MPU am 04,08, wegen Alkohok + Krankheit, Wiederholungstäter

quattro12

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Hallo liebe Forenmitglieder,

hoffentlich kann ich mich jetzt noch so kurzfristig an euch wenden – wo mir langsam die Zeit wegrennt. Am 04.08.16 habe ich die MPU mit doppelter Fragestellung: Alkohol + Krankheit (psychisch).

Mir bleibt jetzt nur noch die Möglichkeit, den Fragebogen so wie er jetzt ist – teileweise viel zu knappe Antworten und teilweise zusammengewürfelt hier mit reinzusetzen. Gerade an den entscheidenden Stellen fehlt so einiges. Ich weiß nicht so recht weiterzukommen, bei dem Ersatz für den Alkohol. Dadurch habe ich Probleme mit Vermeidungsstrategien. Dann die Rückfallgefährdung.

Ich hoffe auf ein Wenig Hilfe und Denkanstöße hier. Vor allem, weil ich den Eindruck habe, hier wird schon mal eher gesagt, was man gegenüber dem GA äußern kann und was besser nicht.

Ich bin männlich und 57 Jahre alt, bin jetzt 3 Jahre und 3 Monate AB – das erste Jahr und das letzte halbe Jahr habe ich nachgewiesen.

Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Quattro




1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit
Datum und Uhrzeiten. (wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 08.09.2012 begann ich etwa 16.00 h mit einem Arbeitskollegen bei
mir zu hause Bier zu trinken. Ich wollte am Abend zu einer Feier meiner
Schwester nach Uckerath fahren. Bis zum Fahrtantritt gegen 21.00 h
habe ich 5 oder 6 Flaschen Bier 0,5 getrunken. Die neue Wohnung
meiner Schwester konnte ich nicht finden, so fuhr ich zum getrennt
lebenden Mann meiner Schwester, der mich dann zur Feier hinfuhr. Dort
etwa 22.30 h eingetroffen, habe ich viel Bier getrunken, es war ja auch
geplant, dass ich dort übernachte. Bis zum Ausklang der Feier gegen
3.30 h habe ich etwa 12 Flaschen Bier 0,33 getrunken. Dann bin ich zu
meinem Auto gegangen um meinen Kulturbeutel zu holen – zu meinem
Noch-Schwager – und konnte auf dem Rückweg nicht mehr die
Wohnung meiner Schwester finden. Dann bin ich wieder zurück zu
meinem Auto. Dort habe ich dann noch 1 Bier 0,5 getrunken und
bin wohl eingeschlafen. Als ich erwachte, war es mir sehr kalt. Ich wollte
ins Bett. So habe ich versucht über den Notruf die Anschrift meiner
Schwester zu ermitteln, was misslang. Dann wollte ich mit dem Auto die
Wohnung meiner Schwester suchen, weil ich hoffte jetzt im Hellen könnte ich Wohnung eher finden, sie liegt auf derselben Durchgangsstrasse des Ortes, wohl sehr versteckt hinter Bäumen.
Nach 500 m merkte ich, dass ich zu weit gefahren sein musste und vor
allem stellte ich fest, dass ich absolut nicht mehr in der Lage war, ein
Fahrzeug zu führen und stelle den Wagen wieder ab.
Aufgefallen bin ich, weil ich so laut war, weil mir kalt war und ich nicht
rauchen konnte und Anwohner sonntagmorgens 6.30 h auf mich aufmerksam wurden.
und die Polizei anriefen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

16 – 21.00 h 5 Flaschen Bier 0,5
22.30 – 3.30 h etwa 12 Flaschen Bier 0,33
3.30 – 4.00 h 1 Flasche Bier 0,5


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel
Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin etwa 500 m gefahren und mein Ziel wäre nur etwa 300 m entfernt gewesen.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, absolut nicht! Ich hatte das Gefühl, als ob es mir Schwierigkeiten breite das Fahrzeug auf dieser kurzen, geraden Strecke auf der Fahrbahn zu halten. Daraufhin habe ich den Wagen sofort wieder abgestellt, zumal ich auch den Eindruck hatte, dass ich sowieso am Ziel vorbei gefahren sein musste.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn
überhaupt)?

Es war geplant, nach der Feier bei meiner Schwester zu übernachten.
Dazu ist es nicht gekommen, weil ich ihre Wohnung auf dem Rückweg
von meinem Auto zu Fuß nicht mehr gefunden hatte – ich war ja auch
erst einmal da gewesen in ihrer neuen Wohnung.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss
gestanden und sind aufgefallen?

Ja, einmal. Am 06.01.2003 bin ich mit 1,55 %o aufgefallen, weil ich bei Glatteis zu schnell gefahren bin und ein parkendes Auto gestreift habe.
An dem Abend bin ich in meiner Stammkneipe gewesen, wo einige neue Gesichter aufgtaucht waren, und es eine lustige Runde wurde. Es war eine ausgelassene Stimmung. Getrunken habe ich wohl 10 Stubbis und 3 ouzo 2cl.
Dass ich dann so verantwortungslos war, mich noch ans Steuer zu setzten, hängt wohl viel damit zusammen, dass ich in dieser Zeit leider häufiger den grossen Fehler begangen habe unter Alkoholeinfluss noch Auto zu fahren

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen
ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Nach der Wiedererteilung der FE 1997 habe ich zunächst etwa 2 Jahre gar keinen Alkohol gertrunken vor einer Fahrt, dann kamen vereinzelt Fälle in denen ich geringe Mengen – ca. 3 Bier 0,2 trank. In den letzten beiden Jahren vor dem FSE 2003 begannen die ersten Fahrten, wo ich mich fahruntauglich ans Steuer setzte – etwa 1 – 2 x im Quartal und dann im letzten Jahr davor passierte es wohl etwa 1 – 2 mal im Monat und die letzten 3 Monate einmal wöchentlich.
Nach der Wiedererteilung der FE Okt. 2003 habe ich, nachdem bis Frühjahr 2009 meine damalige Partnerin alle Fahrten übernommen hatte, wenn es ums Trinken ging, oft geringe Mengen Alkohol getrunken vor einer Fahrt – mein Limit waren immer 2 Flaschen Bier 0,5 l wenn es wenigstens 3 Stunden waren. Dabei bin ich dann auch geblieben, weil mir gesagt wurde beim nächsten Alkoholdelikt stünde die MPU an. Leider gab es trotzem 3 TF in der Zeit:

2 x wollte ich im Auto übernachten, und bin wegen der Kälte doch gefahren, und dann wohl auch die Hinfahrt zur Feier, nach deren Ende ich 09.09.2012 der FSE kam.
Dazu muß ich natürlich zahlreiche TF auf dem Fahrrad zählen, wenn ich zu Freunden fuhr, wo ich etwa 8 Bier 0,5 konsumierte, wohin mich vorher die Freundin mit dem Auto hinfuhr und holte.

Was folgern sie daraus

Mir ist in letzter Zeit erst richtig klar geworden, was ich begangen habe mit all diesen Fahrten. Ich habe mir damals überhaupt keine Gedanken über die Tragweite meines Verhaltens gemacht. Jede einzelne von diesen Fahrten ist zu verurteilen. Im Nachherein muss ich sagen, dass ich großes Glück hatte, dass keine anderen Menschen zu schaden gekommen sind. Mein Verhalten war unverantwortlich, Alkohol hat im Straßenverkehr nichts verloren.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie
das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerungen und erster Konsum)

Kontakt mit Alkohol hatte ich von klein auf an, da zu Hause regelmäßig
Alkohol getrunken wurde. Im Alter von 12 o.13 durfte ich mal am Bier
probieren, aber das war mir zu bitter, hat mir nicht geschmeckt. Mit 14
erlaubte meine Mutter, dass ich auch etwas Korn in die Limo bekomme,
was dann hin und wieder vorkam. Wobei ich bei den kleinen Mengen keine Wirkung in Erinnerung habe. Am Vorabend zu meiner Berufsberatung saßen meine Mutter, das Nachbarsehepaar und ich bei Limo-Korn zusammen und ich habe so viel getrunken, dass ich regelrecht einen Rausch hatte. Ich kann mich jetzt nur nicht mehr darauf besinnen, ob es die Berufsberatung vom 9. oder vom 10, Schuljahr war. Dann war ich entsprechen 14 oder 15. Ich glaube fast eher ich war 15, dann hätte ich mit 14 – fast 15 das erste mal die Wirkung von Alkohol erlebt, auf der Abschlussfeier des 9. Schuljahres habe ich ein paar Bier getrunken

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr
Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Relgelmäßig Bier getrunken - 3-4 mal wöchentlich - habe ich seit ich 16
bin. In den letzten 5 Jahren, seit ich alleine wohne, habe ich von
einmonatigen Unterbrechnungen, in denen ich nichts getrunken habe,
fast jeden Tag Bier getruken

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In den Jahren von 2003 bis 2009, in denen ich mit einer Partnerin
zusammenlebte, habe ich zu hause nicht mehr als 1 oder 2 Bier 0,5 am
Abend getrunken. Nur freitags fuhr sie mich zu dem einen oder anderen
Kumpel, wo ich dann 6 oder 8 Bier 0,5 trank. Ansonsten gab es schon
mal gemeinsame Feiern, bei denen ich bis zu 3 l Bier getrunken habe.
In den 3 ½ Jahren vor meiner TF 09.09.12, wo ich alleine lebe, war mein
Konsum mehr unterschiedlich. Durchschnittlich etwa 3 – 4 Bier 0,5 die
Woche über und am WE 6 – 8 – In Ausnahmefälllen auch 10 bis max 12 Flaschen.. In der Zeit habe ich drei mal einem Monat keinen Alkohol getrunken, wenn ich merkte, mein Konsum wurde zu hoch – 4 – 6 Bier wochentags, habe ich eine Pause eingelegt und erst wieder nur 1 – 2 Bier getrunken.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Rausgegangen bin ich so gut wie gar nicht. Entweder habe ich bei
Freunden getrunken oder die bei mir, aber den überwiegenden Teil habe
ich alleine zu hause getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Um zu verstehen, warum die erste Zeit, in der ich Bier getrunken habe, meine Einstellung zum Alkohol für mein ganzes weiteres Leben prägend war, muss ich etwas ausholen.

Ich hatte eine für mich sehr unglückliche und traurige Kindheit. Mein Vater hat mich nur als Mittel zum Zweck benutzt, damit er meine Mutter heiraten konnte – weil sie ja mit mir schwanger war.
Danach hat er mich nicht mehr beachtet und sagte über mich immer nur: Der ist nichts und der kann nichts. Meine Mutter versuchte ihm das Gegeteil zu beweisen, in dem sie versuchte mich zu einem Musterknaben zu erziehen. Sie machte täglich mit mir Hausaufgaben – was oft eine Quälerei für mich war.

