Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
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Ist Max noch in diesem Forum tätig?
Ja sicher, nur manchmal muss man ihn aufwecken. ;)
Hast du schon einmal in den "guten FB" zu deinem Thema gelesen ... und eventuell auch mal mit deinem abgeglichen ?
Da sind so einige Fragen, wo ich erkenne, dass dies nicht der Fall ist.
 

Juli

Neuer Benutzer
Hey Max!
Schön von dir zu hören
Eigentlich hab ich mir schon zwei durchgelesen und mal verglichen.
Du könntest mir, bevor du tiefer drauf ein gehst, einfach sagen welche Fragen das sind, dann schau ich nochmal genauer :).
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Du könntest mir, bevor du tiefer drauf ein gehst, einfach sagen welche Fragen das sind, dann schau ich nochmal genauer :).
Man kann ja merken das du dich damit beschäftigt hast, einige Fragen mit kleinen Fehlern.
Was mir aber gar nicht gefällt sind F3/5/17/21/23/26/39/43 ... nimm dir bitte ausreichend Zeit dafür ... und wenn du keinen Bock mehr hast, machst du einfach am nächsten Tag weiter (so habe ich das auch gemacht). ;)
 

Juli

Neuer Benutzer
So! Ich habe die Fragen noch mal überarbeitet, und finde sie jetzt auch wesentlich besser.
Auch habe ich jetzt einen Termin bekommen, welcher am 27.07 ist :).

Hier noch der überarbeitete FB:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war damals in der Realschule 8 Klasse. Dort kamen zwei Polizisten zu uns in die Klasse und haben uns über dieses Thema aufgeklärt.

2. Wann haben sie das erste Mal Konsumiert?
Das war am Samstag den 14.05.2016. Dort habe ich es mit meinen Freunden ausprobiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Zuerst hatte ich es im Mai 2016 aus Interesse probiert. Da meine beste Freundin damals schon Erfahrungen mit Cannabis gemacht hat und mir davon erzählte, war es für mich zusätzlicher Reiz es mal auszuprobieren. Damals haben wir uns mit drei weiteren Freunden, die es alle schon einmal ausprobiert hatten, am Nachmittag draußen auf einer Wiese getroffen, um einen Joint zu rauchen. Ich zog Zwei mal dran und war relativ enttäuscht, dass ich als einziger keine Wirkung spürte.

Ich startete mit den selben Freunden ein paar Wochen später den zweiten Versuch. Wir trafen uns bei einem Kumpel, welcher eine kleine Hütte in seinem Garten hatte, und rauchten dort den Abend über 2 Joints. Diesmal nahm ich auch eine entspannende und gesellige Wirkung wahr.
Über die Sommerferien (Ende Juli – Anfang September) konsumierte ich in meiner Clique an ca. zwei Abenden nochmal.

Nach den Sommerferien ging ich dann auf die Fachoberschule, und mit steigendem Stress ging auch ein steigender Konsum einher. So traf ich mich mit meinen Freunden immer öfter am Wochenende, um zu Konsumieren. Zuerst war es ca. jedes zweite bis dritte Wochenende, um den Kopf frei zu bekommen und mir eine Auszeit von den stressigen Prüfungen zu nehmen. Die Anzahl der Treffen erhöhten sich dann schleichend immer weiter, sodass wir uns nach den Herbstferien schon jedes Wochenende trafen.

Als ich dann nach meinem Fachabitur in eine neue Stadt zum Studieren zog, stieg mein Konsum von am Wochenende auf täglich an. Ich war 4 ½ Stunden von meiner Heimat entfernt und kannte noch niemanden, weswegen ich die Zeit mit mir alleine meistens bekifft zuhause verbrachte. Ich fing dann auch schon an am Nachmittag nach der Uni zu rauchen, teilweiße habe ich auch keine Veranstaltungen besucht, um lieber zuhause zu kiffen.
Nach dem ersten Semester brach ich das Studium jedoch ab, da es mir nicht gefiel und ich lieber wieder in meine Heimat wollte.

