MPU Drogen

anDRE1

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Hallo zusammen,

Bevor ich den Profilfragebogen ausfülle, wollte ich erstmal paar Sachen erläutern.
Ich habe bereits eine MPU Vorbereitung gemacht, allerdings ist diese schon gut paar Jahre her und um Sachen aufzufrischen habe ich mich hier angemeldet.
Da in 3 Wochen die MPU ansteht habe ich vor bei der gleichen Vorbereitungsstelle nochmal zwei Termine zu buchen.
Mir ist das Feedback von euch trotzdem wichtig. :)

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 27

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Laut Brief von der Führerscheinstelle gelegentlich (Dazu möchte ich im Fragebogen paar Wörter erwähnen) 2 - 4 mal in der Woche.
Datum der Auffälligkeit: 05.08.2016

Drogenbefund
Blutwerte: 4,8 ng/ml THC ; 72,0 ng/ml THC-Carbonsäure
Schnelltest: Positiv (Urintest)
Beim Kauf erwischt: Nein
Nur daneben gestanden: Nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein, 6 Jahre her.
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein, diese kamen von der Führerscheinstelle.
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: .

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -

Bundesland
: NRW


Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: Mai/Juni 2018

Abstinenznachweis
Haaranalyse: -
Urinscreen: 12 Monate (Start 22.02.2021 ; Ende 25.01.2022)
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung:
Selbsthilfegruppe (SHG): Inbegriffen in der stationäre Therapie (Ging damals aber nicht um Drogen sondern um Depressionen - Dazu später mehr)
Psychologe: Siehe oben
Ambulante/stationäre Therapie: Siehe oben
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 15.04.2022
Welche Stelle (MPI): TÜV NORD
Schon bezahlt?: Ja
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
 

anDRE1

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Was ist passiert (Vorgeschichte)?

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das erste mal von illegalen Drogen habe ich gehört in der Grundschule. Es müsste so die 3. Klasse gewesen sein im Religionsunterricht - 2003

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das erste mal konsumiert habe ich mit Klassenkameraden mit 15 Jahren 2008 - Es war vor den Sommerferien.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie – Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Dadurch das ich auf der weitführenden Schule ausgegrenzt und teilweise auch gemobbt worden bin, wollte ich unbedingt zu den "coolen" Kids dazu gehören und nahm 1-2 Züge, von einem Joint den ein Klassenkamerad mitgebracht hatte.
Der Konsum war gelegentlich ca. 1-2 mal im Monat und lag bei paar Zügen. Als ich 2010 die Schule mit einem Hauptschulabschluss verlassen hab kam es vorerst nicht mehr zu einem Konsum.

Im Juli 2013 habe ich meinen Führerschein bekommen und im August 2014 begann ich meine Ausbildung als Fahrzeuglackierer.
Während der Ausbildung fühlte ich mich nicht wohl, da ich zunehmend den Eindruck hatte, dass ich dort auch ausgegrenzt wurde. Ich habe irgendwann den Entschluss erfasst wieder dieses angenehme Gefühl verspüren zu wollen und fing an über ehemalige Kollegen (Freunde möchte ich sie nicht nennen) Cannabis zu kaufen. Zuerst war es nur ein gelegentlicher Konsum, der schnell in einen fast täglichen Konsum ausartete.
In dieser Zeit habe ich fast täglich 1-3 Joints am Tag geraucht.

