MunichMash
Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure tägliche Arbeit hier im Forum. Ich habe hier schon viel "mitnehmen" können und bin dankbar für diese Plattform. Auch ich habe eine Fehler begangen und würde mich freuen, wenn ihr mich unterstützen könntet.
Da ich umbedingt in die Kategorie des KT fallen möchte , würde ich euch bitten, über meine angegebenen Trinkmengen zu schauen.
Ich würde mich freuen, wenn ich ein Feedback von euch erhalte Beste Grüße
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 189cm
Gewicht: 85
Alter: 31
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.10.2019
BAK: 1,64
Trinkbeginn: 15:30 Uhr
Trinkende: 01:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04:10Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja Dezember 2019
Dauer der Sperrfrist: bis 25.07.2020
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: In der Tatnacht abgegeben
Hab ich neu beantragt: am 31. Januar 2020
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugs in Frage stellen?
Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollieretn Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?
Bundesland: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT zu besonderen Anlässen 1-2 Bier 1x pro Monat
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ja insgesamt 2 ( Januar 20 und Anfang Juni 20)
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1-Tages-Seminar Basic in München ( 4 Std)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
MPU
Datum: 2X.06.20
Welche Stelle (MPI): TÜV SÜD Life
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich habe die Trunkheitsfahrt in der Nacht vom 19. Oktober zum 20. Oktober 2019 begangen. Am Samstag den 19.10 habe ich mich gegen 15. 30 Uhr mit zwei Freunden zum Fußballschauen in einer Kneipe getroffen. Gegen 20 Uhr sind wir mit der Ubahn Richtung Innenstadt gefahren um eine Bar im Glockenbachviertel zu Besuchen. Hier haben wir zwei Bekannte getroffen und waren bis ca. 23.30 Uhr dort. Als meine Freunde vom Fußball schauen nach Hause gefahren sind habe ich mit den beiden Bekannten noch eine andere Bar aufgesucht. Hier sind wir bis ca. 1.00 Uhr geblieben. Dann sind wir Richtung Fraunhoferstraße gelaufen um was eine Currywurst zu Essen. Hier bin ich dann gegen ca 2.30 Uhr auf einen E-Scooter gestiegen und wurde an der Landsbergerstraße gegen 3.30 Uhr mit einer AAK von 0,74 von der Polizei angehalten. Gegen 04:10 wurde mir Blut abgenommen-Ergebnis von 1,64 BAK!
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Fussballkneipe 4 Bier a 0,5l (zwischen 15.30 – 20.30 Uhr)
In der ersten Bar 3 Horse Neck 0,33l (zwischen 21.00- 23.00 Uhr)
2 Agave Tequlia je 0,04l
In der zweiten Bar 2 Bier a 0,5l (zwischen 23.30 – 01.00 Uhr)
3 Haselnussschnaps a 0,02l
Imbiss Coca Cola 0,5l (zwischen 01.30-02.00 Uhr)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
6km gefahren
10 km fahren wollen
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein, ich war nicht mehr in der Lage sicher zu fahren. Diese Frage habe ich mir leider nicht mehr gestellt. Ich habe mich in diesem Moment selbstüberschätzt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi nach Hause fahren.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Rückblickend muss ich sagen, dass ich sicherlich hundertemal als Fußgänger oder als Fahrradfahrer mit Restalkohol am Straßenverkehr teilgenommen habe, gerade in meiner Jugend. In den letzten Jahren ist es nicht vorgekommen, dass ich mit dem Fahrrad oder dem E-Scooter betrunken am Straßenverkehr teilgenommen habe. Ich habe immer die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Meinen ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich mit 15 Jahren in meiner Heimat (Norddeutschland) wo ich ausversehen einen Schluck Wein getrunken habe. Ich weiß es noch da mir das absolut nicht geschmeckt hat. Das erste Mal bewusst Alkohol zu mir genommen habe ich ebenfalls mit 15 Jahren bei einem Freund zuhause. Seine große Schwester hatte uns das Bier gekauft gehabt.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In meiner Jugend zwischen meinem 16 und 17 Lebensjahr habe ich im Rahmen des Vereinssport in mehreren Sportarten aktiv mitgewirkt. Hier habe ich häufig nach den Punktspielen am Wochenende mit den Mannschaftskollegen 1-2 Bier getrunken. Des Weiteren habe ich an den Wochenenden mit Freunden abends getroffen und auch Bier getrunken (1-6). In dieser Zeit habe ich auch an Wochenenden mit den Freunden neben dem Bier durchaus auch Schnaps getrunken, wenn jemand was mitgebracht hatte. Ich hatte in dieser Zeit an einem Abend so viel getrunken, dass mein Vater mich abholen musste du ich die ganze Nacht erbrochen hatte. Seit diesem Zeitpunkt hat sich mein Alkoholkonsum verringert und ich habe meine Ausbildung in der Pflege begonnen.
