MPU E-Scooter BAK 1,63

Luke192960

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Liebes Forum,
ich wäre Euch sehr dankbar, wenn ihr mir ein Feedback geben könntet zu meinem Fragebogen.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,80
Gewicht: 84
Alter: 40

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.07.2020
BAK: 1,63

Trinkbeginn: 19:00
Trinkende: 2:50
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, wurde am 15.02.21 durch den Anwalt an die Staatsanwaltschaft geschickt.
Hab ich neu beantragt: noch nicht
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein (nur der Anwalt)
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland
: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: im Schnitt alle 6 Wochen ein Glas Wein zum Essen.
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nächsten Monat geplant
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: 5 bisher

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI): voraussichtlich AVUS
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine
-------------------------
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am Freitag den 04.07.2020 war ich mit meinen Jungs zum gemeinsamen Pokern verabredet.
Ich habe einen Freund eingesammelt und wir sind zusammen zu einem anderen Freund gefahren.
Auf dem Weg dahin, habe ich einen Anruf erhalten, dass mein langjähriger Arbeitskollege, mit dem ich fast 12 Jahre eng zusammengearbeitet habe und befreundet war, überraschend verstorben ist. 1 Woche vor seinem Ruhestand.
Das hat mich ziemlich umgeworfen. Als wir bei dem Gastgeber ankamen, habe ich beschlossen, dass ich gerne ein paar Bierchen trinken möchte. Also habe ich meinem Kumpel meine Autoschlüssel in die Hand gedrückt, ihn zum Fahrer des Abends erkoren und sein Bier übernommen.
Gegen 23 Uhr haben wir die Pokerrunde aufgelöst, da der Gastgeber sehr betrunken war und es keinen Spaß gemacht hat weiter zu spielen.
Der Fahrer meines Autos fragte mich, ob wir noch in eine Kneipe könnten, da dort noch Freunde von ihm sind (ich kenne diese nur beiläufig), unter anderem auch seine Freundin.

Da ich noch nicht müde war, habe ich zugestimmt und wir sind dahingefahren. Wir saßen ca. 1,5 – 2 Stunden zusammen.

Der Fahrer wollte auch trinken, da haben wir uns entschieden mein Auto stehen zu lassen. Ich bekam meine Schlüssel wieder, damit ich es am nächsten Tag abholen kann.
Gegen 1 Uhr hat der besagte Freund seine Freundin mit dem Taxi nach Hause gebracht, wollte aber wiederkommen.

Irgendwann als er immer noch nicht wieder da war, ich inzwischen recht müde, habe ich beschlossen mich alleine auf den Heimweg zu machen.

Draußen waren keine Taxis, die SBahn fuhr nicht mehr, also beschloss ich mich zu Fuß auf den Heimweg zu machen (ca 1,6 km).
Auf der halben Strecke stand mitten auf dem Fußweg ein E Roller. Da ich die App auf dem Handy zwei Wochen davor installiert hatte (musste beruflich quer durch die Stadt und hatte da diesen Roller gemietet), kam ich auf die Idee doch den weiteren Weg mit dem Roller zurück zu legen.



Schnell angemietet, drauf und losgefahren. Nach ca 200m habe ich festgestellt, dass meine Wahrnehmung mich täuscht und ich nicht mehr wirklich in der Lage bin sicher zu fahren.Also wollte ich den Roller abstellen. Da ich mich selbst immer wieder darüber aufrege, dass die ERoller überall mitten auf den Wegen abgestellt werden, wollte ich den nicht einfach so stehen lassen, sondern auf der anderen Straßenseite (SBahn haltestelle mit Fahrradständern) abstellen.
Beim Überqueren der Straße muss ich den Bordstein in einem zu steilen Winkel erwischt haben, so dass ich Kopfüber mit dem Gesicht auf den Bürgersteig aufgeschlagen bin.

Als ich blutend auf dem Bürgersteig lag, kam ein Passant zu Hilfe und ich bat ihn einen Krankenwagen zu rufen. Mit dem Krankenwagen kam auch eine Polizeistreife, die mich ins Krankenhaus begleitet hat und dort wurde mir gegen 4:00 Uhr eine Blutprobe mit 1,63 %BAK entnommen.

Die Verletzung im Gesicht und an den Händen ist zum Glück verheilt. Die nicht korrekt zusammengewachsene Lippe und Narbe bleibt mir erhalten.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Trinkzeit von 19:00 Uhr bis ca. 2:50 Uhr

19:00-20:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier

20:00-21:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier

21:00-22:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1x 0,02 Gin (Tonic)

22:00-23:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1x 0,02 Gin (Tonic)

23:00-24:00 : 2 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca

00:00-1:00 : 2 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca

1:00-2:00 : 2 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca

2:00-2:50 : 1 x 0,3 l Helles Bier

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ca. 200 Meter gefahren, geplant waren 900 Meter (Reststrecke bis nach Hause. Ausdruck aus APP der Rollerapp)

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, in dem Moment wo ich losgefahren bin kam recht schnell die Erkenntnis, dass meine Einschätzung falsch ist. Deshalb wollte ich auch die Fahrt beenden.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Mich meines alkoholisierten Zustandes bewusst, (auch wenn nicht in dem Maße) kam für mich das Autofahren nicht in Frage. Nach Ausschluss aller anderen Fortbewegungsmittel blieb der Fußweg über.

Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause und habe in dem Moment als der Roller auf dem Fußweg stand nicht als Fortbewegungsmittel mit einer Teilnahme am Straßenverkehr verbunden, sondern als Möglichkeit schnellstmöglich nach Hause zu kommen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Ohne genaue Daten nennen zu können, habe ich bestimmt nach einem Sektsalut bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern am Straßenverkehr teilgenommen.
Hier habe ich aber auch drauf geachtet, dass es nicht mehr als 0,1 ml Sekt waren und die Fahrt erst Stunden später ist.
Bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich immer die Teilnahme am Straßenverkehr mit dem PKW, Motorrad oder Fahrrad unter Alkoholeinfluss strickt getrennt.
Fahrrad fahre ich immer nur um mich sportlich zu betätigen. Auto und Motorrad galt und gilt seit jeher eine strikte Grenze.
Auch schon in der Jugend galt, wenn ich mich ans Steuer setze, dann mit 0,00 %.
Bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich den Roller nicht bewusst als Fahrzeug wahrgenommen, obwohl ich es hätte besser wissen müssen.
 

Luke192960

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Zum 16ten Geburtstag das erste Bier und zum bestandenen Führerschein ein Glas Sekt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

In der Jugend sehr unregelmäßig. Mit 16 habe ich einen Motorradführerschein gemacht und an den Wochenenden in der Regel (bis auf 2-3 Geburtstagsfeiern) im Jahr mit dem Motorrad unterwegs gewesen.

An meinem 18ten Geburtstag habe ich den PKW Führerschein erhalten und direkt am Tag der Prüfung bei einer Pizzeria als Pizzataxifahrer angefangen. Das bis zum 27ten Lebensjahr.

In dieser Zeit beschränkte sich der Alkoholkonsum auf 2-3 mal im Jahr, mein Geburtstag und Silvester.

Ansonsten war ich immer gerne der Fahrer der Clique. An den Wochenenden nach meiner Schicht in der Pizzeria habe ich zum Feiern in die Disco alle mitgenommen, mir den Eintritt und meine 3-4 Cola bezahlen lassen und anschließend alle nach Hause gebracht.
2007 bin ich in eine größere Stadt gezogen, den Pizzeriajob aufgegeben. Zwischen 2007 und 2012 im Schnitt jedes zweite Wochenende im Monat mit dem Freundeskreis zum Tanzen rausgegangen.
Hier betrug der Alkoholkonsum in der Regel 2-3 Bier a 0,5 zzgl 1-2 Longdrinks.

2012-2014 reduzierte sich die Ausgehphase sehr stark und damit auch der Alkoholkonsum.
Während der Schwangerschaft meiner Partnerin gab es gar keinen Alkoholkonsum.
Nach der Schwangerschaft, ab Mitte 2014 beschränkte sich der Alkoholkonsum auf 1-2 Gläser Wein am Wochenende.

2015 erfolgte eine unschöne Trennung. Für mich ist das Familienbild zusammengebrochen und ich hatte sehr große Angst meine Tochter zu verlieren.
Hier gab es eine Phase von ca 1 Woche, in der ich vermehrt zu Alkohol gegriffen habe um mich abzulenken und das Kopfkino abzustellen.
Nach knapp einer Woche stand für mich fest, dass ich diese Trennung nicht alleine bewerkstelligen kann und alles was auf der emotionalen Ebene passiert später nachteilig für die Elternbeziehung sein wird. Vor allem aber, dass der Alkoholkonsum der falsche Weg ist und ich klar und strukturiert die kommende Zeit in Angriff nehmen muss.
Also wurde der Alkohol komplett verbannt und ich habe psychologische Hilfe in Anspruch genommen im Rahmen einer Familienberatung, um eine saubere Trennung und Entwicklung hin zu einer guten Elternebene hinzubekommen.

Ich finde das ist uns auch sehr gut gelungen und wir haben eine tolle freundschaftliche Elternbeziehung.
Zwischen 2015 und 2019 beschränkte sich der Alkoholkonsum auf 1-2 Gläser Wein am Wochenende zum Essen in Gesellschaft, sowie Freitags ein 0,3 manchmal ein 0,5 Bier.
Ab Sommer 2019 kam zu dem Freitagsbier auch in der Woche an 1-2 Tagen ein Feierabend Bier oder ein Glas wein dazu.

Anfang 2020 entwickelte sich aufgrund der Coronapandemie ein regelrechtes Chaos auf der Arbeit. Seitens meiner Vorgesetzten konnten keine klaren Entscheidungen getroffen werden, was zu einer starken Unsicherheit führte. Es entwickelte sich ein Wechsel zwischen Homeoffice, dann doch spontan wieder ins Büro, es mangelte an Technik, an Schutzmaßnahmen, so ziemlich an allem.
Da die Arbeit aber nicht liegenbleiben konnte, führte das zu einer starken Unzufriedenheit.
Hinzu kam auch, dass ein geplanter Urlaub mit meiner Tochter über meinen Runden Geburtstag kurzfristig abgesagt werden musste (die letzte Möglichkeit über den Geburtstag gemeinsam Urlaub zu machen vor der Schulpflicht.)
Hinzu kamen noch 2 vorsorgliche Quarantänen die vom Arbeitgeber angeordnet worden sind, da wir einige positive Fälle im Büro hatten.
Leider hielt das berufliche Chaos recht lange an und es entwickelte sich immer mehr eine Art Depression in der auch der Alkoholkonsum anstieg.
Aus einem Bier zum Wochenende und Wein zum Genuss zum Essen wurde auch mal ein Feierabend Bier.
Irgendwann ohne es sich bewusst zu machen war ich bei 1-2 Feierabendbier a 0,5 an 2-3 Tagen in der Woche sowie 2-3 Gläsern Wein am Wochenende zum Essen oder gemütlichen Couchen.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

siehe Frage 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden beim Ausgehen am Wochenende, zum Essen.
Seit Anfang 2020 bis zur Trunkenheitsfahrt überwiegend zu Hause alleine oder bei Zoommeetings mit Freunden.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Beim Ausgehen früher habe ich auch einer guten Stimmung heraus getrunken. Nach dem ich Alkohol konsumiert habe wurde ich noch enthemmter und lockerer. Ich fühlte mich mutiger und konnte so viel einfacher mit Leuten in Kontakt treten.
In der Phase vor der Trunkenheitsfahrt bewirkte der Alkohol ebenfalls eine positive Stimmung, so dass ich nicht ins Grübeln kam.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)



Bei wenig Alkohol wurde ich enthemmter und redseliger und in einer positiven Stimmung.

Wenn es viel Alkohol war, wurde ich sehr schnell müde, konnte aber sehr schlecht schlafen, dadurch litt ich am nächsten Tag unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und konnte mich selbst schlecht motivieren.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Hier muss ich jedoch unterscheiden zwischen der Zeit vor 2020 und in dem halben Jahr vor der TF.