Ich finge dort im September 2019 an mein Abitur in der 13. Klasse zu machen. Mein Konsummuster senkte sich wieder ein wenig von mehrmals am Tag verteilt auf jeden Abend 1-2 Joints, da ich ja wieder bei meinen Eltern wohnte. Da viele meiner Freunde ein Jahr Pause machten, hatten sie auch schon unter der Woche Zeit mit mir zu Konsumieren, weswegen ich mich immer öfter verleiten ließ am Abend mit zu kommen. So konnte ich auch nach erledigter Arbeit die Schule vergessen und mich mit meinen Freunden in geselliger Runde treffen.
Der Lockdown Anfang 2020 machte die Situation nicht besser, da ich mehr sehr einsam gefühlt habe, weil ich weder Freunde noch meine Freundin sehen durfte. Hinzu kam dann noch die Angst durch die Abiturprüfungen zu fallen, da ich nur noch Onlineunterricht hatte.

Kurz nach meinem Abitur wurde ich dann von der Polizei aufgehalten. Danach habe ich meinen Konsum eingestellt.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Während der Schulzeit Trank ich nie Alkohol. Ich hatte nach meinem Realschulabschluss 2016 auf einer Feier zu viel Alkohol, und habe seitdem nur noch wenig Alkohol konsumiert. In STUDENTENSTADT habe ich vielleicht 1x im Monat mit Kommilitonen getrunken, dort trank ich dann 1-2 Bier. Jetzt trinke ich zu besonderen Anlässen (Geburtstag, Silvester) 2-3 Bier.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke jeden Morgen eine Tasse Kaffee.

7. Haben sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfangs nicht, als der Konsum jedoch stieg war ich am Morgen oft müder als sonst und träumte nicht mehr. Ich war viel demotivierter bei dem was ich machte und bin daher nicht nur der Schule, sondern auch meinen Hobbys mit weniger Elan nachgegangen. Ganz schlimm fand ich das Verhältnis zu meinen Eltern, da ich mich sehr von ihnen distanziert habe, was mir sehr leid tut.
In STUDENTENSTADT habe ich zwar Anschluss gefunden, jedoch ließ ich immer mehr treffen ausfallen da ich lieber daheim Konsumierte, und suchte mir dort noch einen zweiten Freundeskreis außerhalb meiner Kommilitonen, mit denen ich Konsumieren konnte. Auch konnte ich mir früher Dinge besser merken, was bei steigendem Konsum schlechter ging. Meine Zahnärztin fragte mich bei einem Besuch mal, ob ich Cannabis konsumierte, da meine Zähne auch nicht mehr die besten waren.

8. Haben sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe es verharmlost und gemeint es ist ja „nur eine Pflanze“ und „Alkohol sei schlimmer“. Ich habe mir eingestehen wollen, dass alles gut sei, da meine Schulischen Leistungen noch zufriedenstellend waren und ich auch Extremfälle aus dem Umfeld kannte. Mit diesen habe ich mich verglichen und die negativen Folgen runtergeredet.

9. Was für Werte wurde bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
1,7 ng/ml THC; 29 ng/ml THC-COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vom 12.07.2020 – 17.07.2020 habe ich Montags und Dienstags 2-3 Joints am Abend geraucht. Der letzte war am 14.07 um 01:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich lag im Bett und wollte entspannen bevor ich schlafen ging.