Hier habe ich jedes zweite Wochenende arbeiten müssen, wobei sich die Partyaktivität für mich am Monat/ Wochenende halbiert hat. In dieser Zeit (17-20 Lebensjahr) habe ich jedes zweite Wochenende mit Freunden Alkohol getrunken, wobei ich mich auf Bier trinken fokussiert hatte.
Nach meiner Ausbildung und dem Zivildienst habe ich noch ein Jahr in der Heimat gearbeitet (20-22 Lebensjahr; gleicher Konsum wie in der Ausbildung), bevor ich dann 2011 Richtung München gezogen bin, um dort an einer renommierten Klinik tätig zu werden.
Um Anschluss zu finden habe ich im ersten Jahr viel gefeiert und auch viel Alkohol getrunken. Hier bin ich erstmals mit Longdrinks in Berührung gekommen. Ich habe mir einen kleinen Freundeskreis aufgebaut, welche nur aus der Partyszene gekommen ist. Hier habe ich wöchentlich 1-6 Bier oder auch 1-3 Gin Tonic oder andere Longdrinks getrunken. (23. Lebensjahr)
In dieser Zeit habe ich mehr in Freunde kennenlernen fokussiert als auf meine Arbeit. In dieser Zeit habe ich häufiger verschlafen, was in einem Gespräch mit meiner damaligen Chefin geendet ist. Nach diesem Gespräch habe ich entschieden, dass ich die Partyaktivität auf ein Minimum reduzieren werde. In der Zeit von 2012-2014 habe ich wenig Alkohol getrunken (1-6 Bier im Monat) und mich zu einem leistungsträger in der Arbeit entwickelt.
Im Jahr 2014 habe ich ein Studium begonnen, welches ich mir in erhöhter Wochenendarbeit selbst finanziert habe. Hier muss ich Rückblickend sagen, dass ich in diesem Zeitraum am meisten Alkohol getrunken habe. Hier habe ich kaum am Wochenende mit Kommilitonen Alkohol getrunken, sondern in der Woche. Hier haben wir nach den Vorlesungen häufig in Biergärten oder an der Isar Bier getrunken (6-10 Bier die Woche) und auch Discotheken besucht wo ich auch Longdrinks getrunken habe.
Am Ende des Studiums (2017) habe ich angefangen neben dem Studium angefangen im Management tätig zu werden, wo ich mein Alkoholkonsum verringert habe (1-2 Bier pro Woche o. Glas Wein).
