Neu hier und benötige etwas Hilfe - MPU wegen Strafsachen

Burgi

Benutzer
Hallöchen,
auch ich hab nun nach elendig langer Warterei die Aufforderung der FsSt zur MPU zu müssen.

Was ist passiert?
Mir wurde aufgrund von Zahlungsproblemen die Versicherung gekündigt und ich erhielt auch eine Mitteilung darüber. Die Zulassungsstelle informierte mich dann ebenfalls in einem weiteren Schreiben darüber, dass ich bitte innerhalb von 2 Tagen eine neue Versicherung melden solle.
Ich hab dann Online eine neue Versicherung abgeschlossen, und das Onlinesystem beschrieb mir den weiteren Werdegang. Zitat: Wir melden der KFZ-Zulassungsstelle innerhalb von 24 Stunden Ihre neuen Versicherungsdaten. (Darauf hab ich mich leider verlassen.) 4 Tage später auf die Autobahn: Verkehrskontrolle.
Dort stellte sich heraus das das Fahrzeug nicht versichert sei.
Nach Rücksprache mit der Zulassungsstelle hiess es, dass das Fax der Versicherung noch nicht da sei.

Vorwurf: Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
Strafe: 1500 €

Einige Zeit später habe ich die Mitteilung bekommen, dass ich aufgrund von 14 Punkten an einem Aufbauseminar in einem bestimmten Zeitraum teilnehmen muss.
Diesen Zeitraum hatte ich leider immerwieder verpasst/vergessen, da ich 6 Monate beruflich in der Schweiz tätig war.
Nachdem ich dann in die Heimat zurückgekehrt war, wurde ich auch prompt von der Polizei angehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die FsSt bereits ein "Negativ" ins System geklickt, was meinen Führerschein betrifft.

Vorwurf: Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis. (Die Polizisten haben meinen Führerschein direkt mit einkassiert.)
Strafe: 1500 € und 12 Monate Sperrfrist

Wie ist der Stand des Verfahrens?
Führerschein hab ich neu beantragt, 20. Feb. 2013

Akteneinsicht bei der Führerscheinstelle?
Hatte ich noch nicht. Leider auch schon geantwortet, wo ich meine MPU machen möchte.

Wo mache ich die MPU?
Beim TÜV Nord Berlin

Schreiben der Führerscheinstelle:
Fragestellung:
- zu erwarten ist, dass Sie auch zukünftig erheblich gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen und gegen allgemeine Strafbestimmungen im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr verstoßen.


Vergehen laut KBA:
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Kosten der MPU: 358,79 €

In dem Schreiben der FsSt steht zum Schluss auch noch, dass ich, sobald die MPU positiv entschieden wird, ich noch die Benachrichtigung erhalte, an einem Aufbauseminar teilzunehmen.

Zu meinem persönlichen Background:
Meine Kindheit verlief super. Schule immer gut gemeistert ohne besondere Auffälligkeiten.
Arbeitslos/Arbeitsuchend war ich ganz selten. Nur 2 mal kurz, nachdem die Firmen Insolvenz anmeldeten.
Ausserhalb der Führerscheinakte steht in meinem Führungszeugnis leider etwas drin. (Verurteilung wegen Diebstahls und Verureilung wegen Betruges, jeweils zur Geldstrafe ausgesetzt.) Das waren meine einzigen "Ausrutscher".

Nun suche ich hier Hilfe. Ich weiss nur noch nicht wie und wo ich genau anfangen soll und ob ich bei einer MPU die o.g. Aussagen genauso machen sollte.

Grüße
 
Hallo Burgi,

möchte dich bei uns im Forum begrüßen:smiley22:

Du hast uns ja schon einige Infos über dich gegeben. Trotzdem möchte ich dich bitten, der Vollständigkeit halber, noch diesen Profil-FB auszufüllen.

Du schreibst,....

Zu meinem persönlichen Background:
Meine Kindheit verlief super. Schule immer gut gemeistert ohne besondere Auffälligkeiten.
Arbeitslos/Arbeitsuchend war ich ganz selten. Nur 2 mal kurz, nachdem die Firmen Insolvenz anmeldeten.

....dass du eine glückliche Kindheit hattest und im Grunde bei dir alles i.O. war.

Trotzdem ist das hier passiert.....

Ausserhalb der Führerscheinakte steht in meinem Führungszeugnis leider etwas drin. (Verurteilung wegen Diebstahls und Verureilung wegen Betruges, jeweils zur Geldstrafe ausgesetzt.) Das waren meine einzigen "Ausrutscher".

...viel wichtiger aber noch sind die Dinge, die dich nun zum MPU-Anwärter machen:

Vergehen laut KBA:
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Das sind immerhin 6 "Taten" in 3 Jahren.....

Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, WARUM dir diese Dinge passiert sind? 2x zu schnell - innerhalb von 3 Tagen z.B.???
War dir die StVO egal und du hast dir deine eigenen Gesetze gemacht, oder woran könnte es gelegen haben?
 
Hi Nancy,

danke für deine Antwort. Im Folgenden meine Antwort. Ich hoffen der Text ist nicht allzu lang.

FB Verkehr/Straftaten

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit:
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 12 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja am 20. Feb. 2013

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein. Akte liegt schon bei MPI
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine Verkehrsrechtlichen. Ansonsten Verurteilung wegen Betruges und Diebstahls

Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Wird nach MPU noch von FsSt gefordert.

MPU
Datum: Noch kein Termin
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord Berlin
Schon bezahlt?: Ja

Schon eine MPU gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Punkte oder sonstige Straftaten: Keine Verkehrsrechtlichen. Ansonsten Verurteilung wegen Betruges und Diebstahls






Über die Geschwindigkeitsübertretungen habe ich mir direkt nach der "Tat" schon immer Gedanken gemacht und mich geärgert. Aber eher geärgert darüber, dass ICH wieder dafür verantwortlich gemacht werde, damit mein paranoider Chef damals Genugtuung bekommt, dass seine emsigen Ameisen (Mitarbeiter) die Firma am Laufen halten. Und nur weil man Angst hatte seinen Job zu verlieren wenn man nicht perfekt abliefert. Demnach war mir der Job wichtiger als die StVO. (Ich war kein Kurierfahrer)

Die inoffiziellen, nicht gelisteten Verstöße, waren ja weitaus mehr. Ich wurde nur nicht erwischt.
Ich hab mir dann aber langsam angewöhnt Morgens früher loszufahren und Abends später aufzuhören, auf meine eigenen Kosten. Das Resultat daraus war: Die Verstöße hörten auf und ich musste wegen einem BurnOut ganze 6 Wochen auf Kur.

Nach dieser Kur kündigte ich, da mir klar wurde das mich diese Firma kaputt macht und machte mich in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Nachdem die alten Kunden merkten das ich nicht mehr dort arbeite, ruften diese mich an und ich konnte die Kunden für mich gewinnen. Allerdings gab es bis dahin eine Durststrecke. Daraus entstand auch der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz. Heute ist mir klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe. (So wie ich es auf Kur gelernt habe) Was soll ich sagen? Es funktioniert trotzdem! Ohne Stress. Sogar ohne Fahrzeug.

Das Fahren ohne Fahrerlaubnis war mir nicht bewusst das es schon so ernst war. Ich dachte mir nur, wenn ich wieder zurück bin mach ich das fix und gut ist, aber da hatte ich mich getäuscht.

Die anderen Strafsachen im Führungszeugnis entstanden aus der Not heraus. Aus Verzweiflung nicht mehr zu wissen was man machen soll, wenn kein Geld mehr in der Börse ist. Einige werden das sicher kennen.
Die Richterin im letzten Verfahren machte mir klar, dass wenn ich nochmal "auffällig" werde, ich meine Freiheit nicht mehr einfach so genießen kann. Das hat mir so einen Schock versetzt, dass ich mich hätte selbst Ohrfeigen können.

Letztes Jahr hab ich mich dann nebenbei hier in der Nähe für ein freiwilliges soziales Jahr angemeldet und habe 2 mal die Woche ehrenamtlich Leute beraten, die sich in der selben Situation befinden in der ich mich befand. Ich erklärte den Leuten das es immer Auswege gibt. Staatliche Hilfen, Gläubigerverhandlungen, Vergleiche, Stundungen, das kriminelle Handlungen sehr hart bestraft werden, dass sie mit jeder Tat schlichtweg ihre Freiheit aufs Spiel setzen und bitte vorrangig auf ihre Gesundheit achten sollten. Sowohl im Job, als auch im Straßenverkehr. Die Pfarrerin der Einrichtung war froh darüber, da es doch weitaus mehr Leute in zweifelhaften Situationen gibt als man denkt.

Heute habe ich einen sicheren Job, sämtliche Schulden beglichen und eine Familie. Ich kann das nicht mehr einfach so, durch eine Dummheit, aufs Spiel setzen ohne alles zu verlieren.

In der Sperrfrist habe ich gemerkt, was für ein schlechter Beifahrer ich eigentlich bin. Ich ermahne die Fahrer schon weit vor einer Ampel das es auf Gelb umgeschaltet hat und das sie bitte abbremsen sollen sobald man in eine Baustelle fährt. Ich bremse auch mit und bekomme ständig Herzrasen sobald derjenige dicht auf ein vorausfahrendes Auto auffährt. Eventuell wurde mir in der Zeit als Beifahrer auch einfach nur bewusst wie gefährlich der Straßenverkehr ist und welche Macht man als Fahrer eigentlich hat andere Leute schnell durch Unachtsamkeit / Verantwortungslosigkeit zu verletzen. Und dafür will ich auf keinen Fall verantwortlich sein. Jetzt weiß ich auch, wie sich andere fühlten, wenn sie mit mir gefahren sind.
 
Hi Nancy,

danke für deine Antwort. Im Folgenden meine Antwort. Ich hoffen der Text ist nicht allzu lang.

Absolut nicht. Je mehr wir über dich wissen, desto besser:smiley22:

Das was du schreibst, lässt deutlich erkennen, dass du dir über dein Fehlverhalten ernsthafte Gedanken gemacht und die Gründe dafür quasi "abgestellt" hast. Das ist auf jeden Fall schon mal eine sehr gute Voraussetzung dafür, die MPU zu bestehen.

Ich werde nachher noch etwas detaillierter auf deine Antworten eingehen, aber du könntest dir schon einmal diesen

Fragebogen für eine verkehrsrechtliche MPU



ansehen. Die Fragen darin, decken sich in etwa mit den Fragen eines GA bei der MPU.
 
