Hallo zusammen,
ich wurde 2x wegen Alkohol am Steuer erwischt und muss am 05.11.2020 zur MPU. Der Bescheid von der Fahrerlaubnisbehörde habe ich am 21.09.2020 erhalten mit harten Fristen. Gutachten soll bis 31.12.20 vorliegen. Ich habe mich soweit möglich mit einem guten Buch und mit eigener Recherche vorbereitet und zum Glück habe ich gestern dieses Forum entdeckt und wenn möglich, möchte ich euch um eure Meinung bitten.
Vorab folgende Infos:
TF-1 am 19.03.2017, Kontrolle 04:05 Uhr, AAK 04:41 Uhr 0,43 mg/l = 0,86 BAK
TF-2 am 09.02.2020, Kontrolle 03:15 Uhr, AAK 03:48 Uhr 0,33 mg/l = 0,66 BAK
Wegen TF-1 500€ + 1 Monat Fahrverbot (Ordnungswidrigkeit)
Wegen TF-2 1000€ + 3 Monate Fahrverbot (Ordnungswidrigkeit)
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,73m
Gewicht: 73kg
Alter: 59
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 09.02.2020 (TF-2)
BAK: 0,66‰
Trinkbeginn: 00:45 Uhr
Trinkende: 02:30
Uhrzeit der Blutabnahme: keine Blutabnahme, AAK 03:48 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen:
Dauer der Sperrfrist:
Führerschein
Hab ich noch: im Rahmen des 3 monatigen Fahrverbots bis 18.11.20 bei Staatsanwaltschaft
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja
19.03.2017 TF-1
24.07.2019 Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit in geschlossener Ortschaft um 26km/h. 1 Punkt
Genaue Fragestellung der FSSt. (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss oder dessen Nachwirkungen führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums bzw. dessen Nachwirkungen Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges in Frage stellen oder ausschließen?
Bundesland:
Hessen
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
in der Regel alle 2 Wochen am Wochenende eine Flasche Sekt zu zweit und ein Glas Wein
Ich lebe abstinent seit: Nein
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Vorbereitung als Selbststudium
MPU
Datum: 05.11.2020
Welche Stelle (MPI): TÜV
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Ja
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.03.2017
BAK: 0,86‰
Trinkbeginn: 23:30 Uhr
Trinkende: 02:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: keine Blutabnahme, AAK 04:41 Uhr
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
1.TF
An diesem Samstagabend habe ich mit meiner Tanzpartnerin auf einer Tanzveranstaltung von 23:20 – 02:20 3 Cocktails je 5-6cl getrunken. Dann (etwa mit 0.55 Promille) habe ich meine Tanzpartnerin nach Hause gefahren ca. 20km und 20 Minuten. Dort hat sie mich rein gebeten und wir sind auf anderen Gedanken gekommen, wobei wir eine Flasche Sekt aufgemacht und diese von etwa 03:00 – 03:45 Uhr getrunken haben. Gegen 04:00 Uhr bin ich weiter nach Hause gefahren und gleich nach 5 Minuten (3-4 Km) angehalten von der Polizei, weil wegen einem plötzlichen Motordefekt nur 80kmh möglich war, praktisch zu langsames Fahren auf der Autobahn. Die Strecke nach Hause wäre ebenfalls 20km 20 Minuten gewesen.
2.TF
An diesem Samstagabend war ich wieder mit meiner Tanzpartnerin zusammen auf einer Tanzveranstaltung. Zwischen 0:45 Uhr bis 2:15 Uhr haben wir jeweils drei Cocktails gehabt und beim dritten Cocktail hat sie gemeint das ist ihr zu stark und ob ich den Rest von ihrem Getränk haben möchte. Ich wollte nicht das teure Getränk von 9 Euro stehen lassen Und auch ihr Restgetränk getrunken, also vier Cocktails habe ich gehabt. sie wollte dann auch früher heim gehen als gewöhnt und so sind wir 1 Stunde früher heim gefahren gegen 03:00 Uhr.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
1.TF
23:30 Uhr – 02:30 Uhr 3 Cocktails je 5-6cl
03:00 Uhr – 03:45 Uhr halbe Flasche Sekt
2.TF
00:45 Uhr – 02:15 Uhr 4 Cocktails
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
1.TF
3-4 km bin ich gefahren und 20 km wären es insgesamt gewesen.
