MPU nach 10 Jahren ohne Führerschein (Ecstasy, Amphetamin, Cannabis)

Straight Edge

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Hallo Zusammen,

wie man so sagt: "long time lurker, first time poster"
Tausend Dank an alle Beteiligten für diesen genialen Ort .:verneigen0001:
Ich konnte mich zum Teil bereits ganz gut einlesen. [work in progress...]

Nach 10 Jahren ohne Schein gehe ich es an.
Habe mittlerweile einen groben Plan bzw. guten Überblick. Um die Detailfragen kümmere ich mich gerade noch.

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht
: m
Alter: 31

Was ist passiert?
Drogensorte:
Ecstasy, Amphetamin, (THC)
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Ecstasy und Amphetamine auf Partys, THC damals etwas regelmäßiger
Datum der Auffälligkeit: 02.08.2009: Ecstasy, BtmG-Verstoß, im späteren FäG dann positiv auf Amphetamin (14.09.2010)

Drogenbefund
Blutwerte:
nur Sicherstellung, keine Blutentnahme
Schnelltest: -
Beim Kauf erwischt: -
Nur daneben gestanden: -

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Nein.
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Keine Blutentnahme
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Ja
Verurteilt: Nein
Strafe abgebüßt: Ja, 16 Sozialstunden, 2 Termine bei der Drogenhilfe (Frühinterventionskurs), 500 EUR an gemeinnützige Einrichtung

Führerschein
Hab ich noch:
Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Nein, geplant ist, den Antrag 2-3 Monate vor der geplanten MPU zu stellen.
Habe noch keinen gemacht: Nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein:
Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Damalige Fragestellung FäG 2010 "Nimmt bzw. nahm xxx Betäubungsmittel im Sinne des BtmG oder andere psychoaktiv wirkende Stoffe ein, die die Fahreignung nach Anlage 4 zur FeV in Frage stellen? Die Frage ob Einnahme von Betäubungsmitteln vorliegt ist mit mindestens zwei Untersuchungen des Urins oder einer Untersuchung der Haare zu klären."

Bundesland: Bayern

Konsum
Ich konsumiere noch:
Nein
letzter Konsum: 2015

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
geplant sind zwei Haaranalysen: Eine demnächst, die Zweite in einem halben Jahr.
Urinscreen: Nein
Keinen Plan: Nein

Aufarbeitung
Drogenberatung:
2 Termine bei der Drogenhilfe
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Ich lebe reflektiert und bin überzeugt drogenfrei seit 2015. Seit 2020 auch ohne Koffein :)

MPU 1 FäG (ich splitte das mal, zwecks Übersicht)
Datum: 25.08.2010
Welche Stelle (MPI): TÜV SÜD Life Service
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: ja
Wer hat das Gutachten gesehen?: ich und (leider) die FSSt
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: "Der Untersuchte nimmt Betäubungsmittel i.S. des Betäubungsmittelgesetzes oder andere psychoaktiv wirkende Stoffe, die die Fahreignung nach Anlage 4 FeV in Frage stellen, ein. Hinweise auf die Einnahme weiterer illegaler Drogen oder auch der Mißbrauch legaler Drogen (z.B. Alkohol) liegen vor (Amphetamine)."

MPU
Datum:
voraussichtlich April 2021
Welche Stelle (MPI): p i m a
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein, nur FäG
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
-


Altlasten
Bist du Rückfalltäter?
ja, Auffälligkeit mit Ecstasy 2009, FäG positiv auf Amphetamin 2010


Weiteres / Vorgeschichte folgt in ein paar Tagen, hoffe ich.


Liebe Grüße
 

Straight Edge

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Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?


In der Schule im Unterricht: Drogenpräventionstag.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Etwa 2004: mit 15 Jahren Cannabis.



3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Ab 2006: Gelegentlicher Cannabis-Konsum, meist am Wochenende.
Auch Phasen vollständiger Abstinenz je nach schulischer Leistung, abgewechselt mit Phasen in denen ich häufiger zum Teil auch unter der Woche konsumiert habe.
Das schulische Vorankommen hatte für mich immer Priorität, sodass ich über längere Zeiträume nicht konsumiert habe, wenn ich das Gefühl hatte, meine Noten wären schlechter.

Ab 2009 begannen meine Freunde auf Partys mit chemischen Drogen (zunächst nur Amphetamin) zu experimentieren.
Da mein Selbstbewusstsein nicht sonderlich hoch war, sah ich hier eine Möglichkeit, mich "aufzubessern".
Später in 2009 fuhren wir per Bahn auf diverse Musikfestivals.
Hier herrschte sozusagen Ausnahmezustand: Mischkonsum von allem was man bekommen konnte.
Bei der Rückfahrt wurde ich an einem Bahnhof von der Polizei kontrolliert und 1,5 Ecstasy-Pillen sichergestellt.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Sehr selten, Alkohol bekam mir nie sonderlich gut.
Den Cannabis-Rausch wollte ich meist pur haben.
Nahm ich Amphetamin vertrug ich mehr Alkohol, und trankt daher um auch mal "cool zu sein".
Nahm ich Ecstasy trank ich nicht.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Habe sehr wenig Alkohol konsumiert, da ich diesen nicht vertrage. Ich habe nie regelmäßig getrunken, wenn dann meist aus Gruppenzwang heraus auf Partys. Und dann eher nur 2-3 halbe Bier.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Nein. (eventuell Kaffee, jedoch 2020 entwöhnt)


7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, definitiv. Die Konzentration nimmt merklich ab.
Vor allem bei den chemischen Drogen.

Außerdem hatte ich immer ein schlechtes Gewissen; beim Konsum und insbesondere danach.
Das Tief, das man nach dem Konsum erlebt, wiegt - meiner Meinung nach - das Hoch, das man zuvor hatte, nicht auf.
Wenn man das Wohlbefinden zeitlich in eine Rechnung packt, zahlt man unterm Strich sozusagen drauf.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, bei Cannabis war es einfach die Sucht. Hier überwog das Gefühl der Entspannung dem schlechten Gewissen.

Bei den chemischen Drogen lagen ja zumeist mindestens eine Woche bzw. mehrere Wochen zwischen den Partys.
Ja, ich wollte dieser Gruppe angehören.
Am Wochenende zum Feiern gehörte der Konsum dieser chemischen Drogen einfach dazu.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Auffälligkeit 1: 02.08.2009 Blutwerte wurden keine genommen.
Auffälligkeit 2: 25.08.2010 FäG: zwei Urinproben. Die erste negativ auf alle getesteten Substanzen, die zweite positiv auf Amphetamin. Die genauen Werte standen nicht im Gutachten und sind mir daher nicht bekannt.

