1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal gehört in der sechsten Klasse im Biologie Unterricht
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das war im Juli 2001, im Alter von 16 Jahren.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich bin mit meinen damaligen Freunden zu einem Freund mit dem Fahrrad nach Hause gefahren, um dort ein wenig rumzuhängen, weil seine Eltern an dem Tag nicht zuhause waren. Zu dem Zeitpunkt war mir der Cannabiskonsum meiner Freunde zwar bekannt, aber ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Als wir ca. eine Stunde im Zimmer meines Freundes zusammensassen, wurde ein Joint herumgegeben. Ich zog auch daran, weil ich neugierig war wie die Wirkung von Cannabis ist. Ausserdem wollte ich weiter zur Gruppe gehören. Nachdem ich 4-5 mal am Joint gezogen habe, bemerkte ich schon das sich meine Wahrnehmung verändert. Ich musste viel lachen und fühlte mich entspannter. Danach wurde noch ein zweiter Joint geteilt wodurch sich das wahrgenommene noch verstärkte. Ich hatte das Gefühl Musik intensiver wahrzunehmen, konnte mich besser mit den anderen unterhalten, dazu kam diese körperliche Entspanntheit. Um ca. Mitternacht war der Abend vorbei und wir sind alle mit dem Fahrrad nach Hause gefahren.
Abende wie dieser wurden in den nächsten 4 Wochen immer Samstags wiederholt. Dann habe ich mir auch eigenes Cannabis gekauft, wodurch mein Konsum stark angestiegen ist. Ich konsumierte dann auch heimlich zuhause, zusätzlich zu den Treffen mit Freunden. Ab dem Jahr 2002, stieg der Konsum auf täglichen Konsum an. Es waren ca 4-5 Joints die ich jeden Tag von 2002- 2004 geraucht hab. Da mir dies dann selber zuviel wurde, sowohl finanziell als auch psychisch habe ich meinen Konsum dann wieder aufs Wochenende verlagert da ich mit dem Führerschein anfangen wollte. Nach dem Bestandenen Führerschein und dem Umzug in eine andere Stadt ist der Konsum wieder angestiegen. Es wurden bis zum Verlieren des Führerscheins in 2009 wieder der tägliche Konsum von 4-5 Joints pro Tag.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich das erstemal mit 15 getrunken. Bis heute konsumiere ich Alkohol sehr selten bis gar nicht
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche E-Zigarette und trinke auf der Arbeit 1-2 Tassen Kaffee
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich habe gemerkt wie ich antrieblos und faul wurde. Ich habe wenig bis gar nichts für meine Ausbildung getan, weil ich lieber gekifft habe anstatt zu lernen. Ausserdem habe ich Kontakt zu Freunden die nicht kiffen eher gemieden. Ausserdem wurde ich sehr launisch bis aggressiv, wenn mal kein Cannabis da war. Ich konnte nicht mehr richtig essen wenn
mein Hungergefühl durch den Konsum nicht stimuliert wurde. Erst nachdem ich konsumiert habe, war ich in der Lage richtig zu essen. Ausserdem hatte ich Schwierigkeiten einzuschlafen wenn ich nicht konsumiert habe.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, das habe ich. Ich habe die Folgen zwar bemerkt, diese aber nicht zum Anlass genommen etwas zu ändern
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Tetrahydrocannabinol (THC): 3,8 ng/ml
THC Metabolit 1: 1,4 ng/ml
THC Metabolit 2: 94 ng/ml
Cannabis Influence Faktor (CIF) 5
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe Nachmittags nach der Berufsschule, oder Abends nach meinem Nebenjob konsumiert. Ich habe mir danach jeweils 4-5 Joints geraucht
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An diesem Tag war es nur ein Joint, den ich morgens geraucht habe, da ich Nachmittags zu
meinem Nebenjob fahren musste.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Es war dunkel und ich hatte das Licht des Autos nicht eingeschaltet. Ein Vorbeifahrender
Streifenwagen bemerkte das und hielt mich an
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Fahrt zum Nebenjob und wieder zurück
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Hin und Rückfahrt zusammengerechnet wollte ich 40km fahren. Kurz vor meinem
Zuhause ist der Vorfall passiert. Insgesamt bin ich dann ca. 38km gefahren
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke das Cannabis bis zu 72 Stunden aktiv im Blut ist und dadurch
auch Einfluss auf die Warnehmung nimmt, waren im Prinzip alle meine Fahrten
unter Drogeneinfluss
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht, ich habe gedacht wenn ich etwas warte und mich wieder "klarer" fühle
kann ich ruhig fahren
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da ich unter Cannabis Einfluss eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer wie auch für mich selber bin, aufgrund von stark abnehmender Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit. Man wird empfindlich gegenüber Licht und schätzt Situationen oft falsch ein
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Cannabis kann bis zu 72 Stunden nachwirken.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
EIn täglicher Konsum führt zu einer starken mentalen Abhängigkeit. Man kann es sich nicht mehr Vorstellen den Tag ohne Konsum zu überstehen. Ausserdem lebt man nur noch für die Droge und gibt sämtliches Geld was man vorher in Hobbys gesteckt hat die nichts mit drogen zutun gehabt haben aus. Bei mir waren auch gesundheitliche Folgen festzustellen.
Ich konnte nicht mehr wirklich essen wenn ich nicht konsumiert habe. Erst nach dem Konsum wenn das Hungergefühl stimuliert wurde, war ich in der Lage eine richtige Mahlzeit zu mir zu nehmen. Ausserdem litt ich manchmal darunter das ich nicht richtig einschlafen konnte wenn ich nichts konsumieren konnte.
