Leider die dritte TF

Norderney(w)

Stamm-User
Gestern Abend bin ich zum dritten Mal mit Alkohol im Blut angehalten worden. Ich habe zwar noch keine Zahlen, aber es war über 1,1.
Was kommt nun auf mich zu?
Wahrscheinlich muss ich jetzt eine Therapie nachweisen, allerdings bin ich alleinstehend und Vollzeit berufstätig. Gibt es das auch ambulant?
Ist eine dritte MPU überhaupt zu schaffen?
 

Norderney(w)

Stamm-User
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 1,75
Gewicht: 72
Alter: 53

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 10.02.2024
BAK: noch nicht bekannt, über 1,1 (über 1 Flasche Wein)
Trinkbeginn: ca 14:30 Uhr
Trinkende: 17:30
Uhrzeit der Blutabnahme: ca 18:30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: ja
Strafbefehl schon bekommen: nein
Dauer der Sperrfrist: unbekannt

Führerschein
Hab ich noch: -
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine aktuellen
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: alles vernichtet
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: geplant
Urinscreening ja/nein:
PEth-Analytik ja/nein:
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?:
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Feb 2011: BAK 1,82, positive MPU 2013

Dez 2017: BAK 1,66, positive MPU April 2019
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Zuletzt bearbeitet:

Norderney(w)

Stamm-User
Aufgefallen bin ich dadurch, dass mein Wagen an der Ampel auf den vorstehenden Wagen aufgerollt ist und ein Schaden entstanden ist. Zum Glück (wg Versicherung) nicht bei mir. Hier wurde die Polizei gerufen und dabei wurde ein Alkoholtest gemacht.
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Hast du eine AAK ?

Wo siehst du dich selber bzgl. deines Konsums ?

Ich fände es sinnvoll, wenn wir dir bei der Aufarbeitung helfen sollen, wenn du deine Gutachten hier einstellen würdest.
Dadurch würden wir uns viele Nachfragen sparen, und die jetzige Aufarbeitung muss ja darauf aufbauen und stimmig sein.
 

Norderney(w)

Stamm-User
Nein, die Polizei durfte mir das nicht sagen, so haben sie sich zumindest geäußert. Nur, dass ich über 1,1 liege, es ist ja erst seit gestern abend aktenkundig. Sobald ich irgendetwas vorliegen habe, stelle ich das hier natürlich ein. Bisher habe ich lediglich die Unterlagen der alten MPU. Soll ich das schon mal einstellen?

Mein Konsum ist sehr missbräuchlich. Vor allem habe ich in der letzten Zeit für mich festgestellt, dass ich immer getrunken habe, wenn es mir gut geht (wenn es dem Esel zu gut geht usw.) Aber auch, wenn ich einsam war. Irgendwie aber auch, als ob ich mir beweisen wollte, dass ich DOCH mit Alkohol umgehen kann, was allerdings meistens in die Hose gegangen ist. Ich habe allerdings (noch) keine Ahnung, ab wann jemand als Abhängiger gilt. Ich kann zumindest noch alkoholfreie Tage einräumen, keine Ahnung, ob das zählt oder jmd. beeindruckt.

1707645554187.png

Das stammt aus meinem letzten Gutachten, hier ist von einer fachlich empfohlenen dauerhaften Abstinenz die Rede. Allerdings war meine Aussage, dass ich weiterhin die SHG besuche, nicht wahrheitsgemäß.
 

Norderney(w)

Stamm-User
Ich habe noch einmal bei der Polizei angerufen und wollte meinen Atemwert erfragen. Antwort: das darf nicht gesagt werden, um zu verhindern, dass sich die Leute an den Schallwert heran trinken. Verstehe ich jetzt nicht, das Ergebnis wird mir doch sowieso mitgeteilt..
 

bakira2906

Erfahrener Benutzer
Hallo,

wenn die dritte MPU ansteht kann der Wert ja auch eigentlich egal sein.
Spätestens dann sollte klar sein, dass eine Alkoholabhängigkeit vorliegt.
 

Norderney(w)

Stamm-User
ok, dann ist wahrscheinlich eine Therapie erforderlich. Wie läuft denn eine ambulante Therapie ab? Ich bin als Alleinversorger voll im Job.
Oder gibt es eine Möglichkeit ohne Therapie?
 

Norderney(w)

Stamm-User
Hab schon mal angefangen:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Samstag, 10.02.2024, ca. 17:30

Ich kam an diesem Tag viel später von meinem Freund zurück, als ich vorgehabt hatte.