In der Zeit vor 2020 würde ich nach damaligem Maßstab den Alkoholkonsum als moderat bezeichnen. Im Kreis von Freunden, wenn Alkohol konsumiert wurde über den Abend waren es schon mal bis zu 3 Gläsern Wein pro Person.
In der Phase von Corona leider nicht. Aufgrund der eingeschränkten sozialen Kontakte, hat mein Freundeskreis und die Familie den gestiegenen Alkoholkonsum nicht mitgekriegt.

Leider, weil ich sicher bin, dass ein Feedback gekommen wäre und ich mich damit auseinander gesetzt hätte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Direkte Auswirkungen auf mein Umfeld gab es keine. Auf mein Leben schon. Ich war nicht so leistungsfähig wie heute, war träge und unmotiviert.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Den Zeitraum 2020 vor der TF ausgeklammert; Nein.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, sobald ich gemerkt habe dass ich anfange zu lallen oder das Gleichgewicht nicht richtig halten kann, habe ich mit dem trinken aufgehört. Eine Volltrunkenheit mit Erinnerungslücken hatte ich nie.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Da ich bis dahin der Meinung war, dass sich der Alkoholkonsum in einem moderaten Rahmen bewegt sah ich keine Notwendigkeit komplett auf Alkohol zu verzichten.

19. In welcher Kategorie eines Alkoholtrinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)



Bis zur TF habe ich meinen Alkoholkonsum als moderat bzw. gesellschaftsüblich angesehen.
Rückblickend betrachtet würde ich von einer Alkoholgefährdung sprechen, da sich der Alkoholkonsum im letzten Jahr gesteigert hat und immer mehr eine Toleranz und Alkoholgewöhnung sich entwickelte.

Nachdem ich mich seit der TF mit dem Thema auseinandersetze, bin ich mir dessen bewusst, dass ich den Alkohol als Ablenkung genutzt habe um mich selbst in eine positive Stimmung zu bringen und die „Probleme“ auszublenden.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, nur zu besonderen Anlässen. Hierzu gehörten Silvester (Anstoßen mit einem Glas Sekt mit meiner Partnerin), zu meinem Geburtstag beim Essen ein Glas 0,2 Wein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
24.03.2020 (Mein Geburtstag)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Der Unfall hat mir verdeutlicht, dass ich ein sehr großes Glück hatte, dass nur ich mir Verletzungen zugefügt habe und niemand sonst zu Schaden gekommen ist.

Dass ich andere Verkehrsteilnehmer leichtsinnig in Gefahr bringen konnte.
Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema nehme ich mich viel bewusster wahr,
ich habe gemerkt, dass ich ohne den Alkohol vier mehr gewinne.
Ich bin ausgeschlafener, motivierter, ich bin im Büro viel produktiver. Ich gehe Probleme strukturiert an und versuche diese zu lösen.
Meine Wochenenden gestalte ich auch produktiver, ich pflege meine sozialen Kontakte, habe mir einen Garten zugelegt und gehe dort mit voller Tatendrang Umbaumaßnamen an generell genieße ich es, durch meine gestiegene Energie den Tag produktiver zu gestalten.
Ich merke auch, dadurch, dass ich mich nicht mehr in durch den Alkoholgenuss „betäube“ ich viel positiver dem leider immer noch vorherrschende Chaos ins Auge blicken kann. Ich gehe das Lösungsorientierter an und Arbeite an Verbesserungen im Beruf mit anstatt mich dem Hinzugeben und alles auf mich zukommen zu lassen.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Aus zwei Aspekten heraus, zum einen möchte ich nie wieder mich selbst und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen im Hinblick darauf, dass ich auch eine Verantwortung gegenüber meiner Tochter habe was mein Leben angeht und ich nie damit klarkommen würde wenn ich andere Verkehrsteilnehmer verletzen würde.

Der zweite Aspekt ist wie vorhin erwähnt die neu gewonnene Lebensqualität.
Was ich bereue ist, dass ich nicht aus eigenem Antrieb heraus bisher in der Lage war mich in dem Maße zu reflektieren und schon vor der TF mich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Ich bin dankbar für dieses Schlüsselerlebnis welches dafür gesorgt hat, dass ich meinen Alkoholkonsum viel mehr hinterfrage.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Als aller erstes habe ich mich mit dem Thema Alkohol an sich beschäftigt und mit den Trinkeinheiten und dem Alkoholgehalt.
Hierzu habe ich die App Me Self Control genutzt. Hier war das erste Schlüsselerlebnis
zu sehen, wieviel reiner Alkohol in den einzelnen Trinkeinheiten enthalten ist und was als risikoarmer / riskanter Konsum gewertet wird.
Ich habe einige Gespräche mit dem befreundeten Psychologen geführt. Auch habe ich an einer Sitzung der anonymen Alkoholiker teilgenommen.
Vor allem hier hat sich auch meine Sichtweise gewandelt und geholfen zu erkennen, dass Alkohol eine Droge ist und nur weil sie weitgehend gesellschaftlich anerkannt ist man sich dessen immer bewusst sein muss. Denn ansonsten ist der Grad zwischen risikoarmen Alkoholkonsum über Alkoholgefährdung hin zur Alkoholsucht ein schmaler.

Mit Freunden und Arbeitskollegen sowie Familie habe ich offen über das Thema gesprochen.
Ich muss zugeben, bei einigen wenigen bekam ich Mitleid als Reaktion, ja richtig Mitleid, im Sinne ich armer, der jetzt nicht trinken kann.
Als ich aber meine geänderte Einstellung zum Umgang mit Alkohol näher erläutert habe und erklärt habe wieso ich nun bewusst mit Alkohol umgehe und welche positiven Auswirkungen das auf mein Leben hat, erhielt ich ein weitgehend ein positives Feedback.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin körperlich viel fitter, habe abgenommen, verfüge über mehr Energie und bin viel aktiver.
Ich bin viel ausgeglichener und vor allem zuversichtlicher und zielstrebiger.
Der wichtigste positive Veränderung ist, dass ich in stressigen Phasen viel positiver eingestellt bin. In den Momenten, in denen ich früher mir ein Feierabendbier oder Wein gegönnt hätte, mache ich Sport, koche etwas leckeres zu Essen oder entspanne einfach auf der Couch.
Wenn ich darüber nachdenke, dass ich in solchen Situationen früher zum Alkohol gegriffen habe, steigt in mir ein Gefühl von Abneigung, wenn nicht sogar Ekel auf.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Trinkmotive:
Aus einer guten Stimmung heraus


Ich habe mit meinem Freundes und Familienkreis das Thema offen kommuniziert. Meine Strategie ist, bewusst einige wenige Trinkanlässe zu planen und auch das Limit festzulegen und auch dieses mit dem Freundes/Familienkreis zu kommunizieren.

Ansonsten auch offen die Entscheidung kommunizieren wieso ich nichts konsumieren möchte.
Hier bin ich mir sicher, dass dies entsprechend akzeptiert wird und sollte der Fall eintreffen, dass dies nicht akzeptiert wird, werde ich mich von den Personen distanzieren.

In belastenden Situationen/Phasen
Mein mögliches Rückfallrisiko wäre wieder in alte Verhaltensmuster verfallen und meinen Stress und Ärger in mich hineinfressen und versuchen abzulenken.

Aus der Erfahrung der letzten Monate habe ich gelernt, dass es viel effektiver ist die einzelnen Ursachen offen anzusprechen und anzugehen. Vor allem aber auch den beruflichen Stress im Büro zu lassen und nicht nach Hause mitzunehmen.
Es gab und gibt Momente wo das nicht ganz gelingt. Dann nehme ich mir aber zu Hause die Zeit und hinterfrage bewusst was die Ursache für meinen Frust ist.
In den meisten Fällen hilft es schon einfach sich bei meiner Partnerin auszukotzen und wenn nicht, dann mache ich Sport oder mache etwas produktiv im Garten.
Dadurch habe ich viel mehr Energie alles zu verarbeiten und am nächsten Tag bewusster den Stress nicht an mich herankommen zu lassen.
Vor allem aber weiß ich im Vergleich zu früher, dass ein Alkoholkonsum eine partielle Ablenkung schaffen würde, unter dem Strich aber es keine Vorteile sondern nur Nachteile bringt.
Ich möchte perspektivisch auch besser mit Stresssituationen umgehen können und da weiter daran arbeiten. Deshalb bin ich auch seitens meines Arbeitgebers zu zwei Seminaren angemeldet.
Das eine behandelt den Umgang mit Stress am Arbeitsplatz und privat, das zweite behandelt das Thema Suchtprobleme (nicht nur) am Arbeitsplatz (Hier wird der Schwerpunkt auf Alkohol gelegt).

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ein Rückfall wäre für mich die Überschreitung der vorher festgelegten Trinkanlässe und Mengen. Das bedeutet für mich aber auch dass das vorher festlegen nicht spontan stattfindet eine Stunde vorher oder einen Tag vorher.
Auch würde ein Rückfall in die alten Gewohnheiten für mich bedeuten, wenn ich wieder zum Alkohol greifen würde als Stressbewältigung oder Ablenkung.
Momentan kann ich mir nicht vorstellen in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Da ich nicht abschätzen kann was noch im meinem Leben passiert will ich weiterhin meinen Alkoholkonsum protokollieren mit Hilfe der App.
Zwar kann ich es mir momentan nicht vorstellen, aber sollte ich Ansatzweise in Richtung der alten Muster verfallen, würde ich einen konsequenten Cut machen und komplett auf Alkohol verzichten.
Denn die jetzt wiedergewonnene positive Lebensenergie möchte ich nicht wieder aufs Spiel setzen und vor allem möchte ich mein Leben bewusst gestalten.
Das letzte Jahr hat mir erschreckenderweise gezeigt wie schnell eine Alkoholgewöhnung sich entwickeln kann und ich bin dankbar für das Wachrütteln und die neu gewonnene Lebensqualität.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Vor allem habe ich die App für den ERoller komplett gelöscht, so dass eine spontane Anmietung nicht mehr möglich wäre.
Der Hauptgrund war aber, dass mir die Erfahrung gezeigt hat, dass diese gefährlich sind, was auch die Unfallstatistiken zeigen, unabhängig davon ob mit oder ohne Alkoholeinfluss.
Sollten Trinkanlässe anstehen, wird im Vorfeld genauso wie die Trinkmengen vorher das nach Hause kommen festgelegt und geplant. Egal ob Taxi, Sbahn oder jemanden der als Fahrer bestimmt wird.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 

sammski

Stamm-User
Hey Luke,

komisch, dass hier noch keiner geantwortet hat :rolleyes: Steht ja schon fast einen Monat drin.
Na dann mache ich mich mal ran, aber das dauert schon mal etwas. Bekommst heute noch Antwort
 

sammski

Stamm-User
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

siehe Frage 9

Hier und zu Frage 9 sind die vorangegangen Alkoholmengen irgendwie nicht ganz ersichtlich.
Aus dem Stehgreif heraus mal über 5 Liter Bier + Schnaps zu konsumieren ohne vorher ein ähnliches Limit mal erreicht zu haben ist schlichtweg fast unmöglich.
Hier geht es darum, dass der GA eine Trinkmengensteigerung im Laufe der Jahre/Monate/Wochen erkennen kann.
Überdenke das bitte nochmal; irgendwann hast du bestimmt mal mehr getrunken.

z.B. á la (das Bsp. ist fiktiv!)

2015-2018 3-4 Bier pro Woche
2018-2019 5-6 B./Wo.
2019-TF 8-12 B/Wo.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden beim Ausgehen am Wochenende, zum Essen.
Seit Anfang 2020 bis zur Trunkenheitsfahrt überwiegend zu Hause alleine oder bei Zoommeetings mit Freunden.

Das ist nicht so gerne gesehen, wenn jemand zu Hause alleine trinkt; bzw. könnte es nicht sein, dass es dort mehr war als du angegeben hast? ;)
Leider hielt das berufliche Chaos recht lange an und es entwickelte sich immer mehr eine Art Depression in der auch der Alkoholkonsum anstieg.
Aus einem Bier zum Wochenende und Wein zum Genuss zum Essen wurde auch mal ein Feierabend Bier.
Aus Frage 9 Ich nehme mal an, in dieser Zeit hat ein gesteigerter Konsum stattgefunden?!?!

