capri
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Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Montag, den 20.10.2008 traf ich mich gegen 11.00 Uhr bei mir zuhause mit zwei Bekannten zum Skatspiel. Ich war gerade von einem Montageeinsatz zurückgekehrt, meine Mitspieler arbeitslos bzw. im Vorruhestand . Ich hatte einen Kasten Bier besorgt . Olaf K. brachte eine Flasche Weinbrand mit, die er anläßlich seines Geburtstages ausgeben wollte. In der Regel war es in der Skatrunde nicht üblich, Schnaps zu trinken. Unter dem mit Alkoholkonsum einhergehenden Konzentrationsverlust leidet die Spielkultur und es kam in der Vergangenheit schon oft zu Streitereien deswegen. Dennoch wurde die „Spende“ gern angenommen. Reichlich alkoholisiert lösten wir das Treffen um 14.00 Uhr auf. Ich habe mich anschließend sofort Schlafen gelegt. 15.20 rief mich Holger S. aus A an. Er habe seine Werkstatt entrümpelt und jede Menge Motorradteile aussortiert, die im Schrott landen würden, wenn ich sie nicht abhole. Statt ihm die Situation zu erklären und um einen Tag Aufschub zu bitten, hing ich den Hänger ans Auto und fuhr los.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ich habe zwischen 11.00 und 14.00 Uhr 4 Flaschen Bier (0,5l) getrunken. Die Schnäpse (ca. 2 cl) habe ich nicht gezählt. Im Nachhinein errechnet waren es mindestens 10.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin ca. 4 km gefahren, einschließlich Rückfahrt wären es 10 km gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich hatte das Gefühl noch fahren zu können. Infolge des Alkoholkonsums war ich nicht mehr in der Lage, die tatsächliche Situation objektiv einzuschätzen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ursprünglich hatte ich nicht die Absicht , an diesem Tag noch zu fahren. Unter dem Einfluss des Alkohols, habe ich die damit einher gehende Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer und mich ignoriert.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe mir früher nie Gedanken gemacht, mich nach ein oder zwei Flaschen Bier noch ans Steür zu setzen und war sicher auch oft mit Restalkohol unterwegs. Nach dem Motto: Es wird schon gut gehen oder aus Beqümlichkeit, war ich auf kurzen Strecken auch einige Male mit hoher BAK unterwegs . Insgesamt sicher 200-300 mal. Ich hatte mir eine derart hohe Alkoholtoleranz antrainiert, das ich auch dann noch in der Lage war, ein Fahrzeug ohne gravierende Ausfallerscheinungen führen zu können. Andererseits ist mir nun mein verantwortungsloses Handeln klar. Ich weiß jetzt, dass auch kleinste Mengen Alkohol die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
An meinen ersten Kontakt mit Alkohol kann ich mich nicht erinnern
Als ich mit 14 Jahren meine Jugendweihe hatte, habe ich mit einem halben Glas Sekt darauf angestoßen. Ich fand daran nichts Besonderes.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe früher zwar nicht täglich aber doch 2-3 mal pro Woche, insofern also regelmäßig Alkohol getrunken.. Seit Mai 2009 praktiziere ich KT. Ich trinke maximal noch 10-12 mal im Jahr Alkohol und höchstens 2- 3 Gläser Bier oder Wein pro Anlass. Ich plane im Voraus, ob ich zu einer passenden Gelegenheit etwas trinke.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Alter von 16 begann ich mich in einem der damaligen Jugendclubs zu engagieren. Beim abendlichen Zusammensein oder Tanzveranstaltungen am Wochenende wurde meist Cola, ab und zu aber auch eine Flasche Bier oder ein Cola-Wodka getrunken. Während der Armeezeit nahm mein Alkoholkonsum zu. Ich hatte sehr viele freie Wochenenden und auch Ausgänge in der Woche. Zwei bis drei mal die Woche trank ich Bier und auch Schnaps 6-8 TE. Das übliche Komasaufen, wie bei den Einheiten, die über Monate nur die Kaserne sahen, gab es bei uns nicht. Danach, im Alter von 20 bis 40 Jahren zu Familienfeierlichkeiten , Weihnachten, Silvester Bier, etwa 15-20 mal im Jahr 6-8 TE. Manchmal ein Bier zum Abendessen oder ein Glas Rotwein danach. Unter dem Einfluss von Eheproblemen trank ich später öfter und regelmäßiger Alkohol. Die Trinkmengen steigerten sich bis zur entdeckten Trunkenheitsfahrt auf 7 bis 8 Flaschen Bier
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend habe ich in Gesellschaft getrunken, beim Skat Freitags und Sonntags oder mit meinem damaligen Nachbarn