Da ich in der kommenden Woche Bilder nachmachen wollte, habe ich mich an den Laptop gesetzt und die Fotos gesucht. Dabei habe ich noch einige Fotos bearbeitet und mir gegen 14:30/15:00 Uhr ein Glas Wein eingeschenkt, ich war allein zu Hause und hatte keine weiteren Pläne, die Wohnung an diesem Tag zu verlassen. Es blieb nicht bei diesem einen Glas.

Dann fiel mir ein, dass ich aber auf jeden Fall noch zur Apotheke musste, dafür hatte ich noch ca. 30 Minuten Zeit. (Ich hatte direkt am Montag einen Zahnarzttermin und muss wegen einer Operation im Vorfeld Antibiotika nehmen)

Also dachte ich, komm, diese kurze Strecke schaffst Du. Ich bin bis zur übernächsten Kreuzung gekommen, da habe ich an einer roten Ampel gehalten. Ich habe offenbar die Bremse nicht fest genug getreten, jedenfalls bewegte sich mein Auto auf den Vordermann zu und wir hatten eine spürbare Berührung. Wir einigten uns, an der nächsten Bushaltesstelle zu parken, die Polizei wurde gerufen. Nachdem schon alles erledigt war, baten mich die Beamten um eine Atemprobe. Ich kann nicht sagen, ob sie den Alkohol gerochen hatten oder ich einen unsicheren Gang hatte. Die Blutabnahme erfolgte um ca. 18:30 Uhr.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Weißwein, ca. 10 TE’s (glaube ich, ich habe aus einem Saftglas getrunken), ca. 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Bis zur Apotheke gesamt 1,6 km.

Gefahren 1 km,

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Mir war schon aufgefallen, dass ich alkoholisiert war, aber ich wollte unbedingt noch zur Apotheke.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich bin leichtsinnig und bewusst losgefahren, weil das Medikament für mich recht wichtig war, daher habe ich gar nichts vermieden. Mir war meine Angelegenheit wichtiger als alles andere. Also bin ich das Risiko eingegangen.
(Ich direkt am Montag einen Zahnarzttermin und muss wegen einer Operation im Vorfeld Antibiotika nehmen)

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Feb 2011: BAK 1,82, positive MPU 2013
Dez 2017: BAK 1,66, positive MPU April 2019

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe 32 Jahre Fahrpraxis und bin bestimmt bei 400-600 Fahrten alkoholisiert gewesen, dazu zählen auch Fahrten mit Restalkohol oder auch nur einem Glas Wein. Obwohl gerade ich es besser wissen sollte, bin ich immer noch so leichtsinnig gewesen zu glauben, dass schon nichts passieren wird. Ich habe mir im Laufe meines Lebens eine so hohe Trinkfestigkeit angeeignet, so dass ich ohne größere Auffälligkeiten auch meinen Wagen steuern konnte. Es ist kaum auszudrücken, wie viel Glück ich dabei hatte.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Ich hatte mal gesehen, wie mein Vater mit den Nachbarn eine Flasche Bier im Garten getrunken hatte, da war ich noch nicht eingeschult. Er war nicht betrunken, er arbeitete im Garten und hatte mit dem Nachbarn eine Pause gemacht.

Selbst getrunken habe ich als Jugendliche, als wir in der Clique anfingen, auszugehen. Da war ich etwa 17 Jahre alt. Damals habe ich fast nie etwas getrunken, denn ich fand andere peinlich, wenn sie betrunken waren und Unsinn redeten. Auf einer Oberstufenfete (18 Jahre) war ich das erste Mal richtig betrunken. Ich hatte keine Ahnung, wie Alkohol genau wirkt und habe mich geschämt. Ich konnte nur schwer reden und mir war schwindelig. Danach habe ich mich wieder zurückgehalten und diese Blamage den anderen überlassen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Als ich mit meinem Freund zusammenkam, standen regelmäßig Partys oder sonstige Gelegenheiten zum Feiern an. Er ist selbstständiger Handwerker, so wie seine Kumpels auch. Während die Männer Baccardi tranken, griffen die Frauen immer zum Sekt. Mit der Zeit vertrug ich mehr, außerdem konnte ich die eine oder andere Person alkoholisiert etwas besser ertragen und fand sie nicht mehr ganz so schlimm. Außerdem wollte ich mich nicht absondern, in dem ich gar nichts trank, es gehörte zum „guten Ton“. Ich wollte nicht, dass sich mein Freund wegen mir dumme Sprüche anhören musste. Das geschah über einen Zeitraum von 10 Jahren.

