Ferdward

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Hallo liebes Forum,

als erstes möchte ich mich für die vielen sinnvollen Informationen bedanken, die ich bereits in diesem Forum gefunden habe. Hinter diesem Post findet ihr meinen FB. Zu meiner Situation:

Ich wurde 08.2016 nach Cannabiskonsum am Steuer erwischt und musste 03.2017 meinen Führerschein abgeben. Vor etwas über einem halben Jahr habe ich beschlossen, die MPU anzugehen, um meinen Führerschein wieder zu erwerben. Ich habe also am 30.06.20 den Cannabiskonsum vollständig eingestellt. Aus Kosten- und Aufwandsgründen hatte ich entschieden, den Abstinenznachweis über eine Haaranalyse durchzuführen. Ca. am 10.09.20 habe ich meine Haare auf 1mm abgeschnitten. Am 05.02.21 habe ich dann eine ca. 6,5cm lange Haarprobe bei Synlab abgegeben und am Donnerstag das Ergebnis erhalten: In meinem Haar wurde 0,05ng / mg THC gefunden. Ich habe mich während des Abstinenzzeitraums gelegentlich in Räumen aufgehalten, in denen Cannabis konsumiert wurde, habe aber immer darauf geachtet, dem Rauch niemals direkt ausgesetzt zu sein (habe den Raum verlassen, wenn die Konsumierende Person nicht am Fenster geraucht hat). Ich versichere an Eides Statt, dass seit dem 1.7.20 kein einziger Konsum stattgefunden hat! Bevor ich den Konsum eingestellt habe, habe ich täglich konsumiert und relativ konstant 2g / Woche verbraucht. In diesem Thread habe ich bereits einige interessante Informationen gefunden, ich habe aber noch ein paar weitere Fragen:

Hat jemand eine Vermutung, wie das Ergebnis in meinem Fall zu erklären ist? Liegt es eher an der Exposition gegenüber Cannabisrauch oder könnte es sich um Restcannabis aus meiner Zeit als aktiver Konsument handeln? Gibt es noch andere Mögliche Gründe?

Im o.g. Thread wurde angegeben, dass der gesetzlich geforderte Cut Off bei 0,1 ng/mg liegt. Kennt jemand von euch ein Labor, das mit diesem Cut Off arbeitet?

Im Schreiben des Labors heißt es, dass zur Abklärung des Konsums die Bestimmung von THC-Carbonsäure notwendig wäre. Nach meinen Recherchen bringt mir das jedoch nichts für meine MPU, liege ich da richtig?

Hat jemand von euch Tipps für mein weiteres Vorgehen? Ich hatte überlegt, dass, falls es sich um Restcannabis aus meiner Zeit als Konsument handeln könnte, ich meine Haare 2cm kürzen, 2 Monate warten und eine neue Haaranalyse durchführen lassen könnte. Haltet ihr diese Idee für sinnvoll? Hat jemand andere Tipps?


Liebe Grüße und vielen Dank für eure Hilfe!

F
 

Ferdward

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FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 24

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): täglich
Datum der Auffälligkeit: 07.08.2016

Drogenbefund
Blutwerte: THC: 3,5 Mikrogramm / L Serum
THC-Carbonsäure 46,0 Mikrogramm / L Serum
Schnelltest: abgelehnt
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: ja
Strafe abgebüßt: ja

Führerschein
Hab ich noch: n
Hab ich abgegeben: j
Hab ich neu beantragt: n
Habe noch keinen gemacht: n

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: n
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: n
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): n

Bundesland: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: n
letzter Konsum: 30.06.20

Abstinenznachweis
Haaranalyse: j
Urinscreen: n
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: j
Selbsthilfegruppe (SHG): n
Psychologe: n
Ambulante/stationäre Therapie: n
Keine Ahnung:

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI): ?
Schon bezahlt?: n
Schon gehabt?: n
Wer hat das Gutachten gesehen?: ?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ?

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: n
 

Santiago

Benutzer
Späte Antwort aber besser als keine... denk ich mal :)

Ich versichere an Eides Statt, dass seit dem 1.7.20 kein einziger Konsum stattgefunden hat!
Schön und gut, bringt dir aber nichts.
Hat jemand eine Vermutung, wie das Ergebnis in meinem Fall zu erklären ist? Liegt es eher an der Exposition gegenüber Cannabisrauch oder könnte es sich um Restcannabis aus meiner Zeit als aktiver Konsument handeln? Gibt es noch andere Mögliche Gründe?
Ein Wert in der Höhe kann wohl durch beide Möglichkeiten in die Haare gelangt sein.
Allerdings wenn du sagst du hast wirklich darauf geachtet die Exposition auf ein Minimum zu reduzieren. Raum verlassen/ offenes Fenster etc. ...dann ists wohl wahrscheinlicher, dass es sich um Restabbaustoffe handelt. Man muss schon wirklich passiv rauchen und in unbelüfteten Räumen mit Kiffern sein, dass da was anschlägt.... hab ich mir sagen lassen.

Hat jemand von euch Tipps für mein weiteres Vorgehen? Ich hatte überlegt, dass, falls es sich um Restcannabis aus meiner Zeit als Konsument handeln könnte, ich meine Haare 2cm kürzen, 2 Monate warten und eine neue Haaranalyse durchführen lassen könnte. Haltet ihr diese Idee für sinnvoll?
Jo kannste machen. Ist natürlich n Gamble. Ich würds tun :D .... lieber 2 Monate futsch als 6 Monate....mir wärs das Risiko wert. Aber jo musst du wissen, ne :)

Im Schreiben des Labors heißt es, dass zur Abklärung des Konsums die Bestimmung von THC-Carbonsäure notwendig wäre. Nach meinen Recherchen bringt mir das jedoch nichts für meine MPU, liege ich da richtig?
Beschissen, aber ja da liegst du richtig.

Im o.g. Thread wurde angegeben, dass der gesetzlich geforderte Cut Off bei 0,1 ng/mg liegt. Kennt jemand von euch ein Labor, das mit diesem Cut Off arbeitet?
Die Synlab arbeitet mit 0.02 ng Cutoff....keine Ahnung, ob die da so aus der Reihe tanzen. Aber ja selbstverständlich hat die Synlab ein finanzielles Interesse daran, dass möglichst viele Tests positiv ausfallen und somit Kunden weitere Tests machen müssen.
Ich bin auch bei denen. Rückblickend würde ich das nicht mehr tun und stattdessen direkt bei einem MPI, wo später auch die MPU stattfinden soll, die AN abgeben.
Habe speziell von der Synlab viel Schlechtes gehört (Großteil natürlich fragwürdige Gerüchte à la "Test auf Koks positiv obwohl ich nie in meinem Leben gekokst habe" tbh) aber ja habe selbst schlichtweg in puncto Freundlichkeit und Service einfach beschissene Erfahrungen mit denen gemacht.
Ruf doch mal bei paar MPIs (AVUS,PIMA ;TüV) und anderen Laboren durch und frag einfach nach dem Cutoff mit dem gearbeitet wird.
Viel Glück!
Peace
 
Zuletzt bearbeitet:

Ferdward

Neuer Benutzer
Hallo Santiago, vielen Dank für deine Antwort. Du hast mir damit sehr geholfen!
Ich denke ich werde mal ein paar MPIs bzw. Labore anrufen und fragen, welche Cut Offs die verwenden. Anschließend werde ich, wenn meine Haare wieder die entsprechende Länge haben, eine weitere Haarprobe abgeben.
Wenn die wieder positiv ausfällt muss ich wohl oder übel nochmal von vorne mit Urintests anfangen....

LG
F
 

Kill

Stamm-User
Tut mir leid, dass dein Abstinenznachweis so verlaufen ist, aber Abstinenznachweis über Haare ist in meinen Augen natürlich immer schwierig. Es ist ja auch nicht so, dass wenn du heute Aufhörst und dir die Haare abrasierst, dass deine Haarproben "sauber" sind. Es gibt sogenannte Schläferhaare die erst nach 8-12 Monaten wachsen und so zu einem positiven Befund führen können.

Urinscreening ist bei Drogenabstinenz natürlich kalkulierbarer. Natürlich ist es deutlich umständlicher die Termine einzuhalten bzw. zu koordinieren, aber Haaranalyse ist immer so eine Sache.

Aber, dass du dich in Räumen aufgehalten hast in denen Cannabis konsumiert wurde ist natürlich auch nicht gerade schlau :D

Auf den Verträgen des Abstinenznachweises steht das doch auch ausdrücklich drauf was zu vermeiden ist. Naja, dir alles Gute.
 

Ferdward

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum, hier noch ein kleiner Nachtrag: ich habe ca. 2,5 Monate nach meinem ersten Test einen neuen Haartest gemacht in dem dieses mal nichts gefunden wurde.

LG
F
 

Ferdward

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum,

nachdem ich selbst schon ein bisschen im Forum gelesen habe und bald eine MPU wegen Cannabis durchführen lassen muss, habe ich mich in den letzten Wochen auch an einem Fragebogen versucht. Ich weiß, dass er noch nicht perfekt ist und es sicher viel zu verbessern gibt. Die guten FBs im Forum habe ich mir schon angesehen und versucht so viel wie möglich davon auf meinen Fall zu übertragen. Für Kritik bin ich natürlich immer offen.

