Hallo,
o ich bin im Rahmen meiner MPU Vorbereitung auf dieses Forum gestoßen und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiter helfen könnt.
Es kam bei mir zu folgendem Fall:
Ich geriet am 10.04.2018 um 14:45 im ICE von Salzburg nach München in Höhe Traunstein in eine verdachtsunabhängige Personenkontrolle. Dabei wurde 1,5 Tabletten ganz und eine halbe Tablette Ecstasy gebrochen sowie ein gebrauchter Crusher zum Zerkleinern von Cannabis sicher gestellt.
Man gab mir daraufhin die Möglichkeit mich zu meinem Drogenkonsum zu äußern, die ich damals irgendwie verpasste. Schließlich wurde ein ärztliches Gutachten gefordert. Ich dachte damals es reicht wenn die 2 darin enthaltenen Urintest negativ sind und gab dummerweise im Gespräch zu regelmäßig Cannabis und einmalig Ecstasy konsumiert zu haben. Welch Wunder, der Führerschein wurde mir dann entzogen. Ein weiteres Problem ist, dass ich angab in der Woche 10-12 alkoholische Getränke zu trinken. Zusammen mit einem Vorfall als ich 15 Jahre alt war habe ich die Befürchtung, dass mir das einige Sachen erschweren wird. Ich wurde mit 15 Jahren ins Krankenhaus eingeliefert, weil ich zu viel getrunken hatte (2,7 ‰ Blutalkohol). Dieser Vorfall ist ebenso wie das ärztliche Gutachten in meiner Führerscheinakte. Kann es nun sein, dass beim Tag der MPU auch noch AN für Alkohol gefordert werden?
Schonmal vielen Dank für eure Hilfe, ich bin froh über eure Arbeit in diesem Forum.
Viele Grüße
Hier mein Profilfragebogen:
FB Drogen
Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 30
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis, Ecstasy
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Cannabis: zuerst im Abstand von 6 Wochen 2 Jahre lang, dann 10 mal in 3 Jahren, dann ein Jahr lang alle 2 Wochen, dann 4 Monate 3-4 mal pro Woche
Datum der Auffälligkeit: 10.04.2018
Drogenbefund
Blutwerte: -
Schnelltest: -
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: nein
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Ja
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: -
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: FS habe ich am 16.01.2019 abgegeben
Hab ich neu beantragt: Ja, am 27.04.2022 (nicht weiter bearbeitet wg. Umzug) & 06.02.2023
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 26.05.2009 mit 2,7 Promille Blutalkohol in Krankenhaus eingeliefert (hatte noch keinen Führerschein und nahm nicht am Straßenverkehr teil), steht in der Führerscheinakte
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Kann die zu begutachtende Person trotz der früheren Betäubungsmitteleinnahme ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 sicher führen?
Ist nicht (mehr) zu erwarten, dass die zu begutachtende Person zukünftig Betäubungsmittel nach dem BTMG einnimmt, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist.
Bundesland:
Bayern
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 01.05.2018
Abstinenznachweis
Haaranalyse: Abstinenz über 2 Jahre 6 Monate nachweisbar (letzte Haarprobe am 09.11.2023)
Urinscreen: -
Keinen Plan: -
Aufarbeitung
Drogenberatung: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: noch keinen Termin vereinbart
Welche Stelle (MPI): PIMA MPU
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
Hier folgt mein Fragebogen:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste mal habe ich in Musik von Drogen gehört als ich 10 Jahre alt war, eine genaue Vorstellung hatte ich zu dieser Zeit zu diesem Thema noch nicht. Im persönlichen Umfeld hörte ich 2009 das erste mal davon. Ein Klassenkamerad begann damals Cannabis zu konsumieren.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Zum ersten Mal konsumierte ich Cannabis am 19.07.2011. Es war während der Oberstufenfahrt nach Neapel. Ich war im selben Zimmer mit Klassenkameraden, welche Cannabis konsumierten. Wir rauchten zu viert 2 Joints,
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Vom Juli 2011 bis August 2013 konsumierte ich mit ehemaligen Freunden und Bekannten ca. alle 6 Wochen. Wir konsumierten an Freitag Abenden und/oder Samstagen ca. 3-4 Joints in einer Gruppe von 3 bis 5 Leuten. Im März 2013 konsumierte ich in den Semesterferien drei Tage hintereinander.
