Würde gern meinen Fragebogen einstellen - bin wohl zu blöd um das hinzubringen ich gebe deshalb hier ein:
O. Warum sind Sie heute hier?
Ich beabsichtige, die Zweifel der FEB an meiner Fähigkeit Alkoholkonsum und Verkehrsteilnahme künftig zu trennen, auszuräumen.
1. Beschreiben Sie Ihre TF? (Angaben zur Trunkenheitsfahrt)
1. Wie viel Promille? 1,88
2. Was getrunken? 0,5 l Bier, 0,2 cl Schnaps, 6x 0,25 l Weißwein
3. Aus welchem Anlass? Faschingsfeier am Unsinnigen Donnerstag - Weiberfastnacht
4. Welche Menge in welchem Zeitraum? S.o. in 4,5 Stunden (12.30 – 17 Uhr)
5. Welche Stimmungslage dabei gehabt? Stark berauscht - euphorisch
6. Was vom Trinken erwartet? Unterstützung der extrem belustigenden gemeinschaftlichen Faschingsgaudi
7. Wirkung des Alkohols auf einen selbst. Starke Euphorie-Stimmung
8. Warum überhaupt noch gefahren? Alkoholbedingter Verlust der Verbots- und Gefahreinsicht – möglichst unauffällige Entfernung von Feier
9. Wie viel wäre die Strecke gewesen und nach wie viel km angehalten worden? Ca. 9 km – Ende nach 2, 5 km mit ca. 5+6 Abwürfen ohne Verletzung mit teilweisen Schiebeabschnitten Vollsturz mit Nasenverletzung
10. Irgendwelche Ausfallserscheinungen oder Besonderheiten (Unfall, etc..) - Ich war verwirrt und hatte deutliche Reaktions-, Gleichgewichts- und Orientierungsstörungen, die schlussendlich zum Sturz führten..
11. Einschätzung der eigenen Fahrtüchtigkeit. Hochgradig fahruntüchtig – extrem uneinsichtig
2. Wie war Ihr Trinkverhalten vor der TF? (wann, was, warum)
Beschreiben Sie mit Angaben von Mengen und Häufigkeiten Ihr früheres Trinkverhalten!
1. Seit Mitte 2016 eigenes Aufenthalts- und Schlafzimmer mit TV – hier 3 x abends 2 – 4 0,5 Bier oder 0,75 – 1l Weißwein zu TV oder Klassik-Musik
2. Abends Jagdrevier – kein Alkohol an verschiedenen Abenden
3. Sonntag abends Stammtisch 3x 0,5 Bier
4. Tagsüber:
a. Montag 2x 0,5 l Bier nach Tennis – 0,25 l Wein nach Physio
b. Dienstag 0,25 l Wein Cafetreff Ehemalige
c. Mittwoch Enkeltag abends 1x 0,5 Bier
d. Donnerstag Bauernwirtshaus Essen 1x 0,5 Bier, 1x 2 cl Schnaps, 1-3x 0,25 l WWein
e. Freitag 2x 0,5 l Bier mittags, evtl 3 Bier abends in Musikrunde
f. Samstag 2x 0,5 l Bier mittags
g. Sonntag Jäger- und Bauernstammtisch abends von 20 – 22 Uhr 3 Halbe
Welchen Zweck hat der Alkohol erfüllt?
• Genussmittel,
• Geselligkeitsförderer,
• Spaßanreger
• Unterhaltungsförderer,
• Stimmungsdoping - Steigerung der Erlebniskraft
• Innere Leere auffüllen
Welche Auslöser haben Sie zum Trinken veranlasst?
1. Geselligkeit 75 % (> tiefenpsychologische Ursachen)
2. Durstlöscher nach Anstrengung, 15 %
3. Belohnung (Tennis-Sieg, Jagdglück, Berggipfel, Radltour etc., gemeinsame Arbeitsleistung…) 10 %
Welche Auswirkungen auf Personen, Umfeld, usw. haben sich ergeben?
• - Familie (Partner und Kinder) – leichte Kritik durch Ehefrau, Kinder nicht
• – Beruf und finanzielle Situation: keine
• – Verkehrstüchtigkeit: anfangs große, seit 1987 3 Halbe Kfz-Grenze,
o Fahrradsturz 2017
• – soziale Kontakte (Isolierung) - keine
• – Kriminalität.- keine
Wie bewerten Sie Ihren Alkoholkonsum (abhängig, Missbrauch ...)
