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MPU wegen Cannabis

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat mir nie gut geschmeckt und tut es auch heute noch nicht. Ich habe deshalb früher nur selten Alkohol konsumiert und so ist es auch heute noch. Einen Absturz oder Filmriss hatte ich nie.
Es ist hier besser, den "Geschmack" mal ganz außen vor zulassen. In F43 hast du das schon gut gelöst ... jetzt brauchst du dieses lediglich nur noch umformulieren.

FB dann später wieder komplett einstellen ... damit hier kein Flickwerk entsteht.
 
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 25

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): regelmäßig
Datum der Auffälligkeit: 07.08.2016

Drogenbefund
Blutwerte: THC: 3,5 Mikrogramm / L Serum
11-Hydroxy-THC 1,4g/L Serum
THC-Carbonsäure 46,0 Mikrogramm / L Serum
Schnelltest: abgelehnt
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: eingestellt
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: n
Hab ich abgegeben: j
Hab ich neu beantragt: j
Habe noch keinen gemacht: n

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: j
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: n
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr F. auch in Zukunft erneut ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss des Aktivwirkstoffs THC von Cannabis im öffentlichen Straßenverkehr führen wird (Fähigkeit zum Trennen von Cannabiskonsum und Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von Cannabis)?

Bundesland: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: n
letzter Konsum: 07.08.16

Abstinenznachweis
Haaranalyse: j
Urinscreen: n

Aufarbeitung
Drogenberatung: j
Selbsthilfegruppe (SHG): n
Psychologe: j
Ambulante/stationäre Therapie: n
Keine Ahnung:

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI): pima
Schon bezahlt?: n
Schon gehabt?: n
Wer hat das Gutachten gesehen?: ?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ?

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: n





1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das muss im in der sechsten Klasse im Rahmen von Suchtprävention in der Schule gewesen sein. (Jeder Schüler hat einen Gegenstand ausgeteilt bekommen und musste erraten, welche Sucht mit diesem Gegenstand verbunden ist. Eine Mitschülerin bekam eine Rasierklinge, die eine Kokainabhängigkeit symbolisieren sollte)

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das allererste mal konsumiert habe ich um den 20.04.2012. Damals war ich 15 Jahre alt und bei meiner Tante in Ferien und habe, zusammen mit meinem älteren Cousin, das erste mal Cannabis probiert. Jeder von uns hat zwei oder drei mal an einem Joint von einem seiner Schulkameraden gezogen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nachdem ich das erste mal Cannabis konsumiert hatte, habe ich erstmal die Finger davon gelassen. Das nächste mal probiert habe ich Cannabis im Jahr 2014. Ich war zusammen mit einem Freund bei einem Mitschüler, der schon ein paar Jahre älter war und sehr regelmäßig gekifft hat. Ich habe damals wieder ein paar mal an seinem Joint gezogen, habe mich aber in dem sozialen Umfeld nicht wohl gefühlt und habe den Kontakt fortan gemieden. Ich hatte mein Abitur zwar bereits 2015 abgeschlossen, hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keinen wirklichen Plan wie ich mein weiteres Leben gestalten wollte. Ich habe deshalb im Jahr 2015 zunächst verschiedene Praktika absolviert bis ich endlich zu dem Entschluss gekommen bin, ein Lehramtsstudium in Aachen zu beginnen. Nachdem mein weiterer beruflicher Werdegang feststand, habe ich, im Frühling 2016, einen Job in einem Sicherheitsdienst angenommen, um die Zeit bis zum Beginn meines Studiums zu überbrücken und mir für dasselbe finanzielle Rücklagen aufzubauen. In diesem Job habe ich einige neue Leute kennengelernt, die sehr regelmäßig gekifft haben. Meistens war der Job sehr langweilig und bestand hauptsächlich aus herumsitzen und wach sein. Während dieser Zeit war ich allgemein nicht ausgeglichen und mir hat ein wirkliches Ziel, eine Aufgabe im Leben gefehlt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt zwar schon, dass mein Studium bald beginnen wird, war jedoch “ungeduldig” und habe mich gelangweilt. Währenddessen wurde der Kontakt zu meinen drogenaversen Freunden aus der Schulzeit immer weniger, da die meisten meine Heimatstadt verließen, um ein Studium zu beginnen. Da in meinem “neuen” sozialen Umfeld wesentlich häufiger gekifft wurde, habe ich mich, nach der ersten Phase der Eingewöhnung, nach der Arbeit oder an freien Tagen manchmal mit Kollegen getroffen und wir haben gemeinsam Cannabis konsumiert. Im Durchschnitt ist dies so ein bis drei mal pro Woche vorgekommen. Wenn wir uns getroffen haben, haben wir, je nach Dauer und Anzahl der Anwesenden meistens zwischen 2 und drei Joints gemeinsam geraucht. Das ging dann so weiter, bis ich irgendwann von der Polizei angehalten wurde. Seitdem habe ich nicht mehr gekifft.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich noch nie sonderlich gerne gemocht und tue es auch heute nicht. Ich habe deshalb früher nur selten Alkohol konsumiert und so ist es auch heute noch. Einen Absturz oder Filmriss hatte ich nie.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke meistens ein bis zwei Tassen Kaffee und rauche 5 - 7 Zigaretten am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Während der Zeit in der ich Cannabis konsumiert habe, sind mir keine negativen Konsequenzen aufgefallen. Erst nachdem ich mit dem Konsum aufgehört hatte, sind mir einige positive Veränderungen bewusst geworden.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Da mir zu diesem Zeitpunkt die negativen Konsequenzen nicht bewusst waren, habe ich diese auch nicht in meine Konsumentscheidung mit einbezogen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,5g/L
11-Hydroxy-THC 1,4g/L
THC-Carbonsäure 46,0 g/L

