KT nach 4 Jahren ohne FE nachweisen

Verunsicherter

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 50+ und komme aus dem "wunderschönen" Pott:smiley22:.
Wie mein User-Name schon aussagt bin ich im Bezug auf eine MPU völlig hin- und hergerissen. Meine TF ist wie im Profil zu sehen schon einige Zeit her.
Ich habe bereits ein Einführungsgespräch bei einem VP gemacht, war danach aber eher noch verunsicherter als vor dem Gespräch. Mein Problem ist die Nachweisbarkeit für KT. Da ich schon mehrfach gelesen habe, dass ab einem gewissen Alter der GA einem das KT nicht mehr abnimmt da man sich in seinen Gewohnheiten nur noch schwer umstellen würde. Die lange Zeit ohne FE wäre demnach auch nicht sehr hilfreich.
Vielleicht kann mir hier jemand meine Verunsicherung nehmen, so dass ich mich endlich konkret auf eine MPU vorbereiten kann.
Vielen Dank im vorraus.


Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: ca. 190cm
Gewicht: ca 95kg
Alter: 53

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.04.2013
BAK: 1,61
Trinkbeginn: ca. 18:00
Trinkende: ca. 22:15
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:09

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: abgeschlossen
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 7 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: unregelmäßig , 1 Bier 0,5l
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: muss ich noch besorgen

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nur Vorgespräch
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

Cethegar

Benutzer
Mal ganz ruhig mit den (nicht mehr ganz so) jungen Pferden.

Ich hatte meine TF mit 39 und meine MPU mit 44. Habe also auch ne Menge Zeit den Rhein runter fliessen lassen. Und ich kann Dir garantieren das ich die Jahr alles andere als in Askese oder wohlüberlegter "ich verändere jetzt meine Leben" manier verbracht habe.

Allerdings bin ich auch nicht mit KT angetreten, sondern als Abstinenzler. Jetzt schon zwei Jahre (oder warens drei?) und es klappt gut und es geht mir zu 100% SAU GUT damit.
Aber warum solltest Du nicht auch mit über 50 KT können?

Erähl doch mal n bisschen was, wenn Du magst, zu Deiner Vita. Natürlich anonym, aber dann kann der eine oder andere hier zumindest schonmal an Dich zurück melden was ins Auge fällt (oder eben auch nicht)


Max oder wer anders wird sich sicherlich zeitnah mit Deinem Fragebogen befassen.
Was mir auffällt .....


Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: unregelmäßig , 1 Bier 0,5l

Was bedeutet "unregelmäßig"? Einmal am Tag? Die Woche? Im Jahr?

MPU iss son bisschen wie Schule. Kennst noch den Spruch... Du lernst nicht für die Lehrer ;-)

Gruß
16.01.2017 :cool0030:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo an den Verunsicherten und willkommen im Forum :smiley138:

Ich schließe mich den Worten von Cethegar an, ein höheres Alter ist sicher kein Ausschlusskriterium dafür das kein KT mehr möglich ist (unser admin war um einiges älter als er seine MPU mit KT bestanden hat:zwinker0004:).

Es kommt sehr darauf an wie dein Trinkverhalten im Vorfeld war und welche Geschichte hinter deiner "Trinkkarriere" steht.

Die lange Zeit ohne FE wäre demnach auch nicht sehr hilfreich.

Kann man so nicht sagen, sondern könnte im Gegenteil auch gerade positiv vom Gutachter gewertet werden - eben dann wenn man erstmal sein Leben ordnen wollte und der FS gar keine große Rolle im Leben spielt/gespielt hat und er nun das I-Tüpfelchen am Ende einer langen Änderung- und/oder Vorbereitungszeit ist.

Aber wie mein Vorschreiber schon anmerkte, erzähle doch erstmal ein bißchen mehr über dich, damit wir eine genauere Einschätzung treffen können.
 

