MPU steht an

Vopi

Benutzer
Hallo zusammen,
lese seit einiger Zeit schon interessiert im diesem Forum und kann euch nur zu der kompetenten Beratung beglückwünchen.
Wie ihr an meinem Profilbogen sehen könnt, bin ich (nicht nur wegen meiner 95kg) ein schwerer Fall.
Was mich als erstes interessiert: Muß ich meine Altlasten von 1980 bzw. 1990 bei der MPU angeben?
Sie sind weder in meiner Führerscheinakte, noch im Auszug des VZR zu erkennen.
Lediglich das Datum des Führerscheins 1991 (hätte dann erst meinen Führerschein mit 30 Jahren gemacht), könnte Rückschlüsse zulassen, dass ich den Führerschein neu erteilt bekommen habe.

würde mich über eine Antwort freün
Vopi

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 183 cm
Gewicht: 95 kg
Alter:51

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.06.2003
BAK: 2.17
Trinkbeginn: 19:00
Trinkende: 2:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 3:55

Stand des Ermittlungsverfahrens
Daür der Sperrfrist: 1 Jahr, ist also seit 31.07.2004 beendet

Führerschein
ist entzogen worden

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein

Konsum
Ich lebe abstinent seit: Februar 2010

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum:
Welche Stelle (MPI): ABV Wuppertal
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ---
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ---

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
- 1980 Entzug des Führerscheins für 1 Jahr nach Autounfall (0,98 ‰), Führerschein ohne MPU wiederbekommen
- 1990 Entzug des Führescheins für 1 Jahr nach Routinekontrolle (1,68 ‰), Führerschein nach bestandener MPU wiederbekommen.
- 2001 Fahrverbot 1 Monat, Trunkenheitsfahrt mit dem Motorroller (0,9 ‰)
- 2003 Entzug des Führerscheins für 1 Jahr nach Unfall (2.17 ‰), Führerschein noch nicht zurück
- 2006 Trunkenheitsfahrt aufm Fahrrad. (Promille nicht genau bekannt, ca. 2,1 ‰), 7 Punkte in Flensburg bekommen.
 
Hallo Vopi,

ich kann als Mitleser hier nur aus meiner Erfahrung berichten. Wenn in Deiner Führerscheinakte nichts mehr vermerkt ist, solltest Du eigentlich keine Probleme haben. Dann sind die Einträge bei Dir ja offensichtlich gelöscht worden. Anders als bei mir : Im VZR befindet sich nur mein aktüller Fall. In der Datei der Führerscheinstelle, die an meinem letzten Wohnort geführt wird, sind sämtliche Einträge seit 1964 (also seit Mopedführerschein) inkl. aller sonstigen, von dieser Behörde als wichtig erachteten "Vorkommnisse", gespeichert. Während das VZR auf meine Schreiben reagiert hat, wird diese Führerscheindatei trotz mehrfacher Schreiben nicht gelöscht. Mein RA ist da etwas zu lasch. Üblicherweise sind derartige Einträge spätestens nach 10 bzw. 15 Jahren zu löschen.

Dass Rückschlüsse wg. der erst so spät erteilten Fahrerlaubnis gezogen werden befürchte ich auch irgendwie. Juristisch gesehen darf dies nicht sein. Aber wer weiss ... ? Gerade deshalb habe ich auch einen Anwalt eingeschaltet. Aber bei Dir geht es ja nun ausschließlich um die MPU. Und da das MPI meines Wissens nur die Akte der FsSt herbeizieht und die bei Dir Arielrein ist, erfahren sie ja auch nichts von Vorfällen aus der Vergangenheit. Nur denken können sie sich halt was. Und das darf und sollte eigentlich keinen Einfluss auf das Gutachten haben.

Aber hier schreiben ja z.T. Fachleute, deren kundige Auskunft sicherlich hilfreicher ist.

Fehltritt grüßt
 
Sie sind weder in meiner Führerscheinakte, noch im Auszug des VZR zu erkennen.
Lediglich das Datum des Führerscheins 1991 (hätte dann erst meinen Führerschein mit 30 Jahren gemacht), könnte Rückschlüsse zulassen, dass ich den Führerschein neu erteilt bekommen habe.
"Rückschlüsse" sind unzulässig und aus datenschutzrechtlichen Gründen auch nicht zu beantworten.

- 2003 Entzug des Führerscheins für 1 Jahr nach Unfall (2.17 ‰), Führerschein noch nicht zurück
- 2006 Trunkenheitsfahrt aufm Fahrrad. (Promille nicht genau bekannt, ca. 2,1 ‰), 7 Punkte in Flensburg bekommen.
Diese Sachen sind relevant und nur durch ein, für die MPU, 12 monatiges Screening zu belegen.
Einen Abstinenznachweis scheinst du ja zu haben (Haaranalyse ja/nein: Ja) ... es fragt sich nur für welchen Zeitraum ?

Kannst du uns auch die genaü Fragestellung der FSST nennen ?
 
Hallo Max und Fehltritt,
danke für die schnellen Antworten. Habe schon gehofft, das keine weiteren Unterlagen existieren oder angefordert werden können. In meiner Führerscheinakte ist lediglich der Führerscheinentzug 2003 aufgeführt, die Verstöße 2001 bzw 2006, sowie die älteren Delikte, erscheinen dort nicht.
Im Auszug aus dem VZR sind die 3 relevanten Vorfälle 2001, 2003 und 2006 noch gelistet.
Den Abstinenznachweis habe ich für 1 Jahr mit Hilfe der ETG-Haaranalyse erbracht.
Habe bei der Führerscheinstelle noch keinen Antrag auf Neürteilung gestellt, daher auch keine genaü Fragestellung.
 
Hallo Vopi,

für die MPU musst du einen lückenlosen AB Nachweis bis zum Zeitpunkt der MPU nachweisen, um eine durchgehende AB zu belegen. Das ist dir klar, oder?
 
Guten Morgen Nancy,

wenn du mich so fragst, war mir das nicht klar. Habe aber den letzten Analyse-Befund am 23.08.2012 erhalten. Der ist also keine 2 Wochen alt. Damit habe ich für das letzte Jahr die Abstinenz lückenlos bescheinigt.
Werde diese Woche noch zur Führerscheinstelle gehen, um die Neürteilung des Führerscheins zu beantragen.
Daürt dieser Vorgang bis zum MPU-Termin denn solange, dass ich evtl. eine weitere 3-monatige Haaranalyse abgeben muß? Ist schließlich auch eine Kostenfrage. Ich habe bisher schon 4 x 200 € für die Untersuchungen ausgeben müssen.

Gruß Vopi
 
Zuletzt bearbeitet:
Daürt dieser Vorgang bis zum MPU-Termin denn solange, dass ich evtl. eine weitere 3-monatige Haaranalyse abgeben muß?