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor dem Konsum habe ich insgesamt drei mal konsumiert. Am Mittwoch habe ich mich nach der Arbeit mit einem Arbeitskollegen getroffen und wir haben uns über einen Zeitraum von mehreren Stunden zwei kleine Joints geteilt. Am Donnerstag hatte ich frei und habe mich wieder mit besagtem Arbeitskollegen getroffen als dieser Feierabend hatte. Dort haben wir uns einen Joint geteilt.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich an mehreren Joints mitgeraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Am Freitag, den 05.08.16 war ich bei meinem Cousin in Münster eingeladen. Dort fand eine kleine Feier statt. In dem dortigen sozialen Umfeld wurden keine Drogen konsumiert und auch ich selbst habe an diesem Abend weder Cannabis noch Alkohol konsumiert.
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt, da der eigentlich eingeplante Fahrer krank geworden ist. Ich bin am Abend des 06.08.16 auf besagtem Festival eingetroffen und habe versucht in dem Zelt meiner Arbeitskollegen zu schlafen. Das Festival selbst habe ich nicht besucht, ich war ausschließlich auf dem Campingplatz. Natürlich ist mir das schlafen im Zelt aufgrund der großen Lautstärke um mich herum und auch aufgrund der Menschen, die das Zelt von Zeit zu Zeit betraten oder verließen nicht gelungen. Da ich mich sehr müde gefühlt habe, habe ich versucht dem Einschlafen etwas “nachzuhelfen” indem ich bei mehreren Joints, es waren drei oder vier, die in dem Zelt geraucht wurden, mitgeraucht habe.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nachdem ich einen Arbeitskollegen und seine Freundin nach Hause gebracht hatte, wollte ich mit dem anderen Arbeitskollegen zu mir fahren. Ich wurde im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Fahrt hatte eine Länge von ungefähr 60km und ich wurde ca. 2km vor meinem Ziel von der Polizei angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass Cannabis bis zu 72h nach dem Konsum noch Einfluss auf das Fahrverhalten haben kann, ist es ist es vermutlich etwa 50 mal oder mehr, den genauen Wert kann ich aber nicht beziffern.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Zu diesem Zeitpunkt gab es für mich keinen Konflikt. Ich war der Überzeugung, dass die Droge keinen Einfluss mehr auf das Verhalten im Straßenverkehr hat, wenn man die Wirkung nicht mehr spürt und zwischenzeitlich eine Nacht geschlafen hat. Heute weiß ich, dass diese Annahme falsch war und habe die Gefahr, die von mir ausging nicht wahrgenommen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Drogen beeinflussen das Fahrverhalten, sodass das Fahren unter Drogenkonsum eine Gefahr für sich selbst aber auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Unter dem Einfluss von Cannabis kann sich die Reaktionsfähigkeit, insbesondere in Gefahrensituationen mit hoher Informationsdichte, verlängern, was in solchen Momenten entscheidend sein kann. Außerdem verschlechtert sich die Blendfähigkeit.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis kann, je nach Konsumform, die Droge einen Menschen 72 Stunden und länger nach dem Konsum noch beeinflussen. Jeder Körper ist unterschiedlich und reagiert da unterschiedlich. Am besten ist es deshalb gar keine Drogen zu konsumieren.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Zum einen sind hier ganz klar die physischen Konsequenzen zu nennen. Wenn Cannabis geraucht wird kann dies zu bleibenden Lungenschäden führen. Zum anderen kann regelmäßiger Cannabiskonsum sich auch auf die Psyche auswirken und das Risiko an psychischen Krankheiten zu erkranken erhöhen. Eine weitere große Gefahr bei dem Konsum von Cannabis ist, dass sich eine Abhängigkeit aufbaut.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zunächst war es bei mir reine Neugierde. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, Cannabis konsumiert zu haben. Nachdem ich jedoch 2014 gesehen hatte, wozu regelmäßiges Kiffen führen kann, war ich etwas “abgeschreckt”. Während meiner Arbeit im Sicherheitsdienst hatte ich dann wieder Kontakt zu Konsumenten, deren Persönlichkeit und Lebensstil mich jedoch nicht mehr abschreckten. Die meisten meiner Arbeitskollegen waren etwas älter als ich. Ich begann damals die vielen Ratschläge, die ich von meinen Eltern, meinen Klassenkameraden und Lehrern sowie aus der Gesellschaft allgemein bekommen hatte, in Frage zu stellen. Ich dachte also “Vielleicht ist Cannabis gar nicht so schlimm” oder “Vielleicht ist das, was ich über Cannabis gelernt habe wirklich nur ein Vorurteil”. Aus diesem Grund habe ich Cannabis hin und wieder konsumiert und auch zunächst keine negativen Veränderungen feststellen können.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie hat sich deutlich negativ über meinen Drogenkonsum geäußert. Insbesondere meine Mutter war zu dieser Zeit besorgt um mich und hat mich vor den möglichen Folgen gewarnt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
In der Zeit, in der ich Cannabis konsumiert habe, hatte ich nicht das Gefühl, im Leben richtig voran zu kommen. Mir war klar, dass diese Zeit irgendwann enden würde, da ich mein Studium in absehbarer Zeit beginnen würde. Ich war zu dieser Zeit mit meinem Leben nicht sonderlich zufrieden, hielt es aber auch nicht für sinnvoll, die Dinge, die mich gestört haben, wie z.B. meine Wohnsituation, zu ändern, da sich durch meinen Umzug in eine neue Stadt und den Beginn eines Studiums ohnehin alles verändern würde.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe an dem Programm “Quit the Shit” von der BzgA teilgenommen. Im Austausch mit einer Psychologin habe ich dort über mehrere Monate ein Konsumtagebuch geführt (auch rückwirkend), meinen eigenen Konsum reflektiert und die von mir gemachten Fortschritte in regelmäßig ausgetauscht. Währenddessen hat natürlich auch meine Familie von meinem Entschluss, mit dem Cannabis Rauchen aufzuhören, mitbekommen und mich dabei sehr unterstützt. Auch habe ich mich zur Vorbereitung auf diese MPU an Frau K. gewand, auch um Vermeidungsstrategien zu entwickeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Eine Konsumspitze hatte ich während der Zeit in der ich beim Sicherheitsdienst gearbeitet habe. Diese begann kurz nachdem ich meinen Dienst in diesem Unternehmen begonnen hatte und endete mit dem Beginn meiner bis heute andauernden Abstinenz.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In den meisten Fällen habe ich Cannabis nicht zum Abschlaten benutzt. Ich habe meistens in Gesellschaft konsumiert und habe das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die gemeinsame Aktivität und die Gespräche währenddessen gemocht. Alleine habe ich Cannabis ganz selten konsumiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Im Allgemeinen ist jeder, der Drogen konsumiert gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Als ich das Cannabisrauchen jedoch aufgegeben hatte, habe ich keine Entzugserscheinungen, wie vermehrten Nachtschweiß, Probleme mit dem Einschlafen oder sonstige Veränderungen feststellen können.