12. Warum haben Sie getrunken?
Ich habe sehr früh geheiratet. Seitdem richtete sich mein ganzes Streben darauf aus, meiner Familie ein gutes Auskommen zu sichern. Wenn es an Geld gefehlt hat, bin ich länger arbeiten gegangen. In Zeiten der Mangelwirtschaft habe ich Vieles, von dem was nicht zu kriegen war, selbst hergestellt. Neün Wohnraum renoviert, Auto aus Schrott wieder aufgebaut. Nebenher im Haushalt mitgeholfen. Nach der Wende eine Ruine zu einem schönen Häuschen hergerichtet. Aus meiner Sicht alles getan, damit es die Familie schön und beqüm hat,....dachte ich. Um die Jahrtausendwende begann ich zu begreifen, dass mein Plan vom harmonischen Familienleben nicht aufging. Zu dem Zeitpunkt spielte es auch keine Rolle mehr, ob ich es einfach nur falsch angepackt hatte. Meinen „Großen“ hatte ich schon zu Wendezeiten an die Punkszene verloren. Der Kleine genoss die Vorzüge des Lebens als „Mamasöhnchen“ .Körperliche Liebe fand nicht mehr statt. Ich funktionierte nur noch und Frust baute sich auf. Ich sah keinen Ausweg. Und begann immer öfter und immer mehr Bier zu trinken. Mir war klar, dass es nicht weiter gehen konnte, wie bisher. Aber auch die Trennung brachte zunächst keine Besserung.
Es war mir nicht möglich, mich auch mental von der Frau zu trennen, die ich einmal unbedingt haben wollte und auch bekommen habe. Und mit Ihr habe ich auch fast den gesamten Freundeskreis abgegeben. Ich fühlte mich furchtbar einsam. Alkoholisiert konnte ich verdrängen, was mich sonst Tag und Nacht beschäftigte.
13.Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer, gesprächiger und fühlte mich gut. Bei viel Alkohol fiel es mir schwer, mich zu konzentrieren. Wahrnehmungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit sowie Motorik waren eingeschränkt.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Das geschah sehr selten, dennoch:
Zeitweise war ich infolge gesteigerten Alkoholkonsums nicht mehr ich selbst, führte z.B. sinnlose Diskussionen. Auch meine Leistungsfähigkeit litt. Damit konfrontiert, habe diese Ausfälle bagatellisiert
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Er führte zu einem spürbaren Imageverlust. Ich wurde oft nicht mehr so ernst genommen, wie gewöhnlich. Darüber hinaus verlor an ich Elan und Leistungsfähigkeit. Meine Ziele verfolgte ich nur noch halbherzig
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Seit Mai 2009 habe ich meine Trinkgewohnheiten grundlegend geändert. Unter dem Einfluss massiver Beziehungsprobleme und der anschließenden Trennung habe ich in den Jahren davor Alkohol häufig missbraucht und mir eine hohe Alkoholtoleranz antrainiert.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
In der Zeit meines bedenklichen Alkoholkonsums bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich meine Trinkmenge nie bewusst kontrolliert, war aber auch nie volltrunken oder hatte einen Filmriss
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Aus reiner Neugier habe ich 1991 von Februar bis Mai keinen Alkohol getrunken
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Früher habe ich mein Trinkverhalten nicht als kritisch und gefährlich eingeschätzt. Heute sehe ich, dass ich Alkohol missbraucht habe und zu welchen Konseqünzen es hätte kommen können, hätte ich meine Einstellung zum Alkohol nicht grundsätzlich geändert .
