Chicko
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Was ist passiert?
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal von Drogen gehört habe ich als ich in der 8. Klasse war. Mein Lehrer hat eine Aufklärungsstunde gemacht, da aus meiner Klasse mehrere Schüler beim Kiffen erwischt wurden.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Das erste Mal konsumiert habe ich als ich 16 war. Mit einem Freund war ich fast jeden Tag auf dem Fußballplatz um mit ihm Fußball zu spielen. Irgendwann waren dort auch ältere Jugendliche . Die waren vielleicht 2 Jahre älter. Mein Freund kannte die älteren und bekam einen Joint von ihnen angeboten. Ich wollte nicht als Außenseiter da stehen und wollte auch wissen, was alle so toll daran finden.Weil mein Freund auch ein paar mal am Joint gezogen hat, hab ich gedacht es wäre nicht so schlimm und zog auch zweimal daran. Danach war mir richtig schlecht und schwindelig. Fußballspielen war an dem Tag für mich gelaufen und bin dann nach Hause gegangen.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich habe mit 16 das erste Mal mit einem Freund Cannabis geraucht, um nicht als Außenseiter dazustehen. Mein Vater hat es sehr schnell gemerkt als ich das erste Mal am Joint geraucht habe. Ich bin direkt vom Fußballplatz nach Hause. Er hat mir die Tür aufgemacht und wohl gemerkt dass ich anders war als sonst. Außerdem war mir immer noch richtig schlecht, was er auch merkte. Er wollte wissen, was ich gemacht habe. Ich hab es ihm erzählt , und bekam von ihm die Antwort:,, Du doof, du baust nur Scheiße . Mit dir haben wir nur Ärger. Kannst du mal was richtig machen.‘‘
Seit dem habe ich bis ich 38 war nicht wieder gekifft. Im März 2018 habe ich einen alten Freund wiedergetroffen und hab ihn mit zu mir nach Hause genommen, um dort ein bisschen zu quatschen, weil wir uns lange nicht gesehen haben. Er fragte, wie es mir so geht, was ich so mache. Wir quatschen beide ein bisschen und sagte auch dass es mir gerade nicht so gut geht. Er fragte mich, ob man bei mir rauchen darf. Ich sagte ja. Ich habe da auch noch Zigaretten geraucht. Er packte Blättchen und ein kleines Tütchen mit Cannabis aus und drehte sich einen Joint. Ich hab dann noch zu ihm gesagt: ,,Ach, das meintest du‘‘. Er fragte mich dann noch, ob ich denn nicht kiffen würde. Ich sagte ihm das es schon megalang her wäre und mir damals richtig schlecht war. Mein Freund hielt mir den fertig gedrehten Joint hin und sagte: ,,danach denkst du nicht mir so viel nach, schalt mal was ab.‘‘ Ich hab dann mit ihm zusammen geraucht und ich wurde schnell müde und hab an nichts mehr gedacht und konnte nach langer Zeit mal wieder abschalten. Bis Juni 2018 habe ich dann jedes Wochenende und meistens Freitag zu Hause geraucht.
Immer einen Joint mit ca 0,2 Gramm.
Kokain: Kokain habe ich ein einziges Mal konsumiert. Das war 3 Tage vor der Polizeikontrolle. Ich war mit Freunden in der Disco, die mich etwas aufheitern wollten, weil es mir wieder nicht gut ging und ich ihnen schon 2 mal abgesagt habe. Auf der Toilette hab ich dann einen meiner Freunde gesehen, der mit einem anderen eine line Kokain gezogen hat. Er bereitete direkt noch eine line vor und gab mir den gerollten Schein und sagte:,, nimm auch mal eine. Komm, heut haben wir mal nen schönen Abend. Dann geht’s dir heute mal gut.‘‘
Ich hab die eine line Kokain dann gezogen, weil mir an dem Tag alles egal war und ich nicht an die Folgen gedacht habe. Mir ging es kurze Zeit gut, fühlte mich frei von Problemen. Mir wurde aber auch ziemlich warm und etwas schwindelig. Das machte mir Angst. Ich hab die Disco dann verlassen und bin mit dem Taxi nach Hause gefahren.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich hab nie viel Alkohol getrunken. An besonderen Anlässen wie Geburtstage, Weihnachten oder Silvester ja. Dann trink ich ein oder 2 Gläser Rotwein oder Cola Bier.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Im Januar 2019 habe ich aufgehört zu rauchen. Bis dahin habe ich immer eine Packung Zigaretten geraucht. Kaffee trinke ich 1-2 Tassen am Tag.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja. Ich war lustlos. Ich hatte oft keine Lust was zu unternehmen wenn ich einen Joint geraucht habe. Ich lag dann den ganzen Abend nur auf dem Sofa und hab nichts mehr mit meiner Frau unternommen. Oft haben wir uns deshalb gestritten , weil wir beide am Wochenende nicht arbeiten mussten uns sie gerne mit mir spazieren oder ins Kino gegangen wäre. Durch den Cannabiskonsum hätte ich auch meine Beziehung kaputt machen können .