Mein Vater hat mich, wie erwähnt, mehr ignoriert. Er hat nur dafür gesorgt, das ich jeden Tag Stunden vor meinen gleichaltrigen Spiel und Schulkameraden ins Bett ging. Ich erinnere mich, dass ich mit 7 Jahren und 18.00 ins Bett musste. Das einzige Gefühl, was von mir ihm gegenüber aufkam war Angst. Meine Mutter arbeitete mit Zuckerbrot und Peitsche – sie konnte so lieb und nett sein, aber ich brauchte nur den kleinsten Fehler machen, dann konnte sie derart gemein werden, dass sie damit bei mir das vorherige wieder kaputt gemacht hat. Vor allem konnte sie sich stundenlang dranhalten, so lange, bis ich endlich heulte, um mich dann anzuschnautzen, warum ich denn jetzt heule.

Zu hause hatte ich nicht viel zu lachen und wenn ich dann zum Spielen ging, habe ich um im Mittelpunkt zu stehen dem Clown gemacht – was natürlich nicht die gewünschte Anerkennung brachte – ich Gegenteil – ich wurde gehänselt. Schlimmer wurde das dann noch, als wir aufs Dorf zogen – ich war 9 – da wurde ich wegen meines Verhaltens auch noch regelmäßig vermöbelt.

Deshalb sage ich immer mein Leben hat erst mit 16 angefangen – was vorher war, kann ich vergessen. Mit 16 hatte ich nämlich auf einmal 2 Freunde, mit denen ich fast täglich zusammen war, und mit denen ich regelmäßig Bier getrunken habe. Die beiden halfen mir auch mich zu hause etwas durchzusetzen. Unser Problem war oft, wie wir ein paar Flaschen Bier finnzieren können, da wir alle 3 nur sehr wenig Geld hatten. Mit Bier ging einfach die Sonne auf und das Leben war schön. Bier stand für mich auch für Anerkennung und Freiheit. Das war wie ein Lernprozess – mit Bier geht alles einfacher, und das habe ich damals so verinnerlicht.

Das hatte zur Folge, dass ich immer zum Vergnügen getrunken habe. Ich war nie ein Problemtrinker. Ich habe nie einen Grund gesucht oder gebraucht um zu trinken. Für mich war Biertrinken einfach nur positiv besetzt – Bier trinken hilft mir. Und das hat sich dann so durch mein Leben durchgezogen, ohne dass ich das mal ernsthaft hinterfragt habe.


Das Bier sollte mich glücklich machen – nachdem ich 15 Jahre lang die meiste Zeit unglücklich war. Und zuerst hatte es ja den Anschein, als ob es das auch tut – oder wenigstens maßgeblich daran beteiligt ist. Wenn ich nachdenke, was es mir dann geben sollte und nicht konnte – dann im Zusammenhang mit meiner Kindheit – wo am meisten Anerkennung und Liebe gefehlt haben -sind das eigentlich auch schon die Grenzen dessen, was Bier für mich tuen konnte – es konnte die Zuneigung, die ich zu ihm hegte nicht erwidern.

Trotzdem wurde Bier mein Freund – eigentlich schon in den ersten beiden Jahren, wo ich es getrunken habe 16 – 18 Lj. Und als ich durch die Trennung meiner Eltern mit Mutter und Schwester mitten in die 90.000 Ew.Stadt zog von unserem 1000 Seelen-Nest aus, da begann dann meine wilde Zeit. Hier half Bier mir auch noch mit allen möglichen Leuten in Kontakt zu kommen.




Das hier war mein bisheriger Ansatz:

Die Anlagen zu meinem späteren Hang zum Alkoholmissbrauch wie
auch der psychischen Erkrankung habe ich schon in meiner Kindheit
bekommen. Mein Vater hat mich nur als Mittel zum Zweck benutzt, nur
weil meine Mutter mit mir schwanger wurde, konnte er sie heiraten.
Danach hat er mich nicht mehr beachtet, Er sagte über mich immer nur:
„Der ist nichts und der kann nichts.“ Meine Mutter wollte ihm das
Gegenteil beweisen und versuchte regelrecht einen Musterknaben aus
mir zu machen. Sie quälte mich mit Hausaufgaben. Auch wenn ich
dadurch durchweg gute Noten mit nach hause brachte, sagte er immer
nur, ich weiß nicht, wie der an so ein Zeugnis kommt. Ich hatte auch
sonst keine Chance die Anerkennung meines Vaters zu bekommen. Ich

wurde also sehr streng erzogen und stand zu Hause immer unter Druck.
Wenn ich dann vor die Türe kam, habe ich den Clown gemacht, um im
Mittelpunkt zu stehen, anerkannt zu werden. Damit bewirkte ich das
Gegenteil, ich wurde nicht für voll genommen und gehänselt. Als ich 9
war, zogen wir aufs Dorf, Hier führte mein Verhalten noch dazu, dass ich
laufend Prügel bekam. Was mich immer über Wasser gehalten hat, dass
ich meistens einen Freund hatte, mit dem ich mich schon mal treffen
konnte. Das änderte sich. als ich 16 war. Ich kam wieder in Kontakt mit
einem ehemaligen Freund, der noch einen Freund mitbrachte. Von da an
waren wir drei fast jeden Tag zusammen. Mein Leben bis dahin habe ich
als ziemlich unglücklich in Erinnerung. Jetzt wurde alles besser – vieles
kehrte sich zum Guten. Bei den beiden bekam ich Anerkennung und sie
halfen mir, mich auch zu hause wenigstens etwas durchzusetzen.
Das war dann auch der Zeitpunkt, wo ein regelmäßiger Bierkonsum
begann. So, wie wir uns das finanziell leisten konnten, haben wir, wenn
wir zusammen saßen Bier getrunken. Zu hause habe ich ja schon immer
gemerkt,


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach
Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Früher, die Jahre vor meinem FE 2003, wo ich hauptsächlich in Kneipen getrunken habe, wurde ich schon durch die ersten Biere lockerer und geselliger. Zu der Zeit habe ich dann immer Dart gespielt und wenn ich dann immer weiter getrunken habe, war es oft so, dass ich gegen die Wirkung von mehr Alkohol ankämpfen musste, damit ich noch genügend Konzentration hatte, um auf der Scheibe noch richtig zu treffen. Wenn ich dann hin und wieder noch mehr trank, entstand ein Rauschzustand, in dem ich mich nicht mehr vollständig kontrollieren konnte. Entweder kam ein Lallen in die Stimme oder ich hatte Schwierigkeiten mit dem geraden Gang – im Extremfall dann beides.

Danach folgten die 7 Jahre der Partnerschaft, in denen ich viel weniger getrunken habe – das aber weniger wegen meiner Einsicht, als mehr durch den Druck der Partnerin. Bis zu Beginn meiner AB nach der TF 2012 war ich dann 3 ½ Jahre alleine zu hause, in denen ich wieder deutlich mehr konsumierte. Hier habe ich hauptsächlich zu hause getrunken – die Wirkung war hier ähnlich wie oben beschrieben, wobei ich jetzt sagen muss, dass diese Wirkung mich in der Haupsache am PC nur behindert hat.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Es gab kritische Hinweise, meist von der Partnerin. Dann habe ich den Alokoholkonsum reduziert oder für eine Zeit ganz eingeschränkt.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr
Leben und Ihr Umfeld?

Der Alkohl hat mich in meinem Leben doch ganz schön eingeengt. Ich habe mein Leben immer nach dem Biertrinken ausgerichtet. Wenn ich keinen Alkohol getrunken hatte, dann kam mir das oft so vor, als ob da etwas fehlt, und wenn ich dann getrunken habe, kam ich oft an den Punkt, dass er mich mehr verändert hat, als es mir lieb war. Dadurch war ich eigentlich viel nicht ich selber – ob ich getrunken hatte oder nicht.

Ich habe mich schon ganz schön behindert, weil ich über mein Bier nie habe etwas kommen lassen.
Dieses „Bier hilft mir – hilft mir bei allem“ steckte so tief drin, dass ich nie hingesehen habe, wenn es mir alles andere als geholfen hat.

Den ersten großen Schuss vor den Bug hatte ich schon mit 19, als ich betrunken am Marktplatz eingeschlafen bin, und durch die sehr unsanften Weckversuche der Polizei daraus Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde, was mich unterm Strich 3.900 DM gekostet hat. Dann gab es immer wieder finanzielle Einbußen durch mein Trinken, wodurch sich bis Ende 20. Lj. noch mal ca. 2.000 DM abgesannelt hatten.

Mit meinem Trinken war meine Lebensweise nicht sehr gesund, und dass ich bei all den Medikamenten, die ich vor 20 Jahren zeitweise genommen habe, unvermindert weitergetrunken habe, war mehr als gefährlich. Ein einem Tag hatte ich vergessen, dass ich eine Spritze bekommen hatte, die für 3 Tage extrem stark wirkt, Als ich dadrauf dann so viel getrunken hebe, wäre ich fast erstickt.

Und in einer Beziehung kommt das Trinken auch nicht gut an. Ich war nie verheiratet, aber ich hatte viele Freundinnen – aber fast alle haben sich an meinem Bierkonsum gestoßen.
 

quattro12

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Hier ist der 2. Teil meines Fragebogens:

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit
mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen
und Umstände dafür.

Weit mehr eher nicht. Wobei ich glaube, in der Zeit vom 19 – 24.
Lebensjahr wird es mehr gewesen sein, als in den letzten Jahren. Das
waren die letzten Schuljahre, verbunden mit der Mitgliedschaft einer
Karnevalsgesellschaft, die Bundeswehrzeit und das Leben in einer
Burschenschaft.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis
zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Wenn ich mir vorgenommen hatte, die Kontrolle über meine Trinkmenge
zu behalten, ist mir das auch gelungen. Wenn ich in einem Kreis war, wo
es keine Rolle spielte, ist es schon mal bis zur Volltrunkenheit
gekommen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren
Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol
verzichtet?

Ich habe öfter Pausen eingelegt, immer so wenigstens einen Monat, das
erste Mal mit 20 Jahren. Mit 24 kam meine psychische Erkrankung zum
Ausbruch, die in den ersten Jahren oft auch stationär behandelt wurde,
was dann für die Dauer des Aufenthaltes automatisch den Verzicht auf Alkohol bedeutete.
Derartige Monatspausen habe ich dann noch sehr oft in
meinem Leben eingelegt. Längere Pausen waren mit 28, da habe ich ½ Jahr ausgesetzt und mit 34 über 2 Jahre, während der Umschulung mit 39 waren es mal 3 Monate, weil ein Leberwert leicht grenzwertig war

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und
wie, stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

*In den Jahren, als ich getrunken habe, hätte ich mich als Gewohnheitstrinker eingestuft. Heute muss ich erkennen, wenn ich die Häufigkeit und die Mengen betrachte, dass ich Alkoholmissbrauch betrieben habe – zeitweise wohl sogar schweren Missbrauch. Auf einer Skala von 1 – 10 sehe ich mich bei der 7


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich trinke keinen Alkohl.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Mitte April 2013

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

So gut wie gar nicht. Wenn ich rausgehe, was sehr selten ist, trinke ich eher Kaffee oder schon mal eine Fassbrause oder ein alkoholfreies Bier.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke nicht mehr, weil ich ganz klar festgestellt habe, dass es mir
rundherum besser geht ohne Alkohol.

