Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule ca. 5./6.klasse
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Anfang Oktober 2019 Kokain
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich bin 51 Jahre alt
Ich war in einer 12 jährigen Beziehung. Mein Sohn war zu dem Zeitpunkt 11 Jahre alt.Die Beziehung lief schlecht.ich wurde wie eine Angestellte behandelt und regelmäßig beschimpft und ignoriert. Ich habe im März 2019 einen anderen Mann kennengelernt. Dieses habe ich meinem damaligen Lebensgefährten offenbart.er versuchte mit allen Mitteln mich zu überzeugen bei ihm zu bleiben. Als er merkte das die Beziehung zu dem anderen Mann noch bestand ist er völlig durchgedreht.er hat mich geschlagen und mich aus der gemeinsamen Wohnung rausgeschmissen.die Polizei war vor Ort. Die Nachbarn haben diese gerufen. Er flüsterte mir ins Ohr: "Wenn du nur 1 Ton sagst bist du tot".Ich hatte mir wegen der Angst vor ihm im Vorfeld vorsichtshalber ein Appartement bei meinem Arbeitgeber besorgt ( ein Krankenhaus welches Zimmer für Angestellte vermietet).Alle Freunde ( die meisten hatten wir zusammen )hatten danach den Kontakt zu mir abgebrochen. Ich musste erst mal fliehen. Mein Sohn war zu diesem Zeitpunkt in der Schule.ich wurde von diesem Zeitpunkt an bedroht in jeglicher Form. Er sagte er würde jemanden besorgen der mich tötet.er würde mich überall finden.ich sollte aufpassen wenn ich aus der Tür gehe ich würde beobachtet werden.Er hat mich bei unserem Sohn schlecht gemacht. Es war die Wohnung in meinem Haus von mir und meiner Mutter. Da er damals als Mieter eingezogen ist und den Mietvertrag unterschrieben hat war es lt.gesetz seine Wohnung. Ich musste leider regelmäßig zu meiner Mutter fahren da auch noch mein Hund bei ihr war und ich wollte meinen Sohn sehen.dann hat er mich regelmäßig abgefangen geschlagen und bedroht. Ich habe dann eine einstweilige Verfügung gewaltschutz beantragt. Ich wohnte wie ich vorher schon erwähnte in dem Appartement.mein neuer Freund war regelmäßig bei mir.wir hatten eines Abends Anfang September 2019 einen Film geschaut indem es über Kokain ging.wir unterhielten uns darüber und er fragte mich ob ich schon mal was genommen hätte. Ich sagte nein.ich hatte nur mal vor 15 Jahren 1x an einem joint gezogen. Danach war mir schlecht.ich hatte nie Kontakte zu Leuten die Drogen konsumiert haben oder Drogen verkauft haben.War in meinem bisherigen Leben immer vernünftig und habe aufgepasst das ich nicht gegen das Gesetz verstoße. Ich bin 51 Jahre alt und war außer das ich vor 15 Jahren 1x an einem joint gezogen nie mit Drogen in Kontakt .
Er fragte mich an dem besagten Abend ob ich es mal mit ihm zusammen probieren wollte.Damals als er noch in Berlin wohnte hätten viele seiner Freunde es genommen. Es wäre nichts passiert. Sie waren nur entspannt und konnten viel reden.und die Abende waren immer lustig. er hätte es damals nicht genommen er hatte Familie und war selbstständig und stand jeden Tag früh im Geschäft. Aber er war schon damals interessiert daran es mal zu probieren. Er sagte nur 1x möchte er es probieren und nur mit mir.ich sagte das ich mir nicht sicher bin.danach sprachen wir nicht mehr darüber. Anfang Oktober 2019 kam er abends mit einer kleinen tüte Kokain an und sagte wiederum er hat es besorgt und würde es gerne 1x probieren um zu erfahren was man danach für einen kopf hat.er redete so lange auf mich ein das ich es auch nahm.
Ich habe gemerkt das es mir nach dem Konsum gut ging.der ganze Druck der vergangenen Wochen verschwand. Ich war entspannt und konnte scheinbar meine Probleme vergessen.Meine Ängste ließen nach.Deswegen habe ich auch nicht überlegt und nein gesagt als er immer und immer wieder mit Kokain auftauchte. Wir haben nur zusammen konsumiert von Anfang Oktober 2019 bis 1.1.2020 ca. 5 x .