Edit: Also sehr viel kann ich zu deinem FB leider nicht mehr (oder zum Glück^^) schreiben.
Ich finde ihn schlüssig und du hast dich damit schon sehr viel beschäftigt.

Einzig und allein die Trinkmengensteigerung s.o., müsste nachvollziehbarer sein.

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, wurde am 15.02.21 durch den Anwalt an die Staatsanwaltschaft geschickt.
Hab ich neu beantragt: noch nicht
Habe noch keinen gemacht:
Noch nicht neu beantragt? Das kannst du eigentlich schnellstens tun. Gerade in Corona Zeiten sind BA-Zeiten vielleicht länger.
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nächsten Monat geplant
Also möchtest du auf Abstinenz (AB) gehen?
Hast du schon vorher HAs/Urinprob. gehabt oder wäre das die Erste?

Ich frage nur, weil bei 1,63 pm und 40 J. kT schon sehr in Frage kommt; meine Meinung.

So, das wars erstmal, hoffe die MPU Profis gucken nochmal drüber :)
 

Andi18

MPU Profi
Ich bin über den FB auch mal kurz drüber geflogen und schau mir Vorrangig die inneren Motive an.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

...Anfang 2020 entwickelte sich aufgrund der Coronapandemie ein regelrechtes Chaos auf der Arbeit. Seitens meiner Vorgesetzten konnten keine klaren Entscheidungen getroffen werden, was zu einer starken Unsicherheit führte. Es entwickelte sich ein Wechsel zwischen Homeoffice, dann doch spontan wieder ins Büro, es mangelte an Technik, an Schutzmaßnahmen, so ziemlich an allem.
Da die Arbeit aber nicht liegenbleiben konnte, führte das zu einer starken Unzufriedenheit.
Hinzu kam auch, dass ein geplanter Urlaub mit meiner Tochter über meinen Runden Geburtstag kurzfristig abgesagt werden musste (die letzte Möglichkeit über den Geburtstag gemeinsam Urlaub zu machen vor der Schulpflicht.)
Hinzu kamen noch 2 vorsorgliche Quarantänen die vom Arbeitgeber angeordnet worden sind, da wir einige positive Fälle im Büro hatten.
Leider hielt das berufliche Chaos recht lange an und es entwickelte sich immer mehr eine Art Depression in der auch der Alkoholkonsum anstieg.
Aus einem Bier zum Wochenende und Wein zum Genuss zum Essen wurde auch mal ein Feierabend Bier.
Irgendwann ohne es sich bewusst zu machen war ich bei 1-2 Feierabendbier a 0,5 an 2-3 Tagen in der Woche sowie 2-3 Gläsern Wein am Wochenende zum Essen oder gemütlichen Couchen.
Du schreibst, daß im Wesentlichen ab Anfang 2020 der gesteigerte Konsum begonnen hat. Mit diesen Mengen kommst nie hin.
Nennst hierbei als Motiv berufliche Hintergründe.
Die Aspekte vorweg, mit Scheidung etc. würde ich eher nicht erwähnen. Hier bist ohne Alk klar gekommen, somit für Mpu unrelevant.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

siehe Frage 9
Genau hier sollte das rein in konkreten Mengen. So wie sammski bereits angemerkt hat, will der GA eine Trinkkurve sehen, diese natürlich dann korrelierend mit Deinem Trinkmotiv.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Beim Ausgehen früher habe ich auch einer guten Stimmung heraus getrunken. Nach dem ich Alkohol konsumiert habe wurde ich noch enthemmter und lockerer. Ich fühlte mich mutiger und konnte so viel einfacher mit Leuten in Kontakt treten.
In der Phase vor der Trunkenheitsfahrt bewirkte der Alkohol ebenfalls eine positive Stimmung, so dass ich nicht ins Grübeln kam.
Hier fehlen die Trinkmotive komplett. In Frage 9 hast diese zwar erwähnt, wurden dort aber nicht gefragt.
mMn solltest diese Belastungen im Job weiter detaillieren. Weiß nicht, ob eine Depression zu nennen gut ist.
In Frage 27 zum Rückfallrisiko hast Stress und belastende Situationen genannt. Was waren das nun für welche, konkret?
Die von Dir aufgeführten Situationen sind alle nicht von langfristiger Dauer. Wenn den Job nun thematisierst, muß denke ich eine gewisse Unzufriedenheit sich schon angebahnt haben. Was waren denn das für Unsicherheiten eingangs?

Die Phase des gesteigerten Konsums sollte sich zwischen 1-3 Jahre belaufen, das kommt mit diesen Ausführungen nicht ganz hin.
Die Corona Pandemie begann 03/20 - Deine TF war 07/20.
Würde bedeuten, daß Dich in den 4 Monaten laufend hättest abschießen müssen, um eine Toleranz von 1,6‰ Dir anzueignen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Hier muss ich jedoch unterscheiden zwischen der Zeit vor 2020 und in dem halben Jahr vor der TF.

In der Zeit vor 2020 würde ich nach damaligem Maßstab den Alkoholkonsum als moderat bezeichnen. Im Kreis von Freunden, wenn Alkohol konsumiert wurde über den Abend waren es schon mal bis zu 3 Gläsern Wein pro Person.
In der Phase von Corona leider nicht. Aufgrund der eingeschränkten sozialen Kontakte, hat mein Freundeskreis und die Familie den gestiegenen Alkoholkonsum nicht mitgekriegt.

Leider, weil ich sicher bin, dass ein Feedback gekommen wäre und ich mich damit auseinander gesetzt hätte.
Hier würde ein schlichtes NEIN genügen.
 

Luke192960

Neuer Benutzer
Erstmal herzlichen Dank für das Feedback, werde mich nun an die Überarbeitung des Fragebogens machen.
Kurz vorab:
Noch nicht neu beantragt? Das kannst du eigentlich schnellstens tun. Gerade in Corona Zeiten sind BA-Zeiten vielleicht länger.
Inzwischen ist der Antrag mit allen Unterlagen raus. Durch einen guten Draht zu der Führerscheinstelle hat es 3 Tage gedauert. Mit dem Antrag habe ich direkt das MPI genannt. Die Akte ist seit letzer Woche da, ist bezahlt und am 24.06. steht die MPU an.
Ich bin gespannt, denn am Tag zuvor kriege ich meine zweite Covid Impfung, mal schauen ob ich die MPU mit Nebenwirkungen antrete.

Also möchtest du auf Abstinenz (AB) gehen?
Hast du schon vorher HAs/Urinprob. gehabt oder wäre das die Erste?

Ich frage nur, weil bei 1,63 pm und 40 J. kT schon sehr in Frage kommt; meine Meinung.
Nein, ich möchte kT angeben, dies aber mit einer Haaranalyse als Argument untermauern. Bisher hatte ich noch keine Haaranalyse/Urinprobe.
 

Luke192960

Neuer Benutzer
Du schreibst, daß im Wesentlichen ab Anfang 2020 der gesteigerte Konsum begonnen hat. Mit diesen Mengen kommst nie hin.
Nennst hierbei als Motiv berufliche Hintergründe.
Die Aspekte vorweg, mit Scheidung etc. würde ich eher nicht erwähnen. Hier bist ohne Alk klar gekommen, somit für Mpu unrelevant.

Hallo in die Runde, ich habe mir noch mal Gemacht über die Trinkkurve. Ja ihr habt recht, sowohl mit der kurzen Zeitspanne der Trinkentwicklung als auch die zu wenig ausgeführten beruflichen Motive.

Ich habe nun zwei Trinkkurven erstell, eine mit der Entwicklung seit dem ersten Konsum bis zur TF und eine 2 Jahre vor TF bis zur TF (um die Entwicklung in einem kleineren Zeitintervall besser darzustellen)
Folie1.JPG 1622799528741.png
Ich wäre euch dankbar, wenn ihr draufschauen könntet und mir ein Feedback geben könnten ob es nachvollziehbar ist.

> Trinkeinheiten ( 1 x 0,2 Bier)
> BAK (errechnet nach Widmark)
> Häufigkeit pro Monat (Trinktage; 0,66 = 2x in 3 Monaten)
Kurz in Stichpunkten (diese werde ich noch weiter ausführen)
1996:
Motorradführerschein mit 16. Meistens mit dem Motorrad unterwegs gewesen.
Im Schnitt 1x Monat a 2 Bier 0,5
1998:
Autoführerschein. Beginn Nebenjob als Pizzataxifahrer.
Im Schnitt 2 Trinkanlässe im Quartal (0,66 rechnerisch)
2004:
Umzug in eine größere Stadt, Aufgabe Pizzataxi
2005:
Neuer Freundeskreis vermehrt Nachtleben/Ausgehen am Wochenende
2007:
Umzug direkt in die Innenstadt (Nachtleben im Umkreis von 800m)
Steigerung Ausgehen
2010:
„Hochphase“ des Ausgehens und Alkoholkonsum
Ab 2011:
Neue Partnerschaft, zusammenziehen, Reduzierung des Ausgehens und Alkoholkonsum
2013:
Schwangerschaft, kompletter Verzicht auf Alkohol
2014:
Geburt Tochter, Alkoholkonsum am Wochenende gemeinsam mit Partnerin
2015:
Trennung, steigerung sowohl Menge als auch Einheiten. (single /ausgehen) aufgrund von Trennung
Ab 2017:
Reduzierung
2018:
Jobwechsel aus persönlichen Gründen
2019
nach einem Jahr Einarbeitung auftauchen erster Probleme im Job, Differenzen mit Vorgesetzten
Ab ca 03.2019 konstante steigerung der Trinkeinheiten als auch der Häufigkeit
Ab 03.2020 steigerung der Trinkeinheiten
 

sammski

Stamm-User
Guten Abend!

Also ich finde beide Diagramme sehr ausführlich und nachvollziehbar.
Der GA wird diese bestimmt nicht als negativ sehen, aber ob du sie ihm zeigst ist allein deine Sache. Habe da leider keinerlei Erfahrungen damit.
Hier fehlen die Trinkmotive komplett. In Frage 9 hast diese zwar erwähnt, wurden dort aber nicht gefragt.
mMn solltest diese Belastungen im Job weiter detaillieren. Weiß nicht, ob eine Depression zu nennen gut ist.

Jetzt musst du das nur noch richtig begründen, so wie Andi18 das schon geschrieben hat.
Corona/ Covid-19 > In Zeiten von Homeoffice etc. etc., wurde ja bereits schon öffentlich zugegeben, dass die Menschen vermehrt mehr "trinken".

Auch nicht weiter tragisch, wenn Bar´s, und Kneipen geschlossen haben.
Die inneren und äußeren Motive sollten noch besser erklärt werden.

Vielleicht könnte @x100f nochmal was dazu schreiben :)
 

Andi18

MPU Profi
sehe das genau so.
würde das erste Diagramm der letzten 25 Jahre gefühlt weglassen.
2018-2020 . Verständnisfrage für mich (1. Balken ), bedeutet das 2trinktage pro Monat mit je 6 TE?
wenn ja finde ich die Darstellung richtig gut. Da kannst gut die Belastungen daran orientieren
 

Luke192960

Neuer Benutzer
sehe das genau so.
würde das erste Diagramm der letzten 25 Jahre gefühlt weglassen.
2018-2020 . Verständnisfrage für mich (1. Balken ), bedeutet das 2trinktage pro Monat mit je 6 TE?
wenn ja finde ich die Darstellung richtig gut. Da kannst gut die Belastungen daran orientieren

Genau, das bedeutet jedes zweite Wochenende mit 6 TE, dann ab 2019 kontinuierliche Steigerung der Häufigkeit als auch der Menge.
Die inneren und äußeren Motive sollten noch besser erklärt werden.
Habe am Wochenende das Buch: Lieber schlau als blau durchgearbeitet und werde nun die inneren und äußeren Motive durcharbeiten.

Eine Frage in die Runde, ich bin mir unsicher ob ich die Haaranalyse machen soll.
Den Termin für die Haaranalyse habe ich am 16.06. (nicht beim MPI, sondern externes Labor), die MPU ist am 24.06. ich gehe nicht davon aus, dass die Ergebnisse bis zur MPU vorliegen,
bin mir entsprechend unsicher ob ich das Geld investieren soll, oder ob ich nicht in die MPU gehe und falls erforderlich beim MPI die Haaranalyse mache?

