1. Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der 6. oder 7. Klasse im Unterricht auf der weiterführenden Schule.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Cannabis habe ich mit 21 Jahren das erste mal konsumiert.
Mit Kokain bin ich im Studium das erste mal in Kontakt gekommen, das war mit 27Jahren.
3. Wie sah der Konsum aus?
Die Frage heißt eigentlich:
Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Du gehst zuviel auf die Gelegenheiten ein und das "Wie" bzw wieviel kommt zu wenig hervor.
-> ist „wie“ an dieser Stelle mit „wie konsumiert“ zu verstehen? (Konsumform: Joints?)
-> habe ergänzt um Mengenangaben und Konsumform
Cannabis habe ich im Fachabitur zum ersten Mal konsumiert, mit Klassenkameraden sind wir nach der Schule regelmäßig in die Spielothek gegangen und haben Billard gespielt, einer der Kollegen hatte Cannabis dabei und wir haben zusammen einen Joint geraucht.
Während dieser 2 Jahre habe ich dann 1-2 mal im Monat jeweils 0.5gramm einen Joint mit den Kollegen geraucht.
Nach dem Fachabitur habe ich meine Ausbildung in meinem Traumjob gefunden,
in den 3 Jahren habe ich 2-3mal im Jahr jeweils 1-2 Joints auf Geburtstagen und mit Klassenkameraden auf der Klassenfahrt geraucht.
Anschließend habe ich noch ein Jahr in dem Unternehmen gearbeitet, während der Zeit habe ich nicht geraucht.
Der nächste Lebensabschnitt war mein Studium. Mit 27Jahren war ich im ersten Semester und bin abends mit einigen Kommilitonen in die Disco gegangen und habe dabei das erste mal Kokain probiert.
Das habe ich in den folgenden Monaten noch 3mal gemacht, die letzten male jeweils ca 0,5gramm.
Während des Studiums habe ich zusätzlich fast jedes Wochenende mit Kollegen geraucht, meist 1-2 Joints pro Abend.
Das Studium habe ich dann nach einem Semester abgebrochen und direkt wieder in meinem vorherigen Job angefangen,
kurze Zeit später habe ich meine damalige Freundin kennengelernt, die keine Drogen genommen hat.
Nach einem Jahr ohne Drogen sind wir für 2 Jahre auf Weltreise gegangen, weiterhin ohne Drogen.
2019 sind wir aus dem Ausland zurückgekehrt und ich habe einen neuen Job angefangen.
Zusammenfassend habe ich nach meinem Studium (von 2016 bis ende 2019) erstmal keine Drogen mehr genommen.
Nach der Trennung von meiner Freundin ende 2019 habe ich wieder den Job gewechselt und
mich dann auch wieder mit meinen Kollegen von der Uni getroffen und geraucht. Das ersten drei Monate jeweils einmal im Monat 0,5gramm in einem Joint.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Alkohol und Cannabis habe ich einmal zusammen genommen, daraufhin musste ich mich mehrfach übergeben.
Kokain habe ich das erste mal in der Disco genommen, da hatte ich bereits 2-3 Bier getrunken.
Nach dem Konsum von Kokain habe ich an dem Abend nicht weiter getrunken, außerdem war der besagte Abend das einzige Mal,
dass ich die beiden Drogen zusammen genommen habe.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Unter der Woche habe ich nie getrunken, am Wochenende ca. 1 mal im Monat.
An hochprozentigem Alkohol hatte ich nie Interesse, es belief sich immer auf Bier, Mixbier, Sekt oder Wein.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
5-10 Zigaretten und 2-3 Tassen Kaffee am Tag.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Beim Konsum von Cannabis: Lethargie, die auch einen Tag später teilweise noch nicht vollständig weg war.
Nach dem Konsum von Alkohol und Cannabis musste ich mich übergeben.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Ich habe die negativen Folgen verharmlost.
Mit den damaligen Kollegen Zeit zu verbringen hat es mir leichter gemacht die Probleme kurzzeitig zu verdrängen,
dass sich die Situation dadurch nur verschlimmert ist mir erst im nachhinein klar geworden.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
105ng/ml Kokain
575ng/ml Benzoylecgonin
1,3ng THC
19,8ng/ml THC-COOH
10. Was und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Den Samstag vor der Kontrolle habe ich das letzte mal geraucht (einen Joint).
11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Cannabis: nachmittags 2-3mal an einem Joint gezogen.
Kokain: 0.5g, bis kurz vor meiner Fahrt.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Anlass war die Geburtstagsfeier eines Kollegen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich bin während der Corona-Zeit in der Sperrstunde gefahren. (23:00 Uhr)
Zusätzlich war eins meiner Rücklichter kaputt.