2.TF
30 km bin ich gefahren und 35 km wären es insgesamt gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, da es bis zu diesem Zeitpunkt ja immer gut gegangen war, habe ich mich bei Fahrantritt keine großen Gedanken weder über meine Fahrtauglichkeit noch über mögliche Konsequenzen gemacht.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Bei der 1. TF hatte ich keine Möglichkeiten. Bei der 2. TF hätte meine Tanzpartnerin fahren können, aber sie fährt kein Auto seit Jahren und daher sehr unsicher.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, das war die 1.TF.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich fahre praktisch erst nach meiner Trennung im Jahre 2011 wieder eigenes Auto. Bis dahin hatte meine EX-Frau unser Auto gehabt. Insgesamt aber, seit ich einen Führerschein habe, könnte 500 male sein.
ich bedauere es sehr so verantwortungslos gehandelt zu haben und bin sehr froh, dass es zu keinem Schaden gekommen ist. Die Studien zeigen, dass nur eine von 600 TF aufgedeckt wird, d.h. die Wahrscheinlichkeit sehr gering erwischt zu werden.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
mit 17 habe ich mit einem Schulfreund auf dem Weg von der Schule nach Hause ein Bier gekauft und zu zweit getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter von 18-22 habe ich keinen Alkohol getrunken und erst ab 23 habe ich mit dem Alkoholkonsum begonnen. Meistens an Wochenenden mit den Freunden. Mit 26 habe ich mit dem Studium angefangen und in den ersten 2 Jahren öfter in unserer Wohngemeinschaft Bier getrunken zu allen möglichen Anlässen. Danach zog ich mit meiner Freundin zusammen und der Konsum ging wesentlich zurück. Später haben wir geheiratet und ein Kind bekommen. Dadurch wurden die Anlässe zum trinken noch weniger. Hauptsächlich auf Familienfeiern. Das hat gehalten bis 2011, unser Trennungsjahr. Danach habe ich wieder mehr getrunken bis zur 1. TF. Nach der 1. TF bis zur 2.TF ging der Konsum wieder zurück und seit der 2.TF nach einer mehrwöchigen Denk, und Trinkpause nur noch beim Besuch meiner Freundin aller zwei Wochen in der Regel.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Alter von 23-26 Jahre hatte ich 1-2 Trinkanlässe in der Woche mit Mengen von 0,5 bis 1,5 Liter Bier
Im Alter von 26-28 Jahre hatte ich 2-4 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 0,5 bis 2 Liter Bier
Im Alter von 28-50 Jahre hatte ich 1-3 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 1-2 Longdrinks oder Wein
2011 bis 2017 (1.TF) hatte ich 4-8 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 2-5 Cocktails bzw. Longdrinks
Nach der 1.TF bis zur 2.TF hatte ich 3-4 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 2-5 Cocktails bzw. Longdrinks
Seit der 2.TF trinke ich nur noch zu besonderen Anlässen max 2x im Monat beim Besuch meiner Freundin mit Menge von halbe Flasche Sekt gelegentlich ein Glas Wein dazu
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
- Mit Freunden auf Partys oder auf Feiern
- Mit Freunden und Familie an Wochenenden zu Hause
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
-Innere Motive
ich war immer sehr schüchtern und hatte kein Selbstvertrauen. Mit Alkohol habe ich einen Ausgleich dafür gesucht. Dies galt besonders beim Kontakt mit den Fremden. Dazu kamen Schuldgefühle nach meiner Trennung mit allen Sorgen und Depressionen. Alkohol war nach meiner Trennung eine Flucht aus der Realität auch wenn nur für paar Stunden.
-Äußere Motive
keine besondere
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol ist stimulierend und entspannt. Viel Alkohol bringt Aggression oder Depression mit sich.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
3-4 Jahre nach meiner Trennung waren sehr kritische Zeiten für mich. In diesen Jahren war mein Alkoholkonsum hoch und dadurch kam es zur Minderung meiner Leistungsfähigkeit. Sowohl im Beruf als auch privat. Ich habe versucht mich soweit möglich aus allen aktiven Lebensbereichen zurückzuziehen. Ich habe eine gewisse Resignation erlebt. Dazu bekam ich auch gesundheitliche Probleme; Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Reizbarkeit …
Heute fühle ich mich wieder fit mit Lebenslust nach der Umstellung meines Trinkverhaltens.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Wie gesagt, die 3-4 Jahren nach meiner Trennung waren besonders schlimme Zeiten für mich mit hohem Alkoholkonsum.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Einmal bei meinem eigenen Geburtstag als ich noch Student war. Am Anfang habe ich mit jedem, der mir gratuliert hat, ein Tequila getrunken und nach 1 Stunde war ich schon voll betrunken und lag im Bett. Ich habe das ganze verpasst.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, nicht wirklich. Es gab Zeiten, dass mein Körper den Alkohol abgelehnt hat. Aber bewusst mit Absicht hatte ich keine längeren Pausen. Ich empfand meinem Alkoholkonsum in damals aktuellen Rahmenbedingungen für normal. Heute sehe ich das allerdings anders und finde das sehr kritisch und verantwortungslos.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mir keinen Gedanken drüber gemacht. Ich habe mein Trinkverhalten nicht als Problem empfunden.