LG
F

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 24

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): regelmäßig
Datum der Auffälligkeit: 07.08.2016

Drogenbefund
Blutwerte: THC: 3,5 Mikrogramm / L Serum
11-Hydroxy-THC 1,4g/L Serum
THC-Carbonsäure 46,0 Mikrogramm / L Serum
Schnelltest: abgelehnt
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: eingestellt
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: n
Hab ich abgegeben: j
Hab ich neu beantragt: j
Habe noch keinen gemacht: n

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: j
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: n
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): n

Bundesland: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: n
letzter Konsum: 07.08.16

Abstinenznachweis
Haaranalyse: j
Urinscreen: n

Aufarbeitung
Drogenberatung: j
Selbsthilfegruppe (SHG): n
Psychologe: j
Ambulante/stationäre Therapie: n
Keine Ahnung:

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI): pima
Schon bezahlt?: n
Schon gehabt?: n
Wer hat das Gutachten gesehen?: ?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ?

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: n





1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das muss im in der sechsten Klasse im Rahmen von Suchtprävention in der Schule gewesen sein. (Jeder Schüler hat einen Gegenstand ausgeteilt bekommen und musste erraten, welche Sucht mit diesem Gegenstand verbunden ist. Eine Mitschülerin bekam eine Rasierklinge, die eine Kokainabhängigkeit symbolisieren sollte)

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das allererste mal konsumiert habe ich um den 20.04.2012. Damals war ich 15 Jahre alt und bei meiner Tante in Ferien und habe, zusammen mit meinem älteren Cousin, das erste mal Cannabis probiert. Jeder von uns hat zwei oder drei mal an einem Joint von einem seiner Schulkameraden gezogen. Meinem Cousin hat die Wirkung nicht gefallen und meines Wissens nach hat er seit dem nicht mehr konsumiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nachdem ich das erste mal Cannabis konsumiert hatte, habe ich erstmal die Finger davon gelassen. Das nächste mal probiert habe ich Cannabis im Jahr 2014. Ich war zusammen mit einem Freund bei einem Mitschüler, der schon ein paar Jahre älter war und sehr regelmäßig gekifft hat. Ich habe damals wieder ein paar mal an seinem Joint gezogen, habe mich aber in dem sozialen Umfeld nicht wohl gefühlt und habe den Kontakt fortan gemieden. Ein wenig häufiger gekifft habe ich erst ein Jahr später, im Frühling 2016. Ich hatte mein Abitur zwar bereits 2015 abgeschlossen, hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keinen wirklichen Plan wie ich mein weiteres Leben gestalten wollte. Ich habe deshalb im Jahr 2015 zunächst verschiedene Praktika absolviert bis ich endlich zu dem Entschluss gekommen bin, ein Lehramtsstudium in Aachen zu beginnen. Nachdem mein weiterer beruflicher Werdegang feststand, habe ich einen Job in einem Sicherheitsdienst angenommen, um die Zeit bis zum Beginn meines Studiums zu überbrücken und mir für dasselbe finanzielle Rücklagen aufzubauen. In diesem Job habe ich einige neue Leute kennengelernt, die sehr regelmäßig gekifft haben. Im Allgemeinen war der Job sehr langweilig und bestand hauptsächlich aus herumsitzen und wach sein. Während dieser Zeit war ich allgemein nicht ausgeglichen und mir hat ein wirkliches Ziel, eine Aufgabe im Leben gefehlt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt zwar schon, dass mein Studium bald beginnen wird, war jedoch “ungeduldig” und habe mich gelangweilt. Währenddessen wurde der Kontakt zu meinen drogenaversen Freunden aus der Schulzeit immer weniger, da die meisten meine Heimatstadt verließen, um ein Studium zu beginnen. Da in meinem “neuen” sozialen Umfeld wesentlich häufiger gekifft wurde, habe ich mich nach der Arbeit oder an freien Tagen manchmal mit Kollegen getroffen und wir haben gemeinsam Cannabis konsumiert. Im Durchschnitt ist dies so ein bis drei mal pro Woche vorgekommen. Wenn wir uns getroffen haben, haben wir, je nach Dauer und Anzahl der Anwesenden meistens zwischen 2 und drei Joints gemeinsam geraucht.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mir nie gut geschmeckt und tut es auch heute noch nicht. Ich habe früher gelegentlich Alkohol probiert, war von dem Geschmack jedoch jedes mal so abgeschreckt, dass ich das Erlebnis eines Alkoholrausches in meinem Leben nur sehr selten hatte

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke meistens ein bis zwei Tassen Kaffee und rauche 5 - 7 Zigaretten am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Während der Zeit in der ich Cannabis konsumiert habe, sind mir keine negativen Konsequenzen aufgefallen. Erst nachdem ich mit dem Konsum aufgehört hatte, sind mir einige positive Veränderungen bewusst geworden.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Da mir zu diesem Zeitpunkt die negativen Konsequenzen nicht bewusst waren, habe ich diese auch nicht in meine Konsumentscheidung mit einbezogen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,5g/L
11-Hydroxy-THC 1,4g/L
THC-Carbonsäure 46,0 g/L

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor dem Konsum habe ich insgesamt drei mal konsumiert. Am Mittwoch habe ich mich nach der Arbeit mit einem Arbeitskollegen getroffen und wir haben uns über einen Zeitraum von mehreren Stunden zwei kleine Joints geteilt. Am Donnerstag hatte ich frei und habe mich wieder mit besagtem Arbeitskollegen getroffen als dieser Feierabend hatte. Dort haben wir uns einen Joint geteilt.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich an mehreren Joints mitgeraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Am Freitag, den 05.08.16 war ich bei meinem Cousin in Münster eingeladen. Dort fand eine kleine Feier statt. In dem dortigen sozialen Umfeld wurden keine Drogen konsumiert und auch ich selbst habe an diesem Abend weder Cannabis noch Alkohol konsumiert.
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt, da der eigentlich eingeplante Fahrer krank geworden ist. Ich bin am Abend des 06.08.16 auf besagtem Festival eingetroffen und habe versucht in dem Zelt meiner Arbeitskollegen zu schlafen. Das Festival selbst habe ich nicht besucht, ich war ausschließlich auf dem Campingplatz. Natürlich ist mir das schlafen im Zelt aufgrund der großen Lautstärke um mich herum und auch aufgrund der Menschen, die das Zelt von Zeit zu Zeit betraten oder verließen nicht gelungen. Da ich mich sehr müde gefühlt habe, habe ich versucht dem Einschlafen etwas “nachzuhelfen” indem ich bei mehreren Joints, es waren drei oder vier, die in dem Zelt geraucht wurden, mitgeraucht habe.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nachdem ich einen Arbeitskollegen und seine Freundin nach Hause gebracht hatte, wollte ich mit dem anderen Arbeitskollegen zu mir fahren. Ich wurde im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Fahrt hatte eine Länge von ungefähr 60km und ich wurde ca. 2km vor meinem Ziel von der Polizei angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass Cannabis bis zu 72h nach dem Konsum noch Einfluss auf das Fahrverhalten haben kann, ist es ist es vermutlich etwa 50 mal oder mehr, den genauen Wert kann ich aber nicht beziffern.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Zu diesem Zeitpunkt gab es für mich keinen Konflikt. Ich war der Überzeugung, dass die Droge keinen Einfluss mehr auf das Verhalten im Straßenverkehr hat, wenn man die Wirkung nicht mehr spürt und zwischenzeitlich eine Nacht geschlafen hat. Heute weiß ich, dass diese Annahme falsch war und habe die Gefahr, die von mir ausging nicht wahrgenommen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Drogen beeinflussen das Fahrverhalten, sodass das Fahren unter Drogenkonsum eine Gefahr für sich selbst aber auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Unter dem Einfluss von Cannabis kann sich die Reaktionsfähigkeit, insbesondere in Gefahrensituationen mit hoher Informationsdichte, verlängern, was in solchen Momenten entscheidend sein kann. Außerdem verschlechtert sich die Blendfähigkeit.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis kann, je nach Konsumform, die Droge einen Menschen 72 Stunden und länger nach dem Konsum noch beeinflussen. Jeder Körper ist unterschiedlich und reagiert da unterschiedlich. Am besten ist es deshalb gar keine Drogen zu konsumieren.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Zum einen sind hier ganz klar die physischen Konsequenzen zu nennen. Wenn Cannabis geraucht wird kann dies zu bleibenden Lungenschäden führen. Zum anderen kann regelmäßiger Cannabiskonsum sich auch auf die Psyche auswirken und das Risiko an psychischen Krankheiten zu erkranken erhöhen. Eine weitere große Gefahr bei dem Konsum von Cannabis ist, dass sich eine Abhängigkeit aufbaut.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zunächst war es bei mir reine Neugierde. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, Cannabis konsumiert zu haben. Nachdem ich jedoch 2014 gesehen hatte, wozu regelmäßiges Kiffen führen kann, war ich etwas “abgeschreckt”. Während meiner Arbeit im Sicherheitsdienst hatte ich dann wieder Kontakt zu Konsumenten, deren Persönlichkeit und Lebensstil mich jedoch nicht mehr abschreckten. Die meisten meiner Arbeitskollegen waren etwas älter als ich. Ich begann damals die vielen Ratschläge, die ich von meinen Eltern, meinen Klassenkameraden und Lehrern sowie aus der Gesellschaft allgemein bekommen hatte, in Frage zu stellen. Ich dachte also “Vielleicht ist Cannabis gar nicht so schlimm” oder “Vielleicht ist das, was ich über Cannabis gelernt habe wirklich nur ein Vorurteil”. Aus diesem Grund habe ich Cannabis hin und wieder konsumiert und auch zunächst keine negativen Veränderungen feststellen können.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie hat sich deutlich negativ über meinen Drogenkonsum geäußert. Insbesondere meine Mutter war zu dieser Zeit besorgt um mich und hat mich vor den möglichen Folgen gewarnt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
In der Zeit, in der ich Cannabis konsumiert habe, hatte ich nicht das Gefühl, im Leben richtig voran zu kommen. Mir war klar, dass diese Zeit irgendwann enden würde, da ich mein Studium in absehbarer Zeit beginnen würde. Ich war zu dieser Zeit mit meinem Leben nicht sonderlich zufrieden, hielt es aber auch nicht für sinnvoll, die Dinge, die mich gestört haben, wie z.B. meine Wohnsituation, zu ändern, da sich durch meinen Umzug in eine neue Stadt und den Beginn eines Studiums ohnehin alles verändern würde.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe an dem Programm “Quit the Shit” von der BzgA teilgenommen. Im Austausch mit einer Psychologin habe ich dort über mehrere Monate ein Konsumtagebuch geführt (auch rückwirkend), meinen eigenen Konsum reflektiert und die von mir gemachten Fortschritte in regelmäßig ausgetauscht. Währenddessen hat natürlich auch meine Familie von meinem Entschluss, mit dem Cannabis Rauchen aufzuhören, mitbekommen und mich dabei sehr unterstützt. Auch habe ich mich zur Vorbereitung auf diese MPU an Frau K. gewand, auch um Vermeidungsstrategien zu entwickeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Eine Konsumspitze hatte ich während der Zeit in der ich beim Sicherheitsdienst gearbeitet habe. Diese begann kurz nachdem ich meinen Dienst in diesem Unternehmen begonnen hatte und endete mit dem Beginn meiner bis heute andauernden Abstinenz.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In den meisten Fällen habe ich Cannabis nicht zum Abschlaten benutzt. Ich habe meistens in Gesellschaft konsumiert und habe das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die gemeinsame Aktivität und die Gespräche währenddessen gemocht. Alleine habe ich Cannabis ganz selten konsumiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Im Allgemeinen ist jeder, der Drogen konsumiert gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Als ich das Cannabisrauchen jedoch aufgegeben hatte, habe ich keine Entzugserscheinungen, wie vermehrten Nachtschweiß, Probleme mit dem Einschlafen oder sonstige Veränderungen feststellen können.