29. Waren sie drogenabhängig?
nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte eine Drogenkarriere verhindern können, wenn ich Cannabis niemals probiert hätte. Auch später noch hätte ich die Möglichkeit gehabt, meine Drogenkarriere zu verhindern. Hätte ich den Kontakt zu Drogenkonsumenten konsequent gemieden und auf die Ratschläge meiner Eltern gehört hätte, hätte ich meine Drogenkarriere verhindern können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe erkannt, dass ich meine Ziele besser mit einem abstinenten Leben erreichen kann und dass Cannabis mir dabei im Weg steht. Ich hatte ohnehin nie vor mein Leben lang Cannabis zu rauchen und beabsichtigte, den Konsum mit dem Beginn meines Studiums einzustellen. Durch den Kontakt mit der Polizei habe ich die Umsetzung meiner Abstinenz vorgezogen. Inzwischen habe ich mein Bachelorstudium abgeschlossen und werde im Mai 2022 ins Referendariat starten. Ich arbeite bereits an einer Aachener Schule und bin sehr stolz auf das, was ich bisher erreicht habe. Ich weiß nicht, ob ich das auch geschafft hätte, wenn ich weiterhin Cannabis konsumiert hätte.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe mich direkt als ich von der Polizei angehalten wurde für ein abstinentes Leben entschieden. Die Kontrolle durch die Polizei zählt zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens und erst in diesem Moment habe ich wirklich realisiert, was ich durch meinen Drogenkonsum aufs Spiel setze und habe selbigen daraufhin eingestellt. Ich habe durch diese beängstigende und demütigende Erfahrung eine Aversion gegen Cannabis, richtiggehend sogar eine Angst davor entwickelt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Mein Leben hat sich seit dem Vorfall radikal verändert. Ich habe nun eine feste Beziehung, ein abgeschlossenes Studium und bin angehender Landesbeamter. Zu einem solchen Leben passt einfach kein Drogenkonsum. Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meinem Leben; der Konsum von Cannabis ist etwas, was zu einem Lebensstil gehört, der für immer vorbei ist und darüber bin ich auch nicht traurig. Als Lehrer habe ich eine Vorbildfunktion gegenüber meinen Schülerinnen und Schülern und ich möchte das, was ich mir aufgebaut habe nicht gefährden.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Nach einigen Wochen der Abstinenz habe ich einige positive Veränderungen festgestellt. Ich bin morgens leichter aus dem Bett gekommen, war allgemein motivierter, Dinge anzugehen und habe mich leistungsfähiger gefühlt. Körperlich habe ich keinen Unterschied gemerkt.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Beim Aufhören mit dem Cannabis hat mir sehr das Programm Quit-the-Shit von der BzgA geholfen. Weiterhin habe ich mich auch mit Literatur versorgt, die den Umgang mit Drogen und die Umstellung auf ein abstinentes Leben thematisieren. Auch meine Eltern, die beide beruflich in diesem Bereich tätig sind, haben mich bei meiner Entscheidung sehr unterstützt und standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie hat die Entscheidung, den Cannabiskonsum vollständig und dauerhaft einzustellen, sehr begrüßt. Auch mein Freundeskreis aus Schulzeiten, der immer eine Aversion gegen Drogen hatte, hat diese Nachricht sehr positiv aufgenommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
nein, ich habe den Kontakt, sofern es mir möglich war, sofort eingestellt. Einige der Arbeitskollegen habe ich natürlich während der Arbeit gesehen, privat hatte ich allerdings keinen Kontakt mehr zu ihnen. Heute habe ich zu niemandem aus der Zeit mehr Kontakt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit ich in Aachen lebe habe ich den Kontakt zu Menschen, die Drogen konsumieren konsequent gemieden. Ich habe den Umzug in eine neue Stadt als Anlass genommen, um ein neues Leben zu beginnen und deshalb auch keinen Kontakt mehr zu Konsumenten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte nie wieder Cannabis konsumieren, auch nicht wenn es in Zukunft nicht mehr illegal sein sollte. Den Kontakt zu Konsumenten werde ich weiterhin meiden. Es geht mir mit einem abstinenten Leben besser, meine Freundin, mit der ich seit mittlerweile 4 Jahren zusammen bin, hat mich als strikten Gegner jeglicher Drogen kennengelernt und würde einen Konsum von Cannabis nicht akzeptieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In Zukunft möchte ich strikt abstinent leben. Durch die Aufarbeitung meines Konsumverhaltens weiß ich, dass es mir besser geht, wenn ich nichts konsumiere und welche Gefahren von Drogenkonsumenten im Straßenverkehr ausgehen. Der Straßenverkehr ist ohnehin gefährlich und ich möchte diese Gefahr für mich und für andere nicht noch weiter steigern.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Sollte doch jemals eine Situation entstehen, in der ich potentiell rückfällig werden könnte, werde ich den Kontakt zu meiner Freundin und meiner Familie suchen. Auch weiß ich, dass es keine Schande ist, sich professionelle Hilfe zu suchen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Mein Alkoholkonsum hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Ich trinke noch immer selten Alkohol, im Durchschnitt über die letzten Jahre zwischen vier und sechs mal im Jahr, jedoch nie mehr als ein großes oder zwei kleine Bier.
 