6-8 Wochen kann es mitunter schon daürn von Antragstellung FS bis zum MPU Termin,kommt halt darauf an wie schnell der SB deiner FSST deinen Antrag bearbeitet.
Könnte durchaus sein daß du evtl. bei deiner MPU noch eine Haarprobe abgeben mußt. Das gilt es dann mit dem jeweiligen MPI abzuklären wie lange der Zeitraum zwischen letzter Analyse und MPU sein darf. Dieser wird von den MPI`s unterschiedlich ausgelegt. Bei den einen dürfen es nur 4 Wochen sein andere gewähren bis zu 3 Monate.
Gruss Pfohli
 
Zuletzt bearbeitet:
Daürt dieser Vorgang bis zum MPU-Termin denn solange, dass ich evtl. eine weitere 3-monatige Haaranalyse abgeben muß?
Nicht unbedingt, Pfohli hat dir schon die richtige Antwort gegeben.

Ich ergänze dies nur mit meiner Aussage ... Du musst im Vorfeld klären, dass du bei deinem MPI eine rückwirkende Haaranlyse/Urinanalyse erstellen lassen möchtest. Bei AB wird dies in der Regel eh durchgeführt.
 
Eine Ergänzung: Habe gestern meinen Führerschein beantragt. Die Unterlagen der FsSt werden in ca. 4 Wochen beim MPI sein. Dort daürt es wohl nochmal ca. 4 Wochen bis ich einen MPU-Termin bekomme.
Es bleibt also noch genügend Zeit mich auf die Untersuchung vorzubereiten.
Heute abend werde ich zu einem Info-Abend des MPI gehen. Bin mal gespannt, was mich dort erwartet. Telefonisch habe ich eben erfahren, dass ich wahrscheinlich bei der MPU eine weitere Haaranalyse machen muß.
Danke für die schnellen Antworten.

Gruß Vopi
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach langem Warten, geht es endlich weiter...
Habe letzte Woche den Termin für die MPU bekommen: 15.11.2012
Kann jetzt auch die genaü Fragestellung der Führerscheinstelle angeben: "Ist zu erwarten, dass Herr ..... auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss fahren wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftahrzeuges der Fahrerlaubnisklasse(n) B + BE in Frage stellen?"
 
Noch eine Frage vorab. Ich war heute beim MPI um die Unterlagen einzusehen, die letztendlich von der Führerscheinstelle geschickt wurden. Dabei lag noch mein alter, rosafarbener Führerschein. Ausgestellt im Jahr 1991. Kann man an dem Führerschein erkennen, dass ich den damals nach einem Alkoholdelikt neu bekommen habe? Es gab ja bei den ganz alten, graün Führerscheinen so etwas wie einen Säuferbalken. Ich bin mir nämlich noch nicht sicher, ob ich die Uralt-Delikte, von vor 1990 erwähnen muß.
 
Ich bin mir nämlich noch nicht sicher, ob ich die Uralt-Delikte, von vor 1990 erwähnen muß.
Nein brauchst du nicht, diese dürfen nicht gegen dich verwendet werden und sind von den Behördis zu entfernen.

Falls der Gutachter dich auf das ganz Alte ansprechen sollte: Gegenfrage an Gutachter, ob noch etwas in der Akte ist. Dann Begutachtung abbrechen und darauf bestehen, dass die Akte zur Bereinigung zur Führerscheinstelle zurückgeschickt wird!
Alles, was älter als 15 Jahre ist, muss aus der Akte raus. Da der Psycho das nicht beurteilen kann und darf (das kann/darf/muss nur ein Behördi) ist die Begutachtung zu beenden und die Akte zur Korrektur an die Behörde zurückzusenden.
Das sieht die Begutachtungsstelle nicht gerne, da erheblicher Mehraufwand. Ist aber die korrekte Vorgehensweise!
 
So hier mein ausgefüllter Fragebogen. Danke schonmal im vorraus fürs Lesen, und die Hilfe

Alkoholfragebogen

Warum sind Sie heute hier?
Um die Zweifel an meiner Fahreignung auszuschließen.

Beschreiben Sie Ihre TF(`s)? (Angaben zur der/den Trunkenheiten)
(Punkte 1-6)

-Vorfall 2001
Ich half am Sonntag den 24.06.2001 einem Freund bis gegen 20:00 Uhr beim Umzug. Nach getaner Arbeit wurde sich noch etwas zusammengesetzt, gegessen und getrunken. Bis 23:00 trank ich 4 Flaschen Bier. Ich fühlte mich etwas beschwipst, hatte aber das Gefühl noch fahrtüchtig zu sein, setzte ich mich dann mit meiner Freundin auf den Motorroller um nach Hause zu fahren (ca. 2km). Ich wurde kurz darauf (ca. 1km weiter) von einem Streifenwagen angehalten. Da ich nach Alkohol roch, wurde ich zur Blutabnahme mit auf die Polizeiwache genommen. Die Untersuchung ergab einen Wert von 0,45mg/l. Das entspricht einem Promillegehalt von 0,9‰.

-Vorfall 2003
Ich war am 20.06.2003 mit meiner Freundin auf der Geburtstagsfeier eines Freundes eingeladen. Die Party begann um 19:00. Das Auto haben wir mitgenommen, weil wir Schlafsäcke und Geschenke transportieren mussten. Wir wollten eigentlich gemeinsam dort übernachten. Ich trank von 19:00 bis gegen 24:00 Uhr jede Stunde ca. 3 x 0.2l Gläser Bier. Wir stießen mit einem 0.2l Glas Sekt um 24:00 Uhr auf den Geburtstag an. Anfangs noch heiter und locker, war ich zu diesem Zeitpunkt schon sehr betrunken und meine Freundin meinte, wir sollten besser mit einem befreundeten Pärchen nach Hause fahren. Ich wollte jedoch noch bleiben, so fuhr sie allein nach Hause. Bis gegen 2:30 Uhr trank ich noch etwa 6 x 0.2l Bier. Um diese Uhrzeit wurde ich sehr müde. Die Party war jedoch in vollem Gange, so dass kein Schlafplatz frei war. Ich beschloss in meinem Wagen zu schlafen. Es war jedoch so unbeqüm und kalt, dass ich nicht einschlafen konnte. Es war ca. 2:40 Uhr, als mir der blöde Gedanke kam, einfach nach Hause zu fahren. Ich fühlte mich müde und betrunken, dachte aber wohl, betrunken wie ich war, es würde alles klappen. Der Nachhauseweg war 4km. Nach 2km fuhr ich mit dem linken Vorderrad über eine Verkehrsinsel, so dass die Vorderachse mitsamt Reifen kaputt war. Ich parkte den Wagen in einer Seitenstraße und ging zu Fuß nach Hause weiter. Nach knapp 20 Min. wurde ich von einem Polizeiwagen angehalten und zur Blutabnahme mitgenommen. Die Untersuchung um 3:35 Uhr ergab einen Wert von 2.17 ‰. Ich habe den Abend über etwa 21 x 0.2l Bier und 1 x 0.2l Sekt getrunken.