29. Waren sie drogenabhängig?
nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte eine Drogenkarriere verhindern können, wenn ich Cannabis niemals probiert hätte. Auch später noch hätte ich die Möglichkeit gehabt, meine Drogenkarriere zu verhindern. Hätte ich den Kontakt zu Drogenkonsumenten konsequent gemieden und auf die Ratschläge meiner Eltern gehört hätte, hätte ich meine Drogenkarriere verhindern können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe erkannt, dass ich meine Ziele besser mit einem abstinenten Leben erreichen kann und dass Cannabis mir dabei im Weg steht. Ich hatte ohnehin nie vor mein Leben lang Cannabis zu rauchen und beabsichtigte, den Konsum mit dem Beginn meines Studiums einzustellen. Durch den Kontakt mit der Polizei habe ich die Umsetzung meiner Abstinenz vorgezogen. Inzwischen habe ich mein Bachelorstudium abgeschlossen und werde im Mai 2022 ins Referendariat starten. Ich arbeite bereits an einer Aachener Schule und bin sehr stolz auf das, was ich bisher erreicht habe. Ich weiß nicht, ob ich das auch geschafft hätte, wenn ich weiterhin Cannabis konsumiert hätte.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe mich direkt als ich von der Polizei angehalten wurde für ein abstinentes Leben entschieden. Die Kontrolle durch die Polizei zählt zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens und erst in diesem Moment habe ich wirklich realisiert, was ich durch meinen Drogenkonsum aufs Spiel setze und habe selbigen daraufhin eingestellt. Ich habe durch diese beängstigende und demütigende Erfahrung eine Aversion gegen Cannabis, richtiggehend sogar eine Angst davor entwickelt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Mein Leben hat sich seit dem Vorfall radikal verändert. Ich habe nun eine feste Beziehung, ein abgeschlossenes Studium und bin angehender Landesbeamter. Zu einem solchen Leben passt einfach kein Drogenkonsum. Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meinem Leben; der Konsum von Cannabis ist etwas, was zu einem Lebensstil gehört, der für immer vorbei ist und darüber bin ich auch nicht traurig. Als Lehrer habe ich eine Vorbildfunktion gegenüber meinen Schülerinnen und Schülern und ich möchte das, was ich mir aufgebaut habe nicht gefährden.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Nach einigen Wochen der Abstinenz habe ich einige positive Veränderungen festgestellt. Ich bin morgens leichter aus dem Bett gekommen, war allgemein motivierter, Dinge anzugehen und habe mich leistungsfähiger gefühlt. Körperlich habe ich keinen Unterschied gemerkt.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Beim Aufhören mit dem Cannabis hat mir sehr das Programm Quit-the-Shit von der BzgA geholfen. Weiterhin habe ich mich auch mit Literatur versorgt, die den Umgang mit Drogen und die Umstellung auf ein abstinentes Leben thematisieren. Auch meine Eltern, die beide beruflich in diesem Bereich tätig sind, haben mich bei meiner Entscheidung sehr unterstützt und standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie hat die Entscheidung, den Cannabiskonsum vollständig und dauerhaft einzustellen, sehr begrüßt. Auch mein Freundeskreis aus Schulzeiten, der immer eine Aversion gegen Drogen hatte, hat diese Nachricht sehr positiv aufgenommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
nein, ich habe den Kontakt, sofern es mir möglich war, sofort eingestellt. Einige der Arbeitskollegen habe ich natürlich während der Arbeit gesehen, privat hatte ich allerdings keinen Kontakt mehr zu ihnen. Heute habe ich zu niemandem aus der Zeit mehr Kontakt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit ich in Aachen lebe habe ich den Kontakt zu Menschen, die Drogen konsumieren konsequent gemieden. Ich habe den Umzug in eine neue Stadt als Anlass genommen, um ein neues Leben zu beginnen und deshalb auch keinen Kontakt mehr zu Konsumenten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte nie wieder Cannabis konsumieren, auch nicht wenn es in Zukunft nicht mehr illegal sein sollte. Den Kontakt zu Konsumenten werde ich weiterhin meiden. Es geht mir mit einem abstinenten Leben besser, meine Freundin, mit der ich seit mittlerweile 4 Jahren zusammen bin, hat mich als strikten Gegner jeglicher Drogen kennengelernt und würde einen Konsum von Cannabis nicht akzeptieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In Zukunft möchte ich strikt abstinent leben. Durch die Aufarbeitung meines Konsumverhaltens weiß ich, dass es mir besser geht, wenn ich nichts konsumiere und welche Gefahren von Drogenkonsumenten im Straßenverkehr ausgehen. Der Straßenverkehr ist ohnehin gefährlich und ich möchte diese Gefahr für mich und für andere nicht noch weiter steigern.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Sollte doch jemals eine Situation entstehen, in der ich potentiell rückfällig werden könnte, werde ich den Kontakt zu meiner Freundin und meiner Familie suchen. Auch weiß ich, dass es keine Schande ist, sich professionelle Hilfe zu suchen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich mag immer noch keinen Alkohol, bin diesbezüglich aber nicht ganz so strikt abstinent wie beim Cannabis. Wenn ich z.B. auf einer Veranstaltung ein Glas Sekt in die Hand gedrückt bekomme (und es keinen Orangensaft gibt) trinke ich einen winzigen Schluck und stelle das Glas dann unauffällig irgendwo ab.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Themen zusammengeführt.
Bitte nicht mehrere Threads zum selben Thema eröffnen - danke.
 

Ferdward

Neuer Benutzer
Hallo Forum, ein kurzes Update meinerseits: Ich hatte seit meinem letzten Beitrag ein paar Stunden bei einer MPU Psychologin, die früher bei PIMA als Gutachterin gearbeitet hat. Wir haben eine "MPU-Simulation" gemacht sie war mit meiner Vorbereitung insgesamt recht zufrieden und hat nur den Punkt "Glatteisstellen" (Was könnten für Sie Gründe für einen Rückfall sein) bemängelt. Durch eigene Vorbereitung und weitere Stunden werde ich diesen Punkt noch weiter verbessern. Über Rückmeldungen aus dem Forum wäre ich natürlich auch dankbar. :)

LG
F
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich mag immer noch keinen Alkohol, bin diesbezüglich aber nicht ganz so strikt abstinent wie beim Cannabis. Wenn ich z.B. auf einer Veranstaltung ein Glas Sekt in die Hand gedrückt bekomme (und es keinen Orangensaft gibt) trinke ich einen winzigen Schluck und stelle das Glas dann unauffällig irgendwo ab.
Ich habe das zufällig bei deinem letzten Beitrag gelesen ... damit kannst du deine MPU vergessen, dass ist die Fahrkarte zum Wiederholungstäter.