Was meint ihr?
 

Andi18

MPU Profi
Rein auf die HA bezogen hätte ich es vom Geld abhängig gemacht. Unabhängige Labore sind Bekannterweise kostenattraktiv.
Bei Avus liegt die HA mWn bei 175,- (was bezahlst Du?), was ich für einen Vermittler für ok erachte. Somit kannst, sollte Avus drauf bestehen, es davon abhängig machen. Beachte, die Wartezeit kommt halt oben drauf.

Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle die Leberwerte vorher ermitteln lassen und ggf. den CDT-Wert. Diese hast normalerweise nach 2 Tagen.
Mit dem CDT-Wert könntest bei Aufkommen des Wunsches nach einer HA entgegen argumentieren.

Habe am Wochenende das Buch: Lieber schlau als blau durchgearbeitet und werde nun die inneren und äußeren Motive durcharbeiten.
ich kenne dieses Buch nicht. Hab "leider" 3 Bücher zur Mpu Vorbereitung mir nächtlich reingezogen. So konnte ich diverseste Widersprüche erkennen, bis hin daß einer die Kategorie Alkohol-Missbrauch als Vorstufe zur -Gefährdung gesehen hat.
Diesen Terminologie-Fehler hatte ich lange gebraucht zu erkennen.
Bei vielen wird sogar behauptet, daß traumatische Kindheitserinnerungen einher gehen MÜSSEN, v.a. wenn die Zeiten gesteigerten Konsums über 6 Monate liegen. vor nicht all zu langer Zeit habe ich die Bücher in einer speziellen "Ablage" abgelegt.
Will damit nur sagen, sei vorsichtig was darüber liest. Es ist leicht verunsichert zu werden.
 

mako24

Benutzer
Eine Frage in die Runde, ich bin mir unsicher ob ich die Haaranalyse machen soll.
Den Termin für die Haaranalyse habe ich am 16.06. (nicht beim MPI, sondern externes Labor), die MPU ist am 24.06. ich gehe nicht davon aus, dass die Ergebnisse bis zur MPU vorliegen,
Hi, ein klares ja oder nein kann ich da auch nicht geben. Grundsätzlich bin ich Fan davon was schwarz auf weiß in der Hand zu haben, da ist ne HA schonmal ganz gut. Bei meiner ersten HA hatte ich Glück, Ergebnis hatte ich nach 9 Tagen im Briefkasten, bei der zweiten, die ich am Tag der MPU gemacht habe, dauerte es 14 Tage bis die zugestellt wurde...
 

Luke192960

Neuer Benutzer
Rein auf die HA bezogen hätte ich es vom Geld abhängig gemacht. Unabhängige Labore sind Bekannterweise kostenattraktiv.
Bei Avus liegt die HA mWn bei 175,- (was bezahlst Du?), was ich für einen Vermittler für ok erachte. Somit kannst, sollte Avus drauf bestehen, es davon abhängig machen. Beachte, die Wartezeit kommt halt oben drauf.

Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle die Leberwerte vorher ermitteln lassen und ggf. den CDT-Wert. Diese hast normalerweise nach 2 Tagen.
Mit dem CDT-Wert könntest bei Aufkommen des Wunsches nach einer HA entgegen argumentieren.

Also die HA liegt im Labor bei 155 €, bei Avus wurde mir gesagt 185 €. Wird wohl nicht pünktlich zur MPU da sein. Überlege ob ich das proaktiv anspreche, dass diese noch unterwegs ist, oder erst wenn man auf das Thema kommt.
Den CDT Wert lasse ich ganz kurz vor der MPU noch mal checken, wird zwar nach Auskunft der AVUS nicht anerkannt, aber dann habe ich wenigstens eine Chronologie von 6 Untersuchungen.
 

Luke192960

Neuer Benutzer
Noch mal eine Bitte in die Runde, ich habe mich noch mal hingesetzt und den Fragebogen überarbeitet,
ich wäre Euch allen Dankbar, wenn ihr noch mal drüber schauen könntet und mir ein Feedback geben würdet:

Auch eine Bitte, kann jemand den BAK noch mal nach Widmark gegenrechnen? Ich komme bei der Trinkmenge und der Zeit mit einem Wasseranteil von 0,68 und einer Abbaurate von 0,15 /Std auf rund 1,66 BAK.


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,80
Gewicht: 84,3
Alter: 40

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.07.2020
BAK: 1,63

Trinkbeginn: 19:00
Trinkende: 2:50
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:00

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, wurde am 15.02.21 durch den Anwalt an die Staatsanwaltschaft geschickt.
Hab ich neu beantragt: noch nicht
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein (nur der Anwalt)
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland
: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: im Schnitt alle 6 Wochen ein Glas Wein zum Essen.
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nächsten Monat geplant
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: 5 bisher

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI): voraussichtlich AVUS
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine



-------------------------

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am Freitag den 04.07.2020 war ich mit meinen Jungs zum gemeinsamen Pokern verabredet.
Ich habe einen Freund eingesammelt und wir sind zusammen zu einem anderen Freund gefahren.
Auf dem Weg dahin, habe ich einen Anruf erhalten, dass mein langjähriger Arbeitskollege, mit dem ich fast 12 Jahre eng zusammengearbeitet habe und befreundet war, überraschend verstorben ist. 1 Woche vor seinem Ruhestand.
Das hat mich ziemlich umgeworfen. Als wir bei dem Gastgeber ankamen, habe ich beschlossen, dass ich gerne ein paar Bierchen trinken möchte. Also habe ich meinem Kumpel meine Autoschlüssel in die Hand gedrückt, ihn zum Fahrer des Abends erkoren und sein Bier übernommen.
Gegen 23 Uhr haben wir die Pokerrunde aufgelöst, da der Gastgeber sehr betrunken war und es keinen Spaß gemacht hat weiter zu spielen.
Der Fahrer meines Autos fragte mich, ob wir noch in eine Kneipe könnten, da dort noch Freunde von ihm sind (ich kenne diese nur beiläufig), unter anderem auch seine Freundin.
Da ich noch nicht müde war, habe ich zugestimmt und wir sind dahingefahren. Wir saßen ca. 1,5 – 2 Stunden zusammen.
Da der Freund auch Bier trinken wollte, haben wir uns entschieden mein Auto stehen zu lassen. Ich bekam meine Schlüssel wieder, damit ich es am nächsten Tag abholen kann.
Gegen Der Freund hat irgendwann seine Freundin mit dem Taxi nach Hause gebracht, wollte aber wiederkommen.
Irgendwann als er immer noch nicht wieder da war, ich inzwischen recht müde, habe ich beschlossen mich alleine auf den Heimweg zu machen.
Draußen waren keine Taxis, die SBahn fuhr nicht mehr, also beschloss ich mich zu Fuß auf den Heimweg zu machen (ca 1,6 km).
Auf der halben Strecke stand mitten auf dem Fußweg ein E Roller. Da ich die App auf dem Handy zwei Wochen davor installiert hatte (musste beruflich quer durch die Stadt und hatte da diesen Roller gemietet), kam ich auf die Idee doch den weiteren Weg mit dem Roller zurück zu legen.

Schnell angemietet, drauf und losgefahren. Nach ca 200m habe ich festgestellt, dass meine Wahrnehmung mich täuscht und ich nicht mehr wirklich in der Lage bin sicher zu fahren.
Also wollte ich den Roller abstellen. Da ich mich selbst immer wieder darüber aufrege, dass die ERoller überall mitten auf den Wegen abgestellt werden, wollte ich den nicht einfach so stehen lassen, sondern auf der anderen Straßenseite (SBahn haltestelle mit Fahrradständern) abstellen.
Beim Überqueren der Straße muss ich den Bordstein in einem zu steilen Winkel erwischt haben, so dass ich Kopfüber mit dem Gesicht auf den Bürgersteig aufgeschlagen bin.

Als ich blutend auf dem Bürgersteig lag, kam ein Passant zu Hilfe und ich bat ihn einen Krankenwagen zu rufen. Mit dem Krankenwagen kam auch eine Polizeistreife, die mich ins Krankenhaus begleitet hat und dort wurde mir gegen 4:00 Uhr eine Blutprobe mit 1,63 %BAK entnommen.
Die Verletzung im Gesicht und an den Händen ist zum Glück verheilt. Die nicht korrekt zusammengewachsene Lippe und Narbe bleibt mir erhalten.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Trinkzeit von 19:00 Uhr bis ca. 2:50 Uhr
19:00-20:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier
20:00-21:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier
21:00-22:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1x 0,02 Gin (Tonic)
22:00-23:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1x 0,02 Gin (Tonic)
23:00-24:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca
00:00-1:00 : 2 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca
1:00-2:00 : 2 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca
2:00-2:50 : 1x 0,3 l Helles Bier ,1 x 0,02 Sambucca

Trinkbeginn 19:00 Uhr, Blutabnahme 4:00 Uhr. (9Std)
Bier: 4480 ml
Schnaps: 120 ml

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ca. 200 Meter gefahren, geplant waren 900 Meter (Reststrecke bis nach Hause).

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, in dem Moment wo ich losgefahren bin kam recht schnell die Erkenntnis, dass meine Einschätzung falsch ist. Deshalb wollte ich auch die Fahrt beenden.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mich meines alkoholisierten Zustandes bewusst, (auch wenn nicht in dem Maße) kam für mich das Autofahren nicht in Frage. Nach Ausschluss aller anderen Fortbewegungsmittel blieb der Fußweg über.
Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause und habe in dem Moment als der Roller auf dem Fußweg stand nicht als Fortbewegungsmittel mit einer Teilnahme am Straßenverkehr verbunden, sondern als Möglichkeit schnellstmöglich nach Hause zu kommen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ohne genaue Daten nennen zu können, habe ich bestimmt nach einem Sektsalut bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern am Straßenverkehr teilgenommen.
Hier habe ich aber auch drauf geachtet, dass es nicht mehr als 0,1 ml Sekt waren und die Fahrt erst Stunden später ist.
Bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich immer die Teilnahme am Straßenverkehr mit dem PKW, Motorrad oder Fahrrad unter Alkoholeinfluss strickt getrennt. Fahrrad fahre ich immer nur um mich sportlich zu betätigen. Auto und Motorrad galt und gilt seit jeher eine strikte Grenze.
Auch schon in der Jugend galt, wenn ich mich ans Steuer setze, dann mit 0,00 %.
Bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich den Roller nicht bewusst als Fahrzeug wahrgenommen, obwohl ich es hätte besser wissen müssen.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

An meinem 16ten Geburtstag mein ersten zwei Bier, hier einen berauschten Zustand zum ersten mal erlebt.
 

Luke192960

Neuer Benutzer
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Ab dem 16ten Lebensjahr, erster Kontakt mit Alkohol, ca. ein 0,5 (2,5 TE) Bier im Monat.
In der Regel mit dem Motorrad unterwegs gewesen.
Ab dem 18ten Geburtstag direkt Autoführerschein gemacht und am gleichen Tag bei einer Pizzeria als Pizzataxifahrer angefangen.
Die Jahre 1998-2000 6-7 Tage die Woche in den Abendstunden gearbeitet, danach nur am Wochenende (Fr-So). Trinkanlässe waren im Schnitt 2 mal im Quartal (0,66 s. Grafik) mit 2 0,5 Bier (5 TE).
An den Wochenenden nach meiner Schicht in der Pizzeria habe ich zum Feiern in die Disco alle mitgenommen, mir den Eintritt und meine 3-4 Cola bezahlen lassen und anschließend alle nach Hause gebracht.
Herbst 2004 bin ich in eine größere Stadt gezogen und den Nebenjob aufgegeben.
Die Menge der Trinkeinheiten ist gleich geblieben bei 2 x 0,5 Bier (5 TE), jedoch die Häufigkeit gestiegen. Jedes zweite Wochenende mit Freunden in die Stadt ausgehen.
2007 erneuter Umzug, direkt in die Innenstadt (350m von der „Partymeile“/bzw Ausgehhotspots entfernt).
Stetiger Anstieg der Trinkmenge und auch Anstieg der Häufigkeit.
Die ich nenne sie „Hochphase“ um das 30te Lebensjahr (2010). Anfang 2011 eine neue Partnerschaft und immer weiter Abnahme der Trinkmenge.
Kompletter Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft (2013). Nach der Schwangerschaft und Stillzeit regelmäßiger Konsum am Wochenende mit der Partnerin. Als frischgebackene Eltern am Wochenende nachdem Tochter im Bett war, gemeinsam Kochen und Wein zum Essen.
Herbst 2015 Trennung, danach eine Steigerung der Trinkmenge und auch Häufigkeit durch häufigeres Ausgehen.
2018 Jobwechsel, nach der Einarbeitungsphase seit 2019 konstante Steigerung der Trinkeinheiten und der Häufigkeit, in 2020 weiterhin konstanter Anstieg, bis zur TF.
Ab der Trunkenheitsfahrt Abstinenz, nach 5 monatiger Abstinenz zu Heiligabend 1 Glas Wein und zu Silvester 1 Glas Sekt.
Zu meinem Geburtstag im März ein Glas Wein, zum Geburtstag meiner Partnerin im Mai ein Glas Wein.