-Vorfall 2005
Am 04.08.2005 wurde ich zu einer Besichtigung der Braürei Schlösser nach Dortmund eingeladen. Ich fuhr mit dem Fahrrad zum Treffpunkt, wo wir alle mit einem Bus gegen 10:00 Uhr abgeholt wurden. Nach der Führung durch die Braürei gab es anschließend Fassbier zu trinken. Ich trank dort ca. 12x 0.2l Bier ab 12:00 Uhr.
Gegen 15:00 fuhren wir mit dem Bus wieder in unsere Heimatstadt. In der Stammkneipe, die diese Führung gebucht hatte, ging der Umtrunk weiter. Dort trank ich bis gegen 20:00 weitere 11 x 0.2l Bier. Als ich nach Hause wollte, schob ich das Fahrrad ein Stück über den Bürgersteig, weil ich mich zu betrunken fühlte um zu fahren. Nach ca. 50m wollte ich dann doch versuchen aufzusteigen um eine Fußgängerzone runter zu rollen. Dazu musste ich noch eine Straße überqüren. Beim überqüren der Straße wollte ich aufs Rad, was mir jedoch nicht gelang, so dass ich mitsamt dem Fahrrad in ein Blumenbeet des Mittelsteifens fiel. Ein vorbeikommender Polizeiwagen nahm mich mit zur Blutabnahme. Ergebnis ca. 2 ‰

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nachdem ich mich mit dem Thema Alkohol auseinandergesetzt habe, und die Anzahl der Jahre bedenke, in denen ich immer wieder mal betrunken gefahren bin, komme ich auf die erschreckende Zahl von bestimmt 150 – 200 alkoholisierten Fahrten. Mein eigenes Fazit ist niederschmetternd. Ich bin mit dem Thema Alkohol und Autofahren unverantwortlich umgegangen. Es war lediglich pures Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Exploration

- Beschreiben Sie mit Angaben von Mengen und Häufigkeiten Ihr früheres Trinkverhalten!
(Punkte 8, 9 und 10)

Mit meinen nunmehr 51 Jahren, blicke ich auf eine lange Trinkerkarriere zurück. Ich versuche mein Trinkverhalten anhand eines Lebenslaufs über die Jahre darzustellen:
- Alkohol bewusst wahrgenommen habe ich mit 15 Jahren auf dem Geburtstag meines Vaters. Ich wurde zum Bierzapfen eingeteilt. Damals konnte ich mir nicht vorstellen warum jemand Bier trank, da es nicht gut roch.
- Den ersten Alkohol habe ich zu meinem 17. Geburtstag getrunken. Ich trank aus Neugier und wollte es den älteren Freunden gleichtun. Es war eine schlechte Erfahrung. Ich trank damals ca. 6 Gläser Bier, und 1 Glas Whiskey aus einer Flasche, die ich zum Geburtstag geschenkt bekomme hatte. Mir wurde ganz schnell schlecht und ich musste mich übergeben. Die Party war danach für mich beendet. Meine ältere Schwester brachte mich zu Bett und beendete die Feier.
- Danach trank ich bis zur Abiturfeier keinen Alkohol mehr
- Nach bestandenen Abi, schrieb ich mich für den Studiengang WiWi ein. Ich brach das Studium nach dem ersten Semester ab und jobbte bis zum Beginn des Wintersemesters 1981. Zu dieser Zeit trank ich an den Wochenenden (2 x pro Monat) auf Partys ca. 2 – 3 Flaschen Bier. Gründe hierfür: Ich wollte „Dazugehören“. Der Kontakt zu den „Mädels“ fiel leichter, da ich immer recht schüchtern war. Nach 2-3 Flaschen Bier stellte sich bei mir ein Wohlgefühl ein, es fiel mir leicht mit Mädchen zu flirten, oder mit Fremden zu reden. Ich hatte festgestellt, dass mich mehr Alkohol müde und zu betrunken machte (lallen, unsicheres gehen).
- 1981 – 1987 Studium Maschinenbau. Auszug aus dem elterlichen Haus, Einzug ins Studentenwohnheim. Alkoholkonsum während dieser Zeit 1 x Mittwochabend, hatten an diesem Tag Thekendienst in einer Studenten-Bar, und an den Wochenenden zu Hause. Ich fuhr jedes Wochenende nach Hause um mit den alten Kumpels zu feiern. Menge jeweils bis zu 12 Gläsern Bier (0.2l). Die Gründe für den Alkoholkonsum waren die gleichen wie vorher, jedoch habe ich größere Mengen getrunken, ich vertrug mehr.
- Nach bestandenem Diplom, Anstellung im elterlichen Betrieb. Der Alkoholkonsum blieb in etwa gleich. An nahezu jedem Wochenende fand sich eine Feier (bis zu 12 x 0.2l Bier). Der Mittwoch als abendlicher Feiertag wurde beibehalten. Nach dem Badminton-Training wurde sich noch von 20:00 bis 22:00 Uhr zusammengesetzt und etwas gegessen und getrunken (ca. 3 x 0.5l Bier). Es wurde reihum gefahren, der Fahrer trank nichts.
- 1992 Schließung der elterlichen Firma. Bis 1993 Weiterbildung zum Netzwerkadministrator für heterogene Netzwerke. Anschließende Anstellung und Arbeit bei einem Unternehmen als Administrator. Da ich zur Arbeit ca. 70 km fahren musste und Arbeitsbeginn 7:00 Uhr war, trank ich in den ersten Jahren bis ca. 2000 während der Woche nichts, dafür aber am Wochenende Freitag und Samstag. Die Trinkmenge nahm dabei im Laufe der Jahre zu (bis zu 15 x 0.2l Bier). Gelegenheiten fanden sich dazu nahezu immer. Geburtstagsfeiern, Jubiläen, Stammkneipe… Wer suchet der findet. Mit zunehmendem Stress auf der Arbeit, trank ich ab 2000 auch während der Woche in der Stammkneipe bis 22:00 Uhr (ca. 4-5 mal pro Monat). Nicht so viel wie an den Wochenenden, aber 8 Gläser Bier (0.2l) waren es auch während der Woche.
- 2002 ging die Firma in den Konkurs. Ich war arbeitslos bis 2006, hielt mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Während dieser Zeit war ich 4mal pro Woche unterwegs auf Partys und in der Stammkneipe. Je nach Gelegenheit trank ich bis zu 20 x 0.2l Bier.
- Seit 2006 Angestellter einer Immobilienfirma. Vermietung und Instandhaltung eines Wohnkomplexes. Ab 2008 zusätzlich noch Nachhilfelehrer für Mathematik und Physik. Der Alkoholkonsum hat sich ab diesem Zeitpunkt reduziert. Ich trank einen Tag am Wochenende und 1 mal während der Woche (jeweils bis zu 10 x 0.2l Bier). Es gab jedoch auch Ausreißer nach oben, wo ich bis zu 15 Bier trank. Seit Februar 2010 trinke ich keinen Alkohol mehr.