Ich drehe das mal in Richtung "Gutachterdenken" ... Du bekommst auf einer Veranstaltung einen Joint in die Hand gedrückt (da es keine Zigaretten gibt) ziehe ein paar mal am Joint und werfe ihn dann unauffällig weg.

Merkst du etwas? Weist du wo ich dich hin führen möchte?
 

Ferdward

Neuer Benutzer
Hallo Max, vielen Dank für deine Antwort. Wenn du es so schreibst, dann scheint es natürlich fast offensichtlich. Hier nochmal die korrigierte Antwort, anschließend der vollständige, aktualisierte Fragebogen:

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich mag immer noch keinen Alkohol, bin diesbezüglich aber nicht ganz so strikt abstinent wie beim Cannabis. Zu besonderen Anlässen, wie z.B. meinem Geburtstag, trinke ich manchmal ein Bier, trinke es jedoch meistens nicht aus, weil mir alkoholische Getränke nicht schmecken.
 

Ferdward

Neuer Benutzer
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 24

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): regelmäßig
Datum der Auffälligkeit: 07.08.2016

Drogenbefund
Blutwerte: THC: 3,5 Mikrogramm / L Serum
11-Hydroxy-THC 1,4g/L Serum
THC-Carbonsäure 46,0 Mikrogramm / L Serum
Schnelltest: abgelehnt
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: eingestellt
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: n
Hab ich abgegeben: j
Hab ich neu beantragt: j
Habe noch keinen gemacht: n

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: j
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: n
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): n

Bundesland: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: n
letzter Konsum: 07.08.16

Abstinenznachweis
Haaranalyse: j
Urinscreen: n

Aufarbeitung
Drogenberatung: j
Selbsthilfegruppe (SHG): n
Psychologe: j
Ambulante/stationäre Therapie: n
Keine Ahnung:

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI): pima
Schon bezahlt?: n
Schon gehabt?: n
Wer hat das Gutachten gesehen?: ?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ?

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: n





1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das muss im in der sechsten Klasse im Rahmen von Suchtprävention in der Schule gewesen sein. (Jeder Schüler hat einen Gegenstand ausgeteilt bekommen und musste erraten, welche Sucht mit diesem Gegenstand verbunden ist. Eine Mitschülerin bekam eine Rasierklinge, die eine Kokainabhängigkeit symbolisieren sollte)

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das allererste mal konsumiert habe ich um den 20.04.2012. Damals war ich 15 Jahre alt und bei meiner Tante in Ferien und habe, zusammen mit meinem älteren Cousin, das erste mal Cannabis probiert. Jeder von uns hat zwei oder drei mal an einem Joint von einem seiner Schulkameraden gezogen. Meinem Cousin hat die Wirkung nicht gefallen und meines Wissens nach hat er seit dem nicht mehr konsumiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nachdem ich das erste mal Cannabis konsumiert hatte, habe ich erstmal die Finger davon gelassen. Das nächste mal probiert habe ich Cannabis im Jahr 2014. Ich war zusammen mit einem Freund bei einem Mitschüler, der schon ein paar Jahre älter war und sehr regelmäßig gekifft hat. Ich habe damals wieder ein paar mal an seinem Joint gezogen, habe mich aber in dem sozialen Umfeld nicht wohl gefühlt und habe den Kontakt fortan gemieden. Ein wenig häufiger gekifft habe ich erst ein Jahr später, im Frühling 2016. Ich hatte mein Abitur zwar bereits 2015 abgeschlossen, hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keinen wirklichen Plan wie ich mein weiteres Leben gestalten wollte. Ich habe deshalb im Jahr 2015 zunächst verschiedene Praktika absolviert bis ich endlich zu dem Entschluss gekommen bin, ein Lehramtsstudium in Aachen zu beginnen. Nachdem mein weiterer beruflicher Werdegang feststand, habe ich einen Job in einem Sicherheitsdienst angenommen, um die Zeit bis zum Beginn meines Studiums zu überbrücken und mir für dasselbe finanzielle Rücklagen aufzubauen. In diesem Job habe ich einige neue Leute kennengelernt, die sehr regelmäßig gekifft haben. Im Allgemeinen war der Job sehr langweilig und bestand hauptsächlich aus herumsitzen und wach sein. Während dieser Zeit war ich allgemein nicht ausgeglichen und mir hat ein wirkliches Ziel, eine Aufgabe im Leben gefehlt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt zwar schon, dass mein Studium bald beginnen wird, war jedoch “ungeduldig” und habe mich gelangweilt. Währenddessen wurde der Kontakt zu meinen drogenaversen Freunden aus der Schulzeit immer weniger, da die meisten meine Heimatstadt verließen, um ein Studium zu beginnen. Da in meinem “neuen” sozialen Umfeld wesentlich häufiger gekifft wurde, habe ich mich nach der Arbeit oder an freien Tagen manchmal mit Kollegen getroffen und wir haben gemeinsam Cannabis konsumiert. Im Durchschnitt ist dies so ein bis drei mal pro Woche vorgekommen. Wenn wir uns getroffen haben, haben wir, je nach Dauer und Anzahl der Anwesenden meistens zwischen 2 und drei Joints gemeinsam geraucht.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mir nie gut geschmeckt und tut es auch heute noch nicht. Ich habe früher gelegentlich Alkohol probiert, war von dem Geschmack jedoch jedes mal so abgeschreckt, dass ich das Erlebnis eines Alkoholrausches in meinem Leben nur sehr selten hatte

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke meistens ein bis zwei Tassen Kaffee und rauche 5 - 7 Zigaretten am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Während der Zeit in der ich Cannabis konsumiert habe, sind mir keine negativen Konsequenzen aufgefallen. Erst nachdem ich mit dem Konsum aufgehört hatte, sind mir einige positive Veränderungen bewusst geworden.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Da mir zu diesem Zeitpunkt die negativen Konsequenzen nicht bewusst waren, habe ich diese auch nicht in meine Konsumentscheidung mit einbezogen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,5g/L
11-Hydroxy-THC 1,4g/L
THC-Carbonsäure 46,0 g/L

