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Man kann bis zu 72 Stunden unter Einfluss von Cannabis stehen. Die Abbauprodukte sind mehrere Wochen im Körper nachweisbar. Außerdem kann man auch schlecht Dosieren, weil Cannabis von Sorte zu Sorte unterschiedlich stark ist.



20. Sind Sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Das Abhängigkeitsrisiko steigt enorm. Ebenso erhöhen sich die gesundheitlichen Schädigungen, wie zum Beispiel die Schädigung der Lunge. Das Risiko an einer Psychose zu erkranken erhöht sich. Weitere Psychische Störungen sind Antriebslosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit, Paranoia und weitere Schwerwiegende Erkrankungen können auftreten. Die Persönlichkeit kann sich insbesondere im Jugendalter nicht richtig entwickeln. Nicht selten entwickeln sich Schlaf- und Essstörungen. Durch die Toleranzentwicklung wird immer mehr konsumiert, wodurch sich ein Negativkreislauf ergibt. Außerdem muss die Droge beschafft werden, was eine Straftat ist, die zu weitreichenden Konsequenzen führen kann.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Cannabis war ein Teil meiner Verdrängungsstrategie. In der Vergangenheit wollte ich mich nie mit meinen Gefühlen auseinandersetzen. Das erste Mal habe ich Cannabis konsumiert um meine Stimmung anzuheben, nachdem zu Hause wieder Stress war. Ich konnte ja an der Bekanntschaft aus der Maßnahme sehen, dass er nach dem Konsum viel gelacht hat und einen lockeren Eindruck machte. Auch hat er durchweg positiv über Cannabis berichtet. Nach meinem Konsum konnte ich feststellen, dass ich mich kurzfristig (solange ich berauscht war), besser fühlte. Ich habe nicht mehr an meine Probleme gedacht. In den Phasen wo zu Hause Ruhe war, hatte ich auch nicht das Bedürfnis zu konsumieren. Ich habe mir zu der Zeit viel Druck gemacht, weil ich dachte, dass ich jetzt der Mann zu Hause sein muss. Das ich als ältester Sohn meine Familie unterstützen muss. Mein kleiner Bruder war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt. Zudem hat meine Mutter zu dieser Zeit auch immer Verlangt, dass ich endlich eine Ausbildung machen soll. Ich wusste aber nicht was ich beruflich machen soll. All die Sachen führten dazu, dass immer wieder negative Emotionen in mir hochkamen. Statt mich meinen Gefühlen und Problemen zu stellen, habe ich versucht Sie zu verdrängen. Zu der Zeit ging es mir unterm Strich nicht gut. Nur in Situationen wo mir alles viel zu viel wurde und es sich ergeben hat habe ich konsumiert. Das war etwa 8-10 mal von November 2010-Juli 2011. Ansonsten habe ich Playstation gespielt, was mich auch stark ablenken konnte.

22. Wie hat sich ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert.

Vor meiner Familie und meinem Freundeskreis habe ich es verheimlicht. Meiner damaligen Freundin habe ich es ebenfalls verheimlicht. Bei dem Freundeskreis meiner Maßnahmen- Bekanntschaft war es das normalste der Welt, Cannabis zu konsumieren. Was meine Gefühle angeht, wusste nie jemand Bescheid. Ich war da eher Introvertiert eingestellt. Ich wollte ja selber nicht mal über meine Probleme und Gefühle nachdenken. Erst nach meinem Führerscheinentzug habe ich es meiner Mutter und meinem Freundeskreis gebeichtet. Meiner Mutter hat mit Verständnis reagiert und mir angeboten über alles mit Ihr reden zu können, genau wie mein bester Freund Fabian, den ich seit der 1. Klasse kenne. Ich bin nie auf diese Angebote eingegangen, weil ich es als einfacher empfand, nicht über meine Gefühle zu sprechen. Heute weiß ich, dass es nichts bringt irgendetwas zu verdrängen. Ich muss über meine Probleme/Gefühle sprechen um diese zu verarbeiten. Ich muss Lösungen finden anstatt nichts zu machen. Wenn ich selber über meine Gefühle/Probleme nachdenke und noch Menschen zu Rate ziehe, denen ich vertraue, dann fühle ich mich auch einfach besser. Im Zuge meiner bewussten Persönlichkeitsentwicklung (mit Hilfe von Büchern und YouTube Videos) bin ich heute viel offener.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein, jeder Konsum sah von der Menge her ziemlich gleich aus. Es gab halt Situationen, die überhaupt die Empfänglichkeit für Konsum ausgelöst haben, das waren Situationen, in denen ich mich schlecht, einsam und unter Druck gesetzt gefühlt habe.