12. Wo und mit wem haben sie überwiegend getrunken?
Ich habe ausschließlich im Freundeskreis auf Partys und in der Stammkneipe getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
Die Gründe für meinen Alkoholkonsum sind unterschiedlicher Natur. In jungen Jahren war es wohl, das „Dazugehören“ wollen. Ich trank die ersten Biere, ohne dass es mir besonders schmeckte. Als junger „Erwachsener“ gehörte es auf Partys dazu ein Bier zu trinken. Schnell kam dann hinzu, dass ich mich nach 1-2 Flaschen Bier lockerer und freier fühlte, und einfacher mit der Damenwelt ins Gespräch kam. Die Schüchternheit und Unsicherheit konnte ich so einfach überwinden. Ich wollte die Stimmung auf den Feiern durch Alkohol steigern.
Während der Studienzeit, kam noch ein weiterer Aspekt hinzu. Ich wollte mich durch ausgelassenes Feiern für eine arbeitsreiche Woche am Wochenende „belohnen“. Den Stress der vergangen Woche hinter mir lassen. Gute Noten wurden von den Eltern erwartet.
Das Belohnungsprinzip hielt dann auch während der Woche Einzug: „ Man hatte ja schließlich eine halbe Woche gut geschafft, dann kann man sich auch mal einen genehmigen.“
Ich lernte auch, dass ich mich bei langweiligen Feiern, oder langweiligen Gesprächen, mit Alkohol in Stimmung bringen konnte. Dass der Konsum dabei stetig wuchs, merkte ich zunächst nicht.
Als sich Ende 2000 abzeichnete, dass die Firma, für die ich arbeitete, in die Insolvenz gehen würde, trank ich häufig, um dem Druck, der sich bei der Arbeit aufstaute, ein Ventil zu geben. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit, gepaart mit einem stressigen Tag, für ein paar Stunden zu vergessen.
Während meiner Arbeitslosigkeit ging ich zum einen aus Gewohnheit in meine Stammkneipe, zum anderen aber auch um meiner miesen Situation (Arbeit weg, Führerschein futsch) für einige Momente zu entrinnen. Dort war ich ja noch wer. Man kannte mich dort als erfolgreiche Person.
Im Nachhinein betrachtet, sehe ich meine Trinkgründe in mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit. Im späteren Leben, im falschem Umgang mit Stresssituationen und Erfolgsdruck.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
- nach wenig Alkohol: frohgelaunt, lustig, kommunikativ, enthemmt
- nach viel Alkohol: eher müde und wortkarg wenn ich merkte, dass ich anfing zu lallen

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Eltern, die mich stets am Wochenende feiernd erlebten, brachten meinen Alkoholkonsum zur Sprache. Daraufhin sagte ich immer: „Solange die Noten stimmen, ist das doch alles kein Problem.“
Auch engen Freunden fiel zwischen den Jahren 2000 und 2006 auf, dass ich viel zu viel trank. Wenn man mich darauf ansprach, wollte ich davon nichts wissen. Ich tat das alles als dramatisierend und übertrieben ab. Ich hatte ja alles unter Kontrolle. Auch meine Freundin bat mich wiederholt, weniger zu trinken. Ich tat es ihr zuliebe, schränkte mich ein, rutschte jedoch immer wieder in alte Trinkgewohnheiten ab.
Erst viele Gespräche, Weihnachten 2009, mit meiner seit 22 Jahren abstinent lebenden Schwester, brachten mich auf den richtigen Weg, ganz auf den Alkohol zu verzichten.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Erste Auswirkungen hatte mein Alkoholkonsum auf die Daür meines Studiums. Ich brauchte 12 Semester. Mit einem steteren Leben, hätten es wohl auch 10 Semester getan. Auch später, wenn ich während der Woche getrunken habe, war ich am nächsten Arbeitstag nicht ausgeschlafen, und nicht so einsatzbereit wie üblich. An den Wochenenden, nach Partys, schlief ich oft bis nachmittags um meinen Kater zu kurieren. Dadurch verpasste ich viele Dinge, wie getroffene Verabredungen oder Veranstaltungen. Oft war ich auch nach nächtlichen Feiern, am nächsten Tag schlecht gelaunt und hatte zu nichts recht Lust. Nach und nach wechselte ich meinen Freundeskreis, umgab mich mit Leuten, die genauso viel tranken. Darunter litten auch meine Beziehungen. Meine langjährige Freundin beendete 2004 unsere Beziehung, nicht zuletzt, weil ich zu viel getrunken habe. Ich machte keinen Sport mehr, übte keine Hobbies mehr aus. Vermutlich wäre ich auch nicht solange arbeitslos gewesen, hätte ich nicht getrunken. Zu guter Letzt, hätte ich natürlich meinen Führerschein nicht verloren.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, siehe Punkte 8, 9, 10

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Das ist zwar selten vorgekommen, aber es kam vor. Unter anderem bei den Vorfällen 2003, und 2005.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
1991 habe ich für ca. ½ Jahr auf Alkohol verzichtet. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich abnehmen.
2004 habe ich auf Bitte meiner Freundin 2 Monate auf Alkohol verzichtet. Danach hab ich wieder angefangen zu trinken. Mit der Begründung: Ich kann ja drauf verzichten, wenn ich will.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Wahrscheinlich hätte ich mich in die Gruppe der unproblematischen Gelegenheitstrinker eingestuft.
Heute rückblickend, muss ich sagen, dass ich massiven Alkoholmissbrauch betrieben habe, ohne Rücksicht auf meine Gesundheit, und mein soziales Umfeld.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich lebe seit Februar 2010 abstinent.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 31.01.2010