Einen schlimmen Höhepunkt hatte ich, als ich nach 10 Jahren erfuhr, dass er seit 9 Monaten ein Doppelleben führte und sich trennte. Das zog mir den Boden weg und ich habe jeden Abend mindestens 1 Flasche Sekt getrunken, so konnte ich vor der Gegenwart flüchten. Nach 2 Wochen hatte ich das wieder reduziert, weil ich mir Gedanken um meine Wohnung machen musste. Ich hatte parallel ein Erbe zu verkaufen und brauchte meinen Kopf, aber das lenkte mich auch ab.

Als dies alles hinter mir lag, trank ich wieder häufiger ein Glas. Ich war auf Wein umgestiegen, eine Flasche in der Woche war ok für mich. Auf Feiern konnte ich inzwischen über 1 Flasche Wein trinken, war dann aber auch angetrunken mit Lauf- und Sprachproblemen.

Es gab immer wieder längere Zeiten/Wochen, in denen ich nichts getrunken habe, es fehlte mir nicht. So lebte ich einige Jahre.

Einige Jahre später lebte ich wieder mit jmd zusammen, aber das war auch nicht so optimal. Ich bürgte mit meiner Wohnung für seinen Kredit, er betrog mich im Gegenzug und ich warf ihn raus. Ein paar Wochen später waren wir wieder zusammen. Ich war aber von nun an ständig auf der Hut und kontrollierte alles, insbesondere die Finanzen. Dieser Kredit kostete sehr viel Geld im Monat, oft stritten wir deshalb. Dazu kam das Kind, mit dem ich mich nicht gut verstand. Idiotischerweise hatte ich dennoch zugestimmt, dass er mit einzieht (er hätte sonst mit der Mutter in eine andere Stadt ziehen müssen). Es ging nur noch bergab, ich war die böse Stiefmutter und hatte gefühlt kein eigenes Zuhause mehr. Da kam mir eine Party in der Nachbarstadt gerade recht. Insgesamt war ich 6 Std dort und wollte in der Nacht nicht mit dem Taxi heimfahren (zu teuer). Ich wurde mit 1,86 Promille angehalten, der FS wurde einbehalten.

Wir konnten die Beziehung nicht retten und trennten uns. Ich absolvierte die 1ste MPU und freute mich über mein neues Leben.

Ab Ende 2014 trank ich dann doch wieder, obwohl ich bei der MPU das Gegenteil versprochen und behauptet hatte. Nicht um mich zu berauschen, es schmeckte einfach und ich wollte wie alle anderen sein. Die Erfahrungen der Vergangenheit waren weit weg und außerdem dachte ich, ich hätte alles im Griff. Trinkerinnerung interessierte mich nicht, es war ja nur wichtig, dass ich nicht betrunken fahre.

Ich lebte mein Leben und tat, was ich wollte. Die meiste Zeit davon auch nüchtern, mein Leben gefiel mir.

Dann lernte ich jemanden kennen, um ihn herum war irgendwie immer Wein. Er ist vermutlich selbst starker Alkoholiker, aber darüber habe ich damals nicht nachgedacht. Wir waren jedes WE unterwegs, manches mal war es mir tatsächlich zu anstrengend. Allmählich verstand ich, dass ich an einen Narzissten geraten war, womit ich überhaupt nicht umgehen konnte. Ich habe mich einengen lassen und war nur noch gefrustet. Es ging nicht um mich, sondern nur noch um seinen Willen und seinen Wein, der er niemals allein trinken wollte.

Wenn wir uns (wie meistens) im Streit getrennt hatten, dann trank ich zu Hause aus Frust und Wut. Trennen konnte ich mich damals noch nicht, weil ich durch die ständige Streiterei und meine gezwungene Selbstverteidigung gar keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Ich trank je nach Wochentag zwischen 3-4 TE’s, am Wochenende eher bis zu 10-15.

Nach einem weiteren sehr narzisstischen Anfall von ihm bin ich nachts alkoholisiert von ihm weggefahren, es war eine Flucht. Er rief die Polizei an, die mich vor meiner Wohnung erwartete. Ich hatte 1,66 Promille. Ich hätte zig Möglichkeiten gehabt, von dort weg zu kommen, aber ich habe mal wieder nicht an die Trinkerinnerung gedacht.

Die kommende Vorbereitung zur MPU ging ich gründlicher an. Ich suchte mir eine SHG, in der nicht nur gebetet wurde und kaufte mir ein E-Bike. Ich war außerdem in einem Onlineboard angemeldet, in dem ich sehr unterstützt und auf die richtigen Wege gebracht wurde. Ich konnte für mich erarbeiten, dass ich durch die Existenz meines geistig behinderten Bruders ganz selbstverständlich immer einen Schritt zurückgetreten war, weshalb ich mir auch in der späteren Folge generell immer zu viel hatte gefallen lassen. Als weitere Folge hatte ich immer mit einer inneren Leere und Unzufriedenheit zu kämpfen, ich fühlte mich nicht akzeptiert.