Hier die beiden Trinkkurven:
Folie1.JPG

Folie2.JPG



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Siehe Frage 9.
? oder hier genau Bier und Wein benennen?

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Bis 2013 nur bei geselligen Anlässen, beim Ausgehen, Geburtstagen und Grillabenden.
Nach der Schwangerschaft mit der Partnerin am Wochenende zum Essen beim gemeinsamen kochen. Ausgegangen sind wir da nicht.
Ab Herbst 2015 erneut nur bei geselligen Anlässen, beim Ausgehen, Geburtstagen und Grillabenden.
Ab 2019 mit meinem besten Freund meistens zu Hause.
Mit Beginn der ersten Kontaktbeschränkungen nur noch mit dem besten Freund (auch Nachbar) zu Hause.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Beim Ausgehen früher habe ich auch einer guten Stimmung heraus getrunken. Nach dem ich Alkohol konsumiert habe wurde ich noch enthemmter und lockerer. Ich fühlte mich mutiger und konnte so viel einfacher mit Leuten in Kontakt treten.
Nach dem Jobwechsel in 2018 folgte erstmal eine Einarbeitungsphase, ich musste erstmal die Strukturen kennenlernen und vieles in dem Sachgebiet war neu, bzw wurde anders gehandhabt wie in meinen ehemaligen Unternehmen.
Nach ca. einem Wirtschaftsjahr (Hintergrund: Ich bin Finanzcontroller und erst nach einem Jahr hat man alle Etappen; Planaufstellung, Bewirtschaftung, Abschluss durchlaufen) tauchten immer mehr Probleme in meinem Sachgebiet auf.
In meiner Position muss ich bis zu einem gewissen Grad in jeden Entscheidungsprozess eingebunden werden, der finanzielle Auswirkungen hat.
Angefangen von organisatorischen Entscheidungen bis hin zur Personaleinstellungen.
Leider zeichnete sich immer mehr ab, dass mein Vorgänger ein anderes Verständnis für die Position hatte und über die Jahre ein anderes Verständnis für die Position etabliert wurde.
Es herrschte eine marginale Kommunikationsstruktur, Informationen und Entscheidungen wurden kaum kommuniziert oder unklar. Es gab kaum Abgrenzungen der einzelnen Verantwortungsbereiche und somit kam es öfters vor, dass mehrere Leute an den gleichen Arbeitsaufträgen gearbeitet haben.
Konstruktive Kritik gegenüber den Vorgesetzten wurde nicht angenommen, der Appell aus unterschiedlichen Abteilungen (auch mir) daran zu arbeiten und dies zu ändern wurde nicht angenommen.
Es gab kein Gefühl der Rückendeckung seitens der Vorgesetzten im Hinblick auf die eigens getroffenen Entscheidungen.
Den typischen Arbeitsalltag kann man sarkastisch so beschreiben, mit Arbeitsbeginn hat man eine ToDo Liste mit Arbeitsaufträgen die man sich für den Tag vornimmt.
Nach 30min kommt ein Telefonanruf, mit einem „projekt“ welches schon begonnen wurde. Die nächste Stunde sucht man sich quer durch das Unternehmen Informationen zusammen, damit sich ein genaueres Bild ergibt. In Stunde 3-4 erstellt man einen Plan und macht ein Gesamtkonzept , in der 5 Stunde stellt man fest, dass 2 andere Abteilungen genau das gleiche machen.
Sobald man alles unter den Hut gebracht hat, stellt sich heraus, dass die oberste Führungsebene anders entschieden hat oder sogar die oberste Führungsebene parallel selbst einen Plan erstellt hat und den schon weiter nach oben kommuniziert hat, ohne mich zu beteiligen.
Nicht zu vergessen, die ToDo Liste ist immer noch da, mit dem Unterschied, dass am morgen ggf 20 ToDo´s drauf waren und am Nachmittag 30.
Alle Versuche Struktur in das ganze zu bringen scheiterten an den Vorgesetzten. Auch wenn man bei einzelnen Problemen versucht hat diese nicht nur vom Tisch zu schaffen, sondern in die Ursache Struktur reinzubringen, damit bei einem erneuten Projekt die Schwierigkeiten nicht auftauchen, wurden diese Bemühungen durch die Vorgesetzten anders vorgelebt und die anderen Abteilungen wurden nicht in die Verantwortung gezogen.
Das Gefühl entwickelte sich immer mehr zur Sisyphusarbeit. Kaum hatte man das Gefühl mit dem Stein an der Spitze angekommen zu sein, rollte dieser runter und man begann wieder von vorne.
Mit Beginn der Coronapandemie wurde es noch Chaotischer, der Betrieb (Kulturbranche) kam mehr oder weniger zum erliegen. Die gesamte Jahresplanung wurde über Bord geworfen, stündlich gab es neue Vorgaben und schnellstmöglich musste geschaut werden wie man noch den Betrieb einigermaßen am laufen halten kann und vor allem auch eine finanzielle Prognose (was ja noch schwieriger ist, wenn ich nicht in Kenntnis gesetzt werde was geplant ist).
Da ich einer der wenigen bin, die den Liquiditätsfluss (Zahlungen Rechnungen und Löhne) sicherstellen kann, wurde ich ins Homeoffice geschickt um einem Ausfall durch eine Coronaerkrankung vorzubeugen.
Nach genau 6 Tagen (obwohl ich von zu Hause aus 12-14 Std am Tag gearbeitet habe) wurde ich wieder in den Betrieb zurückgeholt, weil ja Homeoffice nicht funktionieren würde.

Diese ganze Situation belastete mich persönlich sehr, da ich durch den eigenen Anspruch an mich selbst immer der Meinung war, dass ich es doch schaffen kann und muss, dass es durch eine gewisse Struktur doch machbar ist, dass der Laden vernünftiger läuft.
Es steigerte sich immer mehr zu einem inneren Kampf, einen Kampf zwischen innerer Resignation und Aufgabe (ich mache nur noch das was ich machen muss) und dann doch den Wunsch etwas bewegen und ändern zu wollen und die Arbeitsprozesse zu optimieren.
Hinzu kam noch die Coronapandemie an sich, das komplette Runterfahren der sozialen Kontakte, nur noch digitaler Kontakt mit meinen Eltern, der Kampf um Toilettenpapier, einkaufen mit Schlange stehen.
Durch die ganze Belastung konnte ich immer schlechter Schlafen und vor allem kaum noch abschalten, da mir permanent die Arbeit im Kopf schwirrte, sogar so stark, dass ich Nachts wenn ich wach wurde, mir Notizen für den nächsten Tag gemacht habe weil mir etwas eingefallen ist.

Mein bester Freund, der auch mein Nachbar war (gleicher Gebäudekomplex verbunden durch eine Tiefgarage) war schon davor regelmäßig bei mir am Wochenende und wir haben gemeinsam Bier getrunken und gequatscht.

Mit der Zeit wurde es mehr und vor allem ab Anfang 2020 auch öfters. So kam es auch dass wir auch öfters uns in der Woche getroffen haben.
Der Alkoholkonsum half mir dabei den ganzen beruflichen Stress zu vergessen und abzuschalten, mit dem Kumpel einfach Lachen und ein paar gemütliche Stunden zu verbringen und Abends einzuschlafen und nicht mich noch an den Rechner setzen und Arbeiten.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol wurde ich enthemmter und redseliger und in einer positiven Stimmung.
Wenn es viel Alkohol war, wurde ich sehr schnell müde, konnte recht schnell einschlafen aber dafür recht unruhig schlafen, dadurch litt ich am nächsten Tag unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und konnte mich selbst schlecht motivieren.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Hier muss ich jedoch unterscheiden zwischen der Zeit vor 2020 und in dem halben Jahr vor der TF.
In der vor 2020 würde ich nach damaligem Maßstab den Alkoholkonsum als moderat bezeichnen. Im Kreis von Freunden, wenn Alkohol konsumiert wurde über den Abend waren es schon mal bis zu 3 Gläsern Wein pro Person, deshalb wurde dieser nicht als kritisch angesehen.
In der Phase von 2019 bis zur TF leider nicht. Aufgrund der eingeschränkten sozialen Kontakte, hat mein gesamter Freundeskreis und die Familie den gestiegenen Alkoholkonsum nicht mitgekriegt, lediglich der beste Freund der entsprechend seinen Alkoholkonsum auch gesteigert hat.
Leider, weil ich sicher bin, dass ein Feedback gekommen wäre und ich mich damit auseinander gesetzt hätte.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Direkte Auswirkungen auf mein Umfeld gab es keine. Auf mein Leben schon. Ich war nicht so leistungsfähig wie heute, war träge und unmotiviert.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Den Zeitraum 2020 vor der TF ausgeklammert; Nein.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, in dem Zeitraum als meine damalige Freundin schwanger war und als sie gestillt hat, habe ich bewusst komplett auf Alkohol verzichtet.
Bis zur TF und der anschließenden Auseinandersetzung mit dem Alkoholkonsum war ich bis dahin der Meinung, dass sich der Alkoholkonsum in einem moderaten Rahmen bewegt und sah keine Notwendigkeit komplett auf Alkohol zu verzichten.

19. In welcher Kategorie eines Alkoholtrinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Bis 2020 habe ich meinen Alkoholkonsum als moderat, bzw. im Rahmen der gesellschaftlichen Norm gesehen. Weit weg von der gesellschaftlich eingeprägten Vorstellung eines alkoholgefährdeten Menschen geschweige eines Alkoholikers.
Im Zuge meiner Aufarbeitung muss ich gestehen, dass ich ein anderes Bild von mir selbst vor der TF habe. Ich würde sogar von einer gewissen Art von Abneigung bzw. Ekel von mir selbst sprechen. Mein Konsum bewegte sich alles andere als in einem moderaten Rahmen und wenn ich diesen auf diesem Level weitergeführt hätte, hätte dies durchaus zu weiteren Schäden geführt.
Rückblickend betrachtet würde ich von einer Alkoholgefährdung sprechen, da sich der Alkoholkonsum im letzten Jahr gesteigert hat und immer mehr eine Toleranz und Alkoholgewöhnung sich entwickelte.
 