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Da ich mit meiner damaligen Lebenssituation unzufrieden war, musste eine Veränderung her. Beruflich funktionierte ich zwar, übte jedoch keine Hobbies mehr aus, machte keinen Sport mehr, und war generell unzufrieden. Vieles begründete ich mit meinem Alkoholkonsum.
Ich habe festgestellt, dass es mir leichter fällt ganz auf Alkohol zu verzichten, als kontrolliert zu trinken. Frühere Versuche haben gezeigt, dass ich schnell in alte Trinkgewohnheiten zurückfiel, und mehr trank als ich ursprünglich wollte.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Früher hab ich kein Problem in meinem Alkoholkonsum gesehen, schließlich tranken ja alle meine Bekannten. Dass ich über die Jahre hinweg mehr trank, merkte ich lange nicht. Als ich mir dann darüber klar war, dass ich ein Alkoholproblem habe, konnte ich mir nicht vorstellen, ein Leben ganz ohne Alkohol zu führen. Ich dachte es wäre ein Verlust nie wieder Alkohol trinken zu dürfen. Ich hatte schon früh erkannt, dass mir kontrolliertes trinken nicht richtig gelingt. Hatte aber Angst vor dem Schritt in die Abstinenz, hatte Angst vor dem Versagen die Abstinenz durchzuhalten.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Während der Weihnachtsfeiertage 2009 führte ich lange Gespräche mit meiner jüngeren Schwester. Sie lebt seit 22 Jahren abstinent, und geht wöchentlich zu den AA’s. Ich erzählte ihr von meiner Unzufriedenheit über mein damaliges Leben und von der Angst, die Abstinenz nicht durchzuhalten. Sie erzählte von ihren eigenen Erfahrungen aus der Sucht. Sie zeigte mir Wege auf, wie es viele Mitglieder aus ihrer AA-Gruppe schaffen, abstinent zu leben.
Im Februar 2010 war ich dann bereit. Ich kann nicht genau sagen warum, aber Montag den 01.Febr.2010 fand ich den Mut, mein weiteres Leben abstinent zu leben.
- Im ersten halben Jahr der Abstinenz mied ich alle Situationen und Orte, die ich mit Alkohol in Verbindung brachte. Keine Verabredungen mit den Saufkumpanen, kein Besuch der Stammkneipe. Ich verbrachte viel Zeit zu Hause, mit meiner Freundin und Familie. Lange, ausgedehnte Spaziergänge mit meinem Hund entspannten mich, gaben mir Ruhe und Kraft. Mir half der Gedanke, nur den nächsten Tag ohne Alkohol zu verbringen. Ich war erstaunt, wie gut es mir gelang.
- In der zweiten Jahreshälfte, fing ich wieder an 2 x pro Woche Badminton zu spielen. Ich merkte, dass mir das Auspowern beim Sport sehr gefehlt hat. Meinen Doppelpartnern erzählte ich direkt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Sie fragten ob ich Probleme damit habe, wenn sie etwas trinken, oder ob sie darauf verzichten sollen. Ich hatte kein Problem damit. Auf Geburtstagsfeiern bin ich meist früher nach Haus gegangen. Gelegentliche Besuche in meiner alten Stammkneipe, waren eher langweilig für mich. Ich hatte wenig zu bereden mit den früheren „Kumpeln“.
- Im zweiten Abstinenzjahr erweiterte sich der Freundeskreis durch Bekanntschaften während der Hundespaziergänge, und durchs Badminton spielen. Meine abstinente Lebensweise wird von allen akzeptiert. Auch die Partybesuche daürten länger.
- Nach mittlerweile über 2,5 Jahren abstinentem Leben, fühle ich mich in meinem Freundes- und Familienkreis pudelwohl, gehe gelegentlich auf Geburtstagsfeiern und mache nach halbjähriger Verletzungspause wieder regelmäßig Sport. Mein größtes Hobby sind jedoch nach wie vor, die ausgedehnten Spaziergänge mit meinem Hund. Desweiterem bin ich mit meinem Berufsleben sehr zufrieden. Vormittags die Hausverwaltung, nachmittags stundenweise Nachhilfe geben. Eine abwechslungsreiche und erfüllende Aufgabe. Alle Freunde und Bekannte wissen und akzeptieren, dass ich abstinent lebe. Ich habe das Gefühl, dass ich für meine konseqünte Lebensweise respektiert werde.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Die größte Veränderung für mich selbst, ist die wiedergewonnene Lebensfreude. Erfolg bei der Arbeit, und Spaß an meinen Hobbies. Ich kann mich jeden Tag, zu jeder Uhrzeit verabreden, ohne darauf zu achten, bin ich evtl. den Abend vorher feiern und habe am nächsten Morgen einen Brummschädel vom Saufen. Von meinem Umfeld ist meine Abstinenz durchweg positiv aufgenommen worden. Im Nachhinein sagen mir alte Freunde, dass sie sich Sorgen über mein vorheriges Leben gemacht hätten. Ich bin ausgeglichen und nehme wieder aktiv am Leben teil.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Ich habe mittlerweile gelernt, Dinge, die mich belasten, auszusprechen, und nicht in mich hineinzufressen. Ich habe gelernt, dass Höhen und Tiefen zum Leben dazugehören. Unangenehmen Dingen nicht aus dem Weg zu gehen, sondern sie anzupacken und bewältigen. Ich weiß das ich in meiner Familie immer einen Gesprächspartner habe.
Ein Spruch den mir meine Schwester gesagt hat, beschreibt recht gut das Lebensmotto:
„Herr gib mir die Gelassenheit Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann, und die Weisheit das eine vom andren zu unterscheiden“
Desweiteren werde ich nie mehr den Sport vernachlässigen. Eine Stunde schwitzen, hilft Dinge klarer und entspannter zu sehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Man sollte nie „Nie“ sagen, aber ich wünsche mir die Trinkerzeit nicht wieder zurück. Ich werde alles dafür tun, um mein Leben weiterhin abstinent zu führen.
 
Punkte 1-6, bedeutet, dass ich die die Fragen 1 - 6 des Alkoholfragebogens jeweils zusammenbeantwortet habe. Da ich 3 Delikte beschreiben beschreiben muß, hab ich diese Fragen zusammengefasst. Frage 29 entfällt meiner Meinung nach, da ich abstinent lebe. Zu Frage 30 kann ich natürlich noch schreiben: Nein.

Ich werde den Fragebogen nochmal korregieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alkoholfragebogen

0. Warum sind Sie heute hier ?
Um die Zweifel an meiner Fahreignung auszuschließen.

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
-Vorfall 2001
Ich half am Sonntag den 24.06.2001 einem Freund bis gegen 20:00 Uhr beim Umzug. Nach getaner Arbeit wurde sich noch etwas zusammengesetzt, gegessen und getrunken. Bis 23:00 trank ich 4 Flaschen Bier. Ich fühlte mich etwas beschwipst, hatte aber das Gefühl noch fahrtüchtig zu sein, setzte ich mich dann mit meiner Freundin auf den Motorroller um nach Hause zu fahren (ca. 2km). Ich wurde kurz darauf (ca. 1km weiter) von einem Streifenwagen angehalten. Da ich nach Alkohol roch, wurde ich zur Blutabnahme mit auf die Polizeiwache genommen. Die Untersuchung ergab einen Wert von 0,45mg/l. Das entspricht einem Promillegehalt von 0,9‰.