In der Abstinenzzeit trat ich eine neue Arbeitsstelle an und kam trotz Fahrrad und den verbundenen Einschränkungen recht gut mit meinem Leben zurecht. Als ich die 2te MPU positiv abschließen konnte, war alles perfekt. Ich ging viel auf Reisen und konnte alles tun, was ich wollte.

Allerdings hatte ich mich in der Männerwelt immer mehr zurückgehalten. Bei der letzten MPU waren der Gutachter und ich beide der Meinung, dass ich dabei offenbar kein glückliches Händchen habe, ich wollte mir nicht schon wieder alles wegen eines Mannes verderben. Dafür wurde ich dann einsam und mir wurde langweilig. Ich gönnte mir dann auch öfter mal wieder ein Glas Wein, aber ich war nie volltrunken oder bin gefahren. Aber ich habe getrunken.

Meine SHG vor Ort konnte vieles retten, aber dann verstarben meine Mutter und der Leiter dieser SHG im gleichen Jahr. Da fehlten mir zwei sehr wichtige Ansprechpartner.

Ich bin dann nicht mehr zu der Gruppe gegangen, der Nachfolger war nicht so meins. Für meinen Bruder war und bin ich doppelt so viel da, denn er hatte mit unserer Mutter auch eine sehr wichtige Person verloren, die ihm geholfen hatte, sein Leben zu organisieren.

Jetzt hatte ich mehrere Baustellen: keine Ansprechpartner und mehr Stress. Ansprechpartner wachsen leider nicht auf Bäumen. Mein Alkoholkonsum erhöhte sich wieder, ich war wieder bei den alten Mengen.

Im letzten Jahr musste ich mich zusätzlich noch einer Operation unterziehen, bei der ich ein neues Gelenk bekommen habe. Es ist gut verlaufen, war aber ein Meisterwerk an Organisation – für mich und auch für meinen Bruder, das Knie hat mich zeitlich fast ein ganzes Jahr beschäftigt. Dazu kam mein Schlafmangel durch die Wechseljahre, mein Stressfaktor wurde nicht kleiner, oft genug bin ich einfach nur völlig erledigt eingeschlafen. Wenn ich nicht müde war, dann habe ich mir Kopfhörer aufgesetzt und mich in eine schöne Welt gebeamt – mit Wein dabei. Entsprechend habe ich dann immer Gas gegeben, wenn es um meine eigenen Angelegenheiten ging: möglichst viele Termine und das ganze so zeitnah wie möglich.

Bei meinem Rehatraining habe ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt, er ist super lieb, aber eigentlich habe ich gar keine Zeit für ihn, entsprechend musste ich mich noch mehr sputen. Er drängelt nicht, es ist mein eigener Druck gewesen.

Und so kam es zu der jüngsten, völlig schwachsinnigen Alkoholfahrt. Ich wollte meinen Besuch in der Apotheke unbedingt noch erledigen, es war für mich ein wichtiges Rezept. Die nächste Woche war schon wieder voll durchgetaktet und daher war es mir wichtig, diesen Punkt abzuhaken.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe mich immer an Weißwein gehalten, da konnte ich am Wochenende durchaus bis zu 2 Flaschen an einem Abend leeren, auch wenn das nicht die Regel war. Das passierte immer nur an einem Tag des Wochenendes, am nächsten Tag hatte ich dann mit den Folgen zu tun. In der gesamten Woche kam ich in der Summe auf 1-2 Flaschen. Ich habe meinen maximalen Konsum, den ich immer hatte, zwar nicht maßgeblich gesteigert, aber natürlich auch nicht verringert.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Anfangs mit Freunden und meistens auf Partys, in den letzten Jahren auch alleine.
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Ich empfehle dir auf jeden Fal professionelle Hilfe, und zwar für dein Leben, weniger für deine FE.
Gehe z.B. zum Hausarzt und führe ein offenes Gespräch.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Norderney(w),

"welcome back" ist in diesem Zusammenhang wohl die falsche Bezeichnung.
think.gif

Aber du triffst hier wieder auf die "alten Hasen" die dich auf deinem weiteren Weg begleiten werden. :smiley138:

Ich verlinke hier mal deine Vorgeschichte, fasse die Threads aber nicht zusammen da es um einen neuen Vorgang geht.
geplante MPU in den nächsten 3 Monaten
2. TF, bin leider wieder hier
Nach deiner zweiten TF warst du zwar nur kurz hier wieder online, hast es aber geschafft auch die zweite MPU zu meistern. :)
Dieses Mal sollten wir schauen, dass wir dir auch in Sachen "Nachhaltigkeit" zur Seite stehen...