Über die Geschwindigkeitsübertretungen habe ich mir direkt nach der "Tat" schon immer Gedanken gemacht und mich geärgert. Aber eher geärgert darüber, dass ICH wieder dafür verantwortlich gemacht werde, damit mein paranoider Chef damals Genugtuung bekommt, dass seine emsigen Ameisen (Mitarbeiter) die Firma am Laufen halten. Und nur weil man Angst hatte seinen Job zu verlieren wenn man nicht perfekt abliefert. Demnach war mir der Job wichtiger als die StVO. (Ich war kein Kurierfahrer)
Was warst du denn? LKW-Fahrer?:smiley2204:
Die inoffiziellen, nicht gelisteten Verstöße, waren ja weitaus mehr. Ich wurde nur nicht erwischt.

Davon ist auszugehen, sollten im verlinkten FB auch (grob) angegeben werden.

Ich hab mir dann aber langsam angewöhnt Morgens früher loszufahren und Abends später aufzuhören, auf meine eigenen Kosten. Das Resultat daraus war: Die Verstöße hörten auf und ich musste wegen einem BurnOut ganze 6 Wochen auf Kur.

Über diese Kur hast du ja eine Bescheinigung. Diese solltest du zur MPU mitnehmen....

Nach dieser Kur kündigte ich, da mir klar wurde das mich diese Firma kaputt macht und machte mich in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Nachdem die alten Kunden merkten das ich nicht mehr dort arbeite, ruften diese mich an und ich konnte die Kunden für mich gewinnen. Allerdings gab es bis dahin eine Durststrecke. Daraus entstand auch der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz. Heute ist mir klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe. (So wie ich es auf Kur gelernt habe) Was soll ich sagen? Es funktioniert trotzdem! Ohne Stress. Sogar ohne Fahrzeug.

Das heißt, dass du nach deiner Kur keine OWI wegen zu schnellem Fahren mehr hattest? Die Zeiten müssen übereinstimmen...

Das Fahren ohne Fahrerlaubnis war mir nicht bewusst das es schon so ernst war. Ich dachte mir nur, wenn ich wieder zurück bin mach ich das fix und gut ist, aber da hatte ich mich getäuscht.

Hhmm...hier hast du ja ein Schreiben der FSSt. erhalten, dass dir ohne das Aufbauseminar die FE entzogen wird....

Einige Zeit später habe ich die Mitteilung bekommen, dass ich aufgrund von 14 Punkten an einem Aufbauseminar in einem bestimmten Zeitraum teilnehmen muss.
Diesen Zeitraum hatte ich leider immerwieder verpasst/vergessen, da ich 6 Monate beruflich in der Schweiz tätig war.

Hast du in diesen 6 Monaten auch in der Schweiz gewohnt? Ansonsten musst du dich auf diesen Fragenbereich bei deiner MPU, besonders gut vorbereiten......

Begutachtungsleitlinien bei Verkehr und Punkten

Soviel erstmal -uhrzeitbedingt- doch eher stichpunktartig von mir.
Da deine MPU sicher kurz bevorsteht, solltest du den FB ausfüllen.
Anhand deiner Antworten können wir dir sicher gezieltere Hilfestellung geben.:smiley22:
 
Hi Nancy,

danke für deine Antworten.
Ich stürze mich heute nebenbei mal auf deine Fragen und den Fragebogen und setze es im Laufe des Tages hier rein.

Grüße
 
Hi Nancy,

etwas verspätet, aber dafür qualmt mir jetzt der Kopf. :smiley894:
Ich war / bin kein LKW-Fahrer, sondern Projektentwickler. Auf dem Papier bin ich Dipl. Betriebswirt.
Ich unterstütze StartUp's mit ihren Neugründungen und schon existierende Firmen mit ihren Projekten und Werbe- sowie Marketingstrategien.

Die Bescheinigung von der Kur müsste ich noch haben. Müsste ich im Keller nachsehen, da ich vor Kurzem Kistenweise Aktenordner dort verstaut habe.

Tatsächlich hatte ich nach der Kur keine OWI's wegen zu schnellen Fahren. Höchstens mal wegen falsch parken. Das lag aber auch daran, weil ich das Auto sehr selten brauchte. Ich weiß nur nicht ob dem Gutachter das glaubwürdig erscheint.

In der Zeit hab ich in der Schweiz gewohnt, ja. Nachweise wie Ausländerausweis und Mietvertrag von Wohnraum sind vorhanden.


Grüße

Hier nun mein Fragebogen:

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße insgesamt 6.
Nicht aktenkundige Verstöße weitaus mehr. In etwa 50.

2. Was waren das für Verstöße?
Aktenkundige:
- Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
- Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
- Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Nicht aktenkundige:
Hauptsächlich Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts, innerorts, in Baustellen und telefonieren am Steuer. Missachtung von Rotlichtzeichen und Stop-Schild überfahren, sowie Falschparken auf einem Behindertenparkplatz.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Die meisten Verstöße passierten in den ersten 5 Jahren nach meinem Führerscheinerwerb. Diese waren in den Jahren 2000 bis 2005. Danach bis 2008 vereinzelte Geschwindigkeitsübertretungen und verwenden von Mobiltelefonen am Steuer.

Ansonsten folgende aktenkundige Vergehen
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Freundeskreis entstand zur damaligen Zeit eine Art Zwang "cool" zu sein. Ich wollte mich schlichtweg behaupten und beweisen das ich nicht zu schwach bin mich über das Gesetz hinwegzusetzen. Allmählich hab ich mir aber dann die "Hörner" abgestoßen.
Die anderen Delikte entstanden weitestgehend aus beruflichen Gründen, damit mein paranoider Chef damals Genugtuung bekommt, dass seine emsigen Ameisen (Mitarbeiter) die Firma am Laufen halten. Und nur weil man Angst hatte seinen Job zu verlieren wenn man nicht perfekt abliefert.

Der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz entstand aufgrund von Zahlungsproblemen, da die Versicherung kündigte und ich erhielt auch eine Mitteilung darüber. Die Zulassungsstelle informierte mich dann ebenfalls in einem weiteren Schreiben darüber, dass ich bitte innerhalb von 2 Tagen eine neue Versicherung melden solle.
Ich habe dann Online eine neue Versicherung abgeschlossen, und das Onlinesystem beschrieb mir den weiteren Werdegang. Zitat: Wir melden der KFZ-Zulassungsstelle innerhalb von 24 Stunden Ihre neuen Versicherungsdaten. (Darauf hab ich mich leider verlassen.) 4 Tage später auf die Autobahn: Verkehrskontrolle.
Dort stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht versichert sei.
Nach Rücksprache mit der Zulassungsstelle hiess es, dass das Fax der Versicherung noch nicht da sei.

Im April 2011 habe ich die Mitteilung bekommen, dass ich aufgrund von 14 Punkten an einem Aufbauseminar bis Ende April teilnehmen muss.
Diesen Zeitraum hatte ich leider immer wieder verpasst/vergessen, da ich von April bis Anfang Oktober beruflich in der Schweiz tätig war.
Nachdem ich dann in die Heimat zurückgekehrt war, wurde ich auch prompt von der Polizei angehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Führerscheinstelle bereits ein "Negativ" ins System geklickt, was meinen Führerschein betrifft.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt. Einerseits war es mir egal, andererseits hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade anfänglich als man mit Freunden unterwegs war, wollte ich nicht den Eindruck vermitteln ich wäre schwach und müsste mir große Gedanken darüber machen.

Beim Fahren ohne Fahrerlaubnis war mir nicht wirklich bewusst das es schon so ernst war. Ich dachte mir nur, wenn ich wieder zurück bin mach ich das fix und gut ist, aber da hatte ich mich getäuscht.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Natürlich hätte ich mich selbst, meine Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer durch mein unachtsames Verhalten stark verletzen können. Oder schlimmeres...

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Gerade als ich meinen Führerschein erworben hatte, war ich sehr euphorisiert und rücksichtslos. Ich hatte eine Menge Spaß am Fahren, so dass mir die, frisch beigebrachten, Verkehrsregeln, aus irgendeinem Grund, ziemlich egal waren. Später wurde ich beruflich dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich weniger die Verkehrsregeln, sondern hauptsächlich meine Termine beachtet habe um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Tatsächlich hatte ich einen selbst verschuldeten Verkehrsunfall. Dieser geschah im dritten Jahr meiner Ausbildungszeit. Ich wollte in der Mittagspause kurz zu meinem nicht weit entfernten Wohnort. Als ich dann ziemlich spät wieder losgefahren bin um nicht zu spät zur Arbeitszeit zu kommen, aus Angst mein Chef erteilt mir eine Abmahnung, bin ich zu schnell bei nasser Fahrbahn in eine Kurve gefahren und dabei von der Straße abgekommen.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie gesagt war es anfänglich das Gefühl "dazu zu gehören", welches mich glücklich machte. Andererseits wirkten später andere Einflüsse, wie Angst den Job zu verlieren, Angst unpünktlich zu sein, Stress, Zeitdruck, sogar schlechtes Wetter auf mich ein.
Finanzielle Schwierigkeiten führten dann zu Straftaten über dessen Konsequenzen ich mir im Vorfeld nicht im Klaren war.
Mein verantwortungsloses Missachten und Vergessen der Post von der Führerscheinstelle führte dann zum Entzug der Fahrerlaubnis

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich wurde immer sehr nervös und war angespannt. Ich wusste in dem Moment das ich was falsch gemacht habe. Es entwickelte sich etwas Angst. Habe aber sämtliche Anweisungen befolgt und der Ermahnung des Beamten zugehört.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Anfangs habe ich mich darüber geärgert, der Staat wolle mich abzocken und zähneknirschend bezahlt. Mit der Zeit wurde mir mit jedem Vergehen klar, dass mir das Bußgeld finanziell schon sehr weh tut. Ich wurde vorsichtiger und habe mir vorgenommen mich zu bessern.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich habe nicht darüber nachgedacht was passiert wenn ich zu viele Punkte habe. Vielmehr dachte ich darüber nach wie ich die Bußgelder bezahlen sollte.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich hab die Vorsätze ständig verworfen, weil ich diese dummerweise nicht für wichtig hielt.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit meiner damaligen Unfähigkeit zu handeln, der Unzufriedenheit im Job, dem Stress und dem Druck war ich völlig überfordert.



Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Nachdem ich wegen eines BurnOut's auf Kur musste, machte ich mich, nach meiner Kündigung, in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Mir ist klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies heute so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe.
Ich gehe heute sachlicher und ruhiger an die Dinge und lasse mich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen.

Weiter muss ich des Öfteren an einen Verkehrsunfall denken, den ich im November 2007 hatte. Dabei hatte mich ein alkoholisierter Fahrer Nachts aus einer Kurve heraus frontal gerammt. Ich hatte Glück das ich keine großartigen Verletzungen hatte. Nur hätte es viel schlimmer ausgehen können und ich wäre evtl. sogar gestorben. Für so etwas möchte ich auf gar keinen Fall verantwortlich sein, nur weil ich mich unachtsam und rücksichtslos verhalten habe.

