Ich schließe mich Lavidasnipe da vollkommen an. Das reicht auch aus meiner Sicht leider noch nicht für ein pos. Gutachten...
Ich nehme noch mal ein paar Dinge zu den bereits angemerkten hinzu und stelle Fragen:
2. Was waren das für Verstöße?
- Gefährdung des Straßenverkehrs, Unfall durch überhöhte Geschwindigkeit, sowie der 2fachen Urkundenfälschung
Wie gehört das o. mit dem nachfolgenden zusammen?
Unfall innerorts mit 100kmh, Gefährdung des straßenverkehrs, in tateinheit mit Urkundenfälschung in zwei fällen und vorsätzlicher Körperverletzung
Woraus bestand diese Körperverletzung? Im FB gehst du darauf nicht ein...
damals in der MPU ging es wegen fahren ohne FS 2mal frisierte mofa mit fahrerflucht…
Wie gesagt liegt dieses Gutachten in deiner Akte. Der Gutachter weiß also dass du dich auch früher schon nicht um Regeln gekümmert hast.
Hier wäre natürlich interessant zu wissen was du damals bei der ersten MPU gesagt hast, also woran es lag dass dir die Gesetze so egal waren.
Waren es damals auch schon die Freunde denen du imponieren wolltest?
Hier im FB schreibst du:
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
-Ich wollte vor Freunden imponieren, ich hatte ein hohes Ansehen in meiner Gruppe und fühlte mich meiner Sache sehr sicher, wollte mein Auto immer schöner umbauen, weswegen es Probleme bei der Eintragung gab, die ich dann selber gefälscht habe und in den Fahrzeugschein eintragen lassen habe. Dadurch dass die Zulassungsbehörde meine gefälschten Dokumente ohne weiteres in den Fahrzeugschein übertragen hat, fühlte ich mich noch sicherer. Durch den Unfall, wurde alles vom TÜV, etc. begutachtet (Mein Auto wurde ca. 6 Monate beschlagnahmt) und bei dieser Begutachtung wurden die Fälschungen erkannt.
Und warum war das so?
Warum musstest du imponieren?
Wodurch ist dieses "Ansehen" denn entstanden? Durch Regelüberschreitungen?
Was wäre passiert wenn dein "Ansehen" gesunken wäre?
5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
-Selbstsicher und ohne Gedanken was hätte passieren können
Woher kam diese "Überheblichkeit?
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
-Ich habe respektlos gegenüber den Polizisten gehandelt. Ich habe diese nicht ernst genommen.
Als ich des Öfteren durch überhöhter Geschwindigkeit (ohne Lasern oder blitzen) von der Polizei gestoppt wurde, habe ich diese immer darauf hingewiesen, dass sie mir gar nicht können, da die Polizeiautos zu diesem Zeitpunkt keine Kameras verbaut hatten, ich war immer selbstsicher und habe mir "gar nichts sagen lassen".
So, und da wäre nun der Zeitpunkt gekommen einmal nach deinem früheren Verhalten zu fragen, nämlich: hast du dir in deinem Elternhaus auch "gar nichts sagen lassen"?
11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
-Nachdem ich zum . Mal in einer 120er Zone von der Kripo mit 180 km/h aufgenommen wurde und dann angehalten wurde, habe ich ein Fahrverbot von 3 Monaten, 680€ Bußgeld, 2 Punkte und eine Nachschulung (Meine Probezeit lief noch) bekommen. Als ich diese "Strafe" bekam war ich nicht sehr einsichtig, habe die 3 Monate sowie die Nachschulung überstanden und dann genau so weiter gemacht.
Fühltest du dich ungerecht behandelt?
12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
-Ich habe mir öfters vorgenommen etwas ruhiger zu werden und niemanden mehr etwas beweisen zu wollen. Allerdings fiel mir das nicht immer leicht und meine Einsicht verschwand sehr schnell wieder.
Und hier wieder die gleiche Frage: warum war das so? Warum musstest du anderen etwas beweisen?
13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
-Weil ich mich z.B. von anderen Autofahrern schnell "provozieren" lassen habe und ich vor meiner Gruppe als cool und unerschrocken wirken wollte, es ging mir um Ansehen und Anerkennung vor meinen Freunden.
"Ansehen und Anerkennung"....und das ging nur durch regelwidriges Verhalten?
Dass du dich zum Zeitpunkt deiner erneuten Auffälligkeit mit den falschen Leuten umgeben hast ist dir ja mittlerweile klar geworden:
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
-Ich habe zum einen seit ca. 4 Jahren (seit dem mein Führerschein weg ist) keinen Kontakt mehr zu meiner damaligen Gruppe.
-Zudem werde ich mir kein hochmotorisierendes Auto mehr kaufen.
Trotzdem möchte der Gutachter gerne von dir wissen warum du überhaupt in diese Situation(en) gekommen bist.
Ein "Ich habe heute keinen Kontakt mehr zu den Leuten und kaufe mir kein schnelles Auto mehr" wird da noch nicht reichen...
Bzgl. der Grundfragen für den Gutachter ist darum meine derzeitige Einschätzung:
1. Hat der Proband die schwere und das Ausmaß seines früheren Fehlverhaltens im Verkehr erkannt?
2. Hat sich der Proband mit den Ursachen seines früheren Fehlverhaltens auseinandergesetzt?
3. Hat der Proband den glaubhaften, nachvollziehbaren Entschluss gefasst, etwas grundlegend zu ändern?
4. Gibt es genügend Hinweise darauf, dass es dem Probanden auf Dauer gelingen wird?
1. Ich bin noch nicht sicher
2. Ist noch nicht erkennbar
3. Der Entschluss ist zumindest gefasst
4. Ich bin noch nicht sicher
Das soll dich jetzt nicht "runtermachen", sondern dir aufzeigen wo es in deiner Aufarbeitung noch hakt.
Lavidasnipe hatte geschrieben dass es sinnvoll sein könnte einige andere FB zu lesen die als gut befunden wurden.
Grds. sind andere Fälle zwar nicht mit deinem vergleichbar - jedoch könntest du daraus erkennen dass deine Antworten um einiges umfangreicher ausfallen sollten und dass es in der MPU auch darum geht sich mit dem Grund seiner Handlungsweise auseinander zu setzen. Denn nur so kann eine dauerhafte Strategie entwickelt werden um künftig eben nicht mehr in solche Situationen zu kommen.
Von daher hier mal der Link:
Gute Fragebögen Verkehr