MPU wegen Cannabis, davor mit Ecstasy Tablette erwischt worden (kein Konsum)

Fritz1904

Neuer Benutzer
Hallo,
ich bereite mich gerade auf meine MPU vor, und habe ein Thema auf das ich nicht weiß wie ich darauf bei der MPU antworten soll.
Ich finde auch nichts passendes im Forum was mir meine Frage beantwortet

Kurz zu meinem Fall:

Wurde 2018 im Straßenverkehr mit 9,8 ng/ml THC und 130 ng/ml THC ( passiv) angehalten.
Bin mittlerweile seit über 2 Jahren clean und habe 12 Monate Abstinenznachweise.

Meine Frage ist:
Ich wurde 2017 von der Polizei mit einer Tablette Ecstasy erwischt, ich hatte nichts konsumiert und es wurde auch kein Drogentest gemacht.

Allerdings steht das in meiner FS Akte.

Wie soll ich mit dem Thema umgehen, ist es glaubhaft, wenn ich sage, dass ich nie Ecstasy konsumiert habe und das an dem Abend das erste mal ausprobieren wollte oder dass ich es nie probieren wollte und es zb die Pille von einem Bekannten war.

Wie würdet ihr damit umgehen bei der MPU?

Hoffe ich bekomme ein paar gute Antworten, das würde mir sehr helfen!!!

Danke!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Fritz,

willkommen im Forum.
Wie soll ich mit dem Thema umgehen, ist es glaubhaft, wenn ich sage, dass ich nie Ecstasy konsumiert habe und das an dem Abend das erste mal ausprobieren wollte oder dass ich es nie probieren wollte und es zb die Pille von einem Bekannten war.
Die Sache mit dem "Bekannten" klingt arg unglaubwürdig, von daher würde ich persönlich die erste Variante wählen. Du wolltest das Ecstasy zwar ausprobieren, aber durch die Kontrolle ist dir die Lust darauf endgültig vergangen...

Wie bereitest du dich denn ansonsten auf die MPU vor?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Ich sehe das ähnlich wie Nancy.

Bei der MPU muss dir nichts nachgewiesen werden. Es geht um Real-Life, also das wahre Leben.

Das Drogenkonsumenten ihre Drogen anderen anvertrauen kommt in der Praxis nicht vor. Die Drogen sind dann nämlich weg.
 

Fritz1904

Neuer Benutzer
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Ich bin gerade dabei einen Fragebogen auszuarbeiten, ich habe über einen Bekannten von diesem Forum erfahren, er musste auch zu einer MPU und hat sich mit Hilfe des Forums vorbereitet.

Außerdem war ich vor ca. 3 Jahren mal bei einem Vorbereitungskurs, habe noch einige Unterlagen davon.

Meine Vorbereitung besteht aus lesen im Forum, meinen eigenen Fragebogen ausarbeiten und die Unterlagen des Kurses an dem ich teilgenommen habe.

Könnt ihr mir noch Tipps geben, was ich sonst noch machen kann? :)

Bin euch sehr Dankbar!
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Nach deinen bisherigen Informationen erscheint nach den Beurteilungskriterien 4. Auflage (BUK4) eine Einordnung in das Kriterium D.3 möglich.

Deshalb würde ich dir ein Jahr Abstinenznachweise empfehlen und dann natürlich für den Rest des Lebens die Finger von allen Drogen lassen.

Außer dem abgeschlossenen Vorbereitungskurs hast du dich nur selbst vorbereitet. Das wird aus der Erfahrung, der Praxis und Studien heraus kritisch gesehen. Aus der Sucht kommen die meisten Betroffenen nur mit fremder Hilfe heraus, die auch lange Zeit oder sogar lebenslänglich nach der Abstinenz weiter besteht. Ansonsten ist die Rückfallgefahr sehr groß.

