MPU Escooter 2.2 Promille

Sören

Neuer Benutzer
Guten Tag! Ich stehe nur 2 Wochen vor meiner MPU und trotz ausgiebiger Vorbereitung bereiten mir ein paar Fragen weiterhin Kopfzerbrechen....Ich hoffe, dass das Forum mir ein paar klare Blicke verschaffen kann :)

Zur mir:
21 Jahre
1,72
(damals): 85 kg heute 78kg

Zu der Tat: Ich wurde im Januar, nach einer Studienfeier, mit 2.2 Promille BAK auf einem E-Scooter angehalten.

Vorweg: ich hatte am nächsten Tag keine Uni/Arbeit.

Grund dafür war, dass ich Schlangenlinien gefahren bin, der Arzt hat im Anschluss die normale Untersuchung gemacht wo festgestellt wurde, dass man meine Alkoholisierung nicht wirklich angemerkt hat.

Meine erste Reaktion: Scheiße, ich muss etwas ändern. Für mich stand/steht mein Studium was ich im Januar beenden würde auf dem Spiel, da ich ohne den Führerschein dieses wahrscheinlich verlieren werde (Ich weiß das tut in der MPU 0,0 zur Sache aber bildet auch den Grundstein meiner Veränderungsmotivation)


Ich habe daraufhin erkannt das ich ein Problem habe und habe so schnell wie möglich nach einer Möglichkeit gesucht, mich damit auseinanderzusetzen, ohne dass überhaupt ein Strafverfahren angelaufen war oder die MPU in Aussicht war.

Die ersten zwei Monat habe ich daher Abstinent gelebt, bis ich zitiere (schreiben an die Staatsanwaltschaft):
"- bis ich mir sicher bin, dass ich gelernt habe, meinen Umgang mit Alkohol zu kontrollieren."

Der Kurs startete dann am 26.02 und ging 3 Monate (Tüv Nord - Avanti Classic). Dabei konnte ich den Vorfall aufarbeiten und meine Strategie für die Zukunft finden.

Der Grund für meine damaligen Konsum:
Meinen ersten Kontakt mit Alk hatte ich mit 15/16 zur Jugendweihe, zu der Zeit hatte alle meine Freunde bereits einen Führerschein und Simson, ich durfte das aber nicht. Deshalb war ich an den Wochenenden nur dabei, wenn alk konsumiert wurde auf Feiern o.ä.. Dabei habe ich gemerkt dass ich durch den Alk den anderen zeigen kann, dass man mit mir trotzdem spaß haben kann und ich quasi "gleichwertig" mit ihnen bin, indem ich genau so viel oder mehr wie sie trinke. Dieses Verhalten hat sich bis zum Abi weitergezogen wobei in dieser Zeit der konsum zurückgegangen ist, auf Grund des Lernstresses. Als dann mein Studium los ging, war ich nur noch am Wochenende daheim, weshalb sich das Trinkmuster wieder etabliert hat...Also: Ich bin weniger da, deshalb muss ich wenn ich da bin jede chance nutzen um mit meinen Freunden zu trinken und etwas zu machen. Bedeutet ausschließlich Feiern, Party und das an einem Großteil der Wochenenden. In dieser Zeit wurden die Mengen wieder mehr, bis zum Tattag. Dadurch hatte ich nie einen bewussten und kontrollierten Umgang mit Alkohol - ich habe mir keine Grenzen gesetzt und nicht bewusst sondern eher unbewusst konsumiert, was teilweise in meinem damaligen Freundeskreis üblich war.

Ich hatte nie irgendwelche gravierend negativen Konsequenzen durch meinen Konsum oder negatives Feedback durch andere, weshalb ich ihn bis dahin nie hinterfragt hatte.

Ich habe mich mit, in Absprache mit meinem Psychologen, für das kontrollierte Trinken entschieden. Dieser meinte, dass es trotz der hohen Promillezahl für mich eine Option ist. Ich selber praktiziere es nun seit 7 Monaten und bin sehr zufrieden damit. Meine Lebensqualität hat sich seitdem sehr verbessert, ich habe neue Hobbys für mich entdeckt, mir einen Hund zugelegt und eine grundlegend anderen Umgang mit Alkohol. Diesen will ich auch für immer so beibehalten.