Von August 2013 bis September 2016 konsumierte ich 10-12 mal Cannabis, durch meine unregelmäßigen Arbeitszeiten hatte ich nur noch in meinem Urlaub Zeit mich mit meinen Drogenbekannten aus der Schulzeit zu treffen. Der Konsum geschah in der Gruppe, wir konsumierten zu zweit oder zu dritt ca. 2-3 Joints am Abend.
Von September 2016 bis Dezember 2016 konsumierte ich keine Betäubungsmittel.
Von Ende Dezember 2016 bis Ende September 2017 konsumierte ich mit einem Arbeitskollegen oder Freunden ca. alle 2 Wochen nach Feierabend vor freien Tagen ca. 3-4 Joints.
September 2017 bis Dezember 2017 konsumierte ich keine Betäubungsmittel.
Ab Dezember 2017 bis zum 10.04.2018 konsumierte ich 3-4 mal pro Woche Cannabis an freien Tagen oder nach Feierabend. Davon konsumierte ich meistens mit einem Arbeitskollegen und 4 mal alleine. Zu Zweit konsumierten wir einen Joint nach Feierabend und ca. 3 Joints an arbeitsfreien Tagen. Alleine konsumierte ich an 4 Feierabenden je einen halben Joint
Am 26.03.2018 konsumierte ich nach Feierabend vor meinem freien Tag zuerst eine halbe und dann eine ganze Tablette Ecstasy mit einem Arbeitskollegen. Die Ecstasy Tabletten hatten einen Gehalt von 65mg MDMA pro Tablette.
Nach dem Tag der Auffälligkeit (10.04.2018) konsumierte ich noch einmal am 01.05.2018 mit einem Bekannten 3 Joints am späten Abend.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Das erste mal trank ich Alkohol mit 15 Jahren am 31.12.2008. Vom 27.05.2009 bis zum 02.07.2010 trank ich keinen Alkohol, weil ich am 26.05.2009 mit 2,7 Promille ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ich machte danach auch eine Jugendsuchtberatung bei Condrops. Vom 02.07.2010 bis zum 10.04.2018 trank ich ca. 1 mal pro Monat mit Freunden oder Arbeitskollegen 2-3 kleine Bier an Abenden vor freien Tagen. Bei meiner neuen Arbeitsstelle in München begann ich schrittweise häufiger zu trinken, ich trank bis Dezember 2018 10-12 alkoholische Getränke pro Woche, jedoch nicht an einem Abend, sondern auf 3 bis 4 Tage verteilt. Das waren entweder ein kleines Bier oder ein kleines Glas Wein.
Seit Januar 2019 trinke ich ca. alle 2-3 Wochen 2-3 alkoholische Getränke mit Freunden an freien Tagen. Spirituosen trank ich seit dem 26.05.2009 nicht mehr.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke 1-3 Tassen Kaffee am Tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Die negativen Folgen wurden mir erst bewusst, als ich aufgehört hatte zu konsumieren. Durch den Cannabiskonsum wurde mir vieles gleichgültig und ich schränkte meine soziale Umgebung stark ein. Ich konnte nicht ich selbst sein, weil ich Drogen nutzte um in eine Rolle zu schlüpfen, jemand der „hart“ drauf ist und dem alles egal ist. Mir fehlte das Selbstbewusstsein um mit mir im Reinen zu sein. Durch dieses Verhalten habe ich mich selbst klein gehalten.
Beim Konsum von Ecstasy fühlte ich mich am nächsten Tag körperlich erschöpft und die nächsten 3-4 Tage empfand ich weniger Spaß und Freude.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Da mir die negativen Folgen nicht bewusst waren, habe ich weiter Cannabis konsumiert. Bei Ecstasy verdrängte ich die negativen Folgen, deswegen behielt ich die übrigen 2 Pillen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Es wurden keine Werte genommen.
10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich konsumierte an Dienstag, Donnerstag und Freitag mit einem Arbeitskollegen je einen Joint nach Feierabend. Am Samstag konsumierte ich mit meinem Arbeitskollegen 2 Joints.