16. Was ist daran anders?
Im Ganzen wirkt sich diese Lebensweise positiv auf mich aus und es funktioniert trotzdem! Ohne Stress, ohne Druck und sogar ohne Fahrzeug.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Heute habe ich einen sicheren Job, sämtliche Schulden beglichen und eine Familie. Ich kann das nicht mehr einfach so, durch eine Dummheit, aufs Spiel setzen ohne alles zu verlieren.

In der Sperrfrist habe ich gemerkt, was für ein schlechter Beifahrer ich eigentlich bin. Ich ermahne die Fahrer schon weit vor einer Ampel das es auf Gelb umgeschaltet hat und das sie bitte abbremsen sollen sobald man in eine Baustelle fährt. Ich bremse auch mit und bekomme ständig Herzrasen sobald derjenige dicht auf ein vorausfahrendes Auto auffährt. Eventuell wurde mir in der Zeit als Beifahrer auch einfach nur bewusst wie gefährlich der Straßenverkehr ist und welche Macht man als Fahrer eigentlich hat andere Leute schnell durch Unachtsamkeit / Verantwortungslosigkeit zu verletzen. So etwas könnte ich mir nie verzeihen. Jetzt weiß ich auch, wie sich andere fühlten, wenn sie mit mir gefahren sind.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Letztes Jahr hab ich mich dann nebenbei für ein freiwilliges soziales Jahr angemeldet und habe 2 mal die Woche ehrenamtlich Leute beraten, die sich in der selben Situation befinden in der ich mich befand. Ich erklärte den Leuten das es immer Auswege gibt. Staatliche Hilfen, Gläubigerverhandlungen, Vergleiche, Stundungen, das kriminelle Handlungen sehr hart bestraft werden, dass sie mit jeder Tat schlichtweg ihre Freiheit aufs Spiel setzen und bitte vorrangig auf ihre Gesundheit achten sollten. Sowohl im Job, als auch im Straßenverkehr. Die Pfarrerin der Einrichtung war froh darüber, da es doch weitaus mehr Leute in zweifelhaften Situationen gibt als man denkt.

Ansonsten hatte ich mir zum Ziel gesetzt mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe ebenso 30kg abgenommen. Beides habe ich durch konsequente Disziplin geschafft.


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr haben oberste Priorität. Neu daran ist, dass ich mich ausnahmslos an die geforderten Regeln halten werde. Eine egoistische, unbelehrbare und rücksichtslose Fahrweise im Straßenverkehr, wird von mir nicht mehr ausgehen.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Selbstverständlich das rücksichtsvolle vorsichtige Verhalten mir und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber, sowie das Einhalten von Regeln und Gesetzen.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts... Sollte ich mal Probleme oder Stress alleine nicht bewältigen können, werde ich mich damit ausgiebig auseinandersetzen, Lösungen suchen und gegebenenfalls Hilfe zu Rate ziehen.
 
Hi Nancy,

etwas verspätet, aber dafür qualmt mir jetzt der Kopf. :smiley894:
Och, das tut mir leid....:hand0001::zwinker0004:


Ich war / bin kein LKW-Fahrer, sondern Projektentwickler. Auf dem Papier bin ich Dipl. Betriebswirt.
Ich unterstütze StartUp's mit ihren Neugründungen und schon existierende Firmen mit ihren Projekten und Werbe- sowie Marketingstrategien.

Wow, hört sich nach einem verantwortungsvollen Job an...ich würde dich dazu ja jetzt was fragen, aber ich lese erstmal den FB.

Die Bescheinigung von der Kur müsste ich noch haben. Müsste ich im Keller nachsehen, da ich vor Kurzem Kistenweise Aktenordner dort verstaut habe.

Okay, mach das. Kann sein, dass den GA das gar nicht interessiert....im Zuge deiner Aufarbeitung/Vorbereitung finde ich es allerdings wichtig, dass du all deine Aussagen auch belegen kannst.

Tatsächlich hatte ich nach der Kur keine OWI's wegen zu schnellen Fahren. Höchstens mal wegen falsch parken. Das lag aber auch daran, weil ich das Auto sehr selten brauchte. Ich weiß nur nicht ob dem Gutachter das glaubwürdig erscheint.

Wenn du deine Geschichte plausibel darlegst und offen und ehrlich zu deinen "Missetaten" stehst, warum sollte der GA dir dann nicht glauben?

In der Zeit hab ich in der Schweiz gewohnt, ja. Nachweise wie Ausländerausweis und Mietvertrag von Wohnraum sind vorhanden.

Okay, die könnten auch behilflich sein (unterstützend zur Aussage). Allerdings könnte der GA dich fragen, warum du das Aufbauseminar nicht vorher oder nach deinem Aufenthalt in der Schweiz gemacht, bzw. dich darum gekümmert hast und zwar bevor du dich wieder ans Steuer gesetzt hast....aber dazu kommen wir später...

Ich lese erst mal deinen FB und gebe dir in Kürze meinen Kommentar....was allerdings andere Helfer bitte nicht davon abhalten sollte, sich hier ebenfalls mit einzubringen.....:smiley22::smiley22:
 
Wow, hört sich nach einem verantwortungsvollen Job an...ich würde dich dazu ja jetzt was fragen, aber ich lese erstmal den FB.

Naja verantwortungsvoll war der Job damals nicht. Heute ist das anders, dadurch das ich alleiniger "Schirmherr" bin.


Wenn du deine Geschichte plausibel darlegst und offen und ehrlich zu deinen "Missetaten" stehst, warum sollte der GA dir dann nicht glauben?

Ich weiss es nicht. Beweise gibt es dafür nicht. Ich kann, wie gesagt, nur meine "guten" Vorsätze erläutern und es somit glaubhaft darstellen.


Allerdings könnte der GA dich fragen, warum du das Aufbauseminar nicht vorher oder nach deinem Aufenthalt in der Schweiz gemacht, bzw. dich darum gekümmert hast und zwar bevor du dich wieder ans Steuer gesetzt hast....aber dazu kommen wir später...

Also vorher hatte ich meinen Führerschein ja noch. Evtl. war das auch mit ein Grund, warum man ein bisschen gleichgültig an die Sache gegangen ist. War ja NOCH nicht zu Spät.
Und nun war / ist es auch nicht so, dass man an jedem x-beliebigen Tag mit einem Aufbauseminar anfangen konnte.
Als ich dann zurückkam war es dann aber zu spät. Ich habe gerade mal die Stadtgrenze überfahren und wurde prompt angehalten. Die Polizisten in einer Kleinstadt kennen jeden!

Danach wusste ich es nicht genau, aber glaubte die Möglichkeit das Aufbauseminar DANN noch zu machen, war vorbei.
 
Hi Burgi,

hierzu noch....

.....Allerdings könnte der GA dich fragen, warum du das Aufbauseminar nicht vorher oder nach deinem Aufenthalt in der Schweiz gemacht, bzw. dich darum gekümmert hast und zwar bevor du dich wieder ans Steuer gesetzt hast....

Also vorher hatte ich meinen Führerschein ja noch. Evtl. war das auch mit ein Grund, warum man ein bisschen gleichgültig an die Sache gegangen ist. War ja NOCH nicht zu Spät.
Und nun war / ist es auch nicht so, dass man an jedem x-beliebigen Tag mit einem Aufbauseminar anfangen konnte.
Als ich dann zurückkam war es dann aber zu spät. Ich habe gerade mal die Stadtgrenze überfahren und wurde prompt angehalten. Die Polizisten in einer Kleinstadt kennen jeden!

Danach wusste ich es nicht genau, aber glaubte die Möglichkeit das Aufbauseminar DANN noch zu machen, war vorbei.

Mir ist aufgefallen, dass du in deiner Antwort statt von "ich" von "man" sprichst....das klingt ein wenig "verallgemeinernt"....
Es ist dir eher unangenehm, dass du die Sache "ein bißchen gleichgültig" angegangen bist, oder?
Das "man" ein Aufbauseminar nicht jederzeit beginnen kann ist klar...Fakt ist jedoch, dass du dir bewusst gewesen sein musst, dass du dein Auto hättest stehen lassen müssen, eben bis du diesen Kurs gemacht hast, egal zu welchem Zeitpunkt das erst möglich gewesen wäre....

Versteh das nicht falsch, ich möchte dich nicht kritisieren, sondern dich darauf hinweisen, dass der GA auf dieser Tatsache "herumreiten" könnte...
Nicht umsonst ist die verkehrsrechtliche MPU die "Königsdisziplin". Anders als bei einer Alk. oder Drogen-MPU hast du hier nicht die "halbe Miete" mit etwaigen Abstinenznachweisen in der Tasche, sondern es muss ganz und gar nach deinen Aussagen beurteilt werden.

Ich will dir aber keine Angst machen, auch diese MPUen werden bestanden.:smiley22:

Vllt. magst du mal hier lesen:

Fragebogen von Tobi 1990


und es geht noch weiter...

Ich muss zur MPU wegen Geschwindigkeitsüberschreitung...


Tobi hat seine MPU jeweils im ersten Anlauf bestanden, obwohl bei ihm noch ein Alk.delikt hinzukam....

Nebenbei....ich rate den Usern hier immer, auch in den Threads der anderen mitzulesen, auch wenn diese schon abgeschlossen sind....so etwas schafft Sicherheit und man lernt das eine oder andere, an das man vorher gar nicht gedacht hatte.


7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Gerade als ich meinen Führerschein erworben hatte, war ich sehr euphorisiert und rücksichtslos. Ich hatte eine Menge Spaß am Fahren, so dass mir die, frisch beigebrachten, Verkehrsregeln, aus irgendeinem Grund, ziemlich egal waren. Später wurde ich beruflich dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich weniger die Verkehrsregeln, sondern hauptsächlich meine Termine beachtet habe um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

Den Grund solltest du kennen! Du schreibst....

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Freundeskreis entstand zur damaligen Zeit eine Art Zwang "cool" zu sein. Ich wollte mich schlichtweg behaupten und beweisen das ich nicht zu schwach bin mich über das Gesetz hinwegzusetzen. Allmählich hab ich mir aber dann die "Hörner" abgestoßen.
Die anderen Delikte entstanden weitestgehend aus beruflichen Gründen, damit mein paranoider Chef damals Genugtuung bekommt, dass seine emsigen Ameisen (Mitarbeiter) die Firma am Laufen halten. Und nur weil man Angst hatte seinen Job zu verlieren wenn man nicht perfekt abliefert.

und

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt. Einerseits war es mir egal, andererseits hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade anfänglich als man mit Freunden unterwegs war, wollte ich nicht den Eindruck vermitteln ich wäre schwach und müsste mir große Gedanken darüber machen.