Verunsicherter

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
zuerst möchte ich mich für die schnellen und auch aufmunternden Antworten bedanken.
Ich habe mal den FB aus dem Forum hier ausgefüllt (s.u.). Gar nicht so leicht über 30 Jahre in ein paar Sätzen zusammenzufassen.:)
Ich habe im FB erwähnt das ich aus gesundheitlichen Gründen den Konsum von ALK eingeschränkt habe. Dazu will ich ergänzen, dass ich Mitte 2015
einen leichten Schlaganfall hatte, der aber mittels anschliessender REHA keine körperlichen oder psychischen Folgen hinterlassen. Will sagen
als geheilt entlassen. Ich bin mir aber nicht sicher ob ich das beim GA erwähnen sollte.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 08.04.2013 nach der Arbeit so wie fast jeden Tag in dieser Zeit direkt zum Golfplatz in Witten gefahren, mit der Absicht ein paar Übungsschläge
auf der Driving-Range zu machen. Ich kam so gegen 17:30 zum Platz und packte meine Tasche aus und ging in den seinerzeit dort befindlichen Container der auch als Clubheim
fungierte um meine Schuhe zu wechseln. Dort angekommen befanden sich dort zahlreiche Clubmitglieder die sich über die bevorstehende Saison unterhielten. Da meine Motivation
zu Übungsschlägen nicht allzu groß war entschied ich mich im Container zu bleiben und mich lieber an der Unterhaltung zu beteiligen. Und so bestellte ich gegen 18:00 ein Bier
0,3l und unterhielt mich mit den anwesenden. Nach kurzer Zeit kamen weitere Mitglieder vom Platz und bestellten auf Grund eines Geburtstages eine Runde für die anwesenden.
Ich denke das ungefähr 10-12 Personen anwesend waren und da ich auch nicht nachstehen wollte gab ich auch eine Runde, so wie andere auch. Nach geschätzten 10-12 Bier,
genau kann ich das nicht mehr beziffern, musste ich die Toilette aufsuchen die sich ausserhalb des Containers befand. Auf dem dorthin bemerkte ich ein leichtes Unwohlsein,
schob dass aber auf die immer schlechter werdende Luft im Container, in dem auch geraucht wurde. Nach dem Gang durch die frische Luft besserte sich mein Wohlsein auch wieder.
Gegen 22:15 entschied ich mich dann die mittlerweile kleiner gewordene Runde zu verlassen und in dem kam in mir der Gedanke auf dass ich mein Auto nicht auf dem verlassenen
unbeleuchteten Parkplatz stehen lassen dürfe, da es sonst gestohlen oder beschädigt würde. Daher lehnte ich ab ein Taxi zu bestellen. Mich beherrschte nur noch der Gedanke
das Auto ist dann weg. So stieg ich ins Auto und fuhr los. Direkt nach dem verlassen des Parkplatzes sah ich hinter mir das Blaulicht eines Polizeiwagen. Ich hielt direkt an
und erklärte mich mit den anschließenden Untersuchungen und Blutabnahme einverstanden. An Einzelheiten der Befragung und Verbringung aufs Revier kann ich mich nicht
mehr richtig erinnern.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Wie o.a. die geschätzeten 10-12 0,3 l Flaschen Bier.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
0,1 km gefahren. Die Strecke vom Golfplatz nach Hause betrug ca. 10km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich habe meine Fahrtauglichkeit in dem Moment nicht hinterfragt, mein einziger Gedanke war "du brauchst das Auto und wenn du es jetzt hier stehen lässt ist es morgen weg
oder kaputt".Was aus heutiger Sicht völlig egoistisch und nicht entschuldbar ist.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In dem Moment zählte nur die Unversehrtheit meines Autos.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe vor dieser Tat höchstens 1 bis 2 Glas Bier getrunken, wenn ich noch Auto fahren musste.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Als Kind habe ich mal beim Vater am Glas nippen dürfen, fand aber nicht das es Gut schmecken würde. Mein erster richtiger Konsum von Alkohol begann im Alter