Am 1.1.20 gab es einen Streit und er trennte sich von mir
Anfang Februar 2020 kamen wir wieder zusammen und er kam wieder mit Kokain zu mir. Von Anfang Februar 2020 bis zum 5.6.2020 haben wir ca. 7 x konsumiert
Es waren immer Mengen von 0.3 bis 0.5 g die ich genommen habe
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe Alkohol immer abgelehnt da mein Vater früher in Zeiten der Arbeitslosigkeit übermäßig getrunken hat und meine Mutter sehr ungerecht behandelt hat. Desweiteren ist eine frühere Ehe von mir aufgrund von Alkoholkonsum meines ex Mannes in die Brüche gegangen. Das hat mich sehr geprägt
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
3 Tassen Kaffee
10 Zigaretten
Pro Tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja ich war ständig übermüdet und ausgepowert Hatte manchmal Kopfschmerzen. Das was ich mir am nächsten Tag vorgenommen hatte konnte ich nicht erledigen Habe oft Termine am nächsten Tag nicht wahrnehmen können oder habe sie verschoben. Wenn die wenigen Freunde die mir geblieben sind angerufen haben hatte ich keine Lust auf Telefonate. Entweder bin ich gar nicht erst ans Telefon gegangen oder ich habe ausreden erfunden um das Gespräch zu beenden.
Ich habe mich schlecht ernährt.
Vorher war mir gesunde Ernährung immer sehr wichtig gewesen. Ich war unkonzentriert auf der Arbeit. Ich wurde unzuverlässiger
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja da ich mir über die Gefahren und Konsequenzen zu dieser Zeit keine Gedanken gemacht habe. Für mich war das Kokain eine Problemlösung und ich konnte nur scheinbar Ängste und den Druck abbauen und belastbare sein.ich konnte meine Probleme zu dieser Zeit einfach nicht anders lösen.heute weiss ich das ich durch das Kokain noch mehr Probleme hatte als vorher.ich war durch das Kokain kraftlos und unmotiviert. Durch den zusätzlichen Schlafmangel und die schlechte Ernährung konnte ich meine Probleme noch weniger lösen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
27,9 ng/ml Benzoylecgonin
9,5 ng/ml econinmethylester
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Am 5.6.20 ca.0,5 gr.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Nichts.Die Auffälligkeit war am 7.6 20
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich konnte meine Probleme und Konflikte zu dieser Zeit einfach nicht anders lösen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich wurde bei einer verkehrskontrolle angehalten da mein TÜV abgelaufen war
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich wollte von der Arbeit nach Hause fahren
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
12 km nach 300 m angehalten worden
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs
Damals wusste ich nicht wie lange man unter Drogeneinfluss steht und nicht Fahrtüchtig Ist.Da ich den Tag nach dem Konsum kein Auto gefahren bin .
Ich bin aber nachdem ich mich informiert habe mindestens 80 x unter Drogeneinfluss Auto gefahren da man bis zu 4 Tage unter Drogeneinfluss steht .Das habe ich völlig unterschätzt.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich konnte keine Konflikt zu dieser Zeit lösen.
Da ich am nächsten Tag kein Auto gefahren bin weil ich übermüdet war und es mir nicht gut ging.daher konnte ich den Konflikt nicht lösen
Das man trotzdem noch 4 Tage unter Drogeneinfluss steht darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Da habe ich mich selbst belogen
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Unter Kokaineinfluss überschätzt man sich
Man ist unkonzentriert
Es treten Fehleinschätzungen ein in kritischen Situationen
Man überschätzt sein eigenes Fahrverhalten
Das Urteilsvermögen und die Hemmschwelle sind reduziert
Man ist ein unkalkulierbares Risiko
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Mindestens 48 Stunden
Abbauprodukte sind bis 7 Tage Nachweisbar
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Je öfter man Drogen nimmt desto schneller kann es zu einer Abhängigkeit kommen und es kommt zu einer Toleranzentwicklung das man immer höhere Dosen braucht.
Kokain schädigt die Blutgefäße und das immunsystem
Gewichtsverlust
Schädigung Herz Leber und Nieren
Schlafstörungen
Depressionen
Krampfanfälle
Verwirrtheit
Aggressionen
Halluzinationen
Strafrechtliche und finanzielle Konsequenzen
----------------------------------------------------------
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Es wusste niemand
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein ich habe nach der Auffälligkeit sofort den Konsum beendet und ich hatte keine Probleme
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
1 .1.20 bis Anfang Februar 2020
Trennung vom Partner
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Da ich meine Probleme zu dieser Zeit nicht anders lösen konnte. Mir den Drogen konnte ich meine Probleme abschalten. Ich war scheinbar belastbarer konnte meine Ängste und den Druck verringern. Über die Gefährlichkeit und die Konsequenzen habe ich mir keine Gedanken gemacht.
Für mich war das die einfachste Lösung
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Aus heutiger Sicht ja.