Ausserdem hatte ich keine Kontakte mehr die nicht konsumiert haben. Jeder mit dem ich Zeit verbracht habe hat konsumiert. Dadurch sind einige alte Bekanntschaften zerbrochen.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich wollte tiefer zur Gruppe dazugehören, ausserdem hat es mich neugierig gemacht
wie der mentale Zustand ist wenn man konsumiert hat. Nach dieser Phase wollte
ich einfach nur "bekifft" sein, weil das der Zustand war in dem ich mich wohlgefühlt habe.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Eltern haben mir anfangs oft gesagt das ich aufhören sollte, das habe ich leider
ignoriert bis sie es aufgegeben haben und mich nicht mehr drauf angesprochen haben.
Mein Umfeld bestand zu der Zeit hauptsächlich nur aus Konsumenten
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich im Jahr 2004 umgezogen bin hat kurz darauf meine Freundin die Beziehung
mit mir beendet. Dadurch ist mein Konsum stark angestiegen. Von vorher 4-5 Joints auf
ca 8.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nach meiner Auffälligkeit im Jahre 2009 habe ich mich wieder an meine Eltern gewandt. Wir haben viel über die Vergangenheit und meinen Konsum geredet. Von da an habe ich wieder viel mit Ihnen unternommen, oder habe die Abende mit Ihnen verbracht. Ein weiterer Konsum hat dann nicht mehr stattgefunden
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Mein Konsum wurde mehr, als ich seit 2004 in einer neuen Stadt gewohnt habe.
Es war leichter an Drogen zu kommen und habe dies ausgenutzt. Erwähnenswerte Pausen gab es nicht
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Meine Gedanken kreisten nur um die Droge wenn keine mehr da waren. In meinem Kopf war kiffen das einzige was mich entspannt hat, deswegen habe ich gar nicht darüber nachgedacht etwas anderes zu tun
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich war Drogenabhängig
29. Waren sie drogenabhängig?
Ja
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, indem ich damals schon einfach nein gesagt und es auch so gemeint hätte und
mich dann von diesen Personen ferngehalten hätte.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Da dies der einzig wahre weg ist. Ich bin seitdem ein glücklicher Mensch, der gelernt hat das
er mit Freizeitaktivitäten wie Sport ein besseres Leben führt. Ausserdem habe ich es geschafft einen guten Job zu finden den ich ohne Abstinenz nicht schaffen würde.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben
Der Knackpunkt war die Nacht in der ich von der Polizei kontrolliert wurde. Hier wurde mir dann absolut bewusst das mein Leben so wie ich es führte schlecht ist. Ich hätte durch
meine Fahrweise auch andere Menschen gefährden können, was mir dann schlagartig vor Augen kam.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ein gelegentlicher Konsum kann dazu führen das man ganz schnell wieder in sein altes Muster verfällt. Da ich das definitiv nicht möchte kommt gelegentlicher Konsum für mich nicht in Frage.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die erste Woche konnte ich nur wenig essen und konnte schwierig einschlafen. Als sich das
langsam gelegt hatte habe ich mich sehr gefreut das ich endlich wieder mit Appetit essen kann und normal schlafe. Ich habe wieder mit meinem alten Hobby, dem Modellbau
angefangen und wieder gemerkt wieviel Freude mir das macht. Ich habe mir von meinem Geld neue Modelle und Utensilien zum Zusammenbau gekauft, und war glücklich das ich das Geld für mein Hobby ausgebe und keine Drogen dafür kaufe.
Durch das Hobby habe ich auch Leute kennengelernt die nichts mit Drogen zu tun haben und konnte mir wieder neue soziale Kontakte aufbauen die, die selben Interessen haben wie ich. Im Sommer gehen wir auch öfter mal schwimmen oder Basketball spielen. Zu meiner Konsumzeit habe ich gar keinen Sport getrieben. Durch meine neuen Freunde habe ich diese neue Seite an mir entdeckt, wofür ich sehr dankbar bin.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Eltern, waren eine starke Stütze, ich habe gemerkt das sie
sich sehr über meinen Wandel gefreut haben. Ich habe derzeit keine professionelle
Hilfe in Anspruch genommen
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein näheres Umfeld wie meine Eltern, meinten das ich mich im Gegensatz zu vorher positiv verändert habe. Ich habe mich nicht mehr wegen kleinen Sachen aufgeregt oder habe den Raum verlassen wenn sich über Probleme unterhalten wurde. Sie haben
sich sehr gefreut das dieser Abschnitt in meinem Leben endlich vorbei ist. Meine Mutter hatte eines Abends auch vor Freude geweint.
Wie meine alten Konsumbekannten darauf reagiert haben weiss ich nicht da ich den Kontakt abgebrochen habe.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, sämtliche Kontakte wurden abgebrochen
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, da ich mich nicht mehr mit ihnen getroffen habe und auch im Handy blockiert habe.
Es hat nie wieder ein Kontakt stattgefunden, deswegen kann ich nicht mehr dazu sagen.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Gar nicht, da ich schon seit 10 Jahren abstinent bin, existiert für mich Cannabiskonsum nicht mehr.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich weiter Abstinent lebe und Konflikte sowie Probleme löse anstatt sie mit Drogen zu betäuben
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich werde weiterhin Drogen und deren Konsumenten sehr weit fern bleiben. Sollte ich aus irgendeinem Grund das Verlangen verspüren, würde ich mich an eine Suchtberatung wenden
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke höchstens mal an einem Geburtstag ein Glas Bier.