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke heute nur noch Getränke , deren Alkoholgehalt ich genau kenne und keine Spirituosen. Also Bier, Wein oder Sekt. Den Anlass lege ich dabei selbst fest und trinke nicht mehr als 2 Gläser pro Anlass. Ich bin stolz darauf, dass es mir ohne Probleme gelingt, zu Festlichkeiten oder Feiern ganz auf Alkohol zu verzichten, ohne feststellen zu müssen, dass mir „Etwas“ fehlt. Ich halte die Trinkanlässe schriftlich fest und beschränke sie auf einmal im Monat.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Zum Gartenfest bei meinen Eltern am 27.08. trank ich 2 Gläser Bier 0,3l
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Alkohol hat nach langer Zeit des Missbrauchs wieder den Platz eingenommen, den er haben sollte, als Genussmittel. Nachdem ich mir bewiesen habe, dass ich meinen Alkoholkonsum wieder fest im Griff habe, möchte ich auf das gelegentliche Glas Wein oder Sekt zu besonderen Anlässen nicht verzichten.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor der entdeckten Trunkenheitsfahrt habe ich mir nie Gedanken über mein Trinkverhalten gemacht. Beobachtungen besonders während meiner Montagetätigkeit an sozialen Brennpunkten, aber auch zu öffentlichen Festlichkeiten, an denen ich nüchtern blieb zeigten mir auf, wohin daürhafter Missbrauch führen kann und das ohne fremde Hilfe kaum ein Weg aus dem „Loch“ führt, in das ich hätte fallen können. Früher war ich der Meinung, mir könne das nicht passieren, ohne mir eingestehen zu können oder wollen, dass ich mich schon lange auf dem Weg ins Abseits befand. Zahlreiche Gespräche, vor allem die mit meinem väterlichen Freund verhalfen mir zu einer objektiven Sicht auf meine Situation, wozu ich bis dahin nicht fähig war. Die Schlussfolgerung, unbedingt etwas ändern zu müssen ergab sich daraus zwangsläufig.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich erachtete es als wichtig, mein Alkoholproblem öffentlich einzugestehen.
Zunächst habe ich mir abgewöhnt, alkoholische Getränke zu bevorraten. Der Weg am Getränkestützpunkt vorbei ist mir anfangs schwer gefallen. Nunmehr öfter mit dem Zug unterwegs ,überbrückte ich Wartezeiten auf Bahnhöfen anfangs mit Bier und Bockwurst am Kiosk. Nun habe ich auf Bockwurst und Kaffee umgestellt . Nachdem meine Skatbrüder im Interesse der Spielkultur nicht dazu bereit waren, Ihren Alkoholkonsum während der Treffen einzuschränken, habe ich mich aus der Runde verabschiedet. Ich habe Alkohol bewusst und zielstrebig aus meinem Alltag verbannt. Dabei fühlte ich mich in meinem Bekanntenkreis niemals ausgegrenzt, im Gegenteil, ich erntete ungeteilte Anerkennung. Ich habe innerhalb kurzer Zeit 6 kg abgenommen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ausnahmslos positiv. Ich habe meine Leistungsfähigkeit zurück gewonnen, was ich darin zeigt, dass ich oft von Teams zur Mitarbeit geordert werde, die mich vorher nicht mehr in ihrer Planung berücksichtigten. Nachdem ich schon staatliche Unterstützung zur Sicherung des Lebensunterhalts in Anspruch nehmen musste, hat sich meine wirtschaftliche Situation nachhaltig gebessert. Ich bin wieder in der Lage, persönliche Vorhaben zügig und zielstrebig umzusetzen. Nur zu gern hatte ich mangelnden Elan meinem fortschreitenden Alter zugeschrieben. Ich bin bestrebt, meine Freizeit sinnvoll zu gestalten. Meine Verhaltensänderung wird auch im Chor oder im Kleingartenverein wahrgenommen und positiv registriert. Sehr glücklich darüber ist auch meine neü Lebensgefährtin. Sie hat mich ständig in meinem Vorhaben unterstützt.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Aus eigenem Erleben weiß ich, dass Alkohol etwaige Konflikte verschärft. Ich habe meine Einstellung zum Alkohol grundlegend geändert und gefestigt. Ich habe in meinem Umfeld ausreichend Gelegenheit, Probleme oder Ärger zu besprechen und nicht in alte Fehler zurückzufallen. Ich empfinde meine jetzige Lebenssituation als sehr positiv und bin entschlossen, von mir aus das Nötige zu tun, dass es dabei bleibt. Sollte ich jemals das Gefühl haben Probleme trotzdem nicht bewältigen zu können, werde ich mich nicht scheün, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich versuche mir das vorzustellen. Schon im Hinblick darauf, was bei meiner Trunkenheitsfahrt hätte passieren können. Gerade diese Vorstellung ist eine enorme Motivation für mich, nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol werde ich auch in Zukunft durch kompromisslose Einhaltung der von mir geplanten Trinkanlässe regeln. Grundsätzlich gilt für mich, entweder Trinken oder Fahren. Für geplante Trinkanlässe wird bereits im Vorfeld die Heimfahrgelegenheit sichergestellt. Beispielsweise mit Linienbus oder Taxi.