MPU Wegen Gefährdung des Straßenverkehrs

daka

Benutzer
Hallo,

mein Name ist Hans(frei erfunden) und ich bin 20 1/2 Jahre alt.

Ich habe meinen Führerschein seit meinem 17. Geburtstag. Seit 2 Jahren habe ich mein eigenes Auto, die Probezeit habe ich mit Bravur bestanden. Seitdem bin ich mit zwei Delikten auffällig geworden.

1. Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 anstatt 0,0 Promille) im Winter 2013 -> 3 Punkte nach altem Katalog, 1 nach dem neuen.

2. Gefährdung des Straßenverkehrs (mit fast 100km/h innerorts an der Polizei vorbei, ohne (!) Messung, Polizist sagte ich hätte die Kontrolle über mein Fahrzeug verloren und hätte dadurch meine Beifahrerin gefährdet) im Sommer 2014 -> dann im Februar 2015 vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis und Verhandlung im März 2015. Ergebnis: Verurteilung wg. fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs 6 Monate Sperre. Das Gerichtsurteil bescheinigt meine Einsichtigkeit.

Keine weiteren Auffälligkeiten. In meinem Leben bin ich bereits 50.000km gefahren.

Mein Problem ist nicht mein Fahrstil generell(ich fahre sehr vorrausschauend, spritsparend und sicher), sondern das ich zwischendurch einfach "Aussetzer" habe, in denen ich alles ausblende und "Vollgas gebe", weil die Freude am (schnellen) Fahren in diesen Momenten überwiegt. Nach 2-5 KM fahre ich dann wieder normal. Dies passiert aber ausschließlich wenn wenig bis garnichts auf den Straßen los ist und ich eine überschwängliche Laune habe.

Ich habe schonmal angefangen, die Fragebögen auszufüllen. Ist noch nicht vollständig, werde dieses heute/die Tage ergänzen. Wollte es einfach schonmal posten, vielleicht geht meine Art und Weise zu schreiben bzw. meine Erklärungen in die falsche Richtung.



FB Verkehr/Straftaten

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 20

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 20.08.2014

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Bundesland:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja, 3 Punkte nach alten Bußgeldkatalog im Winter 2013. Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer(0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze) -> 1 Punkt nach neuem Katalog verjährt in ca. 6 Monaten

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: in Überlegung
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

MPU
Datum: steht nicht fest
Welche Stelle (MPI): steht nicht fest
Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: n.v.
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: n.v

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: siehe „Führerscheinstelle; Sonstige Verstöße oder Straftaten“







Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Mit 15 bzw. 16. gab es 2 Auffälligkeiten/Ermittlungen wegen Verstößen auf dem Mofa, diese wurden aber beide fallen gelassen/eingestellt.

Mit dem Auto insgesamt 2, wobei der letztere zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte.

2. Was waren das für Verstöße?

Der erste Verstoß war Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze)

Der zweite Verstoß, welcher zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte lautete „Gefährung des Straßenverkehrs“.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)


Der erste Verstoß war am Abends am xx.xx.2013 gegen 23 Uhr. Zuvor war ich bei meiner Freundin und habe gemeinsam mit ihr ca. 20 Uhr gegessen und habe dazu ein Bier(0,5L) getrunken – anschließend haben wir einen Film geguckt und ich bin dabei irgendwann eingeschlafen. Als ich gegen 22:30 aufgewacht bin und eine Rauchen wollte, stellte ich fest das ich keine Zigaretten mehr hatte. Also entschloss ich zur nächsten Tankstelle zu fahren um dort Zigaretten zu holen. Meinen vorherigen Alkoholkonsum war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Der Weg zur Tankstelle (ca. 5 KM) verlief reibungslos. Auf dem Rückweg passierte es dann: Ich befuhr eine Landstraße(100KM/H) welche hinter einer Kurve in eine 30iger Zone(in der auf der rechten und linken Seite „Verkehrsbremser“ aufgestellt waren). Ich kenne diese Stelle sehr genau und weiß das hier schon oft Unfälle passiert sind und bremse normalerweise frühzeitig ab. Doch an diesem Abend fuhr ich sehr leichtsinnig, möglicherweise aufgrund einer Enthemmung durch den Alkohol und bremste nicht, sondern ließ das Fahrzeug einfach ausrollen. Als ich mit zu hoher Geschwindigkeit um die Ecke rollte, sah ich in etwa 15 Meter Entfernung ein Polizeiauto sowie Gegenverkehr, beide warteten auf ihrer Seite hinter dem „Verkehrsbremser“, offenbar waren sich beide Partein unschlüssig, wer zuerst fährt. Ich machte sofort eine Vollbremsung, doch leider schien für mich im ersten moment Auffahren auf den Polizeiwagen unausweichlich. Gott sei dank, bewegte sich keines der beiden Autos, sodass ich dem Polizeiwagen ausweichen bzw. überholen konnte. Es war wirklich nur ein Zufall das sich keins der Autos von seinem Platz bewegt hat, ansonsten wäre das ganze schlimmer ausgegangen. Schwer geschockt hielt ich ca. 20 Meter später, woraufhin nach kurzer Zeit die Polizei neben meinem Auto stand und eine Kontrolle einleitete. Ich war anfangs sehr uneinsichtig, schob das ganze auf die blöde Verkehrssituation(100km/h -> 30 km/h) und den nassen Fahrbahnbelag. Das Pusten ergab einen Promillewert von 0,28. Die Beamten nahmen mich zurecht mit aufs Präsidium und führten eine Atemalkoholmessung durch welche einen Promillewert von 0,22 aufwies. Das war natürlich zu viel da für mich 0,0 Promille galt.
Der zweite Verstoß laut „Gefährdung des Straßenverkehrs“. Am xx.xx.2014 gegen 19 Uhr, war ich auf dem Weg von meiner Mutter zu meiner Freundin. Meine Freundin war meine Beifahrerin. Die Wegstrecke sind etwa 2 Kilometer. Das Wetter war gut, es war nichts los auf den Straßen und ich dachte mir nichts dabei ein schneller zu fahren als erlaubt, etwa 500 Meter vor Ankunft befuhr ich innerorts mit fast 100km/h eine gerade Straße. Als ich am Straßenrand zwei Polizeibeamte feststellt, bremste ich erst ab. In diesem Moment wurde ich mir meiner stark überhöhten Geschwindigkeit erst bewusst – doch ich hatte Angst angehalten zu werden und gab wieder Gas. Als ich auf Höhe der Polizeibeamten ein großes Schlagloch überfuhr, hob mein Fahrzeug aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit leicht ab – ein Glück das ich nicht ins Schleudern gekommen bin. Ich hatte meine eigene Geschwindigkeit stark unterschätzt. Ein paar hundert Meter später bog ich ab und parkte ich in einer Seitenstraßen und machte mich zu Fuß auf den Weg Freundin. Nach ca. einer Stunde entschied ich mich dafür, mein Auto zu holen um dieses vor die Türe meiner Freundin zu parken. Nach nicht einmal hundert Meter kamen mir die Polizeibeamten entgegen und hielten mich an. Sie wiesen mich auf meine stark überhöhte Geschwindigkeit hin, welche ich natürlich abstritt. „Alles wäre ganz normal gewesen“, sagte ich. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt keiner Schuld bewusst. Die Polizeibeamten notierten den Sachverhalt und nahmen bei Personalien auf. Nach etwa 20 Minuten durfte ich dann weiter fahren.


4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Zu viele Momente in denen die Freunde am (schnellen) Fahren meinem Bewusstsein für Gefahren überwiegt. Beim ersten Verstoß war ich zudem unaufmerksam und alkoholisiert(wenn auch leicht). Bei beiden Verstößen habe ich die Situation vollkommen falsch eingeschätzt und die Gefahren nicht wahrgenommen bzw. ausgeblendet.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?


Beim ersten Verstoß wollte ich einfach schnell nach Hause, es nachts und somit war nichts los auf den Straßen und wurde deshalb leichtsinnig. Dass die Straßen nass sind habe ich dabei einfach ignoriert.

Beim zweiten Verstoß war ebenfalls nichts los auf den Straßen, bei meiner Freundin gab es Essen und wir wollten pünktlich sein. Das Wetter war schön und ich hatte gute Laune.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Durch meine Verantwortungslosigkeit und Unachtsamkeit hätte ich einen schlimmen Unfall bauen können, bei dem Unschuldige Menschen verletzt, wenn nicht gar getötet worden wären.





7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich war in vielen Momenten leichtsinnig und rücksichtslos unterwegs und habe die Gefahren falsch eingeschätzt oder ausgeblendet. Ich habe dann meine Freude am Fahren über die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer gestellt. Das war Egoistisch. Ich fühlte mich einfach zu sicher am Steuer, weil bisher immer „alles gut gegangen ist“.


8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Viel Glück.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich fahre fast 25.000km im Jahr, normalerweise fahre ich sehr vorrausschauend – gebe anderen Leuten die Vorfahrt, bremse frühzeitig bzw. lasse das Auto frühzeitig ausrollen, versuche im Verkehr „mit zu schwimmen“. Ich habe sogar riesen Freude daran, sehr spritsparend zu fahren. Ich war sogar richtig stolz auf meinen niedrigen Durchschnittsverbrauch. Aber manchmal hatte ich einfach Momente, in dem ich „ohne Hirn“ gefahren bin. Mein Gehirn schaltet irgendwie ab, blende die Gefahren aus und fahre zu schnell.
Ich war naiv, ich habe in diesen Situationen immer geglaubt mein Fahrzeug voll unter Kontrolle zu haben.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Ich habe die Vorwürfe immer abgestritten und war sehr uneinsichtig. Ich wollte die Wahrheit nicht anerkennen. Ich dachte „was wollen die von mir, ich hab doch garnichts gemacht!“

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Zuerst habe ich mir geschworen nie wieder Alkoholisiert ein Fahrzeug zu führen, auch wenn man nichts für Alkohol spürt – man ist einfach viel enthemmt und nimmt die Gefahren nicht wahr. Und daran habe ich mich bisher gehalten. Nach dem ersten Verstoß bin ich dann einige Zeit lang extrem vorsichtig gefahren, weil ich wusste, durch meinen Fahrstil einen „Beinahe-Unfall“ provoziert habe. Ich hatte lange Zeit Gewissensbisse, weil ich mir ausgemalt habe was alle hätte passieren können und mir bewusst geworden ist was für ein Glück ich und alle anderen beteiligten doch gehabt haben. Doch nach einigen Monaten, in denen wieder „alles gut gegangen ist“ – fühlte ich mich wieder zu sicher und es fingen wieder an in bestimmen Situationen, leichtsinnig zu fahren. Ich dachte mir dann „och es schadet doch nicht zu schnell zu fahren, was soll schon passieren“




12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Nichts konkretes. Ich dachte mir es sind ja nur 3 Punkte, das ist ja nichts. Ich fahr jetzt einfach vorsichtiger und gut ist.


13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?


Ich habe die Vorsätze dummerweise nicht wichtig gehalten und habe mir ehrlich gesagt keine weiteren Gedanken darüber gemacht.


14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich hatte schon oft das Problem in manchen Situationen zu „übertreiben“. Anschließend habe ich dieses Verhalten meistens bereut.




Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Ich muss diese „Aussetzer“ endgültig vermeiden. Ich möchte das sich meine Passagiere sicher fühlen. Ich möchte das sich kein Aussenstehender durch mein Fahrverhalten gestört fühlt oder Gefährdet wird.

Dazu muss ich die Auslöser für diese Momente bzw. Situatione erkennen und mich in diesem Moment dann selber darüber bewusst zu machen, dass mein Vorhaben/meine Idee schnell zu fahren falsch und gefährlich ist.

Die Hauptauslöser dieser Momente/Situationen waren immer leere Straßen bzw. wenig Verkehr und das Gefühl das Auto voll unter Kontrolle zu haben. Nachts habe ich meinen Fahrstil beispielsweise mit: „es ist ja niemand auf den Straßen den ich Gefährden könnte“, gerechtfertigt.






16. Was ist daran anders?

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Vorrausschauend fahren und jeden unglücklichen Umstand mit einplanen. Sich nicht von Gefühlen und äußeren Einflüssen ablenken lassen.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?








Erschwerend kommt hinzu das bei der Polzeikontrolle des zweiten Vergehens eine Kamera (GoPro) sichergestellt wurde, auf dieser waren 4 oder 5 Videos welche zu schnelles fahren zeigten. Ich bin hierbei aber nicht als Fahrer zu sehen. Die Videos waren auch nicht Teil der Gerichtsverhandlung, der Richter hat diese nur beiläufig erwähnt. Jedoch vermute ich das der Gutachter diese Videos/Informationen in seinen Akten haben wird. Wie soll ich hier reagieren?


Gruß
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo daka,

begrüße dich im Forum :smiley138:

Ich habe in deinem Beitrag mal die Zitatsetzung entfernt, da es so (für uns) viel einfacher ist darauf zu antworten.

Bitte sei doch so nett und poste uns erstmal deine MPU-Fragestellung (möglichst mit §), damit wir sehen, was genau bei der Begutachtung von Bedeutung sein wird.

Mein Problem ist nicht mein Fahrstil generell(ich fahre sehr vorrausschauend, spritsparend und sicher), sondern das ich zwischendurch einfach "Aussetzer" habe, in denen ich alles ausblende und "Vollgas gebe", weil die Freude am (schnellen) Fahren in diesen Momenten überwiegt. Nach 2-5 KM fahre ich dann wieder normal. Dies passiert aber ausschließlich wenn wenig bis garnichts auf den Straßen los ist und ich eine überschwängliche Laune habe.

Und wie oft ist das deiner Schätzung nach vorgekommen?
 

daka

Benutzer
Hallo daka,

begrüße dich im Forum :smiley138:

Ich habe in deinem Beitrag mal die Zitatsetzung entfernt, da es so (für uns) viel einfacher ist darauf zu antworten.

Bitte sei doch so nett und poste uns erstmal deine MPU-Fragestellung (möglichst mit §), damit wir sehen, was genau bei der Begutachtung von Bedeutung sein wird.



Und wie oft ist das deiner Schätzung nach vorgekommen?

Meinst du das hier: "STRAFTATEN § 11/3 Nr. 4 FeV – Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr

«Ist trotz der aktenkundigen Straftaten (Straftat1, 2, etc.) zu erwarten, daß X die körperlichen und geistigen Anforderungen an das sichere Führen eines Kfz der Klasse X im Verkehr erfüllt?»" ?


Wie oft genau das war kann ich dir nicht sagen. Sagen wir 2 mal die Woche über 2 Jahre sprich ca. 200 mal. Aber wie gesagt halt immer nur kurz 2-5 KM was etwa 2-4 Minuten entspricht ! Das entspräche etwa 700KM bei insgesamt 50.000km -> Ich fahre also 1,4% der Zeit viel zu schnell, aber dann halt meistens auf letzter Rille(was bei den beiden Verkehrsverstößen nicht mal der Fall war.) Ich bin mal ehrlich: Geschwindigkeiten von über 160km/h, Ausbrechen des Hecks, Kurvenschneiden etc. war dann keine Seltenheit. (das werde ich natürlich dem GA nicht erzählen...)

Meine Frage ist ob ich dem GA nicht lieber sagen soll ich wäre ein einfacher notorischer Raser, der im Zeitdruck gewesen ist.


Gruß
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Meinst du das hier: "STRAFTATEN § 11/3 Nr. 4 FeV – Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr

«Ist trotz der aktenkundigen Straftaten (Straftat1, 2, etc.) zu erwarten, daß X die körperlichen und geistigen Anforderungen an das sichere Führen eines Kfz der Klasse X im Verkehr erfüllt?»" ?

