Hallo,
mein Name ist Hans(frei erfunden) und ich bin 20 1/2 Jahre alt.
Ich habe meinen Führerschein seit meinem 17. Geburtstag. Seit 2 Jahren habe ich mein eigenes Auto, die Probezeit habe ich mit Bravur bestanden. Seitdem bin ich mit zwei Delikten auffällig geworden.
1. Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 anstatt 0,0 Promille) im Winter 2013 -> 3 Punkte nach altem Katalog, 1 nach dem neuen.
2. Gefährdung des Straßenverkehrs (mit fast 100km/h innerorts an der Polizei vorbei, ohne (!) Messung, Polizist sagte ich hätte die Kontrolle über mein Fahrzeug verloren und hätte dadurch meine Beifahrerin gefährdet) im Sommer 2014 -> dann im Februar 2015 vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis und Verhandlung im März 2015. Ergebnis: Verurteilung wg. fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs 6 Monate Sperre. Das Gerichtsurteil bescheinigt meine Einsichtigkeit.
Keine weiteren Auffälligkeiten. In meinem Leben bin ich bereits 50.000km gefahren.
Mein Problem ist nicht mein Fahrstil generell(ich fahre sehr vorrausschauend, spritsparend und sicher), sondern das ich zwischendurch einfach "Aussetzer" habe, in denen ich alles ausblende und "Vollgas gebe", weil die Freude am (schnellen) Fahren in diesen Momenten überwiegt. Nach 2-5 KM fahre ich dann wieder normal. Dies passiert aber ausschließlich wenn wenig bis garnichts auf den Straßen los ist und ich eine überschwängliche Laune habe.
Ich habe schonmal angefangen, die Fragebögen auszufüllen. Ist noch nicht vollständig, werde dieses heute/die Tage ergänzen. Wollte es einfach schonmal posten, vielleicht geht meine Art und Weise zu schreiben bzw. meine Erklärungen in die falsche Richtung.
FB Verkehr/Straftaten
Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 20
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.08.2014
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein
Bundesland:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, 3 Punkte nach alten Bußgeldkatalog im Winter 2013. Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer(0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze) -> 1 Punkt nach neuem Katalog verjährt in ca. 6 Monaten
Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: in Überlegung
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
MPU
Datum: steht nicht fest
Welche Stelle (MPI): steht nicht fest
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: n.v.
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: n.v
Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: siehe „Führerscheinstelle; Sonstige Verstöße oder Straftaten“
Allgemeine Fragen
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Mit 15 bzw. 16. gab es 2 Auffälligkeiten/Ermittlungen wegen Verstößen auf dem Mofa, diese wurden aber beide fallen gelassen/eingestellt.
Mit dem Auto insgesamt 2, wobei der letztere zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte.
2. Was waren das für Verstöße?
Der erste Verstoß war Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze)
Der zweite Verstoß, welcher zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte lautete „Gefährung des Straßenverkehrs“.
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Der erste Verstoß war am Abends am xx.xx.2013 gegen 23 Uhr. Zuvor war ich bei meiner Freundin und habe gemeinsam mit ihr ca. 20 Uhr gegessen und habe dazu ein Bier(0,5L) getrunken – anschließend haben wir einen Film geguckt und ich bin dabei irgendwann eingeschlafen. Als ich gegen 22:30 aufgewacht bin und eine Rauchen wollte, stellte ich fest das ich keine Zigaretten mehr hatte. Also entschloss ich zur nächsten Tankstelle zu fahren um dort Zigaretten zu holen. Meinen vorherigen Alkoholkonsum war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Der Weg zur Tankstelle (ca. 5 KM) verlief reibungslos. Auf dem Rückweg passierte es dann: Ich befuhr eine Landstraße(100KM/H) welche hinter einer Kurve in eine 30iger