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Montag, den 20.10.2008 traf ich mich gegen 11.00 Uhr bei mir zuhause mit zwei Bekannten zum Skatspiel. Ich war gerade von einem Montageeinsatz zurückgekehrt, meine Mitspieler arbeitslos bzw. im Vorruhestand . Ich hatte einen Kasten Bier besorgt . Olaf K. brachte eine Flasche Weinbrand mit, die er anläßlich seines Geburtstages ausgeben wollte. In der Regel war es in der Skatrunde nicht üblich, Schnaps zu trinken. Unter dem mit Alkoholkonsum einhergehenden Konzentrationsverlust leidet die Spielkultur und es kam in der Vergangenheit schon oft zu Streitereien deswegen. Dennoch wurde die „Spende“ gern angenommen. Reichlich alkoholisiert lösten wir das Treffen um 14.00 Uhr auf. Ich habe mich anschließend sofort Schlafen gelegt. 15.20 rief mich Holger S. aus A an. Er habe seine Werkstatt entrümpelt und jede Menge Motorradteile aussortiert, die im Schrott landen würden, wenn ich sie nicht abhole. Statt ihm die Situation zu erklären und um einen Tag Aufschub zu bitten, hing ich den Hänger ans Auto und fuhr los.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ich habe zwischen 11.00 und 14.00 Uhr 4 Flaschen Bier (0,5l) getrunken. Die Schnäpse (ca. 2 cl) habe ich nicht gezählt. Im Nachhinein errechnet waren es mindestens 10.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin ca. 4 km gefahren, einschließlich Rückfahrt wären es 10 km gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich hatte das Gefühl noch fahren zu können. Infolge des Alkoholkonsums war ich nicht mehr in der Lage, die tatsächliche Situation objektiv einzuschätzen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ursprünglich hatte ich nicht die Absicht , an diesem Tag noch zu fahren. Unter dem Einfluss des Alkohols, habe ich die damit einher gehende Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer und mich ignoriert.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe mir früher nie Gedanken gemacht, mich nach ein oder zwei Flaschen Bier noch ans Steür zu setzen und war sicher auch oft mit Restalkohol unterwegs. Nach dem Motto: Es wird schon gut gehen oder aus Beqümlichkeit, war ich auf kurzen Strecken auch einige Male mit hoher BAK unterwegs . Insgesamt sicher 200-300 mal. Ich hatte mir eine derart hohe Alkoholtoleranz antrainiert, das ich auch dann noch in der Lage war, ein Fahrzeug ohne gravierende Ausfallerscheinungen führen zu können. Andererseits ist mir nun mein verantwortungsloses Handeln klar. Ich weiß jetzt, dass auch kleinste Mengen Alkohol die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
An meinen ersten Kontakt mit Alkohol kann ich mich nicht erinnern
Als ich mit 14 Jahren meine Jugendweihe hatte, habe ich mit einem halben Glas Sekt darauf angestoßen. Ich fand daran nichts Besonderes.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich habe früher zwar nicht täglich aber doch 2-3 mal pro Woche, insofern also regelmäßig Alkohol getrunken.. Seit Mai 2009 praktiziere ich KT. Ich trinke maximal noch 10-12 mal im Jahr Alkohol und höchstens 2- 3 Gläser Bier oder Wein pro Anlass. Ich plane im Voraus, ob ich zu einer passenden Gelegenheit etwas trinke.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Alter von 16 begann ich mich in einem der damaligen Jugendclubs zu engagieren. Beim abendlichen Zusammensein oder Tanzveranstaltungen am Wochenende wurde meist Cola, ab und zu aber auch eine Flasche Bier oder ein Cola-Wodka getrunken. Während der Armeezeit nahm mein Alkoholkonsum zu. Ich hatte sehr viele freie Wochenenden und auch Ausgänge in der Woche. Zwei bis drei mal die Woche trank ich Bier und auch Schnaps 6-8 TE. Das übliche Komasaufen, wie bei den Einheiten, die über Monate nur die Kaserne sahen, gab es bei uns nicht. Danach, im Alter von 20 bis 40 Jahren zu Familienfeierlichkeiten , Weihnachten, Silvester Bier, etwa 15-20 mal im Jahr 6-8 TE. Manchmal ein Bier zum Abendessen oder ein Glas Rotwein danach. Unter dem Einfluss von Eheproblemen trank ich später öfter und regelmäßiger Alkohol. Die Trinkmengen steigerten sich bis zur entdeckten Trunkenheitsfahrt auf 7 bis 8 Flaschen Bier
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend habe ich in Gesellschaft getrunken, beim Skat Freitags und Sonntags oder mit meinem damaligen Nachbarn