Was hattest du denn damals für "Freunde"? Nur wer sich und andere in Gefahr bringt ist "cool"?
Und wieso hätten sie dich für "schwach" halten sollen, wenn du dich an die Gesetze hälst?
Das alles klingt i-wie nach wenig Selbstvertrauen zu der damaligen Zeit??


8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Tatsächlich hatte ich einen selbst verschuldeten Verkehrsunfall. Dieser geschah im dritten Jahr meiner Ausbildungszeit. Ich wollte in der Mittagspause kurz zu meinem nicht weit entfernten Wohnort. Als ich dann ziemlich spät wieder losgefahren bin um nicht zu spät zur Arbeitszeit zu kommen, aus Angst mein Chef erteilt mir eine Abmahnung, bin ich zu schnell bei nasser Fahrbahn in eine Kurve gefahren und dabei von der Straße abgekommen.

Ich denke mal....da dies nicht in deiner "Begutachtungsakte" stehen wird, solltest du es auch nicht erwähnen, da du aus diesem Unfall ja offenbar keine Konsequenzen gezogen hast.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie gesagt war es anfänglich das Gefühl "dazu zu gehören", welches mich glücklich machte. Andererseits wirkten später andere Einflüsse, wie Angst den Job zu verlieren, Angst unpünktlich zu sein, Stress, Zeitdruck, sogar schlechtes Wetter auf mich ein.
Finanzielle Schwierigkeiten führten dann zu Straftaten über dessen Konsequenzen ich mir im Vorfeld nicht im Klaren war.
Mein verantwortungsloses Missachten und Vergessen der Post von der Führerscheinstelle führte dann zum Entzug der Fahrerlaubnis

Vergessen hast du es sicher nicht....aber ignoriert!

Hier mal was grundsätzliches:

Bei der MPU sollte es (mehr oder weniger) darauf hinauslaufen, dass du dich vor deiner Verhaltensänderung einen "feuchten Kehricht" um die Gesetze gekümmert hast...einzig deine eigenen Interessen waren für dich von Bedeutung.
Heute - nach deiner Auseinandersetzung mit dir selbst und der Selbstreflexion warum du dich so verhalten hast ist davon keine Rede mehr. Du hast dein Fehlverhalten vollständig eingesehen, kennst die Gründe dafür und hast daraus Vermeidungsstrategien entwickelt, die es nicht wieder zu so einem Verhalten kommen lassen.

Damals: Böser Junge
Heute: Lieber Junge

Das hast du im Prinzip ja schon umgesetzt...nur fehlt es noch an dem ein oder anderen....

Bsp. hier....

Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Nachdem ich wegen eines BurnOut's auf Kur musste, machte ich mich, nach meiner Kündigung, in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Mir ist klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies heute so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe.
Ich gehe heute sachlicher und ruhiger an die Dinge und lasse mich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen.

Weiter muss ich des Öfteren an einen Verkehrsunfall denken, den ich im November 2007 hatte. Dabei hatte mich ein alkoholisierter Fahrer Nachts aus einer Kurve heraus frontal gerammt. Ich hatte Glück das ich keine großartigen Verletzungen hatte. Nur hätte es viel schlimmer ausgehen können und ich wäre evtl. sogar gestorben. Für so etwas möchte ich auf gar keinen Fall verantwortlich sein, nur weil ich mich unachtsam und rücksichtslos verhalten habe.

Deine "Vergehen" waren aber....

Ansonsten folgende aktenkundige Vergehen
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Das heißt doch, dass dich der Unfall überhaupt nicht davon abgehalten hat, diese Verstöße zu begehen?
Du lieferst dem GA mit solchen Aussagen sogenannte Steilvorlagen....

Positiv finde ich dies hier...

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Letztes Jahr hab ich mich dann nebenbei für ein freiwilliges soziales Jahr angemeldet und habe 2 mal die Woche ehrenamtlich Leute beraten, die sich in der selben Situation befinden in der ich mich befand. Ich erklärte den Leuten das es immer Auswege gibt. Staatliche Hilfen, Gläubigerverhandlungen, Vergleiche, Stundungen, das kriminelle Handlungen sehr hart bestraft werden, dass sie mit jeder Tat schlichtweg ihre Freiheit aufs Spiel setzen und bitte vorrangig auf ihre Gesundheit achten sollten. Sowohl im Job, als auch im Straßenverkehr. Die Pfarrerin der Einrichtung war froh darüber, da es doch weitaus mehr Leute in zweifelhaften Situationen gibt als man denkt.

Ansonsten hatte ich mir zum Ziel gesetzt mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe ebenso 30kg abgenommen. Beides habe ich durch konsequente Disziplin geschafft.

Sowohl die Geschichte mit dem Ehrenamt, als auch die Sache mit der Gewichtsabnahme und dem Rauchverzicht zeigen, dass du dich diszipliniert verhalten kannst.

Das war jetzt mal eine erste Einschätzung von mir. Ich denke aber, dass du noch mehr Antworten bekommen wirst.....
Wäre schön, wenn du zunächst mal auf meine Anmerkungen eingehen würdest:smiley22:
 
Hi Nancy,

erstmal danke für deine Mühe in den frühen Morgenstunden. :pc0003:

Es ist dir eher unangenehm, dass du die Sache "ein bißchen gleichgültig" angegangen bist, oder?

Sicher, es wäre gelogen wenn mir das nicht unangenehm wäre.

Versteh das nicht falsch, ich möchte dich nicht kritisieren, sondern dich darauf hinweisen, dass der GA auf dieser Tatsache "herumreiten" könnte...
Nicht umsonst ist die verkehrsrechtliche MPU die "Königsdisziplin". Anders als bei einer Alk. oder Drogen-MPU hast du hier nicht die "halbe Miete" mit etwaigen Abstinenznachweisen in der Tasche, sondern es muss ganz und gar nach deinen Aussagen beurteilt werden.

Ich will dir aber keine Angst machen, auch diese MPUen werden bestanden.:smiley22:

Kritik muss sein, dann weiss ich immerhin wo ich was verbessern kann. Manch einer kann ja mit soetwas nicht umgehen.

Vllt. magst du mal hier lesen:

Fragebogen von Tobi 1990


und es geht noch weiter...

Ich muss zur MPU wegen Geschwindigkeitsüberschreitung...


Tobi hat seine MPU jeweils im ersten Anlauf bestanden, obwohl bei ihm noch ein Alk.delikt hinzukam....

Nebenbei....ich rate den Usern hier immer, auch in den Threads der anderen mitzulesen, auch wenn diese schon abgeschlossen sind....so etwas schafft Sicherheit und man lernt das eine oder andere, an das man vorher gar nicht gedacht hatte.

Tatsächlich habe ich einige Zeit in anderen Berichten gelesen und konnte mit deren Hilfe mir meine Antworten auch etwas besser "zurechtlegen". :smiley22:


Ich habe der Übersicht halber, die Überschriften der Fragen, welche du angesprochen hast, mal in Kursiv gesetzt. Sonst kommen wir hier beide noch durcheinander. :smiley894:
Die Antworten habe ich mal etwas verändert, etwas weggelassen, hinzugefügt und umgeschrieben.

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße insgesamt 6.
Nicht aktenkundige Verstöße weitaus mehr. In etwa 50.

2. Was waren das für Verstöße?
Aktenkundige:
- Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
- Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
- Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Nicht aktenkundige:
Hauptsächlich Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts, innerorts, in Baustellen und telefonieren am Steuer. Missachtung von Rotlichtzeichen und Stop-Schild überfahren, sowie Falschparken auf einem Behindertenparkplatz.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Die meisten Verstöße passierten in den ersten 5 Jahren nach meinem Führerscheinerwerb. Diese waren in den Jahren 2000 bis 2005. Danach bis 2008 vereinzelte Geschwindigkeitsübertretungen und verwenden von Mobiltelefonen am Steuer.

Ansonsten folgende aktenkundige Vergehen
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Freundeskreis entstand zur damaligen Zeit eine Art Zwang "cool" zu sein. Ich wollte mich, mangels Selbstvertrauen aufgrund meines Übergewichts, schlichtweg behaupten und beweisen das ich nicht zu schwach bin mich über das Gesetz hinwegzusetzen. Einzig meine eigenen Interessen waren für mich von Bedeutung. Allmählich hab ich mir aber dann die "Hörner" abgestoßen.
Die anderen Delikte entstanden weitestgehend aus beruflichen Gründen, damit mein paranoider Chef damals Genugtuung bekommt, dass seine emsigen Ameisen (Mitarbeiter) die Firma am Laufen halten. Und nur weil man Angst hatte seinen Job zu verlieren wenn man nicht perfekt abliefert.

Der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz entstand aufgrund von Zahlungsproblemen, da die Versicherung kündigte und ich erhielt auch eine Mitteilung darüber. Die Zulassungsstelle informierte mich dann ebenfalls in einem weiteren Schreiben darüber, dass ich bitte innerhalb von 2 Tagen eine neue Versicherung melden solle.
Ich habe dann Online eine neue Versicherung abgeschlossen, und das Onlinesystem beschrieb mir den weiteren Werdegang. Zitat: Wir melden der KFZ-Zulassungsstelle innerhalb von 24 Stunden Ihre neuen Versicherungsdaten. (Darauf hab ich mich leider verlassen.) 4 Tage später auf die Autobahn: Verkehrskontrolle.
Dort stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht versichert sei.
Nach Rücksprache mit der Zulassungsstelle hiess es, dass das Fax der Versicherung noch nicht da sei.

Im April 2011 habe ich die Mitteilung bekommen, dass ich aufgrund von 14 Punkten an einem Aufbauseminar bis Ende April teilnehmen muss.
Diesen Zeitraum hatte ich leider immer wieder verpasst/vergessen, da ich von April bis Anfang Oktober beruflich in der Schweiz tätig war.
Nachdem ich dann in die Heimat zurückgekehrt war, wurde ich auch prompt von der Polizei angehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Führerscheinstelle bereits ein "Negativ" ins System geklickt, was meinen Führerschein betrifft.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt. Einerseits war es mir egal, andererseits hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade anfänglich als man mit Freunden unterwegs war, war das Gefühl "dazu zu gehören" weitaus befriedigender, als sich über meine Vergehen größere Gedanken zu machen.

Beim Fahren ohne Fahrerlaubnis war mir nicht wirklich bewusst das es schon so ernst war. Ich dachte mir nur, wenn ich wieder zurück bin mach ich das fix und gut ist, aber da hatte ich mich getäuscht.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Natürlich hätte ich mich selbst, meine Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer durch mein unachtsames Verhalten stark verletzen können. Oder schlimmeres...