Zone(in der auf der rechten und linken Seite „Verkehrsbremser“ aufgestellt waren). Ich kenne diese Stelle sehr genau und weiß das hier schon oft Unfälle passiert sind und bremse normalerweise frühzeitig ab. Doch an diesem Abend fuhr ich sehr leichtsinnig, möglicherweise aufgrund einer Enthemmung durch den Alkohol und bremste nicht, sondern ließ das Fahrzeug einfach ausrollen. Als ich mit zu hoher Geschwindigkeit um die Ecke rollte, sah ich in etwa 15 Meter Entfernung ein Polizeiauto sowie Gegenverkehr, beide warteten auf ihrer Seite hinter dem „Verkehrsbremser“, offenbar waren sich beide Partein unschlüssig, wer zuerst fährt. Ich machte sofort eine Vollbremsung, doch leider schien für mich im ersten moment Auffahren auf den Polizeiwagen unausweichlich. Gott sei dank, bewegte sich keines der beiden Autos, sodass ich dem Polizeiwagen ausweichen bzw. überholen konnte. Es war wirklich nur ein Zufall das sich keins der Autos von seinem Platz bewegt hat, ansonsten wäre das ganze schlimmer ausgegangen. Schwer geschockt hielt ich ca. 20 Meter später, woraufhin nach kurzer Zeit die Polizei neben meinem Auto stand und eine Kontrolle einleitete. Ich war anfangs sehr uneinsichtig, schob das ganze auf die blöde Verkehrssituation(100km/h -> 30 km/h) und den nassen Fahrbahnbelag. Das Pusten ergab einen Promillewert von 0,28. Die Beamten nahmen mich zurecht mit aufs Präsidium und führten eine Atemalkoholmessung durch welche einen Promillewert von 0,22 aufwies. Das war natürlich zu viel da für mich 0,0 Promille galt.
Der zweite Verstoß laut „Gefährdung des Straßenverkehrs“. Am xx.xx.2014 gegen 19 Uhr, war ich auf dem Weg von meiner Mutter zu meiner Freundin. Meine Freundin war meine Beifahrerin. Die Wegstrecke sind etwa 2 Kilometer. Das Wetter war gut, es war nichts los auf den Straßen und ich dachte mir nichts dabei ein schneller zu fahren als erlaubt, etwa 500 Meter vor Ankunft befuhr ich innerorts mit fast 100km/h eine gerade Straße. Als ich am Straßenrand zwei Polizeibeamte feststellt, bremste ich erst ab. In diesem Moment wurde ich mir meiner stark überhöhten Geschwindigkeit erst bewusst – doch ich hatte Angst angehalten zu werden und gab wieder Gas. Als ich auf Höhe der Polizeibeamten ein großes Schlagloch überfuhr, hob mein Fahrzeug aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit leicht ab – ein Glück das ich nicht ins Schleudern gekommen bin. Ich hatte meine eigene Geschwindigkeit stark unterschätzt. Ein paar hundert Meter später bog ich ab und parkte ich in einer Seitenstraßen und machte mich zu Fuß auf den Weg Freundin. Nach ca. einer Stunde entschied ich mich dafür, mein Auto zu holen um dieses vor die Türe meiner Freundin zu parken. Nach nicht einmal hundert Meter kamen mir die Polizeibeamten entgegen und hielten mich an. Sie wiesen mich auf meine stark überhöhte Geschwindigkeit hin, welche ich natürlich abstritt. „Alles wäre ganz normal gewesen“, sagte ich. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt keiner Schuld bewusst. Die Polizeibeamten notierten den Sachverhalt und nahmen bei Personalien auf. Nach etwa 20 Minuten durfte ich dann weiter fahren.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Zu viele Momente in denen die Freunde am (schnellen) Fahren meinem Bewusstsein für Gefahren überwiegt. Beim ersten Verstoß war ich zudem unaufmerksam und alkoholisiert(wenn auch leicht). Bei beiden Verstößen habe ich die Situation vollkommen falsch eingeschätzt und die Gefahren nicht wahrgenommen bzw. ausgeblendet.
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Beim ersten Verstoß wollte ich einfach schnell nach Hause, es nachts und somit war nichts los auf den Straßen und wurde deshalb leichtsinnig. Dass die Straßen nass sind habe ich dabei einfach ignoriert.
Beim zweiten Verstoß war ebenfalls nichts los auf den Straßen, bei meiner Freundin gab es Essen und wir wollten pünktlich sein. Das Wetter war schön und ich hatte gute Laune.
