Also, das mit den beiden Führerscheinen erkläre ich mir eben mit "altem", nationalen und neu, international... oder?
Hier die Geschichte....
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Der Tag war der 20.08.2015.
Am Nachmittag zuvor bin ich nach xxx gefahren und habe mich mit ein paar Bekannten gegen 17:00 Uhr im örtlichen Biergarten getroffen. Wir besprachen, wie wir morgen, am Donnerstag den Aufbau für einen am Abend geplanten Geburtstag gestalten sollten. Ich sollte noch einige meiner Klappstühle mitbringen. Gegen 18:30 (ich hatte zwei Bier getrunken) sind wir aufgebrochen. Bei Thomas im Auto war kein Platz mehr und wir sind zusammen zum Schlossmarkt gefahren wo ich einen Kasten Bier für morgen gekauft habe.
Den haben wir in Thomas Kofferraum gestellt und ich bin mit Ihm noch ein paar Sachen einladen gefahren.
Ein Freund hatte 50sten Geburtstag und den hat er auf einer Wiese, auf der eine kleine Hütte steht gefeiert.(Karte) Zu der Wiese fährt man ca. 300m von meinem Haus bis zu einem Feldweg und von dort ca. 2 KM bis zur Wiese. Wir hatten vereinbart, dass ich noch ein paar Klappstühle für weitere Gäste mitbringen sollte weil so was immer fehlt. Aufbau für die Party (sollten so 100 Leute kommen) war ab 12:00. Die Party selbst war für den Abend geplant. Ich hatte am Vormittag noch daheim gearbeitet (bin selbstständig) und bin dann mit meinem Wagen, vollgepackt um 11:30 zur Wiese gefahren. Der Tag war heiß, 33 Grad.
Bereits beim Aufbauen, ich musste 3 mal Laufen mit den Stühlen hatte ich durst. 33 Grad.
Thomas holte den Kasten aus seinem Kofferraum und wir tranken Bier, war auch das einzige, was es gab. Der Brix und Willy tranken auch von Thomas Kasten mit.
Auch die waren mit jeweils eigenem Auto dort.
Eigentlich wollte ich den Wagen dort auch stehen lassen und am späten Abendlaufen (sind 35 min zu fuss. Beim Trinken bemerkte ich, dass ich keine Zigaretten mitgenommen hatte, eigentlich wollte ich ja auch gleich zurück.
Also habe ich erst mal durchgeschnorrt. Gegen 14:30 ging uns langsam das Bier aus und wir redeten noch ein wenig. habe ich erstens gemerkt, dass ich jetzt wirklich gerne meine eigenen Kippen gehabt hätte, zweitens die Sonne (dachte ich) langsam ziemlich viel wurde (ich war schon knallrot).
Ich hab das kurz mit Thomas besprochen das ich Zigaretten hole und wollte zu Fuß los. Der meinte, das es in XXX keine Polizei gibt und ich den Feldweg ja auch fahren könne. und der meinte „wenn Du Zigaretten holst, dann bring gleich noch einen Kasten Bier mit“...
Okay. Ich mit leerem Kasten in meinen Wagen und über den Feldweg (ist Privat) zurück bis zur Dorfstraße, von dort zum Supermarkt , Kasten und 2 Pack. Zigaretten gekauft. Dort merkte ich schon sehr deutlich den Alkohol und bin dann (ca. 200 m) bis zu meinem Haus. Ich war saufroh, dass ich dort heil angekommen bin, beim Einkaufen hatte ich bemerkt, dass ich doch ziemlich betrunken war.
Zuhause hab ich mir darauf hin erst mal 2 Bier getrunken und zwei Zigs. geraucht. (hatte auch wirklich durst), das ging sehr schnell, ca, 5 Min. Ich habe dann noch ein drittes recht schnell getrunken und ein viertes langsam angefangen. Ursprünglich wollte ich mir für die Rückfahrt zur Wiese ein Taxi rufen merkte aber, dass ich besser nirgendwo mehr hinfahre. Beschloss, den Abend zuhause zu bleiben. Ca. ne halbe Stunde später hat es geklingelt, ich sah, dass die Polizei da war und habe die Tür aufgemacht. Beim Kauf vom Bier bin ich angezeigt worden. Mitnahme zur Polizei, später Blutabnahmen. Habe denen auch gesagt, dass ich Tagsüber 8Fl. Getrunken habe, und vom gekauften Kasten eben auch noch vier Fl. Letztlich haben wir uns vor Gericht auf errechnete 1,56 o/oo geeinigt, das errechnet sich mit den Werten bei der Blutentnahme und einem glaubhaften Nachtrunk von vier Fl.
2.Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Bis 12:30 eine Fl., bis 13:00 1 Fl. Bis 13:30 zwei Fl. Bis 14:00 1 Fl. Bis 14:30 nicht mehr ganz eine. Insgesamt am Nachmittag 5,7 Flaschen Bier.