Weitere Anmerkung:
aus der Korrespondenz zum FäG: "Es liegt eine fortgeschrittene Drogenproblematik mit polyvalentem Konsummuster vor.
Der Klient räumt den Konsum von Cannabis, Amphetaminen und Ecstasy ein. Illegale Drogen und Alkohol wurden durchaus zeitgleich konsumiert.
Das polytoxikologische Screening ergab einen positiven Befund hinsichtlich Amphetaminen, was die Aussage des Klienten über eine angebliche Drogenabstinenz seit April 2010 widerlegt. Es steht somit fest, dass er sog. harte Drogen konsumiert. Der positive Befund des Urinscreenings belegt fortgeführten Drogenkonsum. Er ist deshalb zum führen von Kfz ungeeignet, auch wenn er nicht von Betäubungsmitteln abhängig ist."



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Auffälligkeit 1: Da Festival-Setting: An dem Wochenende Cannabis, Ecstasy, Amphetamin.
Auffälligkeit 2: Nur Amphetamin an einem Samstag zuvor.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Auffälligkeit 1: 2-3 Joints ggf. Nachwirkungen von Ecstasy Tabletten aus der Nacht davor.
Auffälligkeit 2: An dem Wochenende zuvor Amphetamin. Es war nicht besonders viel soweit ich mich erinnere.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Auffälligkeit 1: Festival-Setting, das leider sehr ansteckend ist.
Auffälligkeit 2: Ein Techno-DJ den wir damals sehr verehrten, war in der Gegend.
Wir fuhren mit einem Partybus mit einer größeren Gruppe dort hin.
Irgendwie entstand dabei ein Gruppenzwang, bei dem ich mich hinreißen lies, mitzumachen.



13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Auffälligkeit 1: Heimfahrt von einem Festival für elektronische Musik, dort wurde ich am Bahnhof kontrolliert und 1,5 Pillen Ecstasy konfisziert.
Auffälligkeit 2: 25.08.2010 Aus den sich aus der Sicherstellung ergebenden Konsequenzen (16 Sozialstunden, Bußgeld, Drogenfrühpräventionskurs) wurde mir ein FäG auferlegt, ich musste zwei Urinproben abgeben. Die erste negativ, die zweite positiv auf Amphetamin.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

-
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
-

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
-

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
-

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

-

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis: 2 - 3 Stunden
Amphetamin: 6 - 20 Stunden
Ecstasy: sehr unterschiedlich, Nachwirkungen bis zu 2 Tage
Alkohol: Der Körper baut zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde ab.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, Cannabis, das ich stellenweise täglich konsumiert hatte --> ja durchaus: Die Konzentrationsfähigkeit verschlechtert sich, Stimmungsschwankungen, bis hin zu möglicher Psychose.

Zum Glück habe ich die härteren Substanzen nie täglich konsumiert sondern nur als "Partydroge" verwendet.
Ecstasy -> dauerhafte Hirnschäden, Persönlichkeitsstörungen
Amphetamin -> Abhängigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depressionen
Alkohol -> Schädigt alle Organe, insbesondere das Gehirn und die Leber


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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Cannabis war eher zum Vergnügen, aber leider der Einstieg.
Zunächst aus Neugierde und Langeweile, später blieb man dabei z.b. aufgrund der subjektiv gesteigerten Wahrnehmung beim Musikhören.

Die härteren Drogen waren z.t. Flucht, z.t. Trotz.
Konsum auf Partys um weniger schüchtern zu sein, Selbstbewusstsein zu steigern.
Zugehörigkeit zu einer Gruppe.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern waren zunächst schockiert, dann besorgt.
Waren aber insgesamt für mich da und haben mich immer wieder motiviert, mein Leben in den Griff zu bekommen und die Kontakte abzubrechen.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Musikfestivals und bestimmte Partys. Ansonsten nein.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Ich war bei der Drogenhilfe, sowie bei einer Psychologin um über das Geschehene zu sprechen.
Zusätzliche Motivation gab mir ein Vortrag mit dem Titel "vom Junkie zum Ironman" von Andreas Niedrig.
Dies hatte mich frühzeitig motiviert aufzuhören, da damit klar wurde dass, jedem eine Kehrtwende möglich ist - wenn man nur will.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Wenn sich meine schulischen Leistungen verschlechtert hatten, habe ich den Cannabis-Konsum für mehrere Monate unterbrochen.
Konsumspitzen gab es später natürlich auf den Musikfestivals.
Eine längere Konsumpause hatte ich - bis auf den Amphetamin-Ausrutscher - in der Phase des FäG.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich denke, die Gruppe. Ich hatte immer viele Interessen, so dass ich auch gut ein Leben ohne Drogen hätte führen können.
Jedoch war mein Selbstbewusstsein nicht sehr hoch.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Gefährlich wär es, wenn aus dem gelegentlichen Konsum Gewohnheit wird.
Ich hatte zum Glück ein paar Anker.
Beispielsweise hat mich Skateboard-fahren davor bewahrt, ein stärkerer Cannabis-Konsument zu werden.


29. Waren sie drogenabhängig?

Cannabis ja schon etwas,
die härteren Substanzen nein, das war eher vom damaligen Umfeld abhängig.
Natürlich ist man am Ende immer selbst verantwortlich.
Die Verantwortung für mein Handeln möchte ich mit dem Gruppenzwang Argument nicht abtun.
Aber es hatte sicher einen Einfluss.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ein Hauptpunkt für mich wäre der Faktor Bildung:
Ich hatte damals eine gewisse Form von Perspektivlosigkeit,
welche dazu führte, sich vom Umfeld beeinflussen zu lassen.
Hätte ich eventuell mit einem Studium begonnen, das mich geistig fordert,
hätte ich möglicherweise den Drogenkonsum nicht so weit kommen lassen.
Auch wenn ich stärker meinen Interessen nachgegangen wäre, beispielsweise mehr Sport,
wäre gut gewesen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?


Bedingt durch eine zunehmend bewusstere Lebensführung ab 2014, zunächst durch Tai Chi, hatte so etwas keinen Platz mehr in meinem Leben.
Cannabis geraucht habe ich bis 2015, immer noch in längeren Zyklen stärkerer Abstinenz über gelegentliches Rauchen bis zum täglichen Konsum.
Irgendwann hatte ich auch das satt,
ich wollte nicht mehr vernebelt sein, sondern unbedingt klar im Kopf.
Sowohl für Sport, als auch um das eigene Leben in den Griff zu bekommen.
Es kamen Meditation, Yoga und vegetarische Ernährung hinzu.
Später begann ich ein Studium, dass mich weiter motivierte einen klaren Kopf zu haben.




32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Im Tai Chi Kurs habe ich durch direktes körpereigenes Feedback gemerkt,
dass ich auch Wochen nach "nur" gelegentlichem Konsum noch eine verschlechterte Körperwahrnehmung hatte.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Eine dauerhafte geistige Klarheit ist bei gelegentlichem Konsum nicht haltbar.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Als einen langsamen*, aber stetigen Prozess, der meine Wahrnehmung immer klarer werden lies.