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor dem Konsum habe ich insgesamt drei mal konsumiert. Am Mittwoch habe ich mich nach der Arbeit mit einem Arbeitskollegen getroffen und wir haben uns über einen Zeitraum von mehreren Stunden zwei kleine Joints geteilt. Am Donnerstag hatte ich frei und habe mich wieder mit besagtem Arbeitskollegen getroffen als dieser Feierabend hatte. Dort haben wir uns einen Joint geteilt.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich an mehreren Joints mitgeraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Am Freitag, den 05.08.16 war ich bei meinem Cousin in Münster eingeladen. Dort fand eine kleine Feier statt. In dem dortigen sozialen Umfeld wurden keine Drogen konsumiert und auch ich selbst habe an diesem Abend weder Cannabis noch Alkohol konsumiert.
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt, da der eigentlich eingeplante Fahrer krank geworden ist. Ich bin am Abend des 06.08.16 auf besagtem Festival eingetroffen und habe versucht in dem Zelt meiner Arbeitskollegen zu schlafen. Das Festival selbst habe ich nicht besucht, ich war ausschließlich auf dem Campingplatz. Natürlich ist mir das schlafen im Zelt aufgrund der großen Lautstärke um mich herum und auch aufgrund der Menschen, die das Zelt von Zeit zu Zeit betraten oder verließen nicht gelungen. Da ich mich sehr müde gefühlt habe, habe ich versucht dem Einschlafen etwas “nachzuhelfen” indem ich bei mehreren Joints, es waren drei oder vier, die in dem Zelt geraucht wurden, mitgeraucht habe.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nachdem ich einen Arbeitskollegen und seine Freundin nach Hause gebracht hatte, wollte ich mit dem anderen Arbeitskollegen zu mir fahren. Ich wurde im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Fahrt hatte eine Länge von ungefähr 60km und ich wurde ca. 2km vor meinem Ziel von der Polizei angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass Cannabis bis zu 72h nach dem Konsum noch Einfluss auf das Fahrverhalten haben kann, ist es ist es vermutlich etwa 50 mal oder mehr, den genauen Wert kann ich aber nicht beziffern.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Zu diesem Zeitpunkt gab es für mich keinen Konflikt. Ich war der Überzeugung, dass die Droge keinen Einfluss mehr auf das Verhalten im Straßenverkehr hat, wenn man die Wirkung nicht mehr spürt und zwischenzeitlich eine Nacht geschlafen hat. Heute weiß ich, dass diese Annahme falsch war und habe die Gefahr, die von mir ausging nicht wahrgenommen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Drogen beeinflussen das Fahrverhalten, sodass das Fahren unter Drogenkonsum eine Gefahr für sich selbst aber auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Unter dem Einfluss von Cannabis kann sich die Reaktionsfähigkeit, insbesondere in Gefahrensituationen mit hoher Informationsdichte, verlängern, was in solchen Momenten entscheidend sein kann. Außerdem verschlechtert sich die Blendfähigkeit.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis kann, je nach Konsumform, die Droge einen Menschen 72 Stunden und länger nach dem Konsum noch beeinflussen. Jeder Körper ist unterschiedlich und reagiert da unterschiedlich. Am besten ist es deshalb gar keine Drogen zu konsumieren.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Zum einen sind hier ganz klar die physischen Konsequenzen zu nennen. Wenn Cannabis geraucht wird kann dies zu bleibenden Lungenschäden führen. Zum anderen kann regelmäßiger Cannabiskonsum sich auch auf die Psyche auswirken und das Risiko an psychischen Krankheiten zu erkranken erhöhen. Eine weitere große Gefahr bei dem Konsum von Cannabis ist, dass sich eine Abhängigkeit aufbaut.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zunächst war es bei mir reine Neugierde. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, Cannabis konsumiert zu haben. Nachdem ich jedoch 2014 gesehen hatte, wozu regelmäßiges Kiffen führen kann, war ich etwas “abgeschreckt”. Während meiner Arbeit im Sicherheitsdienst hatte ich dann wieder Kontakt zu Konsumenten, deren Persönlichkeit und Lebensstil mich jedoch nicht mehr abschreckten. Die meisten meiner Arbeitskollegen waren etwas älter als ich. Ich begann damals die vielen Ratschläge, die ich von meinen Eltern, meinen Klassenkameraden und Lehrern sowie aus der Gesellschaft allgemein bekommen hatte, in Frage zu stellen. Ich dachte also “Vielleicht ist Cannabis gar nicht so schlimm” oder “Vielleicht ist das, was ich über Cannabis gelernt habe wirklich nur ein Vorurteil”. Aus diesem Grund habe ich Cannabis hin und wieder konsumiert und auch zunächst keine negativen Veränderungen feststellen können.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie hat sich deutlich negativ über meinen Drogenkonsum geäußert. Insbesondere meine Mutter war zu dieser Zeit besorgt um mich und hat mich vor den möglichen Folgen gewarnt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
In der Zeit, in der ich Cannabis konsumiert habe, hatte ich nicht das Gefühl, im Leben richtig voran zu kommen. Mir war klar, dass diese Zeit irgendwann enden würde, da ich mein Studium in absehbarer Zeit beginnen würde. Ich war zu dieser Zeit mit meinem Leben nicht sonderlich zufrieden, hielt es aber auch nicht für sinnvoll, die Dinge, die mich gestört haben, wie z.B. meine Wohnsituation, zu ändern, da sich durch meinen Umzug in eine neue Stadt und den Beginn eines Studiums ohnehin alles verändern würde.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe an dem Programm “Quit the Shit” von der BzgA teilgenommen. Im Austausch mit einer Psychologin habe ich dort über mehrere Monate ein Konsumtagebuch geführt (auch rückwirkend), meinen eigenen Konsum reflektiert und die von mir gemachten Fortschritte in regelmäßig ausgetauscht. Währenddessen hat natürlich auch meine Familie von meinem Entschluss, mit dem Cannabis Rauchen aufzuhören, mitbekommen und mich dabei sehr unterstützt. Auch habe ich mich zur Vorbereitung auf diese MPU an Frau K. gewand, auch um Vermeidungsstrategien zu entwickeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Eine Konsumspitze hatte ich während der Zeit in der ich beim Sicherheitsdienst gearbeitet habe. Diese begann kurz nachdem ich meinen Dienst in diesem Unternehmen begonnen hatte und endete mit dem Beginn meiner bis heute andauernden Abstinenz.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In den meisten Fällen habe ich Cannabis nicht zum Abschlaten benutzt. Ich habe meistens in Gesellschaft konsumiert und habe das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die gemeinsame Aktivität und die Gespräche währenddessen gemocht. Alleine habe ich Cannabis ganz selten konsumiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Im Allgemeinen ist jeder, der Drogen konsumiert gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Als ich das Cannabisrauchen jedoch aufgegeben hatte, habe ich keine Entzugserscheinungen, wie vermehrten Nachtschweiß, Probleme mit dem Einschlafen oder sonstige Veränderungen feststellen können.

29. Waren sie drogenabhängig?
nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte eine Drogenkarriere verhindern können, wenn ich Cannabis niemals probiert hätte. Auch später noch hätte ich die Möglichkeit gehabt, meine Drogenkarriere zu verhindern. Hätte ich den Kontakt zu Drogenkonsumenten konsequent gemieden und auf die Ratschläge meiner Eltern gehört hätte, hätte ich meine Drogenkarriere verhindern können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe erkannt, dass ich meine Ziele besser mit einem abstinenten Leben erreichen kann und dass Cannabis mir dabei im Weg steht. Ich hatte ohnehin nie vor mein Leben lang Cannabis zu rauchen und beabsichtigte, den Konsum mit dem Beginn meines Studiums einzustellen. Durch den Kontakt mit der Polizei habe ich die Umsetzung meiner Abstinenz vorgezogen. Inzwischen habe ich mein Bachelorstudium abgeschlossen und werde im Mai 2022 ins Referendariat starten. Ich arbeite bereits an einer Aachener Schule und bin sehr stolz auf das, was ich bisher erreicht habe. Ich weiß nicht, ob ich das auch geschafft hätte, wenn ich weiterhin Cannabis konsumiert hätte.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe mich direkt als ich von der Polizei angehalten wurde für ein abstinentes Leben entschieden. Die Kontrolle durch die Polizei zählt zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens und erst in diesem Moment habe ich wirklich realisiert, was ich durch meinen Drogenkonsum aufs Spiel setze und habe selbigen daraufhin eingestellt. Ich habe durch diese beängstigende und demütigende Erfahrung eine Aversion gegen Cannabis, richtiggehend sogar eine Angst davor entwickelt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Mein Leben hat sich seit dem Vorfall radikal verändert. Ich habe nun eine feste Beziehung, ein abgeschlossenes Studium und bin angehender Landesbeamter. Zu einem solchen Leben passt einfach kein Drogenkonsum. Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meinem Leben; der Konsum von Cannabis ist etwas, was zu einem Lebensstil gehört, der für immer vorbei ist und darüber bin ich auch nicht traurig. Als Lehrer habe ich eine Vorbildfunktion gegenüber meinen Schülerinnen und Schülern und ich möchte das, was ich mir aufgebaut habe nicht gefährden.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Nach einigen Wochen der Abstinenz habe ich einige positive Veränderungen festgestellt. Ich bin morgens leichter aus dem Bett gekommen, war allgemein motivierter, Dinge anzugehen und habe mich leistungsfähiger gefühlt. Körperlich habe ich keinen Unterschied gemerkt.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Beim Aufhören mit dem Cannabis hat mir sehr das Programm Quit-the-Shit von der BzgA geholfen. Weiterhin habe ich mich auch mit Literatur versorgt, die den Umgang mit Drogen und die Umstellung auf ein abstinentes Leben thematisieren. Auch meine Eltern, die beide beruflich in diesem Bereich tätig sind, haben mich bei meiner Entscheidung sehr unterstützt und standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie hat die Entscheidung, den Cannabiskonsum vollständig und dauerhaft einzustellen, sehr begrüßt. Auch mein Freundeskreis aus Schulzeiten, der immer eine Aversion gegen Drogen hatte, hat diese Nachricht sehr positiv aufgenommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
nein, ich habe den Kontakt, sofern es mir möglich war, sofort eingestellt. Einige der Arbeitskollegen habe ich natürlich während der Arbeit gesehen, privat hatte ich allerdings keinen Kontakt mehr zu ihnen. Heute habe ich zu niemandem aus der Zeit mehr Kontakt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit ich in Aachen lebe habe ich den Kontakt zu Menschen, die Drogen konsumieren konsequent gemieden. Ich habe den Umzug in eine neue Stadt als Anlass genommen, um ein neues Leben zu beginnen und deshalb auch keinen Kontakt mehr zu Konsumenten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte nie wieder Cannabis konsumieren, auch nicht wenn es in Zukunft nicht mehr illegal sein sollte. Den Kontakt zu Konsumenten werde ich weiterhin meiden. Es geht mir mit einem abstinenten Leben besser, meine Freundin, mit der ich seit mittlerweile 4 Jahren zusammen bin, hat mich als strikten Gegner jeglicher Drogen kennengelernt und würde einen Konsum von Cannabis nicht akzeptieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In Zukunft möchte ich strikt abstinent leben. Durch die Aufarbeitung meines Konsumverhaltens weiß ich, dass es mir besser geht, wenn ich nichts konsumiere und welche Gefahren von Drogenkonsumenten im Straßenverkehr ausgehen. Der Straßenverkehr ist ohnehin gefährlich und ich möchte diese Gefahr für mich und für andere nicht noch weiter steigern.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Sollte doch jemals eine Situation entstehen, in der ich potentiell rückfällig werden könnte, werde ich den Kontakt zu meiner Freundin und meiner Familie suchen. Auch weiß ich, dass es keine Schande ist, sich professionelle Hilfe zu suchen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich mag immer noch keinen Alkohol, bin diesbezüglich aber nicht ganz so strikt abstinent wie beim Cannabis. Zu besonderen Anlässen, wie z.B. meinem Geburtstag, trinke ich manchmal ein Bier, trinke es jedoch meistens nicht aus, weil mir alkoholische Getränke nicht schmecken.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das allererste mal konsumiert habe ich um den 20.04.2012. Damals war ich 15 Jahre alt und bei meiner Tante in Ferien und habe, zusammen mit meinem älteren Cousin, das erste mal Cannabis probiert. Jeder von uns hat zwei oder drei mal an einem Joint von einem seiner Schulkameraden gezogen. Meinem Cousin hat die Wirkung nicht gefallen und meines Wissens nach hat er seit dem nicht mehr konsumiert.
Bei der MPU geht es ausschließlich um dich, andere Personen interessieren den Gutachter nicht ... daher den Satz streichen.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nachdem ich das erste mal Cannabis konsumiert hatte, habe ich erstmal die Finger davon gelassen. Das nächste mal probiert habe ich Cannabis im Jahr 2014. Ich war zusammen mit einem Freund bei einem Mitschüler, der schon ein paar Jahre älter war und sehr regelmäßig gekifft hat. Ich habe damals wieder ein paar mal an seinem Joint gezogen, habe mich aber in dem sozialen Umfeld nicht wohl gefühlt und habe den Kontakt fortan gemieden. Ein wenig häufiger gekifft habe ich erst ein Jahr später, im Frühling 2016. Ich hatte mein Abitur zwar bereits 2015 abgeschlossen, hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keinen wirklichen Plan wie ich mein weiteres Leben gestalten wollte. Ich habe deshalb im Jahr 2015 zunächst verschiedene Praktika absolviert bis ich endlich zu dem Entschluss gekommen bin, ein Lehramtsstudium in Aachen zu beginnen. Nachdem mein weiterer beruflicher Werdegang feststand, habe ich einen Job in einem Sicherheitsdienst angenommen, um die Zeit bis zum Beginn meines Studiums zu überbrücken und mir für dasselbe finanzielle Rücklagen aufzubauen. In diesem Job habe ich einige neue Leute kennengelernt, die sehr regelmäßig gekifft haben. Im Allgemeinen war der Job sehr langweilig und bestand hauptsächlich aus herumsitzen und wach sein. Während dieser Zeit war ich allgemein nicht ausgeglichen und mir hat ein wirkliches Ziel, eine Aufgabe im Leben gefehlt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt zwar schon, dass mein Studium bald beginnen wird, war jedoch “ungeduldig” und habe mich gelangweilt. Währenddessen wurde der Kontakt zu meinen drogenaversen Freunden aus der Schulzeit immer weniger, da die meisten meine Heimatstadt verließen, um ein Studium zu beginnen. Da in meinem “neuen” sozialen Umfeld wesentlich häufiger gekifft wurde, habe ich mich nach der Arbeit oder an freien Tagen manchmal mit Kollegen getroffen und wir haben gemeinsam Cannabis konsumiert. Im Durchschnitt ist dies so ein bis drei mal pro Woche vorgekommen. Wenn wir uns getroffen haben, haben wir, je nach Dauer und Anzahl der Anwesenden meistens zwischen 2 und drei Joints gemeinsam geraucht.
Der zeitliche Rahmen ist soweit ok ... ist aber nach 2015 irgendwie verlorengegangen.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mir nie gut geschmeckt und tut es auch heute noch nicht. Ich habe früher gelegentlich Alkohol probiert, war von dem Geschmack jedoch jedes mal so abgeschreckt, dass ich das Erlebnis eines Alkoholrausches in meinem Leben nur sehr selten hatte
Hier dachte ich erst an einen Scherz ... wiedersprüchlicher kann das gar nicht sein ... mal schauen ob du das selber merkst !!!
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich mag immer noch keinen Alkohol, bin diesbezüglich aber nicht ganz so strikt abstinent wie beim Cannabis. Zu besonderen Anlässen, wie z.B. meinem Geburtstag, trinke ich manchmal ein Bier, trinke es jedoch meistens nicht aus, weil mir alkoholische Getränke nicht schmecken.
Irgendwie kommst du mit Alkohol "nicht klar" !? ... auch hier warte ich mal, ob du selber darauf kommst. ;)
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Insgesamt ist dein Werk schon ganz gut gelungen ... der Rest sollte eigentlich kein Problem sein.