11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ich habe am Tag der Auffälligkeit nicht konsumiert
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Es gab keinen Konsum.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich geriet am 10.04.2018 um 14:45 im ICE von Salzburg nach München in Höhe Traunstein in eine verdachtsunabhängige Personenkontrolle. Dabei wurde 1,5 Tabletten ganz und eine halbe Tablette Ecstasy gebrochen sowie ein gebrauchter Crusher zum Zerkleinern von Cannabis sicher gestellt.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich wusste bereits damals, dass man bei gelegentlichem Konsum von Cannabis 36 Stunden fahruntüchtig ist. Als Schüler und Student fuhr ich nicht öfter als alle 2 Wochen Auto und auch nur, wenn ich 2 Tage davor nicht konsumiert hatte. In meiner Ausbildung konsumierte ich nur im Urlaub und fuhr mindestens die nächsten 2 Tage kein Auto. Im Juni 2016 hatte ich einen Autounfall, mein Auto hatte einen Totalschaden, danach kaufte ich mir kein weiteres Auto, weil ich auf kein Auto angewiesen war. Ich wohnte ab September nie weiter als 1 km von meiner Arbeitsstelle entfernt, die Strecke ging ich dann immer zu Fuß. Ich nahm nie unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teil. Wäre ich nach dem Unfall auf das Auto angewiesen, hätte ich, als ich häufiger begann zu konsumieren an 126 Tagen unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilgenommen. Das wären mindestens 252 Fahrten unter Drogeneinfluss gewesen.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich wartete nach dem Konsum mindestens 2 Tage um wieder zufahren. Im Juni 2016 erlitt mein Auto einen Totalschaden nach einem Unfall. Danach kaufte ich mir kein Fahrzeug mehr und nahm nicht am Straßenverkehr teil.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Cannabis: bei Cannabis ist die Reaktionszeit wesentlich länger. Auch das periphere Sehen ist beeinflusst. Man kann also nicht schnell auf unerwartetes reagieren und auch nicht vorausschauend Fahren.
MDMA: bei MDMA neigt man da zu sich zu überschätzen. Das und die empfundene Euphorie führen dazu, dass man Situationen nicht mehr einschätzen und unnötige Risiken eingeht. Außerdem kann es einige Tage danach noch zu sog. Flasbacks kommen, man spürt die Wirkung der Droge ohne Vorwarnung erneut, das ist sehr gefährlich, wenn man gerade am Straßenverkehr teil nimmt.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Der Einfluss von Cannabis liegt in der Regel bei ca. 36 Stunden. Je nach konsumierter Menge auch bis zu 72 Stunden.
MDMA bewirkt die Freisetzung körpereigener Botenstoffe. Die Wirkung von MDMA klingt nach ca. 6 Stunden ab. Der Einfluss der Droge dagegen kann zwischen 8 und 12 Stunden andauern, in Ausnahmefällen auch länger.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Von Cannabis wird man lethargisch, das Kurzzeitgedächtnis kann bei anhaltendem Cannabiskonsum vor allem in jungem Alter dauerhafte Schäden nehmen. Sogar Psychosen, also psychische Störungen können auftreten bis hin zu Realitätsverlust. Der tägliche Konsum birgt die Gefahr einer Abhängigkeit.
MDMA: Bei vermehrtem Konsum kommt es schnell zu einer Toleranzbildung. MDMA kann irreperable Schäden am Gehirn verursachen. Der Konsum kann zu Depressionen führen. Auch psychische Krankheiten können entstehen sowie Angstzustände. Eine weitere Gefahr stellt die Überschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit dar, was bei ständiger Überbelastung zu bleibenden Schäden führen kann. Der tägliche Konsum kann zur Drogenabhängigkeit führen.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Das Motiv für meinen Erstkonsum war Neugierde. Recht schnell begann ich den Konsum zu Nutzen, um in eine Rolle zu schlüpfen und mich dadurch zu profilieren. Mir fehlte die Selbstsicherheit und das Selbstbewusstsein, um ich selbst zu sein.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Von meinem Drogenkonsum wussten Bekannte oder Arbeitskollegen, mit denen ich auch konsumierte. Meiner Familie oder Freunden, mit denen ich nicht konsumierte, verheimlichte ich meinen Konsum.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ja, zuerst blockte ich zwar erst jede Hilfsversuche meiner Familie ab, aber als ein Umdenken statt fand, war ich froh ihren Rückhalt zu haben. Auch meiner damaligen Freundin, heute ist sie meine Frau, konnte ich meine Drogenvergangenheit anvertrauen, obwohl wir uns damals erst wenige Wochen kannten. Das war im Dezember 2018, als es endgültig sicher war, dass ich meinen Führerschein verlieren werde.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Von September 2016 bis Dezember 2016 und von September 2017 bis Dezember 2017 konsumierte ich keine Betäubungsmittel. Grund dafür war, dass ich beide Male an einem anderen Ort gewohnt hatte und sich noch keine Kaufmöglichkeit ergeben hatte.
