Also, ich erklär dir mal was ich mit meinen Fragen erreiche wollte:
Was war das Konsummotiv? Bitte ehrlich beantworten
Die Frage kam deswegen, da, um mit kontrolliertem Kiffen durchzukommen, kein Missbrauch stattfinden durfte. Missbrauch ist es auch, wenn du damit Probleme/negative Gefühle verdrängst.
Ich war neu in der Stadt München angekommen mit meinem Freund und er war schon länger Konsument. Er hat es mir gezeigt und ich fand es ganz schön, weil man sich frei fühlt und so haben wir die Stadt gemeinsam erkundet an Wochenenden.
Das wird als Konsummotiv nicht reichen und du wirst noch tiefer in dich gehen müssen. Aber das wird dann im richtigen Fragebogen drankommen. Hier würde ich ganz lieb
@Nancy und/oder
@Max bitten, ihre Meinung abzugeben, inwieweit dieser auch auf KK zutrifft.
Wurdest du am nächsten Tag oder ein paar Stunden (vermutlich nachts) danach erwischt?
Ja, ein paar Stunden nach dem Konsum wurden wir mit dem E-Scooter als wir eine kleine Runde „um den Block“ fahren wollten aufgehalten. Zu dem Moment hatte ich nicht nachgedacht, dass das verboten ist und sehr gefährlich ist, weil ich nicht daran gedacht habe, dass eine EScooter zu Kraftfahrzeugen gehört.
Auch hier musst du glaubhaft erklären können, wie es dazu kam, da du ja bewusst mit Drogen im Blut am Straßenverkehr teilgenommen hast. Hättest du z.B. eine Nacht drüber geschlafen und wärst am Nächsten Morgen gefahren wäre das einfacher, aber nach Trennungsvermögen, besonders für eine Belanglose Fahrt, klingt das nicht. Macht das KK nicht einfacher.
Ich habe schon viele betrunkene Leute auch fahren gesehen und dachte mir nichts dabei.
Vorsicht mit Bagatellisierung/Schuldabgabe. Du wurdest erwischt und du musst dafür geradestehen.
Wie war das Konsummuster? Wie oft und wie lange kiffst du schon?
Ich habe bis Februar dieses Jahres gekifft seit ca. November 2020.
Am Anfang war es nur 1x im Monat oder sowas. Nachdem ich etwas mehr Geld bekam haben wir es hald ca. jedes Wochenende gemacht.
Auch hier wird das schwierig werden. Es gibt sogenannte Beurteilungskriterien (BUK)
Die gehen von D1-D7. Meines Wissens nach fängt jeder Gutachter mit D1(Drogensucht) an, und stuft im Gespräch dann immer weiter runter, wenn es die Antworten hergeben. Solltest du in D3 fallen (Drogengefährdung), hast du keine Chance mit KK Durchzukommen. Meiner Wissens kann man es ab D4 schaffen.
Ich habe mal einige Beiträge aus anderen Portalen gesammelt die auf Kriterien näher eingehen.
Gelegentlicher Cannabiskonsum fällt unter die Hypothese D 4, wenn ausschließlich nur Cannabis, also keine anderen Drogen konsumiert wurden. (der Konsum nicht regelmäßig (mehrfach wöchentlich) oder gewohnheitsmäßig stattfand, und nicht mehr wie 0,25-0,5g Haschisch, oder 1-2g Marihuana geraucht wurde, bzw nicht mehr als 5g Haschisch erworben wurde, so dass von einer Vorratshaltung ausgegangen werden kann...) Hier ist dem Proband die Möglichkeit des KK´s gegeben.
Das Problem ist, dass du geschrieben hast, dass du jedes Wochenende gekifft hast. Das kann/sollte eigentlich unter gewohnheitsmäßigen konsum fallen. Natürlich ein Problem wenn du in die Kategorie D4 willst/musst.
Ein weiteres Zitat für D4:
Weitere Indikatoren umfassen den unproblematischen Konsum, Einstellung und Umgang mit der Droge, die zb auch keine nachlassende Wirkung, oder Steigerung der Konsummenge, kein Eigenanbau, keine atypischen Rauschverläufe, Verharmlosung etc betrifft.