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit hätte ich einen schlimmen Unfall bauen können, bei dem Unschuldige Menschen verletzt, wenn nicht gar getötet worden wären.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich war in vielen Momenten leichtsinnig und rücksichtslos unterwegs und habe die Gefahren falsch eingeschätzt oder ausgeblendet. Ich habe dann meine Freude am Fahren über die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gestellt. Das war Egoistisch. Ich fühlte mich einfach zu sicher am Steuer, weil bisher immer „alles gut gegangen ist“.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Viel Glück.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich fahre fast 25.000km im Jahr, normalerweise fahre ich sehr vorrausschauend – gebe anderen Leuten die Vorfahrt, bremse frühzeitig bzw. lasse das Auto frühzeitig ausrollen, versuche im Verkehr „mit zu schwimmen“. Ich habe sogar riesen Freude daran, sehr spritsparend zu fahren. Ich war sogar richtig stolz auf meinen niedrigen Durchschnittsverbrauch. Aber manchmal hatte ich einfach Momente, in dem ich „ohne Hirn“ gefahren bin. Mein Gehirn schaltet irgendwie ab, blende die Gefahren aus und fahre zu schnell.
Ich war naiv, ich habe in diesen Situationen immer geglaubt mein Fahrzeug voll unter Kontrolle zu haben.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich habe die Vorwürfe immer abgestritten und war sehr uneinsichtig. Ich wollte die Wahrheit nicht anerkennen. Ich dachte „was wollen die von mir, ich hab doch garnichts gemacht!“
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Zuerst habe ich mir geschworen nie wieder Alkoholisiert ein Fahrzeug zu führen, auch wenn man nichts für Alkohol spürt – man ist einfach viel enthemmt und nimmt die Gefahren nicht wahr. Und daran habe ich mich bisher gehalten. Nach dem ersten Verstoß bin ich dann einige Zeit lang extrem vorsichtig gefahren, weil ich wusste, durch meinen Fahrstil einen „Beinahe-Unfall“ provoziert habe. Ich hatte lange Zeit Gewissensbisse, weil ich mir ausgemalt habe was alle hätte passieren können und mir bewusst geworden ist was für ein Glück ich und alle anderen beteiligten doch gehabt haben. Doch nach einigen Monaten, in denen wieder „alles gut gegangen ist“ – fühlte ich mich wieder zu sicher und es fingen wieder an in bestimmen Situationen, leichtsinnig zu fahren. Ich dachte mir dann „och es schadet doch nicht zu schnell zu fahren, was soll schon passieren“
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Nichts konkretes. Ich dachte mir es sind ja nur 3 Punkte, das ist ja nichts. Ich fahr jetzt einfach vorsichtiger und gut ist.
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich habe die Vorsätze dummerweise nicht wichtig gehalten und habe mir ehrlich gesagt keine weiteren Gedanken darüber gemacht.
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Ich hatte schon oft das Problem in manchen Situationen zu „übertreiben“. Anschließend habe ich dieses Verhalten meistens bereut.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich muss diese „Aussetzer“ endgültig vermeiden. Ich möchte das sich meine Passagiere sicher fühlen. Ich möchte das sich kein Aussenstehender durch mein Fahrverhalten gestört fühlt oder Gefährdet wird.
Dazu muss ich die Auslöser für diese Momente bzw. Situatione erkennen und mich in diesem Moment dann selber darüber bewusst zu machen, dass mein Vorhaben/meine Idee schnell zu fahren falsch und gefährlich ist.
Die Hauptauslöser dieser Momente/Situationen waren immer leere Straßen bzw. wenig Verkehr und das Gefühl das Auto voll unter Kontrolle zu haben. Nachts habe ich meinen Fahrstil beispielsweise mit: „es ist ja niemand auf den Straßen den ich Gefährden könnte“, gerechtfertigt.
16. Was ist daran anders?
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Vorrausschauend fahren und jeden unglücklichen Umstand mit einplanen. Sich nicht von Gefühlen und äußeren Einflüssen ablenken lassen.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Erschwerend kommt hinzu das bei der Polzeikontrolle des zweiten Vergehens eine Kamera (GoPro) sichergestellt wurde, auf dieser waren 4 oder 5 Videos welche zu schnelles fahren zeigten. Ich bin hierbei aber nicht als Fahrer zu sehen. Die Videos waren auch nicht Teil der Gerichtsverhandlung, der Richter hat diese nur beiläufig erwähnt. Jedoch vermute ich das der Gutachter diese Videos/Informationen in seinen Akten haben wird. Wie soll ich hier reagieren?