Eine Konsumspitze ergab sich als ich im Dezember einen Arbeitskollegen kennen lernte, der täglich Cannabis und manchmal Ecstasy konsumierte. Mit ihm konsumierte ich 3-4 mal die Woche Cannabis und probierte einmal Ecstasy
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Mir fehlte damals Selbstsicherheit und ließ ich mich extrem leicht aus der Ruhe bringen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der Betäubungsmittel konsumiert ist gefährdet abhängig zu werden.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich hatte nie das Gefühl auf Betäubungsmittel angewiesen zu sein. Außerdem kam ich immer meiner Arbeit nach und hielt soziale Kontakte.
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich genügend Selbstsicherheit gehabt hätte um auch nein sagen zu können und den Mut gehabt hätte ich selbst zu sein und mit meinen Schwächen offen umzugehen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe nun genügend Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein um Wissen worin ich gut bin und wo meine Schwächen liegen. Mein Bild von Schwächen hat sich grundsätzlich verändert und ich sehe sie als Möglichkeit zu Verbesserung. Ich bin mit mir selbst im Reinen und nicht mehr auf die Anerkennung und Aufmerksamkeit von anderen angewiesen. Ich habe es nicht mehr nötig Betäubungsmittel zu konsumieren, dafür bin ich mir zu schade.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war als ich im Januar 2019 meinen Führerschein endgültig abgeben musste. Davor war ich immer stets der Meinung ich würde meinen Führerschein gar nicht verlieren können, weil ich nie im Straßenverkehr kontrolliert wurde und zur Kontrolle nicht unter Drogeneinfluss stand. Mir wurde dadurch klar, dass es so nicht weitergehen kann. Einige Wochen davor habe ich meine heutige Frau kennen gelernt. Ich erlebte mitunter die schönste Zeit meines Lebens. Mir wurde klar, dass ich mir durch den Drogenkonsum so viel schöne Erlebnisse geraubt hatte. Vor meiner Abstinenz hätte ich nicht die Fähigkeiten gehabt echte Bindungen einzugehen. Denn ich versuchte eine Fassade aufrecht zu erhalten, die ich nicht war.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Mein Konsumverlauf hat mit gelegentlichem Konsum gestartet und ich bin mir der Gefahr bewusst wie schnell man sich falsche Gewohnheiten aneignen kann.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Der direkte Umstieg ist mir leicht gefallen, denn ich hatte die Abstinenz zuerst als längere Pause geplant. Aber am Knackpunkt im Januar 2019, hatte ich mich doch schwergetan den Kontakt zu Freunden die konsumierten abzubrechen. Aber ich merkte auch wie ich selbstbewusster wurde und es mir besser ging. Deshalb wollte und will ich weiter abstinent bleiben.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Das meiste habe ich in erster Linie mir zu verdanken. Ich bin als Person gewachsen und habe es nicht mehr nötig Selbstbewusstsein mit Drogenkonsum vorzutäuschen. Aber auch die Möglichkeit mich meiner jetzigen Frau anzuvertrauen hat mir enorm geholfen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Umfeld ist begeister und stolz auf mich, dass ich mich ändern konnte. Zu meinen Eltern habe ich endlich eine Beziehung aufbauen können, vorher vermied ich den Kontakt zu meinen Eltern, um meinen Drogenkonsum zu verheimlichen.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja am 01.05.2018 traf ich mich noch einmal mit einem meiner Drogenbekannten und konsumierte mit ihm Cannabis.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja, am 01.05.2018 konsumierte ich mit einem Bekannten Cannabis. Am 31.10.2018 wurde mir während eines Umtrunks von einem Arbeitskollegen Kokain angeboten, ich lehnte ab. Kurz darauf wechselte ich die Arbeitsstelle.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde abstinent bleiben
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich halte mich strikt an meine Abstinenz und halte keinen Kontakt zu Drogenkonsumenten.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich bin mir der Gefahr eines Rückfalls bewusst, auch wenn ich sie für mich sehr gering einschätze. Ich weiß nun, dass ich mit meinen Problemen offen umgehen kann und bin mir bewusst, dass ich Hilfe bei meinen Freunden und Familie finden kann.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke jede 2.-3. Woche 2-3 alkoholische Getränke am Wochenende mit Freunden.
