MPU bei gelegentlichen Konsum

chrismüller

Neuer Benutzer
Hallo liebes Team und Mitglieder,

ich habe demnächst meine MPU. Ich habe mich jetzt einige Zeit durch persönliche Gespräche mit Freunden und meiner Mutter, Bücher und eurem Forum hoffentlich gut darauf vorbereitet.

Ich hoffe Ihr könnt mir Feedback zum Fragebogen geben.

Euer Forum ist Super und es nimmt einen ein bisschen die Panik vor einer MPU. Weiter so!!

Liebe Grüße





Allgemeine Angaben

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 33

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): gelegentlich (unregelmäßig)
Datum der Auffälligkeit: 20.03.2017 (17:55 Uhr)

Drogenbefund
Blutwerte: 1,9 ng/ml THC; 10 ng/ml THC-Carbonsäure, ca. 0,4 ng/ml 11-Hydroxy-THC
Schnelltest: Ja (Urintest positiv)
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
(…).Es gilt festzustellen, ob und wie sich Ihr Konsumverhalten gegenwärtig und künftig gestaltet, ob eine stabile Drogenabstinenz gelebt und eingehalten wird und welche körperlichen und psychischen Schäden der Konsum illegaler Betäubungsmittel bei Ihnen ggf. verursacht hat.
Schließlich gilt es zu klären, ob die Gefahr einer künftigen aktiven Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von Betäubungsmittel gegeben ist.
(…)
….die Beibringung eines medizinisch-psychologisches Gutachtens erforderlich, in dem die Frage beantwortet werden, ob
-zu erwarten ist, dass Sie auch zukünftig ein KFZ unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln führen werden
-Sie gegenwärtig Betäubungsmittel konsumieren und
-psycho-funktionale Beeinträchtigungen vorliegen, die das sichere führen eines KFZ der Klassen AM,A1,A,B,L in Frage stellen

Bundesland
: Berlin

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 09.09.2017

Abstinenznachweis
Haaranalyse: -
Urinscreen: 6 Monate (Start 05.08.2019)
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: März
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: Ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 
Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

- Meine Eltern hatten 1996/97 mit mir und meinen Brüdern eine Radtour gemacht. Als wir an einen Berliner Bahnhof zurück nach Hause fahren wollten, hatten meine Eltern Hilfe gerufen, weil sie jemanden auf dem Bahnsteig gefunden hatten, der Bewusstlos war und eine Spritze im Arm stecken hatte. Wir hatten gefragt was mit dem Mann sei. Meine Eltern meinten, dass der Mann Drogen genommen hatte.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Ich war 23(April 2010), wo ich das erste Mal Cannabis konsumiert habe. Ich war in der Ausbildung und wir waren auf Bildungsfahrt in Straßburg. Wir saßen Abends in einer kleinen Gruppe in einem Park und ein Klassenkamerad hat einen Joint durch die Runden gegeben. Ich habe ein paar Mal dran gezogen. Anfangs musste ich Husten, aber es war ein Spaßiger Abend gewesen. Wir hatten eine Musikbox mitgehabt und haben uns lange Unterhalten und haben Musik gehört und gelacht. Das erste Mal Cannabis rauchen war für mich ein positives Erlebnis.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Ich habe in den Jahren bis zur Auffälligkeit unregelmäßig konsumiert. Meistens waren das im Jahr 3-6 Gelegenheiten, wo ich konsumiert habe. Zwischen April 2013 und Dezember 2014 hatte ich gar nicht konsumiert, weil ich beruflich in Hannover war und in meinem näheren Umfeld gab es niemanden, der konsumiert hat.
Meistens habe ich bei bestimmten Anlässen, wie auf Geburtstagen geraucht oder wenn man sich im Sommer im Park getroffen hat und jemand Cannabis dabeihatte.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