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe weiter konsumiert. Ich habe mehr daran gedacht meine Probleme und Gefühle loszuwerden. Ich habe nicht daran gedacht, was ich damit alles aufs Spiel setze. Ich habe mir eingeredet, dass ein Joint mir hilft zu entspannen und abzuschalten. Obwohl meine Probleme dadurch nur größer geworden sind.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Bei der allgemeinen Verkehrskontrolle am 05.06.2018 wurden bei mir erst mit einem Speicheltest und dann anschließender Blutprobe folgende Werte festgestellt:
Tetrahydrocannabinol (THC) : 1,5 ng/ml
Tetrahydrocannabinol (OH-THC): 0,4 ng/ml
THC-9-Carbonsäure (THC-COOH): 18 ng/ml
Cocain : nicht nachweisbar
Benzoylecgonin : 12 ng/ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe Freitag und Sonntag Nachmittags jeweils einen Joint geraucht mit jeweils ca. 0,2 g Cannabis. Samstagnacht habe ich eine line Kokain konsumiert.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An diesem Tag habe ich keine Drogen konsumiert.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Den Samstag vor der Polizeikontrolle wollten meine Freunde mit mir etwas unternehmen und ich bin mit ihnen in eine Disco. Ich wollte mal wieder raus von zu Hause und mich von meinen Problemen ablenken. Dort habe ich dann eine line Kokain konsumiert. Freitag und Sonntag habe ich einen Joint zu Hause geraucht, um mich abzulenken und zu entspannen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Es war eine allgemeine Verkehrskontrolle .
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Mit einem Arbeitskollegen habe ich gerade einen Friedhof verlassen und dort kurz vorher mit einem Laubbläser das Laub entfernt. Von dort aus wollte ich mit dem Firmenfahrzeug zurück zur Firma fahren.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich war auf den Weg zurück zur Firma, das wären ca. 12 Km. gewesen. Nach ca. 4km wurde ich angehalten.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Heute weiß ich, dass ich wahrscheinlich ca. 50 mal unter Cannabis Auto gefahren bin. Dies hat mich sehr erschreckt, weil ich heute weiß, was ich für eine Gefahr war.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich habe gedacht, wenn ich Abends rauche, bin ich am nächsten Tag wieder fit und kann Auto fahren. Jetzt weiß ich dass es sehr gefährlich für andere und für mich war, weil die Wirkung noch 72 Stunden später da sein kann.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen? (Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Cannabis:. Man reagiert langsamer und man kann sich nicht mehr gut konzentrieren und fühlt sich schneller geblendet. Dadurch kommt es schneller zu Unfällen.
Kokain: Bei Kokain glaubt man, dass man alles besser kann, überschätzt sich und schätzt das Risiko falsch ein. .
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis bis zu 72 Stunden und bei Kokain ca 24 Stunden.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Cannabis: Durch Cannabis kann man Depressionen oder Psychosen bekommen. Man kann sich Sachen nicht mehr gut merken und nicht mehr gut auf etwas Konzentrieren. Oft ist einem alles egal. Auch von Cannabis kann man abhängig werden.
Kokain: Durch Kokain kann man Angstzustände bekommen und man kann schnell abhängig werden. Außerdem kann man auch durch den einmaligen Konsum von Kokain auch seine Gesundheit schädigen. Z.b Herzinfarkt
Warum ist es passiert? 21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Als ich 16 war wollte ich nicht als Außenseiter dastehen und war auch neugierig. Vor 2 Jahren habe ich Cannabis konsumiert um abzuschalten und nicht über Probleme nachzudenken oder andere damit zu belasten. Meine Mutter hat Brustkrebs bekommen und 2 Monate danach hat mein Vater die Diagnose Prostatakrebs bekommen. Das hat mich kaputt gemacht. Ich liebe meinen Vater. Mein Vater und ich haben uns aber nie gut verstanden. Er hat mir oft gesagt, dass ich doof bin und nichts kann. Meine Eltern haben immer viel gearbeitet und hatten wenig Zeit für mich und meine Schwester. Meine Mutter stand immer hinter mir. Wenn etwas schwierig wurde musste ich es nicht zu Ende machen. Auch in der Schule oder meiner Ausbildung. Ich habe keinen guten Schulabschluss und meine Ausbildung habe ich auch nicht zu Ende gemacht. Heute bereue ich das sehr. 2018 habe ich viele Probleme gehabt. Ich hatte einen neuen Job angefangen in einer Garten Landschaft Firma. Da hatte ich das erste Mal in meinem Leben einen unbefristeten Vertrag. Sonst hab ich immer nur Jahresverträge bekommen. Ich