*Langsam im Sinne von: es dauert zwischen dem Absetzen von Cannabis und dem bemerken von positiven Veränderungen.
Die mit der Zeit aber immer klarer werden.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Ich mir selbst: Durch Reflexion und Meditation.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Alle sehr positiv. Besonders die Eltern, wobei
Freundeskreis: In der Regel mit Stolz und Bewunderung.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Teilweise, bis 2015 schon noch, wurde ich aber zunehmend eigenbrötlerischer und begann mich mehr und mehr abzukapseln.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, mit dem guten Gefühl diesen Konsumkreislauf und das "cool sein" durchschaut zu haben.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Kein Konsum. Absolute Abstinenz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Habe ich nie, daher nicht relevant.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

ggf. Das man darüber nachdenkt wieder anzufangen?
Ich bin sehr gefestigt in meiner Überzeugung clean zu sein, dass ich
einen beginnenden Rückfall sehr frühzeitig erkenne und Gegenmaßnahmen einleite.
Mehr Sport beispielsweise.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke keinen Alkohol.

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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?

Kann ich nicht mehr genau sagen, nachdem das Drogenscreening im FÄG positiv war,
hatte ich damals wohl einen Grund weniger sauber zu bleiben.
Andererseits wussten meine Eltern Bescheid, in deren Haushalt ich zu der Zeit noch lebte.
Daher hielt sich das in Grenzen.



45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?

Siehe Frage 10 - 13

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?

Doch, das erneute Fehlverhalten war ein einmaliger Ausrutscher.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?

Den reinen Konsum betrachtet, weniger schlimm, denn die Mengen / Mischung waren niedriger.
Insgesamt betrachtet schlimmer, denn ich wusste ja, dass etwas auf mich zukommt und ich hätte mein Leben früher wieder vollständig auf die richtige Bahn lenken können.



48. Warum hat es sich so entwickelt?

Die Verhaltensänderung war nicht stabil genug, um dem Gruppenzwang zu widerstehen.


49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?

So ziemlich alles.
Ich habe die alten Kontakte abgebrochen.
Ich habe einen tieferen Lebenssinn gefunden, der mich stabil und drogenfrei leben lässt.
Ich bin mit mir und meinem Leben sehr zufrieden.
Ich habe studiert und plane ein weiterführendes Studium.
Ich bin verheiratet, führe eine glückliche Ehe, wir haben ein Kind.





So... dat wars... ich freue mich auf euer Feedback :)
 

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Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?


In der Schule im Unterricht: Drogenpräventionstag.


2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Etwa 2004: mit 15 Jahren Cannabis.


3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Zwei damalige Schulfreunde hatten mich gefragt, ob ich mit ihnen etwas rauchen wollte.
Ich hatte vom Cannabis nicht wirklich etwas gemerkt. Es hieß, es sollte lustig machen.
In den kommenden Wochen wiederholten wir das Ganze.

Meist spielte sich der Cannabis-Konsum am Wochenende ab. Wir waren dazu draußen in der Natur, um uns beim Konsum zu verstecken.
Die Phasen wechselten zwischen regelmäßigem Wochenend-Konsum und gelegentlichem Cannabis-Konsum ab.
Es gab im weiteren Verlauf auch Phasen vollständiger Abstinenz je nach schulischer Leistung, abgewechselt mit Phasen in denen ich dann häufiger zum Teil auch unter der Woche konsumiert habe.
Das schulische Vorankommen hatte für mich immer Priorität, sodass ich über längere Zeiträume nicht konsumiert habe, wenn ich das Gefühl hatte, meine Noten wären schlechter.

Ab 2008 begannen meine Freunde auf Techno-Partys mit chemischen Drogen (zunächst nur Amphetamin) zu experimentieren.
Ich war anfangs skeptisch. Unter den mir bekannten Kiffern hieß es früher „dieses bla bla um Kiffen als Einstiegsdroge werden wir widerlegen, wir werden Kiffer bleiben und kein chemisches Zeug nehmen“.
Diese Einstellung war wohl vergessen.
Nachdem die Freunde auf den Partys länger durchhielten und irgendwie anders waren, änderte sich nach ein paar Wochen/Monaten meine Einstellung und ich wollte Amphetamin auch mal probieren.
Da mein Selbstbewusstsein nicht sonderlich hoch war, sah ich hier eine Möglichkeit, mich "aufzubessern" und die Schüchternheit zu überwinden und länger wach zu bleiben und zu feiern. Die Konsummengen bzw Frequenz waren nicht hoch - etwa 0,1 bis 0,2 g an zwei Party-Abenden in 2008.

Es kam dann 2009 Ecstasy hinzu, allerdings eher sporadisch. Vielleicht zwei bis drei Abende an denen ich eine viertel bis halbe Pille (0,25 bis 0,5 g) nahm.
Später in 2009 fuhren wir per Bahn auf diverse Techno-Festivals.
Hier herrschte sozusagen Ausnahmezustand:
Cannabis: 4-6 Joints, Amphetamin 1 g, Ecstasy 0,5 g. Soweit ich mich erinnern kann habe ich eher wenig Alkohol getrunken (etwa ein Radler oder ein Bier).
Bei der Rückfahrt wurde ich an einem Bahnhof von der Polizei kontrolliert und dabei 1,5 (1,5g) Ecstasy-Pillen sichergestellt.
Nachdem der Ausnahme/Festival Zustand vorbei war, reduzierte ich den Konsum sehr stark.
Leider wurde ich durch das FäG in einer Urinprobe positiv auf Amphetamin getestet, aus meiner Sicht ein Ausrutscher, siehe Frage 12.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Sehr selten, Alkohol bekam mir nie sonderlich gut.
Ich wollte den Cannabis-Rausch meist pur genießen.
Durch das Amphetamin vertrug ich mehr Alkohol, und trankt daher manchmal um auch "cool zu sein".
Nahm ich Ecstasy, trank ich nicht.


5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Habe sehr wenig Alkohol konsumiert, da ich diesen nicht vertrage. Ich habe nie regelmäßig getrunken, wenn dann meist aus Gruppenzwang heraus auf den Techno-Partys. Und dann eher nur 2-3 halbe Bier. Es ging meistens eher um das „sehen und gesehen“ werden, a la „na, wie viel hast du heute schon getrunken“ mir ging es dabei nicht um den Alkohol-Rausch, sondern ums mit-machen.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich habe Zigaretten geraucht, im Normalfall (Alltag) aber unter 5 Zigaretten am Tag.
Ausnahmen waren Partys mit etwa 15 Zigaretten pro Tag und Festivals mit 20 Zigaretten pro Tag.
Kaffee trank ich damals etwa eine Tasse am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Nein, ich habe es nicht selbst gemerkt.

Beim Cannabis-Konsum fühlte ich mich oft träge und lustlos.
Die Konzentration nimmt merklich ab, man ist weniger euphorisch, eher recht gleichgültig.
Bei den chemischen Drogen noch stärker.
Der Tag nach einer Techno-Party war meist ein psychischer und körperlicher Tiefpunkt.