In der Abiturphase gab es mal 4-5 Gelegenheiten, wo ich etwas mehr getrunken hatte, sonst trinke ich zu bestimmten Anlässen mal 1-2 Bier a 0,3l oder zu Sylvester zum anstoßen ein Glas Sekt. Ich mag das Gefühl nicht, wenn man durch Alkohol! Nicht Herr seiner Sinne ist.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Bis 2018 habe ich 1-2 Tassen Kaffee am Tag getrunken.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ich war den Tag nach dem Konsum immer etwas müde. Sonst habe ich keine negativen Folgen festgestellt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

THC : 1,9 ng/ml
THC-Carbonsäure: 10 ng/ml
11-Hydroxy- THC: ca. (0,4) ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Ich habe 3 Wochen vor der Auffälligkeit, jeweils immer am Mittwoch konsumiert. Sonst hatte ich am 18.05.2016 das letzte Mal konsumiert.
  • Auffälligkeit: 20.03.2017
  • Konsumiert: 01.03; 08.03; 15.03; und in der Nacht 19.03/20.03
Am 1./8./15. habe ich ungefähr 4-5 Mal am Joint gezogen. In der Nacht (19./20) haben wir erstmal zu viert uns 2 Joints geteilt (auch ungefähr 4-5 mal gezogen jeweils an einem Joint) und später haben wir zu zweit uns noch 1 ½ Joints geteilt. Den letzten Joint haben wir am 20.03 um ca.1 Uhr Nachts geraucht. Am selben Tag um 17.55 kam es dann zur Auffälligkeit.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Wie in Frage 10 beschrieben! In den Joints waren jeweils ca. 0,3 Gramm Cannabis drin, die mit Tabak gemischt waren.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Wir hatten in den Semesterferien ein Blockseminar, das immer am Mittwoch stattgefunden hat.
Wir wurden am Anfang in Gruppen eingeteilt, weil wir 22.03 einen Vortrag und eine Simulation halten mussten. Wir haben uns dann nach dem Seminar (01./08/15.03) noch in die Bibliothek gesetzt und für den Vortrag/Simulation gelernt. Danach haben wir in der Gruppe gekifft.
Am 19.03 hatten wir uns alle Abends nochmal bei einen aus der Gruppe zuhause getroffen und haben letzte Vorbereitungen für den Vortag/Simulation getätigt. Danach haben wir zur Entspannung konsumiert.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich bin in eine allgemeine Verkehrskontrolle gekommen. Schwerpunkt der Kontrolle waren Alkohol und Drogendelikte im Straßenverkehr.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte das Auto zu meiner Mutter bringen, weil Sie das Auto am nächsten Tag brauchte.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Die Strecke zu meiner Mutter ist ca. 10 km lang. Ich wurde nach ca. 1 km aus dem Straßenverkehr geholt.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn man bedenkt, dass man bis zu 48 Stunden nach dem Konsum (in extremen Fällen sogar bis zu 72 Stunden) unter der aktiven Wirkung von Cannabis steht, dann bin ich ca. 7-10 mal unter Drogeneinfluss Auto gefahren.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit - Gar nicht! Wenn ich den Konflikt gelöst hätte, dann wäre ich nicht Auffällig geworden und meine Fahrerlaubnis wäre mir nicht entzogen worden.
Heute lebe ich seit 2 ½ Jahren abstinent und ich hoffe es kommt nicht mehr zu einem Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines Kraftfahrzeuges.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Cannabis führt zu Veränderungen der Sinneswahrnehmung, des Denkens und Das Zeit- und Raumgefühl verändern sich. Im Straßenverkehr sind die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen herabgesetzt. Die Fähigkeit Informationen zu verarbeiten sind vermindert, ebenso wie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Auch das Hör- und Sehvermögen, sowie das Zeitgefühl sind gestört.
Außerdem laufen Denk- und Handlungsautomatismen, die man zum sicheren Führen eines Kraftfahrzeuges braucht, nicht mehr reibungslos ab.
Durch diese Faktoren habe ich andere Personen und mich selbst gefährdet!


