MPU wegen Cannabis. Bei Kontrolle umgekippt.

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich habe kurz nach der Geburt meines Sohnes angefangen Cannabis zu konsumieren. Das war November 2018 und meistens das Wochenende durch von Freitag bis Sonntag. In den Monaten Dezember 2018, Januar 2019 bis ungefähr März 2019 stieg der Konsum an auf 3-4 mal unter der Woche und ebenfalls am Wochenende. Ab April 2019 bis Oktober 2020 konsumierte ich dann täglich, bis zu dem Tag an dem ich aus dem Verkehr gezogen wurde. Ich konsumierte meistens heimlich in unserem Garten bei dem Aufstehen, Schlafen gehen und nach der Arbeit.
Den zeitlichen Rahmen hast du abgesteckt, aber für eine Prognose deiner Konsumentwicklung ist das immer noch zu wenig.
In der Fragestellung steht ... "Welche Gelegenheit" ... ich sehe hier keine einzige !
Mit wem hast du konsumiert ?
Wie war dein "Einstieg" zum Cannabiskonsum ?
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Definitiv! aber erst nach einigen Tagen der Abstinenz. Ich habe so viele Arbeiten liegen gelassen, war leicht depressiv wegen meiner finanziellen Situation und fühlte mich dreckig weil ich es vor all meinen geliebten verheimlicht hatte. Sportlich war ich auch nicht mehr tätig, habe sehr wenig gegessen und war sehr unengagiert. Darunter litt natürlich die Beziehung zu meiner Freundin, sowie Eltern und langjährige Freunde.
Bei einem Wort wie "depressiv", bekommt ein Gutachter spitze Ohren ... daher streichen.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Finanzielle Probleme anfangs. Danach mit dem Konsum auch das scheitern von vielen langjährigen Freundschaften, sowie auch die eigene Beziehung zur Lebenspartnerin und Eltern.
Die Frage ist etwas unverständlich gestellt, aber hier geht es allein um den Grund am Tag deiner Auffälligkeit.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Gar nicht. Ich fuhr ein, für die Polizei schon bekanntes, Fahrzeug. Sie sind uns dann auf das Firmengelände gefolgt. Danach folgte dann ein Fahrtüchtigkeitstest. Ich konnte den Polizisten nicht überzeugen und bin auf dem Weg zum Bus für die Urinkontrolle umfallen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt sehr starkes Herzrasen und Schweißausbrüche.
Kannst du dem Gutachter auch sagen, was der Grund dafür war ?
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden nach der Einnahme von Cannabis. Hier spielen Faktoren wie der Körperbau eine Rolle.
Faktoren wie Körperbau weniger, wichtiger aber ist das Konsumverhalten.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Mein Vater ist ehemaliger Soldat in der Army, er war in meiner Kindheit deshalb sehr wenig präsent. Dennoch war er immer da für uns und es hatte nie was gefehlt, trotz der sichtlich emotionalen Narben vom Krieg. Ich bewunderte Ihn deswegen ungemein und er war/ist mein Idol nach wie vor. Nach der Geburt meines Sohnes, war ich mehr oder weniger das Gegenteil von ihm. Mir war es damals selber nicht klar, aber ich hasste mich wirklich dafür. Genau diese unterdrückte Wut und Enttäuschung über meiner selbst, und das "niemals darüber Reden" bewegten mich in Richtung Konsum von Cannabis. Es gab mir ein rosiges Gefühl und ließ meine Probleme nicht so schlimm erscheinen.
Hier sollte jetzt stehen, was die Gründe/Motive für deinen Konsum waren ... dies absolut stimmig mit F3 (beides Kernfragen deiner MPU und daher besonders wichtig).
Erkennbar ist, du hattest ein "geringes Selbstwertgefühl" ... du hast dir stets die eigenen Schwächen und Fehler vorgehalten und dich immer (vermutlich) mit deinem Vater verglichen. Du wirst dem Gutachter erklären müssen, wie du heute damit umgehst.

Doch dieses eine Motiv wird vermutlich für einen "Dauerkonsumenten" nicht ausreichen.
Welche Gründe gab es für ... "niemals darüber Reden" ?
"ließ meine Probleme nicht so schlimm erscheinen." ... welche Probleme waren das noch ?
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein. ich hatte meine Gründe für den Konsum, die sich aber über die 2,5 Jahre nie geändert haben. Das Konsummuster blieb immer gleich.
Einfach nur antworten, wonach gefragt wird.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein, keine Pause nur stetiger Anstieg. Erst nach dem Tag des Deliktes hörte ich erstmals komplett damit auf.
Wenn es keine gab, reicht ein einfaches NEIN.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein. Da ich auch ohne gut abschalten konnte, nur ging es mit Cannabis wesentlich leichter.
Auch hier reicht ein NEIN.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich weiterhin ohne Ausnahme Abstinent bleibe und offen über meine Probleme mit meinen geliebten rede. Vor allem, Sachen die die Seele belasten, nicht in mich hineinfressen.
Die Aussage ist zwar nicht verkehrt, aber der Gutachter möchte hier mehr Power in der Antwort sehen ... etwa ... "Durch die Einhaltung meiner strikten Abstinenz" !