8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, bei Cannabis war es eher eine Sucht. Hier überwog das Gefühl der Entspannung dem schlechten Gewissen.
Bei den chemischen Drogen lagen ja zumeist mindestens eine Woche bzw. Monate zwischen den Partys.
Ich wollte dieser Gruppe angehören.
Am Wochenende zum Feiern gehörte der Konsum dieser chemischen Drogen einfach dazu.
Dabei habe ich die negativen Folgen verharmlost und heruntergespielt.
Ein ehrliches Feedback aus dem Freundeskreis gab es nicht, da diese selbst konsumierten.
Vor meiner Familie habe ich den Konsum stets geheim gehalten.
Nach der Auffälligkeit war ein Teil in mir trotzig und frustriert, nun ein Drogen-image zu haben.


9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Auffälligkeit 1: 02.08.2009 Blutwerte wurden keine genommen.
Auffälligkeit 2: 25.08.2010 FäG: zwei Urinproben. Die erste negativ auf alle getesteten Substanzen, die zweite positiv auf Amphetamin. Die genauen Werte standen nicht im Gutachten und sind mir daher nicht bekannt.

Weitere Anmerkung:
aus der Korrespondenz zum FäG: "Es liegt eine fortgeschrittene Drogenproblematik mit polyvalentem Konsummuster vor.
Der Klient räumt den Konsum von Cannabis, Amphetaminen und Ecstasy ein. Illegale Drogen und Alkohol wurden durchaus zeitgleich konsumiert.
Das polytoxikologische Screening ergab einen positiven Befund hinsichtlich Amphetaminen, was die Aussage des Klienten über eine angebliche Drogenabstinenz seit April 2010 widerlegt. Es steht somit fest, dass er sog. harte Drogen konsumiert. Der positive Befund des Urinscreenings belegt fortgeführten Drogenkonsum. Er ist deshalb zum Führen von Kfz ungeeignet, auch wenn er nicht von Betäubungsmitteln abhängig ist."


10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Auffälligkeit 1: Da Festival-Setting: An dem Wochenende Cannabis, Ecstasy, Amphetamin.
Auffälligkeit 2: am Wochenende vor der spontanen Urinabgabe an einem Abend etwa 0,1 bis 0,2 g Amphetamin.


11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Auffälligkeit 1: 1-2 Joints und wahrscheinlich Nachwirkungen von Ecstasy Tabletten aus der Nacht davor.
Auffälligkeit 2: Am Tag der Auffälligkeit selbst, nichts.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Auffälligkeit 1: Festival-Setting mit Techno-Musik und tausenden anderen, die genauso drauf sind.
Auffälligkeit 2: Ein Techno-DJ den wir damals sehr verehrten, war in der Gegend.
Wir fuhren mit einem Partybus mit einer größeren Gruppe dort hin.
Irgendwie entstand dabei ein Gruppenzwang, bei dem ich mich hinreißen lies, mitzumachen.



13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Auffälligkeit 1: Heimfahrt von einem Festival für elektronische Musik, dort wurde ich am Bahnhof kontrolliert, weil ich rauchte. Dabei wurden 1,5 Pillen Ecstasy konfisziert.
Auffälligkeit 2: Aus den sich aus der Sicherstellung ergebenden Konsequenzen (16 Sozialstunden, Bußgeld, Drogenfrühpräventionskurs) wurde mir ein FäG auferlegt, ich musste zwei Urinproben abgeben. Die erste negativ, die zweite positiv auf Amphetamin.


Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

-
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
-

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
-

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
-

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

-

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis: 24-36 Stunden
Amphetamin: bis zu 36 Stunden
Ecstasy: sehr unterschiedlich, Nachwirkungen bis zu 2 Tage
Alkohol: Der Körper baut zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde ab.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, Cannabis, das ich stellenweise täglich konsumiert hatte --> ja durchaus: Die Konzentrationsfähigkeit verschlechtert sich, Stimmungsschwankungen, bis hin zu möglicher Psychose.

Zum Glück habe ich die härteren Substanzen nie täglich konsumiert sondern nur als "Partydroge" verwendet.
Ecstasy -> dauerhafte Hirnschäden, Persönlichkeitsstörungen, Desorientierung, Mangel an Taktgefühl und Zuverlässigkeit, depressive Verstimmungen. Psychosen.

Amphetamin -> Abhängigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depressionen
Alkohol -> Schädigt alle Organe, insbesondere das Gehirn und die Leber


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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Cannabis war eher zum Vergnügen, aber leider der Einstieg.
Zunächst aus Neugierde und Langeweile, später blieb man dabei z.b. aufgrund der subjektiv gesteigerten Wahrnehmung beim Musikhören.

Die härteren Drogen waren z.t. Flucht, z.t. Trotz.
Konsum auf Partys um weniger schüchtern zu sein, Selbstbewusstsein zu steigern.
Zugehörigkeit zu einer Gruppe.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern erfuhren erst mit der Auffälligkeit von meinem Drogenkonsum. Davor konnte ich es geheim halten. Sie waren zunächst schockiert, dann besorgt, waren aber insgesamt für mich da und haben mich immer wieder motiviert, mein Leben in den Griff zu bekommen und die Kontakte abzubrechen.


23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Musikfestivals und bestimmte Partys. Ansonsten nein.


24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)


Ich war bei der Drogenhilfe, sowie bei einer Psychologin um über das Geschehene zu sprechen.
Zusätzliche Motivation gab mir ein Vortrag mit dem Titel "vom Junkie zum Ironman" von Andreas Niedrig.
Dies hatte mich frühzeitig motiviert aufzuhören, da damit klar wurde dass, jedem eine Kehrtwende möglich ist - wenn man nur will.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.


26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Wenn sich meine schulischen Leistungen verschlechtert hatten, habe ich den Cannabis-Konsum für mehrere Monate unterbrochen.
Konsumspitzen gab es später natürlich auf den Musikfestivals.
Eine längere Konsumpause hatte ich - bis auf den Amphetamin-Ausrutscher - in der Phase des FäG.


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich denke, die Gruppe. Ich hatte immer viele Interessen, so dass ich auch gut ein Leben ohne Drogen hätte führen können.
Jedoch war mein Selbstbewusstsein nicht sehr hoch.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Gefährlich wär es, wenn aus dem gelegentlichen Konsum Gewohnheit wird.
Ich hatte zum Glück ein paar Anker.
Beispielsweise hat mich Skateboard-fahren davor bewahrt, ein stärkerer Cannabis-Konsument zu werden.