Luke192960

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, ich trinke noch Alkohol, ich praktiziere das kontrollierte Trinken.
Ich trinke Alkohol zu besonderen Anlässen, hierzu gehören für mich Heiligabend, Silvester, mein Geburtstag, der Geburtstag meiner Partnerin, oder runde Geburtstage im engeren Familienkreis.
Hierbei plane ich mindestens 2 Monate im Voraus, sowohl die Trinkanlässe als auch die Trinkmenge (max 2 x 0,1 Wein, oder 2x 0,33 Bier; keinen Schnaps mehr) und die Rahmenbedingungen; wie ich nach Hause komme etc.
Um den bewussten Umgang zu praktizieren und Erfahrungen zu sammeln, habe ich dies schon zu den erwähnten Anlässen (Weihnachten, Silvester, 2x Geburtstage) praktiziert.
Der nächste ist der runde Geburtstag im August.
Wenn ich eine Trinkeinheit zu mir nehme mache ich das dann ganz bewusst und erfreue mich lediglich am Genuss.
Ansonsten habe ich bisher auch schon positive Erfahrungen gesammelt bei geselligen Anlässen wie sonstige Geburtstage, Grillabende und auch Pokerabende im Freundeskreis an denen Alkohol konsumiert wird, diese komplett mit Freude abstinent zu erleben.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
09.05 (Geburtstag meiner Partnerin) Glas Rotwein 0,2 L

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Der Unfall hat mir verdeutlicht, dass ich ein sehr großes Glück hatte, dass nur ich mir Verletzungen zugefügt habe und niemand sonst zu Schaden gekommen ist. Dass ich andere Verkehrsteilnehmer leichtsinnig in Gefahr bringen konnte.
Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema nehme ich mich viel bewusster wahr, ich habe gemerkt, dass ich ohne den Alkohol vier mehr gewinne.
Ich bin ausgeschlafener, motivierter, ich bin im Büro viel produktiver. Ich gehe Probleme strukturiert an und versuche diese zu lösen.
Meine Wochenenden gestalte ich auch produktiver, ich pflege meine sozialen Kontakte, habe mir einen Garten zugelegt und gehe dort mit voller Tatendrang Umbaumaßnamen an generell genieße ich es, durch meine gestiegene Energie den Tag produktiver zu gestalten.

Ich merke auch, dadurch, dass ich Alkohol nicht mehr zum "abschalten" nutze, ich viel positiver dem leider immer noch vorherrschende Chaos ins Auge blicken kann. Ich gehe das Lösungsorientierter an und Arbeite an Verbesserungen im Beruf mit anstatt mich dem Hinzugeben und alles auf mich zukommen zu lassen. Ich habe mich sehr weiterentwickelt und bin vollkommen zufrieden mit der aktuellen Lebenssituation.

Ich möchte in Zukunft in einem kontrollierten Rahmen und zu gegebenen Anlässen im Rahmen der festgelegten Regeln des kontrollierten Trinkens auch den Genuss von Alkohol wahrnehmen, jedoch nicht darüber hinaus um nicht die gewonnene Lebensqualität zu gefährden. Ich bin überzeugt, dass ich eine sehr verantwortungsvolle und willensstarke Person bin, die sehr gut in der Lage ist mit Alkohol umzugehen und die Aufarbeitung des gesamten Themas und der bisher praktizierte Umgang mit Alkohol mich gelehrt hat die alten Strukturen und Verknüpfungen des alten Alkoholkonsums aufzulösen und den Alkohol als Besonderheit aber auch als Suchtmittel mit einem Gefahrenpotential anzusehen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Aus zwei Aspekten heraus, zum einen möchte ich nie wieder mich selbst und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen im Hinblick darauf, dass ich auch eine Verantwortung gegenüber meiner Tochter habe was mein Leben angeht und ich nie damit klarkommen würde wenn ich andere Verkehrsteilnehmer verletzen würde.

Der zweite Aspekt ist, das sich im Rahmen der Aufarbeitung gemerkt habe, das sich einen falschen und missbräuchlichen Umgang mit Alkohol hatte, das ist mir leider erst durch die TF bewusst geworden.
Bei der Aufarbeitung der Gründe ist mir einiges über meine Persönlichkeit klar geworden und dadurch bin ich zu der nachhaltigen Erkenntnis gekommen weder mir noch anderen Schaden zu wollen und Alkohol nur noch kontrolliert und zu gegebenen Anlässen zu genießen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Als aller erstes habe ich mich mit dem Thema Alkohol an sich beschäftigt und mit den Trinkeinheiten und dem Alkoholgehalt.
Hierzu habe ich die App Me Self Control genutzt. Hier war das erste Schlüsselerlebniszu sehen, wieviel reiner Alkohol in den einzelnen Trinkeinheiten enthalten ist und was als risikoarmer / riskanter Konsum gewertet wird.
Ich habe einige Gespräche mit dem befreundeten Psychologen geführt. Auch habe ich an einer Sitzung der anonymen Alkoholiker teilgenommen.
Vor allem hier hat sich auch meine Sichtweise gewandelt und geholfen zu erkennen, dass Alkohol eine Droge ist und nur weil sie weitgehend gesellschaftlich anerkannt ist man sich dessen immer bewusst sein muss. Denn ansonsten ist der Grad zwischen risikoarmen Alkoholkonsum über Alkoholgefährdung hin zur Alkoholsucht ein schmaler.
Mit Freunden und Arbeitskollegen sowie Familie habe ich offen über das Thema gesprochen.
Ich muss zugeben, bei einigen wenigen bekam ich Mitleid als Reaktion, ja richtig Mitleid, im Sinne ich armer, der jetzt nicht trinken kann.
Als ich aber meine geänderte Einstellung zum Umgang mit Alkohol näher erläutert habe und erklärt habe wieso ich nun bewusst mit Alkohol umgehe und welche positiven Auswirkungen das auf mein Leben hat, erhielt ich ein weitgehend ein positives Feedback.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Der wichtigste positive Veränderung ist, dass ich in stressigen Phasen viel positiver eingestellt bin. In den Momenten, in denen ich früher mir ein Feierabendbier oder Wein gegönnt hätte, mache ich Sport, fahre in den Garten, koche etwas leckeres zu Essen oder entspanne einfach auf der Couch.
Ich bin körperlich viel fitter, habe abgenommen, verfüge über mehr Energie und bin viel aktiver.
Ich bin viel ausgeglichener und vor allem zuversichtlicher und zielstrebiger. Ich genieße mein Leben und die neu gewonnene Lebensqualität nun viel bewusster und gestalte mein Leben sowohl beruflich als auch privat viel aktiver.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Trinkmotive:
Aus einer guten Stimmung heraus


Ich habe mit meinem Freundes und Familienkreis das Thema offen kommuniziert. Meine Strategie ist, bewusst einige wenige Trinkanlässe zu planen und auch das Limit festzulegen und auch dieses mit dem Freundes/Familienkreis zu kommunizieren.
Ansonsten auch offen die Entscheidung kommunizieren wieso ich nichts konsumieren möchte.
Hier bin ich mir sicher, dass dies entsprechend akzeptiert wird und sollte der Fall eintreffen, dass dies nicht akzeptiert wird, werde ich mich von den Personen distanzieren.

In belastenden Situationen/Phasen
Mein mögliches Rückfallrisiko wäre wieder in alte Verhaltensmuster verfallen und meinen Stress und Ärger in mich hineinfressen und versuchen abzulenken. Um dem entgegenzuwirken, habe ich einiges geändert bei dem ich schon positive Erfolge erzielen konnte.
Ich habe einen Arbeitskreis ins Leben gerufen aus unterschiedlichen Abteilungen welcher nun in regelmäßigen Abständen Workshops mit der Leitungsebene führt, in denen die Missstände angesprochen werden und Lösungen erarbeitet werden.
Hierbei habe ich auch für mich persönlich herausgearbeitet, dass ich an bestimmte Prozesse (egal ob bewusst oder unbewusst) eine Erwartungshaltung an den Tag lege. Sobald diese nicht in der Form erfüllt wird, führt es zu einem persönlichen Frustrationslevel bzw. Enttäuschung.
Dies habe ich bereits gegenüber meinen Vorgesetzten kommuniziert, dass ich direkt ein entsprechendes Feedback gebe. Ob und wie das dann von denen angenommen oder umgesetzt wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Es hilft mir aber besser mit dem Frust umzugehen.

Im Gegensatz zu früher, habe ich gelernt, diesen Frust nicht mehr nach Hause zu nehmen, sondern mit dem Feierabend im Büro zu lassen. Natürlich gelingt es nicht immer, aber an diesen Tagen sorge ich aktiv für einen Ausgleich zum Runterkommen in Form von Sport oder Gartenarbeit. Derzeit bin ich beruflich optimistischer gestimmt und arbeite gerne hier, weil ich sehe, dass wir alle gemeinsam begonnen haben etwas zu ändern. Ob es am Ende tatsächlich nachhaltig zu einer positiven Entwicklung führen wird, wird sich zeigen.

Eins steht auf jeden Fall fest, es liegt an mir aktiv daran zu arbeiten etwas zu verbessern und wenn ich an den Punkt komme an dem ich nichts mehr bewirken kann, werde ich die Konsequenzen ziehen und eine andere Stelle antreten.

Der wichtigste Punkt ist aber, dass ich gelernt habe egal ob mit beruflichem oder privaten Stress besser umzugehen und auf mich selbst zu achten und vor allem, dass Alkohol keine Lösung, auch nicht kurzfristig ist, sondern im Gegenteil noch mehr negative Aspekte nach sich zieht.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ein Rückfall wäre für mich die Überschreitung der vorher festgelegten Trinkanlässe und Mengen. Das bedeutet für mich aber auch dass das vorher festlegen nicht spontan stattfindet eine Stunde vorher oder einen Tag vorher.
Auch würde ein Rückfall in die alten Gewohnheiten für mich bedeuten, wenn ich wieder zum Alkohol greifen würde als Stressbewältigung oder Ablenkung.
Momentan kann ich mir nicht vorstellen in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Da ich nicht abschätzen kann was noch im meinem Leben passiert will ich weiterhin meinen Alkoholkonsum protokollieren mit Hilfe der App. Ein Vorteil dieser App ist auch die Einbeziehung der so genannten Vertrauten. Diese Personen haben Zugriff auf die Daten der App und können den Alkoholkonsum mitverfolgen und können entsprechend automatisch telefonisch kontaktiert werden und ein entsprechendes Feedback geben.

Zwar kann ich es mir momentan nicht vorstellen, aber sollte ich Ansatzweise in Richtung der alten Muster verfallen, würde ich einen konsequenten Cut machen und komplett auf Alkohol verzichten.
Denn die jetzt wiedergewonnene positive Lebensenergie möchte ich nicht wieder aufs Spiel setzen und vor allem möchte ich mein Leben bewusst gestalten. Das letzte Jahr hat mir erschreckenderweise gezeigt wie schnell eine Alkoholgewöhnung sich entwickeln kann und ich bin dankbar für das Wachrütteln und die neu gewonnene Lebensqualität.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Als allererstes habe ich direkt die entsprechende App für den E Roller gelöscht. Damit ist ausgeschlossen, dass eine spontane Anmietung möglich ist. Der Hauptgrund hierfür war aber, dass mir die Erfahrung gezeigt hat, dass diese gefährlich sind, was auch die Unfallstatistiken zeigen, unabhängig davon ob mit oder ohne Alkoholeinfluss.
Sollten Trinkanlässe anstehen, wird im Vorfeld genauso wie die Trinkmengen das nach Hause kommen festgelegt und geplant. Egal ob Taxi, Sbahn oder jemanden der als Fahrer bestimmt wird.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
 

Andi18

MPU Profi
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


[...]
Diese ganze Situation belastete mich persönlich sehr, da ich durch den eigenen Anspruch an mich selbst immer der Meinung war, dass ich es doch schaffen kann und muss, dass es durch eine gewisse Struktur doch machbar ist, dass der Laden vernünftiger läuft.
Es steigerte sich immer mehr zu einem inneren Kampf, einen Kampf zwischen innerer Resignation und Aufgabe (ich mache nur noch das was ich machen muss) und dann doch den Wunsch etwas bewegen und ändern zu wollen und die Arbeitsprozesse zu optimieren.
Hinzu kam noch die Coronapandemie an sich, das komplette Runterfahren der sozialen Kontakte, nur noch digitaler Kontakt mit meinen Eltern, der Kampf um Toilettenpapier, einkaufen mit Schlange stehen.
Durch die ganze Belastung konnte ich immer schlechter Schlafen und vor allem kaum noch abschalten, da mir permanent die Arbeit im Kopf schwirrte, sogar so stark, dass ich Nachts wenn ich wach wurde, mir Notizen für den nächsten Tag gemacht habe weil mir etwas eingefallen ist.

Mein bester Freund, der auch mein Nachbar war (gleicher Gebäudekomplex verbunden durch eine Tiefgarage) war schon davor regelmäßig bei mir am Wochenende und wir haben gemeinsam Bier getrunken und gequatscht.