von 16 Jahren. Wir trafen uns zu der Zeit regelmäßig mit Freunden in einer Eckkneipe in der Nähe zum Billard und dabei wurden 1 bis 2 Krefelder (Bier/Kola) getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In meiner Bundeswehrzeit bei der Marine habe ich ausgesprochen viel getrunken,da dort zu jeder Gelegenheit getrunken wurde (Hafenbier, Ankerbier usw.), dieses Trinkverhalten hat mich
seinerzeit auch von einer Dienstzeitverlängerung bei der Bundeswehr abgehalten. Seit der Zeit trinke ich keine hochprozentigen Getränke mehr.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nach der Bundeswehrzeit habe ich überwiegend auf Familienfesten getrunken. Dort habe ich Bier getrunken und bestimmt das eine oder andere Mal auch zuviel.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Zuletzt (2014), in der Gesellschaft von Vereinsmitgliedern am Golfplatz. Familienfeste finden seid dem Tod meiner Eltern 2013 nicht mehr statt.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Am Anfang , also mit 16 bestimmt aus dem Grund des "dazu gehören wollens", nicht ausgegrenzt zu werden. Das gleiche Motiv bestimmte auch mein Denken
in der Zeit bei der Bundeswehr. Auch bei Familienfesten gehörte der Konsum von Alkohol einfach dazu.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei 2 oder 3 Gläsern Bier steigt die Diskussionsfreudigkeit an. Bei mehr getrunkenem Alkohol wurde ich immer schnell Müde und wollte nur noch nach Hause.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mir sind keine bewusst.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Wie o.a. die Zeit bei der Bundeswehr. Auch bei den Festen in der Familie. Die Gründe habe ich oben versucht zu beschreiben.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Auch das ein bis zwei mal währen der Zeit bei der Bundeswehr.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Außer während der Zeit bei der Bundeswehr würde ich mich als "Normaltrinker" einstufen.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1-2 Flaschen Bier im Monat.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Da ich keinen Trinkkalender führe kann ich das nicht mit absoluter Genauigkeit sagen, aber ich glaube Anfang des Monats ein Bier.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ich habe es mal probiert, es schmeckt mir aber nicht.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Heute trinke ich nur dann eine Flasche Bier wenn ich zum Essen mal Lust darauf habe.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Aus gesundheitlichen Gründen. Vorher ist mir der gesundheitliche Aspekt nicht so bewusst gewesen. Mir "fehlte" ja nichts gesundheitlich.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Es viel mir nicht schwer den Konsum von Alkohol einzuschränken, da ich aus meiner Sicht nie übermäßig viel Alkohol getrunken habe.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Da ich wie ich meine nie übermäßig Alkohol konsumiert habe habe ich keine Veränderungen bemerkt.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Wie gesagt achte ich mehr auf meine Gesundheit und das werde ich bestimmt nicht mit dem Konsum von übermäßigem Genuss von Alkohol aufs
Spiel setzen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein. Da sich mein soziales Umfeld komplett geändert hat. Wie erwähnt finden keine Familienfeste mehr statt und die Mitgliedschaft im Golfclub
besteht ebenfalls nicht mehr.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da der Gedanke "du musst jetzt eine mittrinken sonst gehörst du nicht dazu" in meinem Leben keine keine Rolle mehr spielt, werde ich künftig auf den Genuss
von Alkohol in Gesellschaft komplett verzichten.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Das einzige was ich noch hinzufügen kann ist, dass ich in den vergangenen Jahren immer wieder über mein egoistisches und unverantwortliches Verhalten,
während meiner TF nachgedacht habe und ich froh bin dass dabei niemand zu schaden kam. Das hätte ich wahrscheinlich nicht verwunden.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Moin,


