Teil III - Warum ist es Passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Bei meinem Erstkonsum war es wahrscheinlich die Neugier die bei mir gesiegt hat und
das unkomplizierte Umgehen mit der Droge welches damals mit meinen Kollegen in der Stufe Stattfand.
Was mich dazu geführt hat, dass ich nach langer Pause wieder angefangen habe zu kiffen,
würde ich als eine Art Angst bezeichnen die sich in mir mein Leben lang manifestiert hat. Die Angst davor von jemandem nicht
gemocht oder akzeptiert zu werden. Eine Grund Angst die mich begleitet, hervorgerufen wahrscheinlich durch meine früheren Erfahrungen.
Diese Angst führt da zu, das ich unter neuen Leuten immer denke, denke und denke, was sie von mir halten, wie sie mich sehen, ob sie mich akzeptieren.
Ich denke über alles nach was die Menschen um mich herum von mir halten, was ich machen oder sagen kann, damit ich von Ihnen als Freund angesehen werde,
was sie an mir mögen und was nicht. Deshalb habe ich auf Grund meines schwachen selbstbewusstseins und der Gruppendynamik - "Du Pussy, ist doch nichts dabei" -
Cannabis konsumiert, um in dem Freundeskreis angenommen und akzeptiert zu werden.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Nachdem ich die Schule beendet hatte und auch im Frühjahr 2013, habe ich es niemandem wissen lassen, dass ich gelegentlich kiffe bzw. gekifft habe,
bis zu dem Zeitpunkt als der Brief von der Führerscheinstelle kam, wußte meines Erachtens niemand dass ich gelegentlich gekifft habe. Weder meine Eltern, Freunde oder Arbeitskollegen
Es war mir immer wichtig auch aufgrund meines Berufes, daß niemand davon wußte, ich wollte keine Schwäche zeigen und mich angreifbar machen.
Als ich mich jedoch meiner Familie und engen Freunden transparent gemacht habe, waren diese sehr enttäuscht über meinen Konsum.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, ich habe immer nur sporadisch mit Freunden geraucht.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein, um den Drogenkonsum zu beenden, habe ich keine Hilfe gesucht, da ich sofort den Konsum eingestellt habe. Ich hatte weder Entzugserscheinungen
noch das Verlangen cannabis zu konsumieren. Deswegen habe ich keine Hilfe in Anspruch genommen bzw nehmen müssen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, mir ist nichts bekannt.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumspitzen gab es bei mir nicht.
Ich habe vom Juni 2004 bis zum Februar 2013 nicht konsumiert.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
cannabis habe ich nicht konsumiert um abzuschalten, sondern um Anerkennung zu bekommen. wenn ich abschalten wollte, spielte ich Gitarre oder habe am PC gezockt.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Man ist immer gefährdet in eine abhängigkeit zu geraten, wenn es über einen Probierkonsum hinausgeht. Aus diesem grund war ich gefährdet in eine abhängigkeit zu geraten.
29. Waren sie Drogenabhängig?
Ich war nicht drogenabhängig.
Auf Nachfrage:
Ich hatte
-keine toleranzentwicklung
-keine Entzugssymptome
-kein Cannabisgebrauch um diese zu lindern
-keinen Kontrollverlust über den Konsum
-keinen starken Wunsch zu konsumieren
-kein eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang mit cannabis (Gewohnheit, Realität zu entfliehen)
-keine vernachlässigung meiner sonstigen Aktivitäten
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Wenn ich aus welchen Gründen auch immer , mich früher mal damit beschäftigt hätte was Cannabis Konsum bewirkt, und welche folgen das mit sich
bringen kann hätte ich die Finger davon gelassen. Bzw. wenn ich bereits früher reflektiert hätte - mit dem was ich heute über mich weiß - hätte ich nicht mehr damit angefangen.
Ich glaube aber, dass dadurch das ich erwischt wurde, ich bei mir erst gewisse Verhaltensweisen erkennen konnte.
Das hat den Stein bei mir ins rollen gebracht, daß ich mich mit mir tiefergehend auseinandersetzen musste und an meinem Selbstbewusstsein arbeiten konnte.
Im Grunde bin ich dankbar, daß es so gekommen ist wie es ist. ))
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe mich für die Abstinenz entschieden, weil ich weiß, dass es der einzige Weg ist, denn der gelegentlich Konsum hat mich hierher geführt.
Es kann nur voran gehen, wenn ich von Drogen die Finger lasse, sonst würde ich mich selber belügen. Ich hatte mir beruflich ein lebenswertes Leben aufgebaut und auch Glück, dass mich
mein alter Arbeitgeber wieder einstellen will. dass will ich nicht wieder wegwerfen oder auch nur auf's Spiel setzen!
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Der Knackpunkt war, als ich erwischt wurde und bei der Polizeiwache Abend´s um 21.00 Uhr in einer Zelle auf den Arzt wartete, der mir das Blut abnahm.
Da habe ich gemerkt, das mit meinem Leben irgendwas schief lief, das ich der, der da in der Zelle wartet, nicht sein darf. Seit dem war für mich
klar, das ich nicht mehr Kiffen werde. Ich habe erkannt das ich Gefahr lief mich selber ins abseits zu stellen, Beruflich meine Karriere zu ruinieren
in dem ich mich so unbedacht habe gehen lassen. Ich will kein Kiffer werden der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in betracht?
Gelegentlicher Konsum ist das, was mich hierher geführt hat und da will ich niemals wieder erleben. Deshalb gibt es für mich nur Abstinenz, und nichts anderes.