24. Haben sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden.?

Nein, das Beenden des Konsums war kein Problem. Im Juli 2011, nachdem mir mein Führerschein entzogen wurde, bin ich zu meinem Vater in die Heimat gezogen. Ich hatte bis dato keine Ausbildung und ich wusste auch nicht was ich werden wollte, hatte meinen Führerschein verloren und habe meinen Vater vermisst. Meine Mama begrüßte diese Entscheidung. Ab diesem Zeitpunkt habe ich auch nicht mehr konsumiert. Über die Jahre in der Heimat wurde ich reif und habe angefangen über die richtigen Dinge nachzudenken. Wo ich dann endgültig zurück in Deutschland war, war ich gefestigt und reif genug um nicht mehr zu konsumieren.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheit?

Nein
 
26. Hatten Sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?

Die Momente in denen ich mich so schlecht gefühlt habe, waren kein Dauerzustand. Der Trennungsschmerz bzw. die Trennungsphase waren der wichtigste Faktor, welcher mich bedrückt hat.



27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge zu leben?

Ich konnte auch ohne die Droge zurechtkommen. Jedoch fiel mir die Aufarbeitung meiner Gefühle schwerer als die Verdrängung über den Konsum. Daher war ich dem Konsum nicht abgeneigt.
Ich habe dann konsumiert, wenn es sich ergeben hat. Es war eine willkommene Abwechslung, um mal abzuschalten und meinen Gefühle und Gedanken zu entfliehen.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
-
Jeder, der ein Suchtmittel konsumiert, auch wenn er dies nur einmal tut, geht das Risiko ein, in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein. Keine Probleme Cannabis weg zu lassen und keine Nebenwirkungen durch weglassen.



30. Hätten Sie rückblickend eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, hätte ich spätestens nach dem ersten Konsum die Handbremse gezogen und mich mit der ganzen Thematik befasst, die dazu geführt hat, weshalb ich konsumierte. Vielleicht hätte ich aber auch ohne diesen Konsum niemals, oder viel später ein Bewusstsein dafür entwickelt, welches mir heute dabei hilft mit Stress, Druck negativen Gedanken/Emotionen klar zu kommen. Viele Menschen haben dieses Bewusstsein nicht entwickelt. Ich bin einfach froh, dass niemand durch mein Rücksichtsloses Verhalten zu Schaden kam und es mehr oder weniger glimpflich ausgegangen ist.

31. Wieso haben sie sich für eine Abstinenz endschieden?

Ich wusste ja, dass einiges nicht richtig lief. Ich hatte mit 19 immer noch keine Ausbildung oder eine Perspektive. Außerdem hatte ich keinen Führerschein mehr. Diese Punkte haben mich zu der Endscheidung gebracht zu meinem Vater ins Ausland zu gehen (1 Monat nach dem FS Entzug). Ich wusste, dass das Cannabis mir eigentlich nur schadet. In den 4 Jahren bei meinem Vater hatte ich viel Zeit über mich und mein Leben nachzudenken. Ich habe etwas länger als der Durchschnitt gebraucht um erwachsen zu werden, dass muss ich mir selber eingestehen. Die Zeit bei meinem Vater hat mir gut getan, weil ich dort Verantwortung übernehmen musste und eben nicht vor Problemen weglaufen konnte. Mein Vater hatte Jahre zuvor begonnen Lebensmittel Läden aufzubauen. Zum Schluss meiner Zeit war ich praktisch alleine für einen dieser Läden verantwortlich. Ich musste Mitarbeiter leiten, Endscheidungen treffen usw. Da entstand auch der Wusch/das Ziel, selber etwas zu erreichen, ein Unternehmen zu gründen. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich was ich in Zukunft machen will. Also bin ich nach 4 Jahren nach Deutschland zurückgekommen und habe eine kaufmännische Ausbildung im Saturn absolviert.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).