-Vorfall 2003
Ich war am 20.06.2003 mit meiner Freundin auf der Geburtstagsfeier eines Freundes eingeladen. Die Party begann um 19:00. Das Auto haben wir mitgenommen, weil wir Schlafsäcke und Geschenke transportieren mussten. Wir wollten eigentlich gemeinsam dort übernachten. Ich trank von 19:00 bis gegen 24:00 Uhr jede Stunde ca. 3 x 0.2l Gläser Bier. Wir stießen mit einem 0.2l Glas Sekt um 24:00 Uhr auf den Geburtstag an. Anfangs noch heiter und locker, war ich zu diesem Zeitpunkt schon sehr betrunken und meine Freundin meinte, wir sollten besser mit einem befreundeten Pärchen nach Hause fahren. Ich wollte jedoch noch bleiben, so fuhr sie allein nach Hause. Bis gegen 2:30 Uhr trank ich noch etwa 6 x 0.2l Bier. Um diese Uhrzeit wurde ich sehr müde. Die Party war jedoch in vollem Gange, so dass kein Schlafplatz frei war. Ich beschloss in meinem Wagen zu schlafen. Es war jedoch so unbeqüm und kalt, dass ich nicht einschlafen konnte. Es war ca. 2:40 Uhr, als mir der blöde Gedanke kam, einfach nach Hause zu fahren. Ich fühlte mich müde und betrunken, dachte aber wohl, betrunken wie ich war, es würde alles klappen. Der Nachhauseweg war 4km. Nach 2km fuhr ich mit dem linken Vorderrad über eine Verkehrsinsel, so dass die Vorderachse mitsamt Reifen kaputt war. Ich parkte den Wagen in einer Seitenstraße und ging zu Fuß nach Hause weiter. Nach knapp 20 Min. wurde ich von einem Polizeiwagen angehalten und zur Blutabnahme mitgenommen. Die Untersuchung um 3:35 Uhr ergab einen Wert von 2.17 ‰. Ich habe den Abend über etwa 21 x 0.2l Bier und 1 x 0.2l Sekt getrunken.

-Vorfall 2005
Am 04.08.2005 wurde ich zu einer Besichtigung der Braürei Schlösser nach Dortmund eingeladen. Ich fuhr mit dem Fahrrad zum Treffpunkt, wo wir alle mit einem Bus gegen 10:00 Uhr abgeholt wurden. Nach der Führung durch die Braürei gab es anschließend Fassbier zu trinken. Ich trank dort ca. 12x 0.2l Bier ab 12:00 Uhr.
Gegen 15:00 fuhren wir mit dem Bus wieder in unsere Heimatstadt. In der Stammkneipe, die diese Führung gebucht hatte, ging der Umtrunk weiter. Dort trank ich bis gegen 20:00 weitere 11 x 0.2l Bier. Als ich nach Hause wollte, schob ich das Fahrrad ein Stück über den Bürgersteig, weil ich mich zu betrunken fühlte um zu fahren. Nach ca. 50m wollte ich dann doch versuchen aufzusteigen um eine Fußgängerzone runter zu rollen. Dazu musste ich noch eine Straße überqüren. Beim überqüren der Straße wollte ich aufs Rad, was mir jedoch nicht gelang, so dass ich mitsamt dem Fahrrad in ein Blumenbeet des Mittelsteifens fiel. Ein vorbeikommender Polizeiwagen nahm mich mit zur Blutabnahme. Ergebnis ca. 2 ‰

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
-Vorfall 2001 20:00 bis 22:00 4 Flaschen Bier (0.5l)
-Vorfall 2003 19:00 – 2:30 21 x 0.2l Bier, 1 x 0.2l Sekt
-Vorfall 2005 12:00 – 20:00 23 x 0.2l Bier

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
-Vorfall 2001 Weg: 2km gefahren: 1km
-Vorfall 2003 Weg: 4km gefahren: 2km
-Vorfall 2005 Weg: 500m gefahren: 10m

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
2001 hatte ich das Gefühl noch sicher fahren zu können.
2003 Betrunken wie ich war, dachte ich schon, dass ich noch sicher fahren kann.
2005 Nein.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
2001 war nicht eingeplant Alkohol zu trinken.
2003 wollte ich auf der Feier übernachten.
2005 wollte das Fahrrad schieben.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja siehe Frage 1 -5

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nachdem ich mich mit dem Thema Alkohol auseinandergesetzt habe, und die Anzahl der Jahre bedenke, in denen ich immer wieder mal betrunken gefahren bin, komme ich auf die erschreckende Zahl von bestimmt 150 – 200 alkoholisierten Fahrten. Mein eigenes Fazit ist niederschmetternd. Ich bin mit dem Thema Alkohol und Autofahren unverantwortlich umgegangen. Es war lediglich pures Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
- Alkohol bewusst wahrgenommen habe ich mit 15 Jahren auf dem Geburtstag meines Vaters. Ich wurde zum Bierzapfen eingeteilt. Damals konnte ich mir nicht vorstellen warum jemand Bier trank, da es nicht gut roch.
- Den ersten Alkohol habe ich zu meinem 17. Geburtstag getrunken. Ich trank aus Neugier und wollte es den älteren Freunden gleichtun. Es war eine schlechte Erfahrung. Ich trank damals ca. 6 Gläser Bier, und 1 Glas Whiskey aus einer Flasche, die ich zum Geburtstag geschenkt bekomme hatte. Mir wurde ganz schnell schlecht und ich musste mich übergeben. Die Party war danach für mich beendet. Meine ältere Schwester brachte mich zu Bett und beendete die Feier. Danach trank ich bis zur Abiturfeier keinen Alkohol mehr
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
- Nach bestandenen Abi, schrieb ich mich für den Studiengang WiWi ein. Ich brach das Studium nach dem ersten Semester ab und jobbte bis zum Beginn des Wintersemesters 1981. Zu dieser Zeit trank ich an den Wochenenden (2 x pro Monat) auf Partys ca. 2 – 3 Flaschen Bier. Gründe hierfür: Ich wollte „Dazugehören“. Der Kontakt zu den „Mädels“ fiel leichter, da ich immer recht schüchtern war. Nach 2-3 Flaschen Bier stellte sich bei mir ein Wohlgefühl ein, es fiel mir leicht mit Mädchen zu flirten, oder mit Fremden zu reden. Ich hatte festgestellt, dass mich mehr Alkohol müde und zu betrunken machte (lallen, unsicheres gehen).
- 1981 – 1987 Studium Maschinenbau. Auszug aus dem elterlichen Haus, Einzug ins Studentenwohnheim. Alkoholkonsum während dieser Zeit 1 x Mittwochabend, hatten an diesem Tag Thekendienst in einer Studenten-Bar, und an den Wochenenden zu Hause. Ich fuhr jedes Wochenende nach Hause um mit den alten Kumpels zu feiern. Menge jeweils bis zu 12 Gläsern Bier (0.2l). Die Gründe für den Alkoholkonsum waren die gleichen wie vorher, jedoch habe ich größere Mengen getrunken, ich vertrug mehr.
- Nach bestandenem Diplom, Anstellung im elterlichen Betrieb. Der Alkoholkonsum blieb in etwa gleich. An nahezu jedem Wochenende fand sich eine Feier (bis zu 12 x 0.2l Bier). Der Mittwoch als abendlicher Feiertag wurde beibehalten. Nach dem Badminton-Training wurde sich noch von 20:00 bis 22:00 Uhr zusammengesetzt und etwas gegessen und getrunken (ca. 3 x 0.5l Bier). Es wurde reihum gefahren, der Fahrer trank nichts.
- 1992 Schließung der elterlichen Firma. Bis 1993 Weiterbildung zum Netzwerkadministrator. Anschließende Anstellung und Arbeit bei einem Unternehmen als Administrator. Da ich zur Arbeit ca. 70 km fahren musste und Arbeitsbeginn 7:00 Uhr war, trank ich in den ersten Jahren bis ca. 2000 während der Woche nichts, dafür aber am Wochenende Freitag und Samstag. Die Trinkmenge nahm dabei im Laufe der Jahre zu (bis zu 15 x 0.2l Bier). Gelegenheiten fanden sich dazu nahezu immer. Geburtstagsfeiern, Jubiläen, Stammkneipe… Wer suchet der findet. Mit zunehmendem Stress auf der Arbeit, trank ich ab 2000 auch während der Woche in der Stammkneipe bis 22:00 Uhr (ca. 4-5 mal pro Monat). Nicht so viel wie an den Wochenenden, aber 8 Gläser Bier (0.2l) waren es auch während der Woche.
- 2002 ging die Firma in den Konkurs. Ich war arbeitslos bis 2006, hielt mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Während dieser Zeit war ich 4mal pro Woche unterwegs auf Partys und in der Stammkneipe. Je nach Gelegenheit trank ich bis zu 20 x 0.2l Bier.
- Seit 2006 Angestellter einer Immobilienfirma. Vermietung und Instandhaltung eines Wohnkomplexes. Ab 2008 zusätzlich noch Nachhilfelehrer für Mathematik und Physik. Der Alkoholkonsum hat sich ab diesem Zeitpunkt reduziert. Ich trank einen Tag am Wochenende und 1 mal während der Woche (jeweils bis zu 10 x 0.2l Bier). Es gab jedoch auch Ausreißer nach oben, wo ich bis zu 15 Bier trank. Seit Februar 2010 trinke ich keinen Alkohol mehr.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1980-1981 2-3 Flaschen Bier (0.5l) 2 x im Monat (jedes 2te Wochenende)
1981-1992 bis zu 12 x 0.2l Bier (8 x pro Monat = 1 x am Wochenende, 1 x in der Woche)
1992-2000 bis zu 15 x 0.2l Bier (8 x pro Monat = jeden Freitag und Samstag)
2000-2002 bis zu 15 x 0.2l Bier (12 x pro Monat = jedes Wochenende + 1 x in der Woche)
2002-2006 bis zu 20 x 0.2l Bier (16 x pro Monat = jeden 2ten Tag)
2006-2010 bis zu 10 x 0.2l Bier (1 x am Wochenende + 1 x in der Woche)
Seit 2010 abstinent