13. Wie sind Sie auffällig geworden.
Ich wurde bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle um ca. 12 Uhr mit einem Schnelltest positiv auf THC und seine Abbauprodukte getestet.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich hatte ein Kennenlerngespräch mit meiner Vermieterin in Würzburg, da ich zu dieser Zeit auf Wohnungssuche war. Da meine Freundin bei mir übernachtet hatte, habe ich sie nachhause gefahren und wollte anschließend nach ORT fahren, da mich dort meine Mitbewohner mit nach Würzburg genommen hätten.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich musste ca. 15 km nach ORT fahren, wurde jedoch im selben Ort wo ich und meine Freundin wohne von der Polizei aufgehalten. Das war vielleicht 1 km Fahrtweg.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn man bedenkt, dass THC bis zu 72 Stunden noch seine Wirkung zeigen kann, ca. 50 mal.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Rückblickend gesehen gar nicht. Ich wusste man sollte nie kurz nach dem Konsum ein Kraftfahrzeug führen, jedoch nahm ich auch an, dass es reiche, seinen Rausch auszuschlafen. Ich habe mich damals nicht darüber informiert, wie lange man nach dem letzten Konsum Fahruntauglich ist, noch habe ich mir darüber Gedanken gemacht, welche Gefahren von mir ausgehen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Während des Rausches sinkt die Konzentration massiv. Zudem ist die Blendwirkung erhöht, die Reaktionszeiten beeinträchtigt und Geschwindigkeit und Distanzen können falsch eingeschätzt werden. Auch die Motorischen Fähigkeiten leiden unter dem Einfluss von THC. So gefährdet man nicht nur sich selber, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Je nach Häufigkeit kann man bei THC bis zu 72 Stunden unter dessen Einfluss stehen. Obwohl man sich schon nüchtern fühlt, wird das THC im Fettgewebe gespeichert, und kann somit noch zur Beeinträchtigung führen.

20. Sind sie sich darüber in Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, es bildet sich schnell eine Toleranz gegenüber der Droge, so dass man immer mehr konsumieren muss, um berauscht zu sein. Nicht nur die Leisungs- und Denkfähigkeit lässt nach, auch das Kurzzeitgedächtnis leidet unter dem stetigen Konsum. Auch kann es einen Sozial schädigen, da man eher in sich Zurückgekehrt ist und Sozialen kontakt meidet. So begünstigt der regelmäßige Konsum Paranoia, Psychosen und Depressionen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Finanzielle Aspekt, da wenn man täglich konsumiert sein Geld hauptsächlich für Drogen ausgibt. Ein täglicher Konsum kann abhängig machen, was auch zu gesundheitlichen Schäden führen kann, z.B. Lungenschäden. Da man auf den Schwarzmarkt muss, ist die Gefahr auch groß andere Drogen auszuprobieren, da die Hemmschwelle sinkt und die Risikobereitschaft steigt.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Am Anfang war es noch die Gruppenzugehörigkeit, aber auch die Neugier. Ich wollte nicht der Einzige in der Gruppe sein der nicht mit kiffte, und da meine beste Freundin mir von ihren Erfahrungen erzählt hatte, wollte ich es auch mal ausprobieren.
In der Oberstufe diente es mir zum Abschalten und Entspannen, da ich so für einige Stunden die Klausuren und den Schulstress vergessen konnte. Da ich mich in STUDENTENSTADT zuerst sehr einsam gefühlt hatte ohne meine ganzen Freunde, kiffte ich immer öfter, um die leere zu füllen. Auch stieg der Konsum da ich vorher im Elternhaus nicht einfach so kiffen konnte, was jetzt auch nicht mehr der Fall war und ich ausnutzte. Ich war schnell mit dem Tempo an der Fachhochschule überfordert, und so fing ich an immer öfter zu konsumieren, um mir den Stress und die Verantwortung von der Schulter zu rauchen. So besuchte ich immer weniger Veranstaltungen in der FH, und kam noch schlechter hinterher als eh schon. Mein mangelndes Engagement an der FH rechtfertigte ich mit mangelndem Interesse am Studiengang, rückblickend merkte ich jedoch, dass es vor allem mein starker Konsum war, der mich letzten Endes zum Studienabbruch brachte.
Als ich wieder in die Heimat zog und die 13. Klasse machte, benutzte ich Cannabis wieder als Mittel zum Entspannen, aber auch wegen der Geselligkeit. Wenn ich mich mit meinen Freunden am Abend getroffen habe, haben sie immer konsumiert, und ich dachte nachdem ich meine schulischen Pflichten erledigt hatte, spräche nichts dagegen.