Im Jahr 2018 habe ich dann eine verantwortungsvolle Leitungsposition in einem Unternehmen eingenommen. In dem ersten Jahr hat sich mein Alkoholkonsum nicht verändert. Im Jahr 2019 habe ich, wenn ich kein Rufdienst hatte (7-10 Tage im Monat) am Wochenende mein Alkoholkonsum gesteigert (2-6 Biere p.WE) welches sich bis zum Delikttag hingezogen hat.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Siehe Frage 9
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Kneipe zum Fußball schauen mit Freunden und Bekannten
auf Geburtstagen mit Freunde und Familie
im Studium mit Kommilitionen
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe Alkohol getrunken um den Frust den ich in meinem Arbeitsleben aufgebaut habe zu verdrängen. Der Zeitdruck und die schlechte Zusammenarbeit mit meinem Chef haben mir persönlich zugesetzt. Ich wollte für einen Augenblick die Verantwortung und die Unzufriedenheit nicht spüren und habe abschalten wollen. Rückblickend kann ich sagen, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und zu feige war mich meinen Problemen zu stellen und gewisse Dinge zu fordern und anzusprechen. Meine große Schwäche war es Probleme nicht mit Vorgesetzten und Kolleginnen und Kollegen zu besprechen und konstruktiv mit den Dingen umzugehen. Ich habe es früher einfach hingenommen und war dann sehr gefrustet. Des Weiteren habe ich Kritik immer sehr persönlich genommen und hab nicht die Chance gesehen mich dadurch zu entwickeln.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol habe ich eine gewisse Lockerheit und ein Redefluss bei mir bemerkt, welchen ich ohne Alkohol nicht habe. Bei vermehrten Alkohol kann ich rückblickend sagen, dass ich eine gewisse Überheblichkeit feststellen musste.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Im Jahr 2011 Gespräch mit meiner damaligen Chefin, da ich mehrmals verschlafen hatte. Meine Familie wohnt 700km entfernt, wodurch denen das nicht bewusst war bzw. die das nicht mitbekommen konnten. Meine jetzige Partnerin habe ich da erst frisch kennengelernt.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich kann Ihnen rückblickend sagen, dass ich aufgrund des Alkoholkonsums nach dem Tag wo ich Alkohol getrunken habe häufig sehr unmotiviert war Dinge zu. Das Wochenende nutzen um mich zu erholen oder in die Berge zu fahren und das Leben zu genießen war nie im Fokus. Ich hatte z.B. eine anstrengende Arbeitswoche und habe mich aufgrund meines Alkoholkonsums am Wochenende nicht richtig erholen können, ich war häufig erschöpft und fühlte mich nicht fit.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Im ersten ja als ich nach München gezogen bin um Anschluss zu finden und im Rahmen meines Studiums habe ich am meisten Alkohol getrunken.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
In der Heimat hatte ich eine Situation wo ich von meinen Eltern abgeholt werden musste!
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Im Studium habe ich in den Prüfungsphasen keinen Alkohol getrunken. Außerdem wenn ich arbeiten musste (2 Wochenenden im Monat) oder Rufdienst hatte (7-8 Tage im Monat)
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Ich würde mich bei Alkoholgefährdung bis zum Alkoholmissbrauch einstufen, da ich gerade im Studium und im ersten Jahr in München sehr viel Alkohol getrunken habe und mein Verhalten nicht reflektiert habe.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Zunächst habe ich nach dem Delikt keinen Alkohol getrunken da ich einfach so schockiert war und mich geschämt habe andern Menschen so gefährdet zu haben. Ich habe dann entschieden kontrolliert max. einmal pro Monat ein bis zwei Bier zu trinken.
Delikttag 20.10.2019
November kein Alkohol getrunken
24.12.19 2 Bier a 0,33l ( Grund Weihnachten bei Familie)
2X.01.20 1 Bier a 0,33l ( Grund Geburtstag Mutter)
1X.02.20 1 Bier a 0,33l ( Grund Geburtstag Vater)
0X.03.20 1 Bier a 0,5l ( Urlaub und Geburtstag Partnerin)
11.04.20 2 Bier a 0,33l ( Ostern mit Parterin)
Mai kein Anlass kein Alkohol getrunken
Juni bis jetzt kein Alkohol getrunken
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
An Ostern zwei Bier 0,33 mit meiner Partnerin