Entsprechend positiv wird die Hilfe und der Rückhalt durch zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe vom Gutachter bewertet. Oder umgekehrt: Wenn es keine Unterstützung außerhalb dir selbst oder persönlichen Kontakten gesichert ist wird der Gutachter das eher kritisch einschätzen. Das heißt aber nicht, dass du ohne fremde Hilfe die MPU nicht bestehen kannst.
 

Fritz1904

Neuer Benutzer
Danke für die Antwort!

Die 12 Monate Abstinenznachweise habe ich mittlerweile erbracht und habe auch schon einen Antrag auf Neuerteilung bei der FSS gestellt, warte noch auf eine Antwort.
(Falls die Bearbeitung des Antrags länger dauert werde ich natürlich die AN weiter fortführen)

Wenn ich in D3 eingestuft liegt doch „nur“ eine Gefährdung vor und keine Sucht oder verstehe ich das falsch?

Das Problem ist, dass ich theoretisch kurz vor der MPU stehe und nicht weiß ob es jetzt noch möglich ist eine Selbsthilfegruppe zu besuchen oder ähnliches.

Außerdem bin ich seit 2 Jahren clean wohne in einer anderen Stadt, habe nichts mehr mit Drogen zutun und habe mein Leben sehr zum positiven verändert.

Aus persönlichen Sicht finde ich es nicht notwendig eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, wird der Gutachter da wirklich drauf bestehen, wenn ich mind. 12 Monate Abstinenz nachweisen kann?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
wird der Gutachter da wirklich drauf bestehen

Nein, wie ich bereits geschrieben habe kann das aber den Ausschlag geben, wenn der Gutachter sich unschlüsig ist, ob er dich positiv bewerten kann oder nicht.


Wenn ich in D3 eingestuft liegt doch „nur“ eine Gefährdung vor und keine Sucht

So einfach funktioniert das nicht. Dir ist ein massives Drogenproblem im verkehrsrechtlichen Sinn nachgewiesen worden, welcher Art auch immer. Sonst wärst du schließlich nicht unter Drogeneinfluß Auto gefahren.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich bin gerade dabei einen Fragebogen auszuarbeiten,
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Fritz1904

Neuer Benutzer
Danke dafür!
Da ich mittlerweile kurz vor der MPU stehe werde ich mich bestmöglich selbst darauf vorbereiten und hoffen dass der Gutachter mich trotz fehlender Hilfe von außen positiv bewertet.
Mir fehlt leider die Zeit um etwas wie eine Selbsthilfegruppe wahrzunehmen, da ich den Antrag schon gestellt habe und die AN abgeschlossen habe.

Ich bin gerade dabei meinen persönlichen Fragebogen auszuarbeiten, diesen werde ich die nächsten Tage, wenn ich fertig bin im Forum hochladen, evtl habt ihr dann noch ein paar Tipps für mich!

Ich bin euch aber jetzt schon sehr dankbar für die Hilfe und ich ärgere mich, dass ich nicht schon früher auf das Forum gestoßen bin.
Habe hier sehr viele hilfreiche Beiträge gelesen!
 

Fritz1904

Neuer Benutzer
Zur Person
Geschlecht: M
Alter: 28

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz):

Erstkonsum: 2015

Konsum war Anfangs nur Ab und zu am Wochenende bis zu 1-2 Joints 5 mal die Woche

Das letzte Jahr nur noch gelegentlich am Wochenende

Zwischendurch immer wieder Pausen von 1-3 Monaten

Abstinent seit: 2021
Datum der Auffälligkeit: 11.04.2018

Drogenbefund
Blutwerte:

8,9 ng/ml THC

4,0 ng/ml 11-Hydroxy THC

130 ng/ml THC-Carbonsäure
Schnelltest: positiv
Beim Kauf erwischt:/
Nur daneben gestanden:/

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt:Ja
Verurteilt: Ja
Strafe abgebüßt: Ja

Führerschein
Hab ich noch:Nein
Hab ich abgegeben:Ja
Hab ich neu beantragt:Ja
Habe noch keinen gemacht: Nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, 2017 mit einer Tablette Ecstasy am HBF kontrolliert worden, Führerschein behalten, da kein Verdacht auf Konsum bestand.


Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):nicht bekannt

Bundesland:
Baden Württemberg

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: Mai 2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse:/
Urinscreen: Ja 12 Monate abgeschlossen
Keinen Plan:/

Aufarbeitung
Drogenberatung: Vorbereitungskurs (länger her mittlerweile)
Selbsthilfegruppe (SHG):/
Psychologe:/
Ambulante/stationäre Therapie:/
Keine Ahnung:/

MPU
Datum:/
Welche Stelle (MPI):/
Schon bezahlt?:/
Schon gehabt?:/
Wer hat das Gutachten gesehen?:/
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:/

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?:Nein

Bin gerade dabei meinen kompletten Fragebogen zu erstellen.
 

Fritz1904

Neuer Benutzer
Was heißt "kurz vor der MPU" ? ... dann solltest du eigentlich auch eine Fragestellung der FSST vorliegen haben ... denn worauf willst du dich sonst vorbereiten !?
Mit kurz vorher meine ich, dass ich den Antrag auf Neuerteilung vor fast 2 Monaten gestellt habe und 1 Jahr AN letzte Woche beendet habe.
Ich habe allerdings noch keine Antwort auf meinen Antrag von der FSST bekommen, da warte ich noch drauf.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
und 1 Jahr AN letzte Woche beendet habe.
Du weißt aber, dass du deine Abstinenz so ziemlich lückenlos bis zu deiner MPU fortsetzen musst.
Die akzeptierte Lücke musst du bei deinem ausgesuchten MPI erfragen, da diese recht unterschiedlich gehandhabt wird.
Außerdem bewegst du dich mit deinem COOH-Wert schon in Richtung Regelmäßigkeit, so dass eine 15 monatige Abstinenz angeraten wird.
Ich glaube zwar nicht das deine Pille Ecstasy in der Fragestellung eine Rolle spielen wird, falls doch, hat sich das mit den 12 Monaten AB eh erledigt.
 

Fritz1904

Neuer Benutzer
Danke für die ehrlichen Antworten!

Ja, mir ist klar, dass ich die AN Nachweise lückenlos fortsetzen muss, das ist auch alles mit dem Institut abgeklärt, dass ich die Nachweise lückenlos fortsetzen kann, wenn nötig.

Ich hoffe ich bekomme bald Antwort von der FSST, dann weiß ich auch wie die Fragestellung lautet.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator

Fritz1904

Neuer Benutzer
Super! Ich bin echt dankbar für die Hilfe hier im Forum!!!

Die Antworten sind tatsächlich etwas unbequem aber ich bin froh, dass ich die jetzt bekomme und nicht erst vom Gutachter!

Ich bin am überlegen, ob ich nochmal 3 Monate AN mache und zur Not den Antrag bei der FSSt zurückziehe und neu beantrage.

Dann hätte ich auch noch etwas Zeit und könnte noch zu einem VP gehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 10598

Gast
8,9 ng/ml THC
4,0 ng/ml 11-Hydroxy THC
130 ng/ml THC-Carbonsäure
Die Blutwerte (THC-OH) lassen auf einen zeitnahen Konsum schließen. Entsprechend gilt für dich die Grenze 150 ng/ml THC-COOH, ab der man dich ganz sicher als regelmäßigen Konsumenten einstufen würde. Aber letztlich wird bei den hohen THC-COOH-Werten jeder Therapeut oder Gutachter an regelmäßigen Konsum vermuten und es ist wahrscheinlich auch so gewesen.
Wenn ich in D3 eingestuft liegt doch „nur“ eine Gefährdung vor und keine Sucht oder verstehe ich das falsch?
"Nur" ist gut.
Das Problem ist, dass ich theoretisch kurz vor der MPU stehe und nicht weiß ob es jetzt noch möglich ist eine Selbsthilfegruppe zu besuchen oder ähnliches.
Wozu? Das hätte vorher vielleicht Sinn gemacht. Jetzt hast du doch kein Drogenproblem mehr und dein Leben im Griff:
Außerdem bin ich seit 2 Jahren clean wohne in einer anderen Stadt, habe nichts mehr mit Drogen zutun und habe mein Leben sehr zum positiven verändert.
Ich hoffe nur, du kannst dem Gutachter auch schlüssig darlegen, wie dein Konsum war, warum er so war und was du getan hast, um da eine dauerhafte Veränderung beizuführen. Sollte dir aber eigentlich leicht fallen, wenn ich dich richtig einschätze.