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o ich bin im Rahmen meiner MPU Vorbereitung auf dieses Forum gestoßen und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiter helfen könnt.
Es kam bei mir zu folgendem Fall:
Ich geriet am 10.04.2018 um 14:45 im ICE von Salzburg nach München in Höhe Traunstein in eine verdachtsunabhängige Personenkontrolle. Dabei wurde 1,5 Tabletten ganz und eine halbe Tablette Ecstasy gebrochen sowie ein gebrauchter Crusher zum Zerkleinern von Cannabis sicher gestellt.
Man gab mir daraufhin die Möglichkeit mich zu meinem Drogenkonsum zu äußern, die ich damals irgendwie verpasste. Schließlich wurde ein ärztliches Gutachten gefordert. Ich dachte damals es reicht wenn die 2 darin enthaltenen Urintest negativ sind und gab dummerweise im Gespräch zu regelmäßig Cannabis und einmalig Ecstasy konsumiert zu haben. Welch Wunder, der Führerschein wurde mir dann entzogen. Ein weiteres Problem ist, dass ich angab in der Woche 10-12 alkoholische Getränke zu trinken. Zusammen mit einem Vorfall als ich 15 Jahre alt war habe ich die Befürchtung, dass mir das einige Sachen erschweren wird. Ich wurde mit 15 Jahren ins Krankenhaus eingeliefert, weil ich zu viel getrunken hatte (2,7 ‰ Blutalkohol). Dieser Vorfall ist ebenso wie das ärztliche Gutachten in meiner Führerscheinakte. Kann es nun sein, dass beim Tag der MPU auch noch AN für Alkohol gefordert werden?
Schonmal vielen Dank für eure Hilfe, ich bin froh über eure Arbeit in diesem Forum.
Viele Grüße
Hier mein Profilfragebogen:
FB Drogen
Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 30
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis, Ecstasy
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Cannabis: zuerst im Abstand von 6 Wochen 2 Jahre lang, dann 10 mal in 3 Jahren, dann ein Jahr lang alle 2 Wochen, dann 4 Monate 3-4 mal pro Woche
Datum der Auffälligkeit: 10.04.2018
Drogenbefund
Blutwerte: -
Schnelltest: -
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: nein
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Ja
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: -
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: FS habe ich am 16.01.2019 abgegeben
Hab ich neu beantragt: Ja, am 27.04.2022 (nicht weiter bearbeitet wg. Umzug) & 06.02.2023
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 26.05.2009 mit 2,7 Promille Blutalkohol in Krankenhaus eingeliefert (hatte noch keinen Führerschein und nahm nicht am Straßenverkehr teil), steht in der Führerscheinakte
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Kann die zu begutachtende Person trotz der früheren Betäubungsmitteleinnahme ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 sicher führen?
Ist nicht (mehr) zu erwarten, dass die zu begutachtende Person zukünftig Betäubungsmittel nach dem BTMG einnimmt, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist.
Bundesland:
Bayern
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 01.05.2018
Abstinenznachweis
Haaranalyse: Abstinenz über 2 Jahre 6 Monate nachweisbar (letzte Haarprobe am 09.11.2023)
Urinscreen: -
Keinen Plan: -
Aufarbeitung
Drogenberatung: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: noch keinen Termin vereinbart
Welche Stelle (MPI): PIMA MPU
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein
Hier folgt mein Fragebogen:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste mal habe ich in Musik von Drogen gehört als ich 10 Jahre alt war, eine genaue Vorstellung hatte ich zu dieser Zeit zu diesem Thema noch nicht. Im persönlichen Umfeld hörte ich 2009 das erste mal davon. Ein Klassenkamerad begann damals Cannabis zu konsumieren.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Zum ersten Mal konsumierte ich Cannabis am 19.07.2011. Es war während der Oberstufenfahrt nach Neapel. Ich war im selben Zimmer mit Klassenkameraden, welche Cannabis konsumierten. Wir rauchten zu viert 2 Joints,
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Vom Juli 2011 bis August 2013 konsumierte ich mit ehemaligen Freunden und Bekannten ca. alle 6 Wochen. Wir konsumierten an Freitag Abenden und/oder Samstagen ca. 3-4 Joints in einer Gruppe von 3 bis 5 Leuten. Im März 2013 konsumierte ich in den Semesterferien drei Tage hintereinander.