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich noch nie sonderlich gerne gemocht und tue es auch heute nicht. Ich habe deshalb früher nur selten Alkohol konsumiert und so ist es auch heute noch. Einen Absturz oder Filmriss hatte ich nie.
Auch hier könnte die Frage kommen ... "Warum trinken Sie Alkohol, wenn Sie ihn nicht mögen ?" ... daher muss dieser Punkt "neutralisiert" werden.
Schreib einfach ... " Alkohol hat in meinem Leben noch nie eine große Rolle gespielt." ... du trinkst ihn zwar, aber du machst dir nichts daraus du findest einfach keinen Gefallen daran. Somit ist Geschmack oder ein Mögen kein Thema mehr.

Sorry, wenn ich dir mit der Frage auf den Zeiger gehe ... aber es ist halt wichtig. ;)

FB aktualisieren und komplett wieder einstellen ... dann sollten wir durch sein.
 
Danke für deine Hilfe. Du musst dich keinesfalls entschuldigen, ich bin sehr dankbar für deine Hilfe! Ich habe gestern das Geld für die MPU überwiesen und halte euch weiterhin über den Stand der Dinge auf dem Laufenden. :)

LG

F
 
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 25

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): regelmäßig
Datum der Auffälligkeit: 07.08.2016

Drogenbefund
Blutwerte: THC: 3,5 Mikrogramm / L Serum
11-Hydroxy-THC 1,4g/L Serum
THC-Carbonsäure 46,0 Mikrogramm / L Serum
Schnelltest: abgelehnt
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: nein
Verurteilt: eingestellt
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: n
Hab ich abgegeben: j
Hab ich neu beantragt: j
Habe noch keinen gemacht: n

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: j
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: n
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr F. auch in Zukunft erneut ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss des Aktivwirkstoffs THC von Cannabis im öffentlichen Straßenverkehr führen wird (Fähigkeit zum Trennen von Cannabiskonsum und Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von Cannabis)?

Bundesland: NRW

Konsum
Ich konsumiere noch: n
letzter Konsum: 07.08.16

Abstinenznachweis
Haaranalyse: j
Urinscreen: n

Aufarbeitung
Drogenberatung: j
Selbsthilfegruppe (SHG): n
Psychologe: j
Ambulante/stationäre Therapie: n
Keine Ahnung:

MPU
Datum: ?
Welche Stelle (MPI): pima
Schon bezahlt?: n
Schon gehabt?: n
Wer hat das Gutachten gesehen?: ?
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: ?