Ich bin in der Tat fitter geworden – ich fahre sehr gerne und sehr viel Fahrrad – durchschnittlich etwa 400 km im Monat.*

Mein allgemeines Wohlbefinden ist deutlich besser geworden. Ich bin einach besser drauf.

Wenn ich feiern gehe – komme ich sogar besser in Stimmung, als früher. Ich bin bis zum Ende total klar im Kopf, das kommt dann auch noch gut an, bei den Frauen

Ich lebe gesünder – vor allem auch im Hinblick auf die Einnahme meiner Psychopharmaka.

Ich fühle mich befreit von dem Gedanken, laufend Bier trinken zu müssen. Ich fühle mich auch befreit von all den Beeinträchtigungen die der Alkoholkonsum bei mir bewirkt hat. Ich bin immer Herr meiner Sinne. Ich bin nicht mehr angetrunken oder betrunken.*

In den letzten Jahren habe ich etwa ¾ meiner Biere alleine zu hause getrunken. Und dann das meiste am PC – das war ja nur hinderlich. Jetzt ist das so schön, gleichbleibend fit zu sein. Und ich vermisse absolut nichts.

Außerdem denke ich als Mann von 57 Jahren gebe ich jetzt ein deutlich besseres Bild ab, als vorher mit meinem übermäßigen Konsum – das hätte mir peinlich sein sollen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und
warum nicht schon eher?

Bei mir ist es so, dass ich mehr durch das Erleben der Vorteile der AB zu der Erkenntnis gekommen bin, das mein Leben dadurch viel wertvoller geworden ist.

Vor der TF habe ich mir wernig Gedanken darüber gemacht, wie
schädlich der Alkohol doch für mein Leben ist und wie sehr er mich
eigentlich einengt. Wenn ich meine Trinkpausen eingelegt habe, waren diese von vorneherein nur aus Pause gedacht und ich habe mir dabei nie die Chance gegeben, zu erkennen, das das Leben ohne Alkohol ganz klar das bessere ist.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei
die Umstellungsphase erlebt?

Einen Monat keinen Alkohol zu trinken, habe ich ja schon oft
gemacht – alleine in den letzten 3 Jahren wo ich noch getrunken habe 3 x. Das war erst mal ein vertrauter Umstand.. Nach zwei oder drei
Monaten hatte ich dann auch noch hin und wieder Lust auf ein Bier. Das
ging aber dann wieder vorüber. Wenn ich dann schon mal auf Feiern
war, hat es mir wenig ausgemacht, andere trinken zu sehen. Nach etwa
einem haben Jahr, fing an mir das Leben ohne Alkohol an, Spaß zu machen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr
Umfeld aus?

Mir geht es allgemein besser, ich bin fitter und sportlicher. Ich fahre sehr viel und sehr gerne mit dem Fahrrad. Ich habe wieder mit dem Schwimmen angefangen, mindestens zweimal im Monat schwimme ich meine 80 Bahnen. Zuhause wo ich viel am PC arbeite ist es so schön durchgehend fit zu sein, ohne die Beeinträchtigung durch Alkohol. In meinem Umfeld wird es ausnahmslos von allen begrüßt und unterstützt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke – ob es die Familie ist oder der Freundeskreis.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil
bleibt?

Ob es von der Vernunft her ist – vom klaren Denken her – ist für mich ganz offensichtlich das es für mich die richtige Entscheidung ist, dauerhaft abstinent zu bleiben oder vom Gefühl, vom ganzen Empfinden her, gibt mir das Leben so viel mehr. Für mich ist das Kapitel Alkohol abgeschlossen – den habe ich lange genug getrunken – vor allem schon viel zu lange getrunken. Jetzt kenne ich schon 3 Jahre den Unterschied, wie viel schöner und besser es ohne ist und ich freue mich darauf auch die weiteren Lebensjahre ohne Alkohol genießen zu können.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten
zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)->Hintergrund der Frage ist, welche
Umstände können dazu führen, dass Sie wieder n alte
Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was
tun sie dagegen?

Man soll zwar nie nie sagen, aber ich fühle mich schon ziemlich auf der sicheren Seite. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben ohne Alkohol, und um in die allten Gewohnheiten zu verfallen, müsste ich ja zuerst ein erstes Bier trinken.
Und davor glaube ich mich ganz gut bewahren zu können. Sollte noch mal ein Verlangen aufkommen – das letzte Mal ist 1 Jahr her - werde ich auf die bewährte Methode zurückgreifen, durch besonderen Tee, gute Schokolade, besonderen Zigarrillo ein Wohlbefinden herzustellen, worüber erfahrugsgemäß das Verlangen schnell nachlässt. Also ich möchte die alten Gewohnheiten nicht wiederhaben, und bin recht zuversichtlich, dass ich den Weg dahin nicht erst anfangen werde.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo quattro,

begrüße dich im Forum :smiley138:

Auch wenn dein Termin recht nahe vor der Tür steht, bekommst du hier bei uns eine Rückmeldung und ich versuche dir, so weit wie möglich, zu helfen.

Da ein FB-Kommentar aber einiges an Zeit beinhaltet, habe ich deinen Bogen noch nicht gelesen, da muss ich dich kurz um Geduld bitten.

Wie ist denn deine genaue MPU-Fragestellung?

Btw: Bitte fülle doch zuerst mal den Profilfragebogen Alkohol aus, damit alle, evtl. fehlenden, Angaben komplett sind. Danke :smiley22:
 

quattro12

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank schon mal für die Hilfsbereitschaft.

Meine Fragestellungen lauten:

Ist zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein Kfz unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kfz der beantragten Klassen in Frage stellen?

Liegt bei dem Untersuchten eine Gesundheitsstörung od. Krankheit vor, die für die Fahreignung erheblich ist? Kann der Untersuchte trotz der festgestellten Gesundheitsstörung od. Krankheit ein Kfz der beantragten Klassen sicher führen?

Und hier noch der Profilfragebogen:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 184 cm
Gewicht: 86 kg
Alter: 57

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 09.09.12
BAK: 1,48
Trinkbeginn: 08.09.12 16.00 h
Trinkende: 09,09,12 4.00 h
Uhrzeit der Blutabnahme: 7.30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 5 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ich lebe abstinent seit: 16.04.13

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein:
Urinscreening ja/nein: ja 16.05.13 – 15.05.14
Und 07.11.15 – 06.05.16
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: seit 2007 13 Werte

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: 5 ½ Monate Gespräche geführt
Beratung wurde seitens der Beraterin beendet
Selbsthilfegruppe (SHG): zwei verschiedene Gruppen besucht – zusamen 7 mal
Psychologe/Verkehrspsychologe:
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: 4 Sitzungen
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 04.08.16
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord, Aachen
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
06.01.03 TF mit 1,55 Promille

Viele Grüße
Quattro
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo quattro,

danke für den Profilbogen. Ich sehe zu, dass ich meine ausführliche Antwort an dich, am WE verfasse. Nicht ganz klar sind mir deine Abstinenznachweise:


Urinscreening ja/nein: ja 16.05.13 – 15.05.14
Und 07.11.15 – 06.05.16


Warum hast von 2013-2014 ein Urinscreening gemacht? Und warum hast du dann damit aufgehört? Wolltest du deine MPU eigentlich schon Mitte 2014 machen?
Warum endet dein Screening bereits im Mai 2016, willst du bei der MPU noch eine Haaranalyse anbieten?
 

quattro12

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

es ist so, wie du schon vermutet hast, ich hatte Anfang 07.14 schon einen Termin, wurde dann einen Tag vorher angerufen, ich solle noch 500 € mitbringen, weil zu der 2. Fragestellung (meine psychische Erkrankung) wäre ja ein ärztliches Gutachten gefordert. 150 € hatte ich eh schon bezahlt. Das wollte ich nicht einsehen. Dann ging die Suche nach einer günstigeren Begutachtung los. Ein Gutachten, welches ich vom Gesundheitsamt habe machen lassen, war negativ. In erster Linie, wei ich den RT nicht geschafft habe, worauf die Ärztin dann den medizinischen Teil auch noch auf negativ gedreht hat, obwohl sie vorher eine positive Einschätzunhg zugesagt hatte. Das Gutachten habe ich nicht in der Akte.

Als ich mich dann langsam wieder um die MPU kümmern wollte, hieß es, ich brauche einen aktuellen AB-Nachweis. Jetzt gehe ich zum TÜV-Nord. Dort wurde mir am Telefon zugesichert, es gelten neue Zeiten für die Aktualität der AB-Nachweise - sie dürfen nicht länger als 4 Monate her sein. Beim Gespräch mit dem GA wird eine Psychiaterin dabei sein.

Dann bedanke ich mich jetzt schon mal bei dir, dass du dir die Arbeit machst, dich mit meinem Fall zu beschäftigen, um mir zu helfen.

Viele Grüße
Quattro
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo quattro,

ich antworte jetzt einfach mal der Reihe nach, damit es nicht zu unübersichtlich wird.

Auf deinen FB bezogen:

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit
Datum und Uhrzeiten. (wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 08.09.2012 begann ich etwa 16.00 h mit einem Arbeitskollegen bei
mir zu hause Bier zu trinken. Ich wollte am Abend zu einer Feier meiner
Schwester nach Uckerath fahren. Bis zum Fahrtantritt gegen 21.00 h
habe ich 5 oder 6 Flaschen Bier 0,5 getrunken. Die neue Wohnung
meiner Schwester konnte ich nicht finden, so fuhr ich zum getrennt
lebenden Mann meiner Schwester, der mich dann zur Feier hinfuhr. Dort
etwa 22.30 h eingetroffen, habe ich viel Bier getrunken, es war ja auch
geplant, dass ich dort übernachte. Bis zum Ausklang der Feier gegen
3.30 h habe ich etwa 12 Flaschen Bier 0,33 getrunken. Dann bin ich zu
meinem Auto gegangen um meinen Kulturbeutel zu holen – zu meinem
Noch-Schwager – und konnte auf dem Rückweg nicht mehr die
Wohnung meiner Schwester finden. Dann bin ich wieder zurück zu
meinem Auto. Dort habe ich dann noch 1 Bier 0,5 getrunken und
bin wohl eingeschlafen. Als ich erwachte, war es mir sehr kalt. Ich wollte
ins Bett. So habe ich versucht über den Notruf die Anschrift meiner
Schwester zu ermitteln, was misslang. Dann wollte ich mit dem Auto die
Wohnung meiner Schwester suchen, weil ich hoffte jetzt im Hellen könnte ich Wohnung eher finden, sie liegt auf derselben Durchgangsstrasse des Ortes, wohl sehr versteckt hinter Bäumen.
Nach 500 m merkte ich, dass ich zu weit gefahren sein musste und vor
allem stellte ich fest, dass ich absolut nicht mehr in der Lage war, ein
Fahrzeug zu führen und stelle den Wagen wieder ab.
Aufgefallen bin ich, weil ich so laut war, weil mir kalt war und ich nicht
rauchen konnte und Anwohner sonntagmorgens 6.30 h auf mich aufmerksam wurden.
und die Polizei anriefen.

