MPU wg. Cannabis (und Alkohol) --> Abstinenzdauer

mpu-crasher

Benutzer
Liebe Leute,

offensichtlich bin ich etwas eingerostet und habe zahlreiche Details vergessen, daher brauche ich einmal eure Unterstützung bezüglich eines jungen Mannes, den ich aktuell betreue.

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 21

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis & Alkohol
Konsumform:
Cannabis --> an dem Abend 1 Joint (zu dem Zeitpunkt noch kein tägl. Gebrauch, aber bereits 2x bis 3x/Woche)
Alkohol --> an dem Abend 2x Bier à 0,5 l (sonst 1-2x im Monat bis drei Bier à 0,5 l. plus 1 Glas Whiskey-Cola
Datum der Auffälligkeit: 06.11.2022, 0:50 Uhr

Drogenbefund
Blutwerte: Cannabis --> 4,1 ng/THC, 32 ng THC-COOH; Alkohol --> 0,79 AAK (0,64 BAK)
Schnelltest: -
Beim Kauf erwischt: -
Nur daneben gestanden: -

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: s.o.
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: -
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: -
Hab ich abgegeben: -
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 2024 mit 0,2 g Marihuana "erwischt"
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -

Bundesland:
Schleswig-Holstein

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 29.03.2025

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen:
Keinen Plan: ja

Aufarbeitung
Drogenberatung: ja, geplant
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon gehabt?: -
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein


Klient möchte einen Führerschein machen, hat von der FSST im Oktober 2025 die Info erhalten, dass MPU erforderlich wg. zurückliegendem Substanzgebrauch.
Anhand seiner Angaben bzgl. seines Substanzgebrauchs hat er (Flüchtling) 2021 erstmals Kontakt mit Drogen (Cannabis) gehabt. Zunächst selten, dann gelegentlich und Ende 2022 sei er abgeglitten in einen täglichen Cannabiskonsum, der bis Ende März 2025 angedauert habe. Zwar 2x unterbrochen mit jeweils 4 Wochen Konsumpause (Herbst 2024 u. Januar 2025), aber eben über 2 J. des täglichen Cannabisgebrauchs. Diese Info liegt der FSST allerdings nicht vor.
Derzeit ist der junge Mann seit Ende März cannabisfrei und trinkt 1-2x/Monat am Wochenende 1 bis 3 Bier 0,5 l sowie 1 Glas Whiskey-Cola; ausschließlich mit Freunden im "Party-Kontext", kein "Bewältigungssaufen" o.ä.

Welche Maßnahmen würdet ihr für die Vorphase zur MPU empfehlen? Was muss er erbringen?
 
Ich könnte immer :smiley177:, wenn Menschen deiner couleur ( meist auch noch viel zu ) Geld von Hilfe Suchenden nehmen, die selber keine Ahnung haben !

Der Gipfel der Dreistigkeit ist es aber, in einem Forum, in dem Leute mit Fachkompetenz ehrenamtlich arbeiten, auch um Betroffene genau vor solchen Menschen zu bewahren, nach ihrer Einschätzung zu fragen !

( ***** ) zensiert
 
Aufgrund der verschiedenen (Frage)Threads, die du mpu-crasher in den letzten Jahren eröffnet hast, würden mich die Fragen von joost allerdings auch mal interessieren.
think.gif
 
Zu euren Fragen: meine Klienten befinden sich hier in einem BETREUUNGSkontext (Eingliederungshilfe), dafür zahlen sie GAR NICHTS.
Und die wenigsten dieser Personen kommen mit Anliegen zu MPU & Co., was mein "eingerostet-sein" erklärt, sondern in erster Linie mit Anliegen zum Thema Sucht sowie sozialrechtlichen Fragen.
Unsere Klienten haben i.d.R. wenig Geld, stehen im Leistungsbezug (ALG II o. EU-Rente). Ich versuche hier fachliche Fragen zu klären, damit sie eben NICHT irgendwo riesige Summen abdrücken müssen und/oder übers Ohr gehauen werden.