musste hier aber 10 Stunden am Tag arbeiten und habe nicht besonders viel verdient. Weil ich nichts gelernt habe konnte ich aber auch nicht einfach einen anderen Job annehmen . Meine Frau war auch so glücklich, dass ich endlich eine feste Stelle hatte und wollte sie nicht enttäuschen. Meine Eltern haben mussten auch noch ausziehen, weil die Miete zu teuer wurde. Auch da wollte und musste ich natürlich helfen. Danke haben sie nie gesagt, obwohl sie wussten wie viel Stress ich selbst auch hatte. Mit meinem Vater habe ich mich da oft gestritten, obwohl er krank war. Zu Hause tat mir das immer leid und ich dachte oft darüber nach, dass meine Eltern beide Krebs haben. Meinem Vater konnte ich nie zeigen wie wichtig er mir ist. Auch über meine Arbeit dachte ich nach und wusste nicht wie es weitergehen soll. Um das alles für eine kurze Zeit zu vergessen habe ich manchmal einen joint geraucht. Kokain habe ich einmal zu mir genommen. 3 Tage vor der Polizeikontrolle . Das war als ich mich wieder mit meinem Vater gestritten habe und mich Freunde fragten, ob ich mit zum feiern in die Disco komme.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meinen Eltern habe ich es erzählt als ich von der Polizei kontrolliert worden bin. Ich habe gedacht, dass mein Vater sehr sauer reagiert und wieder sagt dass ich nie was richtig mache. Aber er hat mich in den Arm genommen und gefragt, warum ich denn sowas nehme (Drogen) und warum ich nicht mit ihnen spreche wenn es mir nicht gut geht. Mein Chef musste ich es auch mitteilen. Kurz danach wurde ich gekündigt. Weil eh nicht viele in der Firma arbeiteten die einen Führerschein haben und er in seiner Firma darauf angewiesen ist. Meine Frau hat immer mitbekommen wenn ich zu Hause geraucht habe. Sie fand es nicht toll und wollte eigentlich am Wochenende etwas mit mir unternehmen, was ich aber nicht wollte weil ich durch das Rauchen so lustlos war. Oft haben wir uns deshalb gestritten.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ich habe ca. 3 Monate lang Cannabis geraucht. Kurz nachdem mir meine Mutter sagte, dass sie Krebs hat. Der Konsum in den 3 Monaten war ungefähr gleich. Meist Freitag , Samstag und Sonntag. Unter der Woche war ich von der Arbeit abgelenkt und sehr kaputt und müde wenn ich nach Hause kam. Freitag Abend, Samstag und Sonntag war ich durch die Arbeit nicht abgelenkt und dachte über die Probleme nach. Deshalb rauchte ich meist an diesen Tagen .
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?(Warum, wann, wer?)
Meine Frau hat mir sehr dabei geholfen. Als ich an dem Tag von Polizei kontrolliert wurde ist mein Leben noch mehr zusammen gebrochen. Seit dem Tag habe ich keine Drogen mehr konsumiert. Ich hatte zu dem Zeitpunkt so viele Probleme. Meine Frau hat viel mit mir geredet und mich aufgebaut. Sie hat mir oft gesagt wie toll ich bin und wir das zusammen schaffen. Auch meine Eltern waren viel für mich da . Wir haben viel über Probleme gesprochen. Aber auch die Vorbereitungsstelle hat mir durch die Gruppen Gespräche und Einzelgespräche geholfen. Andere haben auch Probleme und man muss lernen damit umzugehen. Ohne Drogen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Ich habe mit 16 das erste Mal konsumiert um nicht als Außenseiter dazustehen. Danach habe ich bis ich 38 war keine Drogen mehr konsumiert . Ca. März 2018 habe ich dann um die 3 Monate bis kurz vor der Polizeikontrolle konsumiert. Der Konsum in den 3 Monate war immer gleich. Meist Freitag Abend, Samstag und Sonntag einen Joint um Probleme zu verdrängen.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich wollte Probleme und Sorgen vergessen. Mit den Drogen fand ich dass man für den Abend die Probleme schnell und einfach vergessen konnte.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der Drogen nimmt kann abhängig werden. Ich habe trotzdem noch alles was wichtig war gemacht. Ich bin arbeiten gegangen und habe mich um meine Eltern gekümmert.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich vorher gemerkt hätte dass ich meine Probleme durch die Drogen nicht loswerden kann sondern damit alles nur schlimmer mache und ich vorher mehr mit meiner Frau und meinen Eltern über meine Probleme gesprochen hätte.