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Die Abbauzeiten von Cannabis können individuell sehr stark schwanken. Bei THC entspricht der Abbau einer Abfallenden Kurve. Je nach Konsummuster, Konsumintensität und der Konsumierten Menge unterscheidet sich der Abbau des THC. Außerdem kann der THC-Gehalt stark schwanken. Der Aktive Wirkstoff kann bis zu 48 Stunden nachweisbar sein. Bei Extremfällen auch bis zu 72 Stunden. Das Abbauprodukt THC-COOH kann bis zu 8 Wochen nachgewiesen werden.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Cannabis beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit, es kann zu Gleichgültigkeiten gegenüber der Schule, Arbeit, Familie, Freizeit und Freunden kommen.
Es kann zu Interessen- und Antriebslosigkeit kommen, sowie zu Angst- und Panikattacken.


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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Es war zum einen Neugierde. Ich habe in meiner Ausbildung das Buch von Carlos Casteneda „Die Lehren des Don Juan„ gelesen. Mich hat in diesem Buch die Wirkung von halluzinogene Heilpflanzen auf das Bewusstsein fasziniert. Da ich vorher noch keine Erfahrungen mit Drogen gemacht habe, war ich nicht abgeneigt Cannabis zu konsumieren (obwohl Cannabis meiner Meinung nach nicht Thematisiert worden war in den oben genannten Buch ).
Da ich nie allein gekifft hatte, war es auch immer eine gewisse Gruppendynamik, die zum Konsum geführt hat. Das kann bedingt sein, durch mangelndes Selbstbewusstsein. Ich bin ein leicht introvertierter Mensch und durch den Konsum bin ich in der Gesellschaft mehr aus mir herausgekommen.
Zur Vorbereitung auf die MPU habe ich Gespräche mit engen Freunden und meinen Eltern geführt. Ich habe sie gefragt, wie sie meine damals meine Persönlichkeit einschätzten. Übereinstimmend habe sie gesagt, dass ich manchmal Züge von Selbstzweifel bzw. Selbstunsicherheit zeige. Es ist nicht so dass ich total unsicher bin. Ich kann ohne Probleme auf Menschen zu gehen und Konversationen anfangen und führen, aber wenn ich Cannabis geraucht hatte, ging das leichter.
Durch die Auseinandersetzung mit meinen persönlichen Bedingungen glaube ich das der Abbau von Hemmungen der primäre Grund war, warum ich Cannabis konsumiert habe.




22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern hatte ich gesagt, dass ich ab und zu kiffe. Sie haben das zwar nicht gut gefunden, aber toleriert.
Die meisten Freunde von mir nehmen keine Drogen. Da ich sehr unregelmäßig gekifft hatte, haben sie sich weder positiv noch negativ dazu geäußert. Hätten Sie gemerkt, dass die Gefahr besteht, dass ich in eine Abhängigkeit rutsche, hätten Sie interveniert.
Meine Freundin, die ich im August 2017 kennen gelernt habe, hat einmal miterlebt das ich konsumiert habe. Da sie durch Ihre Familie vorbelastet ist, was Drogenkonsum angeht, und absolut Drogenfrei lebt hat sie es nicht gut gefunden!
Meine Oma, der ich bis 2019 die Auffälligkeit verheimlicht habe, hat geweint und war anfangs sehr enttäuscht.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein, nicht direkt. Ich habe mal 3 Tage hintereinander konsumiert. Da waren wir bei einer Freundin über mehrere Tage auf Ihrem Grundstück angeln.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nein

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Konsumspitzen hatte ich bei der besagten Freundin. Da hatte ich 3 Tage hintereinander Cannabis konsumiert. Sonst war der Konsum sehr unregelmäßig. Es gab oft Monate, wo ich gar nicht gekifft hatte. Zwischen April 2013 und Dezember 2014 hatte ich auch nicht konsumiert.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich konnte auch ohne Drogen abschalten. Das war nie ein Problem. Meine Freitzeitaktivitäten und Interessen, sowie meine privaten und beruflichen Verpflichtungen sind durch den Drogenkonsum nie beeinträchtigt gewesen. Ich mache, seit ich in der 7. Klasse bin, regelmäßig Sport.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
I
n der Vorbereitung habe ich gelernt, dass jeder der Drogen konsumiert, auch wenn es nur gelegentlich ist, gefährdet ist in eine Abhängigkeit zu geraten. Das schließt mich natürlich mit ein!