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich entschieden kontrolliert an mir wichtigen Momenten mit meiner Familie oder meiner Partnerin zum Genuss ein bis maximal zwei Bier zu trinken. Diese lege ich mir mindestens zwei-vier Wochen vorher geplant fest. Ich nutze meine freien Wochenenden nun um mich zu erholen und mit meiner Partnerin was zu unternehmen, z.B. in die Berge zu fahren oder spazieren zu egehen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe erst durch die Trunkenheitsfahrt angefangen meinen Lifestyle (auch schlechte Ernährung) und den dazugehörigen Alkoholkonsum zu reflektieren und zu hinterfragen. Ich wollte wieder glücklich sein und mich gut fühlen und auch gerne zur Arbeit fahren. Ich habe angefangen Sport zu treiben und mich gesund zu ernähren. Ich habe aufgehört mit dem Rauchen und ich fühl mich fitter denn je.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Der erster Schritt war für mich völlig transparent mit meinen Problemen umzugehen. Ich habe in vielen Gesprächen mit meiner Partnerin und meinen Eltern festgelegt, dass ich mein vorheriges Leben ändern möchte. Ich habe mich sehr geschämt und gemerkt, dass es gar nicht soweit hätte kommen müssen. Ich habe offen mit meinem Arbeitgeber über meine Probleme in der Arbeit gesprochen und feste Statuten für meine Arbeit festgelegt und die Weichen für meine Zukunft besprochen (Zusage Unterstützung Masterstudium) Des Weiteren habe ich meinen Freunden mitgeteilt, dass ich nicht mehr bei Kneipenbesuchen und Fussball schauen dabei bin. Von Freunden die das ins Lächerliche gezogen haben und kein Verständnis gezeigt haben habe ich den Kontakt abgebrochen. In einem regulären Arzttermin wurde außerdem festgestellt, dass ich schlechte Cholesterinwerte habe. Auch dieser Faktor hat mich umso mehr bestärkt mein vorherigen Lifestyle von Alkohol, Fast Food und Rauchen zu beenden und ein neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe durch meinen neuen Lebensweg gemerkt wie es mir mental und körperlich sehr viel besser geht. Ich bin deutlich stressresistenter und dadurch das ich meine Probleme offen anspreche, klären sich Dinge, die mir damals sehr viel Ärger bereitet haben, deutlich schneller. Wenn ich frei habe unternehme ich viel mit meiner Partnerin wodurch unsere Beziehung sehr eng geworden ist. Wir befinden uns gerade auf Wohungssuche und ich freue mich sehr darauf mit ihr zusammen zu wohnen. Wir gehen viel wandern und in die Natur. Ich habe meine Freundeskreis deutlich verkleinert, hier sind Freunde die mich unterstützen und in meinen neuen Abschnitt bestärken. Mir wird von Mitarbeitern häufig mitgeteilt, dass ich viel besser aussehe (10 kg abgenommen) und auch meine Vorgesetze spiegeln mit wieder, dass ich mich weiter entwickelt habe.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mein Leben und die dazugehörigen Grundsätze grundlegend geändert und mein jetzigen Weg so manifestiert, dass ich diesen langfristig leben möchte. Ich bekomme von allen Seiten Unterstützung.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Eine hundertprozentige Garantie gibt es nicht, dass ich nicht irgendwann wieder Rückfällig werde. Ich habe aber so viel in meinem Leben geändert, gelernt und positive Erfahrungen machen können, dass ich mir nicht richtig vorstellen kann diesen Weg aufzugeben. Mir geht es so gut wie nie zuvor, ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden und auch mit meinem Privatleben. Des Weiteren habe ich enge Freunde um mich die mich jederzeit unterstützen und natürlich auch meine Familie.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe mir das „Kontrollierte Trinken“ angeeignet – Nur zu besonderen Anlässen werde ich zum Genuss maximal 2 Bier trinken. Mir ist bewusst, dass ich aufgrund meines Suchtgedächtnis nie wieder so Alkohol trinken kann, wie ein normaler Mensch. Diese Anlässe habe ich Minimum zwei Wochen vorher festgelegt! Hier ist für mich eine Planung des Transportmittels unabdingbar (Taxi oder Uber). Auch hier lege ich zusammen mit meiner Partnerin oder auch alleine fest wann wir zum Beispiel zum Geburtstag anreisen werden und auch wann wir wieder abreisen werden. Das hat sehr gut funktioniert. Sollte ich auf Bekannte oder mir unbekannte Personen treffen, welche mit Alkohol anbieten, wenn ich nichts trinken will, werde ich dies dankend ablehnen. Sollten es engere Bekannte sein, würde ich Sie offen aufklären. Ich fühle mich im Umgang mit Alkohol sicher und die letzten 7 Monate haben mich bestärkt.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
vielen Dank für eure tägliche Arbeit hier im Forum. Ich habe hier schon viel "mitnehmen" können und bin dankbar für diese Plattform. Auch ich habe eine Fehler begangen und würde mich freuen, wenn ihr mich unterstützen könntet.