11. Wo und mit wem haben sie überwiegend getrunken?
Ich habe ausschließlich im Freundeskreis auf Partys und in der Stammkneipe getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
Die Gründe für meinen Alkoholkonsum sind unterschiedlicher Natur. In jungen Jahren war es wohl, das „Dazugehören“ wollen. Ich trank die ersten Biere, ohne dass es mir besonders schmeckte. Als junger „Erwachsener“ gehörte es auf Partys dazu ein Bier zu trinken. Schnell kam dann hinzu, dass ich mich nach 1-2 Flaschen Bier lockerer und freier fühlte, und einfacher flirten konnte. Die Schüchternheit und Unsicherheit konnte ich so einfach überwinden. Ich wollte die Stimmung auf den Feiern durch Alkohol steigern.
Während der Studienzeit, kam noch ein weiterer Aspekt hinzu. Das Studium viel mir recht schwer, und die Eltern erwarteten gute Noten. So konnte ich den Erwartungsdruck und den Problemen im Studium durch Feiern mit Alkohol ausweichen.
Ich lernte auch, dass ich mich bei langweiligen Feiern, oder langweiligen Gesprächen, mit Alkohol in Stimmung bringen konnte. Dass der Konsum dabei stetig wuchs, merkte ich zunächst nicht.
Als sich Ende 2000 abzeichnete, dass die Firma, für die ich arbeitete, in die Insolvenz gehen würde, trank ich häufig, um dem Druck, der sich bei der Arbeit aufstaute, ein Ventil zu geben. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit, gepaart mit einem stressigen Tag, für ein paar Stunden zu vergessen.
Während meiner Arbeitslosigkeit ging ich zum einen aus Gewohnheit in meine Stammkneipe, zum anderen aber auch um meiner miesen Situation (Arbeit weg, Führerschein futsch) für einige Momente zu entrinnen. Dort war ich ja noch wer. Man kannte mich dort als erfolgreiche Person.
Im Nachhinein betrachtet, sehe ich meine Trinkgründe in mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit. Im späteren Leben, im falschem Umgang mit Stresssituationen und Erfolgsdruck.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
- nach wenig Alkohol: frohgelaunt, lustig, kommunikativ, enthemmt
- nach viel Alkohol: eher müde und wortkarg wenn ich merkte, dass ich anfing zu lallen

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Eltern, die mich stets am Wochenende feiernd erlebten, brachten meinen Alkoholkonsum zur Sprache. Daraufhin sagte ich immer: „Solange die Noten stimmen, ist das doch alles kein Problem.“
Auch engen Freunden fiel zwischen den Jahren 2000 und 2006 auf, dass ich viel zu viel trank. Wenn man mich darauf ansprach, wollte ich davon nichts wissen. Ich tat das alles als dramatisierend und übertrieben ab. Ich hatte ja alles unter Kontrolle. Auch meine Freundin bat mich wiederholt, weniger zu trinken. Ich tat es ihr zuliebe, schränkte mich ein, rutschte jedoch immer wieder in alte Trinkgewohnheiten ab.
Erst viele Gespräche, Weihnachten 2009, mit meiner seit 22 Jahren abstinent lebenden Schwester, brachten mich auf den richtigen Weg, ganz auf den Alkohol zu verzichten.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Erste Auswirkungen hatte mein Alkoholkonsum auf die Daür meines Studiums. Ich brauchte 12 Semester. Mit einem steteren Leben, hätten es wohl auch 10 Semester getan. Auch später, wenn ich während der Woche getrunken habe, war ich am nächsten Arbeitstag nicht ausgeschlafen, und nicht so einsatzbereit wie üblich. An den Wochenenden, nach Partys, schlief ich oft bis nachmittags um meinen Kater zu kurieren. Dadurch verpasste ich viele Dinge, wie getroffene Verabredungen oder Veranstaltungen. Oft war ich auch nach nächtlichen Feiern, am nächsten Tag schlecht gelaunt und hatte zu nichts recht Lust. Nach und nach wechselte ich meinen Freundeskreis, umgab mich mit Leuten, die genauso viel tranken. Darunter litten auch meine Beziehungen. Meine langjährige Freundin beendete 2004 unsere Beziehung, nicht zuletzt, weil ich zu viel getrunken habe. Ich machte keinen Sport mehr, übte keine Hobbies mehr aus. Vermutlich wäre ich auch nicht solange arbeitslos gewesen, hätte ich nicht getrunken. Zu guter Letzt, hätte ich natürlich meinen Führerschein nicht verloren.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, siehe Punkte 8, 9, 10