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, definitiv. Ich glaube auch, wäre ich nicht erwischt worden, hätte ich mich nie so intensiv mit dem Thema Cannabis und auch den persönlichen Bedingungen bzw. den Konsummotiven auseinandergesetzt. Ich hätte früher lernen sollen „Nein“ zu sagen!

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich weiß das man theoretisch Cannabis gelegentlich konsumieren kann, wenn eine deutliche Trennung zwischen Konsum und Fahren gewährleistet ist. Ich lebe jetzt 2 ½ Jahre Abstinent und möchte auch meine Zukunft abstinent gestalten. Ich habe für mich persönlich entschieden, dass ich keine Drogen brauche.
Mir geht es körperlich und mental sehr gut und ich lebe in einer glücklichen Beziehung. Ich möchte mir diesen Zustand nicht durch den Konsum von Drogen zerstören. Außerdem planen wir in den nächsten 1-2 Jahren uns zu vergrößern. Erziehung und Drogenkonsum passt für mich nicht zusammen.
Außerdem habe ich in den letzten 2-3 Jahren das Reisen für mich entdeckt. Ich habe 2018 ein Auslandssemester in Neuseeland verbracht und bin noch 3 mal für jeweils 1-2 Monate mit meinen Rucksack losgezogen. Ich bin bis 2018 nicht wirklich aus Europa rausgekommen. Durch das Reisen habe ich neue Facetten in mir kennengelernt. Ich bin durch das Reisen offener und selbstbewusster dem Leben über geworden.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Im Prinzip gab es 2 Knackpunkte. Der erste war, als meine Oma davon erfahren hatte. Ich hatte es ihr ne ganze Zeit lang verheimlicht, dass mir der Führerschein wegen Drogen abgenommen worden ist. Für Sie ist durch die Beichte kurzfristig die Welt zusammengebrochen. Sie hatte geweint und war enttäuscht von mir. Ich habe Ihr dann noch versucht Cannabis zu verharmlosen, was jetzt im Nachhinein dumm von mir war. Das hat mich ziemlich zum Nachdenken gebracht.