Ich habe allerdings (noch) keine Ahnung, ab wann jemand als Abhängiger gilt. Ich kann zumindest noch alkoholfreie Tage einräumen, keine Ahnung, ob das zählt oder jmd. beeindruckt.
Eine Selbsteinschätzung bzgl. Alk.erkrankung entspricht nicht den fachlichen Standards, trotzdem verlinke ich dir mal zwei Beiträge aus denen du schon einiges erlesen kannst:
und
https://www.mpu-vorbereitung-online...lungskriterien-buk-4-auflage.3750/#post-66049

Auch ich möchte dir zunächst raten dich an eine fachliche Stelle (z.B. Suchtberatung) zu wenden um eine Einschätzung zu erhalten.

Vorab noch:
Wahrscheinlich muss ich jetzt eine Therapie nachweisen, allerdings bin ich alleinstehend und Vollzeit berufstätig. Gibt es das auch ambulant?
Ja, das ginge auch ambulant - für einige User, hier aus dem Forum, war der stationäre Aufenthalt aus eigener Sicht aber wohl die bessere Variante...

Wie geht es dir denn im Moment?
 

Norderney(w)

Stamm-User
Hallo zurück,

ich hatte mir das auch anders vorgestellt :rolleyes::confused:

Noch geht es mir einigermaßen gut. Ich habe keinen Entzug, nur ein Zeitproblem. Ich will auf jeden Fall meinen Sport 2x in der Woche weiter machen. Den in der Wohnung noch vorhanden Wein habe ich direkt entsorgt.

Ich habe gestern allerdings schon den ganzen Tag am Laptop gesessen und habe versucht, heraus zu finden, was jetzt alles auf mich zukommt, habe das dann aber irgendwann aufgegeben. Ohne Informationen über die tatsächliche BAK bringt das gar nichts.

Der Vordermann mit seinem Pkw kommt auch noch, hier frage ich mich aber schon, wie diese leichten Schäden zustande gekommen sind, wenn ich an meinem lackierten Stoßfänger rein gar nichts habe, da müsste doch auch zumindest ein Minischaden sein. Aber da ich alkoholisiert war, bekomme ich eh alles auf auf die Rechnung. Ich kann nur hoffen, daß meine Versicherung zumindest einen Teil übernimmt.

Eine Vollzeit Therapie kommt nicht in Frage, da ich, wie gesagt, meinen Job auf keinen Fall aufs Spiel setzen möchte. Außerdem habe ich das unglaubliche Glück, daß mir meine Arbeit richtig Spaß macht und mich ausfüllt.

Ich gehe heute hoffentlich zu den drobs, muss nachher aber erst einmal anrufen, wahrscheinlich warten die Leute nicht gerade auf mich. Morgen ist an einer anderen Stelle eine offene Sprechstunde mit einer Suchttherapeutin, die ebenfalls vieles in die richtigen Wege leiten kann.

Zum Glück habe ich mein e- Bike noch, ein paar kg abnehmen wollte ich sowieso ;)

In den neuen Kriterien habe ich nach meinem Post gelesen. Daher konnte ich mich schon darauf vorbereiten, daß ich dieses Mal mehr Zeit haben werde und auch, daß ich ohne Therapie schon allein beim Thema FS nichts erreichen werde. Und natürlich ist auch klar, daß eine Selbsteinschätzung niemanden beeindruckt, das wäre ja ein Traum, denn dann hätte niemand ein Alkoholproblem :hand0054:

Es gab hier im Forum offenbar immer wieder Unstimmigkeiten, ob die AN bei einer Therapie parallel laufen oder hinten angehängt werden. Ich habe es jetzt so verstanden, daß sie, zumindest bei der ambulanten Version, zeitlich parallel laufen dürfen.

Insgesamt habe ich beschlossen, daß ich optimistisch sein werde, Panik bringt hier gar nichts.
Hier sind offenbar einige User, die bereits eine dritte TF und die Folgen gemeistert haben, also habe ich Mut.
 
Zuletzt bearbeitet:

Norderney(w)

Stamm-User
Ich denke, Punkt 13 kommt bei mir zur Anwendung, denn eine Therapie scheint ja unausweichlich.

Frage: Warum wird die AB Zeit mit Therapie länger angegeben, obwohl man in fachlicher Betreuung ist als im Fall ohne Therapie? (15+3 Monate versus 15 Monate)
Man sollte doch denken, daß man gesetzer ist, WENN man eine Therapie gemacht hat.