Jeder der Drogen nimmt wird früher oder später in eine Abhängigkeit geraten.und mit der Aussage ich nehme es nur 1 x belügt man sich selbst
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein ich denke eher Mißbrauch
Mein Konsumverhalten war aber problematisch. Ich konsumierte nur in der Zeit wo ich nicht arbeiten musste oder abgelenkt war und nicht die Zeit hatte über meine Konflikte nachzudenken Wenn ich arbeiten war hatte kein Bedürfnis nach Drogen.aber es bestand die Gefahr abhängig zu werden. Umso länger sich Verhaltensweisen einprägen umso schwieriger ist es diese zu ändern.
Es entsteht eine Spirale durch die man immer weiter konsumiert und in eine Abhängigkeit gerät
----------------------------------------------------------
Wieso passiert das nicht wieder?
Drogen passen nicht mehr in mein Leben
Ich möchte weiterhin meine strikte Abstinenz einhalten und mein Leben ohne Drogen und die damit verbundenen Folgen leben.
Ich möchte weder mich noch andere in Gefahr bringen.
Das was ich mir jetzt aufgebaut habe möchte ich nicht verlieren und aufs Spiel setzen.
Ich möchte ein Vorbild sein für meinen Sohn da ich nicht möchte das er wenn ich weiter Drogen nehmen würde es auch probieren würde aus Neugier und dann abhängig wird und sich sein Leben verbaut und seine Gesundheit ruiniert.
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja leider habe ich in dieser Zeit nicht daran gedacht.
Ich hätte es verhindern können wenn ich mich vorher informiert hätte und mir die Folgen bekannt gewesen wären.
Leider war nach dem 1.konsum die Hemmschwelle verschwunden und da es für mich keine Konsequenzen gab habe ich immer weiter konsumiert und ich habe mir immer weniger Gedanken gemacht.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil Drogen ein hohes Abhängigkeitspotential haben .Sie schädigen den Körper massiv. Es hat Strafrechtliche Konsequenzen.
Andere Menschen könnte ich aufgrund eines Unfalls auf dem Gewissen haben. Drogen passen auch nicht zu meinem Beruf im Krankenhaus. Ich will Menschen helfen und nicht schädigen.
Deswegen kommt nur eine Abstinenz in Betracht. Wer 1x konsumiert macht es immer wieder.das hört nicht auf.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Tag des Delikte am 7. 6.20
Ich habe mich in Grund und Boden geschämt das mir einer Frau von 50 Jahren so etwas passiert wo ich mir mein ganzes Leben noch nichts zu Schulden hab kommen lassen. Nie Drogen genommen ausser 1x vor 15 Jahren an einem joint gezogen.
Die erste Zeit war bestimmt von Angst und planlosigkeit.erst viele Wochen später begann ich mich mit dem Delikt zu beschäftigen Warum ich es überhaupt gemacht habe und wie ich es in Zukunft verhindern kann.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Aus gelegentlichem Konsum entsteht eine Regelmäßigkeit und dann eine Abhängigkeit .
Ich will frei von Drogen sein.ich bin froh es rechtzeitig erkannt und gelernt zu haben.es gibt keine gelegentlichen Konsum. Ich halte mich strikt an meine Abstinenz.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Positiv. Ich konnte keine negativen Folgen feststellen.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Niemand das habe ich mit mir selbst ausgemacht
Im Mai 2021 habe ich meinen mofaführerschein gemacht und bin aktiv im Straßenverkehr unterwegs.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Niemand wußte von meinem Drogenkonsum
Erst nach und nach habe ich es meiner Mutter und Freunden erzählt und heute weiss ich das man über seine Probleme reden muss.niemand hat mich verurteilt.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein ich hatte vorher und auch jetzt nie Freunde mit Drogenproblemen.
Die Beziehung zu meinem Freund habe ich abgebrochen nachdem ich erfahren habe das er nochmal Kokain genommen hat
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ausser meinem ex freund wo ich es nochmal erfahren habe das er konsumiert hat nicht.niemand aus meinem Freundeskreis konsumiert Drogen.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich halte mich strikt an meine Abstinenz.
Ich bin einfach heute nur froh das ich angehalten worden bin und das nichts passiert ist und das ich niemandem Schaden zugefügt habe
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Bei Problemen habe ich Notfallstrategien entwickelt. Ich habe außerdem gelernt das ich jetzt über meine Probleme offen reden kann mit meiner Familie und meinen Freunden und das mir geholfen wird.ich halte mich fern von Menschen die Drogen konsumieren und würde sofort den Kontakt abbrechen wenn ich erfahren würde das jemand Drogen konsumiert.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich trinke keinen Alkohol
----------------------------------------------------------
Zusätzlich für Wiederholungstäter
44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?
45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?
46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?
47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?
48. Warum hat es sich so entwickelt?
49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?
__________________