Nach der Autofahrt noch mal 3,4 Flaschen Bier, siehe Berechnung
3.Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ca. 2,5 Kilometer. Ich wurde angezeigt, es gab keine Kontrolle.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ja, zuerst schon, ca. 2 KM gehen über einen Feldweg, viele Schlaglöcher und ca. nur 10KM / Stunde gefahren, die letzten 500m musste ich mich stark konzentrieren.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte zuerst zu Fuß gehen...
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich habe 1999 bei einer Feier meinen Wagen umgeparkt und dabei ein anderes Auto beschädigt, dann habe ich die Polizei gerufen und hatte 0,34%..
7.Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit dem Fahrrad habe ich öfter alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Mit dem Auto habe ich sehr darauf geachtet und auch nach sehr reiflicher Überlegung sind mir nur wenige Möglichkeiten eingefallen. Ich folgere daraus, dass ich
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Mit ca. 17 / 18 normal „in der Clique“, auch beim Studium, teilweise auch mal mit größeren Mengen.
9.Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nein, regelmäßig nicht
Ich habe bis zum Abi in der Chlique getrunken, da kam ich auf ca. 2-6 Flaschen
Während der Zeit beim Bund war’s teilweise sehr viel, bis zu 10 Fl.
Seit 1999: Regelmäßig: nein. Ich habe geschäftlich ca. 3-5 mal im Jahr abends getrunken, mit Freunden am WoE meiner Freundin am WoE mal ein Glas Wein. Mehr wurde es zum Karneval in Köln und auf der Wiesn. Bier bis auf Wiesn nie, Wein eher zum Genuss...
2013 Deutlich mehr, da Job verloren, viel Tagesfreizeit und oft im Biergarten gewesen. 2014 wieder normal, da ich einen Hund hatte und mit dem viel unterwegs war. Hund abgegeben 2015.
10.Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Geschäftlich kam das ca. 5 x im Jahr vor, da ca. 1 Glas
Mit Freunden konnte es bis 0,75 Wein werden
Mit meiner Freundin, 1-2 Gläser Wein (ca. 40g) / ca. 1x Monat. Dann mit befreundeten Pärchen, Abendessen auch ca. 1 x im Monat, Wein, 1-2 Gläser, ca 40g. Im Job, auf Veranstaltungen, 1 Glas Wein, 20g, ca. 1 x im Monat.
Geburtstagsfeiern mal einen sekt, und einen Wein, ca auch 40g Alk.
Bier nur zur Wies’n, dann 2 x 2,5 L = 100g
2013 hatte ich viel Zeit und saß oft im Biergarten, ca. 3-4 mal die Wo. Da wurden das tagsüber 3 bis 4 Mass
2014 wieder im Job, weniger Zeit, wieder normal getrunken
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Bis 2013 hauptsächlich mit Kollegen, Familie und Freunden
In 2013 mit Leuten aus dem Biergarten → mehr wegen
Ab 2014 mit Leuten der Hundegemeinschaft
12. Warum haben Sie getrunken?
Ich habe eine unsicher-vermeidende Persönlichkeitsstruktur mit narzistischer Konpensation.und habe mit Alkohol zunächst Kontaktängste überwunden und dann leicht Vertrauen in andere Personen aufbauen können. Mit Alkohol hatte ich auch das Gefühl von Geborgenheit.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Ich war redselig, fühlte mich sehr tolerant anderen gegenüber und sehr lustig.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
2013 gab es die nicht. Ich hatte keine Sozialkontrolle durch meine Familie oder Arbeitgeber. Die Leute, mit denen ich getrunken habe fanden trinken wohl eher gut.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
2013 hatte ich oft einen Hangover. Ich habe keinen Sport mehr gemacht deswegen und fühlte mich recht schlaff. 2014 habe ich mir einen Hund angeschafft und das trinken in höheren Dosen eingestellt weil der da. 2105 habe ich harte Einbußen im Geschäft durch den Führerscheinverlust gehabt.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Ja, ganz klar. Beim Bund haben wir sehr viel getrunken, da hatte ich fast jedes Wochenende Party. 2013 auch, da hatte ich nichts zu tun und der Biergarten war für mich ein zweites Wohnzimmer.
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja. Ich habe in meiner Jugend von 18und bis ca. 30 Jahren viel und unkontrolliert getrunken. In der Zeit habe ich mich über meinen Alkoholkonsum bestätigt gefühlt und Cool. Fast an jeden WoE war ich feiern und habe Alk getrunken. Ich fühlte mich damals durch Alk. Bestätigt, ich habe tiefe Unsicherheiten überspielt und allein sein verdrängt.
Da ich irgendwann auch viel Alkohol vertragen habe wertete mich die hohe Trinkfestigkeit auf.
2013 habe ich im Frühjar meinen Job verloren und war im Sommer mal im Biergarten.