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Das du dich mit der Sache beschäftigt hast, ist auf alle Fälle erkennbar.
Die meisten kommentierten Fragen sollten kein Problem sein ... den Schwerpunkt bilden F3 und F21.

FB überarbeiten und komplett wieder einstellen.
 

Phteven

Neuer Benutzer
Hallo liebe Leute,

gestern kam ein Brief von der MPI dass mein AN abgebrochen wird weil sie Cannabis in meinen Urin gefunden haben. Das macht auch Sinn für mich, da ich erneut leider Rückfällig geworden bin. Das war Mitte Januar und mein erstes Screening hatte ich Anfang Februar. Ich weiß auch gar nicht was ich groß dazu sagen soll, nur dass ich offensichtlich mehr Hilfe bzw. Rehabilitation brauche als ich gedacht habe. Ich könnte mir selber in den Arsch beißen dafür....aber würde ich mich auch so schuldig fühlen wenn die nichts gefunden hätten??? Denke mal das ist die Kernfrage für mich. Ich bräuchte einen Ratschlag oder ein Tipp wie ich den scheiß endlich aus meinen Kopf bekomme und zwar dauerhaft. Ich "dachte" ich hätte es hinter mir, aber das ist offensichtlich nicht Fall....bin zugegebener Maßen ziemlich niedergeschlagen deswegen und würde am liebsten alles über Bord werfen. Ich werde mich ende März erneut für ein AN anmelden, bis dahin müsste das Zeug aus meinem System raus sein.

Nichtsdestotrotz, hier mein Bearbeiter Fragebogen. @Max und @Nancy: Gibt es da irgendwas, woran ich nebenbei Arbeiten könnte um meine Sucht zu Eliminieren?

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war in der 5 Klasse. Da gab eine Aufklärung über sämtliche Drogen.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
November 2018

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Ich habe kurz nach der Geburt meines Sohnes angefangen Cannabis zu konsumieren. Um die ersten male zu beschreiben, war es ein Gefühl der Erleichterung vom Druck. Dies passierte Mitte November 2018 und ich rauchte meistens das Wochenende durch von Freitag bis Sonntag. In den Monaten Dezember 2018, Januar 2019 bis ungefähr März 2019 stieg der Konsum an auf 3-4 mal unter der Woche und ebenfalls am Wochenende. Ab April 2019 bis Oktober 2020 hatte sich meine Toleranz so gestärkt, dass ich dann täglich konsumierte, bis zu dem Tag an dem ich aus dem Verkehr gezogen wurde. Ich konsumierte alleine heimlich in unserem Garten bei dem Aufstehen, Schlafen gehen und nach der Arbeit. Grundsätzlich benutze ich jede Gelegenheit der Stille (nach getaner Arbeit oder Terminen) um zu konsumieren.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Sehr wenig. Ich trank ab und zu bei Gelegenheiten wie Sylvester und Geburtstagen. Da aber meist nur zwei oder höchsten drei Bier. Eher Mischgetränke wie Radler oder Diesel.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
2-3 Tassen Kaffee, 10-15 Zigaretten am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Definitiv! aber erst nach einigen Tagen der Abstinenz. Ich habe so viele Arbeiten liegen gelassen, war angeschlagen wegen meiner finanziellen Situation und fühlte mich dreckig weil ich es vor all meinen geliebten verheimlicht hatte. Sportlich war ich auch nicht mehr tätig, habe sehr wenig gegessen und war sehr unengagiert. Darunter litt natürlich die Beziehung zu meiner Freundin, sowie Eltern und langjährige Freunde.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Leider ja. Ich habe die vielen negativen Aspekte einfach ausgeblendet weil ich daran gescheitert bin zu erkennen dass Cannabis NICHT meine Lösung ist. Stattdessen habe ich mir alles schön geträumt und war kein bisschen gewillt etwas an meiner Situation zu ändern. Wenn ich heute über die Zeit nachdenke, fühlt sich alles wie ein Traum an und ich bin nicht ich, sondern ich gucke einem völlig ignoranten Menschen zu, wie er seine Zukunft und Freiheiten vor die Wand fährt.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
33 µg/L aktiver THC Wert.