Gruß
mein Name ist Hans(frei erfunden) und ich bin 20 1/2 Jahre alt.
Ich habe meinen Führerschein seit meinem 17. Geburtstag. Seit 2 Jahren habe ich mein eigenes Auto, die Probezeit habe ich mit Bravur bestanden. Seitdem bin ich mit zwei Delikten auffällig geworden.
1. Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 anstatt 0,0 Promille) im Winter 2013 -> 3 Punkte nach altem Katalog, 1 nach dem neuen.
2. Gefährdung des Straßenverkehrs (mit fast 100km/h innerorts an der Polizei vorbei, ohne (!) Messung, Polizist sagte ich hätte die Kontrolle über mein Fahrzeug verloren und hätte dadurch meine Beifahrerin gefährdet) im Sommer 2014 -> dann im Februar 2015 vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis und Verhandlung im März 2015. Ergebnis: Verurteilung wg. fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs 6 Monate Sperre. Das Gerichtsurteil bescheinigt meine Einsichtigkeit.
Keine weiteren Auffälligkeiten. In meinem Leben bin ich bereits 50.000km gefahren.
Mein Problem ist nicht mein Fahrstil generell(ich fahre sehr vorrausschauend, spritsparend und sicher), sondern das ich zwischendurch einfach "Aussetzer" habe, in denen ich alles ausblende und "Vollgas gebe", weil die Freude am (schnellen) Fahren in diesen Momenten überwiegt. Nach 2-5 KM fahre ich dann wieder normal. Dies passiert aber ausschließlich wenn wenig bis garnichts auf den Straßen los ist und ich eine überschwängliche Laune habe.
Ich habe schonmal angefangen, die Fragebögen auszufüllen. Ist noch nicht vollständig, werde dieses heute/die Tage ergänzen. Wollte es einfach schonmal posten, vielleicht geht meine Art und Weise zu schreiben bzw. meine Erklärungen in die falsche Richtung.
FB Verkehr/Straftaten
Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 20
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.08.2014
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein
Bundesland:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, 3 Punkte nach alten Bußgeldkatalog im Winter 2013. Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer(0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze) -> 1 Punkt nach neuem Katalog verjährt in ca. 6 Monaten
Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: in Überlegung
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
MPU
Datum: steht nicht fest
Welche Stelle (MPI): steht nicht fest
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: n.v.
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: n.v
Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: siehe „Führerscheinstelle; Sonstige Verstöße oder Straftaten“
Allgemeine Fragen
1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Mit 15 bzw. 16. gab es 2 Auffälligkeiten/Ermittlungen wegen Verstößen auf dem Mofa, diese wurden aber beide fallen gelassen/eingestellt.
Mit dem Auto insgesamt 2, wobei der letztere zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte.
2. Was waren das für Verstöße?
Der erste Verstoß war Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze)
Der zweite Verstoß, welcher zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte lautete „Gefährung des Straßenverkehrs“.
3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Der erste Verstoß war am Abends am xx.xx.2013 gegen 23 Uhr. Zuvor war ich bei meiner Freundin und habe gemeinsam mit ihr ca. 20 Uhr gegessen und habe dazu ein Bier(0,5L) getrunken – anschließend haben wir einen Film geguckt und ich bin dabei irgendwann eingeschlafen. Als ich gegen 22:30 aufgewacht bin und eine Rauchen wollte, stellte ich fest das ich keine Zigaretten mehr hatte. Also entschloss ich zur nächsten Tankstelle zu fahren um dort Zigaretten zu holen. Meinen vorherigen Alkoholkonsum war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Der Weg zur Tankstelle (ca. 5 KM) verlief reibungslos. Auf dem Rückweg passierte es dann: Ich befuhr eine Landstraße(100KM/H) welche hinter einer Kurve in eine 30iger Zone(in der auf der rechten und linken Seite „Verkehrsbremser“ aufgestellt waren). Ich kenne