Zum Tathergang äußere ich mich mal nicht weiter, denn daran gibt es ja nichts zu rütteln. Was mich nebenbei interessiert ist, wie konntest du denn im Auto noch eine 0,5l Flasche Bier trinken? Hattest du das Bier im Auto?

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss
gestanden und sind aufgefallen?

Ja, einmal. Am 06.01.2003 bin ich mit 1,55 %o aufgefallen, weil ich bei Glatteis zu schnell gefahren bin und ein parkendes Auto gestreift habe.
An dem Abend bin ich in meiner Stammkneipe gewesen, wo einige neue Gesichter aufgtaucht waren, und es eine lustige Runde wurde. Es war eine ausgelassene Stimmung. Getrunken habe ich wohl 10 Stubbis und 3 ouzo 2cl.
Dass ich dann so verantwortungslos war, mich noch ans Steuer zu setzten, hängt wohl viel damit zusammen, dass ich in dieser Zeit leider häufiger den grossen Fehler begangen habe unter Alkoholeinfluss noch Auto zu fahren

Ich musste jetzt erstmal bei Google fragen was "Stubbis" sind. Zur allgemeinen Erklärung: es sind 0,33l Biere. Es ist gut möglich das der GA zu dieser Fahrt noch einige Rückfragen stellt. Die Erinnerungen dazu scheinst du ja zu haben. Was glaubst du, warum konnte dich die damalige Auffälligkeit damals noch nicht nachhaltig zu einer Änderung bringen? Wie war deine Gefühlslage damals?

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen
ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Nach der Wiedererteilung der FE 1997
habe ich zunächst etwa 2 Jahre gar keinen Alkohol gertrunken vor einer Fahrt, dann kamen vereinzelt Fälle in denen ich geringe Mengen – ca. 3 Bier 0,2 trank. In den letzten beiden Jahren vor dem FSE 2003 begannen die ersten Fahrten, wo ich mich fahruntauglich ans Steuer setzte – etwa 1 – 2 x im Quartal und dann im letzten Jahr davor passierte es wohl etwa 1 – 2 mal im Monat und die letzten 3 Monate einmal wöchentlich.
Nach der Wiedererteilung der FE Okt. 2003 habe ich, nachdem bis Frühjahr 2009 meine damalige Partnerin alle Fahrten übernommen hatte, wenn es ums Trinken ging, oft geringe Mengen Alkohol getrunken vor einer Fahrt – mein Limit waren immer 2 Flaschen Bier 0,5 l wenn es wenigstens 3 Stunden waren. Dabei bin ich dann auch geblieben, weil mir gesagt wurde beim nächsten Alkoholdelikt stünde die MPU an. Leider gab es trotzem 3 TF in der Zeit:

Was bedeutet der, von mir, fett markierte Satz? Du hattest vor 1997 bereits einen FS-Entzug? Warum? Steht das noch in deiner FS-Akte?

Im übrigen wird der GA sicher nicht die einzelnen Geschichten und Daten der vorherigen TF'en (außer denen die zu einem Entzug geführt haben) von dir hören wollen. Es geht hier eher darum, ob du dir darüber bewusst bist, wie oft in etwa du im alkoholisierten Zustand gefahren bist.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr
Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Relgelmäßig Bier getrunken - 3-4 mal wöchentlich - habe ich seit ich 16
bin. In den letzten 5 Jahren, seit ich alleine wohne, habe ich von
einmonatigen Unterbrechnungen, in denen ich nichts getrunken habe,
fast jeden Tag Bier getruken

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In den Jahren von 2003 bis 2009, in denen ich mit einer Partnerin
zusammenlebte, habe ich zu hause nicht mehr als 1 oder 2 Bier 0,5 am
Abend getrunken. Nur freitags fuhr sie mich zu dem einen oder anderen
Kumpel, wo ich dann 6 oder 8 Bier 0,5 trank. Ansonsten gab es schon
mal gemeinsame Feiern, bei denen ich bis zu 3 l Bier getrunken habe.
In den 3 ½ Jahren vor meiner TF 09.09.12, wo ich alleine lebe, war mein
Konsum mehr unterschiedlich. Durchschnittlich etwa 3 – 4 Bier 0,5 die
Woche über und am WE 6 – 8 – In Ausnahmefälllen auch 10 bis max 12 Flaschen.. In der Zeit habe ich drei mal einem Monat keinen Alkohol getrunken, wenn ich merkte, mein Konsum wurde zu hoch – 4 – 6 Bier wochentags, habe ich eine Pause eingelegt und erst wieder nur 1 – 2 Bier getrunken.

Das sind sehr offene und ehrliche Antworten und in deinem Fall sicher auch angebracht. Hier kommen wir in den Bereich der zu einer Forderung des Alk.verzichtes führen muss, was wiederum bedeutet das die AB über ein ganzes Jahr nachgewiesen werden sollte.
Nun hast du bereits AN von einem Jahr im Zeitraum 2013-2014 gemacht, hast jedoch danach eine Lücke von fast 18 Monaten bis zum nächsten AN-Beginn. Desweiteren belegst du nun gerade mal 6 Monate am Stück und der letzte Nachweis ist vom Mai diesen Jahres...

Ganz ehrlich - ich habe da meine Bedenken das dies dem Gutachter ausreichen wird.

Ich zitiere mal aus den Beurteilungskriterien der 3. Auflage das Kriterium A 2.3 N die Punkte 8 bis 10:

Auch nach einem ausreichend lange dokumentierten Alk.verzicht liegt seit der letzten durchgeführten Kontrolle vor der Untersuchung kein längerer, nicht plausibler Zeitraum ohne Abstinenzkontrollen vor.

Auch ein plausibel begründeter Zeitraum ohne Abstinenzkontrollen nach einem zuvor ausreichend lange dokumentierten Alk.verzicht beträgt nicht mehr als 4 Monate.

Liegt ein ausreichender Beleg für die Alk.karenz aus einem länger zurückliegenden Zeitraum vor, kann der aktuelle Alk.verzicht nicht nur plausibel dargelegt werden, sondern wird durch eine aktuelle, wenn auch kürzer währende Bestätigung des konsequenten Verzichts (Urinanalyse auf EtG mit 3 Kontrollen in 4 Monaten oder eine Haaranalyse) nachvollziehbar gemacht.

Hierzu meine Rückfrage: Wie willst du den Zeitraum von 3 Monaten ohne AN "plausibel" darlegen?

Es besteht mE die Gefahr das zumindest noch 1 Haaranalyse von dir gefordert wird. Hättest du mind. 3 cm lange Haare auf dem Kopf, sodass diese Probe bei der MPU genommen werden könnte?

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Um zu verstehen, warum die erste Zeit, in der ich Bier getrunken habe, meine Einstellung zum Alkohol für mein ganzes weiteres Leben prägend war, muss ich etwas ausholen.

Ich hatte eine für mich sehr unglückliche und traurige Kindheit. Mein Vater hat mich nur als Mittel zum Zweck benutzt, damit er meine Mutter heiraten konnte – weil sie ja mit mir schwanger war.
Danach hat er mich nicht mehr beachtet und sagte über mich immer nur: Der ist nichts und der kann nichts. Meine Mutter versuchte ihm das Gegeteil zu beweisen, in dem sie versuchte mich zu einem Musterknaben zu erziehen. Sie machte täglich mit mir Hausaufgaben – was oft eine Quälerei für mich war.

Mein Vater hat mich, wie erwähnt, mehr ignoriert. Er hat nur dafür gesorgt, das ich jeden Tag Stunden vor meinen gleichaltrigen Spiel und Schulkameraden ins Bett ging. Ich erinnere mich, dass ich mit 7 Jahren und 18.00 ins Bett musste. Das einzige Gefühl, was von mir ihm gegenüber aufkam war Angst. Meine Mutter arbeitete mit Zuckerbrot und Peitsche – sie konnte so lieb und nett sein, aber ich brauchte nur den kleinsten Fehler machen, dann konnte sie derart gemein werden, dass sie damit bei mir das vorherige wieder kaputt gemacht hat. Vor allem konnte sie sich stundenlang dranhalten, so lange, bis ich endlich heulte, um mich dann anzuschnautzen, warum ich denn jetzt heule.

Zu hause hatte ich nicht viel zu lachen und wenn ich dann zum Spielen ging, habe ich um im Mittelpunkt zu stehen dem Clown gemacht – was natürlich nicht die gewünschte Anerkennung brachte – ich Gegenteil – ich wurde gehänselt. Schlimmer wurde das dann noch, als wir aufs Dorf zogen – ich war 9 – da wurde ich wegen meines Verhaltens auch noch regelmäßig vermöbelt.

Deshalb sage ich immer mein Leben hat erst mit 16 angefangen – was vorher war, kann ich vergessen. Mit 16 hatte ich nämlich auf einmal 2 Freunde, mit denen ich fast täglich zusammen war, und mit denen ich regelmäßig Bier getrunken habe. Die beiden halfen mir auch mich zu hause etwas durchzusetzen. Unser Problem war oft, wie wir ein paar Flaschen Bier finnzieren können, da wir alle 3 nur sehr wenig Geld hatten. Mit Bier ging einfach die Sonne auf und das Leben war schön. Bier stand für mich auch für Anerkennung und Freiheit. Das war wie ein Lernprozess – mit Bier geht alles einfacher, und das habe ich damals so verinnerlicht.

Das hatte zur Folge, dass ich immer zum Vergnügen getrunken habe. Ich war nie ein Problemtrinker. Ich habe nie einen Grund gesucht oder gebraucht um zu trinken. Für mich war Biertrinken einfach nur positiv besetzt – Bier trinken hilft mir. Und das hat sich dann so durch mein Leben durchgezogen, ohne dass ich das mal ernsthaft hinterfragt habe.


Das Bier sollte mich glücklich machen – nachdem ich 15 Jahre lang die meiste Zeit unglücklich war. Und zuerst hatte es ja den Anschein, als ob es das auch tut – oder wenigstens maßgeblich daran beteiligt ist. Wenn ich nachdenke, was es mir dann geben sollte und nicht konnte – dann im Zusammenhang mit meiner Kindheit – wo am meisten Anerkennung und Liebe gefehlt haben -sind das eigentlich auch schon die Grenzen dessen, was Bier für mich tuen konnte – es konnte die Zuneigung, die ich zu ihm hegte nicht erwidern.

Trotzdem wurde Bier mein Freund – eigentlich schon in den ersten beiden Jahren, wo ich es getrunken habe 16 – 18 Lj. Und als ich durch die Trennung meiner Eltern mit Mutter und Schwester mitten in die 90.000 Ew.Stadt zog von unserem 1000 Seelen-Nest aus, da begann dann meine wilde Zeit. Hier half Bier mir auch noch mit allen möglichen Leuten in Kontakt zu kommen.