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe mit dem Drogen abgeschlossen , weil ich für meine Frau da sein möchte. Seit 2018 war ich nicht besonders stark. Sie war immer für da obwohl es für sie auch nicht immer leicht war. Ich habe gemerkt dass Drogen keine Lösung für Probleme sind. Uns so noch mehr Probleme entstehen. Ich werde immer wieder mal Probleme haben und darf nicht davor weglaufen. Im Januar 2019 hat man bei mir eine schwere Herzmuskelentzündung festgestellt. Die Ärzte haben nicht herausgefunden was der Grund war. Sie sagten aber auch dass die Drogen dazu geführt haben könnten. Heute weiß ich auch was Drogen dem Körper anrichten können. 32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt) Das war schon an dem Tag, als der Speicheltest positiv war. Mein Führerschein war mein ein und alles. Er war das einzige was ich alleine in meinem Leben geschafft habe. Ich wusste dass ich ihn abgeben muss. Ich musste es meinem Chef sagen und der sagte mir dass ich gekündigt werde, wenn ich keinen Führerschein mehr hab. Und meiner Frau musste ich es erzählen. Führerschein weg, arbeitslos. Sie war so stolz auf meinen fest Vertrag. Und meine Eltern die eh schon schlimm krank waren. Ich wollte mit den Drogen Probleme vergessen und habe damit mein ganzes Leben kaputt gemacht. Auch durch die Herzmuskelentzündung die ich evtl. auch durch die Drogen bekommen habe, weiß ich was richtige Probleme sind und was Drogen zerstören können. 7 Monate danach habe ich durch die Entzündung einen Schlaganfall bekommen. Weil die Entzündung soviel Gewebe zerstört hat, hat mein Herz nicht mehr richtig geschlagen. Seit Oktober lebe ich mit einen Defi über der Brust. Das sind Probleme denen man sich stellen muss und das klappt auch ohne Drogen. Ich habe starke Angstattacken und Todesangst gehabt, die auch von der Herzmuskelentzündung kommen. In der Zeit habe ich auch viel über meine Vergangenheit nachgedacht. Seit November bin ich auch bei einer Psychologin, um über meine Ängste, Probleme und die Vergangenheit zu sprechen.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich durch meine Krankheit 2019 sehr viel mitgemacht habe und meine Gesundheit mir jetzt sehr wichtig ist. Ich möchte mit Drogen nicht mein Leben riskieren. Ich habe gelernt was im Leben wichtig ist. Das ist meine Frau und meine Familie die ich nicht mehr enttäuschen möchte und meine Gesundheit. Ich genieße mein Leben ohne Drogen ganz anders. Ich unternehme viel mit meiner Frau und mit Freunden. Ich verstehe mich mit meinem Vater viel besser und habe noch viele Pläne die ich mit Drogen wahrscheinlich nicht schaffen würde. Drogen haben mir nur noch mehr Probleme gemacht.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Positiv. Ich habe seitdem ich keine Drogen mehr nehme eine bessere Beziehung zu meinem Vater. Er nimmt mich oft in den Arm, was er vorher nicht getan hat. Wir reden sehr viel miteinander. Ich weiß heute was wichtig im Leben ist und was durch die Drogen schlecht war. Ich bin nicht mehr lustlos und unternehme sehr viel mit meiner Familie.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Frau die mich immer wieder aufgebaut hat, wenn es mir schlecht ging, meine Eltern und meine Schwester. Sie haben die ganze Zeit hinter mir gestanden und helfen mir damit sehr.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung? Alle sehr positiv. Meine Familie sagt dass ich jetzt offener bin und nicht mehr so angespannt und gestresst wirke. Und sie stolz sind, dass ich die letzten anderthalb Jahre so stark war.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein ich habe keinen Kontakt mehr zu Freunden oder Bekannten die mit Drogen zu tun haben. Ich habe 2 gute Freunde die mit Drogen nichts zu tun haben. Die waren auch in der Zeit als ich viel im Krankenhaus war für mich da.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben? Nein. Ich habe mit meinem alten Freundeskreis nichts mehr zu tun.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte mit Drogen nichts mehr zu tun haben. Mit dem Kapitel habe ich abgeschlossen. Ich habe keinen Kontakt mehr zu Freunden die mit Drogen zu tun haben und werde mich auch in Zukunft nicht mit solchen Leuten abgeben.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich weiterhin ohne Drogen lebe und abstinent bleibe.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann man nie 100%ig ausschließen, ich habe und will auch keinen Kontakt mehr mit Leuten die mit Drogen zu tun haben. Falls ich wieder einmal große Probleme haben, weiß ich dass ich meine Frau und meine Familie habe und denke dabei auch immer an meine Gesundheit.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Seitdem ich aber wegen meiner Herzerkrankung und dem Defi viele Medikamente nehmen muss achte ich sehr darauf, wann und wieviel Alkohol ich zu mir nehme. Wenn trinke ich nur an besonderen Anlässen wie beim Geburtstag oder Weihnachten ein Glas Rotwein oder Cola Bier