Erst seitdem ich mich intensiv und selbstkritisch (nach der 2.TF) damit beschäftigt habe, ist mir klar geworden, dass ich Alkohol missbräuchlich konsumiert habe, um meine Defizite zu kompensieren. Rückblickend ist mein Alkoholkonsum als "Missbrauch" einzustufen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke noch Alkohol. Jedoch max 40 Gramm und in der Regel alle 2 Wochen am Wochenende wenn meine Freundin und ich uns sehen. Wir trinken zu zweit eine Flasche Sekt. Es gibt sonst kaum Anlässe in der Corona-Zeit.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 07.Oktober beim Besuch meiner Freundin.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
ich habe mich tiefgründig und selbstkritisch mit meiner Einstufung beschäftigt und konnte dabei keine Kriterien feststellen, die einen gänzlichen Alkoholverzicht notwendig machen. Daher habe ich mich für kontrollierten Alkoholkonsum entschieden.
Ich trinke aber nicht mehr als 40 Gramm und das nur am Wochenende und zum besonderen Anlass.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach der 2. TF habe ich mich mit der Problematik beschäftigt und fand heraus, dass meine persönlichen Bedingungen die Ursache für Alkoholkonsum sind. Durch Alkohol kann ich kein Problem lösen.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der 2. TF gab es erst mal eine Denk- und Trinkpause. Ich habe zum 1. Mal meinen Alkoholkonsum kritisch betrachtet und versuchte mich neu zu orientieren. Das neue Trinkverhalten war das Ergebnis meiner neuen Kenntnissen. Dabei habe ich auch viel mit meinen Freunden und Bekannten gesprochen. Die Umstellung kam aus eigener Überzeugung aber trotzdem nicht einfach. Am Anfang war die Versuchung da doch Alkohol zu kaufen wenn ich einkaufen war. Mit der Zeit habe ich aber die positiven seelischen und körperlichen Entwicklungen bei mir gemerkt. Das motiviert mich sehr bei meinem Trinkkonzept zu bleiben. Und meine neue Beziehung hat auch große Rolle dabei gespielt.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
ich bin viel selbstsicherer geworden und nehme solche privaten und beruflichen Herausforderungen an, wovon ich früher weggelaufen war. Meine Beziehung zu meiner Tochter ist viel besser geworden und ich bin sehr froh darüber. Ich merke schon die Anerkennung der anderen und das baut mich auf.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
ich bilde mich weiter in dieser Richtung und bleibe bei meinem neuen Trinkverhalten. Ich bin fest überzeugt, dass mein neuer Verhalten mir weiter privat und beruflich nach vorne hilft. Ich habe lange mein Umfeld und mich selbst vernachlässigt, aber jetzt bin ich auf dem richtigen Weg und ich bleibe auch weiter auf diesem Kurs.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Eine gewisse Rückfallgefahr besteht sicherlich immer in der Zukunft. Ich werde mich dafür durch Weiterbildung stärken. Ich werde auf meine Familie zugehen und über Probleme mit ihnen reden. Ich werde nicht mehr versuchen ein Problem mit einem anderen Problem zu begegnen, sondern an mir selbst zu arbeiten. Auch professionelle Hilfe würde ich jederzeit in Anspruch nehmen, wenn es notwendig ist.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Mein Entschluss steht fest, nie wieder Teilnahme am Verkehr mit Alkohol. Mein Motto lautet null Alkohol am Steuer, weil die Grenze zwischen erlaubten und nicht erlaubten sehr schnell erreicht ist. Wenn man einen Schluck mehr trinkt oder eine Stunde früher los fährt etc., kann es schon zu viel sein.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
ich wurde 2x wegen Alkohol am Steuer erwischt und muss am 05.11.2020 zur MPU. Der Bescheid von der Fahrerlaubnisbehörde habe ich am 21.09.2020 erhalten mit harten Fristen. Gutachten soll bis 31.12.20 vorliegen. Ich habe mich soweit möglich mit einem guten Buch und mit eigener Recherche vorbereitet und zum Glück habe ich gestern dieses Forum entdeckt und wenn möglich, möchte ich euch um eure Meinung bitten.