Das war ein Prozess. Es fing nach dem FS Entzug an, wo ich mich entschied zu meinem Vater zu gehen. Richtig angefangen an mir zu arbeiten habe ich, als ich das Buch „Gesetzte der Gewinner“ von Bodo Schäfer in die Hände bekam. Durch das Buch habe ich gelernt, dass ich verantwortlich bin. Ich gestallte mein Leben und ich endscheide wie ich auf Probleme etc. reagiere. Ich habe gelernt, dass Negative Gedanken negative Emotionen auslösen. Und negative Emotionen sorgen dafür, dass ich mich schlecht fühle, was wiederum Negative Gedanken auslöst. Die negativen Gedanken bzw. Emotionen kann ich stoppen in dem ich aktiv daran arbeite, was diese Gedanken bzw. Emotionen auslöst. Manchmal hat der Mensch aber auch einfach negative Gedanken/Emotionen, die aus dem nichts kommen, die nicht real sind. Und diese Gedanken und Emotionen ziehen auch wieder weiter, wenn man ihnen nicht einen so großen Wert beimisst. Wann immer wieder ein Negativer Gedanken in meinem Kopf rumschwirrt, frage ich mich, ob dieser real ist und in meinem Einflussbereich liegt, wenn nicht, lasse ich diesen Gedanken/Emotion wieder los. Wenn ja, dann überlege ich was ich tun kann, um diesen Gedanken/Emotionen loszuwerden. Stress und Druck sind auch weniger geworden, in dem ich mir angeeignet habe, die Dinge richtig zu bewerten. Ich lebe im Jetzt und mache mir nicht zu viele Sorgen. Denn 99% der Dinge, über die ich mir Sorgen mache, treffen sowieso nicht ein. Auch habe ich gelernt, dass ich mir Ziele setzten muss und dies in schriftlicher Form. Dadurch verhindere ich, dass ich eben Ziellos durchs Leben treibe. Außerdem habe ich gelernt Mich mit Dingen zu beschäftigen, die mich im Leben weiter bringen. Seitdem ich zurück in Deutschland bin habe ich angefangen zu trainieren (MC Fit) ich ernähre mich gesund, habe eine Ausbildung abgeschlossen. Ich bin meinem jüngeren Bruder ein gutes Vorbild und unterstütze meine Mama. Sie geht jetzt langsam auf das Rentenalter zu. Ich behaupte jetzt einfach, dass ich viel reifer und ausgeglichener bin, als vor 10 Jahren. Ich betreibe regelmäßig eine Ausgleich, wie wandern gehen, Sport. Ich plane Bewusste Pausen, wo ich weder aus Handy schaue noch irgendwelche andere Informationen aufnehme. Zudem habe ich 2016 meine Freundin kennengelernt, mit der ich heute noch zusammen bin. Mein Plan ist es mit Ihr eine Familie zu gründen. Sie weiß über meine Vergangenheit Bescheid. Mit ihr kann ich auch über alles sprechen. Sie hat aber auch klar gemacht, dass Sie niemals einen Freund/Mann haben wird, der Drogen konsumiert. Auch wenn ich ein Ziel nicht erreiche, oder mich ein Schicksalsschlag trifft, werde ich nicht zu Cannabis greifen, oder anderes selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag legen. Ich lasse Trauer und Schmerz zu, weil nur so kann man Dinge verarbeiten. Irgendetwas zu verdrängen bringt nicht. Es wird so oder so irgendwann wieder hochkommen. Mir ist Bewusst, dass Dinge passieren. So ist das Leben. Wenn ich mit etwas nicht zurecht komme, spreche ich mit Menschen, denen ich vertraue. Wenn mir niemand helfen kann, suche ich mir fachliche Hilfe.
Durch meine Ziele/ Werte habe ich einen Kompass, nachdem ich mich richten kann.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht ein gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich möchte nichts mehr mit Drogen zu tun haben. Noch möchte ich mit Menschen zu tun haben die Drogen konsumieren. Drogenkonsum liefert mir überhaupt keinen Mehrwert. Ich verbinde die Zeit rund um meinen Konsum bzw. rund um den FS Entzug, als eine negative Zeit mit negativen Gefühlen. Heute bin ich mir bewusst, wie schnell ich hätte abhängig werden können. Heute weiß ich was Drogenkonsum für einen langen Rattenschwanz mit sich zieht. Außerdem passt der Konsum von Drogen nicht in mein Leben. Ich möchte Gesund leben, ich möchte ein erfolgreiches Leben führen, Leistung bringen und etwas erreichen. Ich möchte mich stets bilden und weiterentwickeln. Ich werde mich auch demnächst Selbständig machen. Da passen Drogen nicht rein. Ich möchte nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten, sondern ein Sauberes Leben führen. Ich habe eine richtige Abneigung gegen Cannabis entwickelt. Ich möchte meine Freundin Heiraten und eine Familie gründen, also ich möchte selber Vater werden. Das alles ist mit einem Drogenkonsum nicht im Einklang. Die genannten Dinge sind meine Ziele, die ich auch erreichen werde. Ich arbeite jeden Tag daran. Ich sehe doch die Drogenabhängigen bei uns in der Stadt. Die konsumieren wahrscheinlich bereits härtere Drogen als Cannabis. Sie haben aber bestimmt auch mit dem Kiffen begonnen. Ich möchte nicht in einen negativen Kreislauf geraten. Ich möchte und werde nicht so enden. Das Leben ist so kostbar und deswegen will ich jede Sekunde nutzen. Ich bin mit Cannabis endgültig fertig. Ich beschäftige mich mit mir und meinem Leben, weil ich mich nie wieder so fühlen möchte wie damals. Heute fühle ich mich wohl in meiner Haut und bin dankbar dafür, dass ich gesund bin und alles habe was ich brauche. Ich habe damals diesen Fehler gemacht, weil ich mir nicht anders zu helfen wusste. Ich weiß was das Problem war und daraus habe ich gelernt.