Natürlich kannst du noch mal ein paar Stunden zu einem Verkehrstherapeuten gehen und dir von dem auf den Zahn fühlen lassen. Es gibt auch Ex-Gutachter, die dich auf eine MPU vorbereiten. Ich hatte in Berlin mal mit einem gesprochen, der mich kurz am Telefon gegrillt hat, der war echt gut. Letztlich habe ich da aber keinen Termin gemacht. Hätte, wenn ich mich recht erinnere, so 180 € gekostet. Unbedingt nötig ist das alles nicht, kann einen aber vielleicht etwas sicherer werden lassen.
Aus persönlichen Sicht finde ich es nicht notwendig eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, wird der Gutachter da wirklich drauf bestehen, wenn ich mind. 12 Monate Abstinenz nachweisen kann?
Nein. Ist nicht vorgeschrieben. Du musst dem Gutachter nur gut erklären können, wieso du es auch ohne Selbsthilfegruppe, Drogenberatung oder "professionellem MPU-Vorbereiter" (meist sehr teuer) geschafft hast.

Hab ich noch:Nein
Hab ich abgegeben:Ja
Wenn du den abgegeben hast, dann wurde er dir nicht entzogen. Oder wie war das? Hat die Führerscheinbehörde damals die Vorlage eines positiven Gutachtens innerhalb von drei Monaten gefordert und du hast dann freiwillig auf den Führerschein verzichtet? In dem Fall stünde in dem Schreiben der Führerscheinstelle auch eine Fragestellung. Die würde zwar vermutlich bei erneuter Aufforderung zur MPU erneuert, dürfte aber sehr ähnlich sein.
Ich bin am überlegen, ob ich nochmal 3 Monate AN mache
Die 15 Monate Abstinenznachweis solltest du voll machen. Es wäre zu ärgerlich, wenn du deswegen durch die MPU rasselst. Wobei man mit manchen MPI auch reden kann: ich hatte Sorge, dass mein AN nicht rechtzeitig ankommt und hatte mich erkundigt. Die sagten, das wäre kein Problem für die, nur könnten die vor Erhalt des AN natürlich kein Gutachten anfertigen. Sofern das MPI also mitspielt UND die Frist zur Vorlage des Gutachtens dir da keinen Strich durch die Rechnung macht, könnte das im Ausnahmefall eventuell gehen. Aber sicherer ist definitiv, wenn du die 15 Monate voll machst.

und zur Not den Antrag bei der FSSt zurückziehe und neu beantrage.
Nicht nötig. Ungeachtet der Frist hast du von der Rechtslage her maximal ein Jahr Zeit. Du musst dich lediglich an die Führerscheinstelle wenden und die bitten, dass die deine Frist verlängern. Da kannst du durchaus angeben, dass du statt 12 Monaten sicherheitshalber lieber 15 Monate Abstinenz nachweisen willst.

Dann hätte ich auch noch etwas Zeit und könnte noch zu einem VP gehen.
Wenn ich dich richtig einschätze, dann wirst du nicht lange beim VP aufarbeiten müssen. Um das besser einschätzen zu können, füllst du am besten erst mal den Fragebogen aus. Wobei, warte ruhig noch bis die Fragestellung da ist und lies dir bis da hin die "guten Fragebögen" durch. Max hat die ja auch verlinkt und noch weitere gute Inhalte.
 
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