Deine Geschichte ist im Großen und Ganzen schon nachvollziehbar, jedoch steht auf der einen Seite die Rückfrage, warum du so lange Zeit nach deiner unglücklichen Kindheit, nicht i-wann mal eine andere "Ersatzbefriedigung" suchen konntest. Du hast anhand der Menge der Probleme, durch den Alk.konsum, ja bemerkt das dir dies nicht weiterhalf....

Das andere ist das Thema: "Ich habe immer nur zum Vergnügen getrunken". Hier steht aus meiner Sicht (und auch aus Sicht eines Gutachters) ein eindeutiges Nein! Du hast ganz sicher nicht "aus Spaß" getrunken, sondern du hast dein über Jahre erlerntes (Trink)verhalten angewandt um das zu kompensieren was dir jahrelang fehlte. Es war, wie in den meisten Fällen des Missbrauchs, ein Trinken zur Problembewältigung und -verdrängung.

Wie du selbst schreibst sollte der Alk. "dich glücklich machen", sollte dir helfen mit anderen Leuten mehr in Kontakt zu kommen und hatte darüber hinaus sicherlich zahlreiche weitere Funktionen für dich. Es ist sehr schwer aus diesem Kreislauf wieder auszubrechen (an dieser Stelle möchte ich dich mal zu deiner AB beglückwünschen) und hier kommt der Punkt, wo du in der Frage 23 ganz deutlich darlegen solltest, wie du es letztendlich geschafft hast, den Konsum gänzlich einzustellen (dazu später mehr).

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr
Leben und Ihr Umfeld?

Der Alkohl hat mich in meinem Leben doch ganz schön eingeengt. Ich habe mein Leben immer nach dem Biertrinken ausgerichtet. Wenn ich keinen Alkohol getrunken hatte, dann kam mir das oft so vor, als ob da etwas fehlt, und wenn ich dann getrunken habe, kam ich oft an den Punkt, dass er mich mehr verändert hat, als es mir lieb war. Dadurch war ich eigentlich viel nicht ich selber – ob ich getrunken hatte oder nicht.

Ich habe mich schon ganz schön behindert, weil ich über mein Bier nie habe etwas kommen lassen.
Dieses „Bier hilft mir – hilft mir bei allem“ steckte so tief drin, dass ich nie hingesehen habe, wenn es mir alles andere als geholfen hat.

Den ersten großen Schuss vor den Bug hatte ich schon mit 19, als ich betrunken am Marktplatz eingeschlafen bin, und durch die sehr unsanften Weckversuche der Polizei daraus Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde, was mich unterm Strich 3.900 DM gekostet hat. Dann gab es immer wieder finanzielle Einbußen durch mein Trinken, wodurch sich bis Ende 20. Lj. noch mal ca. 2.000 DM abgesannelt hatten.

Mit meinem Trinken war meine Lebensweise nicht sehr gesund, und dass ich bei all den Medikamenten, die ich vor 20 Jahren zeitweise genommen habe, unvermindert weitergetrunken habe, war mehr als gefährlich. Ein einem Tag hatte ich vergessen, dass ich eine Spritze bekommen hatte, die für 3 Tage extrem stark wirkt, Als ich dadrauf dann so viel getrunken hebe, wäre ich fast erstickt.

Und in einer Beziehung kommt das Trinken auch nicht gut an. Ich war nie verheiratet, aber ich hatte viele Freundinnen – aber fast alle haben sich an meinem Bierkonsum gestoßen.

Du hattest in deinem ersten Beitrag geschrieben das du gerne etwas Unterstützung dabei hättest was du dem Gutachter sagen "darfst" und was nicht. Wenn du nun ein Klient wärst der mit "KT" in die MPU geht, hätte ich hier eine ganze Reihe von Dingen anzumerken die du besser für dich behalten solltest...
Da du jedoch mit AB und somit einem lebenslangen Alk.verzicht in die Begutachtung gehst, ist hier die Wahrheit und Offenheit das probateste Mittel, um den GA von deiner Aufrichtigkeit zu überzeugen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren
Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol
verzichtet?

Ich habe öfter Pausen eingelegt, immer so wenigstens einen Monat, das
erste Mal mit 20 Jahren. Mit 24 kam meine psychische Erkrankung zum
Ausbruch, die in den ersten Jahren oft auch stationär behandelt wurde,
was dann für die Dauer des Aufenthaltes automatisch den Verzicht auf Alkohol bedeutete.
Derartige Monatspausen habe ich dann noch sehr oft in
meinem Leben eingelegt. Längere Pausen waren mit 28, da habe ich ½ Jahr ausgesetzt und mit 34 über 2 Jahre, während der Umschulung mit 39 waren es mal 3 Monate, weil ein Leberwert leicht grenzwertig war

Hier kommen wir zu deiner psychischen Erkrankung, die bisher ja noch kein Thema in deinem FB war. Um welche Erkrankung handelt es sich dabei genau? Wie war der Verlauf? Wie genau stand er mit dem Thema Alk. in Verbindung? Du solltest (und musst es bei der MPU) wesentlich ausführlicher werden. Wann genau war denn die letzte Behandlung dieser Erkrankung? Gibt es dazu Therapieberichte die sich noch in deinem Besitz befinden? Du nimmst du noch Medikamente? Welche? Stehst du noch unter Beobachtung?

Btw: Wie erfuhr die FSSt. davon?

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

So gut wie gar nicht. Wenn ich rausgehe, was sehr selten ist, trinke ich eher Kaffee oder schon mal eine Fassbrause oder ein alkoholfreies Bier.

Die Frage nach dem alk.freien Bier solltest du auf jeden Fall verneinen, denn auch dieses Bier hat "Suchtpotential". D.h., dass der Geruch, Geschmack etc. dich immer an "echtes" Bier erinnert und somit ein Rückfall in alte Gewohnheiten nicht auszuschließen ist.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke nicht mehr, weil ich ganz klar festgestellt habe, dass es mir
rundherum besser geht ohne Alkohol.

Ich bin in der Tat fitter geworden – ich fahre sehr gerne und sehr viel Fahrrad – durchschnittlich etwa 400 km im Monat.*

Mein allgemeines Wohlbefinden ist deutlich besser geworden. Ich bin einach besser drauf.

Wenn ich feiern gehe – komme ich sogar besser in Stimmung, als früher. Ich bin bis zum Ende total klar im Kopf, das kommt dann auch noch gut an, bei den Frauen

Ich lebe gesünder – vor allem auch im Hinblick auf die Einnahme meiner Psychopharmaka.

Ich fühle mich befreit von dem Gedanken, laufend Bier trinken zu müssen. Ich fühle mich auch befreit von all den Beeinträchtigungen die der Alkoholkonsum bei mir bewirkt hat. Ich bin immer Herr meiner Sinne. Ich bin nicht mehr angetrunken oder betrunken.*

In den letzten Jahren habe ich etwa ¾ meiner Biere alleine zu hause getrunken. Und dann das meiste am PC – das war ja nur hinderlich. Jetzt ist das so schön, gleichbleibend fit zu sein. Und ich vermisse absolut nichts.

Außerdem denke ich als Mann von 57 Jahren gebe ich jetzt ein deutlich besseres Bild ab, als vorher mit meinem übermäßigen Konsum – das hätte mir peinlich sein sollen.

Hier hatte ich ja schon bei der Frage 12 angedeutet, dass du klarer darlegen musst, warum du 7 Monate nach der letzten TF, dem Alk. endgültig abgeschworen hast. Was ist da in dir vorgegangen und v.a., wie hast du es geschafft? Hattest du Hilfe dabei? Standen dir deine Familie, Freunde etc. zur Seite, oder hattest du fachliche Hilfe? Wo lag der sogenannte "Knackpunkt"? War es eine stetige Entscheidung die sich langsam aufgebaut hat, oder ist sie quasi "über Nacht" entstanden?

Erst wenn dies näher von dir beschrieben wurde, können die nachfolgenden Antworten zielführender geäußert werden, denn im Moment stehen sie noch etwas zusammenhanglos da, von daher macht es jetzt noch keinen Sinn, sie zu kommentieren.


Hierzu noch:

es ist so, wie du schon vermutet hast, ich hatte Anfang 07.14 schon einen Termin, wurde dann einen Tag vorher angerufen, ich solle noch 500 € mitbringen, weil zu der 2. Fragestellung (meine psychische Erkrankung) wäre ja ein ärztliches Gutachten gefordert. 150 € hatte ich eh schon bezahlt. Das wollte ich nicht einsehen. Dann ging die Suche nach einer günstigeren Begutachtung los. Ein Gutachten, welches ich vom Gesundheitsamt habe machen lassen, war negativ. In erster Linie, wei ich den RT nicht geschafft habe, worauf die Ärztin dann den medizinischen Teil auch noch auf negativ gedreht hat, obwohl sie vorher eine positive Einschätzunhg zugesagt hatte. Das Gutachten habe ich nicht in der Akte.

Woran hat es gelegen das du den Reaktionstest nicht geschafft hast? Und wie sieht das heute aus? Hattest du die Möglichkeit i-wo zu üben?
Du schreibst, es lag in erster Linie an dem Test....woran lag es denn noch? Könntest du das Gutachten evtl. einstellen oder die wichtigsten Passagen hier abtippen?

Dann noch eine Rückfrage zu deinen Leberwerten: von wann ist der letzte Wert und wie sind die Werte im allgemeinen bei dir?
 

quattro12

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

meine Antwort kommt jetzt erst, weil mich das Einstellen des Gutachtens sehr viel Zeit gekostet hat.
Hieraus geht ja schon das wichtigste zu meinem Krankheitsverlauf hervor,
Die Krankheitsschübe wurden im Laufe der Jahre immer schwächer, wenn ich anfangs richtige Psychosen hatte, waren die wenigen Phasen seit der Umstellung 1999 auf Leponex nur noch manische Phasen ohne Realitätsverlust oder Wahrnehmungsstörungen. Aber allgemein war mein Alkholkonsum dann erhöht, was aber gleichermaßen weniger wurde. In den ersten Jahren habe ich in den Psychosen extrem viel getrunken.
Aber sollte ich das der anwesenden Psychiaterin unbedingt erzählen?

Seit der von mir 2005 veranlassten Umstellung auf Lithium – das Mittel der 1. Wahl für manisch-depressive Erkrankungen – im Zusammenwirken mit Leponex ist mein Zustand durchgehend stabil – abgesehen von den zwei Versuchen, die Dosis von Leponex unter 50 mg zu reduzieren – was jedes Mal eine leichte manische Phase mit sich brachte.
Ich bin in ambulanter Behandlung, es muss auch monatlich mein Blut untersucht werden.

Die FSSt erfuhr erstmals von der Erkrankung, weil ich 1987 ein Attest über meine Krankheit einreichte, weil ich eine Strafe nicht zahlen wollte – ich war Schlangenlinie über die Autobahn gefahren, Ich dachte, da könne ich ja nichts für. Aber bei meiner Auffälligkeit 1988 war es so offensichtlich, dass die Polizei mich direkt in die Landesklinik einwies.