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Gerade als ich meinen Führerschein erworben hatte, war ich sehr euphorisiert und rücksichtslos. Ich hatte eine Menge Spaß am Fahren, so dass mir die, frisch beigebrachten, Verkehrsregeln, aufgrund meiner falschen Freunde und mangelnder Reife, ziemlich egal waren. Später wurde ich beruflich dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich weniger die Verkehrsregeln, sondern hauptsächlich meine Termine beachtet habe um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte mehr Glück als Verstand niemanden geschadet zu haben.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie gesagt war es anfänglich das Gefühl "dazu zu gehören", welches mich glücklich machte. Andererseits wirkten später andere Einflüsse, wie Angst den Job zu verlieren, Angst unpünktlich zu sein, Stress, Zeitdruck, sogar schlechtes Wetter auf mich ein.
Finanzielle Schwierigkeiten führten dann zu Straftaten über dessen Konsequenzen ich mir im Vorfeld nicht im Klaren war.
Mein verantwortungsloses Missachten und ignorieren der Post von der Führerscheinstelle führte dann zum Entzug der Fahrerlaubnis

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich wurde immer sehr nervös und war angespannt. Ich wusste in dem Moment das ich was falsch gemacht habe. Es entwickelte sich etwas Angst. Habe aber sämtliche Anweisungen befolgt und der Ermahnung des Beamten zugehört.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Anfangs habe ich mich darüber geärgert, der Staat wolle mich abzocken und zähneknirschend bezahlt. Mit der Zeit wurde mir mit jedem Vergehen klar, dass mir das Bußgeld finanziell schon sehr weh tut. Ich wurde vorsichtiger und habe mir vorgenommen mich zu bessern.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich habe nicht darüber nachgedacht was passiert wenn ich zu viele Punkte habe. Vielmehr dachte ich darüber nach wie ich die Bußgelder bezahlen sollte.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich hab die Vorsätze ständig verworfen, weil ich diese dummerweise nicht für wichtig hielt.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit meiner damaligen Unfähigkeit zu handeln, der Unzufriedenheit im Job, dem Stress und dem Druck war ich völlig überfordert.



Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Nachdem ich wegen eines BurnOut's auf Kur musste, machte ich mich, nach meiner Kündigung, in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Mir ist klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies heute so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe.
Ich gehe heute sachlicher und ruhiger an die Dinge und lasse mich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen.

Desweiteren, wenn ich heute von Verkehrsunfällen lese oder Berichte darüber sehe, wie Leute verletzt, qualvoll verbrannt, zerquetscht oder sonst wie bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, wird mir immer wieder bewusst, dass ich für solche Vergehen auf gar keinen Fall verantwortlich sein möchte, nur weil ich mich unachtsam und rücksichtslos verhalten habe.

16. Was ist daran anders?
Im Ganzen wirkt sich diese Lebensweise positiv auf mich aus und es funktioniert trotzdem! Ohne Stress, ohne Druck und sogar ohne Fahrzeug.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Heute habe ich einen sicheren Job, sämtliche Schulden beglichen und eine Familie. Ich kann das nicht mehr einfach so, durch eine Dummheit, aufs Spiel setzen ohne alles zu verlieren.

In der Sperrfrist habe ich gemerkt, was für ein schlechter Beifahrer ich eigentlich bin. Ich ermahne die Fahrer schon weit vor einer Ampel das es auf Gelb umgeschaltet hat und das sie bitte abbremsen sollen sobald man in eine Baustelle fährt. Ich bremse auch mit und bekomme ständig Herzrasen sobald derjenige dicht auf ein vorausfahrendes Auto auffährt. Eventuell wurde mir in der Zeit als Beifahrer auch einfach nur bewusst wie gefährlich der Straßenverkehr ist und welche Macht man als Fahrer eigentlich hat andere Leute schnell durch Unachtsamkeit / Verantwortungslosigkeit zu verletzen. So etwas könnte ich mir nie verzeihen. Jetzt weiß ich auch, wie sich andere fühlten, wenn sie mit mir gefahren sind.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Letztes Jahr hab ich mich dann nebenbei für ein freiwilliges soziales Jahr angemeldet und habe 2 mal die Woche ehrenamtlich Leute beraten, die sich in der selben Situation befinden in der ich mich befand. Ich erklärte den Leuten das es immer Auswege gibt. Staatliche Hilfen, Gläubigerverhandlungen, Vergleiche, Stundungen, das kriminelle Handlungen sehr hart bestraft werden, dass sie mit jeder Tat schlichtweg ihre Freiheit aufs Spiel setzen und bitte vorrangig auf ihre Gesundheit achten sollten. Sowohl im Job, als auch im Straßenverkehr. Die Pfarrerin der Einrichtung war froh darüber, da es doch weitaus mehr Leute in zweifelhaften Situationen gibt als man denkt.

Ansonsten hatte ich mir zum Ziel gesetzt mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe ebenso 30kg abgenommen. Beides habe ich durch konsequente Disziplin geschafft.


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr haben oberste Priorität. Neu daran ist, dass ich mich ausnahmslos an die geforderten Regeln halten werde. Eine egoistische, unbelehrbare und rücksichtslose Fahrweise im Straßenverkehr, wird von mir nicht mehr ausgehen.

Mir ist heute ebenso bewusst, dass ich mein Auto hätte stehen lassen müssen, solange ich dieses Aufbauseminar nicht gemacht habe, egal zu welchem Zeitpunkt dieses möglich gewesen wäre.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Selbstverständlich das rücksichtsvolle vorsichtige Verhalten mir und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber, sowie das Einhalten von Regeln und Gesetzen.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts... Sollte ich mal Probleme oder Stress alleine nicht bewältigen können, werde ich mich damit ausgiebig auseinandersetzen, Lösungen suchen und gegebenenfalls Hilfe zu Rate ziehen.
 
4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Freundeskreis entstand zur damaligen Zeit eine Art Zwang "cool" zu sein. Ich wollte mich, mangels Selbstvertrauen aufgrund meines Übergewichts, schlichtweg behaupten und beweisen das ich nicht zu schwach bin mich über das Gesetz hinwegzusetzen. Einzig meine eigenen Interessen waren für mich von Bedeutung. Allmählich hab ich mir aber dann die "Hörner" abgestoßen.
Die anderen Delikte entstanden weitestgehend aus beruflichen Gründen, damit mein paranoider Chef damals Genugtuung bekommt, dass seine emsigen Ameisen (Mitarbeiter) die Firma am Laufen halten. Und nur weil man Angst hatte seinen Job zu verlieren wenn man nicht perfekt abliefert.

Dies klingt für mich einfach zu vorsätzlich...es war vllt. eher so, dass du dir in deinem "jugendlichen Leichtsinn" einfach keine Gedanken darüber gemacht hast, dass du ja Gesetze brichst.
Nebenbei....ich würde meinen Ex-Chef auch nicht unbedingt als paranoid bezeichnen. Es ist klar, dass du unter beruflichem Druck gestanden hast...es sollte aber nicht der Eindruck entstehen, dass du denkst, dass einzig und allein dein Chef daran Schuld war, dass du zu schnell gefahren bist.

Denn hier...

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Gerade als ich meinen Führerschein erworben hatte, war ich sehr euphorisiert und rücksichtslos. Ich hatte eine Menge Spaß am Fahren, so dass mir die, frisch beigebrachten, Verkehrsregeln, aufgrund meiner falschen Freunde und mangelnder Reife, ziemlich egal waren. Später wurde ich beruflich dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich weniger die Verkehrsregeln, sondern hauptsächlich meine Termine beachtet habe um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

...machst du insgeheim auch deine Freunde für dein damaliges "zu schnell fahren" verantwortlich. Du verstehst, worauf ich hinaus will?

Die Selbstreflexion beinhaltet, dass "man" selbst und ganz allein für die Taten gerade zu stehen hat.

Niemand hat dich (körperlich) bedroht, damit du schneller fährst....
Niemandem, der zu einer Alk.-MPU muss, wurde der Stoff mit Gewalt eingeflößt.
Niemand, der zu einer Drogen-MPU geht, wurde gezwungen die Joints zu konsumieren etc....

Nicht falsch verstehen, deine Aufarbeitung ist schon sehr gut. Du solltest es nur immer aus deiner Warte erklären...also nicht die ehemaligen Freunde, den Ex-Chef etc. in erster Linie mit anführen, sondern in deiner Exploration darlegen, wie das auf dich gewirkt hat und du dich darum falsch verhalten hast.

Ich würde jedoch dafür plädieren, die nicht aktenkundigen Verstöße gar nicht so sehr in den Vordergrund zu stellen....sprich die Zeit deiner "Raserei" in den Jahren 2000 bis 2005 bis auf einige, wenige Vergehen, auf sich beruhen zu lassen.

Denn es ist ein "antrainiertes" Verhalten, dass sich nur schwer wieder ablegen lässt, genau wie bei einem Alk.missbräuchler....

In jungen Jahren - zu schnell gefahren, zur "Selbstwertanhebung"
später - zu schnell gefahren, da jobmäßig unter Zeitdruck...
Was ist, wenn du deinen FS zurück hast und in deiner Firma Probleme entstehen, die dich wieder unachtsam (in Bezug auf die StVO) werden lassen?
Der GA muss sich sicher sein können, dass du da nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückfällst...

Darum sollten die Geschwindigkeitsübertretungen in der Hauptsache auf den Zeitdruck in deiner ehemaligen Firma zurück zu führen sein. Diese Spirale hat du mit deiner Selbstständigkeit unterbrochen - und das ist gut so!

Die Sache mit dem Aufbauseminar ist nochmal eine andere Liga...daran arbeiten wir noch.:smiley22:
 
Hi, sorry...Gestern war ich leider verhindert.

Ich habe den Fragebogen nochmal überarbeitet und teilweise entschärft.
Mittlerweile kann ich den Text schon aufsagen, ohne hinzusehen. Wie damals in der Schule. :smiley894: :smiley894:

Grüße :smiley138:

----


1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße insgesamt 6.
Nicht aktenkundige Verstöße weitaus mehr. In etwa 50.

2. Was waren das für Verstöße?
Aktenkundige:
- Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
- Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
- Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Nicht aktenkundige:
Hauptsächlich Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts, innerorts, in Baustellen und telefonieren am Steuer. Missachtung von Rotlichtzeichen und Stop-Schild überfahren, sowie Falschparken auf einem Behindertenparkplatz.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Einige Verstöße passierten direkt in den ersten Jahren nach meinem Führerscheinerwerb. Danach vereinzelte Geschwindigkeitsübertretungen und verwenden von Mobiltelefonen am Steuer.

Ansonsten folgende aktenkundige Vergehen
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Freundeskreis entstand zur damaligen Zeit eine Art Zwang "cool" zu sein. Ich wollte mich, mangels Selbstvertrauen aufgrund meines Übergewichts, schlichtweg behaupten und habe mir in meinem jugendlichen Leichtsinn einfach keine Gedanken darüber gemacht, Gesetze zu brechen. Einzig meine eigenen Interessen waren für mich von Bedeutung. Allmählich hab ich mir aber dann die "Hörner" abgestoßen.
Die anderen Delikte entstanden weitestgehend aus beruflichen Gründen, unter anderem aufgrund von Termindruck und weil ich Angst hatte meinen Job zu verlieren wenn ich nicht perfekt abliefere.