12. Warum haben Sie getrunken?
Ich habe sehr früh geheiratet. Seitdem richtete sich mein ganzes Streben darauf aus, meiner Familie ein gutes Auskommen zu sichern. Wenn es an Geld gefehlt hat, bin ich länger arbeiten gegangen. In Zeiten der Mangelwirtschaft habe ich Vieles, von dem was nicht zu kriegen war, selbst hergestellt. Neün Wohnraum renoviert, Auto aus Schrott wieder aufgebaut. Nebenher im Haushalt mitgeholfen. Nach der Wende eine Ruine zu einem schönen Häuschen hergerichtet. Aus meiner Sicht alles getan, damit es die Familie schön und beqüm hat,....dachte ich. Um die Jahrtausendwende begann ich zu begreifen, dass mein Plan vom harmonischen Familienleben nicht aufging. Zu dem Zeitpunkt spielte es auch keine Rolle mehr, ob ich es einfach nur falsch angepackt hatte. Meinen „Großen“ hatte ich schon zu Wendezeiten an die Punkszene verloren. Der Kleine genoss die Vorzüge des Lebens als „Mamasöhnchen“ .Körperliche Liebe fand nicht mehr statt. Ich funktionierte nur noch und Frust baute sich auf. Ich sah keinen Ausweg. Und begann immer öfter und immer mehr Bier zu trinken. Mir war klar, dass es nicht weiter gehen konnte, wie bisher. Aber auch die Trennung brachte zunächst keine Besserung.
Es war mir nicht möglich, mich auch mental von der Frau zu trennen, die ich einmal unbedingt haben wollte und auch bekommen habe. Und mit Ihr habe ich auch fast den gesamten Freundeskreis abgegeben. Ich fühlte mich furchtbar einsam. Alkoholisiert konnte ich verdrängen, was mich sonst Tag und Nacht beschäftigte.
13.Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer, gesprächiger und fühlte mich gut. Bei viel Alkohol fiel es mir schwer, mich zu konzentrieren. Wahrnehmungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit sowie Motorik waren eingeschränkt.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Das geschah sehr selten, dennoch:
Zeitweise war ich infolge gesteigerten Alkoholkonsums nicht mehr ich selbst, führte z.B. sinnlose Diskussionen. Auch meine Leistungsfähigkeit litt. Damit konfrontiert, habe diese Ausfälle bagatellisiert
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Er führte zu einem spürbaren Imageverlust. Ich wurde oft nicht mehr so ernst genommen, wie gewöhnlich. Darüber hinaus verlor an ich Elan und Leistungsfähigkeit. Meine Ziele verfolgte ich nur noch halbherzig
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Seit Mai 2009 habe ich meine Trinkgewohnheiten grundlegend geändert. Unter dem Einfluss massiver Beziehungsprobleme und der anschließenden Trennung habe ich in den Jahren davor Alkohol häufig missbraucht und mir eine hohe Alkoholtoleranz antrainiert.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
In der Zeit meines bedenklichen Alkoholkonsums bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich meine Trinkmenge nie bewusst kontrolliert, war aber auch nie volltrunken oder hatte einen Filmriss
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Aus reiner Neugier habe ich 1991 von Februar bis Mai keinen Alkohol getrunken
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Früher habe ich mein Trinkverhalten nicht als kritisch und gefährlich eingeschätzt. Heute sehe ich, dass ich Alkohol missbraucht habe und zu welchen Konseqünzen es hätte kommen können, hätte ich meine Einstellung zum Alkohol nicht grundsätzlich geändert .