29. Waren sie drogenabhängig?

Cannabis ja schon etwas,
die härteren Substanzen nein, das war eher vom damaligen Umfeld abhängig.
Natürlich ist man am Ende immer selbst verantwortlich.
Die Verantwortung für mein Handeln möchte ich mit dem Gruppenzwang Argument nicht abtun.
Aber es hatte sicher einen Einfluss.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ein Hauptpunkt für mich wäre der Faktor Bildung:
Ich hatte damals eine gewisse Form von Perspektivlosigkeit,
welche dazu führte, sich vom Umfeld beeinflussen zu lassen.
Hätte ich eventuell mit einem Studium begonnen, das mich geistig fordert,
hätte ich möglicherweise den Drogenkonsum nicht so weit kommen lassen.
Auch wenn ich stärker meinen Interessen nachgegangen wäre, beispielsweise mehr Sport,
wäre gut gewesen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?


Bedingt durch eine zunehmend bewusstere Lebensführung ab 2014, zunächst durch Tai Chi, hatte so etwas keinen Platz mehr in meinem Leben.
Cannabis geraucht habe ich bis 2015, immer noch in längeren Zyklen stärkerer Abstinenz über gelegentliches Rauchen bis zum täglichen Konsum.
Irgendwann hatte ich auch das satt,
ich wollte nicht mehr vernebelt sein, sondern unbedingt klar im Kopf. Gesundheit stand für mich oberster Stelle.
Sowohl für Sport, als auch um das eigene Leben in den Griff zu bekommen.
Es kamen Meditation, Yoga und vegetarische Ernährung hinzu.
Dann habe ich meine damalige Freundin kennengelernt, mit deren Unterstützung, über sehr viele Gespräche, wir beide den Gemeinsamen Cannabis-Ausstieg angegangen sind. Damit konnten wir uns gegenseitig motivieren.
Später begann ich ein Studium, dass mich weiter anspornte einen klaren Kopf zu haben.




32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Im Tai Chi Kurs habe ich durch direktes körpereigenes Feedback und Achtsamkeit gemerkt,
dass ich auch Wochen nach "nur" gelegentlichem Konsum noch eine verschlechterte Körperwahrnehmung hatte.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Eine dauerhafte geistige Klarheit ist bei gelegentlichem Konsum nicht haltbar.
Ich finde genügend andere Genüsse, wie zum Beispiel Natur, Essen kochen, Sport, etc.
Die ich besser genieße, wenn ich bei vollem Bewusstsein bin.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Die Umstellung von den chemischen Drogen war einfach. Ich baute genügend Motivation auf und ging nicht mehr auf solche Partys. Ich hatte die „Fear-of-missing-out“ überwunden, es war mir nicht mehr so wichtig auf Partys anwesend zu sein und ich musste nicht mehr cool sein.
Die Cannabis-Umstellung erlebte ich als einen langsamen, aber stetigen und positiven Prozess, der meine Wahrnehmung immer klarer werden ließ.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Insbesondere meine damalige Freundin durch zahllose Gespräche.
Und ich mir selbst: Durch Reflexion, Meditation und Achtsamkeit.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Alle sehr positiv. Besonders die Eltern.
Freundeskreis: In der Regel mit Stolz und Bewunderung.


37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Teilweise, bis 2015 schon noch, wurde ich aber zunehmend eigenbrötlerischer und begann mich mehr und mehr abzukapseln. Mittlerweile habe ich den Kontakt ganz abgebrochen.



38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, ich habe diese Leute zwar noch ein paar Mal gesehen, aber eher Tagsüber ohne Drogen.




39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Kein Konsum. Absolute Abstinenz.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein


41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Habe ich nie, daher nicht relevant.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich bin sehr gefestigt in meiner Überzeugung, dass ich
einen beginnenden Rückfall sehr frühzeitig erkenne und Gegenmaßnahmen einleite. Mehr Sport beispielsweise.

Als sich meine Freundin von mir getrennt hat, blieb ich clean. An diesem Punkt wusste ich, dass mich nichts mehr zu Drogenkonsum zurück-verleiten würde, so extrem ein Lebensereignis auch sein mag.


43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke keinen Alkohol.


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Zusätzlich für Wiederholungstäter

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?

Kann ich nicht mehr genau sagen, nachdem das Drogenscreening im FÄG positiv war,
hatte ich damals wohl einen Grund weniger sauber zu bleiben.
Andererseits wussten meine Eltern Bescheid, in deren Haushalt ich zu der Zeit noch lebte.
Daher hielt sich das in Grenzen.



45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?

Siehe Frage 10 - 13


46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?

Doch, das erneute Fehlverhalten war ein einmaliger Ausrutscher.


47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?

Den reinen Konsum betrachtet, weniger schlimm, denn die Menge war niedriger.
Insgesamt betrachtet schlimmer, denn ich wusste ja, dass etwas auf mich zukommt und ich hätte mein Leben früher wieder vollständig auf die richtige Bahn lenken können.



48. Warum hat es sich so entwickelt?

Die Verhaltensänderung war nicht stabil genug, um dem Gruppenzwang zu widerstehen.


49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?

So ziemlich alles.
Ich habe die alten Kontakte abgebrochen.
Ich habe einen tieferen Lebenssinn gefunden, der mich stabil und drogenfrei leben lässt.

Ich praktiziere aktiv Entspannungsübungen, wie z.b. autogenes Training.
Ich bin mit mir und meinem Leben sehr zufrieden.

Ich rede offen über meine Probleme.
Ich habe studiert und plane ein weiterführendes Studium.
Ich bin verheiratet, führe eine glückliche Ehe, wir haben ein Kind.
 

Straight Edge

Neuer Benutzer
Puh, Ich wollte mal den Zwischenstand posten.
Hab noch nicht alle Elemente, die für mich passen, aus den guten Drogen-FB eingebunden, ist noch in Arbeit.
Ein bisschen mehr Einsicht ist drin, den roten Faden hab ich noch nicht ganz rausgearbeitet, sagt mein Gefühl.
 

Straight Edge

Neuer Benutzer
Hallo Zusammen,

eine Frage bezüglich des zeitlichen Ablaufs:

Wann soll ich frühestens // spätestens den Wiedererteilungsantrag bei der FEB stellen?

6 Monate Abstinenz kann ich bereits belegen, Haarentnahme im Oktober '20.
Im April werde ich eine 2. Haaranalyse machen lassen.
Die eigentliche MPU einige Zeit darauf.
Anschließend EHK und Fahrprüfung erneut ablegen.

Vielen Dank. (Achja, in ein paar Wochen werde ich den FB nochmal updaten.)
Liebe Grüße
 

Straight Edge

Neuer Benutzer
Hallo Zusammen,

Ich habe den FB nochmal grundlegend überarbeitet und freue mich auf euer Feedback.


Was ist passiert? Vorgeschichte:​

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?​

In der Schule 7. oder 8. Klasse im Sozialkunde-Unterricht Vorstellung verschiedener Drogen und deren Wirkweisen, Gefahren, etc.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)​

Cannabis:​

Ein Klassenkamerad hatte mir und einem weiteren Freund angeboten mit ihm am Wochenende einen Joint zu rauchen, das war 2007. Ich war neugierig und wollte cool sein bzw. dazu gehören und so machte ich mit. Von dem ersten Joint habe ich nicht viel Wirkung gespürt. Ein Wochenende darauf trafen wir uns erneut um das Ganze zu wiederholen. Diesmal spürte ich die Wirkung deutlicher. So begann ich gelegentlich Cannabis zu Konsumieren, zunächst aus Neugier und um “cool zu sein” bzw um dazu-zugehören.