Liegt es schlicht daran, dass man annimmt, dass ein Therapie Teilnehmer generell mehr "können " muß und deshalb misstrauischer behandelt wird?

13)Wurde eine ambulante Langzeitmaßnahme durchgeführt, so ist der Zeitraum der AB insgesamt (inkl. des Zeitraums der amb. Therapie) beträgt mind. 15 Monate. Davon sollten mind. 3 Monate im Zeitraum nach Abschluss der Maßnahme und vor einer Begutachtung liegen. Die AB ist nachvollziehbar belegt. - 18 Monate gesamt
15) Wird AB ohne vorherige Entwöhnungsbehandlung eingehalten, liegt ein dem Problem angemessener, idR nennenswert länger als ein Jahr währender, nachvollziehbar dokumentierter Stabilisierungszeitraum vor. Vor dem Zeitpunkt der Untersuchung sind mind. 15 Monate AB belegt.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
wenn ich an meinem lackierten Stoßfänger rein gar nichts habe, da müsste doch auch zumindest ein Minischaden sein

Fang bitte gar nicht erst an dich in irgendeiner Form als Opfer darzustellen. Du bist ganz einseitig Täterin. Die Polizei war vor Ort und hat sich die Unfallfolgen angesehen. Ich sehe da überhaupt keinen Ansatz für einen Betrug von deinem Opfer.

Ich kann nur hoffen, daß meine Versicherung zumindest einen Teil übernimmt.

Nur den Teil der über 5.000,00 Euro liegt. Beispiele: Wenn der Schaden 3.000,00 Euro beträgt zahlst du alles, also 3.000,00 Euro. Wenn der Schaden 7.500,00 Euro beträgt zahlst du 5.000,00 Euro, 2.500,00 Euro zahlt die Versicherung.

In der Praxis zahlt die Versicherung zunächst den ganzen Schaden, damit das Opfer nicht unter eventuellen Rumzickereien von dir leidet. Deinen Anteil fordert die Versicherung anschließend von dir ein. Wenn du dich kooperativ verhältst lassen die sich in der Regel auch auf eine Ratenzahlung ein.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe mich immer an Weißwein gehalten, da konnte ich am Wochenende durchaus bis zu 2 Flaschen an einem Abend leeren, auch wenn das nicht die Regel war. Das passierte immer nur an einem Tag des Wochenendes, am nächsten Tag hatte ich dann mit den Folgen zu tun. In der gesamten Woche kam ich in der Summe auf 1-2 Flaschen. Ich habe meinen maximalen Konsum, den ich immer hatte, zwar nicht maßgeblich gesteigert, aber natürlich auch nicht verringert.

Das ist jetzt nicht dein Ernst. Solche Verharmlosung würde ich dir schon nicht glauben, wenn ich nur wüsste, dass du zum dritten Mal aufgefallen bist und in welchen Jahren die Alkoholfahrten waren. Du hast aber auch schon etwas dazu geschrieben:

Ich habe mich immer an Weißwein gehalten

2012 schreibst du hingegen bei der gleichen Frage:

Ich habe als Jugendliche (etwa 17 Jahre alt) ca 1-2 Gläser Altbier im Monat - auch gerne gemischt mit Cola - getrunken. Mehr mochte ich nicht, genau genommen hat mir die Cola sogar besser geschmeckt. 18 Jahre Innerhalb der nächsten Jahr steigerte sich das auf bis zu 2 -4 Gläser am Wochenende. Ansonsten trank ich lieber Schweppes-Getränke. Als die wöchentlichen Partys und Treffen mit meinem damaligen Freund und seinen Freunden anfingen, sah das schon ganz anders aus. Statt einem Glas Bier beim Osterfeür habe ich ausschließlich Sekt und Wein konsumiert. 20 Jahre Anfänglich habe ich nicht viel davon vertragen – etwa 3 Gläser Sekt am Abend ...

Zur Häufigkeit:

Das passierte immer nur an einem Tag des Wochenendes, am nächsten Tag hatte ich dann mit den Folgen zu tun. In der gesamten Woche kam ich in der Summe auf 1-2 Flaschen.

und 2012:

Ich trank sehr viel Alkohol, weil ich nicht darüber nachdenken wollte und mir selber nur noch leidgetan habe. Höhepunkt: 20 Flaschen Sekt in ca 2 Wochen Außerdem war es ja üblich, dass man soff, wenn man Kummer hatte. Das Leben war so tatsächlich etwas erträglicher. Nach ein paar Wochen habe ich das wieder reduziert – aber von nun an trank ich fast jeden Abend eine halbe Flasche Wein.
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Ich denke, dass das, was Nancy bzgl. Nachhaltigkeit geschrieben hat, hier für dich entscheidend ist.