Da ich umbedingt in die Kategorie des KT fallen möchte , würde ich euch bitten, über meine angegebenen Trinkmengen zu schauen.
Ich würde mich freuen, wenn ich ein Feedback von euch erhalte Beste Grüße
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 189cm
Gewicht: 85
Alter: 31
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.10.2019
BAK: 1,64
Trinkbeginn: 15:30 Uhr
Trinkende: 01:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 04:10Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja Dezember 2019
Dauer der Sperrfrist: bis 25.07.2020
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: In der Tatnacht abgegeben
Hab ich neu beantragt: am 31. Januar 2020
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugs in Frage stellen?
Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollieretn Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?
Bundesland: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT zu besonderen Anlässen 1-2 Bier 1x pro Monat
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Ja insgesamt 2 ( Januar 20 und Anfang Juni 20)
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1-Tages-Seminar Basic in München ( 4 Std)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
MPU
Datum: 2X.06.20
Welche Stelle (MPI): TÜV SÜD Life
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich habe die Trunkheitsfahrt in der Nacht vom 19. Oktober zum 20. Oktober 2019 begangen. Am Samstag den 19.10 habe ich mich gegen 15. 30 Uhr mit zwei Freunden zum Fußballschauen in einer Kneipe getroffen. Gegen 20 Uhr sind wir mit der Ubahn Richtung Innenstadt gefahren um eine Bar im Glockenbachviertel zu Besuchen. Hier haben wir zwei Bekannte getroffen und waren bis ca. 23.30 Uhr dort. Als meine Freunde vom Fußball schauen nach Hause gefahren sind habe ich mit den beiden Bekannten noch eine andere Bar aufgesucht. Hier sind wir bis ca. 1.00 Uhr geblieben. Dann sind wir Richtung Fraunhoferstraße gelaufen um was eine Currywurst zu Essen. Hier bin ich dann gegen ca 2.30 Uhr auf einen E-Scooter gestiegen und wurde an der Landsbergerstraße gegen 3.30 Uhr mit einer AAK von 0,74 von der Polizei angehalten. Gegen 04:10 wurde mir Blut abgenommen-Ergebnis von 1,64 BAK!
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Fussballkneipe 4 Bier a 0,5l (zwischen 15.30 – 20.30 Uhr)
In der ersten Bar 3 Horse Neck 0,33l (zwischen 21.00- 23.00 Uhr)
2 Agave Tequlia je 0,04l
In der zweiten Bar 2 Bier a 0,5l (zwischen 23.30 – 01.00 Uhr)
3 Haselnussschnaps a 0,02l
Imbiss Coca Cola 0,5l (zwischen 01.30-02.00 Uhr)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
6km gefahren
10 km fahren wollen
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein, ich war nicht mehr in der Lage sicher zu fahren. Diese Frage habe ich mir leider nicht mehr gestellt. Ich habe mich in diesem Moment selbstüberschätzt.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Taxi nach Hause fahren.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Rückblickend muss ich sagen, dass ich sicherlich hundertemal als Fußgänger oder als Fahrradfahrer mit Restalkohol am Straßenverkehr teilgenommen habe, gerade in meiner Jugend. In den letzten Jahren ist es nicht vorgekommen, dass ich mit dem Fahrrad oder dem E-Scooter betrunken am Straßenverkehr teilgenommen habe. Ich habe immer die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Meinen ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich mit 15 Jahren in meiner Heimat (Norddeutschland) wo ich ausversehen einen Schluck Wein getrunken habe. Ich weiß es noch da mir das absolut nicht geschmeckt hat. Das erste Mal bewusst Alkohol zu mir genommen habe ich ebenfalls mit 15 Jahren bei einem Freund zuhause. Seine große Schwester hatte uns das Bier gekauft gehabt.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
In meiner Jugend zwischen meinem 16 und 17 Lebensjahr habe ich im Rahmen des Vereinssport in mehreren Sportarten aktiv mitgewirkt. Hier habe ich häufig nach den Punktspielen am Wochenende mit den Mannschaftskollegen 1-2 Bier getrunken. Des Weiteren habe ich an den Wochenenden mit Freunden abends getroffen und auch Bier getrunken (1-6). In dieser Zeit habe ich auch an Wochenenden mit den Freunden neben dem Bier durchaus auch Schnaps getrunken, wenn jemand was mitgebracht hatte. Ich hatte in dieser Zeit an einem Abend so viel getrunken, dass mein Vater mich abholen musste du ich die ganze Nacht erbrochen hatte. Seit diesem Zeitpunkt hat sich mein Alkoholkonsum verringert und ich habe meine Ausbildung in der Pflege begonnen.