Von August 2013 bis September 2016 konsumierte ich 10-12 mal Cannabis, durch meine unregelmäßigen Arbeitszeiten hatte ich nur noch in meinem Urlaub Zeit mich mit meinen Drogenbekannten aus der Schulzeit zu treffen. Der Konsum geschah in der Gruppe, wir konsumierten zu zweit oder zu dritt ca. 2-3 Joints am Abend.
Von September 2016 bis Dezember 2016 konsumierte ich keine Betäubungsmittel.
Von Ende Dezember 2016 bis Ende September 2017 konsumierte ich mit einem Arbeitskollegen oder Freunden ca. alle 2 Wochen nach Feierabend vor freien Tagen ca. 3-4 Joints.
September 2017 bis Dezember 2017 konsumierte ich keine Betäubungsmittel.
Ab Dezember 2017 bis zum 10.04.2018 konsumierte ich 3-4 mal pro Woche Cannabis an freien Tagen oder nach Feierabend. Davon konsumierte ich meistens mit einem Arbeitskollegen und 4 mal alleine. Zu Zweit konsumierten wir einen Joint nach Feierabend und ca. 3 Joints an arbeitsfreien Tagen. Alleine konsumierte ich an 4 Feierabenden je einen halben Joint
Am 26.03.2018 konsumierte ich nach Feierabend vor meinem freien Tag zuerst eine halbe und dann eine ganze Tablette Ecstasy mit einem Arbeitskollegen. Die Ecstasy Tabletten hatten einen Gehalt von 65mg MDMA pro Tablette.
Nach dem Tag der Auffälligkeit (10.04.2018) konsumierte ich noch einmal am 01.05.2018 mit einem Bekannten 3 Joints am späten Abend.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Das erste mal trank ich Alkohol mit 15 Jahren am 31.12.2008. Vom 27.05.2009 bis zum 02.07.2010 trank ich keinen Alkohol, weil ich am 26.05.2009 mit 2,7 Promille ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ich machte danach auch eine Jugendsuchtberatung bei Condrops. Vom 02.07.2010 bis zum 10.04.2018 trank ich ca. 1 mal pro Monat mit Freunden oder Arbeitskollegen 2-3 kleine Bier an Abenden vor freien Tagen. Bei meiner neuen Arbeitsstelle in München begann ich schrittweise häufiger zu trinken, ich trank bis Dezember 2018 10-12 alkoholische Getränke pro Woche, jedoch nicht an einem Abend, sondern auf 3 bis 4 Tage verteilt. Das waren entweder ein kleines Bier oder ein kleines Glas Wein.
Seit Januar 2019 trinke ich ca. alle 2-3 Wochen 2-3 alkoholische Getränke mit Freunden an freien Tagen. Spirituosen trank ich seit dem 26.05.2009 nicht mehr.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke 1-3 Tassen Kaffee am Tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Die negativen Folgen wurden mir erst bewusst, als ich aufgehört hatte zu konsumieren. Durch den Cannabiskonsum wurde mir vieles gleichgültig und ich schränkte meine soziale Umgebung stark ein. Ich konnte nicht ich selbst sein, weil ich Drogen nutzte um in eine Rolle zu schlüpfen, jemand der „hart“ drauf ist und dem alles egal ist. Mir fehlte das Selbstbewusstsein um mit mir im Reinen zu sein. Durch dieses Verhalten habe ich mich selbst klein gehalten.
Beim Konsum von Ecstasy fühlte ich mich am nächsten Tag körperlich erschöpft und die nächsten 3-4 Tage empfand ich weniger Spaß und Freude.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Da mir die negativen Folgen nicht bewusst waren, habe ich weiter Cannabis konsumiert. Bei Ecstasy verdrängte ich die negativen Folgen, deswegen behielt ich die übrigen 2 Pillen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Es wurden keine Werte genommen.
10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich konsumierte an Dienstag, Donnerstag und Freitag mit einem Arbeitskollegen je einen Joint nach Feierabend. Am Samstag konsumierte ich mit meinem Arbeitskollegen 2 Joints.