Ich habe über einen längeren Zeitraum generell über das normale Maß hinaus Alkohol getrunken; dadurch habe ich eine überdurchschnittliche Giftfestigkeit (Gewöhnung) gegenüber Alkohol erreicht und konnte ziemlich viel vertragen. Rückschauend bilanziere ich nach Lebensalter wöchentlich;
• 17 – 19 3 l in Clique mit 1x Koma Silvester
• 19 – 21 3 l Bundeswehr mit Entlassungs-Rausch
• 21 – 25 5 l Anwärterzeit
• 25 – 30 6 l Eheschließung - Neue Wohnung
• 30 – 36 8 l ruhige Lebensroutine
• 37 – 42 2 l 2. Kind – Hauserwerb Haussanierung
• 43 – 48 5 l Vater Tod,
• 49 – 61 6 l OAL kT bei Verkehrsteilnahme
• 62 – 70 8 l + Wein Pension
Durch diesen Konsum entwickelten sich körperliche und psychische Defizite (Sorgfaltspflichten vernachlässigt, beispielsweise häusliche Unpünktlichkeiten, Fitness-Einbußen bei Tennismatch)
3. Was hat sich seit der letzten TF geändert?
1. Trinken wird kontrolliert
2. Obergrenze 24 g/Tag und 2 Abstinenztage/Woche
3. Bierbauch erheblich reduziert – Gewicht von 90 auf 84 kg – extrem erfreulich
4. Körperentsorgung wesentlich verbessert /Stuhl, Urin)
5. Schlafqualität durch Reduzierung nächtlicher prostatabedingter Unterbrechungen verbessert
6. Jagdaktivitäten wesentlich verstärkt durch Reviervergrößerung ab 1.4.2017
7. Mehr Aussprache mit Partnerin – gemeinsam Rückschau erarbeitet
8. Mehr gemeinsame Unternehmungen (E-Bike für Ehefrau erworben)
9. Intensivierung der Interviewer-Tätigkeit – mehr Projekte angenommen
10. Intensivierung im Ehrenamt – CSA. CSU-Senioren, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Krieger- und Soldatenverein
11. Ich gebe somit dem Alkohol keine wichtige Funktion, denn Alkohol ist keine Lösung- im Gegenteil, die Probleme fangen danach erst richtig an.
Was trinken Sie seitdem und wie viel (KT, AB ...Trinkkalender?)
Seit 27.03. 2017 kontrolliertes Trinken mit Dokumentation mittels App der DHS - KT
Was verstehen Sie unter KT (kontrolliertes Trinken) oder AB (Alkoholabstinenz)?
Bei meinem selbstkontrollierten Trinken richtet sich der Alkoholkonsum an einem festgelegten Konsumplan aus. Pragmatisch betrachtet, heißt dies, jeweils für eine Woche im Voraus
(a) meine maximale tägliche (24 g) und
(b) maximale wöchentliche Trinkmenge (120 g) sowie
(c) die Anzahl abstinenter Tage (2) sind festgelegt und werden von mir dokumentiert
(d) die Anzahl der jährlichen Ereignisse mit Überschreitung wird geplant limitiert.
Wie hat sich dieser Konsum bei Ihnen verändernd entwickelt?
Ausgelöst durch Fahrradsturz mit Verletzung setzte eine selbstkritische Überlegung zu meiner Verhaltensweise ein. Dabei entwickelte sich die Erkenntnis, dass die ursächlich unfallverursachende Alkoholmenge eine Rolle spielte, so dass es zwangsläufig zu einer rückschauenden Bilanzierung kam. Dadurch erkannte ich die Notwendigkeit, den Konsum erheblich zu reduzieren.
Welche Veränderungen haben sich in Ihrem Leben dadurch ergeben?
Persönlich: Befassung mit meiner Alkoholproblematik und Schlussfolgerung - kT
Umfeld: Umorientierung zu erfüllenden Aktivitäten außerhalb Alkoholaffinität
Freunde & Bekannte – Freunde unterstützen und folgen teilweise mit Alkoholeinschränkung zT altersbedingt, zT solidarisch
Oberflächliche Bekannte haben diesbezüglich keine Bedeutung für mich (kein spontanes Aufsuchen von Stammtischen mehr)
Was war schwierig, was war leicht ?
Schwierig:
• Die Internet-Recherche zur richtigen Lageerkennung
• Die innere Akzeptanz der extrem niederen Tagesdosierung mit 2 Abst-Tagen
• Gewöhnung an die Limitierung.
• Umstellung auf die selbstgesetzten Normen
Leicht:
• Der Umstieg auf alkoholfreie Getränke
• Die positive Selbstbefindlichkeit bei der Führung des Tagebuches
• Die Erläuterung der Veränderung meiner Trinkgewohnheit im Umfeld
Begründen Sie die Änderung in Bezug auf Alkohol.
Falls KT: Warum nicht AB? Weil ich in Zukunft Trinken und Verkehrsteilnahme trennen werde – ich habe das hinsichtlich KFZ schon ziemlich lange praktiziert und bin nach diesem Fahrradunfall erheblich sensibler geworden (Hintergrundwissen) und deshalb in der Lage, dies auch für nichtmotorisierte Verkehrsteilnahme sicherzustellen..
Welche Beispiele können Sie nennen, die die Richtigkeit des jetzigen Trinkverhaltens unterstreichen?
Ich spüre keine körperlichen und auch keine seelischen Defizite – im Gegenteil: Meine Selbstbefindlichkeit und körperliche Fitness haben zugenommen (Körpergewicht von 90 Kg auf Idealgewicht 84 kg reduziert).