Immer wenn es mir schlecht ging habe ich zu einem Joint gegriffen anstatt sich mit den Problemen die ich habe Auseinanderzusetzen und diese zu klären.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe mit 16 öfter mal am Wochenende ein Bier getrunken. Irgendwann dann gar nichts mehr.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche Zigaretten und trinke seit Anfang 2022 eine große Tasse Kaffee am morgen.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja, habe ich. Ich habe immer wieder gemerkt wie faul ich eigentlich durch den Konsum geworden bin.
Wenn ich eine Aufgabe von meinen Eltern bekommen habe, habe ich diese auf den nächsten Tag verschoben. Diese Methode habe ich sehr oft angewendet.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Da mir die negativen Folgen nicht bewusst werden wollten.
Ich habe immer gedacht, das legt sich irgendwann.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Bei mir wurden 4,8 ng/ml THC ; 72,0 ng/ml THC-Carbonsäure festgestellt.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Es war eigentlich genauso viel wie sonst auch. Meistens 1-3 Joints am Tag.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Da ich Nachts in einer allgemeinen Verkehrskontrolle gekommen bin war der Vortag Ausschlaggebend.
Ich habe mir um ca. 19 Uhr ein Joint geraucht und hab mich danach hingelegt. Als ich um kurz vor 2 Uhr wach wurde, habe ich mich entschlossen mal wieder ins Fitnessstudio zu fahren. Da ich zu der Zeit starke Probleme mit meinem Selbstwertgefühl hatte, sollten mich möglichst wenige Personen im T Shirt sehen. Da ich zu der Zeit ziemlich unwissend mit der Tatsache, dass der Konsum von Cannabis zu 72 Stunden Auswirkung auf den Körper haben kann und ich durch meinen Schlaf von 7 Stunden keine Anfälligkeiten gemerkt habe stieg ich ins Auto.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich fuhr auf einer Straße und hatte die Polizei im Rückspiegel, diese haben mich für eine allgemeine Verkehrskontrolle angehalten.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte zum Fitnessstudio fahren.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
10 km wäre die Fahrt gewesen. Die Kontrolle fand bei ca. 3 km statt.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da ich zu der Zeit unwissend über die Wirksamkeit von Cannabis von bis zu 72 Stunden war, war ich leider ziemlich oft unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs. Schätzungsweise ca. 15 mal in der Woche.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht, da ich davon ausgegangen bin das man sobald man nichts mehr spürt oder danach schläft, wieder in der Lage ist ein Fahrzeug zu führen.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Das führen eines KFZ unter Drogeneinfluss ist verboten, da die motorischen und koordinativen Fähigkeiten stark nachlassen. Außerdem kann man die Geschwindigkeit und Distanz schlechter einschätzen. Die wichtigsten Voraussetzungen zum führen eines Fahrzeuges sind somit nicht mehr gegeben.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis ist davon auszugehen, dass man bis zu 72h nach dem Konsum noch unter dem Einfluss der Droge steht. Das ist abhängig vom jeweiligen Konsummuster. Auch wenn man sich bereits nüchtern fühlt, kann durch den unkontrollierten Abbau von THC aus dem Fettgewebe der aktive THC Wert im Blut wieder steigen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Man kann durch den täglichen Konsum in eine Abhängigkeit rutschen. Dadurch das die Hemmschwelle sinkt, können andere Drogen früher oder später in Betracht gezogen werden. Außerdem kann man Lungen und psychische Schäden davon tragen.


Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Meine persönlichen Hintergründe war die Tatsache, dass der Cannabiskonsum meine Probleme bewältigt.
Heute weiß ich das dies völliger Quatsch ist und ich meine Probleme nur verdrängt habe.
Dazu kommt noch dass alle meine "Freunde" auch gekifft haben und ich stark unter dem Gruppenzwang geleidet habe.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Freunde gehörten zu meinem Drogenkonsum dazu.
Meine Familie waren enttäuscht und traurig, als sie erfahren haben, dass ich keinen Führerschein mehr habe. Ebenso wie meine Ex Freundin.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Durch den Tod meines Opas habe ich zu mehr Joints gegriffen. Das müsste Ende 2016 - Anfang 2017 gewesen sein. Für mich war mein Opa einer meiner besten Freunde. Nach seinem Tod habe ich mich an vielen Tagen echt schlecht gefühlt, weswegen der Konsum für kurze Zeit gestiegen war.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ich habe 2017 eingesehen, dass es so nicht mehr weiter gehen kann, da meine inneren Dämonen mich aufgefressen haben. Da mein Vater damals ebenfalls unter Depressionen litt, habe ich ihn angesprochen über meine Probleme. Wir haben uns mit der Rentenversicherung zusammen gesetzt und mir wurde nahe gelegt einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik zu machen. Dies hab ich gemacht und direkt den Antrag für die Reha gestellt.

