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Reaktionstests - was kommt auf einen zu?

Monte

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

habe nach 12 Monaten Abstinenz nun bald die MPU vor mir.
1,9 BAK auf nem Escooter, Ersttäter.

Ich gehe zur PIMA in Mainz.

Jetzt übe ich gerade die diversen Computertests und bin schier am Durchdrehen.
Könnt ihr mir aus Erfahrung sagen, welche dieser Tests mit welchem Schwierigkeitskrad tatsächlich so dran kommen?
Den Verkehrssituationstest z.B. mit nur 1 Sekunde schaffe ich praktisch unmöglich. Auch den 9 Kästchentest mit 8 Sekunden finde ich hammerhart.

Auf was muss man sich denn vor Ort tatsächlich einstellen?

Hat jemand zudem ggf. einen Fragenkatalogs aus dem psych. Gespräch?

Ich danke Euch :)
 
Hallo Monte,

willkommen im Forum.

Erfahrungsgemäß verwenden die MPI institutsbedingt alle die -mehr oder weniger- gleichen Testverfahren. Heißt = die Pima in Mainz, wird einen ähnlichen Reaktionstest anwenden wie die Pima in München oder Stuttgart, was davon aber genau zur Anwendung kommt, kann von uns leider niemand voraussehen.
Wir haben hier in unseren Erfahrungsberichten etliche User die die Tests ganz gut beschrieben haben, da solltest du einfach mal nachlesen (schau am besten da nach, wo die Pima im Threadtitel dabeisteht).

Hier z.B. wird angegeben:
1. Reaktionstest:
Er bestand aus 3 verschiedenen Tests. Zuerst konnte ich jeden Test kurz üben und dann ging es auch schon los. Ich war echt aufgeregt….

A. Kurze Bilder: hier wurden ganz kurz Fotos einer Verkehrssituation eingeblendet. Danach kam eine Auswahl zum Ankreuzen, was man gesehen hatte: Ampel, Verkehrszeichen, Pkw, Fußgänger, Fahrrad/Motorrad etc.
Das fand ich ziemlich schwierig, weil man in der Kürze der Zeit eigentlich nicht wirklich alles erfassen konnte. Was eigentlich fast immer drauf war: Auto, Ampel, Verkehrszeichen. Das genaue Ergebnis hiervon habe ich noch nicht- nur, dass es „ok“ war.
B. Reaktionstest mit Knöpfen/Pedalen: das war auch sehr tricky, aber im Großen und Ganzen kann man das schon hinbekommen. Es gab 5 bunte runde Knöpfe, die auf der ganzen Tastatur verteilt wraen, dann in der Mitte 2 graue viereckige Knöpfe (hell- und dunkelgrau) und zwei Pedalen links und rechts.
Die bunten Knöpfe muss man drücken, wenn auf dem Bildschirm ein Punkt inj der entsprechenden Farbe aufleuchtet, die grauen Tasten muss man bei den Tönen drücken (hoher Ton = hellgraue Taste oben, tiefer Ton = dunkelgraue Taste unten), die Pedalen, wenn links oder rechts am Rand ein Viereck aufleuchtet.
Das wurde immer schneller und irgendwann wußte ich nicht mehr, wo ich zuerst hindrücken soll und habe Fehler gemacht. Wichtig ist hier, dass man sich kurz fängt und so schnell wie möglich wieder auf Kurs kommt. Wenn man rauskommt, darf man nicht verzweifeln, das ist absichtlich so gemacht. Einfach wieder konzentrieren und weitermachen!
C. Symbole: ich hatte eigentlich Schlangenlinien erwartet, die zu einem Ziel führen, aber Gott sei Dank kam ein anderer Test dran, der mir sehr lag. Es gab eine Reihe mit 4 oder 5 Symbolen/Strichzeichnungen, die sich ähnlich sahen. Darunter wurde dann ein Symbol eingeblendet, das entweder einem der oberen exakt entsprach oder keinem. Wenn es oben vorhanden war, musste man den grünen Knopf rechts drücken, wenn es on der oberen Reihe nicht vorkam, dann den roten Knopf links drücken. Das fand ich sehr einfach.
Danach hat die Assistentin meinen Test kurz angeschaut und gesagt, das wäre gut. Dann musste ich wieder im Wartezimmer warten. Mittlerweile sind weitere Kandidaten erschienen, alle sehr blass um die Nase ;-)
Link zum Thread: So war es bei der PIMA München (Drogen)

Im Hinterkopf behalten: falls es wirklich mit dem Reaktionstest schief gehen sollte, ist das immer noch kein Grund für ein neg. Gutachten, denn hier gäbe es noch die Möglichkeit einer Fahrverhaltensbeobachtung.

Hat jemand zudem ggf. einen Fragenkatalogs aus dem psych. Gespräch?
Diese Fragen könnten bei der MPU auf dich zukommen: Fragebogen für eine Alkohol-MPU

Wie hast du dich denn bisher auf die MPU vorbereitet?
 