Ja, genau das meinte ich. Danke, dann weiß ich jetzt worum es geht.

Wie oft genau das war kann ich dir nicht sagen. Sagen wir 2 mal die Woche über 2 Jahre sprich ca. 200 mal. Aber wie gesagt halt immer nur kurz 2-5 KM was etwa 2-4 Minuten entspricht ! Das entspräche etwa 700KM bei insgesamt 50.000km -> Ich fahre also 1,4% der Zeit viel zu schnell, aber dann halt meistens auf letzter Rille(was bei den beiden Verkehrsverstößen nicht mal der Fall war.) Ich bin mal ehrlich: Geschwindigkeiten von über 160km/h, Ausbrechen des Hecks, Kurvenschneiden etc. war dann keine Seltenheit. (das werde ich natürlich dem GA nicht erzählen...)
1,4% der Zeit...:smiley2204: Bedeutet das, dass du dich zu 98,6% an die (Geschwindigkeits)Regeln hälst?

Es geht bei deiner MPU zwar konkret um die Fälle in denen du der Polizei aufgefallen bist - dennoch möchte der Gutachter eine "Gesamteinschätzung" deiner "Untaten" hören....

Von daher wäre das hier...


Meine Frage ist ob ich dem GA nicht lieber sagen soll ich wäre ein einfacher notorischer Raser, der im Zeitdruck gewesen ist.

schon eine Möglichkeit, die leichter erklärbar wäre als deine "Aussetzer". Dazu müsstest du dir aber eine Reihe von Alternativen einfallen lassen, die die Raserei künftig verhindert.

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: in Überlegung

Wovon hängt diese Entscheidung noch ab?
 

daka

Benutzer
Ja, genau das meinte ich. Danke, dann weiß ich jetzt worum es geht.


1,4% der Zeit...:smiley2204: Bedeutet das, dass du dich zu 98,6% an die (Geschwindigkeits)Regeln hälst?

Es geht bei deiner MPU zwar konkret um die Fälle in denen du der Polizei aufgefallen bist - dennoch möchte der Gutachter eine "Gesamteinschätzung" deiner "Untaten" hören....

Von daher wäre das hier...




schon eine Möglichkeit, die leichter erklärbar wäre als deine "Aussetzer". Dazu müsstest du dir aber eine Reihe von Alternativen einfallen lassen, die die Raserei künftig verhindert.



Wovon hängt diese Entscheidung noch ab?



Der Psychologe ist in Überlegung, weil a) ich weiß nicht wo, b) noch nicht konkret damit beschäftigt, c) Die Frage der Kosten und d) schlechte Erfahrung mit Psychologen in der Vergangenheit.

__________________


Diese 1,4%, oder sagen wir einfach mal 2% sind diese Aussetzer. Weitere 5% fahre ich "normal" zu schnell, weil ich es eilig habe - doch ich glaube fast(soll keine Entschuldigung sein), dass das jedem passiert. Fakt ist aufjedenfall das fast ausschließlich vorbildlich fahre, dass ist wohl auch der Grund das ich in 50.000km nie geblitzt worden bin. Auch Dinge wie Handy und Alkohol(bis auf den ersten Verstoß, wo ich das Bier durch das Schlafen zwischendrin wirklich vergessen hatte) am Steuer, Überfahren von "Gelb/Roten"-Ampel, "Ampelrennen", Dicht auffahren, Vorfahrt/Stopschild Missachtung etc. lehne ich strikt ab. Was ich am allerschlimmsten finde ist Unaufmerksames Fahren, ich krieg die Krise wenn ich bei jemanden mitfahre, der sich nicht 100% aufs Fahren konzentriert.

In gewisser Weiße fühle ich mich mit dem Urteil auch ungerecht behandelt. Es war garkeine dieser "typischen Situationen", sondern ich wollte dieses mal einfach schnell zu meiner Freundin zum Essen. Ich bin mit genau 90km/h lt. Tacho an den Polizeibeamten vorbei gefahren und bin auf dem Schlagloch defintiv nicht abgehoben. Auch habe ich nicht die Kontrolle über mein Fahrzeug verloren ! Die Straße war gerade, vorfahrtsberechtig, komplett einsichtig und sehr breitausgebaut und es gab Null Verkehr. Auch war keine Mensch auf dem Bürgersteig. Die Polizeibeamten standen in einer Seitenstraße auf der anderen Fahrzeugseite, in ca. 20 Meter Luftlinie von der angeblichen "Sprungstelle" entfernt. Leider haben die Beamten es vollkommen anders dargestellt(weit über Hundert, abgehoben, Kontrolle über das Fahrzeug verloren und fast ins Schleudern geraten,die Straße wäre in einem Wohngebiet, Kinder am Straßenrand und die Beamten hätten am Mittelstreifen gestanden und ich hätte Sie fast überfahren (!) ) und der Richter hat mir und meiner Freundin keinen glauben geschenkt. Hätte an der Stelle ein Blitzer gestanden, gäbs 1 Punkt (90km/h lt. Tacho = 80-83 km/h minus 3kmh Toleranz = 77-80, bei 50 erlaubt = 27-30kmh zu schneller Innerorts.)
Mir ist bewusst das ich mich so nicht öffentlich äußern darf und meine Strafe akzeptieren MUSS. Auch sind meine Aussetzer nicht okay ! Aber einer Gefährdung des Straßenverkehrs hat es in dieser Situation zu keinem Zeitpunkt gegeben.

Warum ich das alles Schreibe? Weil ich eine Lösung für mich(Unterlassen dieser Aussetzer) und für die MPU suche. Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist Dinge bei der MPU zu erwähnen, die nicht zur Sache stehen. Die Aussetzer haben im Prinzip nichts mit dem eigentlichen Urteil des Führerscheinentzug zu tun(auch wenn diese Aussetzer ein Grund wären).

Wahrscheinlich verkompliziere ich die Sache einfach, aber es wirkt auf mich irgendwie grotesk - zu erzählen ich wäre ein notorischer Raser, der aufgrund von Zeitdruck die ganze Zeit zu schnell fährt. Ich möchte ja glaubwürdig sein.

Worauf ich eigentlich hinaus will: Die Aussetzer und die MPU gehören in gewisser Weise getrennt. Mir ist bewusst das ich für die Aussetzer Psychologische Hilfe brauche und das dieses Verhalten nicht okay ist. Stehen aber in dieser Form bei der MPU garnicht zur Debatte. Deswegen bin ich einfach am Überlegen was die beste Strategie für die MPU ist. Es ist für mich irgendwie schwierig glaubwürdige Begründungen zu finden um meine notorischen Raserei in Zukunft zu unterlassen, weil diese ja in dieser Form garnicht existieren. Unter notorischen Raser verstehe ich jemanden, der einen großen/größten Teil seiner Zeit mit 20-50kmh zu viel unterwegs ist, jede gelb/rote Ampel mit nimmt und auch gerne mal ein Stopschild/Vorfahrt missachtet und das ganze dann gerne auch unaufmerksam. Mein Vater(selbstständig, termindruck) gehört zum Beispiel in diese Kategorie.

Ich hoffe ihr versteht was ich mein und hoffe ebenfalls das ihr nicht genervt von meinem Monolog seit :D

________________________________________________________





Habt ihr Ideen? Ich habe da in gewisser Weiße einen Inneren Konflikt - oder soll ich das ganze einfach vergessen und mit dem Motto "nicht nachdenken, einfach eine coole Story erfinden damit ich meinen Führerschein wiederbekomme." - Falls ja, was erzählen ich am besten?



Gruß


P.S: Ein Kumpel hat mir z.B heute vorgeschlagen ich sollte sagen das mich mein Auto(BMW, fast 200PS) zum Rasen verführt hätte und ich es deswegen verkauft habe und mir einen Kleinwagen mit ganz wenig PS holen werde. Ein Kaufvertrag liese sich natürlich vorweisen und bei der Wiederanmeldung läuft es eh über meinen Vater.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo daka,

Warum ich das alles Schreibe? Weil ich eine Lösung für mich(Unterlassen dieser Aussetzer) und für die MPU suche. Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist Dinge bei der MPU zu erwähnen, die nicht zur Sache stehen. Die Aussetzer haben im Prinzip nichts mit dem eigentlichen Urteil des Führerscheinentzug zu tun(auch wenn diese Aussetzer ein Grund wären).

du musst in der Tat den Hintergrund deiner "Aussetzer" erstmal finden. Denn sonst könnte dir das nach der MPU doch auch wieder passieren, meinst du nicht?

Es tut mir leid das du bisher keine guten Erfahrungen mit Psychos gemacht hast. Es ginge hier speziell um einen Verkehrspsycho (also um einen Psychologen mit Zusatzausbildung), der dir sicherlich weiterhelfen könnte. Wenn du da keinerlei Adressen findest, kannst du auch ruhig mal bei deiner FSSt. nachfragen.

Wahrscheinlich verkompliziere ich die Sache einfach, aber es wirkt auf mich irgendwie grotesk - zu erzählen ich wäre ein notorischer Raser, der aufgrund von Zeitdruck die ganze Zeit zu schnell fährt. Ich möchte ja glaubwürdig sein.

Worauf ich eigentlich hinaus will: Die Aussetzer und die MPU gehören in gewisser Weise getrennt. Mir ist bewusst das ich für die Aussetzer Psychologische Hilfe brauche und das dieses Verhalten nicht okay ist. Stehen aber in dieser Form bei der MPU garnicht zur Debatte. Deswegen bin ich einfach am Überlegen was die beste Strategie für die MPU ist. Es ist für mich irgendwie schwierig glaubwürdige Begründungen zu finden um meine notorischen Raserei in Zukunft zu unterlassen, weil diese ja in dieser Form garnicht existieren. Unter notorischen Raser verstehe ich jemanden, der einen großen/größten Teil seiner Zeit mit 20-50kmh zu viel unterwegs ist, jede gelb/rote Ampel mit nimmt und auch gerne mal ein Stopschild/Vorfahrt missachtet und das ganze dann gerne auch unaufmerksam. Mein Vater(selbstständig, termindruck) gehört zum Beispiel in diese Kategorie.

Das siehst du vllt. ein wenig zu einseitig. Als "notorischen Raser" könnte man auch jemanden bezeichnen der einfach zu oft, zu schnell fährt (dies aber keineswegs immer macht). Oftmals entsteht die Raserei eben durch Termindruck - bzw. weil der Fahrer (noch) keine geeignete Strategie entwickelt hat um diesem zu entkommen. Fährt bspw. jemand grundsätzlich zu spät los, so wird er immer in Zeitnot geraten. Dann geht es darum sich seine Zeit so einzuteilen das man eben nicht mehr erst um "5 vor 12" losfährt.

Ich hoffe ihr versteht was ich mein und hoffe ebenfalls das ihr nicht genervt von meinem Monolog seit :D

Genervt ist hier mit Sicherheit keiner (auch wenn sich bisher hier noch niemand zu Wort gemeldet hat...). Für solche Fragen ist doch ein Forum da.

Habt ihr Ideen? Ich habe da in gewisser Weiße einen Inneren Konflikt - oder soll ich das ganze einfach vergessen und mit dem Motto "nicht nachdenken, einfach eine coole Story erfinden damit ich meinen Führerschein wiederbekomme." - Falls ja, was erzählen ich am besten?

Eine "coole Story" funktioniert in den meisten Fällen nicht. Gerade bei der verkehrsrechtlichen MPU sollte man so nah wie möglich an der Wahrheit bleiben.

P.S: Ein Kumpel hat mir z.B heute vorgeschlagen ich sollte sagen das mich mein Auto(BMW, fast 200PS) zum Rasen verführt hätte und ich es deswegen verkauft habe und mir einen Kleinwagen mit ganz wenig PS holen werde. Ein Kaufvertrag liese sich natürlich vorweisen und bei der Wiederanmeldung läuft es eh über meinen Vater.

Halte ich für eine ziemlich unsinnige Idee. Du bekämpfst damit allenfalls die Symptome. Das "Grundübel" aber bleibt bestehen...

Diese 1,4%, oder sagen wir einfach mal 2% sind diese Aussetzer. Weitere 5% fahre ich "normal" zu schnell, weil ich es eilig habe - doch ich glaube fast(soll keine Entschuldigung sein), dass das jedem passiert. Fakt ist aufjedenfall das fast ausschließlich vorbildlich fahre, dass ist wohl auch der Grund das ich in 50.000km nie geblitzt worden bin. Auch Dinge wie Handy und Alkohol(bis auf den ersten Verstoß, wo ich das Bier durch das Schlafen zwischendrin wirklich vergessen hatte) am Steuer, Überfahren von "Gelb/Roten"-Ampel, "Ampelrennen", Dicht auffahren, Vorfahrt/Stopschild Missachtung etc. lehne ich strikt ab. Was ich am allerschlimmsten finde ist Unaufmerksames Fahren, ich krieg die Krise wenn ich bei jemanden mitfahre, der sich nicht 100% aufs Fahren konzentriert.

In gewisser Weiße fühle ich mich mit dem Urteil auch ungerecht behandelt. Es war garkeine dieser "typischen Situationen", sondern ich wollte dieses mal einfach schnell zu meiner Freundin zum Essen. Ich bin mit genau 90km/h lt. Tacho an den Polizeibeamten vorbei gefahren und bin auf dem Schlagloch defintiv nicht abgehoben. Auch habe ich nicht die Kontrolle über mein Fahrzeug verloren ! Die Straße war gerade, vorfahrtsberechtig, komplett einsichtig und sehr breitausgebaut und es gab Null Verkehr. Auch war keine Mensch auf dem Bürgersteig. Die Polizeibeamten standen in einer Seitenstraße auf der anderen Fahrzeugseite, in ca. 20 Meter Luftlinie von der angeblichen "Sprungstelle" entfernt. Leider haben die Beamten es vollkommen anders dargestellt(weit über Hundert, abgehoben, Kontrolle über das Fahrzeug verloren und fast ins Schleudern geraten,die Straße wäre in einem Wohngebiet, Kinder am Straßenrand und die Beamten hätten am Mittelstreifen gestanden und ich hätte Sie fast überfahren (!) ) und der Richter hat mir und meiner Freundin keinen glauben geschenkt. Hätte an der Stelle ein Blitzer gestanden, gäbs 1 Punkt (90km/h lt. Tacho = 80-83 km/h minus 3kmh Toleranz = 77-80, bei 50 erlaubt = 27-30kmh zu schneller Innerorts.)
Mir ist bewusst das ich mich so nicht öffentlich äußern darf und meine Strafe akzeptieren MUSS. Auch sind meine Aussetzer nicht okay ! Aber einer Gefährdung des Straßenverkehrs hat es in dieser Situation zu keinem Zeitpunkt gegeben.

I-wie passt das für mich nicht ganz zusammen. Du bezeichnest dich selbst als nahezu "vorbildlichen Fahrer"...dennoch passieren dir Dinge wie "Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer", sowie "Gefährdung des Straßenverkehrs (mit fast 100km/h innerorts an der Polizei vorbei"...

Na klar fährt ein Großteil der Leute mal schneller als es erlaubt ist. Dir aber geschehen Dinge (verursacht durch deine "Aussetzer"?) die im schlimmsten Fall wirklich mal zu einem Unfall führen könnten.

Sieh mal, es geht doch gar nicht darum ob eine Straße vorfahrtsberechtigt, breit ausgebaut oder übersichtlich ist...es geht (bei der MPU) einzig darum das du gegen die STVO verstoßen hast. Mit dieser Tatsache solltest du dich "anfreunden"....