Amphetamin:​

Mein damaliger Freundeskreis begann 2009 auf Parties Amphetamin zu konsumieren. Ich wollte zunächst nicht, denn ich hatte vor diesen harten Drogen eine deutlich höhere Hemmschwelle. Einige Wochen ging das so in denen ich da nicht mitmachte. Als die Geschichten “wie toll das sei” nicht aufhörten und ich zunehmend als Feigling da stand, lies ich mich irgendwann auch überreden mitzumachen. Konsum fand immer nur im Party-kontext statt.

Ecstasy:​

Ecstasy konsumierte ich erstmals im Mai 2009, auf einem Festival, ein Viertel einer Pille.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie - Was, Wie, Welche Gelegenheit?)​

Cannabis:​

Ich beschränkte den Konsum jedoch stets auf das Wochenende. Schulische Leistung hatte für mich Vorrang. In Prüfungsphasen setzte ich den Konsum aus. In dieser Zeit mied ich den Kiffer-Freundeskreis und ging stattdessen Skateboard fahren. Dort lernte ich andere Leute kennen, die nicht konsumierten. 2007 konsumierte ich gelegentlich, wobei ich zur Prüfungsphase des Fachabiturs wieder komplett aufgehört habe. Im Herbst 2007 begann ich eine Ausbildung. Aus Sorge, man könnte mir den Konsum in der Arbeit ansehen hörte ich zeitweilen komplett auf Cannabis zu rauchen. Die Ausbildung hatte Vorrang, als ich mich einigermaßen wohl damit fühlte, begann ich wieder am Wochenende mit dem Kiffer-Freundeskreis zu verkehren und gelegentlich Cannabis zu rauchen. Die Gelegenheit war stets ein gemütliches Beisamensein. Der Konsumverlauf war über die Jahre stets durch längere Abstinenzphasen gekennzeichnet. Dann wieder gelegentlicher Konsum. 2015 habe ich mit Hilfe meiner heutigen Frau ganz mit dem Kiffen aufgehört.

Ecstasy / Amphetamin:​

Ecstasy und Amphetamin waren für mich immer nur reine Party-Drogen. Im Alltag habe ich diese nicht konsumiert. Wenn wir auf Parties bzw in Diskos gingen, besorgte einer sobald dort angekommen, solche Drogen. Leider war ich nicht reif genug, um von meinem damaligen Freundeskreis Abstand zu nehmen. Es war auch wieder eine Form der Zugehörigkeit zu dieser Peergroup. Die Gedanken dazu waren “Alle tun es, da kann das so schlimm nicht sein” und auf der anderen Seite meine Schüchternheit zu unterdrücken und mehr aus mir heraus zu kommen.
Mengentechnisch waren es nicht mehr 2-3 Linien an einem Abend oder ein Bruchstück (1/4 - 1/2) einer Ecstasy Pille.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?​

Cannabis:​

Sehr selten. Ich vertrage keinen Alkohol und habe Cannabis ungerne gemischt. Das reine “Cannabis-High” hat mir absolut ausgereicht. Hin und wieder kam es vor, dass der Gruppenzwang zu groß war und man zum Joint eine halbe Bier getrunken hat.

Amphetamin:​

Da ich Amphetamin auf Parties konsumiert habe und dort der Alkohol-Konsum normal war, war es üblich Amphetamin und Alkohol zu trinken. Durch Amphetamin vertrug ich mehr Alokohl und konnte als kaum bis wenig Trinkender eher mit den anderen Mithalten. Dadurch war bei mir bei Amphetamin-Konsum der Alkoholkonsum stärker ausgeprägt als üblich.

Ecstasy:​

Auf Ecstasy war der Alkoholkonsum deutlich verringert. Die Ecstasy Wirkung nahm ich meist als sehr intensiv war und trank daher nur noch Wasser / Antialkoholische Getränke.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?​

Ich vertrage keinen Alkohol, mir wird schneller schlecht als ich betrunken werde, und habe sehr lange einen Kater. Ich habe stets aus Gruppenzwang getrunken, da ich ‘mental noch zu schwach’ war, dazu zu stehen zu sagen “ich trinke nicht”

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?​

Ich habe von 2006 bis zum Jahr 2015 Zigaretten geraucht, wobei ich darauf geachtet hatte, im Alltag nie mehr als fünf Zigaretten pro Tag zu rauchen. Auf Parties waren etwas mehr. 2015 habe ich aufgehört zu Rauchen.
Hier und da trinke ich eine Tasse Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?​

Auf jeden Fall, bei Cannabis waren es das “Verpeilt sein”, Gedächtnisstörungen während des Konsums und Downphasen am Tag nach dem Konsum.
Bei Ecstasy und Amphetamin waren es ungleich stärkere negative Gefühle an den Tagen danach. Mein Kurzzeitgedächtnis hatte sich merklich verkürzt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?​

Leider ja.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?​

Bei der Sicherstellung wurden keine Blutwerte genommen. Die Werte des FÄG liegen mir leider nicht vor.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?​

Auffälligkeit 1 Festival 2009: Am Wochenende zuvor wahrscheinlich Cannabis.
Auffälligkeit 2 FÄG: An dem Wochenende vor dem (unangekündigten) Urinscreening fuhr ich mit Bekannten auf eine Techno-Party. Ich wusste dass ich wegen des FÄG jederzeit zum Screening gebeten werden konnte und wollte abstinent bleiben. Nach einigen Stunden auf der Party war ich recht müde und als ich mit den Bekannten mit in ein Auto ging, und mir dort eine Linie Amphetamin angeboten wurde, habe ich mir leider gedacht: “naja bis zum nächsten Screening ist es bestimmt noch etwas hin. Eine kleine Linie wird schon nicht so schnell anschlagen… Ich bin müde und würde den DJ gerne noch hören wollen”. Am Montag hatte ich die Aufforderung zum Screening im Briefkasten.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?​

Auffälligkeit 1 Festival 2009: Auf dem Festival gegen Abend Amphetamin, Nachts Ecstasy und am Morgen etwas Cannabis zum herunter kommen. Etwa 3 Lines Amphetamin und 1,5 Ecstasy Tabletten.
Auffälligkeit 2 FÄG: Urinscreening im Rahmen des FÄG beim MPI.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?​

Auffälligkeit 1 / Festival 2009: Ja, das Festival. Da herrscht irgendwie Ausnahmestimmung.
Auffälligkeit 2 FÄG: Auf der Techno-Party war ein berühmter DJ, dessen Auftritt ich gerne komplett gehört hätte. Gegen die Müdigkeit sniefte ich eine mir angebotene Linie Amphetamin. Außerdem wieder das Zugehörigkeitsgefühl, “alle tun es”.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?​