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke heute nur noch Getränke , deren Alkoholgehalt ich genau kenne und keine Spirituosen. Also Bier, Wein oder Sekt. Den Anlass lege ich dabei selbst fest und trinke nicht mehr als 2 Gläser pro Anlass. Ich bin stolz darauf, dass es mir ohne Probleme gelingt, zu Festlichkeiten oder Feiern ganz auf Alkohol zu verzichten, ohne feststellen zu müssen, dass mir „Etwas“ fehlt. Ich halte die Trinkanlässe schriftlich fest und beschränke sie auf einmal im Monat.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Zum Gartenfest bei meinen Eltern am 27.08. trank ich 2 Gläser Bier 0,3l
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Alkohol hat nach langer Zeit des Missbrauchs wieder den Platz eingenommen, den er haben sollte, als Genussmittel. Nachdem ich mir bewiesen habe, dass ich meinen Alkoholkonsum wieder fest im Griff habe, möchte ich auf das gelegentliche Glas Wein oder Sekt zu besonderen Anlässen nicht verzichten.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor der entdeckten Trunkenheitsfahrt habe ich mir nie Gedanken über mein Trinkverhalten gemacht. Beobachtungen besonders während meiner Montagetätigkeit an sozialen Brennpunkten, aber auch zu öffentlichen Festlichkeiten, an denen ich nüchtern blieb zeigten mir auf, wohin daürhafter Missbrauch führen kann und das ohne fremde Hilfe kaum ein Weg aus dem „Loch“ führt, in das ich hätte fallen können. Früher war ich der Meinung, mir könne das nicht passieren, ohne mir eingestehen zu können oder wollen, dass ich mich schon lange auf dem Weg ins Abseits befand. Zahlreiche Gespräche, vor allem die mit meinem väterlichen Freund verhalfen mir zu einer objektiven Sicht auf meine Situation, wozu ich bis dahin nicht fähig war. Die Schlussfolgerung, unbedingt etwas ändern zu müssen ergab sich daraus zwangsläufig.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich erachtete es als wichtig, mein Alkoholproblem öffentlich einzugestehen.
Zunächst habe ich mir abgewöhnt, alkoholische Getränke zu bevorraten. Der Weg am Getränkestützpunkt vorbei ist mir anfangs schwer gefallen. Nunmehr öfter mit dem Zug unterwegs ,überbrückte ich Wartezeiten auf Bahnhöfen anfangs mit Bier und Bockwurst am Kiosk. Nun habe ich auf Bockwurst und Kaffee umgestellt . Nachdem meine Skatbrüder im Interesse der Spielkultur nicht dazu bereit waren, Ihren Alkoholkonsum während der Treffen einzuschränken, habe ich mich aus der Runde verabschiedet. Ich habe Alkohol bewusst und zielstrebig aus meinem Alltag verbannt. Dabei fühlte ich mich in meinem Bekanntenkreis niemals ausgegrenzt, im Gegenteil, ich erntete ungeteilte Anerkennung. Ich habe innerhalb kurzer Zeit 6 kg abgenommen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ausnahmslos positiv. Ich habe meine Leistungsfähigkeit zurück gewonnen, was ich darin zeigt, dass ich oft von Teams zur Mitarbeit geordert werde, die mich vorher nicht mehr in ihrer Planung berücksichtigten. Nachdem ich schon staatliche Unterstützung zur Sicherung des Lebensunterhalts in Anspruch nehmen musste, hat sich meine wirtschaftliche Situation nachhaltig gebessert. Ich bin wieder in der Lage, persönliche Vorhaben zügig und zielstrebig umzusetzen. Nur zu gern hatte ich mangelnden Elan meinem fortschreitenden Alter zugeschrieben. Ich bin bestrebt, meine Freizeit sinnvoll zu gestalten. Meine Verhaltensänderung wird auch im Chor oder im Kleingartenverein wahrgenommen und positiv registriert. Sehr glücklich darüber ist auch meine neü Lebensgefährtin. Sie hat mich ständig in meinem Vorhaben unterstützt.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Aus eigenem Erleben weiß ich, dass Alkohol etwaige Konflikte verschärft. Ich habe meine Einstellung zum Alkohol grundlegend geändert und gefestigt. Ich habe in meinem Umfeld ausreichend Gelegenheit, Probleme oder Ärger zu besprechen und nicht in alte Fehler zurückzufallen. Ich empfinde meine jetzige Lebenssituation als sehr positiv und bin entschlossen, von mir aus das Nötige zu tun, dass es dabei bleibt. Sollte ich jemals das Gefühl haben Probleme trotzdem nicht bewältigen zu können, werde ich mich nicht scheün, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich versuche mir das vorzustellen. Schon im Hinblick darauf, was bei meiner Trunkenheitsfahrt hätte passieren können. Gerade diese Vorstellung ist eine enorme Motivation für mich, nicht in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol werde ich auch in Zukunft durch kompromisslose Einhaltung der von mir geplanten Trinkanlässe regeln. Grundsätzlich gilt für mich, entweder Trinken oder Fahren. Für geplante Trinkanlässe wird bereits im Vorfeld die Heimfahrgelegenheit sichergestellt. Beispielsweise mit Linienbus oder Taxi.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
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