Der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz entstand aufgrund von Zahlungsproblemen, da die Versicherung kündigte und ich erhielt auch eine Mitteilung darüber. Die Zulassungsstelle informierte mich dann ebenfalls in einem weiteren Schreiben darüber, dass ich bitte innerhalb von 2 Tagen eine neue Versicherung melden solle.
Ich habe dann Online eine neue Versicherung abgeschlossen, und das Onlinesystem beschrieb mir den weiteren Werdegang. Zitat: Wir melden der KFZ-Zulassungsstelle innerhalb von 24 Stunden Ihre neuen Versicherungsdaten. (Darauf hab ich mich leider verlassen.) 4 Tage später auf die Autobahn: Verkehrskontrolle.
Dort stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht versichert sei.
Nach Rücksprache mit der Zulassungsstelle hieß es, dass das Fax der Versicherung noch nicht da sei.

Im April 2011 habe ich die Mitteilung bekommen, dass ich aufgrund von 14 Punkten an einem Aufbauseminar bis Ende April teilnehmen muss.
Diesen Zeitraum hatte ich leider immer wieder verpasst/vergessen, da ich von April bis Anfang Oktober beruflich in der Schweiz tätig war.
Nachdem ich dann in die Heimat zurückgekehrt war, wurde ich auch prompt von der Polizei angehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Führerscheinstelle bereits ein "Negativ" ins System geklickt, was meinen Führerschein betrifft.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt. Einerseits war es mir egal, andererseits hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade anfänglich als man mit Freunden unterwegs war, war das Gefühl "dazu zu gehören" weitaus befriedigender, als sich über meine Vergehen größere Gedanken zu machen.

Beim Fahren ohne Fahrerlaubnis war mir nicht wirklich bewusst das es schon so ernst war. Ich dachte mir nur, wenn ich wieder zurück bin mach ich das fix und gut ist, aber da hatte ich mich getäuscht.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Natürlich hätte ich mich selbst, meine Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer durch mein unachtsames Verhalten stark verletzen können. Oder schlimmeres...

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Gerade als ich meinen Führerschein erworben hatte, war ich sehr euphorisiert und rücksichtslos. Ich hatte eine Menge Spaß am Fahren, so dass mir die, frisch beigebrachten, Verkehrsregeln, aufgrund mangelnder Reife, ziemlich egal waren. Später wurde ich beruflich dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich weniger die Verkehrsregeln, sondern hauptsächlich meine Termine beachtet habe um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte mehr Glück als Verstand niemanden geschadet zu haben.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie gesagt war es anfänglich das Gefühl "dazu zu gehören", welches mich glücklich machte. Andererseits wirkten später andere Einflüsse, wie Angst den Job zu verlieren, Angst unpünktlich zu sein, Stress, Zeitdruck, sogar schlechtes Wetter auf mich ein.
Finanzielle Schwierigkeiten führten dann zu Straftaten über dessen Konsequenzen ich mir im Vorfeld nicht im Klaren war.
Mein verantwortungsloses Missachten und ignorieren der Post von der Führerscheinstelle führte dann zum Entzug der Fahrerlaubnis

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich wurde immer sehr nervös und war angespannt. Ich wusste in dem Moment das ich was falsch gemacht habe. Es entwickelte sich etwas Angst. Habe aber sämtliche Anweisungen befolgt und der Ermahnung des Beamten zugehört.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Anfangs habe ich mich darüber geärgert, der Staat wolle mich abzocken und zähneknirschend bezahlt. Mit der Zeit wurde mir mit jedem Vergehen klar, dass mir das Bußgeld finanziell schon sehr weh tut. Ich wurde vorsichtiger und habe mir vorgenommen mich zu bessern.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich habe nicht darüber nachgedacht was passiert wenn ich zu viele Punkte habe. Vielmehr dachte ich darüber nach wie ich die Bußgelder bezahlen sollte.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich hab die Vorsätze ständig verworfen, weil ich diese dummerweise nicht für wichtig hielt.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit meiner damaligen Unfähigkeit zu handeln, der Unzufriedenheit im Job, dem Stress und dem Druck war ich völlig überfordert.



Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Nachdem ich wegen eines BurnOut's auf Kur musste, machte ich mich, nach meiner Kündigung, in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Mir ist klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies heute so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe.
Ich gehe heute sachlicher und ruhiger an die Dinge und lasse mich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen.

Desweiteren, wenn ich heute von Verkehrsunfällen lese oder Berichte darüber sehe, wie Leute verletzt, qualvoll verbrannt, zerquetscht oder sonst wie bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, wird mir immer wieder bewusst, dass ich für solche Vergehen auf gar keinen Fall verantwortlich sein möchte, nur weil ich mich unachtsam und rücksichtslos verhalten habe.

16. Was ist daran anders?
Im Ganzen wirkt sich diese Lebensweise positiv auf mich aus und es funktioniert trotzdem! Ohne Stress, ohne Druck und sogar ohne Fahrzeug.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Heute habe ich einen sicheren Job, sämtliche Schulden beglichen und eine Familie. Ich kann das nicht mehr einfach so, durch eine Dummheit, aufs Spiel setzen ohne alles zu verlieren.

In der Sperrfrist habe ich gemerkt, was für ein schlechter Beifahrer ich eigentlich bin. Ich ermahne die Fahrer schon weit vor einer Ampel das es auf Gelb umgeschaltet hat und das sie bitte abbremsen sollen sobald man in eine Baustelle fährt. Ich bremse auch mit und bekomme ständig Herzrasen sobald derjenige dicht auf ein vorausfahrendes Auto auffährt. Eventuell wurde mir in der Zeit als Beifahrer auch einfach nur bewusst wie gefährlich der Straßenverkehr ist und welche Macht man als Fahrer eigentlich hat andere Leute schnell durch Unachtsamkeit / Verantwortungslosigkeit zu verletzen. So etwas könnte ich mir nie verzeihen. Jetzt weiß ich auch, wie sich andere fühlten, wenn sie mit mir gefahren sind.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Letztes Jahr hab ich mich dann nebenbei für ein freiwilliges soziales Jahr angemeldet und habe 2 mal die Woche ehrenamtlich Leute beraten, die sich in der selben Situation befinden in der ich mich befand. Ich erklärte den Leuten das es immer Auswege gibt. Staatliche Hilfen, Gläubigerverhandlungen, Vergleiche, Stundungen, das kriminelle Handlungen sehr hart bestraft werden, dass sie mit jeder Tat schlichtweg ihre Freiheit aufs Spiel setzen und bitte vorrangig auf ihre Gesundheit achten sollten. Sowohl im Job, als auch im Straßenverkehr. Die Pfarrerin der Einrichtung war froh darüber, da es doch weitaus mehr Leute in zweifelhaften Situationen gibt als man denkt.

Ansonsten hatte ich mir zum Ziel gesetzt mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe ebenso 30kg abgenommen. Beides habe ich durch konsequente Disziplin geschafft.


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr haben oberste Priorität. Neu daran ist, dass ich mich ausnahmslos an die geforderten Regeln halten werde. Eine egoistische, unbelehrbare und rücksichtslose Fahrweise im Straßenverkehr, wird von mir nicht mehr ausgehen.

Mir ist heute ebenso bewusst, dass ich mein Auto hätte stehen lassen müssen, solange ich dieses Aufbauseminar nicht gemacht habe, egal zu welchem Zeitpunkt dieses möglich gewesen wäre.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Selbstverständlich das rücksichtsvolle vorsichtige Verhalten mir und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber, sowie das Einhalten von Regeln und Gesetzen.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts... Sollte ich mal Probleme oder Stress alleine nicht bewältigen können, werde ich mich damit ausgiebig auseinandersetzen, Lösungen suchen und gegebenenfalls Hilfe zu Rate ziehen.
 
Hi, sorry...Gestern war ich leider verhindert.

Das ist vollkommen okay...wir haben schließlich auch noch andere Verpflichtungen....:smiley22:

Ich habe den Fragebogen nochmal überarbeitet und teilweise entschärft.
Mittlerweile kann ich den Text schon aufsagen, ohne hinzusehen. Wie damals in der Schule. :smiley894: :smiley894:

Prima, bei der MPU solltest du ihn dann aber sinngemäß und nicht auswendig gelernt rüberbringen...:zwinker0004:

Ich kann leider erst in den nächsten 2 Tagen danach gucken, da ich noch anderen Usern antworten muss, die schon ein bißchen länger warten.
Bzw. habe ich auch meinen Kollegen "Max" angesprochen, hier mal mit rein zu schauen....da er in erster Linie für's verkehrsrechtliche "zuständig" ist....

Wir kriegen das schon hin:pc0003::smiley22:
 
Hi,

klar, sinngemäß macht ja auch Sinn. :smiley22:
Ansonsten ist es kein Problem. der TÜV lässt sich Zeit bei der Terminvergabe.
Ich stöbere derweil mal hier weiter.

Grüße
 
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie gesagt war es anfänglich das Gefühl "dazu zu gehören", welches mich glücklich machte. Andererseits wirkten später andere Einflüsse, wie Angst den Job zu verlieren, Angst unpünktlich zu sein, Stress, Zeitdruck, sogar schlechtes Wetter auf mich ein.
Finanzielle Schwierigkeiten führten dann zu Straftaten über dessen Konsequenzen ich mir im Vorfeld nicht im Klaren war.
Mein verantwortungsloses Missachten und ignorieren der Post von der Führerscheinstelle führte dann zum Entzug der Fahrerlaubnis
Was hat verkehrswidriges Verhalten mit "schlechtem Wetter" zu tun ? Angst, Stress und Zeitdruck sind beeinflussbar ... aber Wetter :smiley2204:

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Ich hab die Vorsätze ständig verworfen, weil ich diese dummerweise nicht für wichtig hielt.
Ich frag mal ganz anders ... hattest du überhaupt welche ? ... in den Fragen 9-12 konnte ich keine finden.

Der Rest sieht ganz gut aus, hier hat Nancy gute Vorarbeit geleistet ... die du gut umgesetzt hast.
 
Hi Max,

danke für deine Antwort.

Was hat verkehrswidriges Verhalten mit "schlechtem Wetter" zu tun ? Angst, Stress und Zeitdruck sind beeinflussbar ... aber Wetter :smiley2204:

Naja, schlechtes Wetter sorgt zumindest bei mir für schlechte gedrückte Laune. Selbst "lange" Winter machen doch fast jeden Menschen melancholisch.
Aber gut, du hast Recht. Ich könnte das natürlich weglassen und der Gutachter KÖNNTE sich die selbe Frage stellen. Dem geh ich lieber aus dem Weg.