11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ich habe am Tag der Auffälligkeit nicht konsumiert
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Es gab keinen Konsum.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich geriet am 10.04.2018 um 14:45 im ICE von Salzburg nach München in Höhe Traunstein in eine verdachtsunabhängige Personenkontrolle. Dabei wurde 1,5 Tabletten ganz und eine halbe Tablette Ecstasy gebrochen sowie ein gebrauchter Crusher zum Zerkleinern von Cannabis sicher gestellt.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich wusste bereits damals, dass man bei gelegentlichem Konsum von Cannabis 36 Stunden fahruntüchtig ist. Als Schüler und Student fuhr ich nicht öfter als alle 2 Wochen Auto und auch nur, wenn ich 2 Tage davor nicht konsumiert hatte. In meiner Ausbildung konsumierte ich nur im Urlaub und fuhr mindestens die nächsten 2 Tage kein Auto. Im Juni 2016 hatte ich einen Autounfall, mein Auto hatte einen Totalschaden, danach kaufte ich mir kein weiteres Auto, weil ich auf kein Auto angewiesen war. Ich wohnte ab September nie weiter als 1 km von meiner Arbeitsstelle entfernt, die Strecke ging ich dann immer zu Fuß. Ich nahm nie unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teil. Wäre ich nach dem Unfall auf das Auto angewiesen, hätte ich, als ich häufiger begann zu konsumieren an 126 Tagen unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilgenommen. Das wären mindestens 252 Fahrten unter Drogeneinfluss gewesen.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich wartete nach dem Konsum mindestens 2 Tage um wieder zufahren. Im Juni 2016 erlitt mein Auto einen Totalschaden nach einem Unfall. Danach kaufte ich mir kein Fahrzeug mehr und nahm nicht am Straßenverkehr teil.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Cannabis: bei Cannabis ist die Reaktionszeit wesentlich länger. Auch das periphere Sehen ist beeinflusst. Man kann also nicht schnell auf unerwartetes reagieren und auch nicht vorausschauend Fahren.
MDMA: bei MDMA neigt man da zu sich zu überschätzen. Das und die empfundene Euphorie führen dazu, dass man Situationen nicht mehr einschätzen und unnötige Risiken eingeht. Außerdem kann es einige Tage danach noch zu sog. Flasbacks kommen, man spürt die Wirkung der Droge ohne Vorwarnung erneut, das ist sehr gefährlich, wenn man gerade am Straßenverkehr teil nimmt.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Der Einfluss von Cannabis liegt in der Regel bei ca. 36 Stunden. Je nach konsumierter Menge auch bis zu 72 Stunden.
MDMA bewirkt die Freisetzung körpereigener Botenstoffe. Die Wirkung von MDMA klingt nach ca. 6 Stunden ab. Der Einfluss der Droge dagegen kann zwischen 8 und 12 Stunden andauern, in Ausnahmefällen auch länger.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Von Cannabis wird man lethargisch, das Kurzzeitgedächtnis kann bei anhaltendem Cannabiskonsum vor allem in jungem Alter dauerhafte Schäden nehmen. Sogar Psychosen, also psychische Störungen können auftreten bis hin zu Realitätsverlust. Der tägliche Konsum birgt die Gefahr einer Abhängigkeit.
MDMA: Bei vermehrtem Konsum kommt es schnell zu einer Toleranzbildung. MDMA kann irreperable Schäden am Gehirn verursachen. Der Konsum kann zu Depressionen führen. Auch psychische Krankheiten können entstehen sowie Angstzustände. Eine weitere Gefahr stellt die Überschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit dar, was bei ständiger Überbelastung zu bleibenden Schäden führen kann. Der tägliche Konsum kann zur Drogenabhängigkeit führen.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Das Motiv für meinen Erstkonsum war Neugierde. Recht schnell begann ich den Konsum zu Nutzen, um in eine Rolle zu schlüpfen und mich dadurch zu profilieren. Mir fehlte die Selbstsicherheit und das Selbstbewusstsein, um ich selbst zu sein.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Von meinem Drogenkonsum wussten Bekannte oder Arbeitskollegen, mit denen ich auch konsumierte. Meiner Familie oder Freunden, mit denen ich nicht konsumierte, verheimlichte ich meinen Konsum.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ja, zuerst blockte ich zwar erst jede Hilfsversuche meiner Familie ab, aber als ein Umdenken statt fand, war ich froh ihren Rückhalt zu haben. Auch meiner damaligen Freundin, heute ist sie meine Frau, konnte ich meine Drogenvergangenheit anvertrauen, obwohl wir uns damals erst wenige Wochen kannten. Das war im Dezember 2018, als es endgültig sicher war, dass ich meinen Führerschein verlieren werde.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Von September 2016 bis Dezember 2016 und von September 2017 bis Dezember 2017 konsumierte ich keine Betäubungsmittel. Grund dafür war, dass ich beide Male an einem anderen Ort gewohnt hatte und sich noch keine Kaufmöglichkeit ergeben hatte.