22. Wie hat sich ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie wusste, dass ich gegebenenfalls konsumierte. Da ich gerade 18 geworden bin, sagten sie ich sei alt genug und ihre Erziehung sei abgeschlossen, zudem ich in dieser Zeit eh kurz vor meinem Auszug stand. Sie sagten auch sie wollen davon nichts wissen, und dass der Konsum dann nach dem Auszug mehr wurde und auch bei meiner Rückkehr immernoch bis zum Abitur bestand hielt, wussten sie nicht. Sie waren jedoch sehr schockiert als ich Ihnen nach meiner Kontrolle mein Konsummuster verriet und waren auch enttäuscht, dass ich so fahrlässig gehandelt habe.
Vor meiner Freundin spielte ich das Konsummuster runter und erzählte ihr häufig nicht, wenn ich konsumiert hatte, da sie schon mal Wütend wurde als ich ihr sagte ich habe in den Ferien jeden Tag geraucht.
In STUDENTENSTADT waren meine Freunde enttäuscht das ich immer weniger mit gekommen bin und mich in meiner Wohnung verzog.
Heute bin ich jedoch sehr froh darüber, dass meine Eltern mich trotz meines Verhaltens immer noch unterstützen und meine Freundin an meiner Seite bleibt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, der Umzug nach STUDENTENSTADT war die Zeit, in welcher ich am meisten konsumierte.

24. Haben Sie sich an Jemanden um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nachdem ich aufgehalten worden bin habe ich zuerst mit meinen Eltern darüber geredet. Sie boten mir ihre Hilfe an und sagten, dass wir das schon zusammen schaffen werden. Ebenfalls habe ich mich mit meiner Freundin zusammengesetzt, die sagte, ich soll bei Problemen immer zu ihr kommen. Ich habe mich auch mit meinen Freunden darüber unterhalten, diese haben ihren täglichen Konsum seitdem auch reduziert, weshalb es für mich anfangs einfacher fiel den Konsum zu beenden.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Wenn ich meine Konsumkurve betrachte, stieg der Konsum eigentlich stetig an. Ich rauchte zwar in der Zeit vor meinem Fachabitur weniger, jedoch waren das nur 2-3 Wochen, und danach stieg der Konsum wieder.
Die Konsumspitze war in STUDENTENSTADT, da ich mich dort einsam und verloren gefühlt habe.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, mit ging es jedoch deutlich schneller und einfacher. Das Gefühl sich nach erledigter Arbeit zu belohnen und danach zu entspannen hat sich für mich gut angefühlt, zudem ich damit den Verkehr in meinem Kopf abschalten konnte. Auch empfand ich uns als geselliger wenn ich mit meinen Freunden in der runde einen Joint rauchte um abzuschalten. Da es für mich der einfachste und schnellste Weg war um zu entspannen, habe ich mir keine weiteren Gedanken darüber gemacht,

28. Waren sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich denke jeder der konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Cannabis ist noch immer eine Droge, auch wenn man das gerne runterspielt. Das ich erwischt wurde kam mir zugute, da ich nicht hätte garantieren können, meinen Konsum aus eigenem Handeln stark zu reduzieren.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein.