Auffälligkeit 1 / Festival 2009: Ich war mit der Bahn auf dem Nachhauseweg vom Festival und stand wohl noch unter den Nachwirkungen der dort konsumierten Substanzen. Beim Umsteigen hatte ich im Nichtraucherbereich eine Zigarette an und damit eine dort patrouilliernde Polizeistreife auf mich aufmerksam gemacht. Bei der Kontrolle wurden 1,5 Ecstasytabletten bei mir gefunden.
Als Folge wurde ein Ermittlungsverfahren wegen BtMG eingeleitet. Von der strafrechtlichen Verfolgung wurde abgesehen, da ich die geforderten 16 Sozialstunden geleistet, 500 EUR Geldbuße, an einen Verein der Jugendkriminalitätsprävention leistet, gezahlt und an einem Drogenfrühintervetionskurs bei der Drogenhilfe teilgenommen habe.
Auffälligkeit 2 FÄG 2010: Aufgrund des BtMG-Verstoßes wurde mir die Beibringung eines ärztlichen Gutachtens über die Eignung zum Führen von KFZ auferlegt. Die erste Urinanalyse war negativ, die zweite positiv.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?​

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?​

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?​

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?​

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?​

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?​

Cannabis: 2 - 3 Stunden Amphetamin: 6 - 20 Stunden Ecstasy: sehr unterschiedlich, Nachwirkungen bis zu 2 Tagen Alkohol: Der Körper baut zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde ab.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?​

Es besteht die Gefahr einer psychischen und physischen Abhängigkeit. Es sind Psychosen möglich. Lungenkrebs kann durch Ablagerungen entstehen. Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen und seinem eigenen Leben. Amphetamin kann einen durch Schlafmangel, Depressionen, Wahnvorstellungen sowie unterdrückter Hunger als Folge des schlechten gesundheitlichen Zustands verwarlosen lassen, Das Herzinfarktrisiko steigt.


Warum ist es passiert?​

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?​

Neugier - Gruppenzwang - Cool sein wollen

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?​

Den Drogenkonsum hielt ich vor Anderen stets geheim. Die Bekannten mit denen ich Drogen nahm konsumierten ja selbst und äußerten sich daher nicht oder zumindest nicht negativ zum Drogenkonsum.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?​

Die Tatsache dass ich damals sehr schüchtern war, kaum aus mir herauskam und daher auch keine Freundin fand. Es war deprimierend kaum Selbstwusstsein zu haben und ich wurde zunehmend verzweifelter. Ich hatte gehofft, mit Amphetamin oder Ecstasy nachhelfen zu können. Eine nicht erwiderte Liebe war ein Grund aus Frust zu Kiffen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden? (Warum, wann, wer?)​

Ja, zum einen besuchte ich 2010 die Drogenberatungsstelle in einem Drogenfrühpräventionskurs. Dort fiel mir auf, dass die Clienten normalerweise in zwei Kategorien eingeteilt werden: Konsumenten Harter Drogen und Konsumenten ‘weicher Drogen’/Kiffer. Aufgrund meiner Aktenlage hätte ich eigentlich in die Gruppe ‘Harte Drogen’ eingeteilt werden sollen.
Die Drogenberater meinten nach einem Gespräch mit mir dass das nicht passe und ich eher in die Gruppe der “weichen Drogen” gehöre. Das gab mir einerseits zu denken, andererseits gab es mir Hoffung, dass ich zum Glück noch nicht so kaputt bin.
Zum anderen besuchte ich 2011 freiwilig eine Drogenberatung der Caritas.
Ablenkung durch Sport war in den folgenden Jahren stets eine Möglichkeit nicht zu konsumieren.
Den größten Effekt hatte das Kennenlernen meiner jetzigen Frau mit der ich letztendlich 2015 den Absprung geschafft habe und seither Drogenfrei lebe.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?​

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?​

Konsumpausen: Den Winter 2008 und auch Winter 2009 lebte ich komplett drogenfrei. Die Zeit zwischen April 2010 und dem positiven Drogenscreening war drogenfrei. Ab da bis in den Frühling 2010 ebenfalls.
Konsumspitzen: In den Sommermonaten 2008 (Cannabis) und 2009 (Ecstasy) auf den Festivals.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?​

Fehlendes Bewusstsein, dass es auch anders geht. Beispielsweise über Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Yoga, Tai Chi, Meditation, Achtsamkeitsübungen, etc. Fehlendes Selbstbewusstsein um mich zunächst vor anderen für meinen Nichtkonsum zu rechtfertigen und um diese Leute komplett zu vermeiden.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?​

Ja, jeder der Drogen konsumiert läuft Gefahr, abhängig zu werden.

29. Waren sie drogenabhängig?​

Nein, dass nicht, weder von Cannabis noch von Amphetamin oder Ecstasy. Ich konnte gut und ohne Probleme längere Phasen der Abstinenz leben. Leider ließ ich mich dennoch hin und wieder dazu verleiten. Und für mich kam ein Dauerkonsum zu keiner Zeit in Frage. Der Konsum war eher punktuell. Dennoch, die Gefahr dass aus “hin und wieder” ein regelmäßigerer Konsum und schließlich Abhängigkeit wird bestand.


Wieso passiert das nicht wieder?​

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?​

Hätte ich früher ein stärkeres Selbstbewusstsein aufgebaut, hätte ich weniger schnell zu Drogen gegriffen. Ich hätte eher den Freundeskreis wechseln können und mich nicht beeinflussen lassen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?​

Ich hatte einen Moment in dem ich die Rauschzustände total satt hatte. Ich habe gemerkt dass es mich blockiert auf Droge zu sein. Wenn ich mehrere Monate nichts konsumiert hatte, war mein Geist völlig klar. Ich konnte wunderbar Denken und mein Alltag ging gut von der Hand. Ich hatte keine schlechten Gedankenspiralen sondern konnte strukturiert handeln.
Ich ernährte mich zunehmend gesünder und achtete darauf was ich esse (Biologisch, Vegetarisch). Sich dann auf der anderen Seite das Gehirn mit Drogen kaputt zu machen, passt einfach nicht zusammen. Außerdem erleichtert die völlige Klarheit im Kopf mir meinen Alltag ungemein.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)​

Ich hatte begonnen mich mehr um meine Gesundheit zu kümmern. Ich ernährte mich vegetarisch und fing an Tai Chi zu üben und dazu mehrere Kurse besucht. Man entwickelt dabei ein sehr besonderes Gefühl für seinen Körper. Ich bemerkte wie stark dieses Gefühl zerstört wurde, wenn ich an einem Wochenende Drogen nahm. Dauerte es Wochen bis ich wieder dieses Feingefühl entwickelte. Da wurde mir nochmal auf einer anderern Ebene bewusst wie viel ich eigentlich durch den Konsum zerstöre.
Zu dieser fundamentalen Erkenntnis kam meine Frau hinzu die meinen Lebenswandel total unterstützte und mir halt gab. Dadurch konnte ich mein “Ich”, wie ich mich selbst wahrnehme und wie ich die Welt sehe, von Grund auf neu gestalten. Ich konnte damit den Kontakt zu allen Drogenkonsumenten abbrechen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?​