Ein Gericht hat mich im August verurteilt, dabei wurde ich wegen *fahrlässiger* Trunkenheit im Verkehr verurteilt und habe meinen Führerschein mit dem Urteil zurückbekommen. Ende September kam dann das Schreiben der Führerscheinstelle mit der Aufforderung zur MPU.

Nur geistert zwei Wochen vor der MPU noch folgende Frage in meinem Kopf:

Bin ich wirklich in der A3 weil: Ich habe in einem Schreiben an die StA geschrieben "an die Fahrt selbst kann ich mich kaum erinnern", das bezog sich damals darauf, dass ich nicht mehr wusste wie weit ich gefahren bin und wann genau ich auf den E-Scooter gestiegen bin. Ich hatte davor nie eine Filmriss, nun kann ich aber verstehen dass das sehr wohl als einer gewertet wird. Im Kurs wurde mir lediglich gesagt, dass wenn es davor keinen gab, es kein Problem wäre und es für die A2 mehrere Kriterien bräuchte. Vielleicht kann mir hier jemand nochmal genau erklären wie die Einteilung funktioniert und ob ich mich auf die aussagen aus dem Kurs verlassen kann, da ich ein sehr mulmiges Gefühl habe.

Wie ich das KT mache und was ich alles Verändert habe wäre sehr viel und zu umfangreich, dahingehend bin ich mir auch sehr sicher dass das für die MPU reicht - mir macht eigentlich nur die Einteilung in die A3/A2 kopfzerbrechen...
Danke für jede hilfreiche Antwort!
 
Für mich stand/steht mein Studium was ich im Januar beenden würde auf dem Spiel, da ich ohne den Führerschein dieses wahrscheinlich verlieren werde
Und wenn Du Dein Studium dann hast, säufst Du an Februar munter weiter?

neeeneedu... wer mit 2,xpm noch halbwegs Scooter fahren kann, ist krass trainiert - oder anders: Du hast eine massive Giftfestigkeit entwickelt, sonst ginge das nicht. Und Deine körperlichen Warnsignale sind alle schon kaputtgesoffen. Mit 21! Ich gratuliere!

bis ich mir sicher bin, dass ich gelernt habe, meinen Umgang mit Alkohol zu kontrollieren."
A3.. hm. "Sicher".. aha? Da bin ich ja mal gespannt...

Aber: Du bist jung und kannst vllt beweisen, dass Du inzwischen in Deinem Alter angekommen bist (jugendliches Volldeppen- Saufbedürfnis abgelegt?). Vllt doch eher ein Reifeproblem denn ein echtes Alkproblem?

Von daher: kann klappen, SOFERN Du gelernt hast, verantwortungsvoll mit Dir umzugehen und zeigen kannst, dass Du die nötige Reife mitbringst, um am Straßenverkehr teilzunehmen. Das müsste ein guter Vorbereiter herausgearbeitet haben. Was mich skeptisch (und bisschen bissig) macht, ist Dein Gejammere wegen dem Studium oben. Mein Lieber, das Studium ist NICHT Dein Problem.

Vllt magst Du mal erklären, wie Du es geschafft hast, mit derart hohem Alkgehalt noch auf den Scooter steigen zu können? (Vorgeschichte!)
Am besten mit dem Fragebogen
 