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: n





1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das muss im in der sechsten Klasse im Rahmen von Suchtprävention in der Schule gewesen sein. (Jeder Schüler hat einen Gegenstand ausgeteilt bekommen und musste erraten, welche Sucht mit diesem Gegenstand verbunden ist. Eine Mitschülerin bekam eine Rasierklinge, die eine Kokainabhängigkeit symbolisieren sollte)

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Das allererste mal konsumiert habe ich um den 20.04.2012. Damals war ich 15 Jahre alt und bei meiner Tante in Ferien und habe, zusammen mit meinem älteren Cousin, das erste mal Cannabis probiert. Jeder von uns hat zwei oder drei mal an einem Joint von einem seiner Schulkameraden gezogen.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nachdem ich das erste mal Cannabis konsumiert hatte, habe ich erstmal die Finger davon gelassen. Das nächste mal probiert habe ich Cannabis im Jahr 2014. Ich war zusammen mit einem Freund bei einem Mitschüler, der schon ein paar Jahre älter war und sehr regelmäßig gekifft hat. Ich habe damals wieder ein paar mal an seinem Joint gezogen, habe mich aber in dem sozialen Umfeld nicht wohl gefühlt und habe den Kontakt fortan gemieden. Ich hatte mein Abitur zwar bereits 2015 abgeschlossen, hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keinen wirklichen Plan wie ich mein weiteres Leben gestalten wollte. Ich habe deshalb im Jahr 2015 zunächst verschiedene Praktika absolviert bis ich endlich zu dem Entschluss gekommen bin, ein Lehramtsstudium in Aachen zu beginnen. Nachdem mein weiterer beruflicher Werdegang feststand, habe ich, im Frühling 2016, einen Job in einem Sicherheitsdienst angenommen, um die Zeit bis zum Beginn meines Studiums zu überbrücken und mir für dasselbe finanzielle Rücklagen aufzubauen. In diesem Job habe ich einige neue Leute kennengelernt, die sehr regelmäßig gekifft haben. Meistens war der Job sehr langweilig und bestand hauptsächlich aus herumsitzen und wach sein. Während dieser Zeit war ich allgemein nicht ausgeglichen und mir hat ein wirkliches Ziel, eine Aufgabe im Leben gefehlt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt zwar schon, dass mein Studium bald beginnen wird, war jedoch “ungeduldig” und habe mich gelangweilt. Währenddessen wurde der Kontakt zu meinen drogenaversen Freunden aus der Schulzeit immer weniger, da die meisten meine Heimatstadt verließen, um ein Studium zu beginnen. Da in meinem “neuen” sozialen Umfeld wesentlich häufiger gekifft wurde, habe ich mich, nach der ersten Phase der Eingewöhnung, nach der Arbeit oder an freien Tagen manchmal mit Kollegen getroffen und wir haben gemeinsam Cannabis konsumiert. Im Durchschnitt ist dies so ein bis drei mal pro Woche vorgekommen. Wenn wir uns getroffen haben, haben wir, je nach Dauer und Anzahl der Anwesenden meistens zwischen 2 und drei Joints gemeinsam geraucht. Das ging dann so weiter, bis ich irgendwann von der Polizei angehalten wurde. Seitdem habe ich nicht mehr gekifft.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol hat in meinem Leben nie eine große Rolle gespielt. Ich habe deshalb früher nur selten Alkohol konsumiert und so ist es auch heute noch. Einen Absturz oder Filmriss hatte ich nie.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke meistens ein bis zwei Tassen Kaffee und rauche 5 - 7 Zigaretten am Tag.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Während der Zeit in der ich Cannabis konsumiert habe, sind mir keine negativen Konsequenzen aufgefallen. Erst nachdem ich mit dem Konsum aufgehört hatte, sind mir einige positive Veränderungen bewusst geworden.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Da mir zu diesem Zeitpunkt die negativen Konsequenzen nicht bewusst waren, habe ich diese auch nicht in meine Konsumentscheidung mit einbezogen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,5g/L
11-Hydroxy-THC 1,4g/L
THC-Carbonsäure 46,0 g/L

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor dem Konsum habe ich insgesamt drei mal konsumiert. Am Mittwoch habe ich mich nach der Arbeit mit einem Arbeitskollegen getroffen und wir haben uns über einen Zeitraum von mehreren Stunden zwei kleine Joints geteilt. Am Donnerstag hatte ich frei und habe mich wieder mit besagtem Arbeitskollegen getroffen als dieser Feierabend hatte. Dort haben wir uns einen Joint geteilt.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich an mehreren Joints mitgeraucht.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Am Freitag, den 05.08.16 war ich bei meinem Cousin in Münster eingeladen. Dort fand eine kleine Feier statt. In dem dortigen sozialen Umfeld wurden keine Drogen konsumiert und auch ich selbst habe an diesem Abend weder Cannabis noch Alkohol konsumiert.
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt, da der eigentlich eingeplante Fahrer krank geworden ist. Ich bin am Abend des 06.08.16 auf besagtem Festival eingetroffen und habe versucht in dem Zelt meiner Arbeitskollegen zu schlafen. Das Festival selbst habe ich nicht besucht, ich war ausschließlich auf dem Campingplatz. Natürlich ist mir das schlafen im Zelt aufgrund der großen Lautstärke um mich herum und auch aufgrund der Menschen, die das Zelt von Zeit zu Zeit betraten oder verließen nicht gelungen. Da ich mich sehr müde gefühlt habe, habe ich versucht dem Einschlafen etwas “nachzuhelfen” indem ich bei mehreren Joints, es waren drei oder vier, die in dem Zelt geraucht wurden, mitgeraucht habe.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Nachdem ich einen Arbeitskollegen und seine Freundin nach Hause gebracht hatte, wollte ich mit dem anderen Arbeitskollegen zu mir fahren. Ich wurde im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle angehalten.