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Täglich 3-5 Joints. Je nachdem wann ich aufgewacht bin und/oder was am Tag noch so zu erledigen war.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Nach der Nachtschicht 2,5 Joints. Nach dem Aufstehen dann wieder ein Joint und den Rest von davor. Vermutlich waren das 5-7 Stunden vor der Fahrt zur Arbeit.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Gar nicht. Ich fuhr ein, für die Polizei schon bekanntes, Fahrzeug. Sie sind uns dann auf das Firmengelände gefolgt. Danach folgte dann ein Fahrtüchtigkeitstest. Ich konnte den Polizisten nicht überzeugen und bin auf dem Weg zum Bus für die Urinkontrolle umfallen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt sehr starkes Herzrasen und Schweißausbrüche.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Arbeitsantritt

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
35 Kilometer.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Nach dem ich mich mit der Wirkung von Cannabis auseinander gesetzt habe und heute weiß dass die Wirkung bis zu 72 Stunden anhalten kann, wahrscheinlich 200 mal pro Jahr. Ich bin nur gefahren wenn ich mich auch Fit gefühlt habe. Heute weiß ich, ich hätte mein Fahrzeug des Öfteren stehen lassen sollen. Ich bin sehr Froh dass ich aus dem Verkehr gezogen wurde, denn das war mit meiner Unterschätzung und Verharmlosung von Cannabis mehr als notwendig.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Für mich gab es damals kein Konflikt, weil ich der Meinung war, ich bin noch Fit genug um zu Fahren. Besonders weil es immer die selbe Strecke war. Aber das Rechtfertigt das natürlich nicht.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Weil während des akuten Rausches die Konzentrationsfähigkeit sinkt. Die motorischen Fähigkeiten sinken, die Blendwirkung wird erhöht, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, Geschwindigkeiten und Distanzen können falsch eingeschätzt werden.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden nach der Einnahme von Cannabis. Hier spielen Faktoren wie die Häufigkeit des Konsums eine Roll.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, die Toleranz für die Substanz steigt. Ergo man brauch eine höhere Dosis für den selben Rausch. Dadurch kann es zu einer Abhängigkeit kommen. Des weiteren leidet das Kurzzeitgedächtnis darunter, die Leistung und Denkfähigkeit sinkt. Außerdem empfindet man es als normal jeden Tag bekifft zu sein und verliert schnell den Überblick über jegliche Aspekte im Leben. Es kann auch zu Angstzuständen, Paranoia, Psychosen und Depressionen kommen.
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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Mein Vater ist ehemaliger Soldat in der Army, er war in meiner Kindheit deshalb sehr wenig präsent. Dennoch war er immer da für uns und es hatte nie was gefehlt, trotz der sichtlich emotionalen Narben vom Krieg. Ich bewunderte Ihn deswegen ungemein und er war/ist mein Idol nach wie vor. Nach der Geburt meines Sohnes, war ich mehr oder weniger das Gegenteil von ihm. Mir war es damals selber nicht klar, aber ich hasste mich wirklich dafür. Genau diese unterdrückte Wut und Enttäuschung über meiner selbst, und das "niemals darüber Reden" bewegten mich in Richtung Konsum von Cannabis. Auch die Geburt meines Sohnes und die automatisch damit verbundenen Sorgen machten mir sehr zu schaffen. Dadurch dass es finanziell nicht so gut bei mir aussah und ich nicht wusste wie ich das Vater sein bewältigen soll, verstärkten mein Konsum. Ich habe immer angst nicht genug für mein Kind zu sein, oder etwas worauf er nicht stolz sein kann, seinen Papa zu nennen. Die ständige Angst um jemanden zu Enttäuschen schwimmte immer mit. Ich wollte meinen Eltern nie zur last fallen, gerade weil sie wegen dem Beruf meines Vaters genug um die Ohren hatten (ständiges Umziehen, Todesangst wenn er im Krieg war, usw.) Dadurch habe ich immer meine Sorgen begraben was letztendlich dazu führte dass ich niemals über meine Probleme und Sorgen mit meinen Eltern redete. Heutzutage weiß ich dass ich mich nicht mit meinen Vater vergleichen brauche. Dennoch weiß ich jetzt, dass ich mich mit meinen Familienangehörigen unterhalten kann und mich nicht dafür schämen brauche, falls mein Leben gerade nicht so läuft wie ich es mir vorstelle. Es ist unheimlich schwer sich nach so einer langen Zeit zu öffnen, aber zu wissen dass mir auch Fehler passieren können und meine Eltern mich trotzdem akzeptieren, hilft mir ungemein in der Zukunft mit meinen Problemen umzugehen. Seitdem ich offen mit meinen Eltern spreche, sinkt auch mein innerlicher Druck und ich werde dies auch weiter tun, bis ich frei bin von meinem geringen Selbstwertgefühl und selbst auferlegten Druck "perfekt" zu sein.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Nach dem ich es meinen Eltern erzählt habe, fragt mich meine Mutter: "ist es wegen mir, was hab ich falsch gemacht?" Dieses Ereignis brannte sich sehr Stark in mein Gedächtnis. Meine langjährigen Freunde waren strikt dagegen und wendeten sich von mir ab. Meine Lebensgefährtin und mein Vater hatten es schon erahnt, sagten aber für eine längere Zeit nichts, bis ich es selber gestanden habe. Da mein Vater im Krieg war und mit weitaus größeren Dämonen zu kämpfen hatte, bot er mir seine Hilfe an, ebenfalls meine Lebensgefährtin und meine Mutter.