Ich will dir hier nichts Böses, aber vllt. siehst du dein bisheriges Verhalten ein wenig zu blauäugig :smiley2204:
 

daka

Benutzer
Hallo daka,

(...)

Ich will dir hier nichts Böses, aber vllt. siehst du dein bisheriges Verhalten ein wenig zu blauäugig :smiley2204:

Hallo Nancy,

Da hattest du aufjedenfall Recht. Ich war in den letzten 6 Wochen nicht untätig und habe mich intensiv mit meiner Problematik auseinandergesetzt. Vergiss einfach alles was zuvor geschrieben habe.

Meine MPU ist vorraussichtlich in 4 Wochen, die Sperrfrist läuft am 09.08 ab.

Am Fr. den 03.07 habe ich ein MPU Testgespräch beim VP, da möchte ich überzeugen und kriege eine Bescheinigung + Beurteilung von ihr ausgestellt. Sollten wir/Sie noch Schwächen sehen, werden noch 3-4 Vorbereitungsstunden absolviert.

MPU Fragestellung: "Ist zu erwarten das Herr XXX auch in Zukunft erheblich gegen Verkehrsrechtliche Bestimmungen Verstoßen wird".

Mein bisheriger Fragebogen:

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

2 Verstöße in meiner Kindheit mit dem Mofa, diese wurden aber beide fallen gelassen.
2 mit dem Auto.

Neben diesen beiden „aktenkundigen“ Verstößen(überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit, Überholvorgänge) gab es bestimmt noch über 50 weiterer Verstöße in denen ich die Gefährdung meiner Mitmenschen durch meinen Fahrstil in Kauf genommen habe.


2. Was waren das für Verstöße?

1. Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer
2. Straßenverkehrsgefährdung

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

1) Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer am xx.xx.2013 gegen 23 Uhr. In ******
Tathergang:
Ich war bei meiner Freundin und habe mit ihr gemeinsam um ca. 20 Uhr gegessen und habe dazu ein Bier(0,5L) getrunken – anschließend haben wir einen Film geguckt und ich bin dabei irgendwann eingeschlafen. Als ich gegen 22:30 aufgewacht bin und eine Rauchen wollte, stellte ich fest, dass ich keine Zigaretten mehr hatte. Da der Zigarettenautomat um die Ecke keine Scheine nimmt, entschloss ich mich dazu zur nächsten Tankstelle zu fahren um dort Zigaretten zu holen. Meinen vorherigen Alkoholkonsum war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Der Weg zur Tankstelle (ca. 5 KM) verlief reibungslos. Auf dem Rückweg passierte es dann: Ich befuhr eine Landstraße(100KM/H) welche hinter einer Kurve in eine 30iger Zone(in der auf der rechten und linken Seite „Verkehrsbremser“ aufgestellt waren). Ich kenne diese Stelle sehr genau und weiß das hier schon oft Unfälle passiert sind und bremse normalerweise frühzeitig auf 30km/h ab. Doch an diesem Abend fuhr ich sehr leichtsinnig, möglicherweise aufgrund einer Enthemmung durch den Alkohol und bremste nur leicht und ließ das Fahrzeug einfach ausrollen. Als ich mit ca. 60km/h um die Ecke rollte, sah ich in etwa 15 Meter Entfernung ein Polizeiauto auf meiner Spur sowie Gegenverkehr, beide warteten auf ihrer Seite hinter dem „Verkehrsbremser“, offenbar waren sich beide Partein unschlüssig, wer zuerst fährt. Ich machte sofort eine Vollbremsung, doch leider schien für mich im ersten Moment Auffahren auf den Polizeiwagen unausweichlich. Gott sei Dank, bewegte sich keines der beiden Autos, sodass ich dem Polizeiwagen ausweichen bzw. überholen konnte. Es war wirklich nur ein Zufall, dass sich keins der Autos von seinem Platz bewegt hat, ansonsten wäre das ganze schlimmer ausgegangen. Schwer geschockt hielt ich ca. 20 Meter später, woraufhin nach kurzer Zeit die Polizei neben meinem Auto stand und eine Kontrolle einleitete. Ich war anfangs sehr uneinsichtig, schob das ganze auf die blöde Verkehrssituation(100km/h -> 30 km/h) und den nassen Fahrbahnbelag. Das Pusten ergab einen Promillewert von 0,28. Die Beamten nahmen mich zurecht mit auf die Wache und führten eine Atemalkoholmessung durch, welche einen Promillewert von 0,22 aufwies. Das war natürlich zu viel da für mich 0,0 Promille galt.


2) Gefährdung des Straßenverkehrs am 04.08.2014 gegen 19 Uhr in ******
Tathergang:
Ich war auf dem Weg von meiner Mutter zu meiner Freundin, um dort gemeinsam mit ihren Eltern zu Essen. Meine Freundin war meine Beifahrerin. Wir waren zu spät dran um Pünktlich zum Essen zu kommen, weil ich mich stark mit meiner Mutter gestritten hatte. Ich war gereizt und dachte mir die fehlende Zeit durch schnelles Fahren ausgleichen zu können. Zudem war an diesem Abend sehr wenig auf den Straßen los und ich dachte mir nicht wirklich etwas dabei schneller zu fahren als erlaubt. Der Gesamtweg sind ca. 2 KM. Etwa 500 Meter vor Ankunft befuhr ich innerorts mit fast 100km/h eine gerade Straße. Als ich am Straßenrand zwei Polizeibeamte feststellt, bremste ich erst ab. In diesem Moment wurde ich mir meiner stark überhöhten Geschwindigkeit erst bewusst – doch ich hatte Angst angehalten zu werden und gab wieder Gas. Als ich auf Höhe der Polizeibeamten ein großes Schlagloch überfuhr, hob mein Fahrzeug aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit leicht ab – ein Glück das ich nicht ins Schleudern gekommen bin. Ich hatte meine eigene Geschwindigkeit stark unterschätzt. Ein paar hundert Meter später bog ich ab und parkte ich in einer Seitenstraßen und machte mich zu Fuß auf den Weg Freundin. Nach ca. einer Stunde entschied ich mich dafür, mein Auto zu holen um dieses vor die Türe meiner Freundin zu parken. Nach nicht einmal hundert Meter kamen mir die Polizeibeamten entgegen und hielten mich an. Sie wiesen mich auf meine stark überhöhte Geschwindigkeit hin, welche ich natürlich abstritt. „Alles wäre ganz normal gewesen“, sagte ich. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt keiner Schuld bewusst.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich habe das ganze einfach nicht so richtig ernst genommen, es war ja in meinen Augen nie etwas ernstes passiert.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Beim ersten Verstoß wollte ich einfach schnell nach Hause, ich hatte zuvor geschlafen und wollte möglichst schnell wieder ns Bett. Es war nachts und somit nichts los auf den Straßen. Wahrscheinlich war ich durch meinen leichten Alkoholkonsum auch enthemmt. Ich werde mir gedacht haben „es passiert schon nichts“ und wurde dadurch leichtsinnig.
Bei diesem Verstoß war es eine Mischung aus Gereiztheit(ich hatte mich zuvor mit meiner Mutter gestritten) und Zeitdruck(wir wollten pünktlich zum Essen). Bei dieser Fahrt war ich wirklich viel zu schnell unterwegs, ich bin einfach „ohne Hirn gefahren“.



6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Durch meine Rücksichtlosigkeit und Unachtsamkeit hätte ein schlimmer Unfall passieren können, bei dem jemand hätte zu Tode kommen können.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich habe immer wieder die Gefährdung von meinen Mitmenschen in Kauf genommen. Ich war naiv, rücksichtlos und leichtsinnig.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Viel Glück und richtiges reagieren der anderen Verkehrsteilnehmer.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich war mir der Gefahr die durch mein Verhalten ausgeht nicht bewusst, weil in meinen Augen nie etwas erstens passiert ist. Ich dachte mein Fahrzeug immer und zu jeder Situation unter Kontrolle zu haben.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Ich dachte mir „was wollen die von mir, es ist doch garnichts passiert“. Ich habe alle Vorwürfe abgestritten und war total uneinsichtig.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe eine Ratenzahlung mit der Bußgeldstelle vereinbart und bin ein paar Wochen ruhiger gefahren, weil ich Angst hatte weitere Punkte zu bekommen.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen

Langsamer fahren und nie mehr alkoholisiert Auto fahren.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

An den Vorsatz nie wieder alkoholisiert Auto zu fahren habe ich mich bis heute gehalten und werde es auch zukünftig tun. Ich frage mich seitdem immer 3x ob ich zuvor etwas getrunken habe, bevor ich mich ans Steuer setze.
Der zweite Vorsatz „langsamer fahren“, war einfach nicht konkret genug und ich habe mir über mein Fehlverhalten gar keine Gedanken gemacht. Ich habe einfach nicht erkannt welche Gefahr von meinem Fahrverhalten ausgeht und habe weiterhin geglaubt das ich mein Fahrzeug immer und zu jeder Situation unter Kontrolle habe.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Ich sehe keinen Zusammenhang zu bestimmen Ereignissen in meinem Leben, ich habe mit der Zeit einfach eine falsche Einstellung zum Verhalten im Straßenverkehr entwickelt. Mit jedem weiteren Verstoß bei dem nichts passiert ist, hat sich dieses Verhalten weiter eingeprägt.

15. Wie lauten Ihre Vorsätze heute?

Der Führerscheinentzug war die logische Konsequenz aus meinem Verhalten, nur so konnte ich merken das „nicht immer alles gut geht“, sondern das „damit Schluss sein muss“, besser so als wenn ich das erst bei einem Unfall gemerkt hätte.
Ich habe erkannt, dass mein Verhalten absolut falsch war. Ich möchte zukünftig das sich alle (Beifahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer)bei mir sicher fühlen bzw. keine Gefährdung für diese durch mein Fahrverhalten ausgeht.
Ich möchte wie jeder andere Autofahrer im Verkehrsfluss „mitschwimmen“, ohne irgendwelchen Ärger zu erregen.
 
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daka

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Teil 2:

16. Was ist daran anders?

In den letzten 6 Monaten, ohne Führerschein habe ich mir den Sinn und Zweck des Automobil vor Augen geführt und habe erkannt was es wirklich ist: Ein bequemes Fortbewegungsmittel. Das funktioniert aber nur wenn sich auch alle an die Regeln halten, ansonsten ist das Auto nämlich kein „bequemes“ sondern ein „gefährliches“ Fortbewegungsmittel. Auch habe ich überlegt was zu meinem rücksichtslosen Verhalten im Straßenverkehr geführt hat. Ich habe nach den Ursachen und Auslösern für mein Verhalten im Straßenverkehr gesucht und habe folgende gefunden:

Die Ursachen:
1) Mir fehlte das schlichtweg Bewusstsein für Gefahren. Das lag daran, dass trotz meiner Fahrweise immer alles gut gegangen ist. Meine Hemmschwelle hat sich immer und immer weiter gesenkt.
2) ich habe geglaubt mein Auto immer und zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle zu haben.

Die Auslöser:

3) Gefühle oder äußere Einflüssen die mich in meiner Fahrweise beeinflussen haben
4) Zeitdruck, dies habe ich versucht mit schnellem Fahren auszugleichen.
5) Angeben und/oder Imponiergehabe

Ich habe aber erkannt, das:

1) Auch eine potentielle Gefahr ist eine echte Gefahr ist. Als Fußgänger konnte ich das ganze öfters „von außen“ beobachten – wie es ist wenn ein Auto mit stark überhöhter Geschwindigkeit an einem vorbei rast. Das ist echt ein scheiß Gefühl, genauso müssen sich aber einige Menschen durch meine Fahrweise gefühlt haben. Aber auch im Bus oder als Beifahrer konnte ich das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer von außen beobachten und konnte miterleben welche Gefahr von einem Verkehrsteilnehmer ausgeht, der sich nicht an die Regeln hält. Da wo ich noch selber gefahren bin, habe ich das in der Form gar nicht wahrgenommen. Um mein Bewusstsein für Gefahren zu verbessern, habe ich in meiner alten Fahrschule die gefahrenspezifischen Theoriestunden(Thema X,Y,Z) wiederholt. Die persönlichen Erfahrungen als passiver Verkehrsteilnehmer und der theoretische Unterricht haben mir wirklich die Augen geöffnet.

2) Niemand hat sein Auto immer unter Kontrolle. Es kann immer etwas unvorhergesehenes passieren und wenn dann noch die Geschwindigkeit zu hoch ist wird aus einer Nicht-Unfall ein Unfall und aus einem leichten Unfall einer schwerer Unfall. Aus diesem Grund habe ich den Irrglauben „ich habe alles unter Kontrolle“ aus meinem Kopf verbannt. Zusätzlich möchte sobald ich meinen Führerschein zurück habe, ein Fahrsicherheitstraining absolvieren um mir die Gefahren und die Grenzen des Autos zu verdeutlichen.

3) nicht schneller fahren darf, nur weil ich schlechte Laune habe oder grad nichts auf den Straßen los ist. Das ist rücksichtlos, weil auch nachts kann sicher hinter jeder Ecke ein Auto oder gar ein Fußgänger befinden. Die Gesundheit anderer Menschen in Kauf nehme, nur weil ich schlechte Laune habe ist einfach unfair und rücksichtlos. Um solch ein Verhalten zukünftig zu verhindern, habe ich mich privat intensiv mit Psychologie beschäftigt und habe professionelle Hilfe eines Verkehrspsychologen in Anspruch genommen. Dadurch habe ich eine Strategie einwickelt um in Zukunft in solchen Situationen angemessen zu reagieren bzw. mich selber positiv zu beeinflussen.

4) ich mein schlechtes Zeitmanagment nicht auf Kosten der Gesundheit von meinen Mitmenschen ausgleichen kann. In der Wirklichkeit bin ich mit „schnellem Fahren“ sowieso nicht wirklich schneller am Ziel, das konnte ich als Beifahrer und beim Bus fahren feststellen. Es verursacht nur Stress und es kommt mir als Fahrer nur so vor als wäre ich „schneller“. Von dem zeitlichen Aspekt hat schnelles Fahren also sowieso keinen Sinn. Und wenn ich beim schnell fahren einen Unfall baue, dann bin ich erst recht später an meinem Ziel.

5) schnell fahren nur um jemanden zu imponieren oder anzugeben, ist peinlich und nicht cool. Die „Leute“ lachen einen eher aus, da sie denken ich müsste damit mein mangelndes Selbstbewusstsein ausgleichen. Eigentlich bin ich aber ziemlich selbstbewusst, deswegen verstehe ich garnicht was ich damals damit in mir „aufpolieren“ wollte. ich wollte wahrscheinlich „noch“ cooler wirken. Doch wenn ich ehrlich bin habe ich genau das Gegenteil damit erreicht.




Es gibt für mich einfach keine Vorteile mehr die für ein zu schnelles Fahren sprechen, dafür kenne ich viele Nachteile.(Gefährdung anderer und sich selbst, erhöhte Kosten durch mehr Benzinverbrauch und Bußgelder, das Verstoßen gegen das Gesetz, Punkte und Führerscheinentzug, Stress und Schuldgefühle nach einer zu schnellen Fahrt).
Weil ich das erkannt habe, bin ich fest davon überzeugt in Zukunft nicht mehr gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen zu verstoßen. Trotzdem werde ich mein Fahrverhalten in Zukunft kritisch im Auge behalten.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Eigentlich brauche ich gar nichts mehr tun, weil erkannt habe das schnelles Fahren gefährlich, leichtsinnig und überflüssig ist. Trotzdem werde ich mir die Nachteile und vor allem die Gefahren des „Rasens“ zukünftig vor jedem Fahrtantritt noch einmal vor Augen führen.
Weil ich das erkannt habe, bin ich fest davon überzeugt in Zukunft nicht mehr gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen zu verstoßen. Trotzdem werde ich mein Fahrverhalten in Zukunft kritisch im Auge behalten.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Ich habe endlich eine Ausbildung gefunden, bei der ich mir sicher bin, das sie genau das richtige für mich ist. Das war auch immer ein großes Streitthema mit meinen Eltern, mittlerweile verstehe ich mich auch wieder viel besser mit Ihnen.
Auch habe ich die Menge meiner Verpflichtungen reduziert, arbeite nicht mehr hier und da, versuche nicht mehr jedem einen Gefallen zu tun und in dadurch generell viel entspannter.
Und ich habe mich vor einigen Wochen endgültig von meiner Freundin getrennt, seit einem Jahr war ich generell eher unglücklich mit ihr – doch ich hatte Angst sie zu verlassen. Das war ebenfalls eine große Last auf meiner Schultern.
Insgesamt bin ich zufrieden und blicke positiv in die Zukunft.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Damals war mein Verständnis von Verkehrssicherheit: „Hauptsache es passiert kein Unfall“, heute weiß ich das ich es erst gar nicht zu solchen Situationen kommen lassen darf, von denen eine potenzielle Unfallgefahr ausgeht.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Das mit dem Straßenverkehr funktioniert nur wenn sich alle an die Regeln halten und nicht jeder auf sein Recht besteht. Eine Aufmerksame, Rücksichtsvolle und defensive Fahrweise ist das A&O.


21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?


Nichts, da ich meine grundlegende Einstellung zum Verhalten im Straßenverkehr geändert habe, es ist für mich kein Vorsatz nach dem Motto „du musst dich ändern, weil es verboten ist“


Lob, Kritik und Anregungen sind erwünscht. Falls alles i.O ist, möchte ich mir die Fragen + Antworten auf Karteikarten schreiben und jeden Tag mehrmals durchgehen.

Zum Beantworten der anderen Fragebögen werde ich erst nächste Woche kommen.
 
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Nancy

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Schön das du dich gemeldet hast, daka:smiley138:
Auch wenn es eng wird - bißchen Zeit musst du mir geben. Es sind User im Forum deren MPU ganz kurz bevor steht...:pc0003:
 

daka

Benutzer
Hallo

hatte heute das Testgespräch bei der Verkehrspsychologin(diese habe ich auf Grundlage des letzten FB geführt) und das Feedback war insgesamt recht positiv, dennoch noch nicht ganz ausreichend. Beim Großteil der Fragen konnte ich überzeugen, bei einigen habe ich jedoch geschwächelt.

Um mein Gefühl zu ihrem Feedback sinngemäß wiederzugeben:

1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt? 100%

2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt? 50% (Ursachen ja, die Persönlichen Motive dahinter fehlen jedoch)

3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern? 90%

4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird? 80%

Ausschnitte:

"Nach der letzten Auffälligkeit habe er sich Gedanken gemacht. Früher habe er immer gedacht er habe sein Auto unter Kontrolle und sei auch oft zu schnell gefahren. Die Gefährdung von anderen habe er nicht ernst genommen. Es sei oft nichts passiert und dann habe er sich immer weiter ran getastet."

"In Zukunft will er sich auch an die Regeln halten wenn es keine Gefahr gibt erwischt zu werden. Es könne immer was passieren. Er wolle nicht mehr wegen seiner schlechten laune andere gefährden. Besser in Zukunft gar nicht fahren oder erst mal tief durchatmen."


Einschätzung lt. schriftlicher Bewertung:

"Die vorliegende Fahrproblematik hat Herr ***** noch nicht ausreichend aufgearbeitet, Motive sind noch teilweise unklar, ein funktionierends Vermeidungs-Konzept besteht noch nicht ausreichend."


Ich habe Ihr im Anschluss selbstverständlich von meiner Vorbereitung hier in diesem Forum berichtet. Sie ist der Meinung das ich auf eine Psychologische Beratung bei Ihr verzichten könne, da mir nur noch "der letzte Schliff" fehlen würde. Sie ist der Meinung das ich den Rest auch noch mit Eurer Hilfe schaffen werde.
Trotzdem werde ich nochmal ein Testgespräch ein paar Tage vor der MPU bei ihr machen, alleine der "Routine" wegen.
Was mir laut ihrer Aussage fehlt; sind meine Motive hinter meinen Ursachen(Die Ursachen fehlendes Gefahrenbewusstsein, Irrglaube alles unter Kontrolle und die dadurch entstandene Haltensweise ist nachvollziehbar und es besteht die nötige Einsicht, jedoch fehlt das "Motiv" wieso und weshalb es erst "so weit gekommen ist".) Ich habe ich schon ein paar Ideen mit ihr ausgetauscht diese werde ich euch in den nächsten Tagen mitteilen.

Gruß
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Danke für deine Rückmeldung, daka :smiley138:

Ich verstehe es jetzt so, dass du noch einmal einen überarbeiteten FB (aufgrund des Gespräches mit der VP) einstellen wirst, richtig?
 

daka

Benutzer
Danke für deine Rückmeldung, daka :smiley138:

Ich verstehe es jetzt so, dass du noch einmal einen überarbeiteten FB (aufgrund des Gespräches mit der VP) einstellen wirst, richtig?

Ja genau ;) wird aber noch 1 bis 3 Tage dauern. Wird sich zu dem alten, aber nicht großartig unterscheiden ein bisschen Feinschleif und das Thema "Motive" kommt halt noch dazu ;)

Gruß

Hälts du es für sinnvoll 3-5 Tage vor der MPU nochmal ein Testgespräch beim VP zu simulieren?
 

daka

Benutzer
Hier Nancy ;)

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Mit 15 bzw. 16. gab es 2 Auffälligkeiten/Ermittlungen wegen Verstößen auf dem Mofa, diese wurden aber beide fallen gelassen/eingestellt.

Mit dem Auto insgesamt 2, wobei der letztere zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte.
Neben diesen aktenkundigen gab es bestimmt noch um die 50 Verstöße. (Geschwindigkeitsüberschreitungen, Überholvorgänge, unangepasste Geschwindigkeit)

2. Was waren das für Verstöße?

Der erste Verstoß war Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze)

Der zweite Verstoß, welcher zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte lautete „Gefährung des Straßenverkehrs“.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer:
Ich war bei meiner Freundin und habe mit ihr gemeinsam um ca. 20 Uhr gegessen und habe dazu ein Bier(0,5L) getrunken – anschließend haben wir einen Film geguckt und ich bin dabei irgendwann eingeschlafen. Als ich gegen 22:30 aufgewacht bin und eine Rauchen wollte, stellte ich fest, dass ich keine Zigaretten mehr hatte. Da der Zigarettenautomat um die Ecke keine Scheine nimmt, entschloss ich mich dazu zur nächsten Tankstelle zu fahren um dort Zigaretten zu holen. Meinen vorherigen Alkoholkonsum war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Der Weg zur Tankstelle (ca. 5 KM) verlief reibungslos. Auf dem Rückweg passierte es dann: Ich befuhr eine Landstraße(100KM/H) welche hinter einer Kurve in eine 30iger Zone(in der auf der rechten und linken Seite „Verkehrsbremser“ aufgestellt waren). Ich kenne diese Stelle sehr genau und weiß das hier schon oft Unfälle passiert sind und bremse normalerweise frühzeitig auf 30km/h ab. Doch an diesem Abend fuhr ich sehr leichtsinnig, möglicherweise aufgrund einer Enthemmung durch den Alkohol und bremste nur leicht und ließ das Fahrzeug einfach ausrollen. Als ich mit ca. 60km/h um die Ecke rollte, sah ich in etwa 15 Meter Entfernung ein Polizeiauto auf meiner Spur sowie Gegenverkehr, beide warteten auf ihrer Seite hinter dem „Verkehrsbremser“, offenbar waren sich beide Partein unschlüssig, wer zuerst fährt. Ich machte sofort eine Vollbremsung, doch leider schien für mich im ersten Moment Auffahren auf den Polizeiwagen unausweichlich. Gott sei Dank, bewegte sich keines der beiden Autos, sodass ich dem Polizeiwagen ausweichen bzw. überholen konnte. Es war wirklich nur ein Zufall, dass sich keins der Autos von seinem Platz bewegt hat, ansonsten wäre das ganze schlimmer ausgegangen. Schwer geschockt hielt ich ca. 20 Meter später, woraufhin nach kurzer Zeit die Polizei neben meinem Auto stand und eine Kontrolle einleitete. Ich war anfangs sehr uneinsichtig, schob das ganze auf die blöde Verkehrssituation(100km/h -> 30 km/h) und den nassen Fahrbahnbelag. Das Pusten ergab einen Promillewert von 0,28. Die Beamten nahmen mich zurecht mit auf die Wache und führten eine Atemalkoholmessung durch, welche einen Promillewert von 0,22 aufwies. Das war natürlich zu viel da für mich 0,0 Promille galt.

Gefährdung des Straßenverkehrs:
Ich war auf dem Weg von meiner Mutter zu meiner Freundin, um dort gemeinsam mit ihren Eltern zu Essen. Meine Freundin war meine Beifahrerin. Wir waren zu spät dran um Pünktlich zum Essen zu kommen, weil ich mich stark mit meiner Mutter gestritten hatte. Ich war gereizt und dachte mir die fehlende Zeit durch schnelles Fahren ausgleichen zu können. Zudem war an diesem Abend sehr wenig auf den Straßen los und ich dachte mir nicht wirklich etwas dabei schneller zu fahren als erlaubt. Der Gesamtweg sind ca. 2 KM. Etwa 500 Meter vor Ankunft befuhr ich innerorts mit fast 100km/h eine gerade Straße. Als ich am Straßenrand zwei Polizeibeamte feststellt, bremste ich erst ab. In diesem Moment wurde ich mir meiner stark überhöhten Geschwindigkeit erst bewusst – doch ich hatte Angst angehalten zu werden und gab wieder Gas. Als ich auf Höhe der Polizeibeamten ein großes Schlagloch überfuhr, hob mein Fahrzeug aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit leicht ab – ein Glück das ich nicht ins Schleudern gekommen bin. Ich hatte meine eigene Geschwindigkeit stark unterschätzt. Ein paar hundert Meter später bog ich ab und parkte ich in einer Seitenstraßen und machte mich zu Fuß auf den Weg Freundin. Nach ca. einer Stunde entschied ich mich dafür, mein Auto zu holen um dieses vor die Türe meiner Freundin zu parken. Nach nicht einmal hundert Meter kamen mir die Polizeibeamten entgegen und hielten mich an. Sie wiesen mich auf meine stark überhöhte Geschwindigkeit hin, welche ich natürlich abstritt. „Alles wäre ganz normal gewesen“, sagte ich. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt keiner Schuld bewusst. ++++Kamera ++++ „Musste zum Essen“?????

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich habe das ganze einfach nicht so richtig ernst genommen, es war ja in meinen Augen nie etwas ernstes passiert.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Beim ersten Verstoß wollte ich einfach schnell nach Hause, ich hatte zuvor geschlafen und wollte möglichst schnell wieder ins Bett. Es war nachts und somit nichts los auf den Straßen. Wahrscheinlich war ich durch meinen leichten Alkoholkonsum auch enthemmt. Ich werde mir gedacht haben „es passiert schon nichts“ und wurde dadurch leichtsinnig.
Bei diesem Verstoß war es eine Mischung aus Gereiztheit(ich hatte mich zuvor mit meiner Mutter gestritten) und Zeitdruck(wir wollten pünktlich zum Essen). Bei dieser Fahrt war ich wirklich viel zu schnell unterwegs, ich bin einfach „ohne Hirn gefahren“.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

Durch meine Rücksichtlosigkeit und Unachtsamkeit hätte ein schlimmer Unfall passieren können, bei dem jemand hätte zu Tode kommen können.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich habe immer wieder die Gefährdung von meinen Mitmenschen in Kauf genommen. Ich war naiv, rücksichtlos und leichtsinnig.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Viel Glück und richtiges reagieren der anderen Verkehrsteilnehmer.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich wollte mich „austoben“, mich mal nicht an alle Regeln halten, weil ich das im „normalen Leben“ sonst nicht tue, deshalb habe ich mir selber Gründe(Zeitdruck, schlechte Laune, leere Straßen, Angeben) gegeben um mich auszutoben. Weil dabei „immer alles gut gegangen ist“ hatte ich mit der Zeit einfach kein Bewusstsein mehr für die Gefahr die durch mein Verhalten ausgeht. Und ich war der Meinung mein Auto immer unter Kontrolle zu haben.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?

Ich dachte mir „was wollen die von mir, es ist doch garnichts passiert“. Ich habe alle Vorwürfe abgestritten und war total uneinsichtig.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe eine Ratenzahlung mit der Bußgeldstelle vereinbart und konnte mich einige Zeit am „Riemen reißen“, weil ich Angst vor weiteren Punkten hatte.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Langsamer fahren und nie mehr alkoholisiert Auto fahren.



13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

An den Vorsatz nie wieder alkoholisiert Auto zu fahren habe ich mich bis heute gehalten und werde es auch zukünftig tun. Ich frage mich seitdem immer 3x ob ich zuvor etwas getrunken habe, bevor ich mich ans Steuer setze.
Der zweite Vorsatz „langsamer fahren“, war einfach nicht konkret genug und ich habe mir über mein Fehlverhalten gar keine Gedanken gemacht. Ich habe einfach nicht erkannt welche Gefahr von meinem Fahrverhalten ausgeht und habe weiterhin geglaubt, dass ich mein Fahrzeug immer und zu jeder Situation unter Kontrolle habe. Auch war mir nicht Bewusst wieso ich das alles tue.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

Dazu muss ich erst etwas ausholen: Ich bin im alltäglichen Leben einfach „zu lieb“ gewesen. Ich habe mir ständig Dinge vorschreiben oder aufzwingen lassen.(z.B das Studium von meinen Eltern) Ich war sehr verbissen darin die Erwartungen/Anforderungen der anderen zu erfüllen. Dadurch habe ich mich selber in meiner Entscheidungsfreiheit nicht richtig „entfalten“ können. Das machte mich natürlich in gewisserweise unglücklich.
Ich wollte in einem Lebensbereich mal „über die Strenge schlagen“ und da habe ich mit dem Erwerb des ersten eigenen Autos, den Straßenverkehr für mich entdeckt. Hier gab es keinen in meinem Umfeld der mir Vorschriften gemacht hat. Ich fühlte mich mächtig sobald ich am Steuer saß, es gab mir das Gefühl das ich mich und mein Leben selber unter Kontrolle hatte. Die Gefahr erwischt zu werden sehr gering, es gab für mich also keine Konsequenzen wenn ich mich nicht an die Regeln in Straßenverkehr gehalten habe.
Das Auto gab mir also die Möglichkeit mich abseits meines „normalen Lebens“ auszutoben. Also gab ich mir selber Gründe(Zeitdruck, schlechte Laune, wenig Verkehr, Angeben, Imponieren) gegeben um schneller zu fahren als erlaubt.
Anfangs waren das nur kleinere Verstöße(Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 20km/h, unangepasste Geschwindigkeit, Kavalierstarts etc.), weil dabei immer alles gut ging – habe ich langsam aber kontinuierlich in der schwere meiner Verstöße gesteigert. Dabei sank mein Bewusstsein für Gefahren immer und immer weiter und zusätzlich fühlte ich mich immer sicherer am Steuer. Das lag daran, dass in der Vergangenheit immer „alles gut gegangen ist“. Ich habe mich also immer weiter an mein Limit herangetastet bzw. habe meine Grenzen ausgelotet. Bis meine Hemmschwelle ganz weit unten war. Das führte dann zu wirklich erheblichen Verstößen.



Fragen nach Änderungen gegenüber früher






15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Der Führerscheinentzug war die logische Konsequenz aus meinem Verhalten, nur so konnte ich merken das „nicht immer alles gut geht“, sondern das „damit Schluss sein muss“, besser so als wenn ich das erst bei einem Unfall gemerkt hätte. Ich möchte zukünftig das sich alle (Beifahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer)bei mir sicher fühlen bzw. keine Gefährdung für diese durch mein Fahrverhalten ausgeht. Ich möchte wie jeder andere Autofahrer im Verkehrsfluss „mitschwimmen“, ohne irgendwelchen Ärger zu erregen.


16. Was ist daran anders?

Mein ganzes Verhalten war falsch. Der Straßenverkehr ist kein Ort um sich „auszutoben“, dieser damalige Glaube von mir war egoistisch und rücksichtlos meinen Mitmenschen gegeben über. Ich hatte mich in eine total falsche Richtung entwickelt. Niemand hat sein Auto immer unter Kontrolle, es kann immer mal etwas unvorhergesehens passieren und wenn dann auch noch die Geschwindigkeit zu hoch wird aus einem Beinahe Unfall ein Unfall und aus einem leichten Unfall ein schwerer. Auch wenn nie etwas ernstes passiert ist, durch mich ging oft eine potentielle Gefahr für meine Mitmenschen aus. Es reicht schon wenn sich ein Mitmenschen durch meinen Fahrstil gefährdet fühlt.
Dazu kommt das NICHTS also weder Zeitdruck, schlechte Laune, Imponiergehabe oder leere Straßen oder irgendwas anderes mir das Recht gibt, das Leben meiner Mitmenschen zu gefährden.


17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich habe mir einige Dinge verdeutlicht:
Schnell fahren aus Zeitdruck bringt nichts, da ich höchstens ein paar Minuten früher am Ziel bin, dafür bin ich viel gestresster. Lieber zeitig los fahren und entspannt angekommen oder Bescheid geben das ich etwas später komme.
Schnell fahren wegen schlechter Laune ist keine Lösung. Da Rasen in Wirklichkeit nur weiteren Stress erzeugt, anstatt ihn abzubauen. In Zukunft erst gar nicht aufregen oder lieber gar nicht fahren und warten bis ich mich beruhigt habe. Zusätzlich werde ich mir in solchen Fällen die Gefahren(aus eigener Erfahrung) erneut vor Augen führen.
Sich das Recht geben schnell zu fahren nur weil z.B. „die Straßen leer“ sind, ist eine wirklich dämliche Einbildung. Nur weil ich keinen sehe, heißt das ja nicht das hinter der nächsten Ecke kein Auto oder gar ein Fußgänger steht. Das konnte ich in meiner Zeit als Fußgänger mehrmals hautnah miterleben.
Schnell fahren um jemanden zu imponieren oder anzugeben, ist nicht „cool“ sondern peinlich. Das ganze erweckt bei meinem Mitfahrer eher den Eindruck als müsse ich ihnen unbedingt etwas beweisen. Mit schnellem Fahren erreiche ich also genau das Gegenteil, als das was ich in diesem Moment erreichen wollte: Ich wirken unselbstbewusst.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Ich habe mich mit meinen Eltern(beides Akademiker) ausgesprochen und ich konnte endlich meinen Wunsch durchsetzen eine Ausbildung zu beginnen anstatt mein Studium fortzuführen. Auch habe ich einen Ausbildungsplatz gefunden, bei dem ich mir sicher bin – das er zu mir passt.
Ich habe mich, nach über 2 Jahren Beziehung. vor etwa 6 Wochen von meiner Freundin getrennt. Ich wusste schon seit über einem Jahr, das es mit ihr und mir keinen Sinn hat. Habe mich aber nicht getraut mich von ihr zu trennen, weil ich Sie nicht verletzten wollte.
Insgesamt versuche ich nicht mehr es allen Leuten recht zu machen, ich habe gelernt meine eigene Meinung zu äußern und zu vertreten. Dadurch bin ich glücklicher und fühle mich freier. Ich „lebe“ mich jetzt in meiner Persönlichkeit aus und habe dadurch gar nicht mehr das Bedürfnis dies im Straßenverkehr zutun.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Damals war mein Verständnis von Verkehrssicherheit: „Hauptsache es passiert kein Unfall“, heute weiß ich das ich es erst gar nicht zu solchen Situationen kommen lassen darf, von denen eine potenzielle Unfallgefahr ausgeht.



20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Das mit dem Straßenverkehr funktioniert nur wenn sich alle an die Regeln halten und nicht jeder auf sein Recht besteht. Eine Aufmerksame, Rücksichtsvolle und defensive Fahrweise ist das A&O.


21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nichts, da ich meine grundlegende Einstellung zum Verhalten im Straßenverkehr geändert habe, es ist für mich kein Vorsatz nach dem Motto „du musst dich ändern, weil es verboten ist“.
 

daka

Benutzer
Hi,

ich war heute bei der Führerscheinstelle und habe die Einwilligung zur MPU abgegeben. Zuvor habe ich noch in meine endgültige Führerscheinakte eingesehen und alle 60 Seiten abfotografiert.

Erkenntnisse etc.:

Entscheidung zum Führerscheinantrag: "Verkehrsrechtliche MPU", Begründung: Entziehung der FE am 10.02.15 wg. fahrlässiger Straßenverkehrgefährdung.

Vorgeschichte: 2x Fahren ohne Fahrerlaubnis mit dem Mofa(1x war ein Irrtum weil die Nachweise der Drosselung bei der Polizeikontrolle nicht vorlagen, 1x technischer Defekt der Drosselung wodurch er gemessene 42km/h fuhr) beide Verfahren eingestellt, 1x Körperverletzung (wurde von einer Gruppe Jugendliche bedroht, habe in Notwehr gehandelt und anschließend den jenigen angezeigt, diese hat dann eine Gegenanzeige gemacht) ebenfalls Verfahren eingestellt -> diese 3 Dinge habe ich auch schon mit der VP besprochen, daher brauche ich dadrauf im Detail nicht eingehen. Diese 3 Taten stehen auch nicht detailliert drin.

Dann die beiden Verstöße mit dem Auto 1) Überholen bei Unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Alkohol, 2) Fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung welche zum Entzug führte.


Auszüge aus der Strafanzeige:


Überholen bei Unklarer Verkehrslage:

"Die Beamtinnen befuhren am 4.10.2013 gegen 23:40 Uhr die Straße Richtung X. Kurz hinter der Einmündung befindet sich eine Engstelle, weche mit drei Leitbaken versehen ist. Die Beamtinen hilente hinter der ersten Leitbaken auf der rechten Seite, da ein weiterer PKW in die Engstelle fuhr. Die Beamtinen signalisierten mittels Lichthupe dem entgegenkommenden Fahrzeug das Sie Ihm den Vortritt lassen. Plötzlich kam von hinten der BES mit seinem PKW. Dieser kam mit so hoher Geschwindigkeit angefahren, dass er an den verkehrsbedigt wartenden Beamten vorbei und in die Engstelle durchfuhr. Nur dadurch das der andere PKW verzögert anfuhr, ist es nicht zu einem Verkehrunfall zwischen dem BES und dem anderen PKW gekommen. Unmittelbar hinter der Engstelle fuhr der BES an den linken Fahrbahnrand. Dann wurde er auf sein Fehlverhalten hingewisen und auf seine Owi hingewiesen. Der BES teilte mit, dass er nicht vorgehabt habe, den Streifenwagen zu überholen. Er habe jedoch nicht mehr rechtzeitig bremsen können und um einen Zusammenstoß mit dem Streifenwagen zu vermeiden ist er weitergefahren.
Im laufe des Gespräch stellten die Beamten Alkoholgeruch in der Atemluft des BES fest. (...) freiwilliger Alkoholtest durchgeführt mit dem Ergebnis 0,14mg/L (=0,28 Promille). Nach erneuter Belehrung gab er an gegen 20 Uhr zum Abendessen ein Bier (0,5l) gettreunken habe. Er habe jetzt mit seiner Freundin Zigaretten an der Tankstelle holen zu wollen und habe nicht mehr an seinen vorherigen Alkoholkonsum gedacht habe. :)::) Auf der Wache wurde eine Alkholmessung durchgeführt mit 0,11mg/l (=0,22 Promille)."

Angaben lt. "Flensburg": "Sie überholten bei unklarer Verkehrslage und gefährdeten +) (nur durch Zufall kam es zu keinen Unfall) dadurch andere.
"Sie haben vor Vollendung des 21. Lebensjahrs als Führer eines Kraftfahrzeuges die Fahrt unter Wirkung eines alkoholischen Getränkes angetreten"

Straßenverkehrsgefährdung

Am 04.08.2014 um 19:20 hatten die Beamten ein anderes Fahrzeug wg. einer Verkehrskontrolle angehalten und befanden sich daher nicht in ihrem Dienstfahrzeug. Plötzlich vernahmen sie ein sehr lautes Motorengeräusch, welches sich aus Richtung x näherte und auf eine hohe Geschwindgigkeit bzw. Vollgasfahrt des PKWs schließen lies. Das PKW war zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Blickfeld der Beamten. Schließlich näherte sich den Beamten ein PKW mit offensichtlich mehr als der doppelten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50km/h.
Der PKW wurde durch den BES geführt, welchen die Beamten aufgrund der heruntergelassenen Fensterscheiben eindeutig erkennen konnten. Auf dem Beifahrersitz befand sich eine junge Frau, weitere Personen waren nicht in dem PKW. Als der PKW-Führer die Beamten wahrnahm verringerte er die Geschwindigkeit nicht, sondern beschleunigte sein Fahrzeug noch. Aufgrund der weit überhöhten Geschwindigkeit schien es mehrfach so, als verliere der BES die Kontrolle über sein Fahrzeug.
(...) Schlaglöcher in der Fahrbahn. Als der BES diese stelle mit seinem PKW mit weit überhöhter GES passierte, ob das Fahrzeug mit tiefer gelegtem Fahrwerk mehrfach von der Fahrbahn ab. Aufgrund der genannten Fahrweise war ein Anhalten des PKW unmöglich.

Ca. eine Stunde später stellten die Beamten den PKW auf der xxx fest. Der PKW wurde vom BES passiert auf der Beifahrersitz befand sich wieder die Zeugin *****. Der BES konnte ausschließlich seinen Fahrzeugschein vorweisen, seinen Führerschein führte er nicht mit. Am Frontstoßfänger des PKW BMW war mittig eine Kamerahalterung mit der Aufschrift "GoPro" montiert. Diese lies darauf schließen, dass der BES regelmäßig mit weit überhöhter Geschwindigkeit fährt, diese Fahrten dann filmt um die Videos anschließend möglicherweise in öffentichen Videoportalen im Internet einzustellen.

Auf die beobachtete Fahrweise angesprochen. zeigte der BES keinerlei Unrechtsbewusstsein Auf die Gefährdung Menschenleben hingewies - links und recht der X Straße befinden sich Wohnhäuser - äußerte er "Wir mussten pünkltihc zum Abendessen."
Dabei räumte er ein, den PKW zur Tatzeit geführt zu haben.
Weiteren eingehenden Belehrungen bezüglich des hohen Gefahrenpotentials durch Nichtbeachten der zulässigen Höchstgesw., zeigte sich der BES nicht zugänglich.
Nachdem der BES als Tatverdächttiger einer Strafttat belehrt worden war, wollte er sich nicht mehr zum Vorfall äußern.
Ihm wurde mitgeteilt, dass die Beamten seinen PKW nach einer Videokamera als Beweismittel durchsuchen werden. Daraufhin gab er an, dass sich eine solche Kamera im PKW befinde, begab sich zur Beifahrertür und öffnete dort das Handschuhfach. Dort entnahm er eine Kamera, die er mit seinem Körper vor den Blicken der Beamten abschirmte. Als er offensichtlich auf den Speicher der Kamera einwirken wollte, nahm ihm PHK X die Kamera aus der Hand, wogegen sich der BES nicht sträubte."


Auswertung der Kamera

Nach erster Durchsicht der SD-Card aus der Frontkamera wurde festgestellt, dass der Besch. ***** die Kamera an seinem PKW installiert hat und einen weiteren Besch. mit einem BMW folgt und seine Fahrweise aufnimmt. Beide Fahren mit erheblicher Geschwindigkeit durch Landstraßen bis die PKW ausbrechen und wieder abgefangen werden, überholen und schneiden Kurven an Unübersichtlichen Stellen.
Die Rennen wurden aufgenommen, um sie auf Youtube ein zustellen.
In einer Rechere wurden Verbindungen zu Herrn X gefunden, der ebenfalls dort wohnt in gleicher Weise agierte und dem die FE entzogen wurde.
Der Fahrer des genannten PKW(das vor mir fährt) ist noch nicht identifiziert, es könnte sich aber um Herrn X oder Herrn Y handelt. (...)
Die Kamera dient der Aufnahme der begangenen Verkehrsstraftaten um die Aufnahme anschließend auf Youtube einzustellen.
 
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daka

Benutzer
weitere Details über die Aufnahmen stehen nicht in der Akte.

Zur Kamera habe ich in der Gerichtsverhandlung angegeben, das ich Sie mal auf einem Autotreffen montiert. Die Aufnahmen sollten eine Erinnerung sein.

Zur Kamera:

Zu dieser Zeit war es, ich sag mal "in Mode" seine eigenenen Fahrten aufzunehmen, die Aufnahmen waren aber nicht fürs Youtube etc. bestimmt(ich frag mich wie die Beamten darauf kommen :D) Und ich wollte soetwas auch einfach mal machen. Ich habe mir diese von einem flüchtigen Bekannten auf einem Autotreffen ausgeliehen. Am 23.07(also ca. 10 Tage vor der Kontrolle) habe ich damit 2 Aufnahmen getätigt und einige Tage später noch eine. 1 Aufnahme war alleine und die andere Aufnahme mit Person X. Die Videos hatte ich mir noch garnicht angeguckt. Ebenfalls weiß ich nicht was auf der Kamera noch alles für Videos drauf waren. Die Kamera habe ich kurz vor der Gerichtsverhandlung OHNE Speicherkarte zurück erhalten.

So wie bringe ich das ganze in meinen "Fragebogen" unter? bzw. auf welche Fragen muss ich mich einstellen? Der Gutachter weiß defacto nur das über die Kamera was ich oben geschrieben habe.


So das reicht heute erstmal mit Tippen.


Gruß
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo daka,

du weißt ja, ich sehe zu das....:pc0003:

Mein Kollege Max scheint erkrankt zu sein :smiley2204: ansonsten ist das hier eher sein Bereich. Du wirst aber auf jeden Fall schnellstmögliche Antwort bekommen.
 

daka

Benutzer
Ich habe die Kamera mal in den FB eingepflegt:

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Mit 15 bzw. 16. gab es 2 Auffälligkeiten/Ermittlungen wegen Verstößen auf dem Mofa, diese wurden aber beide fallen gelassen/eingestellt.

Mit dem Auto insgesamt 2, wobei der letztere zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte.

Neben diesen aktenkundigen gab es bestimmt noch um die 50 Verstöße. (Geschwindigkeitsüberschreitungen, Überholvorgänge, unangepasste Geschwindigkeit)

2 Verstöße dieser nicht aktenkundigen auf die ich hier noch im Detail eingehen möchte, wurden mit einer Videokamera von mir selbst aufgenommen. (Soll ich das bei der Frage die Kamera direkt in dieser Form erwähnen?

2. Was waren das für Verstöße?


Der erste Verstoß war Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer (0,22 Promille trotz 0,0 Promillegrenze)

Der zweite Verstoß, welcher zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte lautete „Gefährung des Straßenverkehrs“.

Bei den beiden Verstößen die mit der Kamera aufgenommen wurde, wurden, soweit ich das Beurteilen kann folgende Taten begangen: Überholen bei Unklarer Verkehrslage, Schneiden von Kurven, überhöhte Geschwindigkeit und unangepasste Geschwindigkeit, Übermäßige Straßenbenutzung.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)

Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit am Steuer:
Ich war bei meiner Freundin und habe mit ihr gemeinsam um ca. 20 Uhr gegessen und habe dazu ein Bier(0,5L) getrunken – anschließend haben wir einen Film geguckt und ich bin dabei irgendwann eingeschlafen. Als ich gegen 22:30 aufgewacht bin und eine Rauchen wollte, stellte ich fest, dass ich keine Zigaretten mehr hatte. Da der Zigarettenautomat um die Ecke keine Scheine nimmt, entschloss ich mich dazu zur nächsten Tankstelle zu fahren um dort Zigaretten zu holen. Meinen vorherigen Alkoholkonsum war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Der Weg zur Tankstelle (ca. 5 KM) verlief reibungslos. Auf dem Rückweg passierte es dann: Ich befuhr eine Landstraße(100KM/H) welche hinter einer Kurve in eine 30iger Zone(in der auf der rechten und linken Seite „Verkehrsbremser“ aufgestellt waren). Ich kenne diese Stelle sehr genau und weiß das hier schon oft Unfälle passiert sind und bremse normalerweise frühzeitig auf 30km/h ab. Doch an diesem Abend fuhr ich sehr leichtsinnig, möglicherweise aufgrund einer Enthemmung durch den Alkohol und bremste nur leicht und ließ das Fahrzeug einfach ausrollen. Als ich mit ca. 60km/h um die Ecke rollte, sah ich in etwa 15 Meter Entfernung ein Polizeiauto auf meiner Spur sowie Gegenverkehr, beide warteten auf ihrer Seite hinter dem „Verkehrsbremser“, offenbar waren sich beide Partein unschlüssig, wer zuerst fährt. Ich machte sofort eine Vollbremsung, doch leider schien für mich im ersten Moment Auffahren auf den Polizeiwagen unausweichlich. Gott sei Dank, bewegte sich keines der beiden Autos, sodass ich dem Polizeiwagen ausweichen bzw. überholen konnte. Es war wirklich nur ein Zufall, dass sich keins der Autos von seinem Platz bewegt hat, ansonsten wäre das ganze schlimmer ausgegangen. Schwer geschockt hielt ich ca. 20 Meter später, woraufhin nach kurzer Zeit die Polizei neben meinem Auto stand und eine Kontrolle einleitete. Ich war anfangs sehr uneinsichtig, schob das ganze auf die blöde Verkehrssituation(100km/h -> 30 km/h) und den nassen Fahrbahnbelag. Das Pusten ergab einen Promillewert von 0,28. Die Beamten nahmen mich zurecht mit auf die Wache und führten eine Atemalkoholmessung durch, welche einen Promillewert von 0,22 aufwies. Das war natürlich zu viel da für mich 0,0 Promille galt.


Gefährdung des Straßenverkehrs:

Ich war auf dem Weg von meiner Mutter zu meiner Freundin, um dort gemeinsam mit ihren Eltern zu Essen. Meine Freundin war meine Beifahrerin. Wir waren zu spät dran um Pünktlich zum Essen zu kommen, weil ich mich stark mit meiner Mutter gestritten hatte. Ich war gereizt und dachte mir die fehlende Zeit durch schnelles Fahren ausgleichen zu können. Zudem war an diesem Abend sehr wenig auf den Straßen los und ich dachte mir nicht wirklich etwas dabei schneller zu fahren als erlaubt. Der Gesamtweg sind ca. 2 KM. Etwa 500 Meter vor Ankunft befuhr ich innerorts mit fast 100km/h eine gerade Straße. Als ich am Straßenrand zwei Polizeibeamte feststellt, bremste ich erst ab. In diesem Moment wurde ich mir meiner stark überhöhten Geschwindigkeit erst bewusst – doch ich hatte Angst angehalten zu werden und gab wieder Gas. Als ich auf Höhe der Polizeibeamten ein großes Schlagloch überfuhr, hob mein Fahrzeug aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit leicht ab – ein Glück das ich nicht ins Schleudern gekommen bin. Ich hatte meine eigene Geschwindigkeit stark unterschätzt. Ein paar hundert Meter später bog ich ab und parkte ich in einer Seitenstraßen und machte mich zu Fuß auf den Weg Freundin. Nach ca. einer Stunde entschied ich mich dafür, mein Auto zu holen um dieses vor die Türe meiner Freundin zu parken. Nach nicht einmal hundert Meter kamen mir die Polizeibeamten entgegen und hielten mich an. Sie wiesen mich auf meine stark überhöhte Geschwindigkeit hin, welche ich natürlich abstritt. „Alles wäre ganz normal gewesen“, sagte ich. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt keiner Schuld bewusst. Bei dieser Kontrolle wurde auch eine Kamera sichergestellt, auf der sich Aufnahmen von zu schnellen Fahrten befanden.

Zur Kamera
Ca. 2 Wochen vor dem Verstoß am 04.08(bei dem auch die Kamera sichergestellt wurde), habe ich mir die Kamera auf einem Autotreffen von einem flüchtigen Bekannten ausgeliehen und habe diese an dem Stoßfänger meines Auto montiert.
1) Aufnahme:
Am 23.07 befuhr ich kam ich von X und wollte nach Y und habe die Strecke „A“ genutzt. Auf dieser Strecke ist 100km/h außerorts und es sind viele Kurven. Hier bot sich eine Aufnahme mit der Kamera an, also schaltete ich diese kurz vorher an. Anschließend bin ich die ca. 2 KM lange Strecke lang gerast, habe mit unangepasster Geschwindigkeit die Kurven durchfahren und diese auch geschnitten. Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Geraden Stück betrug fast 140km/h.
2) Aufnahme:
Am selben Tag einige Stunden später befuhr ich gemeinsam mit einem Bekannten außerorts eine ca. 5 KM lange Strecke durch das Bergische Land. Die Strecke war sehr kurvenreich, deswegen bot sich hier eine Aufnahme mit der Kamera an, wir hielten am Straßenrand und ich aktivierte die Kamera. Anschließend sind wir die Strecke lang gerast, haben mit unangepasster Geschwindigkeit die Kurven durchfahren und diese auch geschnitten. Und haben an unübersichtlichen Stellen überholt. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 120km/h.

(Detailiert genug, zu detailreich oder in der Form garnicht erwähnen? Dazu kommt das in der Führerscheinakte nur eine Fahrt erwähnt ist.)





4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich habe das ganze einfach nicht so richtig ernst genommen, es war ja in meinen Augen nie etwas ernstes passiert.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Beim ersten Verstoß wollte ich einfach schnell nach Hause, ich hatte zuvor geschlafen und wollte möglichst schnell wieder ins Bett. Es war nachts und somit nichts los auf den Straßen. Wahrscheinlich war ich durch meinen leichten Alkoholkonsum auch enthemmt. Ich werde mir gedacht haben „es passiert schon nichts“ und wurde dadurch leichtsinnig.
Bei diesem Verstoß war es eine Mischung aus Gereiztheit(ich hatte mich zuvor mit meiner Mutter gestritten) und Zeitdruck(wir wollten pünktlich zum Essen). Bei dieser Fahrt war ich wirklich viel zu schnell unterwegs, ich bin einfach „ohne Hirn gefahren“.

Bei den Kameraaufnahmen wollte ich „dazu gehören“, ich wollte „auch mal ein Video machen“ um andere Leuten imponieren und meine eigenen Fähigkeiten austesten. Da ich mich zu diesem Zeitpunkt extrem sicher am Auto fühlte, dachte ich „mir es passiert schon nichts, du hast das unter Kontrolle und es ist ja sowieso recht wenig los auf den Straßen, also kannst du ja niemanden Gefährden“.


6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?


Durch meine Rücksichtlosigkeit und Unachtsamkeit hätte ein schlimmer Unfall passieren können, bei dem jemand hätte zu Tode kommen können.

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich habe immer wieder die Gefährdung von meinen Mitmenschen in Kauf genommen. Ich war naiv, rücksichtlos und leichtsinnig.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Viel Glück und richtiges reagieren der anderen Verkehrsteilnehmer.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich wollte mich „austoben“, mich mal nicht an alle Regeln halten, weil ich das im „normalen Leben“ sonst nicht tue, deshalb habe ich mir selber Gründe(Zeitdruck, schlechte Laune, leere Straßen, Angeben, Imponieren) gegeben um mich auszutoben. Weil dabei „immer alles gut gegangen ist“ hatte ich mit der Zeit einfach kein Bewusstsein mehr für die Gefahr die durch mein Verhalten ausgeht. Und ich war der Meinung mein Auto immer unter Kontrolle zu haben.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?


Ich dachte mir „was wollen die von mir, es ist doch garnichts passiert“. Ich habe alle Vorwürfe abgestritten und war total uneinsichtig.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Ich habe eine Ratenzahlung mit der Bußgeldstelle vereinbart und konnte mich einige Zeit am „Riemen reißen“, weil ich Angst vor weiteren Punkten hatte.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Langsamer fahren und nie mehr alkoholisiert Auto fahren.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

An den Vorsatz nie wieder alkoholisiert Auto zu fahren habe ich mich bis heute gehalten und werde es auch zukünftig tun. Ich frage mich seitdem immer 3x ob ich zuvor etwas getrunken habe, bevor ich mich ans Steuer setze.
Der zweite Vorsatz „langsamer fahren“, war einfach nicht konkret genug und ich habe mir über mein Fehlverhalten gar keine Gedanken gemacht. Ich habe einfach nicht erkannt welche Gefahr von meinem Fahrverhalten ausgeht und habe weiterhin geglaubt, dass ich mein Fahrzeug immer und zu jeder Situation unter Kontrolle habe. Auch war mir nicht Bewusst wieso ich das alles tue.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?


Dazu muss ich erst etwas ausholen: Ich bin im alltäglichen Leben einfach „zu lieb“ gewesen. Ich habe mir ständig Dinge vorschreiben oder aufzwingen lassen.(z.B das Studium von meinen Eltern) Ich war sehr verbissen darin die Erwartungen/Anforderungen der anderen zu erfüllen. Dadurch habe ich mich selber in meiner Entscheidungsfreiheit nicht richtig „entfalten“ können. Das machte mich natürlich in gewisserweise unglücklich.
Ich wollte in einem Lebensbereich mal „über die Strenge schlagen“ und da habe ich mit dem Erwerb des ersten eigenen Autos, den Straßenverkehr für mich entdeckt. Hier gab es keinen in meinem Umfeld der mir Vorschriften gemacht hat. Ich fühlte mich mächtig sobald ich am Steuer saß, es gab mir das Gefühl das ich mich und mein Leben selber unter Kontrolle hatte. Die Gefahr erwischt zu werden sehr gering, es gab für mich also keine Konsequenzen wenn ich mich nicht an die Regeln in Straßenverkehr gehalten habe.
Das Auto gab mir also die Möglichkeit mich abseits meines „normalen Lebens“ auszutoben. Also gab ich mir selber Gründe(Zeitdruck, schlechte Laune, wenig Verkehr, Angeben, Imponieren) gegeben um
Anfangs waren das nur kleinere Verstöße(Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 20km/h, unangepasste Geschwindigkeit, Kavalierstarts etc.), weil dabei immer alles gut ging – habe ich langsam aber kontinuierlich in der schwere meiner Verstöße gesteigert. Dabei sank mein Bewusstsein für Gefahren immer und immer weiter und zusätzlich fühlte ich mich immer sicherer am Steuer. Das lag daran, dass in der Vergangenheit immer „alles gut gegangen ist“. Ich habe mich also immer weiter an mein Limit herangetastet bzw. habe meine Grenzen ausgelotet. Bis meine Hemmschwelle ganz weit unten war. Das führte dann zu wirklich erheblichen Verstößen.
Zu dem Zeitpunkt als ich die Kameraaufnahmen gemacht habe, war es ich sag jetzt mal „in Mode“ seine eigenen Fahrten aufzunehmen und sich diese anzugucken bzw. anderen Leuten zu zeigen. Ich war auf einem Autotreffen und dort zeigten sich verschiedene Personen untereinander Videos auf ihren Smartsphones von ihren Autofahrten. Ich wollte in diesem Moment einfach dazu gehören und habe mir die besagte Kamera von einem flüchtigen Bekannten ausgeliehen. Ich wollte das einfach „auch mal ausprobieren“. Ich wollte den anderen imponieren und „dazu gehören“.





Fragen nach Änderungen gegenüber früher





15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?


Der Führerscheinentzug war die logische Konsequenz aus meinem Verhalten, nur so konnte ich merken das „nicht immer alles gut geht“, sondern das „damit Schluss sein muss“, besser so als wenn ich das erst bei einem Unfall gemerkt hätte. Ich möchte zukünftig das sich alle (Beifahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer)bei mir sicher fühlen bzw. keine Gefährdung für diese durch mein Fahrverhalten ausgeht. Ich möchte wie jeder andere Autofahrer im Verkehrsfluss „mitschwimmen“, ohne irgendwelchen Ärger zu erregen.


16. Was ist daran anders?


Mein ganzes Verhalten war falsch. Der Straßenverkehr ist kein Ort um sich „auszutoben“, dieser damalige Glaube von mir war egoistisch und rücksichtlos meinen Mitmenschen gegeben über. Ich hatte mich in eine total falsche Richtung entwickelt. Niemand hat sein Auto immer unter Kontrolle, es kann immer mal etwas unvorhergesehens passieren und wenn dann auch noch die Geschwindigkeit zu hoch wird aus einem Beinahe Unfall ein Unfall und aus einem leichten Unfall ein schwerer. Auch wenn nie etwas ernstes passiert ist, durch mich ging oft eine potentielle Gefahr für meine Mitmenschen aus. Es reicht schon wenn sich ein Mitmenschen durch meinen Fahrstil gefährdet fühlt.
Dazu kommt das NICHTS also weder Zeitdruck, schlechte Laune, Imponiergehabe oder leere Straßen oder irgendwas anderes mir das Recht gibt, das Leben meiner Mitmenschen zu gefährden.


17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?


Ich habe mir einige Dinge verdeutlicht:
Schnell fahren aus Zeitdruck bringt nichts, da ich höchstens ein paar Minuten früher am Ziel bin, dafür bin ich viel gestresster. Lieber zeitig los fahren und entspannt angekommen oder Bescheid geben das ich etwas später komme.
Schnell fahren wegen schlechter Laune ist keine Lösung. Da Rasen in Wirklichkeit nur weiteren Stress erzeugt, anstatt ihn abzubauen. In Zukunft erst gar nicht aufregen oder lieber gar nicht fahren und warten bis ich mich beruhigt habe. Zusätzlich werde ich mir in solchen Fällen die Gefahren(aus eigener Erfahrung) erneut vor Augen führen.
Sich das Recht geben schnell zu fahren nur weil z.B. „die Straßen leer“ sind, ist eine wirklich dämliche Einbildung. Nur weil ich keinen sehe, heißt das ja nicht das hinter der nächsten Ecke kein Auto oder gar ein Fußgänger steht. Das konnte ich in meiner Zeit als Fußgänger mehrmals hautnah miterleben.
Schnell fahren um jemanden zu imponieren oder anzugeben, ist nicht „cool“ sondern peinlich. Das ganze erweckt bei meinem Mitfahrer eher den Eindruck als müsse ich ihnen unbedingt etwas beweisen. Mit schnellem Fahren erreiche ich also genau das Gegenteil, als das was ich in diesem Moment erreichen wollte: Ich wirken unselbstbewusst.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Ich habe mich mit meinen Eltern(beides Akademiker) ausgesprochen und ich konnte endlich meinen Wunsch durchsetzen eine Ausbildung zu beginnen anstatt mein Studium fortzuführen. Auch habe ich einen Ausbildungsplatz gefunden, bei dem ich mir sicher bin – das er zu mir passt.
Ich habe mich, nach über 2 Jahren Beziehung. vor etwa 6 Wochen von meiner Freundin getrennt. Ich wusste schon seit über einem Jahr, das es mit ihr und mir keinen Sinn hat. Habe mich aber nicht getraut mich von ihr zu trennen, weil ich Sie nicht verletzten wollte.
Insgesamt versuche ich nicht mehr es allen Leuten recht zu machen, ich habe gelernt meine eigene Meinung zu äußern und zu vertreten. Dadurch bin ich glücklicher und fühle mich freier. Ich „lebe“ mich jetzt in meiner Persönlichkeit aus und habe dadurch gar nicht mehr das Bedürfnis dies im Straßenverkehr zutun.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Damals war mein Verständnis von Verkehrssicherheit: „Hauptsache es passiert kein Unfall“, heute weiß ich das ich es erst gar nicht zu solchen Situationen kommen lassen darf, von denen eine potenzielle Unfallgefahr ausgeht.



20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?


Das mit dem Straßenverkehr funktioniert nur wenn sich alle an die Regeln halten und nicht jeder auf sein Recht besteht. Eine Aufmerksame, Rücksichtsvolle und defensive Fahrweise ist das A&O.


21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?


Nichts, da ich meine grundlegende Einstellung zum Verhalten im Straßenverkehr geändert habe, es ist für mich kein Vorsatz nach dem Motto „du musst dich ändern, weil es verboten ist“. Ich lebe jetzt in meiner Persönlichkeit aus und habe daher kein Bedürfnis mehr dies im Straßenverkehr zu tun.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo daka,

ich habe mir jetzt deinen FB einmal durchgelesen.

Zunächst habe ich 2 Rückfragen:

Hast du mit deiner VP noch einmal ausführlich über deine Motive gesprochen (das hatte sie ja anfangs bemängelt)?
Wurde auch das Thema mit der Kamera eingehender behandelt?

Ich habe die Kamera mal in den FB eingepflegt:

1. Wie viele Verstöße hatten sie?

Mit 15 bzw. 16. gab es 2 Auffälligkeiten/Ermittlungen wegen Verstößen auf dem Mofa, diese wurden aber beide fallen gelassen/eingestellt.

Mit dem Auto insgesamt 2, wobei der letztere zur Entziehung der Fahrerlaubnis führte.

Neben diesen aktenkundigen gab es bestimmt noch um die 50 Verstöße. (Geschwindigkeitsüberschreitungen, Überholvorgänge, unangepasste Geschwindigkeit)

2 Verstöße dieser nicht aktenkundigen auf die ich hier noch im Detail eingehen möchte, wurden mit einer Videokamera von mir selbst aufgenommen. (Soll ich das bei der Frage die Kamera direkt in dieser Form erwähnen?

Ich denke hier ist "Angriff die bester Verteidigung", soll heißen, es ist besser wenn du von dir aus auf dieses Thema zu sprechen kommst und nicht darauf wartest bis der GA es anspricht.

Zur Kamera
Ca. 2 Wochen vor dem Verstoß am 04.08(bei dem auch die Kamera sichergestellt wurde), habe ich mir die Kamera auf einem Autotreffen von einem flüchtigen Bekannten ausgeliehen und habe diese an dem Stoßfänger meines Auto montiert.
1) Aufnahme:
Am 23.07 befuhr ich kam ich von X und wollte nach Y und habe die Strecke „A“ genutzt. Auf dieser Strecke ist 100km/h außerorts und es sind viele Kurven. Hier bot sich eine Aufnahme mit der Kamera an, also schaltete ich diese kurz vorher an. Anschließend bin ich die ca. 2 KM lange Strecke lang gerast, habe mit unangepasster Geschwindigkeit die Kurven durchfahren und diese auch geschnitten. Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Geraden Stück betrug fast 140km/h.
2) Aufnahme:
Am selben Tag einige Stunden später befuhr ich gemeinsam mit einem Bekannten außerorts eine ca. 5 KM lange Strecke durch das Bergische Land. Die Strecke war sehr kurvenreich, deswegen bot sich hier eine Aufnahme mit der Kamera an, wir hielten am Straßenrand und ich aktivierte die Kamera. Anschließend sind wir die Strecke lang gerast, haben mit unangepasster Geschwindigkeit die Kurven durchfahren und diese auch geschnitten. Und haben an unübersichtlichen Stellen überholt. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 120km/h.

(Detailiert genug, zu detailreich oder in der Form garnicht erwähnen? Dazu kommt das in der Führerscheinakte nur eine Fahrt erwähnt ist.)

Wie oben bereits erwähnt, auf den GA macht es sicher einen besseren Eindruck wenn du das Thema von dir aus erwähnst und es dann auch ausführlich beschreibst.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Ich habe das ganze einfach nicht so richtig ernst genommen, es war ja in meinen Augen nie etwas ernstes passiert.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Beim ersten Verstoß wollte ich einfach schnell nach Hause, ich hatte zuvor geschlafen und wollte möglichst schnell wieder ins Bett. Es war nachts und somit nichts los auf den Straßen. Wahrscheinlich war ich durch meinen leichten Alkoholkonsum auch enthemmt. Ich werde mir gedacht haben „es passiert schon nichts“ und wurde dadurch leichtsinnig.
Bei diesem Verstoß war es eine Mischung aus Gereiztheit(ich hatte mich zuvor mit meiner Mutter gestritten) und Zeitdruck(wir wollten pünktlich zum Essen). Bei dieser Fahrt war ich wirklich viel zu schnell unterwegs, ich bin einfach „ohne Hirn gefahren“.

Bei den Kameraaufnahmen wollte ich „dazu gehören“, ich wollte „auch mal ein Video machen“ um andere Leuten imponieren und meine eigenen Fähigkeiten austesten. Da ich mich zu diesem Zeitpunkt extrem sicher am Auto fühlte, dachte ich „mir es passiert schon nichts, du hast das unter Kontrolle und es ist ja sowieso recht wenig los auf den Straßen, also kannst du ja niemanden Gefährden“.

Meine Frage oben nach den Motiven habe ich gestellt, da ich mir nicht ganz sicher bin, ob das hier wirklich dein Hintergrund war:


14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?


Dazu muss ich erst etwas ausholen: Ich bin im alltäglichen Leben einfach „zu lieb“ gewesen. Ich habe mir ständig Dinge vorschreiben oder aufzwingen lassen.(z.B das Studium von meinen Eltern) Ich war sehr verbissen darin die Erwartungen/Anforderungen der anderen zu erfüllen. Dadurch habe ich mich selber in meiner Entscheidungsfreiheit nicht richtig „entfalten“ können. Das machte mich natürlich in gewisserweise unglücklich.
Ich wollte in einem Lebensbereich mal „über die Strenge schlagen“ und da habe ich mit dem Erwerb des ersten eigenen Autos, den Straßenverkehr für mich entdeckt. Hier gab es keinen in meinem Umfeld der mir Vorschriften gemacht hat. Ich fühlte mich mächtig sobald ich am Steuer saß, es gab mir das Gefühl das ich mich und mein Leben selber unter Kontrolle hatte. Die Gefahr erwischt zu werden sehr gering, es gab für mich also keine Konsequenzen wenn ich mich nicht an die Regeln in Straßenverkehr gehalten habe.
Das Auto gab mir also die Möglichkeit mich abseits meines „normalen Lebens“ auszutoben. Also gab ich mir selber Gründe(Zeitdruck, schlechte Laune, wenig Verkehr, Angeben, Imponieren) gegeben um
Anfangs waren das nur kleinere Verstöße(Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 20km/h, unangepasste Geschwindigkeit, Kavalierstarts etc.), weil dabei immer alles gut ging – habe ich langsam aber kontinuierlich in der schwere meiner Verstöße gesteigert. Dabei sank mein Bewusstsein für Gefahren immer und immer weiter und zusätzlich fühlte ich mich immer sicherer am Steuer. Das lag daran, dass in der Vergangenheit immer „alles gut gegangen ist“. Ich habe mich also immer weiter an mein Limit herangetastet bzw. habe meine Grenzen ausgelotet. Bis meine Hemmschwelle ganz weit unten war. Das führte dann zu wirklich erheblichen Verstößen.
Zu dem Zeitpunkt als ich die Kameraaufnahmen gemacht habe, war es ich sag jetzt mal „in Mode“ seine eigenen Fahrten aufzunehmen und sich diese anzugucken bzw. anderen Leuten zu zeigen. Ich war auf einem Autotreffen und dort zeigten sich verschiedene Personen untereinander Videos auf ihren Smartsphones von ihren Autofahrten. Ich wollte in diesem Moment einfach dazu gehören und habe mir die besagte Kamera von einem flüchtigen Bekannten ausgeliehen. Ich wollte das einfach „auch mal ausprobieren“. Ich wollte den anderen imponieren und „dazu gehören“.

Wie sieht es die VP?

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Nichts, da ich meine grundlegende Einstellung zum Verhalten im Straßenverkehr geändert habe, es ist für mich kein Vorsatz nach dem Motto „du musst dich ändern, weil es verboten ist“. Ich lebe jetzt in meiner Persönlichkeit aus und habe daher kein Bedürfnis mehr dies im Straßenverkehr zu tun.

"Nichts" ist immer eine schlechte Antwort, da du dir gerade die Situationen vor Augen führen können musst, die dein geändertes Verhalten ins "Wanken" bringen könnten.

Inwiefern kannst du jetzt deine Persönlichkeit ausleben bzw., wodurch hast du eigentlich gelernt, deine "eigene Meinung zu äußern und zu vertreten"?
 

daka

Benutzer
Hallo ;)

Das mit dem "zu lieb" war die Aussage der VP. Ich hatte bisher keine weiteren Stunden mehr bei ihr.

Ihr fragt euch bestimmt, warum sich jeder Fragebogen bisher so stark von dem anderen unterscheidet. Das liegt daran das ich mein wahres Motiv noch nicht gefunden hatte und solche Selbsterkenntnisse bei mir immer über Umwege passieren. Bitte nimmt es mir nicht übel, alleine das Öffentlich machen meines FB sorgt bei mir schon dafür das ich besonders intensiv darüber nachdenke. Auch musste ich die Anzahl der Aktenkundigen Verstöße nach oben korrigieren.
Dieser FB ist jetzt aber endgültig, bis auf eure Verbesserungsvorschläge natürlich. ;)

Ich habe den Fragebogen um ein paar Fragen erweitert, bitte nicht Wundern.
Welche Fragen sind "sicher"?
Bei welchen Fragen muss ich noch nachbessern?
Wirkt das ganze in sich schlüssig oder gibt es irgendwo Widersprüche?


FB:


1. Frage Wieso sind Sie hier?

Weil durch mein Verhalten im Straßenverkehr berichtigte Zweifel an meiner Fahreignung entstanden sind und ich bin heute hier um diese auszuräumen.

2. Frage Wieviele Verstöße hatten Sie?

Zu den Aktenkundigen Verstößen zählen:
2x Fahren ohne Führerschein 2009/2010 (beide Verfahren eingestellt),
ein Körperverletzungsdelikt Ende Frühling 2013(Verfahren eingestellt),
Überholen bei unklarer Verkehrslage in Tateinheit mit Trunkenheit Winter 2013 und
Gefährdung des Straßenverkehrs August 2014.
Neben diesen aktenkundigen Verstößen gab es bestimmt noch 1500 weiterer Verstöße (3 Verstöß e am Tag x 365 Tage x 1,5 Jahre). Hauptsächlich Geschwindigkeitsüberschreitungen mit daraus resultierender unangepasster Geschwindigkeit, aber auch Überholverstöße. Zwei dieser Verstöße, habe ich mit einer Videokamera aufgenommen, hierdrauf möchte ich noch im Detail eingehen.

3. Frage Was waren das für Verstöße?

Hatte ich ja bereits im letzten FB gepostet, da hat sich nichts geändert Und ich habe zuviele Zeichen deswegen streiche ich den Punkt einfach mal.



4. Frage Wie war ihre Gefühllage bei diesen Delikten?

Bei dem Delikt „Überholen bei unklarer Verkehrslage mit Trunkenheit“, war ich müde und wollte schnell wieder ins Bett. Es war nichts los auf den Straßen und durch den leichten Alkoholkonsum wahrscheinlich auch leicht enthemmt, auch wenn ich nichts von der Alkoholwirkung verspürte.

Bei dem Delikt „Gefährdung des Straßenverkehrs“ hatte ich starken Streit mit meiner Mutter wegen meines bevorstehenden Studiums. Dazu kam das ich mit meiner Freundin bei ihren Eltern zum Essen eingeladen war, und ich durch den Streit wirklich spät dran war. Ich war doppelt gestresst und dachte mir „das holst du noch auf“, obwohl wir sowieso schon zu spät waren.

Zur Kamera:
Zu der Zeit als ich die beiden Aufnahmen mit der Kamera gemacht habe(dies war auch zu der Zeit mit dem Verstoß der Straßenverkehrsgefährdung) hatte ich viel Streit mit meiner Freundin(allg. Beziehungsprobleme) und meiner Familie aufgrund meines bevorstehenden Studium. Ich war sehr unzufrieden mit meiner Gesamtsituation und war auf der Suche nach Anerkennung und Ablenkung. Zum selben Zeitpunkt habe ich einige Personen auf einem Autotreffen kennengelernt. Diese Personen zeigten sich untereinander Aufnahmen von Ihren Fahrten. Ich kam mit den Personen uns Gespräch und Sie waren der Meinung ich soll doch auch mal so Videos machen, weil das voll "cool" wäre. Um Anerkennung von diesen Personen zu bekommen und um „dazu zu gehören“, habe ich dann ja gesagt. Also hat mir einer dieser Personen seine Kamera ausgeliehen und ich habe damit zwei Aufnahmen gemacht.

5. Frage Was hätten alles bei ihren Delikten passieren können?

Durch mein Fahrverhalten hätte ein schlimmer Unfall passieren können, bei dem jemand hätte zu Tode kommen können.

6. Frage Woran lag es das Sie keinen Unfall hatten?

Viel Glück und richtiges reagieren der anderen Verkehrsteilnehmer.