Ich bin davon überzeugt, mein Leben 1000 mal besser auf die Reihe zu bekommen wenn ich komplett Abstinent bin. Ich habe andere Wege gefunden zu entspannen und Quellen echten Selbstbewusstseins entdeckt. Ich brauche absolut keine Drogen mehr. Bei gelegentlichem Konsum hätte ich Sorge, dass daraus wieder mehr wird. Ich möchte nichts mehr mit Drogenkonsumenten zu tun haben.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?​

Sehr positiv. Es ist als ob man langsam aus dem Nebel herausgeht. Es dauert, aber man wird kognitiv zunehmend klarer und klarer.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?​

Vor allem meine Frau, sowie meine Eltern. Meine Frau hat mir durch viele Gespräche beim Reflektieren geholfen und mir die Selbstsicherheit verliehen. Sie hat mich unterstützt und begleitet. Das hat mir die Motivation gegeben sich Ziele zu stecken und zu verfolgen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?​

Positiv. Ich habe mich stark weiterentwickelt seither. Rückblickend würde ich sagen die Drogenphasen haben meine Entwicklung während dieser Zeit stark verzögert bzw ausgebremst. Dies habe ich in den abstinenten Jahren nun wieder aufholen können.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?​

In der Anfangsphase (solange ich noch in der selben Stadt gewohnt habe) noch sporadisch. Die Reaktionen auf meine Abstinenz war gemischt. Zum Teil war Bewunderung dabei, zum Teil habe ich gespürt dass ich nicht mehr dazugehöre. Das ist für mich in Ordnung. So hat sich der Kontakt zu den Drogenbekannten automatisch beendet. Dem habe ich nie nachgetrauert. Nachdem ich in eine andere Stadt gezogen bin, konnte ich die Kontakte vollständig abbrechen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?​

Nein, ich habe mich von Festen der Drogenbekannten und solchen Anlässen ferngehalten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?​

Kein Konsum, auch nicht Gelegentlich. Einen klaren Kopf zu haben ist für mich sehr viel wichtiger. Ich möchte keine Rauschzustände mehr, die diese Klarheit zerstören. Dazu steht die Gesundheit bei mir an vorderster Stelle.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?​

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?​

Ich habe noch nie unter Drogeneinfluss ein KFZ geführt.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?​

Ich bin aus dem Alter raus, in dem man Experimentiert. Ich reflektiere viel und beobachte mich selbst. In den letzten Jahren kam nie der Wunsch auf nochmal etwas mit Drogen zu machen. Ich habe später Partys besucht ohne auch nur ansatzweise a) an Drogen zu denken und b) in die Nähe dieser zu kommen. Ich nutze andere Möglichkeiten beispielsweise mit Stress umzugehen (Sport, Joggen gehen), zu Entspannen (Autogenes Training, Yoga) und es sich gutgehen zu lassen und zu genießen (Gut und gesund kochen, lecker essen. Spaziergang in der Natur). Ich weiß dass meine Verhaltensänderung stabil ist um auch in extremeren Lebenslagen nicht rückfällig zu werden. Im Falle eines Falles würde ich Sport noch verstärkter als Ventil nutzen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?​

Ich trinken keinen Alkohol.

 

Straight Edge

Neuer Benutzer

Zusätzlich für Wiederholungstäter​

44. Wie lange haben Sie nach der letzten Begutachtung (MPU, FÄG) pausiert?​

Nach dem positiven zweiten Urinscreening im FÄG, waren meine Eltern (ich wohnte noch Zuhause) erstmal schockiert. Dadurch konnte und wollte ich mir ersteinmal keinen Konsum mehr erlauben. Etwa ein halbes Jahr später war ich für ein paar Monate arbeitslos, in denen ich wieder etwas konsumiert habe. Anschließend begann ich einen neuen Job und damit habe ich den Konsum wieder eingestellt.

45. Was war der Auslöser für Ihr erneutes Fehlverhalten?​

Ich war einfach dumm. Zu wissen ein Drogenscreening steht an, und sich dennoch für einen kurzen Augenblick in einen anderen Zustand zu versetzen.

46. Wieso hat es sich bei dem erneuten Fehlverhalten nicht um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt?​

Aus heutiger Sicht: Ich war noch nicht reif genug, bzw weitsichtig um zu erkennen wie groß die negativen Folgen meines damaligen Handelns tatsächlich waren. Ich hatte den Drogenkonsum verharmlost und die Folgen heruntergespielt.

47. War Ihr Verhalten schlimmer oder weniger schlimm als vor der ersten Auffälligkeit?​

Betrachtet man rein die Substanz und deren Wirkung isoliert, so ist der Vergleich von einer kleinen Linie Amphetamin (2. Auffälligkeit) zu 1,5g Ecstasy (1. Auffälligkeit) weniger schlimm.
Aber im gesamten Kontext, vor dem Gesetz, vor der anstehenden Drogenanalyse war es schlimmer, nichts aus der Vergangenheit gelernt zu haben und mit dem schädlichen Verhalten weiterzumachen.

48. Warum hat es sich so entwickelt?​

Ich war leicht beeinflußbar und nicht konsequent genug um dies zu verhindern.

49. Was haben Sie gegenüber dem vorhergehenden Versuch geändert?​

Ein wichtiger Faktor ist, dass viel Zeit vergangen ist. Ich bin deutlich reifer geworden. Habe diese Lebensphase (und den stellenweisen Hedonismus) hinter mir gelassen. Ich habe begonnen mir (Lebens)Ziele zu setzen und diese zu verfolgen. Insbesondere habe ich ein Studium aufgenommen und befinde mich derzeit im Master. Ich übernehme anspruchsvollere Aufgaben und habe Verantwortung für mich, mein Handeln und für meine Familie übernommen.
 

Straight Edge

Neuer Benutzer
kleines Update des Profil FBs:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein:
Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt: "Kann Herr ... trotz der Hinweise auf (frühere) Drogeneinahme/Drogenabhängigkeit ein Kraftfahrzeug der Klasse(n) AM, B und L sicher führen? Liegt insbesondere eine stabile Abstinenz vor und ist deshalb nicht zu erwarten, dass Herr ... weiterhin Betäubungsmittel oder andere psychoaktiv wirkende Arzneimittel oder Stoffe missbräuchlich konsumiert."

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
erledigt, 2x negativ

---
Ich freue mich auf eure Meinung.
An manchen Stellen des FB habe ich noch das Gefühl zu verharmlosen oder die Verantwortung wegzuschieben. Daran arbeite ich noch.
 
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