14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich habe zwei Arbeitskollegen und die Freundin eines Arbeitskollegen von einem Festival abgeholt.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Fahrt hatte eine Länge von ungefähr 60km und ich wurde ca. 2km vor meinem Ziel von der Polizei angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn ich bedenke, dass Cannabis bis zu 72h nach dem Konsum noch Einfluss auf das Fahrverhalten haben kann, ist es ist es vermutlich etwa 50 mal oder mehr, den genauen Wert kann ich aber nicht beziffern.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Zu diesem Zeitpunkt gab es für mich keinen Konflikt. Ich war der Überzeugung, dass die Droge keinen Einfluss mehr auf das Verhalten im Straßenverkehr hat, wenn man die Wirkung nicht mehr spürt und zwischenzeitlich eine Nacht geschlafen hat. Heute weiß ich, dass diese Annahme falsch war und habe die Gefahr, die von mir ausging nicht wahrgenommen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Drogen beeinflussen das Fahrverhalten, sodass das Fahren unter Drogenkonsum eine Gefahr für sich selbst aber auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Unter dem Einfluss von Cannabis kann sich die Reaktionsfähigkeit, insbesondere in Gefahrensituationen mit hoher Informationsdichte, verlängern, was in solchen Momenten entscheidend sein kann. Außerdem verschlechtert sich die Blendfähigkeit.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis kann, je nach Konsumform, die Droge einen Menschen 72 Stunden und länger nach dem Konsum noch beeinflussen. Jeder Körper ist unterschiedlich und reagiert da unterschiedlich. Am besten ist es deshalb gar keine Drogen zu konsumieren.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Zum einen sind hier ganz klar die physischen Konsequenzen zu nennen. Wenn Cannabis geraucht wird kann dies zu bleibenden Lungenschäden führen. Zum anderen kann regelmäßiger Cannabiskonsum sich auch auf die Psyche auswirken und das Risiko an psychischen Krankheiten zu erkranken erhöhen. Eine weitere große Gefahr bei dem Konsum von Cannabis ist, dass sich eine Abhängigkeit aufbaut.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zunächst war es bei mir reine Neugierde. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, Cannabis konsumiert zu haben. Nachdem ich jedoch 2014 gesehen hatte, wozu regelmäßiges Kiffen führen kann, war ich etwas “abgeschreckt”. Während meiner Arbeit im Sicherheitsdienst hatte ich dann wieder Kontakt zu Konsumenten, deren Persönlichkeit und Lebensstil mich jedoch nicht mehr abschreckten. Die meisten meiner Arbeitskollegen waren etwas älter als ich. Ich begann damals die vielen Ratschläge, die ich von meinen Eltern, meinen Klassenkameraden und Lehrern sowie aus der Gesellschaft allgemein bekommen hatte, in Frage zu stellen. Ich dachte also “Vielleicht ist Cannabis gar nicht so schlimm” oder “Vielleicht ist das, was ich über Cannabis gelernt habe wirklich nur ein Vorurteil”. Aus diesem Grund habe ich Cannabis hin und wieder konsumiert und auch zunächst keine negativen Veränderungen feststellen können.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie hat sich deutlich negativ über meinen Drogenkonsum geäußert. Insbesondere meine Mutter war zu dieser Zeit besorgt um mich und hat mich vor den möglichen Folgen gewarnt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
In der Zeit, in der ich Cannabis konsumiert habe, hatte ich nicht das Gefühl, im Leben richtig voran zu kommen. Mir war klar, dass diese Zeit irgendwann enden würde, da ich mein Studium in absehbarer Zeit beginnen würde. Ich war zu dieser Zeit mit meinem Leben nicht sonderlich zufrieden, hielt es aber auch nicht für sinnvoll, die Dinge, die mich gestört haben, wie z.B. meine Wohnsituation, zu ändern, da sich durch meinen Umzug in eine neue Stadt und den Beginn eines Studiums ohnehin alles verändern würde.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe an dem Programm “Quit the Shit” von der BzgA teilgenommen. Im Austausch mit einer Psychologin habe ich dort über mehrere Monate ein Konsumtagebuch geführt (auch rückwirkend), meinen eigenen Konsum reflektiert und die von mir gemachten Fortschritte in regelmäßig ausgetauscht. Währenddessen hat natürlich auch meine Familie von meinem Entschluss, mit dem Cannabis Rauchen aufzuhören, mitbekommen und mich dabei sehr unterstützt. Auch habe ich mich zur Vorbereitung auf diese MPU an Frau K. gewand, auch um Vermeidungsstrategien zu entwickeln.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Eine Konsumspitze hatte ich während der Zeit in der ich beim Sicherheitsdienst gearbeitet habe. Diese begann kurz nachdem ich meinen Dienst in diesem Unternehmen begonnen hatte und endete mit dem Beginn meiner bis heute andauernden Abstinenz.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In den meisten Fällen habe ich Cannabis nicht zum Abschlaten benutzt. Ich habe meistens in Gesellschaft konsumiert und habe das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die gemeinsame Aktivität und die Gespräche währenddessen gemocht. Alleine habe ich Cannabis ganz selten konsumiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Im Allgemeinen ist jeder, der Drogen konsumiert gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Als ich das Cannabisrauchen jedoch aufgegeben hatte, habe ich keine Entzugserscheinungen, wie vermehrten Nachtschweiß, Probleme mit dem Einschlafen oder sonstige Veränderungen feststellen können.