FB überarbeiten und komplett wieder einstellen.
 

Kill

Stamm-User
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich mag immer noch keinen Alkohol, bin diesbezüglich aber nicht ganz so strikt abstinent wie beim Cannabis. Zu besonderen Anlässen, wie z.B. meinem Geburtstag, trinke ich manchmal ein Bier, trinke es jedoch meistens nicht aus, weil mir alkoholische Getränke nicht schmecken.

Wieso trinkst du denn Alkohol obwohl es dir nicht schmeckt? :D Wenn du doch ohnehin "keinen Alkohol trinkst", dann bleib doch auch dabei und sag, dass du keinen Alkohol trinkst, weil es dir nicht schmeckt.

Ich persönlich trinke keinen Alkohol, weil ich den Alkoholrausch nicht verkraften kann/will und mich unter alkoholisierten Menschen unwohl fühle. Ich habe Amphetamin oral konsumiert, war auch nicht lecker, war aber geil. :D

Ich habe bei meiner MPU gesagt, dass ich gar keinen Alkohol trinke - und obwohl es stimmt hat die GA mir 100%ig nicht geglaubt. Wenn du aber mit deiner Argumentation, dass du "höchstens Mal auf deinem Geburtstag ein halbes Bier trinkst und das auch noch widerwillig", was soll der Gutachter dann auf deinen Drogenkonsum projizieren? Schmeckt zwar nicht, aber, weil heute Geburtstag ist rauche ich trotzdem?!
 

Ferdward

Neuer Benutzer
Hallo Freunde, vielen Dank für eure hilfreichen Antworten.

@Trabbi Ich habe nur einen AN für Drogen, nicht für Alkohol.

Bei der MPU geht es ausschließlich um dich, andere Personen interessieren den Gutachter nicht ... daher den Satz streichen.
Die Überlegung war, dass es später nicht heißt "Keine Kiffer im Bekanntenkreis? Was ist denn mit Ihrem Cousin?" Aber der Satz wird gestrichen :)

Wieso trinkst du denn Alkohol obwohl es dir nicht schmeckt? :D Wenn du doch ohnehin "keinen Alkohol trinkst", dann bleib doch auch dabei und sag, dass du keinen Alkohol trinkst, weil es dir nicht schmeckt.
Die ehrliche Antwort ist, dass ich immer wieder Lebensmittel probiere, die mir nicht schmecken, weil sie mir dann irgendwann halt doch schmecken (Reife des Gaumens und so). Gilt besonders für Lebensmittel wie Fisch, Oliven, dunkle Schokolade und eben auch Bier, ich sehe aber ein, dass das im MPU Kontext unpassend ist.
Irgendwie kommst du mit Alkohol "nicht klar" !? ... auch hier warte ich mal, ob du selber darauf kommst. ;)
Ich probier es nochmal, anscheinend habe ich wirklich ein Problem mit Alkohol, obwohl ich dachte, dass das bei meinem Konsum die geringste Schwierigkeit wird.

Inzwischen habe ich auch Post von der fsst bekommen, die MPU wird voraussichtlich Ende Februar / Anfang März stattfinden, vorher werde ich aber noch ein oder zwei Sitzungen mit meiner Verkehrspsychologin haben.
Habt ihr vielleicht noch irgendwelche Tipps zum Thema "Glatteisstellen", also der Frage in welchen Situationen es wieder zu einer besonderen Gefährdung kommen könnte? Da achten die Gutachter von PIMA wohl besonders drauf und meine Antwort: "Ich lebe strikt abstinent und meide jeden Kontakt zu Konsumenten oder der Droge selbst" war leider viel zu dünn.


LG

F
 

Ferdward

Neuer Benutzer
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 25

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): regelmäßig
Datum der Auffälligkeit: 07.08.2016

Drogenbefund
Blutwerte: THC: 3,5 Mikrogramm / L Serum
11-Hydroxy-THC 1,4g/L Serum
THC-Carbonsäure 46,0 Mikrogramm / L Serum
Schnelltest: abgelehnt
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: eingestellt
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: n
Hab ich abgegeben: j
Hab ich neu beantragt: j
Habe noch keinen gemacht: n

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: j
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: n
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr F. auch in Zukunft erneut ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss des Aktivwirkstoffs THC von Cannabis im öffentlichen Straßenverkehr führen wird (Fähigkeit zum Trennen von Cannabiskonsum und Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von Cannabis)?

Bundesland: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: n
letzter Konsum: 07.08.16

Abstinenznachweis
Haaranalyse: j
Urinscreen: n

Aufarbeitung
Drogenberatung: j
Selbsthilfegruppe (SHG): n
Psychologe: j
Ambulante/stationäre Therapie: n
Keine Ahnung:

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI): pima
Schon bezahlt?: n
Schon gehabt?: n
Wer hat das Gutachten gesehen?: ?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ?