Von der Zeit vom September bis zum Oktober 2017 war ich dann in der besagten Klinik. Dort hatte ich Gespräche mit Psychologen und auch Sitzungen mit Selbsthilfegruppen.
Diese haben mir die Augen geöffnet und mir beigebracht das ich meine Probleme nicht mit Cannabis sondern mit klaren Gedanken und Gesprächen mit der Familie nur lösen kann.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Konsumpausen hatte ich als ich kein Geld hatte. Spitzen widerrum als ich mich richtig schlecht gefühlt habe. Die Zeiten kann ich leider nicht nennen.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Die beruhigende Wirkung von Cannabis hat mir einfach so gut gefallen, dass ich diese Möglichkeit immer über andere Methoden um abzuschalten gestellt habe.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, da jeder Drogenkonsument eine Gefährdung hat, in eine Drogenabhängigkeit zu rutschen.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein ich habe Drogenmissbrauch betrieben. Meine Arbeit habe ich durch meinen Konsum nicht vernachlässigt.
 

anDRE1

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja hätte ich definitiv in dem ich Gespräche gesucht hätten und ordentliche Lösungen von Problemen ausarbeiten hätte.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe eingesehen, dass es nicht so weiter geht und ich mich selbst gefährdet sehe, nach einem Gelegenheitskonsum wieder öfter zu kiffen. Deswegen ist eine Abstinenz die einzig richtige Entscheidung für mich-

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt begann nach meiner Therapie im Jahre 2017 und dem Abbruch der Kontakte zu den "Freunden" die ich hatte.
Der Abbruch fiel mir nicht wirklich schwer, da ich vor der Auffälligkeit in ein anderes Stadtteil gezogen bin.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich sehe mich gefährdet das der gelegentliche Konsum gewinnt und ich so öfter konsumieren würde.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die ersten paar Tage war es echt hart.
Ich hatte keine körperliche Entzugs bzw. Entgiftungserscheinungen. Die ersten paar Tage hatte ich Einschlafprobleme, Apetitlosigkeit und eine gereizte Stimmung. Allerdings wusste ich, dass wenn ich es aushalte diese auch wieder normalisiert werden.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Familie, die immer ein offenes Ohr für mich haben.
Genauso wie meine Freundin.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Umfeld respektiert und begrüßen diese Umstellung, da dies einfach besser für meine Gesundheit ist.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Direkt nach der Auffälligkeit ja, die Kontakte habe ich 2018 dann endgültig abgebrochen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja habe ich, ich habe auch paar mal mitgeraucht bis zu dem Zeitpunkt wo meine Therapie begann.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich versuche weitestgehend Menschen die Cannabis konsumieren zu meiden. Sollte ich von meinem jetzigen Freundeskreis jemanden kennen der Cannabis konsumiert, bin ich bereit den Kontakt wieder abzubrechen.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich lasse es gar nicht so weit kommen und werde bessere Lösungsansätze für meine Problemen ausmachen.
Sollte ich nicht mehr weiter kommen, weiß ich das professionelle Hilfe keine Schande ist.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich straight abstinent leben möchte.
Mein abstinentes Leben gefällt mir so wie es ist!

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke nur bei besonderen Anlässen, wie Geburtstage, Neujahr, Stadionbesuch etc.
Dort trinke ich dann höchstens nur ein Bier.
Ebenso, wenn ich auf so einen besonderen Anlass bin, bestell ich mir erst ein nicht alkoholisches Getränk bevor ich zu dem einen Bier greife.
 

anDRE1

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Hallo

Auch wenn keiner geantwortet war meine Vorbereitung ausreichend und die Psychologin und die Ärztin haben keine Bedenken.
Leistungstest war anstrengend aber dort hab ich auch ein gutes Ergebnis bekommen.
Jetzt heißt es auf das endgültige Gutachten warten.
Danke trotzdem an das Forum, hier waren gute Tipps dabei!

Grüße
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Auch wenn keiner geantwortet war meine Vorbereitung ausreichend und die Psychologin und die Ärztin haben keine Bedenken.
Sorry, aber irgendwie ist das wohl untergegangen. (Den Max muss man ab und zu mal wecken)
Ende gut, alles gut ... Glückwunsch zur hoffentlich positiven MPU. :smiley711:
 
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