Vorab folgende Infos:
TF-1 am 19.03.2017, Kontrolle 04:05 Uhr, AAK 04:41 Uhr 0,43 mg/l = 0,86 BAK
TF-2 am 09.02.2020, Kontrolle 03:15 Uhr, AAK 03:48 Uhr 0,33 mg/l = 0,66 BAK
Wegen TF-1 500€ + 1 Monat Fahrverbot (Ordnungswidrigkeit)
Wegen TF-2 1000€ + 3 Monate Fahrverbot (Ordnungswidrigkeit)
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,73m
Gewicht: 73kg
Alter: 59
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 09.02.2020 (TF-2)
BAK: 0,66‰
Trinkbeginn: 00:45 Uhr
Trinkende: 02:30
Uhrzeit der Blutabnahme: keine Blutabnahme, AAK 03:48 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen:
Dauer der Sperrfrist:
Führerschein
Hab ich noch: im Rahmen des 3 monatigen Fahrverbots bis 18.11.20 bei Staatsanwaltschaft
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja
19.03.2017 TF-1
24.07.2019 Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit in geschlossener Ortschaft um 26km/h. 1 Punkt
Genaue Fragestellung der FSSt. (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss oder dessen Nachwirkungen führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums bzw. dessen Nachwirkungen Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges in Frage stellen oder ausschließen?
Bundesland:
Hessen
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
in der Regel alle 2 Wochen am Wochenende eine Flasche Sekt zu zweit und ein Glas Wein
Ich lebe abstinent seit: Nein
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Vorbereitung als Selbststudium
MPU
Datum: 05.11.2020
Welche Stelle (MPI): TÜV
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Ja
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.03.2017
BAK: 0,86‰
Trinkbeginn: 23:30 Uhr
Trinkende: 02:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: keine Blutabnahme, AAK 04:41 Uhr
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
1.TF
An diesem Samstagabend habe ich mit meiner Tanzpartnerin auf einer Tanzveranstaltung von 23:20 – 02:20 3 Cocktails je 5-6cl getrunken. Dann (etwa mit 0.55 Promille) habe ich meine Tanzpartnerin nach Hause gefahren ca. 20km und 20 Minuten. Dort hat sie mich rein gebeten und wir sind auf anderen Gedanken gekommen, wobei wir eine Flasche Sekt aufgemacht und diese von etwa 03:00 – 03:45 Uhr getrunken haben. Gegen 04:00 Uhr bin ich weiter nach Hause gefahren und gleich nach 5 Minuten (3-4 Km) angehalten von der Polizei, weil wegen einem plötzlichen Motordefekt nur 80kmh möglich war, praktisch zu langsames Fahren auf der Autobahn. Die Strecke nach Hause wäre ebenfalls 20km 20 Minuten gewesen.
2.TF
An diesem Samstagabend war ich wieder mit meiner Tanzpartnerin zusammen auf einer Tanzveranstaltung. Zwischen 0:45 Uhr bis 2:15 Uhr haben wir jeweils drei Cocktails gehabt und beim dritten Cocktail hat sie gemeint das ist ihr zu stark und ob ich den Rest von ihrem Getränk haben möchte. Ich wollte nicht das teure Getränk von 9 Euro stehen lassen Und auch ihr Restgetränk getrunken, also vier Cocktails habe ich gehabt. sie wollte dann auch früher heim gehen als gewöhnt und so sind wir 1 Stunde früher heim gefahren gegen 03:00 Uhr.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
1.TF
23:30 Uhr – 02:30 Uhr 3 Cocktails je 5-6cl
03:00 Uhr – 03:45 Uhr halbe Flasche Sekt
2.TF
00:45 Uhr – 02:15 Uhr 4 Cocktails
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
1.TF
3-4 km bin ich gefahren und 20 km wären es insgesamt gewesen.