Zuletzt bearbeitet:
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es handelte sich um den 17.01. An diesem Tag hatten wir keine Uni und das Semester war zu Ende. Deshalb planten wir am 16.01 unsere Abschlussfeier für das Semester. Diese bestand darin erst zum Bowlen zu gehen und anschließend in einen Pub. Ich wurde um 17 Uhr von einem Kommiliton abgeholt, mit welchem ich dann zum Bowling fuhr. Das ging von 17:30 bis 19:15 Uhr. In dieser Zeit habe ich bereits die ersten zwei Bier (0,5 Hefeweizen 2x20g Alk.) konsumiert. Anschließend sind wir in den Pub gefahren, wo ich von 19:30 bis 23:30 6 weitere Bier (6x0,5 a 20g Alk) sowie 10 shots Tequila (10x2cl a 6g Alk) getrunken habe. Mir ging es anschließend nicht gut, weshalb ich mich entschied zu gehen. Unser Fahrer wollte jedoch nicht fahren, deshalb habe ICH mich aus eigenen Stücken dazu entschieden nicht abzuwarten sondern nach Hause zu laufen. Also bin ich um 23:40 Uhr los gelaufen, um 0:32 Uhr kam ich an einer Escooter Station vorbei. Obwohl ich mir meiner Alkoholisierung bewusst war, habe ich in dem Moment egoistisch die Sicherheit anderer hinter meine Bedürfnisse gestellt und den Escooter benutzt. Auf Grund der Alkoholiserung war es mir nicht möglich diesen Sicher zu führen, weshalb bereits um 0:34 der Notruf bei der Polizei einging, da ich Schlangenlinien fuhr. Um 0:37 Uhr wurde ich angehalten. Eine AAK von 1.92 wurde festgestellt, die Blutentnahme ergab um 01:20 Uhr 2,2 Promille BAK.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

siehe oben.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin 1 km gefahren und wurde beim Absteigen kontrolliert. Die restliche Entfernung plante ich weiter zu laufen, weil im restlichen Teil die Scooter nicht mehr abgeholt werden konnten.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Nein, ich war mit meiner Alkoholisierung bewusst, sie war ja auch der Grund warum ich frühzeitig gegangen bin.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Vermeiden wollte ich sie durch den eigentlichen Fahrer der dabei war.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Davor 2 mal. Ich folgere daraus, dass es kein Problem war, welches sich einmalig ergeben hat sondern mein Konsum vorher wieder dazu geführt hat, dass ich solche gefährlichen Entscheidungen getroffen habe.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

siehe oben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe an den Wochenenden in Gesellschaft getrunken oder zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen und Feiern. Wie oben beschrieben war der Konsum in der Abizeit niedriger, mit Beginn des im Januar 2023 stieg der Konsum wieder an.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

An den Wochenenden in der Regel Freitag und Samstag. Normal waren bei den Anlässen 6-8 Bier, Pils mit 4,9% dazu dann 2-4 Mischgetränke, meistens Cola mit Vodka 0,33l.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ausschließlich mit meinem alten Freundeskreis und gelegentlich mit Mitstudenten (aber eher seltener). Überwiegend auf Partys, Kirmes. Manchmal auch bei Freunden zu Hause.

12. Warum haben Sie getrunken?

Ich habe Getrunken, um anderen zu zeigen, dass ich auch interessant bin und man mit mir auch spaß haben kann. Ich wollte nicht als der Außenseiter wirken, durch den Alkohl konnte ich zeigen, dass ich mithalten kann oder sogar mehr vertrage als andere. Dadurch habe ich mir selber nie eine Grenze gesetzt und immer Konsumiert bis der Abend zu Ende war.
Außerdem hatte ich durch den Alkohol nicht mehr das Gefühl dass mich jeder beobachtet und beurteilt. Ich dachte ich brauche es um zB tanzen zu können und lockerer zu sein.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Wenig: Gelassenheit und Offenheit
Viel: Müdigkeit, Ruhiger geworden

Für die User, die als Trinkmotiv eine Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins erkannt haben (und dies bei der MPU auch so anführen), ergibt sich eine weitere Frage:

13a. Warum hat Ihnen das Erreichen des eigentlich gewünschten Effektes bei wenig Alkohol dann nicht genügt, wieso kam es zu weiterem Alkoholkonsum?
(Zum Hintergrund der Frage kann hier nachgelesen werden: KLICK)



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es hatte die Auswirkung dass ich mein Wochenende ausschließlich auf Feiern und Partys verbrachte und vor allem an Sonntag sehr energielos war. Ich habe dadurch viel Zeit verloren für Dinge, die es mehr wert gewesen wären.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

nein.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. Alleine an dem Abend der Tat wüsste ich (ohne es nachgerechnet zu haben) nicht wieviel ich eigentlich getrunken habe, da ich da nicht drauf geachtet habe. Ich habe halt einfach konsumiert bis der Abend rum war.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich dachte damals dass der Konsum normal wäre, da es in meinem Freundeskreis durchaus als normal angesehen wurde. Alkohol wurde verharmlost, es wurde gezielt viel getrunken ohne sich mit den Konsequenzen zu beschäftigen.