Ich werde das was ich mir die Letzten Jahre erarbeitet habe nicht leichtfertig auf´s Spiel setzten.
Auch habe ich für meine Zukunft einiges vor, irgendwann schaffe ich es evtl. mich selbständig zu machen, zumindest bin ich für mich
ein Großes Stück weiter gekommen, was meine Ängste betrifft.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Abstinenz an sich war für mich kein Problem , ich hatte keine Entzugserscheinungen oder Probleme damit nichts zu konsumieren.
Jedoch hatte ich aufgrund meiner folgenden Arbeitslosigkeit eine Menge zeit mich mit mir selbst zu beschäftigen und mein Leben und
Verhaltensweisen zu reflektieren. Anfangs war es ein Wechselbad aus Gefühlen von Schuld und Selbstbemitleidung, jedoch
habe ich gelernt gewisse Verhaltensmuster zu hinterfragen und auch zu erkennen und anders zu bedienen, wenn sie auftauchen.
ich habe gelernt, das meine Grund Angst nach Anerkennung ein Relikt aus meiner Kindheit ist welche in mein heutiges Leben nicht hineingehört.
Das ich so wie ich bin OK bin und auch jedem zumutbar bin so wie ich bin. Und dass es meine eigenen Gedanken sind die mich denken lassen
was ich denke, ich habe ja immer die Wahl meine Gedanken zu steuern und selber zu entscheiden.
Das hat dazu geführt, das ich mir ein Selbstbewusstsein erarbeitet habe, da ich jetzt weiß wie gut ich bin, wie ausgezeichnet ich gearbeitet habe,
dass mein Chef mich trotzdessen wieder einstellen wird, dass es immer Leute geben wird, die mich nicht mögen werden und ich es denen nicht recht
machen muss. Dass der eizige Mensch, dem ich Gefallen muss, ich selbst bin und genau daran habe ich gearbeitet.
Ich habe Verhaltensweisen eliminiert, die mir nicht zusagen und mein Leben umgekrempelt. Ich habe aufgehört Zigaretten zu rauchen, was mir wirklich
schwer fiel, da ich rauche seit dem ich 15 bin. Gehe jetzt regelmäßig ins Fitnesstudio und joggen, meine Ernährung komplett umgestellt und wieder
angefangen Fussball im Verein zu spielen, sodass ich wieder ohne zu keuchen Treppen bis
in den 5.ten Stock hochlaufe und 4% Körperfett abgebaut, was mein Selbstwertgefühl gesteigert hat. Zudem spiele ich jetzt Gitarre in einer kleinen Band
und haben kleinere Auftritte gehabt.
Dadurch dass ich mittlerweile weiß, dass ich ein vollständiger Mensch bin und mir nur noch die Meinung meiner Familie und engsten Freunde etwas bedeutet,
bin ich viel selbstbewusster geworden. Das merken auch meine freunde und sagen mir, dass ich jetzt ganz anders auf Menschen zugehe und mich spürbar verändert habe.
Ich sei offener, zielstrebiger und spürbar entspannter.
Es geht mir zur Zeit viel besser als noch vor einem halben Jahr oder Jahr, und im Grunde genommen verdanke ich es dem Umstand, dass ich erwischt wurde
und dadurch angefangen habe meine Eigene, ich nenne es mal Baustelle zu bearbeiten.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen? Gespräche
Geholfen habe mir im Grunde genommen alle Leute denen gegenüber ich mich transparent gemacht habe,
Meine guten Freunde, die mir den Kopf gewaschen haben, mein Hausarzt und vor allem meine Familie.
Meine Eltern waren zwar zuerst enttäuscht, doch haben mir immer Mut zugesprochen. Meine Geschwister, die mich in der ersten Zeit aufgemuntert haben.
Und vor allem die Kinder meiner Schwester, mit denen ich sehr viel Zeit verbrachte, wenn ich auf sie aufgepasst habe. sie haben mir gezeigt, dass ich im Jetzt leben muss
mit ihrer Unbeschwertheit und Spaß am Leben. Mit Ihnen kann ich immer wieder von Herzen lachen und wie sie unvoreingenommen und ehrlich auf andere zugehen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Freunde erleben mich entspannter und offener im Umgang mit neuen Bekanntschaften. Meine Eltern haben mir auch gesagt, dass ich mich deutlich ins positive verändert haben,
und meine Geschwister, naja, die necken mich immer nochmal wieder damit, dass ich zum "Idiotentest" muss ;D
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, den Kontakt habe ich nach der Polizeikontrolle vollständig abgebrochen.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, den Kontakt hab ich vollständig abgebrochen und auch nicht mehr miterlebt, wie diese konsumiert haben.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde den Konsum, den Umgang mit Drogen und die Konsumenten meiden. Orte, an denen Drogen konsumiert werden, werde ich sofort verlassen und
mich von Leuten entfernen, die Drogen konsumieren. Ich werde es nicht dulden, wenn jemand auch nur Cannabis in meine Nähe besitzt bzw. bei sich hat
und mich strikt von diesen abwenden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein
41. Wie wollen Sie es gegenfalls in Zukunft verhindern, nochmals unter
Drogeneinfluß ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz und Meidung aller Umgangsformen vonn Drogen werde ich es verhindern.
42. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ein Glas Sekt, bei einem Anlaß wie Sylvester, oder 2 0,3l Biern an besonderen Anlässen wie beispielsweise Grillfesten, Geburtstage, Familien- oder Betriebsfeiern.