2.TF
30 km bin ich gefahren und 35 km wären es insgesamt gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, da es bis zu diesem Zeitpunkt ja immer gut gegangen war, habe ich mich bei Fahrantritt keine großen Gedanken weder über meine Fahrtauglichkeit noch über mögliche Konsequenzen gemacht.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Bei der 1. TF hatte ich keine Möglichkeiten. Bei der 2. TF hätte meine Tanzpartnerin fahren können, aber sie fährt kein Auto seit Jahren und daher sehr unsicher.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, das war die 1.TF.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich fahre praktisch erst nach meiner Trennung im Jahre 2011 wieder eigenes Auto. Bis dahin hatte meine EX-Frau unser Auto gehabt. Insgesamt aber, seit ich einen Führerschein habe, könnte 500 male sein.
ich bedauere es sehr so verantwortungslos gehandelt zu haben und bin sehr froh, dass es zu keinem Schaden gekommen ist. Die Studien zeigen, dass nur eine von 600 TF aufgedeckt wird, d.h. die Wahrscheinlichkeit sehr gering erwischt zu werden.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
mit 17 habe ich mit einem Schulfreund auf dem Weg von der Schule nach Hause ein Bier gekauft und zu zweit getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter von 18-22 habe ich keinen Alkohol getrunken und erst ab 23 habe ich mit dem Alkoholkonsum begonnen. Meistens an Wochenenden mit den Freunden. Mit 26 habe ich mit dem Studium angefangen und in den ersten 2 Jahren öfter in unserer Wohngemeinschaft Bier getrunken zu allen möglichen Anlässen. Danach zog ich mit meiner Freundin zusammen und der Konsum ging wesentlich zurück. Später haben wir geheiratet und ein Kind bekommen. Dadurch wurden die Anlässe zum trinken noch weniger. Hauptsächlich auf Familienfeiern. Das hat gehalten bis 2011, unser Trennungsjahr. Danach habe ich wieder mehr getrunken bis zur 1. TF. Nach der 1. TF bis zur 2.TF ging der Konsum wieder zurück und seit der 2.TF nach einer mehrwöchigen Denk, und Trinkpause nur noch beim Besuch meiner Freundin aller zwei Wochen in der Regel.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Alter von 23-26 Jahre hatte ich 1-2 Trinkanlässe in der Woche mit Mengen von 0,5 bis 1,5 Liter Bier
Im Alter von 26-28 Jahre hatte ich 2-4 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 0,5 bis 2 Liter Bier
Im Alter von 28-50 Jahre hatte ich 1-3 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 1-2 Longdrinks oder Wein
2011 bis 2017 (1.TF) hatte ich 4-8 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 2-5 Cocktails bzw. Longdrinks
Nach der 1.TF bis zur 2.TF hatte ich 3-4 Trinkanlässe im Monat mit Mengen von 2-5 Cocktails bzw. Longdrinks
Seit der 2.TF trinke ich nur noch zu besonderen Anlässen max 2x im Monat beim Besuch meiner Freundin mit Menge von halbe Flasche Sekt gelegentlich ein Glas Wein dazu
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
- Mit Freunden auf Partys oder auf Feiern
- Mit Freunden und Familie an Wochenenden zu Hause
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
-Innere Motive
ich war immer sehr schüchtern und hatte kein Selbstvertrauen. Mit Alkohol habe ich einen Ausgleich dafür gesucht. Dies galt besonders beim Kontakt mit den Fremden. Dazu kamen Schuldgefühle nach meiner Trennung mit allen Sorgen und Depressionen. Alkohol war nach meiner Trennung eine Flucht aus der Realität auch wenn nur für paar Stunden.
-Äußere Motive
keine besondere
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol ist stimulierend und entspannt. Viel Alkohol bringt Aggression oder Depression mit sich.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
3-4 Jahre nach meiner Trennung waren sehr kritische Zeiten für mich. In diesen Jahren war mein Alkoholkonsum hoch und dadurch kam es zur Minderung meiner Leistungsfähigkeit. Sowohl im Beruf als auch privat. Ich habe versucht mich soweit möglich aus allen aktiven Lebensbereichen zurückzuziehen. Ich habe eine gewisse Resignation erlebt. Dazu bekam ich auch gesundheitliche Probleme; Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Reizbarkeit …
Heute fühle ich mich wieder fit mit Lebenslust nach der Umstellung meines Trinkverhaltens.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Wie gesagt, die 3-4 Jahren nach meiner Trennung waren besonders schlimme Zeiten für mich mit hohem Alkoholkonsum.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Einmal bei meinem eigenen Geburtstag als ich noch Student war. Am Anfang habe ich mit jedem, der mir gratuliert hat, ein Tequila getrunken und nach 1 Stunde war ich schon voll betrunken und lag im Bett. Ich habe das ganze verpasst.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, nicht wirklich. Es gab Zeiten, dass mein Körper den Alkohol abgelehnt hat. Aber bewusst mit Absicht hatte ich keine längeren Pausen. Ich empfand meinem Alkoholkonsum in damals aktuellen Rahmenbedingungen für normal. Heute sehe ich das allerdings anders und finde das sehr kritisch und verantwortungslos.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mir keinen Gedanken drüber gemacht. Ich habe mein Trinkverhalten nicht als Problem empfunden.