Mit der Zeit wurde es mehr und vor allem ab Anfang 2020 auch öfters. So kam es auch dass wir auch öfters uns in der Woche getroffen haben.
Der Alkoholkonsum half mir dabei den ganzen beruflichen Stress zu vergessen und abzuschalten, mit dem Kumpel einfach Lachen und ein paar gemütliche Stunden zu verbringen und Abends einzuschlafen und nicht mich noch an den Rechner setzen und Arbeiten.
Schau Dir hierzu noch die Trinkmotive an, welche wahrscheinlich gut wäre im markierten Bereich teils mit einzuflechten.
Den ersten Teil ist zwar interessant, aber glaube einen GA wird das derart detailliert weniger interessieren, sodaß er Dich vmtl abwürgen wird.

Hab mir nur noch auf die Schnelle die Diagramme angeschaut. Hierzu der Hinweis. Wenn natürlich an Deinem 30er schon die Hochphase des Trinkens Dir antrainiert hattest über einen Zeitraum von überschlagen 3 Jahre, Du aber diesen Job damals nicht ausgeübt hattest, wird die Frage kommen, warum Du damals getrunken hast..
Folglich würde ich Dir empfehlen über diesen Umstand nochmals nachzudenken.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Danke für die Erinnerung Andi18, ich hatte den Text schon verfasst aber noch nicht abgeschickt... :smiley138:

Hallo Luke,

nachfolgend möchte ich dir ein Feedback zu deinem FB geben. Es mag sein dass einiges davon provokant auf dich wirkt, es ist jedoch dazu gedacht über das eine oder andere noch einmal nachzudenken. Ich möchte noch explizit erwähnen dass ich vorher nicht die Anmerkungen der anderen User lese um bei meinen Antworten objektiv zu bleiben:

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am Freitag den 04.07.2020 war ich mit meinen Jungs zum gemeinsamen Pokern verabredet.
Ich habe einen Freund eingesammelt und wir sind zusammen zu einem anderen Freund gefahren.
Auf dem Weg dahin, habe ich einen Anruf erhalten, dass mein langjähriger Arbeitskollege, mit dem ich fast 12 Jahre eng zusammengearbeitet habe und befreundet war, überraschend verstorben ist. 1 Woche vor seinem Ruhestand.
Das hat mich ziemlich umgeworfen. Als wir bei dem Gastgeber ankamen, habe ich beschlossen, dass ich gerne ein paar Bierchen trinken möchte. Also habe ich meinem Kumpel meine Autoschlüssel in die Hand gedrückt, ihn zum Fahrer des Abends erkoren und sein Bier übernommen.
Gegen 23 Uhr haben wir die Pokerrunde aufgelöst, da der Gastgeber sehr betrunken war und es keinen Spaß gemacht hat weiter zu spielen.
Der Fahrer meines Autos fragte mich, ob wir noch in eine Kneipe könnten, da dort noch Freunde von ihm sind (ich kenne diese nur beiläufig), unter anderem auch seine Freundin.
Absoluter Kardinalfehler! Bei der MPU niemals, wirklich niemals bei Genussgiften wie den Alkohol verniedlichen!
Du wolltest keine "Bierchen" trinken, klar?
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Trinkzeit von 19:00 Uhr bis ca. 2:50 Uhr
19:00-20:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier
20:00-21:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier
21:00-22:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1x 0,02 Gin (Tonic)
22:00-23:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1x 0,02 Gin (Tonic)
23:00-24:00 : 1 x 0,5 l Helles Bier, 1 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca
00:00-1:00 : 2 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca
1:00-2:00 : 2 x 0,3 l Helles Bier, 1x 0,02 Sambucca
2:00-2:50 : 1x 0,3 l Helles Bier ,1 x 0,02 Sambucca
Die Widmark-Formel ist jetzt nicht so meins, von daher halte ich mich diesbzgl. zurück.
Ich richte mich idR nach dem von uns verwendeten Promillerechner. Der sagt mir, dass du zum Zeitpunkt der TE ca. 1,61‰ gehabt haben müsstest, von daher würde ich noch einen Schnaps mehr angeben. Du musst dabei auch nicht die einzelnen Uhrzeiten nennen (kein Mensch weiß hinterher mehr wieviel Alk. er genau wann getrunken hat). Die Angabe wäre dann somit:

5 Bier a 0,5l, 6 Bier a 0,33l, 6 Schnäpse a 2cl
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ohne genaue Daten nennen zu können, habe ich bestimmt nach einem Sektsalut bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern am Straßenverkehr teilgenommen.
Hier habe ich aber auch drauf geachtet, dass es nicht mehr als 0,1 ml Sekt waren und die Fahrt erst Stunden später ist.
Bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich immer die Teilnahme am Straßenverkehr mit dem PKW, Motorrad oder Fahrrad unter Alkoholeinfluss strickt getrennt. Fahrrad fahre ich immer nur um mich sportlich zu betätigen. Auto und Motorrad galt und gilt seit jeher eine strikte Grenze.
Auch schon in der Jugend galt, wenn ich mich ans Steuer setze, dann mit 0,00 %.
Bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich den Roller nicht bewusst als Fahrzeug wahrgenommen, obwohl ich es hätte besser wissen müssen.
Klingt ein wenig unreflektiert, auch was das Fahren unter Alk.einfluss anbelangt.
Du hast den Roller nicht als Fahrzeug wahrgenommen? Als was denn dann? :smiley2204:
Du bist niemals vorher mit Restalkohol vom Vortag gefahren?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Siehe Frage 9.
? oder hier genau Bier und Wein benennen?
Nein, hier deine Mengen (mit Höchstmengen) im Vorfeld eintragen.
Wenn du beim Gutachter sitzt kannst du ihm auch nicht sagen dass er deine Trinkmengen bitte aus den mitgebrachten Diagrammen herauslesen soll. Der GA möchte von dir (mit Worten) deine Trinkmengen/Steigerungen erklärt bekommen.
Was hast du getrunken!
Wieviel davon?
Wann wurde es mehr?
Deine Giftfestigkeit muss erkennbar werden (woher rührte sie).

Es gibt vllt. noch einige GA die solche Diagramme "ganz nett" finden - die meisten davon legen jedoch erfahrungsgemäß keinen Wert darauf...
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

(...)
Mit der Zeit wurde es mehr und vor allem ab Anfang 2020 auch öfters. So kam es auch dass wir auch öfters uns in der Woche getroffen haben.
Der Alkoholkonsum half mir dabei den ganzen beruflichen Stress zu vergessen und abzuschalten, mit dem Kumpel einfach Lachen und ein paar gemütliche Stunden zu verbringen und Abends einzuschlafen und nicht mich noch an den Rechner setzen und Arbeiten.
Hmmm...
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Wie passen denn deine Angaben nun mit dem nachfolgenden zusammen?
Stetiger Anstieg der Trinkmenge und auch Anstieg der Häufigkeit.
Die ich nenne sie „Hochphase“ um das 30te Lebensjahr (2010). Anfang 2011 eine neue Partnerschaft und immer weiter Abnahme der Trinkmenge.
Kompletter Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft (2013). Nach der Schwangerschaft und Stillzeit regelmäßiger Konsum am Wochenende mit der Partnerin. Als frischgebackene Eltern am Wochenende nachdem Tochter im Bett war, gemeinsam Kochen und Wein zum Essen.
Herbst 2015 Trennung, danach eine Steigerung der Trinkmenge und auch Häufigkeit durch häufigeres Ausgehen.
2018 Jobwechsel, nach der Einarbeitungsphase seit 2019 konstante Steigerung der Trinkeinheiten und der Häufigkeit, in 2020 weiterhin konstanter Anstieg, bis zur TF.
Du beschreibst (sehr ausführlich) die Belastungen an deiner Arbeitsstelle.
Dann kommt noch die Steigerung des Alk.konsums durch Corona dazu (wobei ich mir schlecht vorstellen kann dass "der Kampf um Toilettenpapier, einkaufen mit Schlange stehen" wirklich ein Trinkgrund ist)...
Was du nicht erwähnst ist dein Gefühlszustand nach der Trennung von deiner Lebenspartnerin, denn auch da hast du deine Trinkmenge ja bereits gesteigert. Was machte dies denn später mit dir?

Im Moment klingt es schwer danach dass alles was dich i-wie aus "dem Trott bringt" dazu veranlasst deine Trinkmengen zu erhöhen.
Trennung von der Freundin, Stress an der Arbeit, Corona...
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Hier muss ich jedoch unterscheiden zwischen der Zeit vor 2020 und in dem halben Jahr vor der TF.
In der vor 2020 würde ich nach damaligem Maßstab den Alkoholkonsum als moderat bezeichnen. Im Kreis von Freunden, wenn Alkohol konsumiert wurde über den Abend waren es schon mal bis zu 3 Gläsern Wein pro Person, deshalb wurde dieser nicht als kritisch angesehen.
In der Phase von 2019 bis zur TF leider nicht. Aufgrund der eingeschränkten sozialen Kontakte, hat mein gesamter Freundeskreis und die Familie den gestiegenen Alkoholkonsum nicht mitgekriegt, lediglich der beste Freund der entsprechend seinen Alkoholkonsum auch gesteigert hat.
Leider, weil ich sicher bin, dass ein Feedback gekommen wäre und ich mich damit auseinander gesetzt hätte.
Aber du hast doch wieder eine Partnerin:
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, ich trinke noch Alkohol, ich praktiziere das kontrollierte Trinken.
Ich trinke Alkohol zu besonderen Anlässen, hierzu gehören für mich Heiligabend, Silvester, mein Geburtstag, der Geburtstag meiner Partnerin, oder runde Geburtstage im engeren Familienkreis.
Hat sie nichts dazu gesagt wenn....
Mein bester Freund, der auch mein Nachbar war (gleicher Gebäudekomplex verbunden durch eine Tiefgarage) war schon davor regelmäßig bei mir am Wochenende und wir haben gemeinsam Bier getrunken und gequatscht.
? Oder gab es die Freundin da noch nicht?
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
(...)
Ich merke auch, dadurch, dass ich Alkohol nicht mehr zum "abschalten" nutze, ich viel positiver dem leider immer noch vorherrschende Chaos ins Auge blicken kann. Ich gehe das Lösungsorientierter an und Arbeite an Verbesserungen im Beruf mit anstatt mich dem Hinzugeben und alles auf mich zukommen zu lassen. Ich habe mich sehr weiterentwickelt und bin vollkommen zufrieden mit der aktuellen Lebenssituation.
(...)
Heißt das nun dass die Probleme an der Arbeit nicht mehr so wie vorher existieren?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Aus zwei Aspekten heraus, zum einen möchte ich nie wieder mich selbst und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen im Hinblick darauf, dass ich auch eine Verantwortung gegenüber meiner Tochter habe was mein Leben angeht und ich nie damit klarkommen würde wenn ich andere Verkehrsteilnehmer verletzen würde.
(...)
Und was war vorher mit der Tochter? Wie war es da mit der Verantwortung?
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Trinkmotive:
Aus einer guten Stimmung heraus

In belastenden Situationen/Phasen
Jetzt musste ich doch gerade mal nachschauen ob wir in unserem FB etwas nachgetragen haben was mir entgangen ist. Aber nein, er ist unverändert. Wieso führst du jetzt Trinkmotive "aus einer guten Stimmung heraus" und in "belastenden Situationen" getrennt auf?
Kann es sein, dass du dich an dem FB in diesem Thread orientiert hast? Der Text zumindest klingt sehr ähnlich...
Der wichtigste Punkt ist aber, dass ich gelernt habe egal ob mit beruflichem oder privaten Stress besser umzugehen und auf mich selbst zu achten und vor allem, dass Alkohol keine Lösung, auch nicht kurzfristig ist, sondern im Gegenteil noch mehr negative Aspekte nach sich zieht.
Genau dies sehe ich auch als deinen wichtigsten Punkt an.
Es geht darum wie du heutzutage mit Problemen umgehst. Egal ob sie privater oder beruflicher Natur sind...
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

(....)
Momentan kann ich mir nicht vorstellen in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Da ich nicht abschätzen kann was noch im meinem Leben passiert will ich weiterhin meinen Alkoholkonsum protokollieren mit Hilfe der App. Ein Vorteil dieser App ist auch die Einbeziehung der so genannten Vertrauten. Diese Personen haben Zugriff auf die Daten der App und können den Alkoholkonsum mitverfolgen und können entsprechend automatisch telefonisch kontaktiert werden und ein entsprechendes Feedback geben.
Und du denkst dass du diese zusätzliche Unterstützung brauchst?
Wie habe ich mir das vorzustellen?
Du bist in einer Kneipe und trägst das was du trinkst in der App ein und wenn du zuviel trinkst werden die Leute automatisch verständigt?
Sorry, bin da absoluter Laie...