Die Kombination hat zu einer allgemeinen Verkehrskontrolle geführt.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Heimfahrt von der Geburtstagsfeier.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
2,5 Jahre a 52wochen = 127wochen
davon die letzten 2jahre 3 von 4 Wochenenden (= 72 Wochenenden)
Plus 0,5Jahre a 1 bis 2mal im Monat = ca 12mal ergibt 84 mal
-> ist der Rechenweg in Ordnung oder zu ungenau? Wäre eine Angabe von ca 90 mal zu ungenau?
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich hatte keinen Konflikt zwischen Drogenkonsum und dem Führen eines KFZ.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Anfangs Neugierde, bei beiden Drogen. Wichtig war mir durch den Konsum von Cannabis wie auch Kokain zu meinen damaligen Freundeskreisen zu gehören, ich wollte während der Schulzeit und im Studium einfach dazu gehören.
Im Studium kamen fachliche Probleme dazu, ich hatte schnell erkannt dass mir das Studieren nicht liegt aber wollte es nicht wahr haben die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Die Wochenenden habe ich dann mit Kommilitonen verbracht und mit dem Cannabis die Probleme für einige Stunden vergessen.
Nach der Trennung von meiner Freundin hatte ich unter der Woche zusätzlich viel Stress auf der Arbeit und war alleine zuhause wegen Homeoffice Pflicht. Am Wochenende habe ich dann geraucht um nicht über die Arbeit oder die Trennung nachdenken zu müssen, die Gesellschaft hat über die Einsamkeit im Homeoffice hinweg geholfen.
Cannabis habe ich benutzt um Stress und die Probleme vorübergehend vergessen zu können, so erkläre ich mir auch meine Konsumspitzen.
Zusätzlich war ich während des Konsums nicht alleine, Einsamkeit war ein weiterer Grund für mich mit den Leuten zu konsumieren.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Vor meiner Familie habe ich den Konsum lange Zeit verheimlicht, Freunde wussten von meinem gelegentlichen Konsum.
Zu meinen Konsumspitzen kamen kritische Kommentare weil ich mich zurückgezogen hatte und man sich nur noch selten gesehen hat,
während dieser Phasen habe ich meine Wochenenden mit meinen Konsum-Kollegen verbracht.
(Studium, Corona Zeit)
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja [verweis auf Konsumspitzen aus Frage 26]
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Ja, an meine Freunde und meine Familie.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Konsumpausen:
Während meiner Praktika und dem Beginn meiner Ausbildung (2010-2012) habe ich nicht gekifft.
Von Mitte 2016 bis ende 2019 war ich in einer glücklichen Beziehung und habe zusätzlich viel Zeit im Ausland verbracht,
während dieser Jahre habe ich auch keine Drogen konsumiert.
Konsumspitzen:
Im Studium habe ich dann wieder angefangen zu Kiffen und relativ schnell mehr konsumiert als jemals zuvor.
Zusätzlich habe ich während dieser Zeit auch das erste mal Kokain genommen.
Nach der Trennung von meiner Freundin ende 2019 habe ich wieder angefangen zu Cannabis zu konsumieren. Als kurz darauf Corona begann
hatte ich dann deutlich weniger Kontakt zu meinen Freunden und meiner Familie und habe mehr Zeit mit meinen Konsum-Kollegen verbracht.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich hatte keine gute Vorgehensweise um meine Probleme konstruktiv zu lösen, da war es dann einfacher die Probleme zur Seite zu schieben und sich vorerst nicht darum zu kümmern. Der Stress und die Probleme wurden dadurch nicht weniger, so dass ich z.B. mein Studium schnell abgeschrieben habe.
Während der Lebensabschnitte bei denen ich mich nicht einsam oder überfordert gefühlt habe war der Konsum dann auch deutlich reduziert.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja, ich denke dass jeder der Drogen konsumiert gefährdet ist abhängig zu werden.
29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein.
30. Hätten Sie rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Absolut. Es ging bei mir häufig darum von bestimmten Gruppen akzeptiert und gemocht zu werden,
dementsprechend war ich schnell dabei mit zu rauchen. So hätte ich mir auch den Konsum von Kokain sparen können.
Heute ist mir klar, dass der erste Konsum einer Droge zum Fall von "Schranken" im Kopf führt, heißt die Hürde wieder zu konsumieren ist deutlich niedriger.. Diese Erkenntnis hätte sich früher einstellen müssen dann hätte ich nicht so leichtsinnig Kokain ausprobiert.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil die Drogen meinen persönlichen Zielen im Weg stehen.
Meine Wochenenden mit Kollegen beim Zocken oder Feiern zu verbringen hat mich nicht glücklich gemacht,
sondern dazu geführt dass ich meine Probleme verdrängt habe.
Ich habe seit meiner Abstinenz wieder mehr Zeit für meine wirklichen Interessen (vor allem Sport) und Freunde.
Mir wurde klar, dass ich Stress und Probleme nicht vermeiden kann sondern einen sinnvollen weg finden muss damit umzugehen.