Du taumelst jetzt seit mehr als 10 Jahren am Abgrund entlang und scheinst den Ernst deiner Lage noch nicht begriffen zu haben.
Vielleicht, weil du nach außen hin noch „funktionierst“ ?

Du hast jetzt die 3.TF hingelegt und beschäftigst dich wieder nur mit Kriterien bzw. Voraussetzungen, um deine FE möglichst schnell wiederzuerlangen, was verständlich ist, verstehe mich bitte nicht falsch.
Es ist aber der falsche Ansatz, meiner Erfahrung nach.

Es scheint so, als hättest du wegen der Abstinenznachweise jeweils eine Trinkpause eingelegt und noch nie eine ernsthafte Auseinandersetzung mit deinem Alkoholproblem zugelassen, was wiederum nicht zu einer ernsthaften, lebenslangen Abstinenzentscheidung führte.

Insofern nutze jetzt die Chance, dein Alkoholproblem nachhaltig anzugehen !
Wenn du diesen Weg gehst, und zwar ohne Rücksicht auf Job oder andere äußere Umstände, bestehst du die 3.MPU, sofern du sie angehen möchtest, quasi im Vorbeigehen.
 

Norderney(w)

Stamm-User
Fang bitte gar nicht erst an dich in irgendeiner Form als Opfer darzustellen. Du bist ganz einseitig Täterin. Die Polizei war vor Ort und hat sich die Unfallfolgen angesehen. Ich sehe da überhaupt keinen Ansatz für einen Betrug von deinem Opfer.
Ich sehe mich sicher nicht als Opfer, ich weiss, was ich getan habe.

Dennoch ist dieser Gedanke nicht völlig abwegig, auch beim nüchternen Zuschauer. Ich fahre nämlich keinen SUV, sondern einen Wagen in der Größe eines Fiestas, der mit einen BMW Kontakt hatte, bei dem ein Spaltmaß nicht mehr stimmt und Schrammen am Stoßfänger hinten sind. Die Polizei ist nun mal kein Gutachter oder Kfz-Mechaniker und kann sich nur auf das verlassen, was der Geschädigte sagt.
Wenn man mit der lackierten Stoßstange irgendwo auffährt, dann gibt's normalerweise Lackabplatzer und Schrammen, mein Wagen hat nichts dergleichen. Ernst gemeinte Frage hierzu: darf ich nicht darüber nachdenken, dass das eigenartig ist? Oder werden mir als alkoholisierter Autofahrer aufgrund des Umstands alle Rechte aberkannt?
Ich stehe für das gerade, was ich angerichtet habe. Aber nicht für eine Komplettsanierung. Außer, die Rechtsprechung sagt, dass ich automatisch für alle sichtbaren Schäden gerade stehe.
Nur den Teil der über 5.000,00 Euro liegt. Beispiele: Wenn der Schaden 3.000,00 Euro beträgt zahlst du alles, also 3.000,00 Euro. Wenn der Schaden 7.500,00 Euro beträgt zahlst du 5.000,00 Euro, 2.500,00 Euro zahlt die Versicherung.

In der Praxis zahlt die Versicherung zunächst den ganzen Schaden, damit das Opfer nicht unter eventuellen Rumzickereien von dir leidet. Deinen Anteil fordert die Versicherung anschließend von dir ein. Wenn du dich kooperativ verhältst lassen die sich in der Regel auch auf eine Ratenzahlung ein.
Okay. Diese Aussage genügt mir doch schon :)
Das ist jetzt nicht dein Ernst. Solche Verharmlosung würde ich dir schon nicht glauben, wenn ich nur wüsste, dass du zum dritten Mal aufgefallen bist und in welchen Jahren die Alkoholfahrten waren. Du hast aber auch schon etwas dazu geschrieben:
Wenn es ein zeitlich lang angelegtes Ereignis war, dann ist auch eine Menge von 2,5-3 zustande gekommen. Da hast du Recht, das habe ich verdrängt :smiley711: Mehr kann ich aber beim besten Willen nicht bieten. Und ja, am nächsten Tag war mir schwindlig und ich war alles andere als spritzig, leichte Kopfschmerzen incl.

Klar hätte ich bei diesen Mengen normalerweise halbtot sein müssen, aber es ist nicht so, als hätte ich gar nichts in der Folge gemerkt. Ich habe das Trinktempo erhöht. Wie sonst hätte ich in 2 Std. ca. 10 TE's erreichen können?
Aber wenn das nicht gut ankommt, dann lasse ich das weg.