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend hätte ich das machen sollen. Jedoch ist es natürlich schwer, wenn das Umfeld um einen herum das als „Normal“ betrachtet, jeden Tag zu kiffen. Hätte ich mehr auf meine Vernunft gehört und mir mehr Gedanken über die Konsequenzen gemacht, hätte ich es verhindern müssen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Da ich mein Leben in eine Positivere und Aktivere Richtung verändern wollte. Der Vorfall war der entscheidende Hinweis, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Man möchte sich ja auch weiterentwickeln und nicht auf der Stelle stehen bleiben. Da ich kurz nach dem Delikt nach Würzburg zum Studieren gezogen bin, war das für mich ein guter Neuanfang dies ohne Drogen zu tun. Ich wollte mich wieder mehr auf meine Leistungen fixieren und meinen Hobbys wieder mehr nachgehen, und der Konsum machte mich träge und stand mir im Weg. Meiner Familie und meiner Freundin konnte ich auch so beweisen, dass ich wieder auf den Weg der Vernunft bin.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).
Das auslösende Ereignis war natürlich der Moment als ich aufgehalten worden bin. Ich wusste, dass ich jetzt richtigen Mist gebaut habe und ich schlimmeren Schaden hätte anrichten können, nur weil ich regelmäßig Cannabis konsumierte. Der Prozess war dann eher schleichend, da ich im Nachgang viel über die Szenen nachgedacht habe und mich viel mit meinen Eltern darüber unterhalten habe. Nach längerer Abstinenz habe ich gemerkt wie viel besser es ist einen klaren Kopf zu haben, und wusste auch dass ich mein angehendes Studium nicht durch den Konsum von Drogen beeinflussen und gefährden wollte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Da ich aufgrund meiner Anfangszeit weiß wie schleichend der Prozess kommen kann. Man spielt den Konsum sehr leicht runter und sagt, dass man ja garnicht so oft konsumiert. Ich sehe auch in der Droge keinen reiz mehr, da ich gemerkt habe, dass mir das Unbetrübte leben ohne Cannabis viel mehr Spaß macht und sich meine Lebensqualität seit der Abstinenz deutlich verbessert hat. Ich strebe den Master in meinem Studiengang an und möchte zu einen der besten gehören, weswegen ich zurzeit sehr ehrgeizig bin. Auch ein gelegentlicher Konsum würde mir hier im Weg stehen meine Ziele zu erreichen, da ich dadurch antriebsloser werden würde und Angst hätte, meine Ziele aus den Augen zu verlieren.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Zuerst habe ich gemerkt wie ich wieder besser schlafen und träumen konnte. Ich war am Morgen auch nicht mehr so müde und konnte mir Dinge wieder besser merken. Vorallem in der Uni habe ich einen deutlichen Leistungsunterschied gemerkt, da ich mich viel interessierter und intensiver mit dem Stoff beschäftigt habe. So konnte ich es schaffen einen Schnitt von 2.4 zu erlangen, was ein deutlicher Leistungssprung im Vergleich zu meinem Abitur ist. Ich habe auch angefangen Sport zu treiben und viel mehr auf meine Ernährung zu achten, was früher viel zu kurz für mich kam. Auch habe ich wieder angefangen Skateboard zu fahren, und in Würzburg habe ich schon Anschluss gefunden, was mir sehr gut tut. So sitze ich (abgesehen vom Lernen) nicht mehr so viel Zuhause und komme raus in die Natur. Ich habe auch wieder einen besseren Draht zu meinen Eltern und zu meiner Freundin. Durch den Umzug und der Abstinenz hat für mich ein neuer Lebensabschnitt angefangen, in welchem Kiffen nichts mehr verloren hat.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Vor allem meine Freundin. Ich habe nach dem Vorfall sehr viel Zeit mit ihr verbracht und sie hatte immer ein offenes Ohr für mich. Auch mein Bruder, der nur ein paar Minuten von mir Wohnt, bat mir immer an zu ihn zu kommen. So habe ich ihn viel über meine Entwicklung und Gefühle erzählt. Durch Meditation habe ich angefangen Stress anders zu betrachten und zu beheben, was mir auch sehr geholfen hat.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und meine Freundin sind sehr stolz auf mich, dass ich es aus der Drogenspirale geschafft habe. Sie merken, dass ich viel glücklicher und ehrgeiziger bin als vorhin, sie sagen sogar „sie erkennen mich nicht wieder“. Auch mein Bruder freute sich sehr das ich ihn nun öfter besuchen komme, zumal ich nun auch nur wenige Minuten von ihm weg Wohne.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Anfangs habe ich den Kontakt stark reduziert, da ich mich sehr viel mit meiner Freundin getroffen habe. Den Sommer über war ich mit meinen Freunden noch ein paar Mal am See. Da diese aber in dieser Zeit auch Abstinent gelebt haben, war das für mich kein Problem, da wir uns viel über die negativen Folgen des Konsums unterhalten haben.
Anfang September bin ich jedoch nach Würzburg gezogen, somit habe ich schnell den Kontakt zu Ihnen verloren und mein neues Umfeld in Würzburg gepflegt. In die Heimat fahre ich nur noch, um meine Freundin und meine Eltern zu besuchen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Da sie bis zu meinem Umzug auch Abstinent gelebt haben, habe ich das nicht mitbekommen.
 