@Karl-Heinz: von deinen Unterstellungen bzw. Annahmen fühle ich mich wirklich gekränkt!
@Max_2.21_Fahrrad: ich recherchiere grundsätzlich erst einmal bei Fragestellungen, die ich nicht direkt beantworten kann, das ist doch in vielen Arbeitsbereichen eine völlig normale Vorgehensweise. Wenn ich dazu so gar nichts Handfestes finden kann, dann teile ich das meinen Klienten auch so mit. Hier im Forum habe ich aber (fast) immer fundierte Antworten erhalten.

Wenn das von allen Moderatoren hier nicht erwünscht ist, stelle ich meine Bemühungen auf dieser Seite ein. Sagt es mir einfach, aber bitte in dem Umgangston, der diesem wunderbaren Forum zugehörig ist. Danke!
 
Uiuiuiuiui, Asche auf mein Haupt !
Ich entschuldige mich von Herzen !

Zur Erklärung eine persönliche Bemerkung:
Mich triggert es extrem, wenn wieder Menschen Tausendes von Euros für solche „schwarzen Schafe“ ausgeben, und nichts, aber auch gar nichts davon „haben“, geschweige denn ihre FE zurück.
Daher mache ich auch u.a. diese ehrenamtliche Tätigkeit in diesem, wie du so treffend festgestellt hast, „wunderbaren Forum“.
Wie gesagt, nur eine Erklärung, es ist kein Grund gewesen, dich völlig zu Unrecht so persönlich anzugehen !

Ich werde dir alle Hilfe zu Teil werden lassen, die ich vermag.

Zu deiner Frage:
Als „Polytoxer“, also wenn nicht nur eine psychotrope Substanz in der BE ( Blutentnahme ) gefunden wurde, ist ein
Abstinenznachweis -mindestens auf Alkohol und THC- über 12 Monate erforderlich.
Er soll bitte unbedingt die Preise vergleichen, es gibt große Unterschiede, auf jeden Fall nicht bei DEKRA oder TÜV, weil die quasi nur „Zwischenhändler“ sind, sondern direkt bei einem zertifizierten Labor ( DIN ISO 17025 für forensische Zwecke ).

Von Herzen liebe und sehr demütige Grüße von Karl-Heinz :smiley138:
 
Danke, Karl-Heinz! Ich nehme deine Entschuldigung sehr gerne an. Ich freue mich! :gruppe0003:

Ich habe vor, den Klienten an das hiesige rechtsmedizinische Institut zu vermitteln. Dort sind die Nachweise entsprechend zertifiziert und am günstigsten.
Bist du dir sicher, dass wir in dem beschrieben Fall schon über Polytoxikomanie sprechen können?

Meine Absicht war, ihn einzuordnen bei einer fortgeschrittenen Drogenproblematik bzgl. Cannabis und bzgl. des Alkohols bei einer situativen Unfähigkeit, Konsum und Teilnahme am Straßenverkehr zu trennen. Ich sehe an der Stelle eher einen moderaten Alkoholgebrauch, der aktuell wie auch in der Vergangenheit keine hohen Trinkmengen erkennen lässt und auch keinerlei problematisches Trinkmotiv sowie das Risiko einer Verlagerung von Cannabis zu Alkohol. Trotzdem muss das ja in den toxikologischen Nachweisen berücksichtigt werden, wie du schon erwähnst, Karl-Heinz.
Auf der Grundlage möchte ich ihm folgenden Rat geben:
  • Drogenabstinenz über 12 Mon. (die ersten 6 Monate könnte er mit Haaren bereits rückwirkend machen)
  • Alkoholverzicht wäre mit 6 Monaten vor der MPU als zertifizierter Nachweis ausreichend -- spart ja auch Geld!
  • Bearbeitung der Cannabiskonsumphase mit Hilfe der Suchtberatung
  • dann Antrag bei der FSST stellen
Oder ist das zu wenig oder zu umständlich gedacht?

Ergänzende Frage: für wie hilfreich ordnet ihr die kostenlosen Einmalberatungsgespräche bei DEKRA, TÜV & Co. ein?
 
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