Hier habe ich jedes zweite Wochenende arbeiten müssen, wobei sich die Partyaktivität für mich am Monat/ Wochenende halbiert hat. In dieser Zeit (17-20 Lebensjahr) habe ich jedes zweite Wochenende mit Freunden Alkohol getrunken, wobei ich mich auf Bier trinken fokussiert hatte.
Nach meiner Ausbildung und dem Zivildienst habe ich noch ein Jahr in der Heimat gearbeitet (20-22 Lebensjahr; gleicher Konsum wie in der Ausbildung), bevor ich dann 2011 Richtung München gezogen bin, um dort an einer renommierten Klinik tätig zu werden.
Um Anschluss zu finden habe ich im ersten Jahr viel gefeiert und auch viel Alkohol getrunken. Hier bin ich erstmals mit Longdrinks in Berührung gekommen. Ich habe mir einen kleinen Freundeskreis aufgebaut, welche nur aus der Partyszene gekommen ist. Hier habe ich wöchentlich 1-6 Bier oder auch 1-3 Gin Tonic oder andere Longdrinks getrunken. (23. Lebensjahr)
In dieser Zeit habe ich mehr in Freunde kennenlernen fokussiert als auf meine Arbeit. In dieser Zeit habe ich häufiger verschlafen, was in einem Gespräch mit meiner damaligen Chefin geendet ist. Nach diesem Gespräch habe ich entschieden, dass ich die Partyaktivität auf ein Minimum reduzieren werde. In der Zeit von 2012-2014 habe ich wenig Alkohol getrunken (1-6 Bier im Monat) und mich zu einem leistungsträger in der Arbeit entwickelt.
Im Jahr 2014 habe ich ein Studium begonnen, welches ich mir in erhöhter Wochenendarbeit selbst finanziert habe. Hier muss ich Rückblickend sagen, dass ich in diesem Zeitraum am meisten Alkohol getrunken habe. Hier habe ich kaum am Wochenende mit Kommilitonen Alkohol getrunken, sondern in der Woche. Hier haben wir nach den Vorlesungen häufig in Biergärten oder an der Isar Bier getrunken (6-10 Bier die Woche) und auch Discotheken besucht wo ich auch Longdrinks getrunken habe.
Am Ende des Studiums (2017) habe ich angefangen neben dem Studium angefangen im Management tätig zu werden, wo ich mein Alkoholkonsum verringert habe (1-2 Bier pro Woche o. Glas Wein).
