Nach Unfallfahrt im August geht es jetzt in Richtung MPU

Tim98

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Liebes Forum,
ich lese hier nun schon seit dem Tag nach meiner Trunkenheitsfahrt im August 2023 mit und so gut wie alles was ich über die MPU weiß, habe ich hier gelernt.
Es ist wirklich sehr beachtlich, was einige hier unentgeltlich für Hilfe leisten. Ich für meinen Teil halte hier eine Spende später auf jeden Fall für angebracht. Hier ist es besser angelegt als bei einigen dubiosen MPU-Beratern.

Ich plane meine MPU im September anzugehen, da ich dann auch ein Jahr Abstinenznachweise habe. Ich bin sehr gespannt auf die Antworten die ich zum meinem Fragebogen bekommen werde.
Also ganz allgemein wäre ich über Bewertungen und Hilfe in dem einen oder anderen Punkt dankbar.

Alles weitere werde ich im kleinen und großen Fragebogen preis geben.

Liebe Grüße,

Tim
 

Tim98

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Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 184cm
Gewicht: 87kg
Alter: 26

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.08.2023
BAK: 2,1
Trinkbeginn: 15.00Uhr
Trinkende: 0:45 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 02Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: bis Juli 2024

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, nach der Tat entzogen
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -

Bundesland: NRW

Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 07.08.2023

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: im September 1 Jahr
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein, allerdings jetzt die kommenden Wochen geplant
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein

MPU
Datum: noch nicht bekannt
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

Tim98

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Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 05.08.2023 brach ich am Mittag in die Nachbarstadt auf, um eine alte Bekannte nach längerer Zeit wieder zu treffen. Wir gingen 3 Stunden spazieren. In dieser Zeit trank ich 3 Bier a 0,33l.


Um 18 Uhr fuhr ich zurück. Auf der 1 stündigen Rückfahrt trank ich noch 3 weitere Bier a 0,33l.


Zwischen 20 und 21 Uhr trank ich noch zwei weitere Bier a 0,33l.


Ich plante etwas mit Freunden für den nächsten Tag oder wollte etwas unternehmen, da es mein letztes Wochenende des Urlaubs war.


Es lief alles nicht so richtig und gegen 21 Uhr begann ich mich extrem zu betrinken.


Bis kurz vor 1 Uhr morgens hatte ich ungefähr noch 0,5 l Gin getrunken. Ab ca. 0 Uhr beginnt mein Filmriss und ich kann mich erst wieder erinnern, als ich gegen kurz nach 1 gegen eine Leitplanke auf einer nahegelegenen Landstraße fuhr.


Mir oder jemand anderem ist nichts passiert aber das Auto hatte einen Totalschaden.


Ich stand unter Schock und versuchte den anhaltenden Leuten zu erklären, dass ich einem Tier ausgewichen sei, nachdem ich von einem Mann gefragt wurde ob das der Grund sei.


Zufällig fuhr ein Krankenwagen vorbei und kurz darauf traf auch die Polizei ein. Es folgte eine Blutentnahme im Krankenhaus und das Auto wurde abgeschleppt.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)





15-18 Uhr – 3 Bier a 0.33l


18-19 Uhr – 3 Bier a 0.33l


20-21 Uhr – 2 Bier a 0.33l


21-ca. 0:45 - 0,5l Gin




  1. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ca. 10 Kilometer. Wie viel ich fahren wollte, weiß ich nicht, aber ich ahne nichts Gutes aufgrund meiner Vorgeschichte (s.Frage 7).
  1. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)

Leider fehlt mir hierzu die Erinnerung. Andererseits hatte ich klare Ausfallerscheinungen, worauf der Unfall hindeutet. Von daher denke ich, dass ich bemerkt haben muss, dass ich eigentlich nicht mehr sicher fahren kann.


Offensichtlich habe ich mich dennoch maßlos selbst überschätzt.

  1. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hatte mehrere Trunkenheitsfahrten im Vorraus. Die waren meist im Bereich der Alkoholisierung, in der ich keine Ausfallerscheinungen hatte, die mir selbst aufgefallen wären.


Dennoch habe ich versucht mich selbst abzuschrecken. Ich habe z.B. mir am nächsten Tag Berichte über Unfälle und Unfallstatistiken angesehen. Leider hat mich dies im alkoholisiertem Zustand nicht mehr abgeschreckt.


Ca. 3 Wochen vor dem Unfall ist mir jedoch einmal bei einer Fahrt doppeltes Sehen aufgefallen. In dem Moment bin ich dann schon ängstlich geworden und wieder umgedreht (Ich war vielleicht 1 Kilometer gefahren, als es mir auffiel).


Danach dachte ich wohl, solange ich keine solchen Ausfallerscheinungen habe, ist es vollkommen in Ordnung, nach ein paar Bier zu fahren, da ich ja schließlich viel vertrug.

  1. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

  1. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ca. 100 mal. Davon 2/3 unter Restalkohol am nächsten Tag.


Im aktiv betrunkenen Zustand gab es meist meinerseits keine Zweifel an meiner Fahrtüchtigkeit (Selbstüberschätzung). Ich fuhr oft einfach aus Lust am Fahren los durch die Nacht.


Am nächsten Tag unter Restalkohol habe ich mich jedoch oft unsicher gefühlt und mich geschämt.


An dieser Stelle weiß ich nicht genau, was ich daraus folgern soll. Mein Restalkohol war mir immer bewusst und ich war immer froh, wenn ich wusste, dass der Alkohol nun abgebaut ist und habe mich dann auch sicherer gefühlt.


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Das erste Mal Kontakt mit Alkohol hatte ich mit 4 Jahren als ich nachts ins Wohnzimmer kam und sah wie meine Eltern Wein tranken.

Das erste Mal Alkohol zu mir genommen habe ich auf dem Schulball mit 14 Jahren. Dort trank ich auch gleich deutlich zu viel (ca. 8 Bier a 0,33l) und schwor dem Alkohol erstmal ab.

9.Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mein erster Kontakt mit Alkohol war erstmal abschreckend. Dies hielt jedoch, wie mir auch prognostiziert wurde nicht lange ab. Mit 15 Jahren habe ich ca. 10 mal Alkohol getrunken. In Bier gerechnet werden es dabei maximal 2 Liter gewesen sein. Ich trank an Silvester zuhause etwas mit oder mit ging mit einem Freund 2 Cocktails trinken.


Mit 16 – 17 Jahren trank ich auch nicht öfter sondern nur zu besonderen Anlässen, wie Geburtstagen oder Silvester.


Ich hatte bis dahin nur ein weiteres mal einen Absturz.


Mit 18-20 Jahren trank ich öfters mit Freunden am Wochenende ca. 2 mal pro Monat.


Es war manchmal etwas mehr, bis zu 300ml Schnaps und 2 Bier waren ungefähr meine Maximalmenge. Ich hatte in dieser Zeit keine Abstürze.


Mit Ende 20 hatte ich meine ersten beruflichen Erfahrungen. Ich entdeckte Bier als Entspannungs- und Schlafmittel, sodass ich die ersten Male abends alleine trank.


Da ich mit 21 in die Nachbarstadt zog und das Gefühl hatte am Wochenende was zu verpassen trank ich am Wochenende nach der Arbeit auch mal etwas mehr hier waren es inzwischen schon bis zu 8 Bier a 0,5l.


Ungefähr 1 mal im Monat trank ich am Wochenende mit Freunden.


Ich wollte keine zu starken gesundheitlichen Risiken eingehen und legte meistens 2-3 alkoholfreie Tage die Woche ein. Sonst trank ich auch unter der Woche gerne 3-4 Bier a 0,5l.


In dieser ganzen Zeit hatte ich keine Abstürze.


Bis Mitte 23 setzte ich dieses Trinkverhalten so fort. Dann kam eine Phase in der ich neben der Ausbildung noch einen Nebenjob machte. Außerdem stand bald die Prüfungsvorbereitung an. Schlussendlich machte ich in dieser Zeit auch meinen Führerschein. Somit gab es eine Phase in der ich es einfach nicht „schaffte“ unter der Woche mehr als 1-2 kleine Bier zu trinken. Außerdem entwickelte ich schulischen Ehrgeiz und wollte keine Störfaktoren haben.


Mit 25 habe ich die Ausbildung abgeschlossen, hatte meinen Führerschein und einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Der Job forderte mich jedoch kaum. Somit trank ich wieder mehr. Hier waren es dann auch in der Woche teilweise bis zu 6 Bier a 0,5l und am Wochenende bis zu 10. Außerdem entdeckte ich Wein und Gin-Tonic für mich, da dies zu weniger Harndrang führte.


Ich hatte aber noch Projekte wie die Suche nach einem besseren Job, sodass es auch phasenweise wieder weniger war. Die alkoholfreien Tage wurden allerdings immer seltener.


Im Urlaub kannte ich kein Limit. So trank ich abends öfter mal 2 Flaschen Wein plus 4 Bier a 0,5l oder eben wie an dem Unfallabend, schon nachmittags und dann auch noch Schnaps.


Auch auf Firmenfeiern eskalierte mein Alkoholkonsum und ich hatte hier meine ersten beiden Filmrisse im Alter von 24. Bei der Unfallfahrt hatte ich den 3.

  1. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Dies habe ich ja eigentlich schon in Frage 9 beantwortet. Oder wird hier im Gespräch mit dem GA gefordert, dass man alles noch einmal wiederholt?

  1. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Gleiches wie bei Frage 10, gehe jedoch noch etwas genauer drauf ein:


Bei Familienbesuchen waren 2-4 Bier normal. Mit Freunden wurde es ca. 1 mal im Monat etwas mehr (s.Frage 9). Ansonsten oft alleine (s. Frage 9).


  1. Warum haben Sie getrunken?
    (Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Alleine getrunken habe ich um unangenehme Momente des Tages zu verdrängen. Ich ärgerte mich oft über meine fehlendes Selbstvertrauen ggü. Kollegen bei der Arbeit.


Außerdem litt ich unter meinen Schulden, die ich von 18-23 aufgebaut hatte und den Geldproblemen.


Weitere Motive waren fehlende Hobbys, mit denen ich meine Wochenenden füllen konnte.


Beim Trinken in Gesellschaft wollte ich meistens einfach lockerer werden und mehr Spaß haben.


  1. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
    (bei wenig und bei viel Alkohol)

bei wenig Alkohol: angenehme Entspannung, einfachere Kommunikation mit anderen, Wegfall der Schüchternheit.


Bei viel Alkohol: unterschiedlich. Mal absolute Entspannung und große Musikbegeisterung, sowie Antriebssteigerung. In Gesellschaft fiel mir teilweise unangenehm auf, dass ich eher wieder Kommunikationsprobleme bekam.


Außerdem merkte ich bei viel Alkohol eine stark gesteigerte Risikobereitschaft.


  1. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, da nach außen hin alles lief, bemerkte niemand, dass ich zu viel trank.


  1. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Wenn ich in der Woche zu viel getrunken hatte, hatte ich am nächsten Tag die ersten 2 Stunden bei der Arbeit keine Lust mit jemandem zu reden.


Die Wochenenden waren rückblickend oft verschwendet. Ich war damals zufrieden damit, eben auszuschlafen, die Wohnung zu putzen, zu kochen und mich abends zu betrinken.


Heute würden solche Dinge niemals mehr einen Tag füllen, da sie immer nebenher laufen (außer natürlich das Betrinken).


Es ist sehr schade, was ich alles an Wochenendaktivitäten verpasst habe, besonders im Alter von 20-23. Ich hätte z.b. deutlich mit meiner Familie unternehmen können und ärgere mich über die verpasste Zeit.


Wenn ich irgendwo der Fahrer war, habe ich mich geärgert, nicht trinken zu können, was ich auch als eine sehr negative Auswirkung sehe, schwer zu beschreiben, aber es ist einfach ungerecht den anderen gegenüber.


  1. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Da ich heute gar keinen Alkohol mehr trinke, quasi die Zeit ab 14. Jedoch ist vor allem mein Alkoholkonsum von 21-25 problematisch gewesen.

  1. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Am Anfang meiner Alkoholkarriere hatte ich 2 mal einen Absturz, d.h. dass ich erbrechen musste.


Danach für sehr lange Zeit gar nicht. Ausgerechnet auf den beiden Firmenfeiern im Alter von 24, an denen ich mir vorgenommen hatte nicht so viel zu trinken hatte ich jeweils einen Filmriss. Den nächsten Filmriss hatte ich mit 25 im Rahmen meiner Unfallfahrt.


  1. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Ich habe mir immer eingeredet, nur mein Feierabendbier zu genießen. Ab ca. 24 Jahren war mir jedoch bewusst, dass es doch zu viel ist. Ich wollte allerdings auch nicht ohne und habe daher eher weiter meine 2 alkoholfreien Tage die Woche versucht einzuhalten. Ich redete mir ein, dass dies reicht um keine gesundheitlichen Probleme zu bekommen.


Heute erkenne ich meine Trinkmotive und dass ich missbräuchlich getrunken habe.

  1. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
    (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
  1. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 06.08.2023.
  1. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

  1. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Da ich erkannt habe, dass ich ohne Alkohol besser an mir arbeiten kann und deutlich mehr erreiche. Ich treibe nun 5-6 mal die Woche Sport (Fitnessstudio). Dadurch habe ich nun auch ein Hobby.


Ich habe einen neuen Job gefunden, der mich ausfüllt und in dem ich mich fachlich und menschlich weiterentwickle.


Meine große Lust zu arbeiten und zu lernen, die jeden Tag sofort nach dem Aufstehen da ist, bringt mir Respekt bei Kollegen ein. In der Kommunikation bin ich viel selbstsicherer geworden und lasse mir nicht mehr alles gefallen.


Dadurch verdiene ich auch wesentlich mehr Geld und habe keine finanziellen Probleme mehr.


Ich verschlafe nicht mehr das halbe Wochenende und habe auch nach Feierabend noch mehr Energie, wodurch ich mehr Lust auf Familienaktivitäten habe.


Da dies alles deutliche Verbesserungen für mich sind, möchte ich auch weiterhin keinen Alkohol mehr trinken. Würde ich dies tun würde ich vermutlich wieder in einen Trott geraten und alles schleifen lassen und schon bald wieder zu viel trinken.


Der Alkohol würde zu viel Platz in meinem Leben beanspruchen.

  1. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Da es mir auf einen Schlag zu viel weggenommen hat (Führerschein, Bild nach außen zerstört). Am Anfang also eher zur Schadensbegrenzung. Jetzt wo ich die Vorteile erlebe (s. Frage 23), da ich dies alles nicht mehr verlieren möchte.


Ich habe mir viele Aktivitäten, z.B. Urlaub oder Geburtstagsfeiern ohne Alkohol langweilig vorgestellt. Außerdem dachte ich, dass ich ohne nicht locker sein kann. Auch die Zeit alleine zuhause, schien mir ohne Alkohol langweilig. Das hat mich immer davon abgehalten aufzuhören. Mittlerweile weiß ich allerdings, dass dies nicht so ist, da ich viele Situationen schon mehrfach nüchtern erlebt habe und trotzdem zufrieden war.

  1. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich hatte große positive Erwartungen, was ich ohne Alkohol alles schaffen könnte. Diese waren zwar absolut übertrieben, zumindest in der Intensität und Geschwindigkeit, die ich mir vorgestellt habe, haben mir die Anfangszeit jedoch erleichtert.


Anfangs hatte ich manchmal mit Einschlafstörungen zu kämpfen und es war nicht schön anderen beim Trinken zusehen zu müssen, aber selbst nicht zu können.

  1. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Dies habe ich in Frage 23 beantwortet.


  1. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Hier bin ich nicht ganz sicher. Eine Selbsthilfegruppe wollte ich bisher nicht besuchen, da dort ja hauptsächlich Leute sind die mal richtig körperlich abhängig waren und auch kaum Leute in meine Altersklasse (so zumindest mein Vorurteil) und ich da irgendwie etwas Angst vor habe.


Allerdings möchte ich einfach weiter an meinen Zielen arbeiten, dies erfüllt mich und hält mich davon ab Alkohol zu trinken.


Wahrscheinlich wäre es besser, ein paar Personen zum Reden zu haben.


Ich möchte auch noch einen Verkehrspsychologen zeitnah besuchen, vlt kann der oder Sie mir dabei helfen, Strategien zu finden. Wenn Ihr mir dabei helfen könnt, wäre es natürlich auch sehr schön.


  1. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
    (mit Begründung)


Ja, ich weiß, dass ich auch wenn ich mich sicher und stabil fühle bestimmte Ereignisse mich wieder in alte Muster zurück werfen könnten.


Ich werde mir aber in dem Fall sofort professionelle Hilfe suchen.


Außerdem werde ich alles dafür tun, dass es nicht dazu kommt.


  1. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

In dem ich nicht mehr trinke.
 

kapomick

Benutzer
Hallo Tim,
willkommen im Forum. Nicht nur bei der Nummerierung ist was schiefgelaufen. So viel Platz musst du nicht zwischen den Zeilen lassen. Das ist dann anstrengend zu lesen. Ich bin den FB jetzt einmal durchgegangen, zur Kommentierung habe ich zumindest heute morgen keine Zeit, aber eine Sache ist schon mal klar: die Königsfrage 12 (warum hast du getrunken) ist noch völlig unzureichend beantwortet. Du hast getrunken wegen Schulden und mangelndem Selbstbewusstsein. Wo kommt das her? Wie kommst du auf die Idee, dass das hilfreich ist? V.a. wenn du wegen des mangelnden Selbstvertrauen gegenüber den Kollegen auf der Arbeit trinkst. Du hast doch nicht am Arbeitsplatz getrunken? Du musst für dich klar herausarbeiten, was ein Auslöser war, der dir suggeriert hat, dass Alkohol die Lösung sein wird. Je klarer der ist, desto besser ist das für dich. Dann weißt du, woran du dein Leben lang arbeiten musst, dass du nicht mehr dahin kommst, wo du schon mal warst. Später mehr.
 

Andi18

MPU Profi
Hallo Tim,
ich habe den FB eigentlich nur diese Frage gelesen. Aufbauend auf dieser, sollte sich dann die Vermeidung fortsetzen.
Beides ersehe ich als nicht hinreichend beantwortet und damit auch nicht reif für eine MPU.

Da Du beabsichtigst einen VP zu konsultieren, könntest Dir darüber vorweg schon Gedanken machen, um dann Beratungsstunden sparen zu können.
Hoffe jedenfalls, daß einen guten VP gefunden hast.
  1. Warum haben Sie getrunken?
    (Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Alleine getrunken habe ich um unangenehme Momente des Tages zu verdrängen. Ich ärgerte mich oft über meine fehlendes Selbstvertrauen ggü. Kollegen bei der Arbeit.

Außerdem litt ich unter meinen Schulden, die ich von 18-23 aufgebaut hatte und den Geldproblemen.
Weitere Motive waren fehlende Hobbys, mit denen ich meine Wochenenden füllen konnte.

Beim Trinken in Gesellschaft wollte ich meistens einfach lockerer werden und mehr Spaß haben.
Du bist jetzt 26 J und hast einen sehr hohen ‰-Wert erreicht.
Bei relativ jungen Delinquenten werden zwar äußere Einflüsse stärker bewertet (Gesellschaft), aber hierzu fehlt auch die Konkretisierung.
Die fett markierten Stellen solltest weiter detaillieren und in Dich gehen. Wo kam das fehlende Selbstvertrauen denn her?
Warum war das dann gedämpft mit dem Konsum von Alk? Die Geldprobleme. können hier natürlich Bezug sein, was war vorgefallen?

PS: oha ich war zu langsam ;-)
 

kapomick

Benutzer
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 05.08.2023 brach ich am Mittag in die Nachbarstadt auf, um eine alte Bekannte nach längerer Zeit wieder zu treffen. Wir gingen 3 Stunden spazieren. In dieser Zeit trank ich 3 Bier a 0,33l.
Um 18 Uhr fuhr ich zurück. Auf der 1 stündigen Rückfahrt trank ich noch 3 weitere Bier a 0,33l.
Zwischen 20 und 21 Uhr trank ich noch zwei weitere Bier a 0,33l.
Ich plante etwas mit Freunden für den nächsten Tag oder wollte etwas unternehmen, da es mein letztes Wochenende des Urlaubs war.
Es lief alles nicht so richtig und gegen 21 Uhr begann ich mich extrem zu betrinken.
Bis kurz vor 1 Uhr morgens hatte ich ungefähr noch 0,5 l Gin getrunken. Ab ca. 0 Uhr beginnt mein Filmriss und ich kann mich erst wieder erinnern, als ich gegen kurz nach 1 gegen eine Leitplanke auf einer nahegelegenen Landstraße fuhr.
Mir oder jemand anderem ist nichts passiert aber das Auto hatte einen Totalschaden.
Ich stand unter Schock und versuchte den anhaltenden Leuten zu erklären, dass ich einem Tier ausgewichen sei, nachdem ich von einem Mann gefragt wurde ob das der Grund sei.
Zufällig fuhr ein Krankenwagen vorbei und kurz darauf traf auch die Polizei ein. Es folgte eine Blutentnahme im Krankenhaus und das Auto wurde abgeschleppt.
Deine Schilderung ist - freundlich gesagt - ziemlich wirr. Du gehst mit einer alten Bekannten spazieren und trinkst derweil 3 Bier. Nun gut, würde auf mich nen komischen Eindruck machen, aber ist nicht verboten. Du fährst - vermutlich mit dem Auto - 1h zurück und trinkst während des Fahrens 3 weitere Bier? Da seh ich gedanklich den GA aber ordentlich die Augenbrauen hochziehen. Biertrinken während des Autofahrens? Gibts dafür einen Grund? Das ist schon mal ein klares Kriterium für ein mächtiges Alkoholproblem. Ist das aktenkundig?
Und dann betrinkst du dich, wie du selbst sagst, extrem. 0,5l Gin in 4h sind ein ordentliches Maß. War da nur der Frust über das ungut laufende Wochenende der Grund? Und das war daheim? Wo wolltest du dann eigentlich noch hin?
Kurz gesagt: die Schilderung ist absolut krass. An deiner Stelle würde ich sie insoweit "glätten", dass du zumindest nicht beim Autofahren getrunken hast. Ist ja schon extrem genug, dass du 1l Bier trinkst und danach noch 1h heimfahren musst. Das ist schon eine ordentliche Strecke. Da komm ich in Frage 7 noch drauf.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
15-18 Uhr – 3 Bier a 0.33l
18-19 Uhr – 3 Bier a 0.33l
20-21 Uhr – 2 Bier a 0.33l
21-ca. 0:45 - 0,5l Gin
Ich bin nicht der große Rechner, das können andere besser, aber das wird schon hinkommen. Wirkt zumindest nicht untertrieben.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ca. 10 Kilometer. Wie viel ich fahren wollte, weiß ich nicht, aber ich ahne nichts Gutes aufgrund meiner Vorgeschichte (s.Frage 7).
Den Verweis auf Frage 7 kann ich jetzt nicht direkt nachvollziehen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
Leider fehlt mir hierzu die Erinnerung. Andererseits hatte ich klare Ausfallerscheinungen, worauf der Unfall hindeutet. Von daher denke ich, dass ich bemerkt haben muss, dass ich eigentlich nicht mehr sicher fahren kann.
Offensichtlich habe ich mich dennoch maßlos selbst überschätzt.
Du warst so voll, dass du gar nix mehr bemerkt hast.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hatte mehrere Trunkenheitsfahrten im Vorraus. Die waren meist im Bereich der Alkoholisierung, in der ich keine Ausfallerscheinungen hatte, die mir selbst aufgefallen wären.
Dennoch habe ich versucht mich selbst abzuschrecken. Ich habe z.B. mir am nächsten Tag Berichte über Unfälle und Unfallstatistiken angesehen. Leider hat mich dies im alkoholisiertem Zustand nicht mehr abgeschreckt.
Ca. 3 Wochen vor dem Unfall ist mir jedoch einmal bei einer Fahrt doppeltes Sehen aufgefallen. In dem Moment bin ich dann schon ängstlich geworden und wieder umgedreht (Ich war vielleicht 1 Kilometer gefahren, als es mir auffiel).
Danach dachte ich wohl, solange ich keine solchen Ausfallerscheinungen habe, ist es vollkommen in Ordnung, nach ein paar Bier zu fahren, da ich ja schließlich viel vertrug.
Also da steht viel Unfug drin. Zum einen hast du die Frage nicht beantwortet, zum anderen ist dieser Vermerk über Unfallberichte als persönliche Abschreckung eher ungut. Das hat dir gar nix gebracht, im Gegenteil: du hast weitergemacht. Warum willst du das einem GA sagen? Das bringt dich nicht weiter. Und das doppelte Sehen war auch im alkoholisierten Zustand, nehme ich mal an?
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ca. 100 mal. Davon 2/3 unter Restalkohol am nächsten Tag.
Im aktiv betrunkenen Zustand gab es meist meinerseits keine Zweifel an meiner Fahrtüchtigkeit (Selbstüberschätzung). Ich fuhr oft einfach aus Lust am Fahren los durch die Nacht.
Am nächsten Tag unter Restalkohol habe ich mich jedoch oft unsicher gefühlt und mich geschämt.
Die Zahl 100 nehme ich dir nicht ab. Du hattest ja allein am Tag deiner TF 2 und dann noch bei einer locker ein paar Biere gezischt. Absolut unglaubwürdig. Da kannst du schon die Zahl gut nach oben drehen, um der Realität gerechter zu werden.
An dieser Stelle weiß ich nicht genau, was ich daraus folgern soll. Mein Restalkohol war mir immer bewusst und ich war immer froh, wenn ich wusste, dass der Alkohol nun abgebaut ist und habe mich dann auch sicherer gefühlt.
Du könntest daraus folgern, dass dir das mit dem Alkoholkonsum und Trennen vom Autofahren völlig egal war.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Das erste Mal Kontakt mit Alkohol hatte ich mit 4 Jahren als ich nachts ins Wohnzimmer kam und sah wie meine Eltern Wein tranken.
Das erste Mal Alkohol zu mir genommen habe ich auf dem Schulball mit 14 Jahren. Dort trank ich auch gleich deutlich zu viel (ca. 8 Bier a 0,33l) und schwor dem Alkohol erstmal ab.
Ernsthaft? Du trinkst das 1. Mal Alkohol und dann gleich 8 (!) Bier? Das glaub ich jetzt nicht. Du lässt grad kein Fettnäpfchen aus, in das man treten könnte. Im Regelfall ist den meisten das 1. Bier schon zu herb oder schmeckt nicht. Da scheinst du ganz anders zu sein. Also ich würde das an deiner Stelle dem GA nicht so präsentieren.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mein erster Kontakt mit Alkohol war erstmal abschreckend. Dies hielt jedoch, wie mir auch prognostiziert wurde nicht lange ab. Mit 15 Jahren habe ich ca. 10 mal Alkohol getrunken. In Bier gerechnet werden es dabei maximal 2 Liter gewesen sein. Ich trank an Silvester zuhause etwas mit oder mit ging mit einem Freund 2 Cocktails trinken.
Wer hat dir das prognostiziert?
Mit 16 – 17 Jahren trank ich auch nicht öfter sondern nur zu besonderen Anlässen, wie Geburtstagen oder Silvester.
Ich hatte bis dahin nur ein weiteres mal einen Absturz.
Mit 18-20 Jahren trank ich öfters mit Freunden am Wochenende ca. 2 mal pro Monat.
Es war manchmal etwas mehr, bis zu 300ml Schnaps und 2 Bier waren ungefähr meine Maximalmenge. Ich hatte in dieser Zeit keine Abstürze.
Mit Ende 20 hatte ich meine ersten beruflichen Erfahrungen. Ich entdeckte Bier als Entspannungs- und Schlafmittel, sodass ich die ersten Male abends alleine trank.
Da ich mit 21 in die Nachbarstadt zog und das Gefühl hatte am Wochenende was zu verpassen trank ich am Wochenende nach der Arbeit auch mal etwas mehr hier waren es inzwischen schon bis zu 8 Bier a 0,5l.
Ungefähr 1 mal im Monat trank ich am Wochenende mit Freunden.
Erstaunlich, dass in dieser Antwort das Wort "Absturz" deinerseits so oft vorkommt. Hat das einen tieferen Grund? Willst du was wegreden, was du nicht wahrhaben möchtest? Mit knapp 20 300ml Schnaps und kein Absturz, das ist eigentlich ein verheerendes Zeichen.
Und wie ist der Zusammenhang mit "etwas verpassen" und 8 Bier? Verpasst du nicht eher nach 8 Bier was weil du knülle bist?
Ich geh mal von aus, dass du deine ersten beruflichen Erfahrungen nicht mit Ende 20 hattest, sondern 10 Jahre früher? Würde von der Logik her Sinn machen.
Ich wollte keine zu starken gesundheitlichen Risiken eingehen und legte meistens 2-3 alkoholfreie Tage die Woche ein. Sonst trank ich auch unter der Woche gerne 3-4 Bier a 0,5l.
In dieser ganzen Zeit hatte ich keine Abstürze.
Du hast damals wirklich an gesundheitliche Risiken gedacht? Das geht auch ohne Abstürze bei den Mengen.
Bis Mitte 23 setzte ich dieses Trinkverhalten so fort. Dann kam eine Phase in der ich neben der Ausbildung noch einen Nebenjob machte. Außerdem stand bald die Prüfungsvorbereitung an. Schlussendlich machte ich in dieser Zeit auch meinen Führerschein. Somit gab es eine Phase in der ich es einfach nicht „schaffte“ unter der Woche mehr als 1-2 kleine Bier zu trinken. Außerdem entwickelte ich schulischen Ehrgeiz und wollte keine Störfaktoren haben.
Das ist eine ABSOLUT ungute Formulierung, dass du es nicht "schafftest", mehr als 1-2 Bier zu trinken. Das lässt aber tief blicken.
Mit 25 habe ich die Ausbildung abgeschlossen, hatte meinen Führerschein und einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Der Job forderte mich jedoch kaum. Somit trank ich wieder mehr. Hier waren es dann auch in der Woche teilweise bis zu 6 Bier a 0,5l und am Wochenende bis zu 10. Außerdem entdeckte ich Wein und Gin-Tonic für mich, da dies zu weniger Harndrang führte.
Ich hatte aber noch Projekte wie die Suche nach einem besseren Job, sodass es auch phasenweise wieder weniger war. Die alkoholfreien Tage wurden allerdings immer seltener.
Im Urlaub kannte ich kein Limit. So trank ich abends öfter mal 2 Flaschen Wein plus 4 Bier a 0,5l oder eben wie an dem Unfallabend, schon nachmittags und dann auch noch Schnaps.
Auch auf Firmenfeiern eskalierte mein Alkoholkonsum und ich hatte hier meine ersten beiden Filmrisse im Alter von 24. Bei der Unfallfahrt hatte ich den 3.
Auch diese Aussage lässt dich in einem ganz schlechten Licht stehen, dass du Wein und Gin trinkst wegen des geringeren Harndrangs. Damit beweist du, wie funktional du Alkohol eingesetzt hast. Rede dich nicht aktiv in die Abhängigkeit. Da bist du ganz nah dran.
Und warum hast du ausgerechnet bei Firmenfeiern Filmrisse? Ist es dir sowas von egal, wie du auf deine Kollegen wirkst?
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Dies habe ich ja eigentlich schon in Frage 9 beantwortet. Oder wird hier im Gespräch mit dem GA gefordert, dass man alles noch einmal wiederholt?
Ja, das kann dir passieren, dass der GA manches mehrfach fragt. Da will er überprüfen, ob deine Aussagen stichhaltig sind. Außerdem ist es hier gut, kruz zusammengefasst genaue Zahlen zu präsentieren an Menge und Häufigkeit.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Gleiches wie bei Frage 10, gehe jedoch noch etwas genauer drauf ein:
Bei Familienbesuchen waren 2-4 Bier normal. Mit Freunden wurde es ca. 1 mal im Monat etwas mehr (s.Frage 9). Ansonsten oft alleine (s. Frage 9).
Dass du oft allein getrunken hast, ist eher als ungut anzusehen. Aber bei deiner Geschichte kann man das so rauslesen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)

Alleine getrunken habe ich um unangenehme Momente des Tages zu verdrängen. Ich ärgerte mich oft über meine fehlendes Selbstvertrauen ggü. Kollegen bei der Arbeit.
Außerdem litt ich unter meinen Schulden, die ich von 18-23 aufgebaut hatte und den Geldproblemen.
Weitere Motive waren fehlende Hobbys, mit denen ich meine Wochenenden füllen konnte.
Beim Trinken in Gesellschaft wollte ich meistens einfach lockerer werden und mehr Spaß haben.
Wie gesagt, DAS ist die grundlegende Frage, darum wird sich alles drehen. Und die ist mit 4 Zeilen nicht beantwortet. @Andi18 hat ja auch schon darauf hingewiesen. Da musst du ganz viel dran arbeiten, weil daran letztlich deine Vermeidungsstrategie hängen wird. Und nur wer verstanden hat, warum er getrunken hat, kann das dauerhaft ändern.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

bei wenig Alkohol: angenehme Entspannung, einfachere Kommunikation mit anderen, Wegfall der Schüchternheit.
Bei viel Alkohol: unterschiedlich. Mal absolute Entspannung und große Musikbegeisterung, sowie Antriebssteigerung. In Gesellschaft fiel mir teilweise unangenehm auf, dass ich eher wieder Kommunikationsprobleme bekam.
Außerdem merkte ich bei viel Alkohol eine stark gesteigerte Risikobereitschaft.
DIR fiel auf, dass du Kommunikationsprobleme (ich nehme mal an: lallen) bekommst? Oder fiel das anderen auf?
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein, da nach außen hin alles lief, bemerkte niemand, dass ich zu viel trank.
Du gestehst ein, bei 2 Firmenfeiern Filmrisse gehabt zu haben und beim Spaziergang mit ner Bekannten 3 Bier getrunken zu haben und dann soll das niemandem aufgefallen sein? Ernsthaft? Deiner Familie auch nicht, die du ja gemäß Frage 15 vernachlässigt hast (übrigens ein AB-Kriterium) oder auf der Arbeit, wenn du in den ersten 2 Stunden mit niemandem reden wolltest? Bist du dir da ehrlich gegenüber?
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wenn ich in der Woche zu viel getrunken hatte, hatte ich am nächsten Tag die ersten 2 Stunden bei der Arbeit keine Lust mit jemandem zu reden.
Die Wochenenden waren rückblickend oft verschwendet. Ich war damals zufrieden damit, eben auszuschlafen, die Wohnung zu putzen, zu kochen und mich abends zu betrinken.
Heute würden solche Dinge niemals mehr einen Tag füllen, da sie immer nebenher laufen (außer natürlich das Betrinken).
Es ist sehr schade, was ich alles an Wochenendaktivitäten verpasst habe, besonders im Alter von 20-23. Ich hätte z.b. deutlich mit meiner Familie unternehmen können und ärgere mich über die verpasste Zeit.
Wenn ich irgendwo der Fahrer war, habe ich mich geärgert, nicht trinken zu können, was ich auch als eine sehr negative Auswirkung sehe, schwer zu beschreiben, aber es ist einfach ungerecht den anderen gegenüber.
Nun gut, du wirst 12 Monate AB mitbringen, ohne bräuchtest du gar nicht anzutreten. Aber die Formulierung "um mich abends zu betrinken" würde ich nicht in dieser Deutlichkeit sagen. Du redest dich um Kopf und Kragen. Und wenn du dich als Fahrer geärgert hast, weil du nicht trinken konntest, dann zeigst du dem GA, dass du große Tendenzen zur Abhängigkeit hast.
 

kapomick

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16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Da ich heute gar keinen Alkohol mehr trinke, quasi die Zeit ab 14. Jedoch ist vor allem mein Alkoholkonsum von 21-25 problematisch gewesen.
Na, zumindest eine Frage passt.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Am Anfang meiner Alkoholkarriere hatte ich 2 mal einen Absturz, d.h. dass ich erbrechen musste.
Danach für sehr lange Zeit gar nicht. Ausgerechnet auf den beiden Firmenfeiern im Alter von 24, an denen ich mir vorgenommen hatte nicht so viel zu trinken hatte ich jeweils einen Filmriss. Den nächsten Filmriss hatte ich mit 25 im Rahmen meiner Unfallfahrt.
Das Wort "Alkoholkarriere" würde ich nicht in den Mund nehmen. Kommt nicht wirklich gut ohne Therapie. Bei deinen Mengen sind so wenig Kontrollverluste schon fast erstaunlich.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mir immer eingeredet, nur mein Feierabendbier zu genießen. Ab ca. 24 Jahren war mir jedoch bewusst, dass es doch zu viel ist. Ich wollte allerdings auch nicht ohne und habe daher eher weiter meine 2 alkoholfreien Tage die Woche versucht einzuhalten. Ich redete mir ein, dass dies reicht um keine gesundheitlichen Probleme zu bekommen.
Du hast es dir eingeredet. Kannste also einfach weglassen. Wenn du in deinem vergleichsweise jungen Alter schon Gedanken um die Gesundheit wegen des Alkoholkonsums machst, schrillen beim GA alle Alarmglocken. Mach dir das Leben nicht schwerer als notwendig.
Heute erkenne ich meine Trinkmotive und dass ich missbräuchlich getrunken habe.
Das musst du allerdings noch beweisen.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.
Einzig richtiger Schritt.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 06.08.2023.
Es ist ein Datum, dass sich in Kopf und Herz einbrennen sollte.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
Wenn der GA fragt, warum, was sagst du dann?
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Da ich erkannt habe, dass ich ohne Alkohol besser an mir arbeiten kann und deutlich mehr erreiche. Ich treibe nun 5-6 mal die Woche Sport (Fitnessstudio). Dadurch habe ich nun auch ein Hobby.
Ich habe einen neuen Job gefunden, der mich ausfüllt und in dem ich mich fachlich und menschlich weiterentwickle.
Meine große Lust zu arbeiten und zu lernen, die jeden Tag sofort nach dem Aufstehen da ist, bringt mir Respekt bei Kollegen ein. In der Kommunikation bin ich viel selbstsicherer geworden und lasse mir nicht mehr alles gefallen.
Dadurch verdiene ich auch wesentlich mehr Geld und habe keine finanziellen Probleme mehr.
Ich verschlafe nicht mehr das halbe Wochenende und habe auch nach Feierabend noch mehr Energie, wodurch ich mehr Lust auf Familienaktivitäten habe.
Da dies alles deutliche Verbesserungen für mich sind, möchte ich auch weiterhin keinen Alkohol mehr trinken. Würde ich dies tun würde ich vermutlich wieder in einen Trott geraten und alles schleifen lassen und schon bald wieder zu viel trinken.
Der Alkohol würde zu viel Platz in meinem Leben beanspruchen.
Das sind schon mal ganz gute Ansätze. Darüber kannst du allerdings erst wirklich reden, wenn du dir deiner Motive und deiner Tragweite bewusst bist. Du kannst Alkohol nicht kontrolliert trinken. Du wirst mindestens A2 eingestuft. Das solltest du zumindest im Hinterkopf haben.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Da es mir auf einen Schlag zu viel weggenommen hat (Führerschein, Bild nach außen zerstört). Am Anfang also eher zur Schadensbegrenzung. Jetzt wo ich die Vorteile erlebe (s. Frage 23), da ich dies alles nicht mehr verlieren möchte.
Ich habe mir viele Aktivitäten, z.B. Urlaub oder Geburtstagsfeiern ohne Alkohol langweilig vorgestellt. Außerdem dachte ich, dass ich ohne nicht locker sein kann. Auch die Zeit alleine zuhause, schien mir ohne Alkohol langweilig. Das hat mich immer davon abgehalten aufzuhören. Mittlerweile weiß ich allerdings, dass dies nicht so ist, da ich viele Situationen schon mehrfach nüchtern erlebt habe und trotzdem zufrieden war.
Bedenke dabei allerdings, dass du schon öfters trinkfreie Tage angesprochen hast, die du mehr oder weniger gut umsetzen konntest. Da ist ein GA sehr hellhörig, wenn er das Gefühl hat, dass jemand beim Versuch stehen geblieben ist. Warum soll es jetzt anders sein? Du sagst ja selbst, dass der Druck dich zur Veränderung gebracht hat. Insofern muss die Vermeidungsstrategie echt gut sein.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich hatte große positive Erwartungen, was ich ohne Alkohol alles schaffen könnte. Diese waren zwar absolut übertrieben, zumindest in der Intensität und Geschwindigkeit, die ich mir vorgestellt habe, haben mir die Anfangszeit jedoch erleichtert.
Anfangs hatte ich manchmal mit Einschlafstörungen zu kämpfen und es war nicht schön anderen beim Trinken zusehen zu müssen, aber selbst nicht zu können.
Ist es dir leicht oder schwer gefallen, nicht mehr zu trinken? Da darfst du ruhig aus dem Nähkästchen plaudern.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Dies habe ich in Frage 23 beantwortet.
Hast du nicht. Wie nehmen deine Familie, Freunde, Kollegen dich als nüchternen Gesellen wahr? Gabs Freunde, die sich von dir abgewandt haben, andere, die das total gut finden? Du sprichst ja mit keinem Wort, was du unter Familie verstehst. Wen meinst du damit? Wie haben die sich früher gefühlt, wenn du sie versetzt hat am Wochenende, wie finden sie es jetzt, wenn der Tim einfach entspannt da ist? Wie ist es für dich, wenn du bei einer Feier Alkohol angeboten bekommst? Du bist ne gewisse Zeit trocken, da kannst du schon was erzählen. Nur positive Erfahrungen führen wir Menschen dauerhaft weiter.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Hier bin ich nicht ganz sicher. Eine Selbsthilfegruppe wollte ich bisher nicht besuchen, da dort ja hauptsächlich Leute sind die mal richtig körperlich abhängig waren und auch kaum Leute in meine Altersklasse (so zumindest mein Vorurteil) und ich da irgendwie etwas Angst vor habe.
Allerdings möchte ich einfach weiter an meinen Zielen arbeiten, dies erfüllt mich und hält mich davon ab Alkohol zu trinken.
Wahrscheinlich wäre es besser, ein paar Personen zum Reden zu haben.
Ich möchte auch noch einen Verkehrspsychologen zeitnah besuchen, vlt kann der oder Sie mir dabei helfen, Strategien zu finden. Wenn Ihr mir dabei helfen könnt, wäre es natürlich auch sehr schön.
Wenn du nie in einer SHG warst, weißt du doch nicht, ob da lauter körperlich Abhängige sind. Und bei deinen Trinkangaben bist auch du da ganz gut dabei. Gut, im Regelfall sind die Besucher älter, das stimmt.
Was sind deine Ziele, an denen du arbeiten möchtest? Die hab ich jetzt nicht so direkt gelesen.
VP ist gut und wichtig, als einer aus Bayern hab ich mit NRW wenig Erfahrung. Aber es gibt ja das gute Internet. Wähle aber nen Fachkompetenten, nicht einen MPU-Berater oder sowas. Kostet Geld, du wirst es aber brauchen auf deinem steinigen Weg.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ja, ich weiß, dass ich auch wenn ich mich sicher und stabil fühle bestimmte Ereignisse mich wieder in alte Muster zurück werfen könnten.
Ich werde mir aber in dem Fall sofort professionelle Hilfe suchen.
Außerdem werde ich alles dafür tun, dass es nicht dazu kommt.
Fangen wir mit dem Positiven an: du hast richtig erkannt, dass du dir es vorstellen MUSST.
Aber mal ganz ehrlich: wo hast du in dieser Antwort ein greifbares Ziel? Wenn du spontan Bock auf Alkohol bekommst, was machst du dann? Fängst du dann an, zu suchen, wer dir professionelle Hilfe geben kann? NEIN, du brauchst einen konkreten Ansprechpartner. Das kann auch die Suchtberatung sein, die es in vielen Städten gibt.
und was willst du mit dem letzten Satz sagen? Füll den mal mit Fleisch am Knochen. Floskeln sind kontraproduktiv.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In dem ich nicht mehr trinke.
Richtig.
So, jetzt bin ich deinen FB einmal durchgegangen. Du siehst, es krankt noch so ziemlich an allem. An Frage 12, an vielen Formulierungen, Ungenauigkeiten, an einer völlig unzureichenden Vermeidungsstrategie. Ich kann dir nur raten: lass dir helfen. Nicht nur für den FS, sondern für dich. Denn ich glaube, du willst noch nicht so recht wahrnehmen, wie groß deine Alkoholproblematik ist. Für mich als Betroffenen spiegelt sich da ganz viel durch, was tiefer geht, als dir lieb ist. Und auch wenn du noch nicht so alt bist: das IST keine Frage des Alters. Aber du hast den richtigen Schritt mit AB gemacht. Ich wünsche dir, dass du ihn gut leben kannst. So, jetzt hast du doch weng was zu lesen.
 

Tim98

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Also erstmal danke für die Hinweise wie welche Aussagen auf den / die GA wirken.
Ich kann rückblickend sagen, dass mir das Autofahren im alkoholisiertem Zustand immer egaler wurde. Also wirklich in dem Sinne, dass ich mir dachte wenn ich nach 5 Bier noch fahren kann, dann ja erst recht nach 2. Sowas werde ich dem GA dann aber nicht erzählen.
Es ist doch meistens so, dass Alkoholmissbrauch nach außen hin weitgehend unbemerkt bleibt, mit 24 wurde ich noch von Arbeitskollegen gefragt, ob ich überhaupt trinke. Und in meinem familiären Umfeld sind solche Alkoholmengen auch leider normal, nur das andere nicht alleine trinken.
Wenn ich von Abstürzen rede meine ich das Erbrechen von Alkohol. Dies erfahren ja relativ viele im Alter von 16-18, in dem man eben seine Grenzen austestet.
Ich habe jedoch Alkohol zumindest körperlich immer sehr gut vertragen, deshalb konnte ich auch gleich solche Mengen trinken und Bier hat mir nunmal auch geschmeckt.
Danke auch für den Tipp mit der Suchtberatung, den werd ich umsetzen.
Also, zur Frage wie ich jetzt auf Familie / Freunde wirke:
Die meisten trinken selber, allerdings nicht ganz so missbräuchlich wie ich selber. Ansonsten wird es durchgehend positiv wahrgenommen, dass ich nun nichts mehr trinke. Allerdings habe ich auch nie, wenn ich zu Besuch mit dem Auto war etwas getrunken, was ja meistens der Fall war, also war man es gewohnt mich nüchtern zu erleben.
Wie gesagt am Ende wurde es mir zunehmend egaler, so dass ich wie am Tag der TF vorsätzlich was trank, obwohl ich wusste, dass ich noch Autofahren muss.
Die geringe Zahl von 100 TF kommt eher daher, dass ich den FS erst 9 Monate hatte. Dann ist die Zahl auch gar nicht mehr so gering.
 

Tim98

Neuer Benutzer
@Andi 18 :
Das geringe Selbstbewusstsein kommt wohl vor allem vom frühen Tod meiner Mutter, wodurch ich schon immer eher ruhig war. Dann habe ich noch mit 13 die Schule gewechselt. Ich konnte keinen Anschluss finden. Mit 13-16 Jahren habe ich hauptsächlich meine Zeit nach der Schule alleine zu Hause verbracht. Danach habe ich eher falsche Freunde gefunden. Mit der Zeit haben sich aber auch ein paar echte heraus kristalliesiert mit denen ich heute noch Kontakt habe.
Bei der Arbeit habe ich mir immer Mühe gegeben. Der lockere Umgang mit Kollegen fiel mir jedoch schwer. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass ich es schwerer habe als andere, da alleine Leistung nicht reicht. Das hat mich eben Tag für Tag frustriert. Auch wird man in Handwerksberufen dann oft von Kollegen für schlechtere Arbeiten ausgenutzt, wenn man sich nicht richtig durchsetzen kann. Später kam es dann so, dass neue, junge Kollegen eher nicht auf mich hören wollten, aus gleichen Gründen.
Es wurde jedoch irgendwann von alleine etwas besser und es war absolut nicht alles scheiße. Und es gibt auch Menschen, die es da noch deutlich schwerer haben als ich, ich war einfach nur nie 100 Prozent zufrieden.
 

Tim98

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Ich werde wahrscheinlich morgen meinen kompletten Fragebogen schon das erste mal überarbeiten. Vielleicht sogar noch heute. Grade habe ich wieder wenig Zeit. Ich hoffe, dass ich dadurch nicht zu unverständlich geschrieben habe.
 

kapomick

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Also erstmal danke für die Hinweise wie welche Aussagen auf den / die GA wirken.
Ich kann rückblickend sagen, dass mir das Autofahren im alkoholisiertem Zustand immer egaler wurde. Also wirklich in dem Sinne, dass ich mir dachte wenn ich nach 5 Bier noch fahren kann, dann ja erst recht nach 2. Sowas werde ich dem GA dann aber nicht erzählen.
Stimmt, so kannst du es dem GA nicht erzählen. Aber es ist für mich dennoch erstaunlich, dass du dir so schnell eine derarte Haltung angewöhnt hast, wenn du den FS gerade mal 9 Monate hattest. Zeugt von deiner Alkoholproblematik.
Es ist doch meistens so, dass Alkoholmissbrauch nach außen hin weitgehend unbemerkt bleibt, mit 24 wurde ich noch von Arbeitskollegen gefragt, ob ich überhaupt trinke. Und in meinem familiären Umfeld sind solche Alkoholmengen auch leider normal, nur das andere nicht alleine trinken.
VORSICHT! Das ist oft eine Fehleinschätzung von Missbräuchlern oder Abhängigen. Bloß weil man nicht darauf angesprochen wird, heißt es nicht, dass es keiner merkt. Klar, du hast oft allein getrunken, da fällt der Alkoholkonsum anderen erst mal nicht auf. Aber eine Fahne oder andere Formen der Ausfallerscheinung werden durchaus wahrgenommen.
Wenn ich von Abstürzen rede meine ich das Erbrechen von Alkohol. Dies erfahren ja relativ viele im Alter von 16-18, in dem man eben seine Grenzen austestet.
Ich habe jedoch Alkohol zumindest körperlich immer sehr gut vertragen, deshalb konnte ich auch gleich solche Mengen trinken und Bier hat mir nunmal auch geschmeckt.
Mir ist schon klar, was du mit Abstürzen meinst. Ich hatte mich nur gewundert, dass du das in deinem FB so häufig betonst.
Danke auch für den Tipp mit der Suchtberatung, den werd ich umsetzen.
Vielleicht gehst du da hin, bevor du einen VP suchst. Die haben bisweilen ganz gute Adressen. Ist oft bei Caritas/Diakonie angesiedelt und du hast dann auch eine Bescheinigung in der Hand. Kann bei der MPU nicht schaden.
Also, zur Frage wie ich jetzt auf Familie / Freunde wirke:
Die meisten trinken selber, allerdings nicht ganz so missbräuchlich wie ich selber. Ansonsten wird es durchgehend positiv wahrgenommen, dass ich nun nichts mehr trinke. Allerdings habe ich auch nie, wenn ich zu Besuch mit dem Auto war etwas getrunken, was ja meistens der Fall war, also war man es gewohnt mich nüchtern zu erleben.
Warum warst du bei deiner Familie nüchtern und bei 2 Firmenfeiern schießt du dich ab?
Wie gesagt am Ende wurde es mir zunehmend egaler, so dass ich wie am Tag der TF vorsätzlich was trank, obwohl ich wusste, dass ich noch Autofahren muss.
Die geringe Zahl von 100 TF kommt eher daher, dass ich den FS erst 9 Monate hatte. Dann ist die Zahl auch gar nicht mehr so gering.
Und davor? Bist du nie mit dem Fahrrad alkoholisiert gefahren? E-Scooter?
 

kapomick

Benutzer
@Andi 18 :
Das geringe Selbstbewusstsein kommt wohl vor allem vom frühen Tod meiner Mutter, wodurch ich schon immer eher ruhig war. Dann habe ich noch mit 13 die Schule gewechselt. Ich konnte keinen Anschluss finden. Mit 13-16 Jahren habe ich hauptsächlich meine Zeit nach der Schule alleine zu Hause verbracht. Danach habe ich eher falsche Freunde gefunden. Mit der Zeit haben sich aber auch ein paar echte heraus kristalliesiert mit denen ich heute noch Kontakt habe.
Also das ist auf jeden Fall schon mal ein Ansatz, mit dem du arbeiten kannst. Der frühe Tod der Mutter löst häufig traumatische Reaktionen aus. Um so wichtiger ist es, dass du dir Hilfe bei der Aufarbeitung nimmst, dass du es für dich richtig einordnest.
Bei der Arbeit habe ich mir immer Mühe gegeben. Der lockere Umgang mit Kollegen fiel mir jedoch schwer. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass ich es schwerer habe als andere, da alleine Leistung nicht reicht. Das hat mich eben Tag für Tag frustriert. Auch wird man in Handwerksberufen dann oft von Kollegen für schlechtere Arbeiten ausgenutzt, wenn man sich nicht richtig durchsetzen kann. Später kam es dann so, dass neue, junge Kollegen eher nicht auf mich hören wollten, aus gleichen Gründen.
Es wurde jedoch irgendwann von alleine etwas besser und es war absolut nicht alles scheiße. Und es gibt auch Menschen, die es da noch deutlich schwerer haben als ich, ich war einfach nur nie 100 Prozent zufrieden.
Da bleiben bei mir Fragezeichen. Warum meintest du, dass du es schwerer hast als andere, wenn du dir doch Mühe gegeben hast? Gibt es bei dir ein Defizit, das du bislang nicht angesprochen hast? Und aus welchen gleichen Gründen haben neue Kollegen nicht auf dich gehört?
Auch im letzten Abschnitt sprichst du in Rätseln, deren Sinn ich nicht nachvollziehen kann. Was wurde besser und warum ging das von allein? Von allein ändert sich normalerweise nichts, nur durch eine Verhaltens- oder Einstellungsänderung. Aber da müsstest du schon deutlicher zum Ausdruck bringen, was du eigentlich meinst.
Lass dir Zeit bei der Umsetzung eines neuen FB. Du hast noch Zeit und Schnellschüsse bringen dir nichts. Du hast jetzt zumindest schon mal erkannt, wohin deine Reise gehen muss.
 
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