Hallo zusammen,
zuerst möchte ich mich für die schnellen und auch aufmunternden Antworten bedanken.
Ich habe mal den FB aus dem Forum hier ausgefüllt (s.u.). Gar nicht so leicht über 30 Jahre in ein paar Sätzen zusammenzufassen.
Ich habe im FB erwähnt das ich aus gesundheitlichen Gründen den Konsum von ALK eingeschränkt habe. Dazu will ich ergänzen, dass ich Mitte 2015
einen leichten Schlaganfall hatte, der aber mittels anschliessender REHA keine körperlichen oder psychischen Folgen hinterlassen. Will sagen
als geheilt entlassen. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich das beim GA erwähnen sollte.
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 08.04.2013 nach der Arbeit so wie fast jeden Tag in dieser Zeit direkt zum Golfplatz in Witten gefahren, mit der Absicht ein paar Übungsschläge
auf der Driving-Range zu machen. Ich kam so gegen 17:30 zum Platz und packte meine Tasche aus und ging in den seinerzeit dort befindlichen Container der auch als Clubheim
fungierte um meine Schuhe zu wechseln. Dort angekommen befanden sich dort zahlreiche Clubmitglieder die sich über die bevorstehende Saison unterhielten. Da meine Motivation
zu Übungsschlägen nicht allzu groß war entschied ich mich im Container zu bleiben und mich lieber an der Unterhaltung zu beteiligen. Und so bestellte ich gegen 18:00 ein Bier
0,3l und unterhielt mich mit den anwesenden. Nach kurzer Zeit kamen weitere Mitglieder vom Platz und bestellten auf Grund eines Geburtstages eine Runde für die anwesenden.
Ich denke das ungefähr 10-12 Personen anwesend waren und da ich auch nicht nachstehen wollte gab ich auch eine Runde, so wie andere auch. Nach geschätzten 10-12 Bier,
genau kann ich das nicht mehr beziffern, musste ich die Toilette aufsuchen die sich ausserhalb des Containers befand. Auf dem dorthin bemerkte ich ein leichtes Unwohlsein,
schob dass aber auf die immer schlechter werdende Luft im Container, in dem auch geraucht wurde. Nach dem Gang durch die frische Luft besserte sich mein Wohlsein auch wieder.
Gegen 22:15 entschied ich mich dann die mittlerweile kleiner gewordene Runde zu verlassen und in dem kam in mir der Gedanke auf dass ich mein Auto nicht auf dem verlassenen
unbeleuchteten Parkplatz stehen lassen dürfe, da es sonst gestohlen oder beschädigt würde. Daher lehnte ich ab ein Taxi zu bestellen. Mich beherrschte nur noch der Gedanke
das Auto ist dann weg. So stieg ich ins Auto und fuhr los. Direkt nach dem verlassen des Parkplatzes sah ich hinter mir das Blaulicht eines Polizeiwagen. Ich hielt direkt an
und erklärte mich mit den anschließenden Untersuchungen und Blutabnahme einverstanden. An Einzelheiten der Befragung und Verbringung aufs Revier kann ich mich nicht
mehr richtig erinnern.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Wie o.a. die geschätzeten 10-12 0,3 l Flaschen Bier.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
0,1 km gefahren. Die Strecke vom Golfplatz nach Hause betrug ca. 10km.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich habe meine Fahrtauglichkeit in dem Moment nicht hinterfragt, mein einziger Gedanke war "du brauchst das Auto und wenn du es jetzt hier stehen lässt ist es morgen weg
oder kaputt".Was aus heutiger Sicht völlig egoistisch und nicht entschuldbar ist.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In dem Moment zählte nur die Unversehrtheit meines Autos.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe vor dieser Tat höchstens 1 bis 2 Glas Bier getrunken, wenn ich noch Auto fahren musste.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Als Kind habe ich mal beim Vater am Glas nippen dürfen, fand aber nicht das es Gut schmecken würde. Mein erster richtiger Konsum von Alkohol begann im Alter
von 16 Jahren. Wir trafen uns zu der Zeit regelmäßig mit Freunden in einer Eckkneipe in der Nähe zum Billard und dabei wurden 1 bis 2 Krefelder (Bier/Kola) getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In meiner Bundeswehrzeit bei der Marine habe ich ausgesprochen viel getrunken,da dort zu jeder Gelegenheit getrunken wurde (Hafenbier, Ankerbier usw.), dieses Trinkverhalten hat mich
seinerzeit auch von einer Dienstzeitverlängerung bei der Bundeswehr abgehalten. Seit der Zeit trinke ich keine hochprozentigen Getränke mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nach der Bundeswehrzeit habe ich überwiegend auf Familienfesten getrunken. Dort habe ich Bier getrunken und bestimmt das eine oder andere Mal auch zuviel.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Zuletzt (2014), in der Gesellschaft von Vereinsmitgliedern am Golfplatz. Familienfeste finden seid dem Tod meiner Eltern 2013 nicht mehr statt.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Am Anfang , also mit 16 bestimmt aus dem Grund des "dazu gehören wollens", nicht ausgegrenzt zu werden. Das gleiche Motiv bestimmte auch mein Denken
in der Zeit bei der Bundeswehr. Auch bei Familienfesten gehörte der Konsum von Alkohol einfach dazu.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei 2 oder 3 Gläsern Bier steigt die Diskussionsfreudigkeit an. Bei mehr getrunkenem Alkohol wurde ich immer schnell Müde und wollte nur noch nach Hause.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mir sind keine bewusst.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Wie o.a. die Zeit bei der Bundeswehr. Auch bei den Festen in der Familie. Die Gründe habe ich oben versucht zu beschreiben.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Auch das ein bis zwei mal währen der Zeit bei der Bundeswehr.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Außer während der Zeit bei der Bundeswehr würde ich mich als "Normaltrinker" einstufen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1-2 Flaschen Bier im Monat.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Da ich keinen Trinkkalender führe kann ich das nicht mit absoluter Genauigkeit sagen, aber ich glaube Anfang des Monats ein Bier.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ich habe es mal probiert, es schmeckt mir aber nicht.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Heute trinke ich nur dann eine Flasche Bier wenn ich zum Essen mal Lust darauf habe.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Aus gesundheitlichen Gründen. Vorher ist mir der gesundheitliche Aspekt nicht so bewusst gewesen. Mir "fehlte" ja nichts gesundheitlich.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Es viel mir nicht schwer den Konsum von Alkohol einzuschränken, da ich aus meiner Sicht nie übermäßig viel Alkohol getrunken habe.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Da ich wie ich meine nie übermäßig Alkohol konsumiert habe habe ich keine Veränderungen bemerkt.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Wie gesagt achte ich mehr auf meine Gesundheit und das werde ich bestimmt nicht mit dem Konsum von übermäßigem Genuss von Alkohol aufs
Spiel setzen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein. Da sich mein soziales Umfeld komplett geändert hat. Wie erwähnt finden keine Familienfeste mehr statt und die Mitgliedschaft im Golfclub
besteht ebenfalls nicht mehr.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da der Gedanke "du musst jetzt eine mittrinken sonst gehörst du nicht dazu" in meinem Leben keine keine Rolle mehr spielt, werde ich künftig auf den Genuss
von Alkohol in Gesellschaft komplett verzichten.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Das einzige was ich noch hinzufügen kann ist, dass ich in den vergangenen Jahren immer wieder über mein egoistisches und unverantwortliches Verhalten,
während meiner TF nachgedacht habe und ich froh bin dass dabei niemand zu schaden kam. Das hätte ich wahrscheinlich nicht verwunden.