29. Waren sie drogenabhängig?
nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hätte eine Drogenkarriere verhindern können, wenn ich Cannabis niemals probiert hätte. Auch später noch hätte ich die Möglichkeit gehabt, meine Drogenkarriere zu verhindern. Hätte ich den Kontakt zu Drogenkonsumenten konsequent gemieden und auf die Ratschläge meiner Eltern gehört hätte, hätte ich meine Drogenkarriere verhindern können.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe erkannt, dass ich meine Ziele besser mit einem abstinenten Leben erreichen kann und dass Cannabis mir dabei im Weg steht. Ich hatte ohnehin nie vor mein Leben lang Cannabis zu rauchen und beabsichtigte, den Konsum mit dem Beginn meines Studiums einzustellen. Durch den Kontakt mit der Polizei habe ich die Umsetzung meiner Abstinenz vorgezogen. Inzwischen habe ich mein Bachelorstudium abgeschlossen und werde im Mai 2022 ins Referendariat starten. Ich arbeite bereits an einer Aachener Schule und bin sehr stolz auf das, was ich bisher erreicht habe. Ich weiß nicht, ob ich das auch geschafft hätte, wenn ich weiterhin Cannabis konsumiert hätte.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Ich habe mich direkt als ich von der Polizei angehalten wurde für ein abstinentes Leben entschieden. Die Kontrolle durch die Polizei zählt zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens und erst in diesem Moment habe ich wirklich realisiert, was ich durch meinen Drogenkonsum aufs Spiel setze und habe selbigen daraufhin eingestellt. Ich habe durch diese beängstigende und demütigende Erfahrung eine Aversion gegen Cannabis, richtiggehend sogar eine Angst davor entwickelt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Mein Leben hat sich seit dem Vorfall radikal verändert. Ich habe nun eine feste Beziehung, ein abgeschlossenes Studium und bin angehender Landesbeamter. Zu einem solchen Leben passt einfach kein Drogenkonsum. Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meinem Leben; der Konsum von Cannabis ist etwas, was zu einem Lebensstil gehört, der für immer vorbei ist und darüber bin ich auch nicht traurig. Als Lehrer habe ich eine Vorbildfunktion gegenüber meinen Schülerinnen und Schülern und ich möchte das, was ich mir aufgebaut habe nicht gefährden.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Nach einigen Wochen der Abstinenz habe ich einige positive Veränderungen festgestellt. Ich bin morgens leichter aus dem Bett gekommen, war allgemein motivierter, Dinge anzugehen und habe mich leistungsfähiger gefühlt. Körperlich habe ich keinen Unterschied gemerkt.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Beim Aufhören mit dem Cannabis hat mir sehr das Programm Quit-the-Shit von der BzgA geholfen. Weiterhin habe ich mich auch mit Literatur versorgt, die den Umgang mit Drogen und die Umstellung auf ein abstinentes Leben thematisieren. Auch meine Eltern, die beide beruflich in diesem Bereich tätig sind, haben mich bei meiner Entscheidung sehr unterstützt und standen mir immer mit Rat und Tat zur Seite.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie hat die Entscheidung, den Cannabiskonsum vollständig und dauerhaft einzustellen, sehr begrüßt. Auch mein Freundeskreis aus Schulzeiten, der immer eine Aversion gegen Drogen hatte, hat diese Nachricht sehr positiv aufgenommen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
nein, ich habe den Kontakt, sofern es mir möglich war, sofort eingestellt. Einige der Arbeitskollegen habe ich natürlich während der Arbeit gesehen, privat hatte ich allerdings keinen Kontakt mehr zu ihnen. Heute habe ich zu niemandem aus der Zeit mehr Kontakt.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit ich in Aachen lebe habe ich den Kontakt zu Menschen, die Drogen konsumieren konsequent gemieden. Ich habe den Umzug in eine neue Stadt als Anlass genommen, um ein neues Leben zu beginnen und deshalb auch keinen Kontakt mehr zu Konsumenten.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich möchte nie wieder Cannabis konsumieren, auch nicht wenn es in Zukunft nicht mehr illegal sein sollte. Den Kontakt zu Konsumenten werde ich weiterhin meiden. Es geht mir mit einem abstinenten Leben besser, meine Freundin, mit der ich seit mittlerweile 4 Jahren zusammen bin, hat mich als strikten Gegner jeglicher Drogen kennengelernt und würde einen Konsum von Cannabis nicht akzeptieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In Zukunft möchte ich strikt abstinent leben. Durch die Aufarbeitung meines Konsumverhaltens weiß ich, dass es mir besser geht, wenn ich nichts konsumiere und welche Gefahren von Drogenkonsumenten im Straßenverkehr ausgehen. Der Straßenverkehr ist ohnehin gefährlich und ich möchte diese Gefahr für mich und für andere nicht noch weiter steigern.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch schließe ich einen Rückfall aus. Sollte doch jemals eine Situation entstehen, in der ich potentiell rückfällig werden könnte, werde ich den Kontakt zu meiner Freundin und meiner Familie suchen. Auch weiß ich, dass es keine Schande ist, sich professionelle Hilfe zu suchen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Mein Alkoholkonsum hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Ich trinke noch immer selten Alkohol, im Durchschnitt über die letzten Jahre zwischen vier und sechs mal im Jahr, jedoch nie mehr als ein großes oder zwei kleine Bier.
 