Ansonsten ist Nancy wirklich sehr gut indem was sie tut. Ihr anderen selbstverständlich auch. Kompliment! :smiley22:

Ich habe den Fragebogen dahingehend nochmal geändert.

Danke für eure Mühe und Grüße.

----

1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße insgesamt 6.
Nicht aktenkundige Verstöße weitaus mehr. In etwa 50.

2. Was waren das für Verstöße?
Aktenkundige:
- Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
- Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
- Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Nicht aktenkundige:
Hauptsächlich Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts, innerorts, in Baustellen und telefonieren am Steuer. Missachtung von Rotlichtzeichen und Stop-Schild überfahren, sowie Falschparken auf einem Behindertenparkplatz.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Einige Verstöße passierten direkt in den ersten Jahren nach meinem Führerscheinerwerb. Danach vereinzelte Geschwindigkeitsübertretungen und verwenden von Mobiltelefonen am Steuer.

Ansonsten folgende aktenkundige Vergehen
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Freundeskreis entstand zur damaligen Zeit eine Art Zwang "cool" zu sein. Ich wollte mich, mangels Selbstvertrauen aufgrund meines Übergewichts, schlichtweg behaupten und habe mir in meinem jugendlichen Leichtsinn einfach keine Gedanken darüber gemacht, Gesetze zu brechen. Einzig meine eigenen Interessen waren für mich von Bedeutung. Allmählich hab ich mir aber dann die "Hörner" abgestoßen.
Die anderen Delikte entstanden weitestgehend aus beruflichen Gründen, unter anderem aufgrund von Termindruck und weil ich Angst hatte meinen Job zu verlieren wenn ich nicht perfekt abliefere.

Der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz entstand aufgrund von Zahlungsproblemen, da die Versicherung kündigte und ich erhielt auch eine Mitteilung darüber. Die Zulassungsstelle informierte mich dann ebenfalls in einem weiteren Schreiben darüber, dass ich bitte innerhalb von 2 Tagen eine neue Versicherung melden solle.
Ich habe dann Online eine neue Versicherung abgeschlossen, und das Onlinesystem beschrieb mir den weiteren Werdegang. Zitat: Wir melden der KFZ-Zulassungsstelle innerhalb von 24 Stunden Ihre neuen Versicherungsdaten. (Darauf hab ich mich leider verlassen.) 4 Tage später auf die Autobahn: Verkehrskontrolle.
Dort stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht versichert sei.
Nach Rücksprache mit der Zulassungsstelle hieß es, dass das Fax der Versicherung noch nicht da sei.

Im April 2011 habe ich die Mitteilung bekommen, dass ich aufgrund von 14 Punkten an einem Aufbauseminar bis Ende April teilnehmen muss.
Diesen Zeitraum hatte ich leider immer wieder verpasst/vergessen, da ich von April bis Anfang Oktober beruflich in der Schweiz tätig war.
Nachdem ich dann in die Heimat zurückgekehrt war, wurde ich auch prompt von der Polizei angehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Führerscheinstelle bereits ein "Negativ" ins System geklickt, was meinen Führerschein betrifft.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt. Einerseits war es mir egal, andererseits hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade anfänglich als man mit Freunden unterwegs war, war das Gefühl "dazu zu gehören" weitaus befriedigender, als sich über meine Vergehen größere Gedanken zu machen.

Beim Fahren ohne Fahrerlaubnis war mir nicht wirklich bewusst das es schon so ernst war. Ich dachte mir nur, wenn ich wieder zurück bin mach ich das fix und gut ist, aber da hatte ich mich getäuscht.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Natürlich hätte ich mich selbst, meine Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer durch mein unachtsames Verhalten stark verletzen können. Oder schlimmeres...

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Gerade als ich meinen Führerschein erworben hatte, war ich sehr euphorisiert und rücksichtslos. Ich hatte eine Menge Spaß am Fahren, so dass mir die, frisch beigebrachten, Verkehrsregeln, aufgrund mangelnder Reife, ziemlich egal waren. Später wurde ich beruflich dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich weniger die Verkehrsregeln, sondern hauptsächlich meine Termine beachtet habe um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte mehr Glück als Verstand niemanden geschadet zu haben.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie gesagt war es anfänglich das Gefühl "dazu zu gehören", welches mich glücklich machte. Andererseits wirkten später andere Einflüsse, wie Angst den Job zu verlieren, Angst unpünktlich zu sein und Stress auf mich ein.
Finanzielle Schwierigkeiten führten dann zu Straftaten über dessen Konsequenzen ich mir im Vorfeld nicht im Klaren war.
Mein verantwortungsloses Missachten und ignorieren der Post von der Führerscheinstelle führte dann zum Entzug der Fahrerlaubnis

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich wurde immer sehr nervös und war angespannt. Ich wusste in dem Moment das ich was falsch gemacht habe. Es entwickelte sich etwas Angst. Habe aber sämtliche Anweisungen befolgt und der Ermahnung des Beamten zugehört.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Anfangs habe ich mich darüber geärgert, der Staat wolle mich abzocken und zähneknirschend bezahlt. Mit der Zeit wurde mir mit jedem Vergehen klar, dass mir das Bußgeld finanziell schon sehr weh tut. Ich wurde vorsichtiger und habe mir vorgenommen mich zu bessern.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich habe nicht darüber nachgedacht was passiert wenn ich zu viele Punkte habe. Vielmehr dachte ich darüber nach wie ich die Bußgelder bezahlen sollte.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich Vorsätze nicht für wichtig.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit meiner damaligen Unfähigkeit zu handeln, der Unzufriedenheit im Job, dem Stress und dem Druck war ich völlig überfordert.



Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Nachdem ich wegen eines BurnOut's auf Kur musste, machte ich mich, nach meiner Kündigung, in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Mir ist klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies heute so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe.
Ich gehe heute sachlicher und ruhiger an die Dinge und lasse mich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen.

Desweiteren, wenn ich heute von Verkehrsunfällen lese oder Berichte darüber sehe, wie Leute verletzt, qualvoll verbrannt, zerquetscht oder sonst wie bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, wird mir immer wieder bewusst, dass ich für solche Vergehen auf gar keinen Fall verantwortlich sein möchte, nur weil ich mich unachtsam und rücksichtslos verhalten habe.

16. Was ist daran anders?
Im Ganzen wirkt sich diese Lebensweise positiv auf mich aus und es funktioniert trotzdem! Ohne Stress, ohne Druck und sogar ohne Fahrzeug.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Heute habe ich einen sicheren Job, sämtliche Schulden beglichen und eine Familie. Ich kann das nicht mehr einfach so, durch eine Dummheit, aufs Spiel setzen ohne alles zu verlieren.

In der Sperrfrist habe ich gemerkt, was für ein schlechter Beifahrer ich eigentlich bin. Ich ermahne die Fahrer schon weit vor einer Ampel das es auf Gelb umgeschaltet hat und das sie bitte abbremsen sollen sobald man in eine Baustelle fährt. Ich bremse auch mit und bekomme ständig Herzrasen sobald derjenige dicht auf ein vorausfahrendes Auto auffährt. Eventuell wurde mir in der Zeit als Beifahrer auch einfach nur bewusst wie gefährlich der Straßenverkehr ist und welche Macht man als Fahrer eigentlich hat andere Leute schnell durch Unachtsamkeit / Verantwortungslosigkeit zu verletzen. So etwas könnte ich mir nie verzeihen. Jetzt weiß ich auch, wie sich andere fühlten, wenn sie mit mir gefahren sind.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Letztes Jahr hab ich mich dann nebenbei für ein freiwilliges soziales Jahr angemeldet und habe 2 mal die Woche ehrenamtlich Leute beraten, die sich in der selben Situation befinden in der ich mich befand. Ich erklärte den Leuten das es immer Auswege gibt. Staatliche Hilfen, Gläubigerverhandlungen, Vergleiche, Stundungen, das kriminelle Handlungen sehr hart bestraft werden, dass sie mit jeder Tat schlichtweg ihre Freiheit aufs Spiel setzen und bitte vorrangig auf ihre Gesundheit achten sollten. Sowohl im Job, als auch im Straßenverkehr. Die Pfarrerin der Einrichtung war froh darüber, da es doch weitaus mehr Leute in zweifelhaften Situationen gibt als man denkt.

Ansonsten hatte ich mir zum Ziel gesetzt mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe ebenso 30kg abgenommen. Beides habe ich durch konsequente Disziplin geschafft.


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr haben oberste Priorität. Neu daran ist, dass ich mich ausnahmslos an die geforderten Regeln halten werde. Eine egoistische, unbelehrbare und rücksichtslose Fahrweise im Straßenverkehr, wird von mir nicht mehr ausgehen.

Mir ist heute ebenso bewusst, dass ich mein Auto hätte stehen lassen müssen, solange ich dieses Aufbauseminar nicht gemacht habe, egal zu welchem Zeitpunkt dieses möglich gewesen wäre.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Selbstverständlich das rücksichtsvolle vorsichtige Verhalten mir und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber, sowie das Einhalten von Regeln und Gesetzen.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts... Sollte ich mal Probleme oder Stress alleine nicht bewältigen können, werde ich mich damit ausgiebig auseinandersetzen, Lösungen suchen und gegebenenfalls Hilfe zu Rate ziehen.[/QUOTE]
 
Naja, schlechtes Wetter sorgt zumindest bei mir für schlechte gedrückte Laune. Selbst "lange" Winter machen doch fast jeden Menschen melancholisch.
Aber gut, du hast Recht. Ich könnte das natürlich weglassen und der Gutachter KÖNNTE sich die selbe Frage stellen. Dem geh ich lieber aus dem Weg.
Richtig ! ... und er könnte auch fragen, wie du dich zukünftig bei schlechten Wetter verhalten willst.
Richtig ist auch, das dass Wetter Einfluss auf den Menschen hat ... aber stell dir vor, jeder würde bei schlechten Wetter irgendwelchen Unsinn treiben. :smiley22:
Indem du das streichst, bietest du dem GA keine Angriffsfläche.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich Vorsätze nicht für wichtig.
Dummerweise hielt ich Vorsätze nicht für wichtig ... " ... und habe mir keine weiteren Gedanken darüber gemacht". --> klingt doch etwas ausführlicher, oder ?


Weiter gibts von meiner Seite nichts mehr zu bemängeln :smiley711:
 
Hi Max,

Indem du das streichst, bietest du dem GA keine Angriffsfläche.

Du hast ja Recht. Thanks a lot! :hand0025:

Der Vollständigkeit halber, hänge ich den kompletten Fragebogen nochmal mit an und werde mir diese verinnerlichen, damit ich es auch sinngemäß wiedergeben kann.