Jetzt habe ich die Vergangenheit so beschrieben, aber die Frage, woher die FSSt von der Krankheit Kenntnis hat, bezieht sich ja auf die Akte. Steht aber,meine ich, auch im Gutachten, dass die Akte 1997 mit der Neuerteilung beginnt, und damit alle Atteste meiner weiteren Fahreignung enthält. Sonderbar ist nur, dass nach der ersten TF, nach der Neuerteilung keiner mehr nach Attesten gefragt hat. Dann nach der 2. TF, nach 9 Jahren unauffälligen Fahrens, die Forderung eines Gutachtens wegen der Krankheit.


Hier nun das Gutachten:

Auf Veranlassung des Straßenveıkehrsamtes wurde Herr Quattro am 22.09.2014 im Ge-
sundheitsamt untersucht. Es fanden darüber hinaus wiederholte telefonische und schriftli-
Che Kontaktaufnahmen statt.
che Kontaktaufnahmen statt. _
Am 13.10. und erneut am 25.11.2014 wurde im Gesundheitsamt 'eine Fahreıgungsunter-
suchung nach FeV-Anlage 5 durchgeführt.

Herr Quatto ist der Unterzeichnerin seit dem 31.07.1990 persönlich bekannt, damals er-
folgte eine erste Untersuchung für das Straßenverkehrsamt des Kreises D, lm Anschreiben des Straßenverkehrsamtes vom 06.07.1990 teiite Herr H, Kreisamtmann, mit, dass bei dem Patienten Krankheitsschübe einer schizoaffektlven Psychose in den Jahren 1983, 1985, 1987 und 1988 aufgetreten seien.
Die Unterzeichnerin kam in der Stellungnahme vom 18.09.1990 zu der Einschätzung, dass
die Kraftfahreignung nicht gegeben sei, seit dem letzten akuten Krankheitsschub müsse
(nach den damaligen Bestimmungen) eine stabile Phase von mindestens drei Jahren ver-
gangen sein.
lm Gespräch 1990 gab Herr Quatto an, ihm sei im Frühjahr 1987 der Führerschein ent-
zogen worden, aufgrund einer Stellungnahme des Psychiaters Dr. S von der Lan-
desklinik D sei er im Oktober 1987 wiedererteilt worden.
Ein Vorfall am 12.08.1988 war Anlass eines erneuten Führerscheinentzuges, Herr
Quattro wurde anschließend drei Monate lang stationär behandelt.
Mitte der achtziger Jahre erfolgte die medikamentöse Einstellung auf Lithium zur Rückfall-
Prophylaxe.
Die aktuelle Akte des Straßenverkehrsamtes beginnt mit einem Attest der Nenıenärztin
Frau Dr. M vom 13.02.1997,.Frau Dr. M behandelte den Patienten bereits seit
1992. Bei kontinuierlicher nervenfachärztlicher Behandlung sah sie die Kraftfahreignung
als wiedergegeben an.
Dem Führungszeugnis in der Akte des Straßenverkehrsamtes ist zu entnehmen, dass
1987 und 1990 Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet worden waren.
außeräem 1989 ein Verfahren wegen fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung. Alle Ver-
fahren wurden wegen Schuldunfähigkeit eingestellt, zum Zeitpunkt der Delikte waren also
offensichtlich psychotische Krankheitsschübe gegeben. .

Anmerkung
1987 war der erwähnte FE ohne Alkohol (0,51 %o bei damals 0,8) Der FE war, weil ich eine Strafe nicht zahlen wollte, ein Attest über die Erkrankung einreichte.
1989 + 1990 hatte ich keinen FS, aber 1990 war eine TF auf dem Fahrrad 1.51 %o – wurde eingestellt, aber es war keine Krankheitsphase. Von Verkehrsgefährdung 1989 weiß ich nichts.


Aufgrund des Attestes der Nervenfachärztın Frau Dr. M wurde Herrn Quattro im
September 1997_der Führerschein wieder erteilt. ihm wurde auferlegt, im Abstand von
sechs Monaten ein nervenfachärztliches Attest vorzulegen

Mit Beschluss vom 02.04.2003 wurde ein Strafbefehl erlassen, Herr Quattro sei am
06 01 2003 am späten Abend mit einer Blutalkohol-Konzentration von 1,55 Promille mit
dem Auto unterwegs gewesen und habe einen Verkehrsunfall verursacht. Eine Sperre für
die Dauer von 6 Monaten wurde verhängt. In der Verkehrsunfallanzeige hielt der Beamte
fest: Fahrer 01 stand merkbar unter Alkoholeinwirkung (leicht schwankender Gang,
Redefluss)". Der Blutproben-Arzt Dr. F dokumentierte das Vorliegen einer schizoaffektiven Psychoe, laut Protokoll stand Her Quattro stark unter Alkohol-Einfluss, der Gedankenablauf wurde als sprunghaft charakterisiert. Die Einnahme von Leponex wurde
dokumentiert.

Am 14.12.2012 wurde ein weiterer Strafbefehl vom Amtsgericht Siegburg erlassen, Herr
Quattro hatte mit einer Blutalkohol-Konzentration von 1,48 Promille ein Fahrzeug geführt.
Eine Sperre für die Dauer von fünf Monaten wurde verhängt
lm Text der Strafanzeige hielt der Polizeibeamte am 09.09.2012 fest:" Der Beschuldigte
machte einen stark alkoholisierten Eindruck. Seine Sprachwahl war durchgehend in einer
der Lage völlig unangemessen humorvollen Weise. Der Beschuldigte vermittelte den Ein-
druck, dass er die Tragweite des Geschehens nicht erfassen könnte." lm Protokoll über
die Sicherstellung über die Blutprobe wurde die Einnahme von 25 mg Leponex dokumen-
tiert, das Verhalten des Herrn Quattro wurde als redselig bezeichnet. im Gutachten der
Rechtsmedizin konnte das Medikament Leponex nicht nachgewiesen werden.

ln der hiesigen Untersuchung am 22.09.2014 war von Herrn Quattro zur biographischen
Anamnese und zur Krankheitsvorgeschichte zu erfahren, dass er 1982, während des
ersten Semesters eines Studiums der Betriebswirtschaftslehre, erstmals an einer schizoaf-
fektiven Psychose erkrankte und stationär behandelt wurde.
1984 beendete Herr Quattro nach wiederholten Neu.-Erkrankungen das Studium und
übernahm eine Versicherungsagentur.
Von 1986 bis Anfang 1988 arbeitete Herr Quattro als Vorwerk-Fachberater, bis zu dieser
Zeit wurden 4 stationäre Behandlungen notwendig, weitere Krankheitsschübe konnten ambulant abgefangen werden.
Von November 1988 bis Oktober 1989 erfolgte eine einjährige tagesklinische Behandlung, anschießend bis Mai 1995 arbeitete Herr Quattro als Assistent der Warenannahmeleitung in der Kaufhalle K. Ab Ende der achziger Jahre sei eine Rückfallprofilaxe mit Lithium durchgeführt worden.
1991/92 erfolgte wieder ein stationärer Aufenthalt von eineinhalb Jahren Dauer, anschließend
15 Jahre lang die ambulante Behandllung durch Frau Dr. M.
1994 wurde Herr Quattro noch einmal ungefähr fünf Monate lang in der Tagesklinik D behandelt.
1995 begann Herr Quattro eine Umschulung zum Steuerfachangestemen und war an-
schließend bis 1999, in diesem Beruf tätig
1994 war Herr xxx entfernt in tagesklinischer Behandlung, 1996 und 1999/2000 erfolgten sta-
tionäre Behandlungen. Während des zuletzt genannten Aufenthaltes sei die Umstellung auf die medikamentöse Einstellung auf das Neuroleptikum Leponex erfolgt.
Von April bis Nov. 2002 nahm Herr Quattro an einer beruflichen Wiedereingliede-
rungsmaßnahme teil. lm Sommer 2003 wurde er dann berentet, 2005 wurde Herr Quattro
dann zum letzten Mal stationär behandelt.

Die ambulante Behandlung erfolgt durch Frau Dr. W von der Ambulanz der LVR-Klinik D.
Nach Angaben von Herrn Quattro sei 2009 und zuletzt 2012 des Medikament Leponex auf weniger als 50 mg pro Tag reduziert worden, es sei darunter zu maniformen Entglei-
sungen gekommen, die ambulant behandelt werden konnten.
Herr xxx ist noch im geringfügigen Umfang als Handelsvertreter beruflich tätig

Hinsichtlich der aktuellen Medikation gab Herr Quattro an, abends 50 mg Leponex Clo-
zapin) einzunehmen, außerdem morgens 1 und abends 1 1/2 Tablette Quilonum (Lithium).
Herr Quattro gibt an, sich unter dieser genannten Medikation gut zu fühlen, er wolle des-
halb die Medikamente auch nicht ändern. Er kontrolliere sein Schlafverhalten und nehme dann mehr Leponex ein, wenn er weniger als 6 Std. schlafe.

Von Mai 2013 bis Mal 2014 habe er im Gesundheitsamt eine Abstinenzüberwachung
durchführen lassen. er habe auch schon einen Termin für die MPU gehabt, dann sei ihm
auferlegt worden, zunächst ein fachpsychiatrisches Attest vorzulegen.
Zur Untersuchung brachte Herr Quattro eine Reihe von Arztbriefen und Befundberich-
ten mit. Die Blutuntersuchungen im Rahmen der ambulanten Behandlung am 14.01.2014
und _am 29.04.2014 ergaben mit 0,85 bzw. 0,86 einen ausreichenden Lithium-Spiegel.
ln einem Arztbrief von 1994 wurde eine depressive Phase attestiert, 1996 eine Manie mit
vermehrtem Alkoholkonsum, auch während der stationären Behandlung 1999/2000 wurde
neben einer Manie ein vermehrter Bierkonsum festgehalten.
Der Arztbrıef uber den Krankenhausaufenthalt im Januar 2005 erwähnt nur die Manie, im
August werden eine Manie und Alkohol-Missbrauch genannt.

Herr Quattro zeigte im Untersuchungsgespräch vom 22 09.2014 einen weitestgehend unauffälligen psvchopathologıschen Befund. Die Stimmungslage wirkte ausgeglichen,
hinsichtlich der eigenen gesundheitlichen Stabilität zeigte sich Herr Quattro sehr zuver
sichtlich, die Bedenken der Unterzeichnerin angsichts der problematischen Vorgeschichte seit 1982 vermochte Herr Quattro nicht wirklich nachzuvollziehen.

In der testpsychologischenUntersuchung vom 13.10.2014 (Fahreignungsuntersuchung nach FeV Anlagr 5) erreiche Herr Quattro in drei der fünf Untertests nicht den notwendigen Prozentrang von 16, die Werte liegen bei 2, 11, und 1.
Bei der Wiederholung des Tests vermochte Herr Quattro die Leistung zu steigern, allerdings lagen noch immer zwei Werte unter dem Grenzwert.


Diagnose und Beruteilung

Diagnostisch liegt bei Herrn Quattro eine chronisch_-rezidivierende schizoaffektive Psy-
chose vor, außerdem war in der Vergangenheit zumindest ein Alkoholmissbrauch gege-
ben.