Im Jahr 2018 habe ich dann eine verantwortungsvolle Leitungsposition in einem Unternehmen eingenommen. In dem ersten Jahr hat sich mein Alkoholkonsum nicht verändert. Im Jahr 2019 habe ich, wenn ich kein Rufdienst hatte (7-10 Tage im Monat) am Wochenende mein Alkoholkonsum gesteigert (2-6 Biere p.WE) welches sich bis zum Delikttag hingezogen hat.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Siehe Frage 9
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Kneipe zum Fußball schauen mit Freunden und Bekannten
auf Geburtstagen mit Freunde und Familie
im Studium mit Kommilitionen
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe Alkohol getrunken um den Frust den ich in meinem Arbeitsleben aufgebaut habe zu verdrängen. Der Zeitdruck und die schlechte Zusammenarbeit mit meinem Chef haben mir persönlich zugesetzt. Ich wollte für einen Augenblick die Verantwortung und die Unzufriedenheit nicht spüren und habe abschalten wollen. Rückblickend kann ich sagen, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und zu feige war mich meinen Problemen zu stellen und gewisse Dinge zu fordern und anzusprechen. Meine große Schwäche war es Probleme nicht mit Vorgesetzten und Kolleginnen und Kollegen zu besprechen und konstruktiv mit den Dingen umzugehen. Ich habe es früher einfach hingenommen und war dann sehr gefrustet. Des Weiteren habe ich Kritik immer sehr persönlich genommen und hab nicht die Chance gesehen mich dadurch zu entwickeln.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol habe ich eine gewisse Lockerheit und ein Redefluss bei mir bemerkt, welchen ich ohne Alkohol nicht habe. Bei vermehrten Alkohol kann ich rückblickend sagen, dass ich eine gewisse Überheblichkeit feststellen musste.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Im Jahr 2011 Gespräch mit meiner damaligen Chefin, da ich mehrmals verschlafen hatte. Meine Familie wohnt 700km entfernt, wodurch denen das nicht bewusst war bzw. die das nicht mitbekommen konnten. Meine jetzige Partnerin habe ich da erst frisch kennengelernt.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich kann Ihnen rückblickend sagen, dass ich aufgrund des Alkoholkonsums nach dem Tag wo ich Alkohol getrunken habe häufig sehr unmotiviert war Dinge zu. Das Wochenende nutzen um mich zu erholen oder in die Berge zu fahren und das Leben zu genießen war nie im Fokus. Ich hatte z.B. eine anstrengende Arbeitswoche und habe mich aufgrund meines Alkoholkonsums am Wochenende nicht richtig erholen können, ich war häufig erschöpft und fühlte mich nicht fit.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Im ersten ja als ich nach München gezogen bin um Anschluss zu finden und im Rahmen meines Studiums habe ich am meisten Alkohol getrunken.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
In der Heimat hatte ich eine Situation wo ich von meinen Eltern abgeholt werden musste!
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Im Studium habe ich in den Prüfungsphasen keinen Alkohol getrunken. Außerdem wenn ich arbeiten musste (2 Wochenenden im Monat) oder Rufdienst hatte (7-8 Tage im Monat)
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Ich würde mich bei Alkoholgefährdung bis zum Alkoholmissbrauch einstufen, da ich gerade im Studium und im ersten Jahr in München sehr viel Alkohol getrunken habe und mein Verhalten nicht reflektiert habe.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Zunächst habe ich nach dem Delikt keinen Alkohol getrunken da ich einfach so schockiert war und mich geschämt habe andern Menschen so gefährdet zu haben. Ich habe dann entschieden kontrolliert max. einmal pro Monat ein bis zwei Bier zu trinken.
Delikttag 20.10.2019
November kein Alkohol getrunken
24.12.19 2 Bier a 0,33l ( Grund Weihnachten bei Familie)
2X.01.20 1 Bier a 0,33l ( Grund Geburtstag Mutter)
1X.02.20 1 Bier a 0,33l ( Grund Geburtstag Vater)
0X.03.20 1 Bier a 0,5l ( Urlaub und Geburtstag Partnerin)
11.04.20 2 Bier a 0,33l ( Ostern mit Parterin)
Mai kein Anlass kein Alkohol getrunken
Juni bis jetzt kein Alkohol getrunken
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
An Ostern zwei Bier 0,33 mit meiner Partnerin