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: n





1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das muss im in der sechsten Klasse im Rahmen von Suchtprävention in der Schule gewesen sein. (Jeder Schüler hat einen Gegenstand ausgeteilt bekommen und musste erraten, welche Sucht mit diesem Gegenstand verbunden ist. Eine Mitschülerin bekam eine Rasierklinge, die eine Kokainabhängigkeit symbolisieren sollte)

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das allererste mal konsumiert habe ich um den 20.04.2012. Damals war ich 15 Jahre alt und bei meiner Tante in Ferien und habe, zusammen mit meinem älteren Cousin, das erste mal Cannabis probiert. Jeder von uns hat zwei oder drei mal an einem Joint von einem seiner Schulkameraden gezogen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nachdem ich das erste mal Cannabis konsumiert hatte, habe ich erstmal die Finger davon gelassen. Das nächste mal probiert habe ich Cannabis im Jahr 2014. Ich war zusammen mit einem Freund bei einem Mitschüler, der schon ein paar Jahre älter war und sehr regelmäßig gekifft hat. Ich habe damals wieder ein paar mal an seinem Joint gezogen, habe mich aber in dem sozialen Umfeld nicht wohl gefühlt und habe den Kontakt fortan gemieden. Ich hatte mein Abitur zwar bereits 2015 abgeschlossen, hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keinen wirklichen Plan wie ich mein weiteres Leben gestalten wollte. Ich habe deshalb im Jahr 2015 zunächst verschiedene Praktika absolviert bis ich endlich zu dem Entschluss gekommen bin, ein Lehramtsstudium in Aachen zu beginnen. Nachdem mein weiterer beruflicher Werdegang feststand, habe ich, im Frühling 2016, einen Job in einem Sicherheitsdienst angenommen, um die Zeit bis zum Beginn meines Studiums zu überbrücken und mir für dasselbe finanzielle Rücklagen aufzubauen. In diesem Job habe ich einige neue Leute kennengelernt, die sehr regelmäßig gekifft haben. Meistens war der Job sehr langweilig und bestand hauptsächlich aus herumsitzen und wach sein. Während dieser Zeit war ich allgemein nicht ausgeglichen und mir hat ein wirkliches Ziel, eine Aufgabe im Leben gefehlt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt zwar schon, dass mein Studium bald beginnen wird, war jedoch “ungeduldig” und habe mich gelangweilt. Währenddessen wurde der Kontakt zu meinen drogenaversen Freunden aus der Schulzeit immer weniger, da die meisten meine Heimatstadt verließen, um ein Studium zu beginnen. Da in meinem “neuen” sozialen Umfeld wesentlich häufiger gekifft wurde, habe ich mich, nach der ersten Phase der Eingewöhnung, nach der Arbeit oder an freien Tagen manchmal mit Kollegen getroffen und wir haben gemeinsam Cannabis konsumiert. Im Durchschnitt ist dies so ein bis drei mal pro Woche vorgekommen. Wenn wir uns getroffen haben, haben wir, je nach Dauer und Anzahl der Anwesenden meistens zwischen 2 und drei Joints gemeinsam geraucht. Das ging dann so weiter, bis ich irgendwann von der Polizei angehalten wurde. Seitdem habe ich nicht mehr gekifft.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mir nie gut geschmeckt und tut es auch heute noch nicht. Ich habe deshalb früher nur selten Alkohol konsumiert und so ist es auch heute noch. Einen Absturz oder Filmriss hatte ich nie.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke meistens ein bis zwei Tassen Kaffee und rauche 5 - 7 Zigaretten am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Während der Zeit in der ich Cannabis konsumiert habe, sind mir keine negativen Konsequenzen aufgefallen. Erst nachdem ich mit dem Konsum aufgehört hatte, sind mir einige positive Veränderungen bewusst geworden.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Da mir zu diesem Zeitpunkt die negativen Konsequenzen nicht bewusst waren, habe ich diese auch nicht in meine Konsumentscheidung mit einbezogen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,5g/L
11-Hydroxy-THC 1,4g/L
THC-Carbonsäure 46,0 g/L

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor dem Konsum habe ich insgesamt drei mal konsumiert. Am Mittwoch habe ich mich nach der Arbeit mit einem Arbeitskollegen getroffen und wir haben uns über einen Zeitraum von mehreren Stunden zwei kleine Joints geteilt. Am Donnerstag hatte ich frei und habe mich wieder mit besagtem Arbeitskollegen getroffen als dieser Feierabend hatte. Dort haben wir uns einen Joint geteilt.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich an mehreren Joints mitgeraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Am Freitag, den 05.08.16 war ich bei meinem Cousin in Münster eingeladen. Dort fand eine kleine Feier statt. In dem dortigen sozialen Umfeld wurden keine Drogen konsumiert und auch ich selbst habe an diesem Abend weder Cannabis noch Alkohol konsumiert.
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt, da der eigentlich eingeplante Fahrer krank geworden ist. Ich bin am Abend des 06.08.16 auf besagtem Festival eingetroffen und habe versucht in dem Zelt meiner Arbeitskollegen zu schlafen. Das Festival selbst habe ich nicht besucht, ich war ausschließlich auf dem Campingplatz. Natürlich ist mir das schlafen im Zelt aufgrund der großen Lautstärke um mich herum und auch aufgrund der Menschen, die das Zelt von Zeit zu Zeit betraten oder verließen nicht gelungen. Da ich mich sehr müde gefühlt habe, habe ich versucht dem Einschlafen etwas “nachzuhelfen” indem ich bei mehreren Joints, es waren drei oder vier, die in dem Zelt geraucht wurden, mitgeraucht habe.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nachdem ich einen Arbeitskollegen und seine Freundin nach Hause gebracht hatte, wollte ich mit dem anderen Arbeitskollegen zu mir fahren. Ich wurde im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Fahrt hatte eine Länge von ungefähr 60km und ich wurde ca. 2km vor meinem Ziel von der Polizei angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass Cannabis bis zu 72h nach dem Konsum noch Einfluss auf das Fahrverhalten haben kann, ist es ist es vermutlich etwa 50 mal oder mehr, den genauen Wert kann ich aber nicht beziffern.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Zu diesem Zeitpunkt gab es für mich keinen Konflikt. Ich war der Überzeugung, dass die Droge keinen Einfluss mehr auf das Verhalten im Straßenverkehr hat, wenn man die Wirkung nicht mehr spürt und zwischenzeitlich eine Nacht geschlafen hat. Heute weiß ich, dass diese Annahme falsch war und habe die Gefahr, die von mir ausging nicht wahrgenommen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Drogen beeinflussen das Fahrverhalten, sodass das Fahren unter Drogenkonsum eine Gefahr für sich selbst aber auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Unter dem Einfluss von Cannabis kann sich die Reaktionsfähigkeit, insbesondere in Gefahrensituationen mit hoher Informationsdichte, verlängern, was in solchen Momenten entscheidend sein kann. Außerdem verschlechtert sich die Blendfähigkeit.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis kann, je nach Konsumform, die Droge einen Menschen 72 Stunden und länger nach dem Konsum noch beeinflussen. Jeder Körper ist unterschiedlich und reagiert da unterschiedlich. Am besten ist es deshalb gar keine Drogen zu konsumieren.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Zum einen sind hier ganz klar die physischen Konsequenzen zu nennen. Wenn Cannabis geraucht wird kann dies zu bleibenden Lungenschäden führen. Zum anderen kann regelmäßiger Cannabiskonsum sich auch auf die Psyche auswirken und das Risiko an psychischen Krankheiten zu erkranken erhöhen. Eine weitere große Gefahr bei dem Konsum von Cannabis ist, dass sich eine Abhängigkeit aufbaut.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zunächst war es bei mir reine Neugierde. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, Cannabis konsumiert zu haben. Nachdem ich jedoch 2014 gesehen hatte, wozu regelmäßiges Kiffen führen kann, war ich etwas “abgeschreckt”. Während meiner Arbeit im Sicherheitsdienst hatte ich dann wieder Kontakt zu Konsumenten, deren Persönlichkeit und Lebensstil mich jedoch nicht mehr abschreckten. Die meisten meiner Arbeitskollegen waren etwas älter als ich. Ich begann damals die vielen Ratschläge, die ich von meinen Eltern, meinen Klassenkameraden und Lehrern sowie aus der Gesellschaft allgemein bekommen hatte, in Frage zu stellen. Ich dachte also “Vielleicht ist Cannabis gar nicht so schlimm” oder “Vielleicht ist das, was ich über Cannabis gelernt habe wirklich nur ein Vorurteil”. Aus diesem Grund habe ich Cannabis hin und wieder konsumiert und auch zunächst keine negativen Veränderungen feststellen können.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie hat sich deutlich negativ über meinen Drogenkonsum geäußert. Insbesondere meine Mutter war zu dieser Zeit besorgt um mich und hat mich vor den möglichen Folgen gewarnt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
In der Zeit, in der ich Cannabis konsumiert habe, hatte ich nicht das Gefühl, im Leben richtig voran zu kommen. Mir war klar, dass diese Zeit irgendwann enden würde, da ich mein Studium in absehbarer Zeit beginnen würde. Ich war zu dieser Zeit mit meinem Leben nicht sonderlich zufrieden, hielt es aber auch nicht für sinnvoll, die Dinge, die mich gestört haben, wie z.B. meine Wohnsituation, zu ändern, da sich durch meinen Umzug in eine neue Stadt und den Beginn eines Studiums ohnehin alles verändern würde.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe an dem Programm “Quit the Shit” von der BzgA teilgenommen. Im Austausch mit einer Psychologin habe ich dort über mehrere Monate ein Konsumtagebuch geführt (auch rückwirkend), meinen eigenen Konsum reflektiert und die von mir gemachten Fortschritte in regelmäßig ausgetauscht. Währenddessen hat natürlich auch meine Familie von meinem Entschluss, mit dem Cannabis Rauchen aufzuhören, mitbekommen und mich dabei sehr unterstützt. Auch habe ich mich zur Vorbereitung auf diese MPU an Frau K. gewand, auch um Vermeidungsstrategien zu entwickeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Eine Konsumspitze hatte ich während der Zeit in der ich beim Sicherheitsdienst gearbeitet habe. Diese begann kurz nachdem ich meinen Dienst in diesem Unternehmen begonnen hatte und endete mit dem Beginn meiner bis heute andauernden Abstinenz.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In den meisten Fällen habe ich Cannabis nicht zum Abschlaten benutzt. Ich habe meistens in Gesellschaft konsumiert und habe das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die gemeinsame Aktivität und die Gespräche währenddessen gemocht. Alleine habe ich Cannabis ganz selten konsumiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Im Allgemeinen ist jeder, der Drogen konsumiert gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Als ich das Cannabisrauchen jedoch aufgegeben hatte, habe ich keine Entzugserscheinungen, wie vermehrten Nachtschweiß, Probleme mit dem Einschlafen oder sonstige Veränderungen feststellen können.