34. Wie haben sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Als ich zu meinem Vater gezogen bin, war alles neu. Jede Menge neue Eindrücke, eine andere Kultur und Sprache, andere Menschen, alles war anders. Ich habe gar nicht mehr daran gedacht zu konsumieren.

35.Wer hat Ihnen dabei geholfen.



Meine Endscheidung zu meinem Vater zu gehen, war eine sehr gute. Die ersten Wochen habe ich nur gearbeitet und war mit meiner Familie. Ohne Sozial Media, ohne die ganzen Ablenkungen die wir aus unserem Alltag hier in Deutschland kennen. So fing ich von alleine an über mich und mein Leben nachzudenken. Nach einigen Monaten habe ich auch mit meinem besten Freund Fabian über meinen Konsum zu gesprochen. Die Zeit und das Leben in der „Heimat“ hat mich reifen lassen. Das Buch „Gesetze der Gewinner“ hat mir sehr geholfen. Ab dem Zeitpunkt, wusste ich was für ein Leben ich leben will und dass ich Drogen nur genommen habe um zu verdrängen.


36. Wie reagierte Ihr Umfeld auf diese Umstellung.

Alle reagierten durchweg positiv auf die Umstellung, auf mein neues „ich“.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja, etwa einen Monat, bis ich zu meinem Vater bin. Meine Simkarte funktionierte im Ausland nicht (außerhalb der EU). Ab da dann nicht mehr.
Die erste Zeit bei meinem Vater habe ich dann meiner Drogenbekanntschaft die Schuld gegeben, dass ich meine FS verloren habe. Deswegen habe ich mich auch nicht bei Ihm gemeldet. Im Laufe der Zeit wusste ich, dass NUR ich verantwortlich für mein Handeln war. Aber habe ich Im Laufe der Zeit auch festgestellt, dass der Konsum von Cannabis und diese Menschen mir nicht guttun, weswegen ich nicht den Kontakt zu diesem Menschen gesucht habe. Irgendwann Jahre später lief er mir über den Weg. Er war zu diesem Zeitpunkt, laut seiner Aussage immer noch am Konsumieren und sogar kurzeitig im Gefängnis.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, da ich keine Bekannten mehr habe die Drogen konsumieren. Ich und meine Freundin trinken keinen Alkohol, dem entsprechend sieht unser Freundeskreis aus. Ich habe gelernt, mir Freunde zu suchen, die in etwa dasselbe wollen wie ich. “Man ist die Summe aus dem 5“ Menschen mit denen man die meiste Zeit verbringt.



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich werde Abstinent bleiben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.


41. Wie wollen Sie gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde keine Drogen konsumieren. Ich weiß wie es dazu kam, dass mir das passiert ist, also weiß ich auch wie ich es in Zukunft verhindern kann.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Ich weiß ja, wie ich in Zukunft damit umgehe, wenn es mir nicht gut geht. Falls ich merke, dass in irgendeiner Art Gedanken an Konsum kommen, oder mit der Bewältigung von Problemen/Gefühlen überhaupt nicht zurechtkomme, werde ich mir Hilfe suchen. Zur Not auch fachliche (wenn keine Bezugsperson weiterhelfen kann). Es bringt ja nichts, zu konsumieren. Es bringt ja wirklich nichts.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?


Ich trinke keinen Alkohol.
 
Zurück
Oben