Der Game changer (2.Knackpunkt) war die Hinführung zur Meditation. Ich hatte im Januar und Februar 2019 eine kleiner Krise, weil ich in einem Modul meinen Dritten Prüfungsversuch hatte und wenn ich den verhauen hätte, wäre ich von der Uni geflogen( das war mein vorletztes Modul gewesen; ich war mit dem Studium schon fast fertig….außerdem war bei diesem Modul die Durchfallquote regelmäßig bei 60-70 %). Ich hatte in den beiden Monaten ziemlich Angst das ich das nicht packe und mein ganzes Studium dadurch pfutsch ist.
Durch meine Mutter und einem guten Freund bin ich so zur Meditation gekommen. Ich habe im März 2019 sogar ein 10 tägiges Schweige-Meditations-Retreat in einem Thailändischen Kloster absolviert. Die Erfahrungen, die ich über mich gesammelt habe, haben mein Leben noch mehr zum positiven verändert. Alleine wie man mit Emotionen umgeht, das Emotionen kommen, aber auch wieder gehen, dass Emotionen großen Einfluss auf unser Handeln haben, das ist mir jetzt viel bewusster!
Ich habe im August 2019, angstfrei, meine Prüfung bestanden!
Was ich, auf Bezug auf die Frage, sagen möchte ist, dass ich durch die Meditation im allgemeine viel Reflektierter geworden bin. Damit meine ich nicht nur den Drogenkonsum, sondern Konsum jeglicher Art. Dieses Hinterfragen meines Drogenkonsums hat mich auch dahin geführt, dass ich mein zukünftiges leben abstinent gestalten werde.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Nach intensiver Auseinandersetzung mit Cannabis und meiner Persönlichkeit kommt für mich nur Abstinenz in Frage.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Sehr Positiv! Mir fehlt nichts. Da ich ja gelegentlich konsumiert habe, hatte ich auch nicht mit Entzugserscheinungen oder desgleiche zu kämpfen.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Freundin hatte großen Einfluss darauf das ich jetzt abstinent lebe. Auch die Gespräche mit meiner Mutter, die Palliativpsychologin ist, haben mir bei der Aufarbeitung, gerade was meine Persönlichkeit angeht, geholfen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Familie, Freunde und Arbeitskollegen reagieren sehr positiv auf die Umstellung.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Zu meinen Kommilitonen, mit denen ich vor der Auffälligkeit gekifft hatte, habe ich keinen Kontakt mehr. Ein anderer Bekannter, mit dem ich auch meinen letzten Joint im Urlaub auf Mallorca am 09.09.2017 geraucht hatte, ist dasselbe Schicksal wie mir passiert. Er musste auch eine MPU machen, hat jetzt ein Kind und lebt auch abstinent.
Sonst habe ich mit niemanden mehr Kontakt der Drogen konsumiert.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ich probiere generell Situationen zu meiden, wo eventuell Drogen konsumiert werden könnten. Es ist trotzdem 2-mal vorgekommen, dass ich auf einem Geburtstag einen Joint angeboten bekommen. Ich habe dankend abgelehnt und habe diese Personengruppe verlassen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich vermeide den Kontakt zu Cannabis und zu Bekannten den Cannabis konsumieren. Mir ist durch die Aufarbeitung bewusst geworden wie schädlich Cannabis in jeder Hinsicht ist.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich hoffe das ich nicht mehr in so eine Situation kommen. Ich habe mich entschieden ein abstinentes Leben zu führen und zukünftiger Drogenkonsum ist für mich keine Option!
Es gibt im Leben zwar immer Glatteisstellen die Rückfälle begünstigen, aber in der Aufbereitung habe ich gelernt solche auch zu erkennen.
Falls der schlimmste Fall eintreten sollte, und es zu einem Rückfall kommen sollte habe ich Rückfallstrategien, wie zum Beispiel Gespräche mit Familie und Freunden um gemeinsam Lösungen zu finden.
Falls die Gespräche an Grenzen stoßen kann ich auch Fachliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Durch die Vorbereitung ist mir auch genaustens bekannt wie lange man unter dem Einfluss von THC steht. Falls man einen Rückfall haben sollte, habe ich auch andere Alternative Strategien (Taxi, Freunde, öffentliche Verkehrsmittel, wenn möglich - Übernachten von 2-3 Tagen) um nach Hause zu kommen.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
In erster Linie war der Konsum eine Reaktion auf persönliche Defizite. Wenn ich merken sollte, dass diese persönlichen Defizite sich wieder bemerkbar machen, muss ich mich aktiv mit diesen Defiziten auseinandersetzen und sie auflösen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich habe das letzte halbe Jahr gar keinen Alkohol getrunken. Beim letzten Sylvester haben wir mit Robby Bubble angestoßen . Davor sehr wenig (wie oben beschrieben).
 
Hallo,
Hat zufällig jemand schon mal über den FB geschaut?
Ich habe noch kurz eine Frage. Bei der Frage 26. Habe ich angegeben, dass ich drei Tage hintereinander gekifft habe ( das war ein einmalige Sache). Kann das der Gutachter eventuell so deuten das ich als regelmäßiger Konsument eingestuft werde?

LG
 
Ich habe noch kurz eine Frage. Bei der Frage 26. Habe ich angegeben, dass ich drei Tage hintereinander gekifft habe ( das war ein einmalige Sache). Kann das der Gutachter eventuell so deuten das ich als regelmäßiger Konsument eingestuft werde?
Diese ist, unter anderen, falsch beantwortet. Eine Konsumspitze sind keine drei Tage, gemeint sind hier ein sprunghafter Anstieg des Konsums von zwischen ca. 1-4 Wochen.

Studiere mal hier ein bisschen ... danach überarbeitest du deinen FB noch einmal.
 
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