Dort traf ich zufällig Leute, die ebenfalls keinen Job hatten und ich fühlte mich dazugehörig. Leider definierte sich die Gruppe über gemeinsames Biertrinken und ich war schnell wieder bei „alten Dosen“ also ca. 5 Mass von 11-19 Uhr. An Anfang war es etwas weniger, wurde dann aber mehr. Das legte sich als das Biergartenwetter im Herbst vorbei war. Zeitraum also 4 Monate.
17.Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Beim Bund ja, später nicht mehr. Bei der Alkoholfahrt war ich da sehr nah dran. Davor bestimmt mal in meiner Jugendzeit aber nicht mit besonderer Erinnnerung.
18.Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, 2015 wegen Klinikaufenthalt für drei Monate und nach der Fahrt für 9 Monate (AB-Nachweise)
19.In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Da ich immer nur in Gesellschaft trinke und auch in der Vergangenheit weitestgehend die Kontrolle gut behalten konnte ein „Betatrinker“ nach Jellinek. Auch habe ich damals schon zeitweise ohne Probleme abstinent gelebt.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, nach Rücksprache mit meiner Verkehrspsychologin ich praktiziere seit dem 30.06.2016 kontrolliertes Trinken. (Liste)
21.Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken
am 08.02.2017
22.Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23.Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich glaube, dass eine vollständige Abstinenz immer die Gefahr eines „Ausrutschers“ beinhaltet. Wenn ein solcher passiert ist die Gefahr in alte Muster zurück zu fallen groß, weil man den Ausrutscher als Versagen interpretiert. Besser ist es, den Umgang mit Alkohol richtig zu lernen und somit Sicherheit bei unvorhersehbaren Situationen zu erlangen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe bereits vor 2013 sehr bewusst getrunken und es ging mir sehr gut dabei.
2013 habe ich das aufgrund von fehlender Motivation und großer Zukunftsangst ca 4 Monate nicht beachtet. Ab 2014 habe ich dann damit weiter gemacht. 2015 habe ich insgesamt 6 Monate nicht getrunken und meinen Führerschein verloren.(Atteste vorhanden, Leberwerte)
25.Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe zunächst für 9 Monate ein Abstinenz Programm erfolgreich mitgemacht (Bescheinigungen vorhanden) Sowie den Kurs Mobil Plus beim TÜV (Bescheinigung vorhanden) In dem Kurs sind mir viele Dinge aufgefallen und auch die Geschichten der anderen Teilnehmer haben mir klar gemacht, wo ich Grenzen überschreiten würde, wenn ich nicht aufpasste. Mir wurde klar, dass ein kurz erlebter Rauschzustand nicht zum Glück verhilft und andere Praktiken (bei mir Meditation) wesentlich mehr Glückshormone erzeugen können. Ich fand es aber auch wichtig, für die Zukunft gewappnet zu sein und „Trinken“ wieder anders zu erlernen. Also Situationen, in denen ich früher mehr getrunken habe neu zu erleben.
26.Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Sehr positiv. Ich fühle mich besser, weil ich durch KT immer mehr eigenes Vertrauen in mich finde. Ich habe richtig spass in Situationen, in denen andere was trinken und ich nüchtern bleibe. Auch finde ich mich jetzt deutlich witziger und eloquenter und entspreche meinem Idealbild viel besser. Ich habe seit Ende 2015 eine feste Partnerin, die mein „wenig Trinken“ voll teilt und mit mir so sehr zufrieden ist. Das gibt mir wiederum sehr oft positives Feedback.
27.Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe die Umstände sehr genau betrachtet und festgestellt, dass ich „viel Alkohol“ nur mit Bier und in größerer Gesellschaft getrunken habe. Bier trinke ich überhaupt nicht mehr und Alkohol nur „kontrolliert“ das wird nach ca. 2 Jahren unbewusst kompetent von alleine funktionieren
Ich habe mir einen „Siegelring“ mit unserem Familienwappen machen lassen, der mich an meine Ziele erinnert und dass ich keine Chance habe die Ziele mit Alkohol zu erreichen.
Ich habe eine Hypnose-Therapie nach Milton Erikson gemacht. Dabei haben wir festgelegt, dass mir bei Alkoholgeruch oder Geschmack nach kurzer Zeit übel wird. Das funktioniert erstaunlich gut, bis zu 2 Gläser Wein, habe ich überprüft und funktioniert.
Ich habe regelmäßig Gespräche mit dem Suchtgruppenleiter der AA in XX. Der gehört zu meiner „Hunde-Gruppe“ und wir sehen uns regelmäßig.
28.Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (Ja/Nein + Begründung,) ->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?<-
Nein, kann ich mir nicht vorstellen. Hohe Trinkmengen habe ich nur in bestimmen Situationen erlebt, die ich ja jetzt „trainiere“ mit KT.
Selbst, wenn es ganz mies läuft erinnert mich mein Ring daran
Wenn ich in einer vergleichbaren Situation wie auf der Feier wäre, würde ich schon vor dem ersten Bier ablehnen und „Nein“ sagen.