Erst seitdem ich mich intensiv und selbstkritisch (nach der 2.TF) damit beschäftigt habe, ist mir klar geworden, dass ich Alkohol missbräuchlich konsumiert habe, um meine Defizite zu kompensieren. Rückblickend ist mein Alkoholkonsum als "Missbrauch" einzustufen.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke noch Alkohol. Jedoch max 40 Gramm und in der Regel alle 2 Wochen am Wochenende wenn meine Freundin und ich uns sehen. Wir trinken zu zweit eine Flasche Sekt. Es gibt sonst kaum Anlässe in der Corona-Zeit.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 07.Oktober beim Besuch meiner Freundin.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
ich habe mich tiefgründig und selbstkritisch mit meiner Einstufung beschäftigt und konnte dabei keine Kriterien feststellen, die einen gänzlichen Alkoholverzicht notwendig machen. Daher habe ich mich für kontrollierten Alkoholkonsum entschieden.
Ich trinke aber nicht mehr als 40 Gramm und das nur am Wochenende und zum besonderen Anlass.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach der 2. TF habe ich mich mit der Problematik beschäftigt und fand heraus, dass meine persönlichen Bedingungen die Ursache für Alkoholkonsum sind. Durch Alkohol kann ich kein Problem lösen.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der 2. TF gab es erst mal eine Denk- und Trinkpause. Ich habe zum 1. Mal meinen Alkoholkonsum kritisch betrachtet und versuchte mich neu zu orientieren. Das neue Trinkverhalten war das Ergebnis meiner neuen Kenntnissen. Dabei habe ich auch viel mit meinen Freunden und Bekannten gesprochen. Die Umstellung kam aus eigener Überzeugung aber trotzdem nicht einfach. Am Anfang war die Versuchung da doch Alkohol zu kaufen wenn ich einkaufen war. Mit der Zeit habe ich aber die positiven seelischen und körperlichen Entwicklungen bei mir gemerkt. Das motiviert mich sehr bei meinem Trinkkonzept zu bleiben. Und meine neue Beziehung hat auch große Rolle dabei gespielt.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
ich bin viel selbstsicherer geworden und nehme solche privaten und beruflichen Herausforderungen an, wovon ich früher weggelaufen war. Meine Beziehung zu meiner Tochter ist viel besser geworden und ich bin sehr froh darüber. Ich merke schon die Anerkennung der anderen und das baut mich auf.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
ich bilde mich weiter in dieser Richtung und bleibe bei meinem neuen Trinkverhalten. Ich bin fest überzeugt, dass mein neuer Verhalten mir weiter privat und beruflich nach vorne hilft. Ich habe lange mein Umfeld und mich selbst vernachlässigt, aber jetzt bin ich auf dem richtigen Weg und ich bleibe auch weiter auf diesem Kurs.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Eine gewisse Rückfallgefahr besteht sicherlich immer in der Zukunft. Ich werde mich dafür durch Weiterbildung stärken. Ich werde auf meine Familie zugehen und über Probleme mit ihnen reden. Ich werde nicht mehr versuchen ein Problem mit einem anderen Problem zu begegnen, sondern an mir selbst zu arbeiten. Auch professionelle Hilfe würde ich jederzeit in Anspruch nehmen, wenn es notwendig ist.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Mein Entschluss steht fest, nie wieder Teilnahme am Verkehr mit Alkohol. Mein Motto lautet null Alkohol am Steuer, weil die Grenze zwischen erlaubten und nicht erlaubten sehr schnell erreicht ist. Wenn man einen Schluck mehr trinkt oder eine Stunde früher los fährt etc., kann es schon zu viel sein.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein