MPU Wiederholungstäter

oliver0808

Neuer Benutzer
Hallo Zusammen,
zunächst danke ich Euch jetzt schon vorab für Eure Unterstützung.

Ich habe folgendes Problem:
Meine Trunkenheitsfahrt Januar 2020 wurde durch einen Unfall beendet (BAK 1,56). Bereits vor 5 Jahren hatte ich eine TF mit BAK 0,73.
Nun ist ein Jahr vergangen und ich möchte den Führerschein neu beantragen. Meine Frage:

Benötige ich zwingend einen Abstinenznachweis? Bei mir ist nämlich so, dass ich in der "Bierbranche" arbeite - und auch Mälzer gelernt und studiert habe. Ich bin 36 Jahre alt. Ich befürchte nämlich, dass wenn ich auf Abstinenz gehe, dass die mir das niemals glauben, weil ich ja jeden Tag mit em Produkt zu tun habe.

Ich danke Euch für Eure Hilfe!
 

Andi18

MPU Profi
Bist Du sicher, dass Dir eine mpu auferlegt wird?
Bereits vor 5 Jahren hatte ich eine TF mit BAK 0,73.
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher. Hast schon einen Auszug aus dem faer beantragt?
Ist es nicht so, dass eine Owi nach 5 Jahren getilgt ist und nicht verwertet werden darf? Vlt hast ja Glück.

Ansonsten giltst wohl als wht mit steigender Tendenz. Somit scheidet KT aus.
Folglich ANs von 12 Monaten. Sorry dein Job ist sekundär.
Bist denn im brauhaus alkoholdämpfen ausgesetzt? Dies könnte Inhalativ negativ die ANs beeinflussen.
 

oliver0808

Neuer Benutzer
Hallo Andi18,
danke für deine schnelle Antwort.
Ja die Anordnung zur MPU habe ich bereits erhalten und meine Akte auch eingesehen. Zwischen den beiden Alkoholfahrten lag noch ein Blitzer, wo es Punkte gab, vermutlich wurde das deshalb nicht gelöscht.

Hm. Ich habe mit einem Verkehrspsychologen so eine telefonische Beratung gemacht und die haben mir von der Abstinenz abgeraten, da es schwer zu vermitteln sei, dass ich nachdem ich meinen Führerschein zurück bekomme, nicht doch wieder etwas trinke - was ja in diesem Beruf nunmal täglich dazu gehört - auch wenn bei den Verkostungen natürlich ausgespuckt wird. Zudem bin ich zwar Wiederholungstäter, allerdings lagen beide Werte unter 1,6 Promille und 5 Jahre zwischen den Delikten.

Natürlich bin ich alkoholischen Dämpfen ausgesetzt - ich kann ja jetzt nicht meinen Job an den Nagel hängen und umschulen.
 

Andi18

MPU Profi
Die ursprüngliche Aussage spiegelt die theoretische Lehre wieder.

Wobei zugegeben diese Darstellung für KT logisch klingt. Letztlich würde ich dieser Empfehlung folgen, außerdem scheinst einen guten vp erwischt zu haben, für meinen gibt’s nur AB.
Interessant und gerne gesehen wäre es, wenn eine HA erstellen lässt. Dann weißt etwaige Beeinflussung und kannst diese zur Untermauerung verwenden.
 

Andi18

MPU Profi
Ich beziehe das rein auf das regularium für KT, wie es in den FAQs hier sowie auch generell definiert ist. Hier ist es noch übersichtlich dargestellt.
Die Von dir erwähnte 1,6 Grenze spielt hierbei im übrigen keinerlei Rolle.
 

oliver0808

Neuer Benutzer
Danke Dir für die Übersicht -die ist hilfreich!

Nunja, was soll ich sagen - ich vetraue schon dem, was der VP mir am Telefon gesagt hat und so handhabe ich es ja auch seit einem Jahr. Ich habe an genau drei Anlässen Alkohol getrunken bzw. im Mund gehabt -zur Hochzeit eines Freundes in Südtirol, zu Silvester und zur ein Bier-Jahresverkostung (ist so eine Preisverleihung - da wird aber ausgespuckt). So würde ich das zur MPU auch sagen - ich bin lieber ehrlich und sage das ich zurück zum professionellen Umgang gefunden habe, als das ich Lüge nur des Führerscheins wegen. Meine Motivation ist ja meine Gesundheit und nicht der Lappen...
 

Andi18

MPU Profi
Deswegen hatte ich auch die Aussage Deines VPs unterstützt. Leider ist mir nicht bekannt, ob es eben Toleranzen hierzu gibt.
Dafür hast aber Deinen VP, welcher das ja zu beurteilen weiß, hoffe schon, daß er Deine Vergangenheit kennt.
Ich habe i.ü. annähernd die gleichen beiden Werte wie Du. Mein VP lehnt KT kategorisch ab, so gibt es halt wie überall gewisse Unterschiede.

Ich würde Dir auf jeden Fall eine Haaranalyse empfehlen, sofern Du mind. 3cm langes Haar unbehandelt hast. Hiermit hättest einen forensischen Beleg Deiner KT-Behauptung. Außerdem bekommst ein Gefühl, ob sich die Dämpfe niederschlagen.
 

oliver0808

Neuer Benutzer
Leider habe ich nicht so langes Haar ;(

Naja auf Abstinenz zu gehen macht jetzt wenig Sinn, weil ich keine Nachweise dafür habe und die MPU in zwei Wochen ist. Meine Leberwerte sind aber alle top.

Eine statistisch schlechte Prognose bei Wiederholungstat wie gesagt ja. Aber ich habe eben jeden Tag mit dem Produkt zu tun und man kann ja nicht verlangen, dass ich den Job aufgebe - viel wichtiger ist ja eben das Trinken und Fahren konsequent zu trennen, oder?

So steht es ja auch in deinem Link:
  1. Wiederholungstat
    Wer in den letzten 10 Jahren schon mal im Straßenverkehr wegen Alkohol auffällig geworden ist und jetzt wieder, der zeigt damit eine erhebliche Unbelehrbarkeit. Bei ihm hat der damalige "Warnschuss" offensichtlich nicht gewirkt ⇒ statistisch schlechte Prognose für Kontrolliertes Trinken
 

Andi18

MPU Profi
Naja auf Abstinenz zu gehen macht jetzt wenig Sinn, weil ich keine Nachweise dafür habe und die MPU in zwei Wochen ist. Meine Leberwerte sind aber alle top.
Wenn es in 2 Wochen schon soweit ist, würde ich an Deiner Stelle nicht mehr viele befragen. Da kommen zwangsweise unterschiedliche Meinungen raus und verunsichern Dich zwingend.
Es gibt i.ü. einen Blutwert, CDT. ob dieser anerkannt wird zur Untermauerung ist die Frage. Ich bin halt jemand der gerne was in der Hand hält..
Eine statistisch schlechte Prognose bei Wiederholungstat wie gesagt ja. Aber ich habe eben jeden Tag mit dem Produkt zu tun und man kann ja nicht verlangen, dass ich den Job aufgebe - viel wichtiger ist ja eben das Trinken und Fahren konsequent zu trennen, oder?

So steht es ja auch in deinem Link:
  1. Wiederholungstat
    Wer in den letzten 10 Jahren schon mal im Straßenverkehr wegen Alkohol auffällig geworden ist und jetzt wieder, der zeigt damit eine erhebliche Unbelehrbarkeit. Bei ihm hat der damalige "Warnschuss" offensichtlich nicht gewirkt ⇒ statistisch schlechte Prognose für Kontrolliertes Trinken
Ich seh das auch so. Geh offen damit um und sprech es direkt so aus.
Du hast beruflich mit dem Produkt zu tun, letztlich auch wegen Verprobung ist eine Abstinenz nicht möglich.
Ich weiß nicht, vlt hat Dein VP was dazu gesagt, ob dann noch viele geplante Trinkanlässe hast? Diese Anzahlen ausreizen mit dem beruflichen Hintergrund würde ich nicht. D.h. für den GA auf ein Minimum äußerst würdiger Anlässe beziehen (hierzu zählt im übrigen kein Sylvester o.ä.)

viel wichtiger ist ja eben das Trinken und Fahren konsequent zu trennen, oder?
mehr oder weniger, ist eine gewisse Wortklauberei. KT bedeutet ja, nie mehr Kontrollverlust und es nicht mehr soweit kommen lassen, daß quasi nie in der Gefahrenzone bist und in Konsequenz damit das Fahren gelöst ist.
Du gehst ja zur Mpu, weil Du Deine Alkoholproblematik gelöst hast und Deine persönliche Veränderung präsentieren willst, und auf gar keinen Fall gehts ja hier um den Führerschein :zwinker0004:
 

oliver0808

Neuer Benutzer
Wenn es in 2 Wochen schon soweit ist, würde ich an Deiner Stelle nicht mehr viele befragen. Da kommen zwangsweise unterschiedliche Meinungen raus und verunsichern Dich zwingend.
Ja ich denke da hast du Recht!

Es gibt i.ü. einen Blutwert, CDT. ob dieser anerkannt wird zur Untermauerung ist die Frage.
Ich meine, wenn Sie wollen, können sie diesen Wert ebenso wie MCV und Co. auch am Untersuchungstag untersuchen. ETG gern auch im Urin oder eben den Haaren (auch wenn diese nur 2 cm lang sind).

ch weiß nicht, vlt hat Dein VP was dazu gesagt, ob dann noch viele geplante Trinkanlässe hast? Diese Anzahlen ausreizen mit dem beruflichen Hintergrund würde ich nicht. D.h. für den GA auf ein Minimum äußerst würdiger Anlässe beziehen
Korrekt. So hat mir das der VP auch gesagt. Ich habe zwei wichtige Jahresverkostungen - diese solle ich nennen und ggf. ein weiteres privates Ereignis pro Jahr (Silvester oder Hochzeit) an dem es max ein Glas zum Anstossen gibt.
KT bedeutet ja, nie mehr Kontrollverlust und es nicht mehr soweit kommen lassen, daß quasi nie in der Gefahrenzone bist und in Konsequenz damit das Fahren gelöst ist.
Ich meide eben die Anlässe, die dazu geführt haben, dass ich zu viel getrunken habe (lasse abendliche Stammtische aus und wenn ich da bin, gibt es Eistee; mache wieder regelmäßig Sport und habe mich im Kanuverein angemeldet und nicht zuletzt bin ich seit gut einem Jahr in einer Partnerschaft. Meine Freundin unterstützt mich in allen belangen (sie ist Leistungssportlerin und kann dem Alkohol eh nichts ab) und zu einem wichtigen Anker geworden (ziehen im Mai zusammen und Verlobung ist meinerseits auch geplant ;) )
 

Andi18

MPU Profi
Kann mir jetzt nicht vorstellen, daß Deine Freundin Dich bei Eistee unterstützt.. mehr Zucker als Cola :zwinker0004:
Hier reißt ja schon Deine Sicherstellung sowie Rückfallvermeidung an. Glaube, daß Du gut vorbereitet bist.

Du erwecktest den Eindruck, daß Du nur sehr wenige Termine mit nem VP in Anspruch genommen hast.
Könntest etwas skizzieren, wie da vorgegangen bist? Ist der VP überregional tätig?
 
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