Die psychiatrische Erkrankung ging von 1982 bis 1999 mit ungefähr 10 stationären Be-
handlungen einher, die Behandlungen dauerten oft mehrere Monate, zum Teıl länger
ein Jahr

Die Einstellung des Patienten auf die jetzige Medikamenten-Kombination 1999 führte zu
einer deutlichen Stabilisierung, es wurde nur noch eine weitere stationäre Behandlung im
Jahr 2005 notwendig.


Nach Angaben von Herm Quattro selber waren 2009 und 2012 leichtere manische Pha-
sen gegegben, die Phasen 2005 und 2012 gingen wieder mit Auffälligkeiten im Straßenver-
kehr einher.

2005 hatte nichts mit Straßenverkehr zu tun. Da hatte ich nicht mal ein Auto.
2012 war der FE


Herr xxx variiert die Dosis Leponex zwischen 25 und 50 mg pro Tag. Eine Anfrage in
der Apotheke der LVR-Klinik Viersen ergab, dass bei Einnahme von nur 25 mg der Nach-
weis des Medikamentes im Blut nicht möglich ist, der zu erwartende Blutspiegel liege unter
dem Cut-Off-Wert. ' __
Herr Quattro konnte sich spontan nicht den Überlegungen der Unterzeichnerin anschlie-
ßen, kontinuierlich mehr Leponex einzunehmen, um den Nachweis der Medikamentenein-
nahme über den Blutspiegel führen zu können.

Hinsichtlich der Kraftfahreignıung ist zusammenfassend festzustellen, dass sie wegen der
unzureichenden Ergebnisse im Rahmen der Fahreıgnungsuntersuchung nicht gegeben ist.
Darüber hinaus ist hinsichtlich der Grunderkrankung, der schizoaffektiven Psychose, noch
immer nicht die eine solche Stabilität gegeben, als dass negative Auswirkungen auf das
Fahrverhalten auszuschließen wären. Die Manie erhöht einerseits die Risikobereitschaft
des Kraftfahrers, im Falle des Herrn Quattro scheint sie auch das Risiko einer Trunken-
heıtsfahrt deutlich zu erhöhen.
Die gegebene Alkohol-Problematik des Herrn Quattro wurde nicht weiter erörtert, weil sie
gegebenenfalls Inhalt einer MPU ist

ENDE DES GUTACHTENS



Hier noch eine Anmerkung zum RT
Nach dem schlechten Ergebnis im ersten Versuch habe ich mir eine Vorbereitungssoftware von MPUeasy geholt, was mir aber bei dem LVT nicht geholfen hat.
Den fünfteiligen Original-Test habe ich insgesamt dreimal gemacht, aber beim Linienverfolgungstest bin ich über PR 4 nicht hinausgekommen. Und gerade der scheint ziemlich sicher dranzukommen. Von Schulfried habe ich von der Vorstellung des Testverfahrens eine Desktopaufnahme gemacht, in der Hoffnung, dass das in etwa den Originallinien entspricht, um damit etwas zu üben. Im letzten Test, den ich bei einem Arzt gemacht hatte, konnte ich sehen, dass ich von den anscheinend 40 Aufgaben nur 17 bearbeitet hatte – ich muss unbedingt schneller werden. Die anderen 4 Tests waren da dann genügend.
 
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quattro12

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Ich gehe dann mal weiter Schwerpunktmäßig vor.
An zwei verschiedenen Stellen sprichst du mich darauf an, wie ich es denn geschafft habe, dem Alkohol zu entsagen.

Ich war am 16.04.2013 bei der Leiterin für die Kurse alkoholauffälliger Autofahrer zum Erstgespräch. Ich war offen und ehrlich bzgl. meiner Trinkmengen und räumte auch gelegentlichen morgendlichen Konsum ein. Darauf sagte Sie, ich sei kein Kandidat für den Kompaktkurs, für mich käme eher die einjährige ambulante Suchttherapie in frage.
Das hat mich derart geärgert – so etwas wollte ich mir nicht sagen lassen. Nach diesem Gespräch habe ich keinen Alkohol mehr getrunken – bis heute nicht
Eine Suchttherapeutin vom Gesundheitsamt, mit der ich in letzter Zeit häufiger Gespräche hatte, meinte, das könne ich so dem GA erzählen.
Würdest du das auch so sehen?

Danach erfuhr ich bei der ImpulsGmbH – macht MPU-Vorbereitungsgespräche für den TÜV – dass ich ein Jahr nachgewiesene AB benötige. Da dachte ich, ein Jahr nichts trinken, das kriege ich locker hin.

Ich war also plötzlich mit einem Jahr AB konfrontiert, und hatte bis dahin nie einen Gedanken daran verloren, einmal ein Leben ohne Alkohol führen zu wollen. Erst durch die positiven Erfahrungen mit der AB kamen mir die ersten Gedanken, dass das Leben so ja gar nicht so schlecht ist. Nach diesem Jahr, als ich zur MPU anstand, hatte ich zugegebenermaßen immer noch ein Hintertürchen offen, ich könne ja irgendwann dann doch wieder mal was trinken – es müsse dann ja nicht so ausufern, wie es gewesen ist. Es war also mehr ein schleichender Prozess, dieses Leben so dauerhaft führen zu wollen, auch bis dann dieses Hintertürchen noch zuging. Einfach aus der Überlegung heraus, das mir absolut nichts fehlt, ich vermisse nichts. Darüber hinaus geht es mir deutlich besser so.

Wie habe ich es geschafft, dass ich nichts mehr vermisse?
Das hat sich mit und mit so ergeben. Gerade in den 3 ½ Jahren vor der letzten TF hatte ich ja Tinkpausen von ca 1 Monat eingelegt. Das heißt die ersten Wochen, wo häufiger der Wunsch oder das Verlangen zu trinken hoch kam zu meistern war ich ja gewohnt. Aber das wurde ja dann immer seltener. Relativ schnell ging es, das ich innerhalb meiner Wohnung den Alkohol nicht mehr vermisst habe, vielleicht nach 4 Monaten. Allenfalls wenn ich nach Hause kam und beim Aufschließen der Tür in Gedanken die Kühlschranktüre aufging mit dem kalten Bier, dieser Gedanke hat sich dann doch etwas länger immer noch mal eingeschlichen.

Dann bin ich ja selten raus gegangen. War auch selten damit konfrontiert anderen beim Trinken zuzusehen. Anfänglich war das schon ein wenig Herzbluten – dass ich dachte, ich könnte auch was trinken. Aber das hat sich auch schnell verloren, je mehr ich Gefallen fand, an diesem neuen Leben. Dann habe ich es wahrgenommen, ohne dass es etwas bei mir auslöste. Nach gut einem Jahr habe ich es dann nicht einmal mehr wahrgenommen, wenn jemand Alkohol getrunken hat. Das waren eben Menschen, die trinken etwas. Ich weiß noch Karneval 2015 – Trubel, brechend volle Kneipen, da fiel mir nach 10 Std. plötzlich auf, dass ja nahezu alle um mich rum Bier trinken. Das hatte ich bis dahin überhaupt nicht wahrgenommen.

Natürlich hat das Alte, einst erlernte tief in mir dringesessen, aber ich konnte es Stück für Stück gegen das neu erlernte ersetzen. Das war ein längerer Prozess, bis ich jetzt rundherum für mich das Leben ohne Alkohol angenommen habe.

Hilfe hatte ich in sofern, dass alle Freunde und Bekannten und die Familie es begrüßt und unterstützt haben, dass ich nicht mehr trinke. Ansonsten habe ich 5 Monate Gespräche bei den Drobs gehabt, bis die gute Frau das beendet hat, weil sie sich als MPU Vorbereitung missbraucht fühlte, weil ich nichts über Probleme mit der AB zu erzählen hatte.
In zwei SHG bin ich gewesen, aber es war wie 1991, das war ich auch mal in zwei SHG, ich dachte immer ich bin im falschen Film, ich teile nicht das Problem dieser Mitglieder.

Was auch dazugehört, wie ich damit umgegangen bin, wenn mal ein regelrechtes Verlangen aufkam zu trinken. Das war vier Mal in der ganzen Zeit. Beim ersten Mal dachte ich, soll ich jemand anrufen – einen meiner Freunde, mit denen ich früher viel zusammen getrunken habe, die beide schon länger AB sind? Aber ich habe gleich gemerkt, das würde mir das Verlangen auch nicht nehmen. Also habe ich versucht ein Wohlbefinden zu erwirken, indem ich mir einen Kirsch-Banane Tee gemacht habe – mach ich mir sonst nie, gute Schokolade gegessen habe und einen besonderen Zigarillo geraucht habe. Darüber ließ das Verlangen recht schnell nach. So habe ich das dann auch die anderen Male gehandhabt. Das war das letzte Mal vor einem Jahr.
Meinst du, ich kann das dem GA so erzählen?


Muss ich denn bei der Frage nach alkoholfreiem Bier unbedingt lügen?
Das kann ich so schlecht. Wenn ich doch nicht Suchtkrank bin, könnte doch ein alkoholfreies Bier, und das sehr selten erlaubt sein?


Zu meiner 1. TF:
Da hatte ich geschildert, wie es gewesen ist. In der Akte ist die Schilderung meines Anwalts etwas abweichend. Er berichtet von einem heftigen Streit, den ich mit meiner Partnerin gehabt hätte, und hätte daher in der Kneipe getrunken, sowie dass ich mich noch fahrtauglich fühlte.
Ich wollte ja gleich zugeben, dass ich mich in dieser Zeit leider öfter fahruntauglich ans Steuer gesetzt habe. Könnte der Widerspruch Probleme geben?

Damals war mir überhaupt nicht klar, was ich mit dieser Fahrt begangen habe. Dadurch, dass ich nach der Sperrfrist den FS wiederbekommen habe, bin ich mehr darüber hinweggegangen,
ohne mich damit richtig auseinanderzusetzen.
Ich hatte lediglich den Grundsatz vor einer Fahrt nicht mehr zu trinken, als bis zur erlaubten 0,5 Promille-Grenze. Das habe ich auch eingehalten.
(Steht schon im FB)


Zu meinen AN:
Der Grund für die Verzögerung bei meinem aktuellen AN liegt zu einen bei der FSSt, die hatten mein pol. Führungszeugnis angeblich falsch abgelegt, wodurch meine Akte viel zu spät an die MPI raus ging. Und die wiederum konnten mir frühestens in 5 Wochen diesen Termin zum 04.08. geben.
Außerdem denke ich doch, dass man mir glauben wird, dass ich durchgehend mehr als 3 Jahren AB bin.