7. Frage Wie haben Sie auf das Verhalten der Polizei bei ihren Delikten reagiert?

Ich war uneinsichtig und habe alles abgestritten bzw. war der Meinung nichts wäre passiert oder habe die Schuld äußeren Einflüssen zu geschrieben.
Für das erste Delikt habe ich eine Ratenzahlung vereinbart und die 3 Punkte ich hin als Preis für meinen Lebensstandard hingenommen.




8. Frage Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?


Damals hatte ich eine falsche Einstellung / durchlebte eine spätpubertäre Phase. In meiner Kindheit hatte ich wenige soziale Kontakte, war unselbstständig und fühlte mich Unbedeutsam. Das erste eigene Auto gab mir Mobilität und ein „eigenes Reich“ über das ich frei verfügen konnte. Ich fühlte mich endlich unabhängig und damit entstanden für mich ganz neue Lebenswege. Plötzlich lernte ich jede Menge Leute und meine EX-Freundin kennen. Das waren alles Dinge die ich früher so nie hatte. Um mich bedeutsamer zu fühlen und die verpassten Erlebnisse nachzuholen, suchte bzw. machte ich mir selber jede Menge Verpflichtungen. Ich entwickelte einen Lebensstil in dem ich meinen eigenen Wert durch die Menge meiner Verpflichtungen und Verabredungen definierte. Um meinen Lebensstil zu finanzieren, habe ich viel hier und da gearbeitet und war in der restlichen Zeit ständig verabredet. Ich wollte oft überall zu gleich sein, machte mir also Zeitdruck, das gab mir einen Grund zu schnell zu fahren. Später habe ich das Auto aber auch zum Stressabbau der aus meinem Lebensstil resultierte oder zum Imponieren genutzt. Weil jedesmal alles gut ging, habe ich immer weiter gemacht. Ich habe mich immer weiter über Regeln hinweggesetzt und deren Sinn verdrängt, um meinen eigenen Vorteil bewahren können.

9. Frage Warum haben sie sich immer wieder so verhalten?

Ich war nicht in der Lage dazu die Verantwortung für mein Verhalten zu übernehmen. ich habe mein Verhalten immer mit irgendetwas gerechtfertigt, doch in Wirklichkeit habe ich mir immer nur etwas eingeredet um meinen eigenen Vorteil zu wahren. Der Umstand, dass dabei nie etwas passiert ist, hat meine Fehlentwicklung verstärkt – ich fühlte mich immer sicherer am Steuer. Ich wollte meine damalige Lebensweise halten und habe nie über die Ursachen meiner Verstöße nachgedacht.

10. Frage Was haben Sie als Ursache für die Verstöße herausgefunden, hatten sie dabei Hilfe?

Ich habe meine eigene Leistungsfähigkeit überschätzt und wollte meine trostlose Kindheit ausgleichen. Ich fühlte mich mit einer Menge an Verpflichtungen besonders bedeutsam und hatte Angst etwas zu verpassen wenn ich nicht überall zu gleich war. Um meine eigenen Vorteile zu wahren, habe ich mich über Regeln hinweggesetzt und deren Sinn verdrängt.
Ich war zu der Zeit immer hektisch und hatte es eilig. Ich wollte immer viel zu viele Dinge aufeinmal machen. Die Ursache darin sehe ich, dass ich der Meinung war alles was ich in meiner Jugend verpasst habe, „nachholen zu müssen“. Das führte zu einem fast schon „exzessiven“ Lebensstil. Nach dem Verlust der Fahreignung habe ich mich viel mit meinem Verhalten auseinander gesetzt. Geholfen hat dabei ein MPU-Vorbereitungsforum im Internet, auch habe ich viele Stunden mit Freunden, einem Psychologen und Familie über meine Probleme auseinandergesetzt habe und wir sind zu dem Schluss gekommen, das mein Kernproblem war, dass ich Regeln immer weiter verdrängt habe, um meinen eigenen Vorteil und damaligen Lebensstil zu wahren. Der Grund nach dem Verlangen „einiges nachholen zu müssen“ und dem Wunsch danach meinen damaligen Lebensstil zu halten, sehe ich in meiner Kindheit – weil ich nach der Trennung meiner Eltern und den Umzug aus meinem Sozialen Umfeld herausgerissen wurde und in den restlichen Jahren meiner Schulzeit kaum soziale Kontakt knüpfen könnte, dadurch habe ich zwischen meinem 10 und 19 Lebensjahr wirklich wenig erlebt. Auch habe ich dadurch nie gelernt Verantwortung zu übernehmen, weil ich ja die meiste Zeit Zuhause rumhing und erst gar keine Situationen entstanden in denen ich hätte Verantwortung übernehmen müssen.



11. Frage Was hatte sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Über die Alkoholauffälligkeit habe ich mich sehr geärgert, und ich habe auch eine feste Meinung zum Alkohol am Steuer und wäre unter normalen Umständen niemals gefahren. Doch durch den Schlaf in der Zwischenzeit hatte ich meinen vorherigen, geringfügigen Alkohlkonsum wirklich vergessen. Seitdem frage ich mich immer 3 mal ob ich wirklich nichts getrunken habe, bevor ich mich ans Steuer setze In dieser Zeit habe ich mich immer weiter über Regeln hinweggesetzt und deren Sinn verdrängt, um meinen eigenen Vorteil bewahren können.
Meine sonstigen Vorsätze waren mich in Zukunft einfach nicht mehr erwischen zu lassen. Ich wollte meinen aktuellen Lebensstil fortführen und habe mir keine weiteren Gedanken über mein Verhalten gemacht.

12. Frage Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Meinen Vorsatz zum Thema Alkohol am Steuer habe ich gehalten und werde es auch in Zukunft tun.
Ansonsten hatte ich ja nicht wirklich gute Vorsätze, ich wollte einfach so weiter machen wie zuvor und habe die Warnung ignoriert.

13. Frage Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben

In meiner Kindheit war ich eher ein „Nesthäschen“, hatte nur einen winzigen Freundeskreis und habe mich die meiste Zeit alleine Zuhause beschäftigt. Das lag daran das sich meine Eltern als ich in der 4.Klasse war getrennt haben und ich durch den Umzug meinen Freundeskreis in der Grundschule verloren habe. Als ich in die 5. Klasse kam, konnte ich mich nicht an das neue Umfeld gewöhnen und habe keinen Anschluss gefunden. Ich habe stark nach den Vorgaben meiner Eltern gelebt und habe in meiner Jugend nicht sonderlich viel erlebt.
Mit dem eigenen Auto (ENDE Sommer 2013) änderte sich dann einiges: Ich hatte mein „eigenes Reich“ und fühlte mich unabhängig. Es begann eine rebellische Zeit. Ich lernte viele neue Leute und meine EX-Freundinnen kennen. Ich erlebte einen Lebenswandel und wollte die letzten Jahre an verpassten Erlebnissen nachholen. Dabei stellte ich diesen inneren Wunsch, über alles andere. Das führte dann dazu, das ich mich über Regeln hinweggesetzt und deren Sinn verdrängt habe.

14. Frage Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Ich werde zukünftig dafür sorgen, dass sich alle (Beifahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer)bei mir sicher fühlen bzw. keine Gefährdung für diese durch mein Fahrverhalten ausgeht. Ich möchte wie jeder andere Autofahrer im Verkehrsfluss „mitschwimmen“, ohne irgendwelchen Ärger zu erregen.


15. Frage Was war der konkrete Anlass für ihr Umdenken?

In der Zeit ohne Führerschein habe ich gemerkt, dass es auch ohne Probleme „ganz ohne“ Auto geht. Kurz vor dem Entzug der FE und kurz danach, fiel ich zwar erstmal in ein kleines Loch, weil ich mir selber einredete das wieder alles so wie „früher“ wird. Doch schon kurz danach habe ich bemerkt: Ich kann auch ohne Auto unabhängig sein, jede Menge sozialer Kontakte haben kann und viele Dinge erleben. Es ist auch garnicht so schlimm wenn ich „mal etwas verpasse“.

Dann kam dazu das ich eine Unfallstelle wenige Minuten nachdem der Unfall passierte, live gesehen habe. Bei diesem Unfall haben sich zwei junge Fahrer ein Rennen geliefert und der eine Fahrer hat einen Radfahrer an einer Roten Ampel angefahren. Das Schreien des verletzen Fahrradfahrers und die Entsetzung im Gesicht des Unfallwagen-Fahrers…. In diesem Moment ist mir bewusst geworden, wie verletzlich der Mensch doch ist und ich nicht die Schuld am Tod eines anderen haben möchte.
Dann habe ich noch zweimal als Fußgänger erleben dürfen, wie es sich anfühlt, wenn der andere die Regeln nicht befolgt. Einmal war es spät abends, als ich eine 30er Zone ohne richtigen Bürgersteig entlangging. Derjenige dachte sich (wie ich das früher auch oft getan habe) „es ist nichts los auf den Straßen, also kann ich ja auch keinen gefährden“. Das Auto schoß plötzlich um die Ecke und hat mich fast überfahren.

Beim zweiten Mal wollte ich die Straßenseite in einer 30er Zone überqueren um etwas in den Briefkasten zu schmeißen. Plötzlich kam ein Auto mit schätzungsweise 70 KM/H angerauscht, als ich grade die Straßen überqueren wollte. Wäre ich nicht sofort so schnell gerannt, wäre das ganz schön knapp geworden.

16. Frage Was ist daran anders?

Ich bin insgesamt ruhig geworden und das auf ein gesundes Mittel-Maß. Früher hab ich sehr wenig unternommen und dementsprechend wenig erlebt und in den 1 ½ Jahren vor dem Entzug der FE hatte ich einen fast schon „exzessiven“ Lebensstil. Ich habe jetzt beide „Extreme“ erlebt und weiß das keins von Ihnen auf einer vernümpftigen Basis glücklich macht. Das wahre Leben ist „irgendwo dazwischen“ und dort befinde ich mich jetzt endlich.
Ich weiß mittlerweile, dass mein Wert nicht in Abhängigkeit meiner Verpflichtungen und Verabredungen besteht. Auch denke ich nicht mehr ich würde „etwas verpassen“, wenn ich nicht überall zu gleich bin.
Ich habe gelernt, dass ich auch unabhängig und selbstbewusst ohne „Auto“ bzw. „schnelles Fahren“ sein kann. Ich weiß mittlerweile, dass mein Wert nicht in Abhängigkeit meiner Verpflichtungen und Verabredungen besteht.
Ich denke langfristiger und nicht mehr so kurzfristig wie früher. Bin weniger Sprunghaft und Spontan. Plane mehr in die Zukunft und habe dadurch einen viel besseren Überblick und bin einfach entspannter.
Ich hab erkannt, dass mir NICHTS also weder Zeitdruck, schlechte Laune, der Wunsch nach Geltung und Anerkennung oder sonstiges das Recht gibt, meine eigenen Interessen vor die Rechte meiner Mitmenschen zustellen.





17. Frage Was wollen Sie konkret tun, damit sie Ihre Vorsätze diesmal einhalten können?


Ich habe bereits Maßnahmen getroffen. Ich habe mein Verhalten geändert. Ich befinde mich jetzt in einem sicheren Umfeld und kenne meinen Wert. Auch bin ich nicht mehr der Meinung „etwas nachholen zu müssen“.
Des Weiteren habe ich mir einige Dinge klar verdeutlicht:
Früher habe ich mein schnelles Fahren mit Zeitdruck gerechtfertigt, mit dem Ergebnis das ich höchstens ein paar Minuten früher am Ziel war. Dafür aber viel gestresster. In Zukunft werde ich mir erst gar nicht mehr Verpflichtungen suchen als ich schaffen kann und zeitig los fahren und entspannt ankommen. Alternativ gebe ich einfach Bescheid das ich später komme.
Früher habe ich mein schnelles Fahren mit „Stress“ gerechtfertigt, mit dem Ergebnis die Probleme kurzfristig auszublenden. Da „Rasen“ in Wirklichkeit weiteren Stress, erzeugt anstatt ihn abzubauen – ist das ganze kontraproduktiv. In Zukunft werde ich mich nicht mehr so unter Stress setzen, nicht Autofahren wenn ich stark gestresst bin und mir andere Dinge suchen um mich zu entspannen.
Früher war mein Verständnis von Verkehrssicherheit „Hauptsache es passiert kein Unfall“, heute weiß ich, dass die Regeln dazu da sind, dass es erst gar nicht zu solchen Situationen kommt.
Früher war ich der Meinung „ich habe mein Auto immer Kontrolle“, doch das ist ein Irrglaube. Es kann immer etwas unvorgesehenes passieren.

18. Frage Was hat sich sonst noch so bei ihnen geändert?

Neben der Tatsache, dass ich meine Aktivtät/Lebensstil auf ein normales und natürliches Niveau abgesenkt habe und dadurch ruhiger geworden bin, sind noch einige weitere Dinge passiert.
Ich habe mich mittlerweile mit meinen Eltern ausgesprochen und konnte meine Bedenken gegen das angefangene Studium durchsetzen und meine Eltern von einer Ausbildung überzeugen. Auch habe ich eine tolle Ausbildungsstelle gefunden, diese beginnt am 01.09. Ich freue mich schon sehr und denke das es genau das richtige für mich ist.
Ich habe mich von meiner damaligen Freundin getrennt, ich wusste schon seit einige Zeit das das ganze keinen Sinn mehr macht, habe mich aber nicht getraut die Sache zu beenden.

19. Frage Wie empfinden Sie diese Änderungen?

Positiv und angenehm. Es war anfangs nicht einfach die eingeprägten Denkweisen abzulegen, doch der Erfolg bestätigt meine neue Auffassung. Früher war ich immer so gestresst und unentspannt. Heute weiß ich, dass ich auch genug erlebe, wenn ich nicht überall zu gleich bin. Das Ganze ist beruhigend weil ich mir nicht mehr ständig das Gefühl habe „etwas zu verpassen“. Ich hatte auch mal wieder Zeit um mit meiner Familie über wichtige Dinge zu sprechen. Ich erfreue mich an meinem natürlichen Selbstbewusstsein.


20. Frage Wie reagiert ihr Umfeld auf diese Änderungen?
Meine Eltern sind zufrieden. Sie sagen früher war ich unaufgeschlossen, unselbstbewusst und kindisch. Und dann war ich auf einmal großspurig, egoistisch, übertrieben extrovertiert und gestresst. Heute sagen Sie, ich wirke viel ausgeglichener und aufgeschlossen. Sie sind glücklich, dass ich mein gesundes Mittelmaß gefunden habe.
Meine Freunde sagen ich wirke viel erwachsener und selbstbewusster. Auch könnten Sie mit mir endlich in Ruhe etwas besprechen oder unternehmen.
Von einem Bekanntenkreis habe ich mich getrennt, dieser Kreis definiert sich sowieso nur über Autos und Schnelles Fahren. Als ich keinen Führerschein mehr hatte, wollten sie nichts mehr von mir wissen. In Zukunft brauche ich solche falschen Freunde nicht mehr.

21. Frage Was könnte ihr guten Vorsätze zum Scheitern bringen?

Solange ich mein aktuelles Umfeld in mein Leben und meine Gefühlslage einbeziehe, wird das nicht passieren. Erst wenn ich mich wieder stark zurückziehe oder mir selber zu viele Aktivitäten auferlege, bin ich gefährdet, denselben Fehler erneut zu begehen. Doch durch die ganze Erfahrungen und Erkenntnisse die ich mittlerweile gesammelt habe, werde ich das zu vermeiden wissen. Sollten mir oder meinem Umfeld unerwünschte Veränderungen aufmerksam werden, werde ich mir professionelle Hilfe von einem Verkehrspsychologen holen.

22. Frage Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
 
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