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal von Drogen gehört habe ich als ich in der 8. Klasse war. Mein Lehrer hat eine Aufklärungsstunde gemacht, da aus meiner Klasse mehrere Schüler beim Kiffen erwischt wurden.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Das erste Mal konsumiert habe ich als ich 16 war. Mit einem Freund war ich fast jeden Tag auf dem Fußballplatz um mit ihm Fußball zu spielen. Irgendwann waren dort auch ältere Jugendliche . Die waren vielleicht 2 Jahre älter. Mein Freund kannte die älteren und bekam einen Joint von ihnen angeboten. Ich wollte nicht als Außenseiter da stehen und wollte auch wissen, was alle so toll daran finden.Weil mein Freund auch ein paar mal am Joint gezogen hat, hab ich gedacht es wäre nicht so schlimm und zog auch zweimal daran. Danach war mir richtig schlecht und schwindelig. Fußballspielen war an dem Tag für mich gelaufen und bin dann nach Hause gegangen.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich habe mit 16 das erste Mal mit einem Freund Cannabis geraucht, um nicht als Außenseiter dazustehen. Mein Vater hat es sehr schnell gemerkt als ich das erste Mal am Joint geraucht habe. Ich bin direkt vom Fußballplatz nach Hause. Er hat mir die Tür aufgemacht und wohl gemerkt dass ich anders war als sonst. Außerdem war mir immer noch richtig schlecht, was er auch merkte. Er wollte wissen, was ich gemacht habe. Ich hab es ihm erzählt , und bekam von ihm die Antwort:,, Du doof, du baust nur Scheiße . Mit dir haben wir nur Ärger. Kannst du mal was richtig machen.‘‘
Seit dem habe ich bis ich 38 war nicht wieder gekifft. Im März 2018 habe ich einen alten Freund wiedergetroffen und hab ihn mit zu mir nach Hause genommen, um dort ein bisschen zu quatschen, weil wir uns lange nicht gesehen haben. Er fragte, wie es mir so geht, was ich so mache. Wir quatschen beide ein bisschen und sagte auch dass es mir gerade nicht so gut geht. Er fragte mich, ob man bei mir rauchen darf. Ich sagte ja. Ich habe da auch noch Zigaretten geraucht. Er packte Blättchen und ein kleines Tütchen mit Cannabis aus und drehte sich einen Joint. Ich hab dann noch zu ihm gesagt: ,,Ach, das meintest du‘‘. Er fragte mich dann noch, ob ich denn nicht kiffen würde. Ich sagte ihm das es schon megalang her wäre und mir damals richtig schlecht war. Mein Freund hielt mir den fertig gedrehten Joint hin und sagte: ,,danach denkst du nicht mir so viel nach, schalt mal was ab.‘‘ Ich hab dann mit ihm zusammen geraucht und ich wurde schnell müde und hab an nichts mehr gedacht und konnte nach langer Zeit mal wieder abschalten. Bis Juni 2018 habe ich dann jedes Wochenende und meistens Freitag zu Hause geraucht.
Immer einen Joint mit ca 0,2 Gramm.
Kokain: Kokain habe ich ein einziges Mal konsumiert. Das war 3 Tage vor der Polizeikontrolle. Ich war mit Freunden in der Disco, die mich etwas aufheitern wollten, weil es mir wieder nicht gut ging und ich ihnen schon 2 mal abgesagt habe. Auf der Toilette hab ich dann einen meiner Freunde gesehen, der mit einem anderen eine line Kokain gezogen hat. Er bereitete direkt noch eine line vor und gab mir den gerollten Schein und sagte:,, nimm auch mal eine. Komm, heut haben wir mal nen schönen Abend. Dann geht’s dir heute mal gut.‘‘
Ich hab die eine line Kokain dann gezogen, weil mir an dem Tag alles egal war und ich nicht an die Folgen gedacht habe. Mir ging es kurze Zeit gut, fühlte mich frei von Problemen. Mir wurde aber auch ziemlich warm und etwas schwindelig. Das machte mir Angst. Ich hab die Disco dann verlassen und bin mit dem Taxi nach Hause gefahren.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich hab nie viel Alkohol getrunken. An besonderen Anlässen wie Geburtstage, Weihnachten oder Silvester ja. Dann trink ich ein oder 2 Gläser Rotwein oder Cola Bier.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Im Januar 2019 habe ich aufgehört zu rauchen. Bis dahin habe ich immer eine Packung Zigaretten geraucht. Kaffee trinke ich 1-2 Tassen am Tag.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja. Ich war lustlos. Ich hatte oft keine Lust was zu unternehmen wenn ich einen Joint geraucht habe. Ich lag dann den ganzen Abend nur auf dem Sofa und hab nichts mehr mit meiner Frau unternommen. Oft haben wir uns deshalb gestritten , weil wir beide am Wochenende nicht arbeiten mussten uns sie gerne mit mir spazieren oder ins Kino gegangen wäre. Durch den Cannabiskonsum hätte ich auch meine Beziehung kaputt machen können .