Wenn Du mir jetzt sagst, dass ich statistisch gesehen 4-5 Flaschen hätte trinken müssen, dann nehme ich das zwar als Antwort auf und werde es so benutzen, aber es entspricht nicht den Tatsachen.

An Weißwein habe ich mich -> in den 3-4 letzten Jahren <- gehalten. Ich habe diese Frage auf die aktuelle Zeit bezogen, nicht auf die Vergangenheit, denn das behandele ich ja in einem anderen Absatz. Das hat also nichts mit Verharmlosung zu tun. Klar war auch mal ein Glas Sekt dabei, aber eher selten. Schnaps gar nicht, den mag ich nämlich nicht.
Weißwein war das hauptsächliche Getränk. Merci für den Hinweis, ich werde die Antwort entsprechend umformulieren.

Es ist wirklich so, dass ich mir über die Mengen keine Gedanken gemacht habe, deshalb verzeih, wenn ich hier im Vorfeld eine unrichtige Angabe gemacht habe. Ich bin hier, damit Ihr mich mit der Nase da rein drücken könnt.

Zur Häufigkeit:
Das passierte immer nur an einem Tag des Wochenendes, am nächsten Tag hatte ich dann mit den Folgen zu tun. In der gesamten Woche kam ich in der Summe auf 1-2 Flaschen.
Tatsächlich habe ich mich in der Regel in der Woche zurück gehalten. Aber auch das kann ich umformulieren, wenn es dann glaubhafter wird. Ich weiss ja, dass mir in dieser Situation so gut wie gar nichts geglaubt wird.
und 2012:
Höhepunkt: 20 Flaschen Sekt in ca 2 Wochen Außerdem war es ja üblich, dass man soff, wenn man Kummer hatte. Das Leben war so tatsächlich etwas erträglicher. Nach ein paar Wochen habe ich das wieder reduziert – aber von nun an trank ich fast jeden Abend eine halbe Flasche Wein.
Was ich dann aber wieder eingestellt hatte. In der Tat habe ich mich in den letzten Jahren nicht jeden Wochentag abgefüllt. Allerdings ist es natürlich vorgekommen, ja. Mein Part war in der Regel das Wochenende und ich habe das Tempo hierbei erhöht. Soll ich das ergänzen oder es ganz weglassen?


Und nein, das ist keine Zickerei :) Ich bin ja froh, wenn Ihr Euch mich unter den Arm klemmt. Aber etwas dazu sagen darf ich doch schon. Am Ende des Tages werde ich eh das tun, was Ihr mir ratet und mit Eurer Hilfe diese Lebensaufgabe hoffentlich schaffen.
 

Norderney(w)

Stamm-User
Ich denke, dass das, was Nancy bzgl. Nachhaltigkeit geschrieben hat, hier für dich entscheidend ist.

Du taumelst jetzt seit mehr als 10 Jahren am Abgrund entlang und scheinst den Ernst deiner Lage noch nicht begriffen zu haben.
Vielleicht, weil du nach außen hin noch „funktionierst“ ?
Taumeln am Abgrund ist wohl treffend formuliert. Ich bin jedesmal mit einem mehr oder weniger blauen Auge davon gekommen, und habe mich immer nur für den Moment mit der Thematik befasst.
Du hast jetzt die 3.TF hingelegt und beschäftigst dich wieder nur mit Kriterien bzw. Voraussetzungen, um deine FE möglichst schnell wiederzuerlangen, was verständlich ist, verstehe mich bitte nicht falsch.
Es ist aber der falsche Ansatz, meiner Erfahrung nach.

Es scheint so, als hättest du wegen der Abstinenznachweise jeweils eine Trinkpause eingelegt und noch nie eine ernsthafte Auseinandersetzung mit deinem Alkoholproblem zugelassen, was wiederum nicht zu einer ernsthaften, lebenslangen Abstinenzentscheidung führte.
Ich bin immer der Meinung gewesen, dass es vorteilhaft ist, zu wissen, was auf einen Menschen zukommen kann (erst recht, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist). So gibt es keine bösen Überraschungen und man kann sich dann ohne nennenswerte Ablenkungen auf die Hauptsache konzentrieren.
Insofern nutze jetzt die Chance, dein Alkoholproblem nachhaltig anzugehen !
Wenn du diesen Weg gehst, und zwar ohne Rücksicht auf Job oder andere äußere Umstände, bestehst du die 3.MPU, sofern du sie angehen möchtest, quasi im Vorbeigehen.

Genau das ist mein Plan :)
 
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