29. Waren sie drogenabhängig?
nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte eine Drogenkarriere verhindern können, wenn ich Cannabis niemals probiert hätte. Auch später noch hätte ich die Möglichkeit gehabt, meine Drogenkarriere zu verhindern. Hätte ich den Kontakt zu Drogenkonsumenten konsequent gemieden und auf die Ratschläge meiner Eltern gehört hätte, hätte ich meine Drogenkarriere verhindern können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe erkannt, dass ich meine Ziele besser mit einem abstinenten Leben erreichen kann und dass Cannabis mir dabei im Weg steht. Ich hatte ohnehin nie vor mein Leben lang Cannabis zu rauchen und beabsichtigte, den Konsum mit dem Beginn meines Studiums einzustellen. Durch den Kontakt mit der Polizei habe ich die Umsetzung meiner Abstinenz vorgezogen. Inzwischen habe ich mein Bachelorstudium abgeschlossen und werde im Mai 2022 ins Referendariat starten. Ich arbeite bereits an einer Aachener Schule und bin sehr stolz auf das, was ich bisher erreicht habe. Ich weiß nicht, ob ich das auch geschafft hätte, wenn ich weiterhin Cannabis konsumiert hätte.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe mich direkt als ich von der Polizei angehalten wurde für ein abstinentes Leben entschieden. Die Kontrolle durch die Polizei zählt zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens und erst in diesem Moment habe ich wirklich realisiert, was ich durch meinen Drogenkonsum aufs Spiel setze und habe selbigen daraufhin eingestellt. Ich habe durch diese beängstigende und demütigende Erfahrung eine Aversion gegen Cannabis, richtiggehend sogar eine Angst davor entwickelt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Mein Leben hat sich seit dem Vorfall radikal verändert. Ich habe nun eine feste Beziehung, ein abgeschlossenes Studium und bin angehender Landesbeamter. Zu einem solchen Leben passt einfach kein Drogenkonsum. Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meinem Leben; der Konsum von Cannabis ist etwas, was zu einem Lebensstil gehört, der für immer vorbei ist und darüber bin ich auch nicht traurig. Als Lehrer habe ich eine Vorbildfunktion gegenüber meinen Schülerinnen und Schülern und ich möchte das, was ich mir aufgebaut habe nicht gefährden.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Nach einigen Wochen der Abstinenz habe ich einige positive Veränderungen festgestellt. Ich bin morgens leichter aus dem Bett gekommen, war allgemein motivierter, Dinge anzugehen und habe mich leistungsfähiger gefühlt. Körperlich habe ich keinen Unterschied gemerkt.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Beim Aufhören mit dem Cannabis hat mir sehr das Programm Quit-the-Shit von der BzgA geholfen. Weiterhin habe ich mich auch mit Literatur versorgt, die den Umgang mit Drogen und die Umstellung auf ein abstinentes Leben thematisieren. Auch meine Eltern, die beide beruflich in diesem Bereich tätig sind, haben mich bei meiner Entscheidung sehr unterstützt und standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie hat die Entscheidung, den Cannabiskonsum vollständig und dauerhaft einzustellen, sehr begrüßt. Auch mein Freundeskreis aus Schulzeiten, der immer eine Aversion gegen Drogen hatte, hat diese Nachricht sehr positiv aufgenommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
nein, ich habe den Kontakt, sofern es mir möglich war, sofort eingestellt. Einige der Arbeitskollegen habe ich natürlich während der Arbeit gesehen, privat hatte ich allerdings keinen Kontakt mehr zu ihnen. Heute habe ich zu niemandem aus der Zeit mehr Kontakt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit ich in Aachen lebe habe ich den Kontakt zu Menschen, die Drogen konsumieren konsequent gemieden. Ich habe den Umzug in eine neue Stadt als Anlass genommen, um ein neues Leben zu beginnen und deshalb auch keinen Kontakt mehr zu Konsumenten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte nie wieder Cannabis konsumieren, auch nicht wenn es in Zukunft nicht mehr illegal sein sollte. Den Kontakt zu Konsumenten werde ich weiterhin meiden. Es geht mir mit einem abstinenten Leben besser, meine Freundin, mit der ich seit mittlerweile 4 Jahren zusammen bin, hat mich als strikten Gegner jeglicher Drogen kennengelernt und würde einen Konsum von Cannabis nicht akzeptieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In Zukunft möchte ich strikt abstinent leben. Durch die Aufarbeitung meines Konsumverhaltens weiß ich, dass es mir besser geht, wenn ich nichts konsumiere und welche Gefahren von Drogenkonsumenten im Straßenverkehr ausgehen. Der Straßenverkehr ist ohnehin gefährlich und ich möchte diese Gefahr für mich und für andere nicht noch weiter steigern.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Sollte doch jemals eine Situation entstehen, in der ich potentiell rückfällig werden könnte, werde ich den Kontakt zu meiner Freundin und meiner Familie suchen. Auch weiß ich, dass es keine Schande ist, sich professionelle Hilfe zu suchen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Mein Alkoholkonsum hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Ich trinke noch immer selten Alkohol, im Durchschnitt über die letzten Jahre zwischen vier und sechs mal im Jahr, jedoch nie mehr als ein großes oder zwei kleine Bier.
 

Ferdward

Neuer Benutzer
Sorry für die vielen Beiträge, ich habe so lange am Fragebogen rumgebastelt, dass das Zeitlimit für die Bearbeitung oben abgelaufen ist.
Irgendwie kommst du mit Alkohol "nicht klar" !?
Ich habe ein bisschen Sorge, dass ich die ganze Sache mit dem Alkohol eher verschlimmbessert habe, aber besser habe ich grade leider nicht hinbekommen. Bei der MPU-Simulation wurde ich von der Psychologin auch gefragt, was die größte Menge an Alkohol war, die ich je getrunken habe.
Habt ihr vielleicht noch irgendwelche Tipps zum Thema "Glatteisstellen", also der Frage in welchen Situationen es wieder zu einer besonderen Gefährdung kommen könnte?
Ich hatte in der Simulation vermutet, dass sich das auf Frage 42 bezieht, aber das wollte sie an dieser Stelle nicht hören, bzw. es war ihr deutlich zu dünn. In den Pima Gutachten, die ich bereits gelesen habe wird diese Frage auch oft als "Stolpersteine" oder "Rückfallgefahr" beschrieben. Ich habe mir als Antwort überlegt, dass evtl. der erneute Umgang mit Konsumenten eine Gefahr darstellen könnte und ich die Kontaktvermeidung mit Konsumenten als Vermeidungsstrategie verwenden könnte.

Außerdem wurde ich noch gefragt, ob ich, wenn ich aus irgendwelchen Gründen doch wieder mit dem Kiffen anfangen würde, wieder in die Gefahr einer Abhängigkeit gelangen könnte. Darauf solle ich unbedingt mit "Ja" antworten, da das eine Trickfrage ist, die die Kenntnis der Abhängigkeitsgefahren von Cannabis abfragen soll.

LG
F
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Außerdem wurde ich noch gefragt, ob ich, wenn ich aus irgendwelchen Gründen doch wieder mit dem Kiffen anfangen würde, wieder in die Gefahr einer Abhängigkeit gelangen könnte.
Das ist doch logisch, dass hast du doch im FB schon beantwortet.

Du hast kein Problem mit Alkohol, sondern mit deiner Darstellung.
 
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