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe weiter konsumiert. Ich habe mehr daran gedacht meine Probleme und Gefühle loszuwerden. Ich habe nicht daran gedacht, was ich damit alles aufs Spiel setze. Ich habe mir eingeredet, dass ein Joint mir hilft zu entspannen und abzuschalten. Obwohl meine Probleme dadurch nur größer geworden sind.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Bei der allgemeinen Verkehrskontrolle am 05.06.2018 wurden bei mir erst mit einem Speicheltest und dann anschließender Blutprobe folgende Werte festgestellt:
Tetrahydrocannabinol (THC) : 1,5 ng/ml
Tetrahydrocannabinol (OH-THC): 0,4 ng/ml
THC-9-Carbonsäure (THC-COOH): 18 ng/ml
Cocain : nicht nachweisbar
Benzoylecgonin : 12 ng/ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe Freitag und Sonntag Nachmittags jeweils einen Joint geraucht mit jeweils ca. 0,2 g Cannabis. Samstagnacht habe ich eine line Kokain konsumiert.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An diesem Tag habe ich keine Drogen konsumiert.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Den Samstag vor der Polizeikontrolle wollten meine Freunde mit mir etwas unternehmen und ich bin mit ihnen in eine Disco. Ich wollte mal wieder raus von zu Hause und mich von meinen Problemen ablenken. Dort habe ich dann eine line Kokain konsumiert. Freitag und Sonntag habe ich einen Joint zu Hause geraucht, um mich abzulenken und zu entspannen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Es war eine allgemeine Verkehrskontrolle .
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Mit einem Arbeitskollegen habe ich gerade einen Friedhof verlassen und dort kurz vorher mit einem Laubbläser das Laub entfernt. Von dort aus wollte ich mit dem Firmenfahrzeug zurück zur Firma fahren.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich war auf den Weg zurück zur Firma, das wären ca. 12 Km. gewesen. Nach ca. 4km wurde ich angehalten.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Heute weiß ich, dass ich wahrscheinlich ca. 50 mal unter Cannabis Auto gefahren bin. Dies hat mich sehr erschreckt, weil ich heute weiß, was ich für eine Gefahr war.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich habe gedacht, wenn ich Abends rauche, bin ich am nächsten Tag wieder fit und kann Auto fahren. Jetzt weiß ich dass es sehr gefährlich für andere und für mich war, weil die Wirkung noch 72 Stunden später da sein kann.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen? (Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Cannabis:. Man reagiert langsamer und man kann sich nicht mehr gut konzentrieren und fühlt sich schneller geblendet. Dadurch kommt es schneller zu Unfällen.
Kokain: Bei Kokain glaubt man, dass man alles besser kann, überschätzt sich und schätzt das Risiko falsch ein. .
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis bis zu 72 Stunden und bei Kokain ca 24 Stunden.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Cannabis: Durch Cannabis kann man Depressionen oder Psychosen bekommen. Man kann sich Sachen nicht mehr gut merken und nicht mehr gut auf etwas Konzentrieren. Oft ist einem alles egal. Auch von Cannabis kann man abhängig werden.
Kokain: Durch Kokain kann man Angstzustände bekommen und man kann schnell abhängig werden. Außerdem kann man auch durch den einmaligen Konsum von Kokain auch seine Gesundheit schädigen. Z.b Herzinfarkt
Warum ist es passiert? 21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Als ich 16 war wollte ich nicht als Außenseiter dastehen und war auch neugierig. Vor 2 Jahren habe ich Cannabis konsumiert um abzuschalten und nicht über Probleme nachzudenken oder andere damit zu belasten. Meine Mutter hat Brustkrebs bekommen und 2 Monate danach hat mein Vater die Diagnose Prostatakrebs bekommen. Das hat mich kaputt gemacht. Ich liebe meinen Vater. Mein Vater und ich haben uns aber nie gut verstanden. Er hat mir oft gesagt, dass ich doof bin und nichts kann. Meine Eltern haben immer viel gearbeitet und hatten wenig Zeit für mich und meine Schwester. Meine Mutter stand immer hinter mir. Wenn etwas schwierig wurde musste ich es nicht zu Ende machen. Auch in der Schule oder meiner Ausbildung. Ich habe keinen guten Schulabschluss und meine Ausbildung habe ich auch nicht zu Ende gemacht. Heute bereue ich das sehr. 2018 habe ich viele Probleme gehabt. Ich hatte einen neuen Job angefangen in einer Garten Landschaft Firma. Da hatte ich das erste Mal in meinem Leben einen unbefristeten Vertrag. Sonst hab ich immer nur Jahresverträge bekommen. Ich musste hier aber 10 