diese Stelle sehr genau und weiß das hier schon oft Unfälle passiert sind und bremse normalerweise frühzeitig ab. Doch an diesem Abend fuhr ich sehr leichtsinnig, möglicherweise aufgrund einer Enthemmung durch den Alkohol und bremste nicht, sondern ließ das Fahrzeug einfach ausrollen. Als ich mit zu hoher Geschwindigkeit um die Ecke rollte, sah ich in etwa 15 Meter Entfernung ein Polizeiauto sowie Gegenverkehr, beide warteten auf ihrer Seite hinter dem „Verkehrsbremser“, offenbar waren sich beide Partein unschlüssig, wer zuerst fährt. Ich machte sofort eine Vollbremsung, doch leider schien für mich im ersten moment Auffahren auf den Polizeiwagen unausweichlich. Gott sei dank, bewegte sich keines der beiden Autos, sodass ich dem Polizeiwagen ausweichen bzw. überholen konnte. Es war wirklich nur ein Zufall das sich keins der Autos von seinem Platz bewegt hat, ansonsten wäre das ganze schlimmer ausgegangen. Schwer geschockt hielt ich ca. 20 Meter später, woraufhin nach kurzer Zeit die Polizei neben meinem Auto stand und eine Kontrolle einleitete. Ich war anfangs sehr uneinsichtig, schob das ganze auf die blöde Verkehrssituation(100km/h -> 30 km/h) und den nassen Fahrbahnbelag. Das Pusten ergab einen Promillewert von 0,28. Die Beamten nahmen mich zurecht mit aufs Präsidium und führten eine Atemalkoholmessung durch welche einen Promillewert von 0,22 aufwies. Das war natürlich zu viel da für mich 0,0 Promille galt.
Der zweite Verstoß laut „Gefährdung des Straßenverkehrs“. Am xx.xx.2014 gegen 19 Uhr, war ich auf dem Weg von meiner Mutter zu meiner Freundin. Meine Freundin war meine Beifahrerin. Die Wegstrecke sind etwa 2 Kilometer. Das Wetter war gut, es war nichts los auf den Straßen und ich dachte mir nichts dabei ein schneller zu fahren als erlaubt, etwa 500 Meter vor Ankunft befuhr ich innerorts mit fast 100km/h eine gerade Straße. Als ich am Straßenrand zwei Polizeibeamte feststellt, bremste ich erst ab. In diesem Moment wurde ich mir meiner stark überhöhten Geschwindigkeit erst bewusst – doch ich hatte Angst angehalten zu werden und gab wieder Gas. Als ich auf Höhe der Polizeibeamten ein großes Schlagloch überfuhr, hob mein Fahrzeug aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit leicht ab – ein Glück das ich nicht ins Schleudern gekommen bin. Ich hatte meine eigene Geschwindigkeit stark unterschätzt. Ein paar hundert Meter später bog ich ab und parkte ich in einer Seitenstraßen und machte mich zu Fuß auf den Weg Freundin. Nach ca. einer Stunde entschied ich mich dafür, mein Auto zu holen um dieses vor die Türe meiner Freundin zu parken. Nach nicht einmal hundert Meter kamen mir die Polizeibeamten entgegen und hielten mich an. Sie wiesen mich auf meine stark überhöhte Geschwindigkeit hin, welche ich natürlich abstritt. „Alles wäre ganz normal gewesen“, sagte ich. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt keiner Schuld bewusst. Die Polizeibeamten notierten den Sachverhalt und nahmen bei Personalien auf. Nach etwa 20 Minuten durfte ich dann weiter fahren.
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Zu viele Momente in denen die Freunde am (schnellen) Fahren meinem Bewusstsein für Gefahren überwiegt. Beim ersten Verstoß war ich zudem unaufmerksam und alkoholisiert(wenn auch leicht). Bei beiden Verstößen habe ich die Situation vollkommen falsch eingeschätzt und die Gefahren nicht wahrgenommen bzw. ausgeblendet.
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Beim ersten Verstoß wollte ich einfach schnell nach Hause, es nachts und somit war nichts los auf den Straßen und wurde deshalb leichtsinnig. Dass die Straßen nass sind habe ich dabei einfach ignoriert.
Beim zweiten Verstoß war ebenfalls nichts los auf den Straßen, bei meiner Freundin gab es Essen und wir wollten pünktlich sein. Das Wetter war schön und ich hatte gute Laune.
6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit hätte ich einen schlimmen Unfall bauen können, bei dem Unschuldige Menschen verletzt, wenn nicht gar getötet worden wären.