Zu deiner Äußerung meines Trinkmotives
Zu der Zeit, als ich noch getrunken habe, habe ich es nicht bemerkt oder total verdrängt, dass der Alkohol Probleme mit sich brachte und mir nicht weiterhalf. Das ist mir dann erst im Nachherein klar geworden. So habe ich auch nicht nach einer Ersatzbefriedigung gesucht.
Aber ich wehre mich etwas dagegen, ich hätte zur Problembewältigung und –verdrängung getrunken. Wenn das nicht gut ankommt, zu sagen, ich hätte immer nur zum Vergnügen getrunken, wird es ja noch was dazwischen geben. Natürlich habe ich auch getrunken, wenn ich Probleme hatte, aber zum Vergnügen habe ich mehr getrunken – öfter und mehr. Wenn ich denn mal so richtig wegen etwas in den Seilen hing, habe ich eher weniger getrunken, weil ich erfahren hatte, das viel Alkohol mich dann noch weiter runterzieht.
Natürlich kann die Kindheit oder das Ursprungsmotiv nicht mehr dafür herhalten, wenn ich 30 Jahre später täglich Bier getrunken habe. Für mich war es immer eine Gewohnheit. Treffender ist natürlich, ein erlerntes Trinkverhalten.


Ich hoffe bei meiner nicht chronologischen Vorgehensweise, ich habe alles.
Dir noch mal ein großes Dankeschön für deine Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen
Quattro
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo quattro,

ich habe an einigen Stellen deinen Klarnamen entfernt, da dieser lesbar war.
Vielen Dank das du dir die Mühe gemacht hast, dein Gutachten so exakt hier abzutippen.

Du verstehst sicher das ich nun ein wenig Zeit brauche um mich mit dem Ganzen auseinanderzusetzen - ich möchte nicht übereilt antworten.
Ich gebe dir bald eine Rückmeldung.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich habe dich nicht vergessen, quattro. Ich bin bereits in den Vorbereitungen für die Antwort an dich.
 

quattro12

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Hallo Nancy,

danke für deine Meldungen zwischendurch - ich bin natürlich sehr gespannt darauf, was du mir schreiben wirst.

Liebe Grüße
Quattro
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo quattro,

bzgl. deiner Fragestellung zur psych. Erkrankung kann ich leider, aufgrund fehlender Erfahrung, nicht allzuviel sagen. Dein Zustand scheint ja schon seit längerer Zeit stabil zu sein (letzter stat. Aufenthalt in 2005, seit 2012 eine kontinuierlich gleichbleibende Dosis deines Neuroleptikums).

I-wie wundert es mich aber das du bei dem FÄG einen Reaktiontest machen musstest, denn das gehört gemeinhin nicht zu einem ärztlichen Gutachten. Des weiteren weiß ich nicht welche Art von Reaktionstest nun in der MPU auf dich zukommen wird...
Allerdings kann man mW in einer verkehrspsychologischen Beratungsstelle solch einen Test im Vorfeld machen...
think.gif


Zu deinem Beitrag und den Fragen:

Ich war am 16.04.2013 bei der Leiterin für die Kurse alkoholauffälliger Autofahrer zum Erstgespräch. Ich war offen und ehrlich bzgl. meiner Trinkmengen und räumte auch gelegentlichen morgendlichen Konsum ein. Darauf sagte Sie, ich sei kein Kandidat für den Kompaktkurs, für mich käme eher die einjährige ambulante Suchttherapie in frage.
Das hat mich derart geärgert – so etwas wollte ich mir nicht sagen lassen. Nach diesem Gespräch habe ich keinen Alkohol mehr getrunken – bis heute nicht
Eine Suchttherapeutin vom Gesundheitsamt, mit der ich in letzter Zeit häufiger Gespräche hatte, meinte, das könne ich so dem GA erzählen.
Würdest du das auch so sehen?

Nun ja, das "Angebot" der Suchttherapie war ja darauf begründet das du Alk.konsum bereits am frühen Morgen zugegeben hattest und dies somit eher auf eine Abhängigkeit als "nur" auf Missbrauch schließen ließ...da ging wohl ein Ruck durch dich durch, das du "beweisen" wolltest das diese Vermutung nicht stimmte. Jetzt ist die Frage, war es eher ein: "Jetzt zeige ich es allen das ich den Alk. nicht brauche", oder mehr die Einsicht das etwas Wahres an der Theorie dran sein könnte und darum aus eigener Einsicht die AB resultierte?

Danach erfuhr ich bei der ImpulsGmbH – macht MPU-Vorbereitungsgespräche für den TÜV – dass ich ein Jahr nachgewiesene AB benötige. Da dachte ich, ein Jahr nichts trinken, das kriege ich locker hin.

Ich war also plötzlich mit einem Jahr AB konfrontiert, und hatte bis dahin nie einen Gedanken daran verloren, einmal ein Leben ohne Alkohol führen zu wollen. Erst durch die positiven Erfahrungen mit der AB kamen mir die ersten Gedanken, dass das Leben so ja gar nicht so schlecht ist. Nach diesem Jahr, als ich zur MPU anstand, hatte ich zugegebenermaßen immer noch ein Hintertürchen offen, ich könne ja irgendwann dann doch wieder mal was trinken – es müsse dann ja nicht so ausufern, wie es gewesen ist. Es war also mehr ein schleichender Prozess, dieses Leben so dauerhaft führen zu wollen, auch bis dann dieses Hintertürchen noch zuging. Einfach aus der Überlegung heraus, das mir absolut nichts fehlt, ich vermisse nichts. Darüber hinaus geht es mir deutlich besser so.

Das, und die nächsten Absätze deines Textes, klingen absolut ehrlich und plausibel und das ist auf jeden Fall etwas was du dem Gutachter sagen kannst.


Was auch dazugehört, wie ich damit umgegangen bin, wenn mal ein regelrechtes Verlangen aufkam zu trinken. Das war vier Mal in der ganzen Zeit. Beim ersten Mal dachte ich, soll ich jemand anrufen – einen meiner Freunde, mit denen ich früher viel zusammen getrunken habe, die beide schon länger AB sind? Aber ich habe gleich gemerkt, das würde mir das Verlangen auch nicht nehmen. Also habe ich versucht ein Wohlbefinden zu erwirken, indem ich mir einen Kirsch-Banane Tee gemacht habe – mach ich mir sonst nie, gute Schokolade gegessen habe und einen besonderen Zigarillo geraucht habe. Darüber ließ das Verlangen recht schnell nach. So habe ich das dann auch die anderen Male gehandhabt. Das war das letzte Mal vor einem Jahr.
Meinst du, ich kann das dem GA so erzählen?

Da es die Wahrheit ist und deine eigene Strategie dich vor weiterem Alk.trinken (bzw. Rückfall) bewahrt hat, kannst du das natürlich erzählen. Dem Gutachter wäre es jedoch sicher lieber, wenn du dich - im Falle des Trinkverlangens - an andere Personen wenden würdest, die dich unterstützen können. Gewiss wäre hier der Besuch einer SHG angeraten. Da sich jedoch dort zumeist alk.kranke Menschen treffen, siehst du dich dort "fehl am Platz". Wie der GA das nun bewertet kann ich dabei aber schlecht voraussagen...

Muss ich denn bei der Frage nach alkoholfreiem Bier unbedingt lügen?
Das kann ich so schlecht. Wenn ich doch nicht Suchtkrank bin, könnte doch ein alkoholfreies Bier, und das sehr selten erlaubt sein?

Es ist nicht gesagt das diese Frage überhaupt kommt. Falls aber doch, kann ich dir wirklich nur raten, in diesem Punkt die Wahrheit zu "kaschieren" und den Konsum strikt zu verneinen.

Zu meiner 1. TF:
Da hatte ich geschildert, wie es gewesen ist. In der Akte ist die Schilderung meines Anwalts etwas abweichend. Er berichtet von einem heftigen Streit, den ich mit meiner Partnerin gehabt hätte, und hätte daher in der Kneipe getrunken, sowie dass ich mich noch fahrtauglich fühlte.
Ich wollte ja gleich zugeben, dass ich mich in dieser Zeit leider öfter fahruntauglich ans Steuer gesetzt habe. Könnte der Widerspruch Probleme geben?

Grundsätzlich ist das was in der Akte steht für den Gutachter Fakt. Im Rahmen deiner jetzigen Vorbereitung ist es jedoch so das du mit allen "Halbwahrheiten" Schluss machst und zu den vergangenen Verfehlungen stehst. Das dein RA damals eine Geschichte erzählt hat, die deine TF in einem "besseren Licht" dastehen ließ, ist ja nachvollziehbar (dafür wurde er schließlich auch bezahlt, das Beste für seinen Klienten zu erreichen). Erzähle es so wie es sich zugetragen hat. Du verharmlost ja nicht, sondern sagst die Wahrheit.

Zu meinen AN:
Der Grund für die Verzögerung bei meinem aktuellen AN liegt zu einen bei der FSSt, die hatten mein pol. Führungszeugnis angeblich falsch abgelegt, wodurch meine Akte viel zu spät an die MPI raus ging. Und die wiederum konnten mir frühestens in 5 Wochen diesen Termin zum 04.08. geben.
Außerdem denke ich doch, dass man mir glauben wird, dass ich durchgehend mehr als 3 Jahren AB bin.

Der Glaube daran reicht generell nicht aus, sondern die AB muss belegt sein. Auch Gutachter müssen sich an ihre Vorgaben halten - jedoch kann es sein, dass der Gutachter ausreichend begründen kann, warum er gerade bei dir von den Regeln abweichen konnte/kann.

Zu deiner Äußerung meines Trinkmotives
Zu der Zeit, als ich noch getrunken habe, habe ich es nicht bemerkt oder total verdrängt, dass der Alkohol Probleme mit sich brachte und mir nicht weiterhalf. Das ist mir dann erst im Nachherein klar geworden. So habe ich auch nicht nach einer Ersatzbefriedigung gesucht.
Aber ich wehre mich etwas dagegen, ich hätte zur Problembewältigung und –verdrängung getrunken. Wenn das nicht gut ankommt, zu sagen, ich hätte immer nur zum Vergnügen getrunken, wird es ja noch was dazwischen geben. Natürlich habe ich auch getrunken, wenn ich Probleme hatte, aber zum Vergnügen habe ich mehr getrunken – öfter und mehr. Wenn ich denn mal so richtig wegen etwas in den Seilen hing, habe ich eher weniger getrunken, weil ich erfahren hatte, das viel Alkohol mich dann noch weiter runterzieht.
Was könnte es denn dazwischen gegeben haben?:smiley2204: Fällt dir dazu etwas ein?

Sieh es mal so: Etwas was man aus Vergnügen macht, macht man ja weil man Spaß daran hat. Wenn du nun den Alk. aus Spaß und Vergnügen getrunken hast, nimmst du dir mit deiner AB ja nun selbst etwas positives weg. Wie willst du denn nun dem Gutachter erklären, dass du für immer auf dieses Vergnügen verzichten willst?

Natürlich kann die Kindheit oder das Ursprungsmotiv nicht mehr dafür herhalten, wenn ich 30 Jahre später täglich Bier getrunken habe. Für mich war es immer eine Gewohnheit. Treffender ist natürlich, ein erlerntes Trinkverhalten.

"Gewohnheitstrinker" sind, nach Jellinek, alk.kranke Menschen. Vllt. solltest du dir einmal diesen Beitrag durchlesen...

http://www.alkoholsucht.eu/haupttypen-von-alkoholkranken/
 
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