Stunden am Tag arbeiten und habe nicht besonders viel verdient. Weil ich nichts gelernt habe konnte ich aber auch nicht einfach einen anderen Job annehmen . Meine Frau war auch so glücklich, dass ich endlich eine feste Stelle hatte und wollte sie nicht enttäuschen. Meine Eltern haben mussten auch noch ausziehen, weil die Miete zu teuer wurde. Auch da wollte und musste ich natürlich helfen. Danke haben sie nie gesagt, obwohl sie wussten wie viel Stress ich selbst auch hatte. Mit meinem Vater habe ich mich da oft gestritten, obwohl er krank war. Zu Hause tat mir das immer leid und ich dachte oft darüber nach, dass meine Eltern beide Krebs haben. Meinem Vater konnte ich nie zeigen wie wichtig er mir ist. Auch über meine Arbeit dachte ich nach und wusste nicht wie es weitergehen soll. Um das alles für eine kurze Zeit zu vergessen habe ich manchmal einen joint geraucht. Kokain habe ich einmal zu mir genommen. 3 Tage vor der Polizeikontrolle . Das war als ich mich wieder mit meinem Vater gestritten habe und mich Freunde fragten, ob ich mit zum feiern in die Disco komme.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meinen Eltern habe ich es erzählt als ich von der Polizei kontrolliert worden bin. Ich habe gedacht, dass mein Vater sehr sauer reagiert und wieder sagt dass ich nie was richtig mache. Aber er hat mich in den Arm genommen und gefragt, warum ich denn sowas nehme (Drogen) und warum ich nicht mit ihnen spreche wenn es mir nicht gut geht. Mein Chef musste ich es auch mitteilen. Kurz danach wurde ich gekündigt. Weil eh nicht viele in der Firma arbeiteten die einen Führerschein haben und er in seiner Firma darauf angewiesen ist. Meine Frau hat immer mitbekommen wenn ich zu Hause geraucht habe. Sie fand es nicht toll und wollte eigentlich am Wochenende etwas mit mir unternehmen, was ich aber nicht wollte weil ich durch das Rauchen so lustlos war. Oft haben wir uns deshalb gestritten.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ich habe ca. 3 Monate lang Cannabis geraucht. Kurz nachdem mir meine Mutter sagte, dass sie Krebs hat. Der Konsum in den 3 Monaten war ungefähr gleich. Meist Freitag , Samstag und Sonntag. Unter der Woche war ich von der Arbeit abgelenkt und sehr kaputt und müde wenn ich nach Hause kam. Freitag Abend, Samstag und Sonntag war ich durch die Arbeit nicht abgelenkt und dachte über die Probleme nach. Deshalb rauchte ich meist an diesen Tagen .
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?(Warum, wann, wer?)
Meine Frau hat mir sehr dabei geholfen. Als ich an dem Tag von Polizei kontrolliert wurde ist mein Leben noch mehr zusammen gebrochen. Seit dem Tag habe ich keine Drogen mehr konsumiert. Ich hatte zu dem Zeitpunkt so viele Probleme. Meine Frau hat viel mit mir geredet und mich aufgebaut. Sie hat mir oft gesagt wie toll ich bin und wir das zusammen schaffen. Auch meine Eltern waren viel für mich da . Wir haben viel über Probleme gesprochen. Aber auch die Vorbereitungsstelle hat mir durch die Gruppen Gespräche und Einzelgespräche geholfen. Andere haben auch Probleme und man muss lernen damit umzugehen. Ohne Drogen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Ich habe mit 16 das erste Mal konsumiert um nicht als Außenseiter dazustehen. Danach habe ich bis ich 38 war keine Drogen mehr konsumiert . Ca. März 2018 habe ich dann um die 3 Monate bis kurz vor der Polizeikontrolle konsumiert. Der Konsum in den 3 Monate war immer gleich. Meist Freitag Abend, Samstag und Sonntag einen Joint um Probleme zu verdrängen.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich wollte Probleme und Sorgen vergessen. Mit den Drogen fand ich dass man für den Abend die Probleme schnell und einfach vergessen konnte.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der Drogen nimmt kann abhängig werden. Ich habe trotzdem noch alles was wichtig war gemacht. Ich bin arbeiten gegangen und habe mich um meine Eltern gekümmert.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich vorher gemerkt hätte dass ich meine Probleme durch die Drogen nicht loswerden kann sondern damit alles nur schlimmer mache und ich vorher mehr mit meiner Frau und meinen Eltern über meine Probleme gesprochen hätte.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe mit dem Drogen abgeschlossen , weil ich für meine Frau da sein möchte. Seit 2018 war ich nicht besonders stark. Sie war immer für da obwohl es für sie auch nicht immer leicht war. Ich habe gemerkt dass Drogen keine Lösung für Probleme sind. Uns so noch mehr Probleme entstehen. Ich werde immer wieder mal Probleme haben und darf nicht davor weglaufen. Im Januar 2019 hat man bei mir eine schwere Herzmuskelentzündung festgestellt. Die Ärzte haben nicht herausgefunden was der Grund war. Sie sagten aber auch dass die Drogen dazu geführt haben könnten. Heute weiß ich auch was Drogen dem Körper anrichten können. 