7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Ich war in vielen Momenten leichtsinnig und rücksichtslos unterwegs und habe die Gefahren falsch eingeschätzt oder ausgeblendet. Ich habe dann meine Freude am Fahren über die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gestellt. Das war Egoistisch. Ich fühlte mich einfach zu sicher am Steuer, weil bisher immer „alles gut gegangen ist“.
8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Viel Glück.
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Ich fahre fast 25.000km im Jahr, normalerweise fahre ich sehr vorrausschauend – gebe anderen Leuten die Vorfahrt, bremse frühzeitig bzw. lasse das Auto frühzeitig ausrollen, versuche im Verkehr „mit zu schwimmen“. Ich habe sogar riesen Freude daran, sehr spritsparend zu fahren. Ich war sogar richtig stolz auf meinen niedrigen Durchschnittsverbrauch. Aber manchmal hatte ich einfach Momente, in dem ich „ohne Hirn“ gefahren bin. Mein Gehirn schaltet irgendwie ab, blende die Gefahren aus und fahre zu schnell.
Ich war naiv, ich habe in diesen Situationen immer geglaubt mein Fahrzeug voll unter Kontrolle zu haben.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich habe die Vorwürfe immer abgestritten und war sehr uneinsichtig. Ich wollte die Wahrheit nicht anerkennen. Ich dachte „was wollen die von mir, ich hab doch garnichts gemacht!“
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Zuerst habe ich mir geschworen nie wieder Alkoholisiert ein Fahrzeug zu führen, auch wenn man nichts für Alkohol spürt – man ist einfach viel enthemmt und nimmt die Gefahren nicht wahr. Und daran habe ich mich bisher gehalten. Nach dem ersten Verstoß bin ich dann einige Zeit lang extrem vorsichtig gefahren, weil ich wusste, durch meinen Fahrstil einen „Beinahe-Unfall“ provoziert habe. Ich hatte lange Zeit Gewissensbisse, weil ich mir ausgemalt habe was alle hätte passieren können und mir bewusst geworden ist was für ein Glück ich und alle anderen beteiligten doch gehabt haben. Doch nach einigen Monaten, in denen wieder „alles gut gegangen ist“ – fühlte ich mich wieder zu sicher und es fingen wieder an in bestimmen Situationen, leichtsinnig zu fahren. Ich dachte mir dann „och es schadet doch nicht zu schnell zu fahren, was soll schon passieren“
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Nichts konkretes. Ich dachte mir es sind ja nur 3 Punkte, das ist ja nichts. Ich fahr jetzt einfach vorsichtiger und gut ist.
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich habe die Vorsätze dummerweise nicht wichtig gehalten und habe mir ehrlich gesagt keine weiteren Gedanken darüber gemacht.
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Ich hatte schon oft das Problem in manchen Situationen zu „übertreiben“. Anschließend habe ich dieses Verhalten meistens bereut.
Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Ich muss diese „Aussetzer“ endgültig vermeiden. Ich möchte das sich meine Passagiere sicher fühlen. Ich möchte das sich kein Aussenstehender durch mein Fahrverhalten gestört fühlt oder Gefährdet wird.
Dazu muss ich die Auslöser für diese Momente bzw. Situatione erkennen und mich in diesem Moment dann selber darüber bewusst zu machen, dass mein Vorhaben/meine Idee schnell zu fahren falsch und gefährlich ist.
Die Hauptauslöser dieser Momente/Situationen waren immer leere Straßen bzw. wenig Verkehr und das Gefühl das Auto voll unter Kontrolle zu haben. Nachts habe ich meinen Fahrstil beispielsweise mit: „es ist ja niemand auf den Straßen den ich Gefährden könnte“, gerechtfertigt.
16. Was ist daran anders?
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Vorrausschauend fahren und jeden unglücklichen Umstand mit einplanen. Sich nicht von Gefühlen und äußeren Einflüssen ablenken lassen.
21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Erschwerend kommt hinzu das bei der Polzeikontrolle des zweiten Vergehens eine Kamera (GoPro) sichergestellt wurde, auf dieser waren 4 oder 5 Videos welche zu schnelles fahren zeigten. Ich bin hierbei aber nicht als Fahrer zu sehen. Die Videos waren auch nicht Teil der Gerichtsverhandlung, der Richter hat diese nur beiläufig erwähnt. Jedoch vermute ich das der Gutachter diese Videos/Informationen in seinen Akten haben wird. Wie soll ich hier reagieren?
Gruß
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