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe mich entschieden kontrolliert an mir wichtigen Momenten mit meiner Familie oder meiner Partnerin zum Genuss ein bis maximal zwei Bier zu trinken. Diese lege ich mir mindestens zwei-vier Wochen vorher geplant fest. Ich nutze meine freien Wochenenden nun um mich zu erholen und mit meiner Partnerin was zu unternehmen, z.B. in die Berge zu fahren oder spazieren zu egehen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe erst durch die Trunkenheitsfahrt angefangen meinen Lifestyle (auch schlechte Ernährung) und den dazugehörigen Alkoholkonsum zu reflektieren und zu hinterfragen. Ich wollte wieder glücklich sein und mich gut fühlen und auch gerne zur Arbeit fahren. Ich habe angefangen Sport zu treiben und mich gesund zu ernähren. Ich habe aufgehört mit dem Rauchen und ich fühl mich fitter denn je.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Der erster Schritt war für mich völlig transparent mit meinen Problemen umzugehen. Ich habe in vielen Gesprächen mit meiner Partnerin und meinen Eltern festgelegt, dass ich mein vorheriges Leben ändern möchte. Ich habe mich sehr geschämt und gemerkt, dass es gar nicht soweit hätte kommen müssen. Ich habe offen mit meinem Arbeitgeber über meine Probleme in der Arbeit gesprochen und feste Statuten für meine Arbeit festgelegt und die Weichen für meine Zukunft besprochen (Zusage Unterstützung Masterstudium) Des Weiteren habe ich meinen Freunden mitgeteilt, dass ich nicht mehr bei Kneipenbesuchen und Fussball schauen dabei bin. Von Freunden die das ins Lächerliche gezogen haben und kein Verständnis gezeigt haben habe ich den Kontakt abgebrochen. In einem regulären Arzttermin wurde außerdem festgestellt, dass ich schlechte Cholesterinwerte habe. Auch dieser Faktor hat mich umso mehr bestärkt mein vorherigen Lifestyle von Alkohol, Fast Food und Rauchen zu beenden und ein neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe durch meinen neuen Lebensweg gemerkt wie es mir mental und körperlich sehr viel besser geht. Ich bin deutlich stressresistenter und dadurch das ich meine Probleme offen anspreche, klären sich Dinge, die mir damals sehr viel Ärger bereitet haben, deutlich schneller. Wenn ich frei habe unternehme ich viel mit meiner Partnerin wodurch unsere Beziehung sehr eng geworden ist. Wir befinden uns gerade auf Wohungssuche und ich freue mich sehr darauf mit ihr zusammen zu wohnen. Wir gehen viel wandern und in die Natur. Ich habe meine Freundeskreis deutlich verkleinert, hier sind Freunde die mich unterstützen und in meinen neuen Abschnitt bestärken. Mir wird von Mitarbeitern häufig mitgeteilt, dass ich viel besser aussehe (10 kg abgenommen) und auch meine Vorgesetze spiegeln mit wieder, dass ich mich weiter entwickelt habe.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mein Leben und die dazugehörigen Grundsätze grundlegend geändert und mein jetzigen Weg so manifestiert, dass ich diesen langfristig leben möchte. Ich bekomme von allen Seiten Unterstützung.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Eine hundertprozentige Garantie gibt es nicht, dass ich nicht irgendwann wieder Rückfällig werde. Ich habe aber so viel in meinem Leben geändert, gelernt und positive Erfahrungen machen können, dass ich mir nicht richtig vorstellen kann diesen Weg aufzugeben. Mir geht es so gut wie nie zuvor, ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden und auch mit meinem Privatleben. Des Weiteren habe ich enge Freunde um mich die mich jederzeit unterstützen und natürlich auch meine Familie.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe mir das „Kontrollierte Trinken“ angeeignet – Nur zu besonderen Anlässen werde ich zum Genuss maximal 2 Bier trinken. Mir ist bewusst, dass ich aufgrund meines Suchtgedächtnis nie wieder so Alkohol trinken kann, wie ein normaler Mensch. Diese Anlässe habe ich Minimum zwei Wochen vorher festgelegt! Hier ist für mich eine Planung des Transportmittels unabdingbar (Taxi oder Uber). Auch hier lege ich zusammen mit meiner Partnerin oder auch alleine fest wann wir zum Beispiel zum Geburtstag anreisen werden und auch wann wir wieder abreisen werden. Das hat sehr gut funktioniert. Sollte ich auf Bekannte oder mir unbekannte Personen treffen, welche mit Alkohol anbieten, wenn ich nichts trinken will, werde ich dies dankend ablehnen. Sollten es engere Bekannte sein, würde ich Sie offen aufklären. Ich fühle mich im Umgang mit Alkohol sicher und die letzten 7 Monate haben mich bestärkt.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.