32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt) Das war schon an dem Tag, als der Speicheltest positiv war. Mein Führerschein war mein ein und alles. Er war das einzige was ich alleine in meinem Leben geschafft habe. Ich wusste dass ich ihn abgeben muss. Ich musste es meinem Chef sagen und der sagte mir dass ich gekündigt werde, wenn ich keinen Führerschein mehr hab. Und meiner Frau musste ich es erzählen. Führerschein weg, arbeitslos. Sie war so stolz auf meinen fest Vertrag. Und meine Eltern die eh schon schlimm krank waren. Ich wollte mit den Drogen Probleme vergessen und habe damit mein ganzes Leben kaputt gemacht. Auch durch die Herzmuskelentzündung die ich evtl. auch durch die Drogen bekommen habe, weiß ich was richtige Probleme sind und was Drogen zerstören können. 7 Monate danach habe ich durch die Entzündung einen Schlaganfall bekommen. Weil die Entzündung soviel Gewebe zerstört hat, hat mein Herz nicht mehr richtig geschlagen. Seit Oktober lebe ich mit einen Defi über der Brust. Das sind Probleme denen man sich stellen muss und das klappt auch ohne Drogen. Ich habe starke Angstattacken und Todesangst gehabt, die auch von der Herzmuskelentzündung kommen. In der Zeit habe ich auch viel über meine Vergangenheit nachgedacht. Seit November bin ich auch bei einer Psychologin, um über meine Ängste, Probleme und die Vergangenheit zu sprechen.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich durch meine Krankheit 2019 sehr viel mitgemacht habe und meine Gesundheit mir jetzt sehr wichtig ist. Ich möchte mit Drogen nicht mein Leben riskieren. Ich habe gelernt was im Leben wichtig ist. Das ist meine Frau und meine Familie die ich nicht mehr enttäuschen möchte und meine Gesundheit. Ich genieße mein Leben ohne Drogen ganz anders. Ich unternehme viel mit meiner Frau und mit Freunden. Ich verstehe mich mit meinem Vater viel besser und habe noch viele Pläne die ich mit Drogen wahrscheinlich nicht schaffen würde. Drogen haben mir nur noch mehr Probleme gemacht.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Positiv. Ich habe seitdem ich keine Drogen mehr nehme eine bessere Beziehung zu meinem Vater. Er nimmt mich oft in den Arm, was er vorher nicht getan hat. Wir reden sehr viel miteinander. Ich weiß heute was wichtig im Leben ist und was durch die Drogen schlecht war. Ich bin nicht mehr lustlos und unternehme sehr viel mit meiner Familie.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Frau die mich immer wieder aufgebaut hat, wenn es mir schlecht ging, meine Eltern und meine Schwester. Sie haben die ganze Zeit hinter mir gestanden und helfen mir damit sehr.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung? Alle sehr positiv. Meine Familie sagt dass ich jetzt offener bin und nicht mehr so angespannt und gestresst wirke. Und sie stolz sind, dass ich die letzten anderthalb Jahre so stark war.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein ich habe keinen Kontakt mehr zu Freunden oder Bekannten die mit Drogen zu tun haben. Ich habe 2 gute Freunde die mit Drogen nichts zu tun haben. Die waren auch in der Zeit als ich viel im Krankenhaus war für mich da.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben? Nein. Ich habe mit meinem alten Freundeskreis nichts mehr zu tun.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte mit Drogen nichts mehr zu tun haben. Mit dem Kapitel habe ich abgeschlossen. Ich habe keinen Kontakt mehr zu Freunden die mit Drogen zu tun haben und werde mich auch in Zukunft nicht mit solchen Leuten abgeben.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich weiterhin ohne Drogen lebe und abstinent bleibe.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann man nie 100%ig ausschließen, ich habe und will auch keinen Kontakt mehr mit Leuten die mit Drogen zu tun haben. Falls ich wieder einmal große Probleme haben, weiß ich dass ich meine Frau und meine Familie habe und denke dabei auch immer an meine Gesundheit.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Seitdem ich aber wegen meiner Herzerkrankung und dem Defi viele Medikamente nehmen muss achte ich sehr darauf, wann und wieviel Alkohol ich zu mir nehme. Wenn trinke ich nur an besonderen Anlässen wie beim Geburtstag oder Weihnachten ein Glas Rotwein oder Cola Bier