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein. ich dachte ich schaff das schon alleine, wie immer. Nachdem ich aber ca. ein halbes Jahr Abstinenz später gemerkt hatte, dass ich hin und wieder das verlangen hatte und sogar einmal Rückfällig wurde, wendete ich mich an Lebensgefährtin und Eltern.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Nichts. Wenn ich kein Cannabis mehr Zuhause hatte und auf Nachschub warten musste, spielte ich wie immer am Computer, machte Musik oder unternahm was mit der Familie.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja. Jeder der berauschende Substanzen zu sich nimmt ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Wäre ich nicht erwischt worden, würde ich mein Träumer Leben von vor einem Jahr wahrscheinlich noch weiterführen. Um so dankbarer bin ich dass ich nach dieser relativ kurzen Konsumphase rausgezogen wurde.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Definitiv. ich hätte mich früher an meine geliebten wenden sollen und mich nicht dafür Schämen, wenn ich offensichtlich Hilfe gebraucht hab. Dieses blauäugige verharmlosen von Cannabis war, ist und wird immer der falsche Weg sein. Leider kam für mich die Erkenntnis zu spät und es musste mit einem Knall passieren, aber ich bin mehr als froh und zugleich stolz dass diese nun da ist.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nach den ersten Tagen der Abstinenz wurde mir erst bewusst wie viel ich in der Zeit, in der ich konsumiert habe, versemmelt und verpennt habe. Glücklicherweise fiel es mir nach 3-4 Tagen sehr leicht auf Cannabis zu verzichten, weil ich merkte wie meine Gehirnaktivität und Motivation zurück kehrte. Davon auch nicht zu wenig und ich hatte seit langem mal wieder das Gefühl wirklich etwas machen zu wollen und dies auch umsetzte. Alles in meiner Situation besserte sich, selbst im Job bekam ich eine neue Abteilung, in der ich mich bis heute Pudelwohl fühle. Ich bekomme viel mehr vom Wachstum meines Sohnes mit und die Beziehung zur Freundin besserte sich ungemein. Das alles hält seit über einem Jahr bis heute an.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war die Kontrolle. Erst nach der fahrt nach Hause merkte ich, was aus mir geworden ist. Diese Erkenntnis sitzt noch bis heute schwer im Magen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Weil ich gemerkt habe, wie schnell aus einem Wochenend-Joint ein täglicher Joint wird. Wie schnell man sich vergisst und faul wird. Durch das, was ich in den 2 Jahren erlebt habe, kommt für mich nicht mal mehr ein einmaliger Konsum in Zukunft in Frage. Ich möchte nie mehr so dermaßen die Kontrolle über mich verlieren und erst recht nicht wieder in alte Muster fallen. Nachdem ich leider einmal im Sommer Rückfällig wurde, merkte ich, dass es mir rein gar nichts bringt Cannabis zu Konsumieren.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Im allgemeinen sehr positiv. Es ging mir Tag für Tag besser. Erst recht nachdem ich gemerkt habe wie der innerliche Druck, was zu erledigen, wieder zurück kam. Ab da war Cannabis für mich Geschichte. Körperliche Schäden/Auswirkungen hatte ich keine.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Mein Vater, der mehrere seiner Soldaten die im Rang unter ihm waren, erfolgreich vor schlimmeren Sachen bewahrt hat. Die Gespräche mit ihm öffneten wirklich meine Augen. Ich selbst bin bis heute überrascht, wie gut er mich verstanden hatte und mit mir Kommunizieren konnte.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Nichts anderes als Positives Feedback. Von den Komplimenten dass ich jetzt viel besser mit mehr Gewicht aussehen würde bis hin zur erneuten Kontaktaufnahme mit einem langjährigen Freund, der mir jetzt wieder regelmäßiger schreibt.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein. Ich war in der Sache alleine unterwegs und habe keine Freundschaften mit meinen Dealer abgeschlossen, weil ich wusste dass nur Cannabis das einzige gemeinsame Interesse ist.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Gar nicht. Ich habe kein Verlangen mehr danach. Auch in Zukunft werde ich mich davon fern halten. Das einzige was ich dafür tun muss ist an mein "altes" ich denken oder an meinen Rückfall, der mir rein gar nichts gebracht hat, außer Kopfschmerzen dass ich die nächste Abstinenzuntersuchung nicht bestehen würde.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz und Offenheit meiner Probleme gegenüber meiner Familie. Vor allem, Sachen die die Seele belasten, nicht in mich hineinfressen.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Sobald ich merke, dass ich wieder verlangen habe, meine Probleme und Sorgen mit Cannabis zu betäuben, werde ich mich erneut an meine Familie wenden. Des weiteren steht für mich(uns) fest dass ich mich in Therapie begeben werde, falls es wieder dazu kommen sollte. Man sollte es natürlich niemals Ausschließen und einen Plan haben.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Sehr wenig. Zu Anlässen wie Geburtstagen, Sylvester usw. trinke ich ein bisschen( 2-3 Bier wenn der Abend lang ist), das wars dann aber auch. Ich habe schon 2 meiner Onkel deswegen verloren, weswegen ich eine leichte Abneigung für Alkohol habe.