ja.

Genau 3 Jahre...:zwinker0004::smiley894:

Ups, ich dachte es wären mehr gewesen...:smiley624::smiley138:



Hallo Verunsicherter,

verstehe es bitte nicht als Kritik an deiner Person, aber - das mit dem FB haut so noch nicht hin.

Allein die Antwort zur Frage 12...

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Am Anfang , also mit 16 bestimmt aus dem Grund des "dazu gehören wollens", nicht ausgegrenzt zu werden. Das gleiche Motiv bestimmte auch mein Denken
in der Zeit bei der Bundeswehr. Auch bei Familienfesten gehörte der Konsum von Alkohol einfach dazu.

ist viel zu kurz und ungenau beantwortet und erklärt in keinster Weise deinen erhöhten Alk.konsum zum Zeitpunkt deiner TF. Da musst du dir bitte mal intensivere Gedanken machen.

Am besten ist es, wenn du mal in einigen guten Fragebögen nachliest, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie ausführlich ein FB ausgefüllt werden sollte.:smiley138:
 

Verunsicherter

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
verstehe es bitte nicht als Kritik an deiner Person, aber - das mit dem FB haut so noch nicht hin.
tue ich nicht.
Aber du hast recht, wenn man jemanden nicht kennt ist das ein bisschen zu wenig. Ich werde deinem Rat folgen und erstmal lesen und dann meinen FB korrigieren.
Erstmal Danke und bis später.
Grüße vom immer noch Verunsicherten:smiley842:
 

Verunsicherter

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
ich habe mir ein paar FB durchgelesen und mal versucht die Frage 12 ausführlicher zu beantworten. Ich hoffe es wird so deutlicher was mich seinerzeit bewegte.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Am Anfang , also mit 16 bestimmt aus dem Grund des "dazu gehören wollens", nicht ausgegrenzt zu werden. Das gleiche Motiv bestimmte auch mein Denken
in der Zeit bei der Bundeswehr. Dort stieg mein Alkoholkonsum stetig an. Auch bei Familienfesten gehörte der Konsum von Alkohol einfach dazu. Dadurch entwickelte
ich im Laufe der Zeit eine gewisse Trinkfestigkeit. Nach der Bundeswehr entschied ich mich über den zweiten Bildungsweg mein Abitur nachzuholen. Mein soziales Umfeld
hatte sich durch die Zeit beim Bund und einer festen Freundin ebenfalls verändert, wodurch der Kontakt zu den alten Freunden mehr und mehr einschlief. Es blieb noch
ein Freund mit dem auch weiterhin ein regelmäßiger Kontakt gepflegt wurde. Wir besuchten uns regelmäßig an Wochenenden und dabei wurde auch regelmäßig getrunken.
Ein neuer Bekanntenkreis durch Schule und anschließendem Studium entwickelte sich. Bedingt durch das geringe Einkommen (Bafög) und der ersten eigenen Wohnung, gingen
wir an den Wochenenden nur noch selten feiern. Übermäßig getrunken wurde meistens nur noch auf Familienfeiern und wie gesagt 1 bis 2 mal im Monat am Wochenende.
Nach dem Studium kam der Job und dadurch bedingt viel Reisetätigkeit. Nach Messen und Kundenbesuchen wurde abends regelmäßig getrunken. Wenn ich wochenweise allein
bei Kunden unterwegs war habe ich meistens allein Abends an Hotelbars zur "Entspannung" getrunken. 2004 trat ich dann in den Golfclub ein. Zu Anfang bin ich 2-3 mal in der
Woche (wenn es der Job erlaubte) nach de Arbeit zum Platz gefahren habe mein Schlagtraining absolviert und danach ein bis zwei Bier im Clubhaus getrunken, danach zu hause
noch ein bis zwei Flaschen Bier so das ich morgens noch gut aus dem Bett kam. 2010 habe ich mich dann Selbstständig gemacht, damit hatte die Reisetätigkeit ein Ende und damit mehr Zeit
für den Golfplatz und meine Eltern, die inzwischen pflegebedürftig geworden sind. So ging das gut zwei Jahre. Anfang 2012 verstarb dann zunächst meine Mutter und zwei
Monate später dann mein Vater. Zudem kamen Schwierigkeiten in meiner Selbstständigkeit, die Aufträge blieben aus. Dadurch das ich mich nicht mehr um meine Eltern kümmern
musste und zu der Zeit mit meiner Frau nicht über meine Probleme reden konnte verbrachte ich noch mehr Zeit auf dem Golfplatz. Wie gesagt habe ich dort immer auch Bier getrunken
aber immer nur so viel dass ich noch fahren durfte. Zuhause habe ich dann weiter getrunken um die Probleme zu verdrängen.

Viele Grüße mit der Hoffnung auf weitere Antworten.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Es ist recht schwierig nur auf eine neu beantwortete Frage einzugehen, da wäre der Kontext zum Rest des FB schon wichtig. Auch die Antworten zu den Fragen 9 und 10 (wie lange ging denn der Alk."missbrauch" insgesamt?) sollten gleichzeitig ersichtlich sein...:smiley138:
 
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