Erstes Fazit: Es ist gut erkennbar dass du dich mit deinem hohen Alk.konsum auseinandergesetzt hast. Meiner Meinung nach hast du zuviele "Nebenkriegsschauplätze" die zu unnötigen Rückfragen des GA führen könnten. Du willst die MPU mit KT angehen (was anhand der BAK durchaus möglich ist), da sollte bei der Begutachtung die Linie klar erkennbar sein.
Soll heißen: die Gründe deines Konsums müssen klar ersichtlich sein und warum du deine Probleme nur mit Alk. in den Griff bekommen hast.
Anders ausgedrückt: viele Menschen durchleiden Trennungen und trinken trotzdem keinen oder zumindest nicht mehr Alk....warum du?
Viele Leute haben Probleme an der Arbeit und ertränken dies nicht mit Alk.....warum du?
Mio. von Menschen litten und leiden unter den Folgen der Pandemie und trinken deswegen nicht mehr Alk....warum du?
 

Luke192960

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
herzlichen Dank für dein Feedback und keine Sorge, dass einiges provokant wirken könnte, mir ist schon bewusst welche Intention dahinter steckt.

Ich werde mich morgen früh in Ruhe an die Überarbeitung/Überdenken der einzelnen Anmerkungen setzen.
Möchte aber auch zu den Punkten eine kurze Rückmeldung geben.

Absoluter Kardinalfehler! Bei der MPU niemals, wirklich niemals bei Genussgiften wie den Alkohol verniedlichen!
Du wolltest keine "Bierchen" trinken, klar?
Vollkommen klar :) habe ich auch schon verinnerlicht, bin ehrlich, ist mir im Text wirklich untergegangen.

Die Widmark-Formel ist jetzt nicht so meins, von daher halte ich mich diesbzgl. zurück.
Ich richte mich idR nach dem von uns verwendeten Promillerechner. Der sagt mir, dass du zum Zeitpunkt der TE ca. 1,61‰ gehabt haben müsstest, von daher würde ich noch einen Schnaps mehr angeben. Du musst dabei auch nicht die einzelnen Uhrzeiten nennen (kein Mensch weiß hinterher mehr wieviel Alk. er genau wann getrunken hat). Die Angabe wäre dann somit:

5 Bier a 0,5l, 6 Bier a 0,33l, 6 Schnäpse a 2cl
Alles klar, mache ich.

Du hast den Roller nicht als Fahrzeug wahrgenommen? Als was denn dann? :smiley2204:
Wollte eigentlich damit ausdrücken, dass dadurch, dass ich den Roller erst kurze Zeit davor zum ersten mal genutzt habe diesen mehr als Spielzeug und nicht als Fortbewegungsmittel gesehen habe.
Gebe ich dir Recht, liest sich komisch und kommt ggf falsch an.
Du bist niemals vorher mit Restalkohol vom Vortag gefahren?
Gebe ich dir recht, muss ich noch ausführen. Denn es ist bestimmt mal vorgekommen.

Nein, hier deine Mengen (mit Höchstmengen) im Vorfeld eintragen.
Wenn du beim Gutachter sitzt kannst du ihm auch nicht sagen dass er deine Trinkmengen bitte aus den mitgebrachten Diagrammen herauslesen soll. Der GA möchte von dir (mit Worten) deine Trinkmengen/Steigerungen erklärt bekommen.
Was hast du getrunken!
Wieviel davon?
Wann wurde es mehr?
Deine Giftfestigkeit muss erkennbar werden (woher rührte sie).

Es gibt vllt. noch einige GA die solche Diagramme "ganz nett" finden - die meisten davon legen jedoch erfahrungsgemäß keinen Wert darauf...
Werde ich bearbeiten. Das Diagramm sollte eigentlich als optische Unterstützung dienen um meinen Ausführungen besser folgen zu können. Ich bin aber bei dir, da muss genau ausgeführt werden die Art und Menge und die Steigerung.

Du beschreibst (sehr ausführlich) die Belastungen an deiner Arbeitsstelle.
Dann kommt noch die Steigerung des Alk.konsums durch Corona dazu (wobei ich mir schlecht vorstellen kann dass "der Kampf um Toilettenpapier, einkaufen mit Schlange stehen" wirklich ein Trinkgrund ist)...
Was du nicht erwähnst ist dein Gefühlszustand nach der Trennung von deiner Lebenspartnerin, denn auch da hast du deine Trinkmenge ja bereits gesteigert. Was machte dies denn später mit dir?

Im Moment klingt es schwer danach dass alles was dich i-wie aus "dem Trott bringt" dazu veranlasst deine Trinkmengen zu erhöhen.
Trennung von der Freundin, Stress an der Arbeit, Corona...
Stimmt, wenn ich mir das noch mal so durchlese wirkt es so. Hierzu muss ich vielleicht weiter ausführen, dass die Trennung nicht nur von der Freundin war, sondern das Auseinanderbrechen der Familie, für mich schwer zu verarbeiten, da ich immer Kinder haben wollte, aber nie ein Wochenendpapa und dann kam noch dazu, dass meine Ex mit unserer Tochter 560km weit weggezogen ist. Es hat für mich bisschen gedauert das zu verarbeiten und vor allem das zu akzeptieren.
Der Stress im Job wirkte sich durch Corona besonders stark aus, da ich ich der Kultur/Eventbranche tätig bin und von heute auf morgen alles platt gemacht wurde und keiner wusste wie es weitergehen oder wann es weitergehen wird.

Ich weiss was du meinst, es wirkt wirklich so, dass mich ein erneuter "Schicksalsschlag" aus dem Trott bringt und ich meinen Alkoholkonsum steigere.
Hier weiss ich aber nicht wie ich das aufarbeiten soll, denn es ist tatsächlich so, dass ich um den 30ten des öfteren feiern war und auch alkohol konsumiert habe. Nach der Trennung bin ich wieder erneut öfters ausgegangen und seit 2019 hat sich der Konsum stetig erhöht mit Corona und den Auswirkungen noch mehr.
Ich kann ja keine Geschichte konstruieren. Ich weiss es gibt nicht die perfekte Antwort, weil jede GEschichte individuell ist, aber ich bin gerade unsicher, ob ich tatsächlich den Peak um den 30ten Geburtstag in den Mengen und Häufigkeit lassen soll?

Aber du hast doch wieder eine Partnerin:
Hat sie nichts dazu gesagt wenn....
? Oder gab es die Freundin da noch nicht?
Die Freundin gibt es erst seit 2 Monaten vor der TF. Der Zeitpunkt wo ich mit dem besten Freund getrunken habe war ich Single.
Heißt das nun dass die Probleme an der Arbeit nicht mehr so wie vorher existieren?
Teils teils, die Probleme sind zwar in einigen Bereichen noch da, auf der einen Seite weil die Coronasituation es nun ermöglicht, dass wir wieder "normal" Arbeiten /Auftreten können, vor allem aber weil ich die gemeinsamen Workshops mit externen Moderatoren ins Leben gerufen habe bei denen die Probleme benannt und peu a peu an Lösungskonzepten gearbeitet wird.
Der wichtigste Punkt ist aber, dass ich gelernt habe den Frust nicht mehr in mich reinzufressen, sondern aktiv an der Lösung zu arbeiten und ganz nach dem Prinzip, was ich ändern kann, das ändere ich, was ich nicht ändern kann, lerne ich zu akzeptieren.
Aber ich fresse den Frust nicht mehr in mich rein und suche die Betäubung und Abschalten im Alkohol, denn das bringt mich nicht weiter, wirft mich eher zurück.

Und was war vorher mit der Tochter? Wie war es da mit der Verantwortung?
Ich habe bis dato meinen Konsum als moderat angesehen und entsprechend mir keine Gedanken gemacht über die langzeitfolgen des Alkoholkonsums. Bei der TF durch den Sturz und die Verletzung ist mir bewusst geworden, dass es auch hätte viel schlimmer ausgehen können als die Blessuren und die Narben. Das meinte ich mit der Verantwortung.

Wieso führst du jetzt Trinkmotive "aus einer guten Stimmung heraus" und in "belastenden Situationen" getrennt auf?
Kann es sein, dass du dich an dem FB in diesem Thread orientiert hast?
Ja das stimmt, den Thread habe ich auch gelesen und auch die getrennte Auflistung übernommen, da es für mich auch zwei unterschiedliche Situationen sind.
Oder ist es so gemeint, dass mein Alkoholkonsum in belastenden Situationen gestiegen ist ich auch nur die belastenden Situationen ausführen soll, wie ich sicherstellen kann, dass mein geändertes Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Und du denkst dass du diese zusätzliche Unterstützung brauchst?
Wie habe ich mir das vorzustellen?
Du bist in einer Kneipe und trägst das was du trinkst in der App ein und wenn du zuviel trinkst werden die Leute automatisch verständigt?
Sorry, bin da absoluter Laie...
Nein, ich glaube nicht dass ich die Unterstützung brauche, ich habe die App empfohlen bekommen, muss auch zugeben, diese ist eigentlich nützlich für jemanden der kein KT anwendet, aber das Gefühl hat ggf zu viel Alkohol zu konsumieren und diesen Konsum zu reduzieren.
Ich war mir unsicher ob ich das aufführen soll (denn meine Trinkanlässe und Mengen kann man an einer Hand abzählen) aber ich dachte schadet nicht. Ich werde diese aber vielleicht nicht erwähnen, das hat einen Beigeschmack davon, dass ich diese brauchen würde und auf die Unterstützung dritter angewiesen bin um meinen Alkoholkonsum im Auge zu behalten
Zu der App an sich, man muss erstmal einige allgemeine Fragen zum Alkohol beantworten, bei jeder TE die man zu sich nimmt, bestimmt man die Art und die Menge, die App rechnet automatisch den Alkohol in g um. Zeigt den Verlauf, die Skala mit risikoarmen, riskanten, gefährlichen Konsum an. Es gibt eine Beobachtungsphase, bei jedem Getränk muss man auch eintragen aus welcher Stimmung man heraus Alkohol konsumiert hat (innere motive). Man kann Vertraute in die App einbinden. Die Vertrauten werden in den Verlauf eingebunden bzw die Daten.
Sobald man den riskanten konsum erreicht hat, schlägt die app vor den vertrauten anzurufen. da kann man noch ja oder nein wählen. bei einem gefährlichen konsum (Männer 60-120g Alkohol) wird der Vertraute angerufen.

Ja, in der Praxis wirkt die App nur wenn man selbst ehrlich die Einträge vornimmt und in der Kneipe wird kaum jemand den tatsächlichen Konsum eintragen, aber vom Prinzip finde ich die App nicht schlecht, ist auch ein sehr schönes Trinktagebuch.


Erstes Fazit: Es ist gut erkennbar dass du dich mit deinem hohen Alk.konsum auseinandergesetzt hast. Meiner Meinung nach hast du zuviele "Nebenkriegsschauplätze" die zu unnötigen Rückfragen des GA führen könnten. Du willst die MPU mit KT angehen (was anhand der BAK durchaus möglich ist), da sollte bei der Begutachtung die Linie klar erkennbar sein.
Soll heißen: die Gründe deines Konsums müssen klar ersichtlich sein und warum du deine Probleme nur mit Alk. in den Griff bekommen hast.
Anders ausgedrückt: viele Menschen durchleiden Trennungen und trinken trotzdem keinen oder zumindest nicht mehr Alk....warum du?
Viele Leute haben Probleme an der Arbeit und ertränken dies nicht mit Alk.....warum du?
Mio. von Menschen litten und leiden unter den Folgen der Pandemie und trinken deswegen nicht mehr Alk....warum du?
Ich danke dir für die Einschätzung. Ich weiss was du meinst, ich werde mich damit auseinandersetzen.
 
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