So, das war erstmal von mir. Da ich erneut einen Rückfall hatte, würde ich euch bitten mich sehr hart zu kritisieren und eventuelle Fragwürdigkeiten direkt offen zu legen.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag :smiley138:

LG Phtevie
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Phteven,

das Wichtigste ist, zu dir selbst zu stehen und dir auch ganz ehrlich die eigene Frage zu beantworten : warum bin ich rückfällig geworden?
Was bringt mir das Kiffen? Schreibe dir doch selbst mal die Vor- und Nachteile deines Konsums auf und schaue mal welche Liste dann länger ist...

Was du unbedingt tun solltest ist eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen (die ist nicht nur für "Süchtige" da) und dich dort mal mit einem Psychologen unterhalten damit er dir eine Einschätzung geben kann. Evtl. kann er dir sogar eine SHG empfehlen. Manchmal ist eine Gruppe in der sich Menschen befinden die gerade in der gleichen oder ähnlichen Situation sind die allerbeste Hilfe...

Hey, und aufgegeben wird nicht :a070:
Es ist nicht schlimm wenn man hinfällt, aber es ist wichtig wieder aufzustehen!
 

Phteven

Neuer Benutzer
Hey Nancy, erstmal danke für deine aufmunternden Worte!
Die Pro/Contra liste brauche ich nicht anfangen, denn ich weiß schon welche Seite länger sein würde :zwinker0004:
Aber mit dem aufsuchen einer Suchtberatungshilfe würde mir glaub ich auch gut tun.....obwohl ich da eigentlich nicht hin möchte.
Warum ich Rückfällig geworden bin? Ich würde mal sagen aus eigener Dummheit, es ist nichts wirklich vorgefallen...ich hatte einfach mal wieder "Lust" drauf, obwohl ich im großen und ganzen überhaupt nicht mehr dran denke. War irgendwie wie ein Impuls:smiley695:

Derzeit besuche ich erneut eine Fahrschule um meine Mofa Prüfbescheinigung nachzuholen. Ich habe extra bei meiner FSST nachgefragt ob ich damit fahren darf, das macht einige Sachen leichter. Ein Hochleistungs, Top-Speed Roller hab ich mir auch schon zugelegt.:smiley1084:

Obwohl ich ein Auto und Motorrad Führerschein hab (hatte) möchte die TÜV Stelle dass ich die Bescheinigung nachhole....was ein Schwachsinn, aber naja...was muss das muss.


Wünsche euch allen eine schöne Woche, bis dann:smiley138:

Unnötiges Vollzitat des Vorpostings entfernt *Nancy*
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Phteven,

"...i-wie Lust drauf" obwohl du gar nicht mehr ans Kiffen denkst
think.gif

Diesen Widerspruch solltest du aufklären und dies geht eben nur in dem du dich tiefer mit deiner Problematik auseinandersetzt...

Darum kann ich dies hier...
Aber mit dem aufsuchen einer Suchtberatungshilfe würde mir glaub ich auch gut tun
absolut unterstreichen.
 
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