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Das ist zwar selten vorgekommen, aber es kam vor. Unter anderem bei den Vorfällen 2003, und 2005.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
1991 habe ich für ca. ½ Jahr auf Alkohol verzichtet. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich abnehmen.
2004 habe ich auf Bitte meiner Freundin 2 Monate auf Alkohol verzichtet. Danach hab ich wieder angefangen zu trinken. Mit der Begründung: Ich kann ja drauf verzichten, wenn ich will.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Wahrscheinlich hätte ich mich in die Gruppe der unproblematischen Gelegenheitstrinker eingestuft.
Heute rückblickend, muss ich sagen, dass ich massiven Alkoholmissbrauch betrieben habe, ohne Rücksicht auf meine Gesundheit, und mein soziales Umfeld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein, ich lebe seit Februar 2010 abstinent.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 31.01.2010

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Da ich mit meiner damaligen Lebenssituation unzufrieden war, musste eine Veränderung her. Beruflich funktionierte ich zwar, übte jedoch keine Hobbies mehr aus, machte keinen Sport mehr, und war generell unzufrieden. Vieles begründete ich mit meinem Alkoholkonsum.
Ich habe festgestellt, dass es mir leichter fällt ganz auf Alkohol zu verzichten, als kontrolliert zu trinken. Frühere Versuche haben gezeigt, dass ich schnell in alte Trinkgewohnheiten zurückfiel, und mehr trank als ich ursprünglich wollte.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Früher hab ich kein Problem in meinem Alkoholkonsum gesehen, schließlich tranken ja alle meine Bekannten. Dass ich über die Jahre hinweg mehr trank, merkte ich lange nicht. Als ich mir dann darüber klar war, dass ich ein Alkoholproblem habe, konnte ich mir nicht vorstellen, ein Leben ganz ohne Alkohol zu führen. Ich dachte es wäre ein Verlust nie wieder Alkohol trinken zu dürfen. Ich hatte schon früh erkannt, dass mir kontrolliertes trinken nicht richtig gelingt. Hatte aber Angst vor dem Schritt in die Abstinenz, hatte Angst vor dem Versagen die Abstinenz durchzuhalten.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Während der Weihnachtsfeiertage 2009 führte ich lange Gespräche mit meiner jüngeren Schwester. Sie lebt seit 22 Jahren abstinent, und geht wöchentlich zu den AA’s. Ich erzählte ihr von meiner Unzufriedenheit über mein damaliges Leben und von der Angst, die Abstinenz nicht durchzuhalten. Sie erzählte von ihren eigenen Erfahrungen aus der Sucht. Sie zeigte mir Wege auf, wie es viele Mitglieder aus ihrer AA-Gruppe schaffen, abstinent zu leben.
Im Februar 2010 war ich dann bereit. Ich kann nicht genau sagen warum, aber Montag den 01.Febr.2010 fand ich den Mut, mein weiteres Leben abstinent zu leben.
- Im ersten halben Jahr der Abstinenz mied ich alle Situationen und Orte, die ich mit Alkohol in Verbindung brachte. Keine Verabredungen mit den Saufkumpanen, kein Besuch der Stammkneipe. Ich verbrachte viel Zeit zu Hause, mit meiner Freundin und Familie. Lange, ausgedehnte Spaziergänge mit meinem Hund entspannten mich, gaben mir Ruhe und Kraft. Mir half der Gedanke, nur den nächsten Tag ohne Alkohol zu verbringen. Ich war erstaunt, wie gut es mir gelang.
- In der zweiten Jahreshälfte, fing ich wieder an 2 x pro Woche Badminton zu spielen. Ich merkte, dass mir das Auspowern beim Sport sehr gefehlt hat. Meinen Doppelpartnern erzählte ich direkt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Sie fragten ob ich Probleme damit habe, wenn sie etwas trinken, oder ob sie darauf verzichten sollen. Ich hatte kein Problem damit. Auf Geburtstagsfeiern bin ich meist früher nach Haus gegangen. Gelegentliche Besuche in meiner alten Stammkneipe, waren eher langweilig für mich. Ich hatte wenig zu bereden mit den früheren „Kumpeln“.
- Im zweiten Abstinenzjahr erweiterte sich der Freundeskreis durch Bekanntschaften während der Hundespaziergänge, und durchs Badminton spielen. Meine abstinente Lebensweise wird von allen akzeptiert. Auch die Partybesuche daürten länger.
- Nach mittlerweile über 2,5 Jahren abstinentem Leben, fühle ich mich in meinem Freundes- und Familienkreis pudelwohl, gehe gelegentlich auf Geburtstagsfeiern und mache nach halbjähriger Verletzungspause wieder regelmäßig Sport. Mein größtes Hobby sind jedoch nach wie vor, die ausgedehnten Spaziergänge mit meinem Hund. Desweiterem bin ich mit meinem Berufsleben sehr zufrieden. Vormittags die Hausverwaltung, nachmittags stundenweise Nachhilfe geben. Eine abwechslungsreiche und erfüllende Aufgabe. Alle Freunde und Bekannte wissen und akzeptieren, dass ich abstinent lebe. Ich habe das Gefühl, dass ich für meine konseqünte Lebensweise respektiert werde.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Die größte Veränderung für mich selbst, ist die wiedergewonnene Lebensfreude. Erfolg bei der Arbeit, und Spaß an meinen Hobbies. Ich kann mich jeden Tag, zu jeder Uhrzeit verabreden, ohne darauf zu achten, bin ich evtl. den Abend vorher feiern und habe am nächsten Morgen einen Brummschädel vom Saufen. Von meinem Umfeld ist meine Abstinenz durchweg positiv aufgenommen worden. Im Nachhinein sagen mir alte Freunde, dass sie sich Sorgen über mein vorheriges Leben gemacht hätten. Ich bin ausgeglichen und nehme wieder aktiv am Leben teil.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Ich habe mittlerweile gelernt, Dinge, die mich belasten, auszusprechen, und nicht in mich hineinzufressen. Ich habe gelernt, dass Höhen und Tiefen zum Leben dazugehören. Unangenehmen Dingen nicht aus dem Weg zu gehen, sondern sie anzupacken und bewältigen. Ich weiß das ich in meiner Familie immer einen Gesprächspartner habe.
Ein Spruch den mir meine Schwester gesagt hat, beschreibt recht gut das Lebensmotto:
„Herr gib mir die Gelassenheit Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann, und die Weisheit das eine vom andren zu unterscheiden“
Desweiteren werde ich nie mehr den Sport vernachlässigen. Eine Stunde schwitzen, hilft Dinge klarer und entspannter zu sehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Man sollte nie „Nie“ sagen, aber ich wünsche mir die Trinkerzeit nicht wieder zurück. Ich werde alles dafür tun, um mein Leben weiterhin abstinent zu führen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich mein Leben abstinent lebe, stellt sich diese Frage für mich nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 
Hallo Vopi,

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, siehe Punkte 8, 9, 10

bei der MPU kannst Du so nicht antworten!
Der Psycho möchte da schon mehrere Details hören...
 
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