Die Abstinenz bei motorisierter und nichtmotorisierter Verkehrsteilnahme verleiht mehr gutes Gefühl der Sicherheit und Verantwortung für Andere und mich. Die Erfüllung der laufenden Alltagsanforderungen fällt leichter und gelingt beschwingter. Mein Körper reagiert positiv (Ausscheidungen Stuhl/Urin). Schlaf erholsamer (weniger miktionsbedingte Unterbrechungen).
Wie verhalten Sie sich heute in Situationen, wo Sie früher getrunken haben?
Zum Teil vermeide ich (gesunkene Stammtisch-Bedeutung – kein Spontan-Aufsuchen…)
zum anderen Teil trinke ich alkoholfreie Getränke
4. Vermeidungsstrategie
Wie soll das neue Trinkverhalten beibehalten werden?
Durch die guten Erfahrungen/Eindrücke und das fehlende Verlangen hat sich ein positives Gefühl eingestellt. Im Lichte der intensiven Themenbefassung „Alkohol“ entwickelte sich ein gesteigertes Gefahrenbewusstsein mit Erhöhung der Eigen-Verantwortung; die Beibehaltung des eingeschlagenen Weges resultiert daraus zwangsläufig. Das Tagebuch wird auch künftig weitergeführt weil es mir ein Gefühl einer guten Tagesbilanz vermittelt.
Wie schätzen Sie die Rückfallgefahr für sich selbst ein?
Ich sehe zwar Rückfallgefahr, halte sie aber nicht für bedrohlich, weil ich die Entscheidung aus innerem Verständnis heraus getroffen habe. Ich gebe somit dem Alkohol keine wichtige Funktion, denn Alkohol ist keine Lösung - im Gegenteil, die Probleme fangen danach erst richtig an.
Was könnte Sie dazu bringen, rückfällig zu werden? (innere und situationsbedingte Auslöser).
Kann keine Auslöser erkennen – partnerschaftliche Disharmonien werden (wie bereits erfolgreich praktiziert) notfalls mit fachlicher Hilfe überwunden.
Verkehrsteilnahme mit Kfz. und gefährlichem Alkoholgenuss schlossen sich bei mir bereits bis dato und auch künftig strikt aus. Neu ist aufgrund der aktuellen Erkenntnislage die künftige Vermeidung der Verkehrsteilnahme mit erlaubnisfreien Fahrzeugen in alkoholisiertem Zustand (Verantwortungsbewusstsein für Verkehrssicherheit)
Würden Sie den Rückfall erkennen und woran und was wäre dann zu tun? Rückfallmöglichkeit kann ich nicht sehen, für unvorhergesehene Ereignissen verfüge ich andere Bewältigungs-Strategien: Stützende Familien- und Freundeskreise
Wie wollen Sie Fahren und Trinken künftig trennen?
Durch strikten Verzicht auf Alkohol wenn ich mit Fahrzeug (Kfz/Fahrrad) unterwegs bin. Aushäusige Anlässe werden so organisiert, dass kein Fahrzeug mitgeführt wird.
Was wissen Sie über Alkohol ?
1. Wirkung: Zellgift wirkt auf Nerven und Organe schädlich, reduziert bzw. hebt verkehrliche Fahreignung auf, verändert Verhalten negativ (Verantwortung/Sorgfalt/Agressionen/Reaktionen)
2. Auf- und Abbau: Die Methodik des Alkoholauf- und Alkoholabbaus ist immer die gleiche, aber jeder Mensch ist eben verschieden. Faktoren wie Nahrungsmittel, Körpergewicht, Wassergehalt im Körper, unterschiedliche Abbaugeschwindigkeiten der Leber machen Schätzungen so schwierig Aufbau über Schleimhäute in Magen und Darm, Geschwindigkeit Abbau 1,5 Promille/h
3. Promillegrenzen und rechtliche Konsequenzen:
• 0,0 Fahranfänger
• 0,3 relative Fahruntüchtigkeit >Strafe bei Verkehrsgefährdung
• 0,5 Ordnungswidrigkeit, Fahrverbot, Bußgeld>Strafe bei Verkehrsgefährd.
• 1,1 Absolute FU – Strafe
• 1,6 MPU
Wie haben Sie sich auf die MPU vorbereitet ?
Verkehrspsychologe 7 Einzelstunden
Literatur
Internet
Welche Nachweise haben Sie zur Untermauerung Ihrer Konsum-Strategie?
Dokumentation KT auf DHS-App 6 Monate
Laborbefunde Leberwerte
- 24.02.2017
- Juni 2017
- 17.08.2017
Was haben sie aus entsprechender Vorbereitung gelernt?
- Woher meine Alkoholtoleranz kommt und welche Strategie notwendig ist
- Die Gesundheitsgefahren des Alkoholkonsums
- Das Suchtpotential der Volksdroge Alkohol
- Die extreme Gefährlichkeit und Verantwortungslosigkeit der Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinfluss.
- Die Problematik der nicht motorisierten Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinfluss.
- Die eigene Ahnungslosigkeit
- Die Ahnungslosigkeit der breiten Bevölkerung