Super, ich persönlich habe deinem FB nichts mehr hinzuzufügen.
Du darfst deinen FB somit sinngemäß verinnerlichen :smiley252: ... aber auf keinen Fall auswendig lernen.

So ca, eine Woche vor deinem MPU, meldest du dich bitte nochmal.
 
Hallo Freunde, ich habe heute mit pima telefoniert und sie haben mir als mögliche Termine den kommenden Mittwoch, also schon übermorgen :eek: oder Mittwoch in einem Monat vorgeschlagen. Eigentlich fühle ich mich auf die MPU recht gut vorbereitet. Ich habe heute nochmal einen Termin bei der Verkehrspsychologin und werde mir ihren Rat einholen, bin aber trotzdem schon jetzt sehr sehr aufgeregt. Heute Abend gebe ich bescheid, zu welchem der beiden Termine ich die MPU antreten werde.
@Max Ich habe bereits Traubenzucker auf die Einkaufsliste gesetzt ;)

LG
F
 
@Max Ich habe bereits Traubenzucker auf die Einkaufsliste gesetzt
Super, dann kennst du ja meinen üblichen "Abschlusstext" . ;)

Aber trotzdem ...

halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)

Wenn du dich gut vorbereitet fühlst und alles ok ist, dann zieh den Kram einfach durch. Wenn du in einem Monat später zur MPU möchtest, dann bist du genauso aufgeregt ... aber das ist völlig normal.
Sei selbstbewusst, rede mit dem Typ im Spiegel ... und sage dem ... ich schaffe das ... ich schaffe das ... das Ende wird erfolgreich sein. :smiley711:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also Freunde, ich war heute bei Pima und wenn die Laborergebnisse iO sind wird mein GA positiv! Und das obwohl ich vergessen habe den Traubenzucker zu essen für den ich gestern extra noch in die Apotheke gefahren bin.
Alle waren recht nett und beim Psycho hat man richtig gemerkt, dass er Lust hatte mir ein positives GA zu geben. Bei zwei von drei Leistungstests habe ich sogar über 90 Punkte geholt.
Ihr hört wieder von mir wenn ich das GA im Briefkasten habe.

Lg
F
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hast du ja alles richtig gemacht, dass hört sich alles ganz gut an und ich freue mich für dich. :smiley711:
 
So liebe Freunde, ich hatte endlich das positive GA im Briefkasten und habe es geschwärzt. Mir haben die GA der anderen immer sehr geholfen und ich hoffe, dass mein GA anderen auch helfen kann. Falls ich was zu schwärzen vergessen haben sollte, bitte sofort Bescheid geben oder kurzfristig das ganze GA offline nehmen. Ich werde versuchen, das GA auch in dem Thread zu verlinken, in dem die ganzen GA gesammelt werden, wenn ich das nicht hinbekomme muss einer der Mods mir helfen.

LG und nochmal vielen Dank
F


Gutachten gelöscht da der Klarname lesbar war *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und noch was bei deinem Screening während der Mpu steht unter deinen Ergebnissen kleingedruckt…
Fentanyl, Buprenorphin, Tilidin und Tramadol.
Wurde da jetzt explizit drauf getestet oder steht das da standardmäßig immer drauf?

Seh das so zum ersten Mal in einem GA

Lg und Glückwunsch und allzeit gute Fahrt :)
 
Hallo Ferdward,

das Gutachten musste ich leider löschen da dein Nachname an einer Stelle lesbar war (danke an Anton für den Hinweis).
Es wäre ganz lieb von dir wenn du das Ga noch einmal einstellen würdest nachdem du deinen Namen geschwärzt hast - vielen Dank :)
 
@Anton @Nancy Vielen Dank für euren Hinweis!

@Anton bezüglich des Kleingedruckten habe ich keine Ahnung. Ich gehe mal davon aus, dass das da immer steht, habe aber auf die Schnelle auch nicht gefunden worauf sich die Fußnote bezieht. Ich hatte mit diesen Stoffen auf jeden Fall nie was am Hut und gehe auch davon aus, dass die da nicht drauf getestet haben.

Anhängend nochmal das nachgeschwärzte GA.
 

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