Eine Konsumspitze ergab sich als ich im Dezember einen Arbeitskollegen kennen lernte, der täglich Cannabis und manchmal Ecstasy konsumierte. Mit ihm konsumierte ich 3-4 mal die Woche Cannabis und probierte einmal Ecstasy
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Mir fehlte damals Selbstsicherheit und ließ ich mich extrem leicht aus der Ruhe bringen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der Betäubungsmittel konsumiert ist gefährdet abhängig zu werden.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich hatte nie das Gefühl auf Betäubungsmittel angewiesen zu sein. Außerdem kam ich immer meiner Arbeit nach und hielt soziale Kontakte.
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja, wenn ich genügend Selbstsicherheit gehabt hätte um auch nein sagen zu können und den Mut gehabt hätte ich selbst zu sein und mit meinen Schwächen offen umzugehen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe nun genügend Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein um Wissen worin ich gut bin und wo meine Schwächen liegen. Mein Bild von Schwächen hat sich grundsätzlich verändert und ich sehe sie als Möglichkeit zu Verbesserung. Ich bin mit mir selbst im Reinen und nicht mehr auf die Anerkennung und Aufmerksamkeit von anderen angewiesen. Ich habe es nicht mehr nötig Betäubungsmittel zu konsumieren, dafür bin ich mir zu schade.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war als ich im Januar 2019 meinen Führerschein endgültig abgeben musste. Davor war ich immer stets der Meinung ich würde meinen Führerschein gar nicht verlieren können, weil ich nie im Straßenverkehr kontrolliert wurde und zur Kontrolle nicht unter Drogeneinfluss stand. Mir wurde dadurch klar, dass es so nicht weitergehen kann. Einige Wochen davor habe ich meine heutige Frau kennen gelernt. Ich erlebte mitunter die schönste Zeit meines Lebens. Mir wurde klar, dass ich mir durch den Drogenkonsum so viel schöne Erlebnisse geraubt hatte. Vor meiner Abstinenz hätte ich nicht die Fähigkeiten gehabt echte Bindungen einzugehen. Denn ich versuchte eine Fassade aufrecht zu erhalten, die ich nicht war.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Mein Konsumverlauf hat mit gelegentlichem Konsum gestartet und ich bin mir der Gefahr bewusst wie schnell man sich falsche Gewohnheiten aneignen kann.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Der direkte Umstieg ist mir leicht gefallen, denn ich hatte die Abstinenz zuerst als längere Pause geplant. Aber am Knackpunkt im Januar 2019, hatte ich mich doch schwergetan den Kontakt zu Freunden die konsumierten abzubrechen. Aber ich merkte auch wie ich selbstbewusster wurde und es mir besser ging. Deshalb wollte und will ich weiter abstinent bleiben.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Das meiste habe ich in erster Linie mir zu verdanken. Ich bin als Person gewachsen und habe es nicht mehr nötig Selbstbewusstsein mit Drogenkonsum vorzutäuschen. Aber auch die Möglichkeit mich meiner jetzigen Frau anzuvertrauen hat mir enorm geholfen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Umfeld ist begeister und stolz auf mich, dass ich mich ändern konnte. Zu meinen Eltern habe ich endlich eine Beziehung aufbauen können, vorher vermied ich den Kontakt zu meinen Eltern, um meinen Drogenkonsum zu verheimlichen.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ja am 01.05.2018 traf ich mich noch einmal mit einem meiner Drogenbekannten und konsumierte mit ihm Cannabis.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Ja, am 01.05.2018 konsumierte ich mit einem Bekannten Cannabis. Am 31.10.2018 wurde mir während eines Umtrunks von einem Arbeitskollegen Kokain angeboten, ich lehnte ab. Kurz darauf wechselte ich die Arbeitsstelle.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde abstinent bleiben
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich halte mich strikt an meine Abstinenz und halte keinen Kontakt zu Drogenkonsumenten.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich bin mir der Gefahr eines Rückfalls bewusst, auch wenn ich sie für mich sehr gering einschätze. Ich weiß nun, dass ich mit meinen Problemen offen umgehen kann und bin mir bewusst, dass ich Hilfe bei meinen Freunden und Familie finden kann.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich trinke jede 2.-3. Woche 2-3 alkoholische Getränke am Wochenende mit Freunden.
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