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1. Wie viele Verstöße hatten sie?
Aktenkundige Verstöße insgesamt 6.
Nicht aktenkundige Verstöße weitaus mehr. In etwa 50.

2. Was waren das für Verstöße?
Aktenkundige:
- Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
- Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
- Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

Nicht aktenkundige:
Hauptsächlich Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts, innerorts, in Baustellen und telefonieren am Steuer. Missachtung von Rotlichtzeichen und Stop-Schild überfahren, sowie Falschparken auf einem Behindertenparkplatz.

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-um so genauer, um so besser)
Einige Verstöße passierten direkt in den ersten Jahren nach meinem Führerscheinerwerb. Danach vereinzelte Geschwindigkeitsübertretungen und verwenden von Mobiltelefonen am Steuer.

Ansonsten folgende aktenkundige Vergehen
16.10.2008 - Verbotswidriges Benutzen eines Mobil- oder Autotelefons
01.09.2009 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
12.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
15.06.2010 - Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
10.12.2010 - Vorsätzlicher Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
07.10.2011 - Vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?
Im Freundeskreis entstand zur damaligen Zeit eine Art Zwang "cool" zu sein. Ich wollte mich, mangels Selbstvertrauen aufgrund meines Übergewichts, schlichtweg behaupten und habe mir in meinem jugendlichen Leichtsinn einfach keine Gedanken darüber gemacht, Gesetze zu brechen. Einzig meine eigenen Interessen waren für mich von Bedeutung. Allmählich hab ich mir aber dann die "Hörner" abgestoßen.
Die anderen Delikte entstanden weitestgehend aus beruflichen Gründen, unter anderem aufgrund von Termindruck und weil ich Angst hatte meinen Job zu verlieren wenn ich nicht perfekt abliefere.

Der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz entstand aufgrund von Zahlungsproblemen, da die Versicherung kündigte und ich erhielt auch eine Mitteilung darüber. Die Zulassungsstelle informierte mich dann ebenfalls in einem weiteren Schreiben darüber, dass ich bitte innerhalb von 2 Tagen eine neue Versicherung melden solle.
Ich habe dann Online eine neue Versicherung abgeschlossen, und das Onlinesystem beschrieb mir den weiteren Werdegang. Zitat: Wir melden der KFZ-Zulassungsstelle innerhalb von 24 Stunden Ihre neuen Versicherungsdaten. (Darauf hab ich mich leider verlassen.) 4 Tage später auf die Autobahn: Verkehrskontrolle.
Dort stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht versichert sei.
Nach Rücksprache mit der Zulassungsstelle hieß es, dass das Fax der Versicherung noch nicht da sei.

Im April 2011 habe ich die Mitteilung bekommen, dass ich aufgrund von 14 Punkten an einem Aufbauseminar bis Ende April teilnehmen muss.
Diesen Zeitraum hatte ich leider immer wieder verpasst/vergessen, da ich von April bis Anfang Oktober beruflich in der Schweiz tätig war.
Nachdem ich dann in die Heimat zurückgekehrt war, wurde ich auch prompt von der Polizei angehalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Führerscheinstelle bereits ein "Negativ" ins System geklickt, was meinen Führerschein betrifft.

5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?
Die Gefühlslage war gemischt. Einerseits war es mir egal, andererseits hatte ich schon ein schlechtes Gewissen. Gerade anfänglich als man mit Freunden unterwegs war, war das Gefühl "dazu zu gehören" weitaus befriedigender, als sich über meine Vergehen größere Gedanken zu machen.

Beim Fahren ohne Fahrerlaubnis war mir nicht wirklich bewusst das es schon so ernst war. Ich dachte mir nur, wenn ich wieder zurück bin mach ich das fix und gut ist, aber da hatte ich mich getäuscht.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?
Natürlich hätte ich mich selbst, meine Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer durch mein unachtsames Verhalten stark verletzen können. Oder schlimmeres...

7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?
Gerade als ich meinen Führerschein erworben hatte, war ich sehr euphorisiert und rücksichtslos. Ich hatte eine Menge Spaß am Fahren, so dass mir die, frisch beigebrachten, Verkehrsregeln, aufgrund mangelnder Reife, ziemlich egal waren. Später wurde ich beruflich dermaßen unter Druck gesetzt, dass ich weniger die Verkehrsregeln, sondern hauptsächlich meine Termine beachtet habe um möglichst schnell von A nach B zu kommen.

8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?
Ich hatte mehr Glück als Verstand niemanden geschadet zu haben.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
Wie gesagt war es anfänglich das Gefühl "dazu zu gehören", welches mich glücklich machte. Andererseits wirkten später andere Einflüsse, wie Angst den Job zu verlieren, Angst unpünktlich zu sein und Stress auf mich ein.
Finanzielle Schwierigkeiten führten dann zu Straftaten über dessen Konsequenzen ich mir im Vorfeld nicht im Klaren war.
Mein verantwortungsloses Missachten und ignorieren der Post von der Führerscheinstelle führte dann zum Entzug der Fahrerlaubnis

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder gelasert wurden?
Ich wurde immer sehr nervös und war angespannt. Ich wusste in dem Moment das ich was falsch gemacht habe. Es entwickelte sich etwas Angst. Habe aber sämtliche Anweisungen befolgt und der Ermahnung des Beamten zugehört.

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?
Anfangs habe ich mich darüber geärgert, der Staat wolle mich abzocken und zähneknirschend bezahlt. Mit der Zeit wurde mir mit jedem Vergehen klar, dass mir das Bußgeld finanziell schon sehr weh tut. Ich wurde vorsichtiger und habe mir vorgenommen mich zu bessern.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?
Ich habe nicht darüber nachgedacht was passiert wenn ich zu viele Punkte habe. Vielmehr dachte ich darüber nach wie ich die Bußgelder bezahlen sollte.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?
Dummerweise hielt ich Vorsätze nicht für wichtig und habe mir keine weiteren Gedanken darüber gemacht.

14. Gibt es ein Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?
Mit meiner damaligen Unfähigkeit zu handeln, der Unzufriedenheit im Job, dem Stress und dem Druck war ich völlig überfordert.



Fragen nach Änderungen gegenüber früher

15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
Nachdem ich wegen eines BurnOut's auf Kur musste, machte ich mich, nach meiner Kündigung, in derselben Branche als Freiberufler selbständig. Mir ist klar geworden das man die Aufträge in der vorgegebenen Zeit überhaupt nicht schaffen konnte und ich teile mir dies heute so ein, dass ich tatsächlich zu festen Zeiten Feierabend machen kann und entspannt ins Wochenende gehe.
Ich gehe heute sachlicher und ruhiger an die Dinge und lasse mich nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen.

Desweiteren, wenn ich heute von Verkehrsunfällen lese oder Berichte darüber sehe, wie Leute verletzt, qualvoll verbrannt, zerquetscht oder sonst wie bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, wird mir immer wieder bewusst, dass ich für solche Vergehen auf gar keinen Fall verantwortlich sein möchte, nur weil ich mich unachtsam und rücksichtslos verhalten habe.

16. Was ist daran anders?
Im Ganzen wirkt sich diese Lebensweise positiv auf mich aus und es funktioniert trotzdem! Ohne Stress, ohne Druck und sogar ohne Fahrzeug.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Heute habe ich einen sicheren Job, sämtliche Schulden beglichen und eine Familie. Ich kann das nicht mehr einfach so, durch eine Dummheit, aufs Spiel setzen ohne alles zu verlieren.

In der Sperrfrist habe ich gemerkt, was für ein schlechter Beifahrer ich eigentlich bin. Ich ermahne die Fahrer schon weit vor einer Ampel das es auf Gelb umgeschaltet hat und das sie bitte abbremsen sollen sobald man in eine Baustelle fährt. Ich bremse auch mit und bekomme ständig Herzrasen sobald derjenige dicht auf ein vorausfahrendes Auto auffährt. Eventuell wurde mir in der Zeit als Beifahrer auch einfach nur bewusst wie gefährlich der Straßenverkehr ist und welche Macht man als Fahrer eigentlich hat andere Leute schnell durch Unachtsamkeit / Verantwortungslosigkeit zu verletzen. So etwas könnte ich mir nie verzeihen. Jetzt weiß ich auch, wie sich andere fühlten, wenn sie mit mir gefahren sind.


18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Letztes Jahr hab ich mich dann nebenbei für ein freiwilliges soziales Jahr angemeldet und habe 2 mal die Woche ehrenamtlich Leute beraten, die sich in der selben Situation befinden in der ich mich befand. Ich erklärte den Leuten das es immer Auswege gibt. Staatliche Hilfen, Gläubigerverhandlungen, Vergleiche, Stundungen, das kriminelle Handlungen sehr hart bestraft werden, dass sie mit jeder Tat schlichtweg ihre Freiheit aufs Spiel setzen und bitte vorrangig auf ihre Gesundheit achten sollten. Sowohl im Job, als auch im Straßenverkehr. Die Pfarrerin der Einrichtung war froh darüber, da es doch weitaus mehr Leute in zweifelhaften Situationen gibt als man denkt.

Ansonsten hatte ich mir zum Ziel gesetzt mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe ebenso 30kg abgenommen. Beides habe ich durch konsequente Disziplin geschafft.


19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?
Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr haben oberste Priorität. Neu daran ist, dass ich mich ausnahmslos an die geforderten Regeln halten werde. Eine egoistische, unbelehrbare und rücksichtslose Fahrweise im Straßenverkehr, wird von mir nicht mehr ausgehen.

Mir ist heute ebenso bewusst, dass ich mein Auto hätte stehen lassen müssen, solange ich dieses Aufbauseminar nicht gemacht habe, egal zu welchem Zeitpunkt dieses möglich gewesen wäre.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?
Selbstverständlich das rücksichtsvolle vorsichtige Verhalten mir und anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber, sowie das Einhalten von Regeln und Gesetzen.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?
Theoretisch nichts... Sollte ich mal Probleme oder Stress alleine nicht bewältigen können, werde ich mich damit ausgiebig auseinandersetzen, Lösungen suchen und gegebenenfalls Hilfe zu Rate ziehen.[/QUOTE][/QUOTE]
 
Der Vollständigkeit halber, hänge ich den kompletten Fragebogen nochmal mit an und werde mir diese verinnerlichen, damit ich es auch sinngemäß wiedergeben kann.
Hast du gut gemacht :smiley711:

In F21 ist mir noch etwas aufgefallen, brauchst den FB aber nicht wieder neu einstellen ... " ... Lösungen suchen und gegebenenfalls Hilfe zu Rate ziehen." Um gegebenfalls blöde Fragen zur "Hilfe" seitens des GA zu vermeiden, fügst du vor "Hilfe" das Wort "professionelle" ein. :smiley138:

Schon mal hiermit beschäftigt ? ... Reaktionstest
 
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