Juli

Neuer Benutzer
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Für mich kommt nur eine strenge Abstinenz in Frage, da mich mein Leben wie ich es jetzt lebe viel glücklicher macht. Durch die Aufarbeitung meiner Tat und Geschichte ist mir klar geworden, dass ich Kiffen nie wieder verharmlosen werde, da mir bewusst geworden ist welche Gefahren damit verbunden sind und wie schnell aus gelegentlich ein regelmäßiger Konsum werden kann.
Ich habe gelernt mit Hilfe von Sport, Meditation und Freunden abzuschalten, und Probleme nicht mit Cannabis, sondern mit Gesprächen zu lösen.
Den Umgang mit Drogen und Konsumenten werde ich weiterhin vermeiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich mein bisher aufgebautes abstinentes leben nicht durch einen Konsum kaputt mache. Durch die Reflektion meiner rücksichtslosen Tat habe ich mir die Auswirkungen eines konsumes vor Augen geführt, und ich möchte mir nicht noch einmal vorwerfen müssen, eine Gefahr für den Straßenverkehr zu sein. Auch werde ich den Kontakt zu Drogen und Konsumenten weiterhin vermeiden.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann ich mir zurzeit nicht vorstellen, da ich den Kontakt zu Konsumierenden strikt vermeide und keinen Reiz mehr in der Droge sehe. Sollte ich doch einmal in die Situation kommen, in welcher ich merke rückfällig werden zu können, werde ich mich an meine Freundin und meine Familie wenden und sie um Hilfe bitten. Auch schließe ich es nicht aus mich an eine/n Verkehrspsychologin/en zu wenden, denn in Krisensituationen sollte man lieber einmal zu viel als zu wenig um Hilfe fragen

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke nur zu besonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern oder Silvester. Wenn ich Alkohol konsumiere dann nicht viel, vielleicht 2-3 Bier über den Abend verteilt.
 

Menifo

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Wollte mal fragen wie es bei dir ausging, hast du die MPU am Ende bei PIMA in Würzburg gemacht? Wie fandest du es dort?
 

Juli

Neuer Benutzer
Hey, ja habe dort meine MPU gemacht :).
Als Ergebnis habe ich bekommen, dass ich noch den §70 Nachschulungskurs machen muss, danach erhalte ich meinen Führerschein sofort zurück .
Die Leute dort waren alle wirklich sehr nett, auch mit der Psychologin konnte ich dort gut reden und sie hat mir die Nervosität gleich weggenommen .
Ich kann es dort jedem nur empfehlen.
 

Juli

Neuer Benutzer
Hallo! Frohe Weihnachten erstmal an alle.
Ich wollte hiermit noch mein letztes Update verkünden.
Habe seit dem 20.12 meinen Führerschein wieder zurück, nachdem ich den §70 Kurs bei IFS gemacht habe.
Danke dass es dieses Forum gibt, das sollte die erste (und für viele ist es auch die letzte) Anlaufstelle sein, wenn man eine MPU machen muss.

Ohne dieses Forum wäre mein gutachten sehr wahrscheinlich negativ geworden.

In diesem Sinne, danke für alles und schöne Zeit.
 
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