Rückblickend ein gefährliches und unverantwortliches Verhalten, welches ich froh bin mittlerweile abgelegt zu haben. Ich hoffe ich werde nicht wieder der Mench der ich im Januar war.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und oft?

Ich praktiziere das KT. Dabei habe ich drei Trinkanlässe im Monat zu welchen ich maximal 30g alkohol zu mir nehme, diese Zeichne ich mit einem Trinkkalender auf. Diese Anlässe sind vorher ausgewählt und entstehe nicht Spontan. Auf Partys, Clubs oder an Abenden ohne eine Anlass trinke ich keinen Alkohol. Auch trinke ich keine harten Spirituosen mehr. Wenn ich mir vornehme etwas zu trinken ahchte ich darauf, dass ich nicht über 0,3 Promille komme. Bedeutet, ich trinke max ein 0,33 Biet mit 13g Alkohol und wenn es geplant ist, erst in 3h das nächste und letzte. Es gab auch Monate wo ich keinen Anlass hatte oder nur 1.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 03.10.2025 beim Essen mit einem Freund und unseren Freundinnen.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Heute konsumiere ich alkoholische Getränke als reines Genussmittel zum Essen oder als besonderes Getränk in einem besonderen Moment.



24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe es reduziert, da mir der Vorfall aufgezeigt hat, was dieser unbewusste und gefährliche Konsum für Auswirkungen auf mich und andere haben kann. Ich habe andere gefährdet und das bereue ich sehr.

Im Leben ändert man leider Sachen meistens erst wenn es zu spät ist, vorher hatte ich noch keinen Anlass um mein Verhalten zu hinterfragen, da ja immer "alles gut" gegangen ist.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe damit angefangen meine Wochenenden besser zu strukturieren und mich auf meine Hobbys zu konzentrieren. Ich besuche nun am Wochenende immer 2x das Gym, gehe Wandern, Radfahren oder verbringe einen entspannten Abend mit meiner Freundin oder Familie. Meistens plane ich kurztripps zum Meer oder Angeln. Durch den Hund welchen ich mir zugelegt habe, habe ich außerdem gelernt Verantwortung zu übernehmen und mein Wochenende klar zu strukturieren.

Ich gehe dabei weniger feiern. Wenn ich es tue trenne ich trinken und fahren strikt. Ich konzentriere mich dann auf Gespräche und die Musik. Es viel mir am Anfang schwer aber ich habe gemerkt, dass ich mit den Sachen die ich jetzt an den Wochenenden erlebe gute Unterhaltungen führen kann und sehr wohl interessant für andere bin. Auch tanze ich mittlerweile nüchtern gerne, da ich gemerkt habe dass eigentlich die meisten leute eh nicht auf einen achten. Ich kann mittlerweile auf Feiern sehr viel spaß haben auch ohne alkohol

Der größte Schritt war es mich von meinem alten Freundeskreis zu trennen. Doch es ist mir gelungen. Ausschlaggebend war, dass nur am Anag wo mein Führerschein weg war, Verständnis da war. Die erste Nachricht von einem meiner Freunde, nachdem Gerichtstermin: "Na dann kannste ja endlich wieder mit uns saufen" - in dem Moment wusste ich, dass es endgültig der Zeitpunkt ist diese "Freubdschaften" zu beenden. Seitdem habe ich mich auf die Freunde konzentriert, welche selber kaum etwas trinken und wirklich auch sinnvolle Sachen machen wie Anglen, Radfahren oder wandern. Diese Umstellung tut mir sehr gut.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Sehr positiv, ich habe von den Freundinnen meiner ehemaligen Freundesgruppe Nachrichten bekommen, dass sie mich für diese Konsequenz bewundern und meine Veränderung sehr positiv ist. Von Uni-Kollegen habe ich gesagt bekommen ich wirke seitdem viel Erwachsener und reflektierter. Mein Leben ist strukturierter, ich habe mehr Zeit für wichtige Dinge im Leben und fühle mich Energiereicher. Ich erreiche nach und nach mehr meine sportlichen Ziele (100kg Bankdrücken und 300km Radfahren am Stück) was vorher nicht möglich war.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Indem ich mit weiterhin der Gefahr, welche mein damaliger Konsum darstellte, bewusst bin und alles dafür mache die neuen Verhaltensweisen beizubehalten und die Zeit mit Leuten verbringe, die mir gut tun und mich dabei unterstützen. Weniger Feiern, mehr Struktur, auf Ziele Fokussieren und Sachen erleben an die man sich erinnert.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Einen Rückfall kann man nie ausschließen. Wichtig ist, dass man vorbereitet ist. Sollte ich in alte Gewohnheiten zurückfallen, habe ich meine Notfallpläne: Der Situation sofort entziehen und an di Frische Luft gehen, Karte in meinem Handy mit Bildern von wichtigen Dingen in meinem Leben (soll mich erinnern was ich damit aufs Spiel setze und dass es das nicht Wert ist), 50€ um dieses Mal ein Taxi mit rufen zu können, oder mein Notfallkontakt) Für mich ist darüber hinaus auch klar, sollte ich zB einen Rückfall haben, gehe ich den Schritt in die Abstinenz und suche mir Hilfe.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich mich an meine Trinkregeln halte und an Orten wie Clubs, Party und Bars keinen Alkohol trinke. Außerdem weiterhin an meinem Vermeidungsstrategien festhalte, das Wochenende klar strukturiere. Außerdem immer mehr Notfallpläne für den Ernstfall parat haben.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Das was passiert ist, bereue ich zu tiefst und bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Ich werde auch in Zukunft alles daran setzen nicht wieder der Mensch zu werden, der ich vor einem Jahr war sondern Verantwortung zu übernehmen und einen kontrollierten Umgang mit Alkohl zu haben.
 
Erg.: Frage 25 - hier natürlich hat mir auch der Kurs geholfen, da ich unter Betreuung eines Psychologen mein Verhalten ändern konnte und die Problematik dadurch besser verstanden habe.
 
ok, die Vorbereitung erkennt man :)
Wieso hast du die 13a ausgelassen?

um anderen zu zeigen, dass ich auch interessant bin und man mit mir auch spaß haben kann. ... Außenseiter wirken, durch den Alkohl konnte ich zeigen, dass ich mithalten kann oder sogar mehr vertrage als andere. ...
dass mich jeder beobachtet und beurteilt.
Das hat ziemlich viel mit "Selbstbewusstsein" zu tun ...
 
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und oft?

Ich praktiziere das KT. Dabei habe ich drei Trinkanlässe im Monat zu welchen ich maximal 30g alkohol zu mir nehme (…) Wenn ich mir vornehme etwas zu trinken ahchte ich darauf, dass ich nicht über 0,3 Promille komme. Bedeutet, ich trinke max ein 0,33 Biet mit 13g Alkohol
Merkst Du den Widerspruch?
 
ok, die Vorbereitung erkennt man :)
Wieso hast du die 13a ausgelassen?


Das hat ziemlich viel mit "Selbstbewusstsein" zu tun ...
Wahrscheinlich weil für mich das nicht wie der Hauptgrund wirkt. Für mich kommt es vor allem daher, anderen Gefallen zu wollen. Aber jetzt wo du es anspricht: Für mich ist es ein Zusammenspiel aus beidem gewesen: Ich habe getrunken um das Gefühl loszuwerden, gleichzeitig wollte ich ja außerdem den anderen Zeigen wie viel ich ja vertrage. Versteht man das ?

Wenn ich das so schreibe merke ich immer wieder wie dumm das damals war und das es eben absolut keine notwendigkeit gab so viel zu trinken..
 
ok, die Vorbereitung erkennt man :)
Wieso hast du die 13a ausgelassen?


Das hat ziemlich viel mit "Selbstbewusstsein" zu tun ...
Danke. Wie gesagt: Ich persönlich habe viele Menschen kennengelernt die die Mpu nur gemacht haben weil sie hin mussten. Ich habe mir wirklich verändert. Der Kommentar mit der Uni sollte lediglich verdeutlichen warum ich mir so einen doppelten Kopf mache. Ich habe alles so praktiziert und will es auch wirklich in Zukunft so machen, es würde mich einfach sehr kränken wenn ich die Mpu trotzdem nicht schaffen würde. Ich erzähle das alles nicht nur, ich lebe es auch.
 
merke ich immer wieder wie dumm das damals war
"dumm"?
Nicht so oberflächlich bitte...
Wühl dich mal zu den Bedürfnissen durch, die Du da hattest - angesprochen hattest Du es ja schon. Und zu dem, was Du so von Dir gedacht hast.
Beispiel: "anderen zu zeigen, dass ich auch interessant bin". Was steckt da dahinter?
Eine Überzeugung "ich bin uninteressant" vllt? MIt welchen Gefühl ist sowas verknüpft? Wie geht dieses Gefühl weg unter Alkohol?
Und: woher könntest Du das haben?

Und dann weiter:
Wie hat es sich verändert? Wodurch genau? Ganz konkret, nicht als Überschrift.
Und: Du hättest gleich einen Rückfall-Warner. Was machst Du, wenn Du Dich heute wieder so fühlst? Oder in 2 Jahren?
 
"dumm"?
Nicht so oberflächlich bitte...
Wühl dich mal zu den Bedürfnissen durch, die Du da hattest - angesprochen hattest Du es ja schon. Und zu dem, was Du so von Dir gedacht hast.
Beispiel: "anderen zu zeigen, dass ich auch interessant bin". Was steckt da dahinter?
Eine Überzeugung "ich bin uninteressant" vllt? MIt welchen Gefühl ist sowas verknüpft? Wie geht dieses Gefühl weg unter Alkohol?
Und: woher könntest Du das haben?

Und dann weiter:
Wie hat es sich verändert? Wodurch genau? Ganz konkret, nicht als Überschrift.
Und: Du hättest gleich einen Rückfall-Warner. Was machst Du, wenn Du Dich heute wieder so fühlst? Oder in 2 Jahren?
Das Gefühl kommt wie geschrieben von der Unzugehörigkeit durch die fehlende Simson damals hinzukam dass alle in einem Kirmesverein waren was mich zusätzlich ausgegrenzt hat. Damals dachte ich, dass ich auf Grund dieser Aspekte nicht dazugehöre, weil alle immer so viel davon zu erzählen hatten und ich konnte halt nichts dazu beitragen. Alkohol hat mich damals mit den anderen Verbunden und ich konnte zeigen dass mich das mit ihnen gleich stellt und hatte durch die Feiern dann eine Gemeinsamkeit über die ich mit allen reden konnte.

Heute hab ich realisiert dass ich selber Sachen erleben kann die andere nicht erleben und über die ich erzählen kann und ich genug bin, wie ich bin. Daran soll mich im Notfall die Fotopalette in meiner Handyhülle erinnern, wo schöne Momente drauf sind.
 
"dumm"?
Nicht so oberflächlich bitte...
Wühl dich mal zu den Bedürfnissen durch, die Du da hattest - angesprochen hattest Du es ja schon. Und zu dem, was Du so von Dir gedacht hast.
Beispiel: "anderen zu zeigen, dass ich auch interessant bin". Was steckt da dahinter?
Eine Überzeugung "ich bin uninteressant" vllt? MIt welchen Gefühl ist sowas verknüpft? Wie geht dieses Gefühl weg unter Alkohol?
Und: woher könntest Du das haben?

Und dann weiter:
Wie hat es sich verändert? Wodurch genau? Ganz konkret, nicht als Überschrift.
Und: Du hättest gleich einen Rückfall-Warner. Was machst Du, wenn Du Dich heute wieder so fühlst? Oder in 2 Jahren?
Also das Gefühl würde ich als Unzugehörigkeit beschreiben.
 
"dumm"?
Nicht so oberflächlich bitte...
Wühl dich mal zu den Bedürfnissen durch, die Du da hattest - angesprochen hattest Du es ja schon. Und zu dem, was Du so von Dir gedacht hast.
Beispiel: "anderen zu zeigen, dass ich auch interessant bin". Was steckt da dahinter?
Eine Überzeugung "ich bin uninteressant" vllt? MIt welchen Gefühl ist sowas verknüpft? Wie geht dieses Gefühl weg unter Alkohol?
Und: woher könntest Du das haben?

Und dann weiter:
Wie hat es sich verändert? Wodurch genau? Ganz konkret, nicht als Überschrift.
Und: Du hättest gleich einen Rückfall-Warner. Was machst Du, wenn Du Dich heute wieder so fühlst? Oder in 2 Jahren?
Verändert hat sich, dass ich in der Zeit gelernt habe, dass sich Zugehörigkeit nicht erzwingen lässt...vor allem nicht durch Alkohol. Bedeutet ich verbringe meine Zeit eher mit Leuten die auch Interessen mit mir teilen und suche mir solche leute auch ganz gezielt oder versuche es in einem Gespräch herauszufinden. Wenn das Gefühl in Zukunft auftritt merke ich es daran, dass dieses Gefühl hochkommt und mein Kopf mir als Lösung wieder Alkohol vorschlägt. Sobald ich diesen trigger erkenne entziehe ich mich erstmal der Situation (gehe an die Frische luft, trinke erstens alkoholfreies und erinnere mich an den Weg welchen ich hinter mir habe und was in meinen Leben wichtig ist). Am besten vermeide ich es meiner Meinung nach aber, indem ich halt weiterhin meine Wochenenden kla strukturiere und das feiern auf ein Minimum beschränke. So reduziere ich die Wahrscheinlichkeit dass es überhaupt passiert.
 
beschreib doch mal, wie Du es heute schaffst, Zugehörigkeit zu empfinden.. und zu schaffen(!), mit ein paar Beispielsituationen.

und ich genug bin, wie ich bin.
Ja, das wäre eine tolle Entwicklung. Wenn du das wirklich glaubst (und nicht nur sagst):

Daran soll mich im Notfall die Fotopalette in meiner Handyhülle erinnern, wo schöne Momente drauf sind.
ist das echt noch nötig?

___________________________________________________
Meta:
Deine Vorbereitung geht schon in eine passende Richtung, aber Du erkennst jetzt schon, dass Du da noch deutlich tiefer eintauchen kannst?
Denke auch daran: der Gutachter möchte "echtes Leben" spüren, erlebte Inhalte - bei "Überschriften" wird er skeptisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo auch noch von mir,
Zwei Bitten:
- Unterlasse es bitte, "siehe oben" zu schreiben. Die Fragen haben per se alle ihre Berechtigung. Und eine Zusammenfassung in Frage 2 ist der Übersicht wegen immer gut. Und bei Frage 8 kannst du auch einfach eine Antwort geben. Der GA wird dich bei der MPU u.U. ähnliches öfters fragen, da wirst du auch nicht so eine Antwort geben.
- Die Frage 10 ist völlig unzureichend ausgefüllt. Da steht etwas von "genau". Deine Trinkhistorie ist noch nicht so lang, dann mach die mal erkennbar, wie sich die Steigerung vollzog.
 
und noch ein Gedanke (sorry fürs dazwischenquatschen)
fehlende Simson ... Kirmesverein
was waren denn so DEINE Interessen, DEINE Hobbies? Für mich hört sich das an, als wären Deine Interessen eher anderweitig ausgerichtet gewesen und Du hast dich da mit aller Gewalt zu integrieren versucht? (und Alkohol war halt das einfachste Werkzeug dazu)
 
beschreib doch mal, wie Du es heute schaffst, Zugehörigkeit zu empfinden.. und zu schaffen(!), mit ein paar Beispielsituationen.