Gehe mal in dich und überprüfe, ob dort etwas auf ich zutrifft. Falls ja wird es nicht einfacher mir KK durchzukommen.
Da vor D4 auch noch D3 kommt, weise ich dich auf ein weiteres Zitat hin diesmal ein direktes Zitat aus den BUK:
Der Klient verfügte noch über die Kompetenz,, auf negative Konsequenzen seines Drogenkonsums zu reagieren.
Natürlich blöd, dass du nach dem Vorfall mit der Polizei, welcher eigentlich zumindest ein Weckruf sein sollte, noch weiter bis Februar konsumiert hast. Da wird der Gutachter stutzig werden. Und wie gesagt, das ist ein Kriterium für
D3.
Was hast du für die Aufarbeitung gemacht?
Ich habe mich von meinem Freund getrennt und mich von jeglichen Kontakte, die damit zu tun haben distanziert.
Ich hoffe mit distanziert meinst du du hast keinen Kontakt mehr.
Zusätzlich habe ich mich informiert, wie lange Cannabis dich in jeglicher Hinsicht beeinträchtigen kann und wie lange man Kraftfahrzeuge nicht führen darf.
Hier musst du dich echt gut auskennen, bezüglich Wirkstoffmenge, Abbau, Toleranz etc. da das KK voraussetzt, dass du dir vollkommen im Klaren über die Wirkung bist, damit du auch wirklich nicht aus versehen am Verkehr teilnimmst
Was kann ich noch tun?
Ich habe mich meiner Familie geöffnet und bekomme von dieser Seite sehr viel Unterstützung, dass es nicht wieder zu soetwas kommt.
Auch hier scheint es, dass du das erst mit Beendigung des Konsums geschafft hast, was als negative Wirkung des Cannabis gedeutet werden kann.
Ich habe nicht vor, wieder zu konsumieren. Aber wenn ich mal mehrere Wochen Urlaub habe, kann es sein, dass ich mal auf einer Feier mit Freunden einen Joint konsumiere. In dem Fall werde ich sicherlich nicht Autofahren oder sonstiges; Ich warte mind. 4 Tage ab und nutze solange die Tram/SBahn/Ubahn.
Du musst dir klare Regeln setzten, sprich planen wann du konsumierst, dass du nicht unvorhergesehen Autofahren wirst. Also m.E. kommt es nicht gut, wenn du dich auf spontanen Konsum einlässt.
Wie hoch war dein Bußgeld bzw. wurde es als Straftat oder Owi ermittelt?
Das Bußgeld betrug 750€; Ich habe das von meinem Freund auch bezahlt, daher waren es 1500€
Das klingt sehr nach Owi.
Hallo vielen Dank für deine Hilfe.
Gerne
Ich wohne alleine derzeit und habe Miete usw. alles selbst zu tragen.
Hast du denn ein festes Arbeitsverhältnis?
Ich möchte nicht so enden wie meine leiblichen Eltern (Mutter drogensüchtig; Vater Alkohol) und das habe ich auch nicht vor.
Ist die Drogensucht deiner Mutter/deines Vaters aktenkundig? Das könnte für dich ein Problem werden. Jedoch kommst du aus eine Pflegefamilie, da bin ich mir nicht sicher inwieweit das das Gutachten beeinflusst.
Wenn die MPU Profis hier im Forum etwas an meinem Beitrag bemängeln/beitragen wollen nehme ich sehr gerne Kritik an.
Also alles in allem finde ich es wird sehr sehr sehr sehr schwer mit KK durchzukommen. Ich will dich natürlich nicht demoralisieren sondern dir im besten Fall das Geld für eine erfolglose MPU Sparen. Solltest du durchfallen mit KK wirst du vermutlich auf Abstinenz plädieren, was dann die Kosten für AN und eine zweite MPU beinhaltet. Würde mich freuen wenn du dir vielleicht mal etwas Gedanken machst, wir helfen dir wirklich gerne aber müssen auch realistisch sein. Hauptsache dranbleiben, du schaffst das