Ja, das wäre eine tolle Entwicklung. Wenn du das wirklich glaubst (und nicht nur sagst):


ist das echt noch nötig?

___________________________________________________
Meta:
Deine Vorbereitung geht schon in eine passende Richtung, aber Du erkennst jetzt schon, dass Du da noch deutlich tiefer eintauchen kannst?
Denke auch daran: der Gutachter möchte "echtes Leben" spüren, erlebte Inhalte - bei "Überschriften" wird er skeptisch.
Danke erstmal, dass du dir die Zeit nimmst auf das was ich schreibe so tiefgründig einzugehen!

Zur ersten Frage: Heute schaffe ich es in Gesprächen Gemeinsamkeiten zu erfragen und darauf baue ich dann sehr interessante Gespräche auf . Als Beispiel kann ich hier einen Abend bringen, an dem ich mit dem Freundeskreis meiner Freundin unterwegs war. Anstatt wie damals nur da zu sitzen und zuzuhören habe ich einen ihrer Freunde direkt angequatscht und besser kennengelernt, es stellte sich raus, dass er auch gerne wandern geht und wir schon ähnliche Touren gemacht haben. Darüber haben wir uns de gesamten Abend unterhalten und schlussendlich war ich jetzt schon dreimal mit ihm wandern übers Wochenende in den Dolomiten und bei uns in der Heimat.

Ich habe auch beim letzten Treffen mit der Freundesgruppe proaktiv vorgeschlagen einen Spieleabend zu machen, dabei konnte ich beim Skat-Spielen sehr überzeugen und auch das hat mir ein Gefühl von zugehörigkeit gegeben.

Ich rede Ansonsten viel über meinen Welpen da viele Leute Hunde mögen und man so immer gut in ein Gespräch kommt.

Allgemein habe ich unglaublich viel Erlebt in der letzten Zeit von spontanen Ausflug in die Niederlande zum Zelten, bis hin zum Angeln in Norwegen, alles Sachen die individuell Geschichten bieten die man erzählen kann und will.

Da ich ansonsten viel mit den Leuten mache (2-3 Enge Freunde) mit denen ich auch Radfahrern gehe und Wandern, haben wir eigentlich immer Gesprächsthemen die einen ganzen Abend füllen, dieses Wochenende haben wir zB den Urlaub gebucht, in welchem wir Madeira zu fuß in einer Woche überqueren wollen.

Zur zweiten Sache: Am Anfang war es das. Heute habe ich weniger Triggermomente aber man weiß ja nicht ob es auch Zeiten gibt wo es wieder mehr werden und da habe ich es gerne als Back-Up in meinem Handy :)

Zur dritten: Ich halte mich hier teils sehr kurz mit den Antworten, das weiß ich. Ich kann sehr gut reden (eine meiner stärken die mir auch bei der Veränderung viel gebracht hat) weshalb ich dem Gutachter alles was ich sage auch mit Beispielen belegen werde, die muss ich mir nicht ausdenken, weil die hab ich ja tatsächlich erlebt.
 
und noch ein Gedanke (sorry fürs dazwischenquatschen)

was waren denn so DEINE Interessen, DEINE Hobbies? Für mich hört sich das an, als wären Deine Interessen eher anderweitig ausgerichtet gewesen und Du hast dich da mit aller Gewalt zu integrieren versucht? (und Alkohol war halt das einfachste Werkzeug dazu)
Ich war der "Nerd" in der Gruppe. Damals hab ich viel Computerspiele gespielt und bin in der Woche ins Gym gegangen. Es war halt der Freundeskreis den man aus der Grundschule hatte und an dem wollte man halt festhalten.

Videospiele und Gym sind auch zwei Sachen die ich jetzt wieder mehr betreibe. Vor allem halt Gym.
 
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