Vielen Dank!

Werden die Reaktionszeiten nach dem Alter des Prüflings angepasst? Bin 46 und daher sicher schneller als mit 70 aber langsamer als mit 20 :)

Richtig vorbereitet habe ich mich inhaltlich noch wenig. Bin 1 Jahr abstinent, aber habe jetzt noch einen Monat und arbeite mit dem Online Kurs "keine Angst vor der MPU" von der Eifel Akademie. Hatte ein Gespräch mit einer Verkehrspsychologin und auch noch eines vor mir :)
 
Werden die Reaktionszeiten nach dem Alter des Prüflings angepasst?
Nein, diese werden altersunabhängig durchgeführt.
arbeite mit dem Online Kurs "keine Angst vor der MPU" von der Eifel Akademie. Hatte ein Gespräch mit einer Verkehrspsychologin und auch noch eines vor mir
Okay, wenn du darüberhinaus noch Unterstützung brauchst, kannst du dich hier gerne melden... :)
 
Danke :)
Was hat das denn mit der gutachterlichen Frage des Risikos zu tun, ob man wieder unter Alkohol fährt?
Alleine die persönliche Intelligenz und das Alter machen doch schon große Unterschiede bei diesen Reaktionstests, vor allem beim 9-Kästchen-Test.
Naja, man muss nicht alles verstehen, leider ist aus der MPU eine große Geldmachmaschinerie geworden....
Die Verkehrssituationsbilder in einer Sekunde richtig zu erfassen ist ja praktisch unmöglich.....
Naja, man muss es einfach akzeptieren und schlucken, aber das System ist schon seltsam.

Aber zum "wichtigen":

Ich bin seit nem Jahr abstinent und plane wirklich das zu bleiben. Nur, wie soll man das dem VP erklären, wenn er fragt, wie ich sicherstellen kann, dass ich nicht mehr unter Alk fahre? Zu sagen, dass man dem Alk entsagt und begleitend eine Anti-Rückfall-Begleitung durch einen Psych. in Anspruch nimmt, scheint ja nicht zufrieden zu stellen, oder?
Ebenso hadere ich mit der Frage: Warum haben sie dem Alk nicht früher entsagt sondern erst nach dem Vorfall? Naja, ganz ehrlich, der Mensch braucht manchmal einfach erst mal einen Schuss vor den Bug um zu realisieren, was er falsch macht. Aber kann man so antworten? :)
 
Nur, wie soll man das dem VP erklären, wenn er fragt, wie ich sicherstellen kann, dass ich nicht mehr unter Alk fahre? Zu sagen, dass man dem Alk entsagt und begleitend eine Anti-Rückfall-Begleitung durch einen Psych. in Anspruch nimmt, scheint ja nicht zufrieden zu stellen, oder?

Das ist vom Ding ja schonmal nicht schlecht.
Du solltest vielleicht noch sagen (und im Zweifelsfall auch machen) das du dir im Falle eines Rückfalls Professionelle Hilfe suchst (Entgiftung etc.)
Auch eine Bezugsperson zu haben der dich im Zweifelsfall unvoreingenommen unterstützt wäre nicht schlecht. Kannst ja auch mal ,,Ausrutscher Vertrag" googlen und sowas abschliessen. Auf jedenfall einen Rückfall theoretisch ausschließen, aber im Zweifelsfall was in der Hinterhand haben...

Ebenso hadere ich mit der Frage: Warum haben sie dem Alk nicht früher entsagt sondern erst nach dem Vorfall? Naja, ganz ehrlich, der Mensch braucht manchmal einfach erst mal einen Schuss vor den Bug um zu realisieren, was er falsch macht. Aber kann man so antworten? :)

Vielleicht auch so etwas sagen, das du auch erst einmal ein Bewusstsein und eine Einsicht für deine Abhängigkeit/Missbräuchliches Verhalten entwickeln musstest.
Das geht den allermeisten so und kommt denke ich auch am glaubwürdigsten rüber...
 
Was hat das denn mit der gutachterlichen Frage des Risikos zu tun, ob man wieder unter Alkohol fährt?

Es geht darum zu klären, ob du durch deinen Alkoholmißbrauch in der Vergangenheit bereits Gehirnschäden davongetragen hast. Typische Folgen sind eine eingeschränkte Wahrnehmung und verzögerte Reaktionszeiten.

Aus vielen Erfahrungsberichten (auch aus einem nicht mehr vorhandenem Forum mit der MPU-Problematik) wird aber deutlich, dass der Reaktionstest auch von älteren Personen ohne Computererfahrung problemlos bewältigt wird. Probleme dabei sind die absolute Ausnahme, auch wenn sie natürlich vorkommen.

Aus den wenigen Problemen mit den Reaktionstests geht zudem hervor, dass der zumeist wiederholt werden darf. Wenn das Gutachten nur wegen des Reaktionstests negativ ausfällt wird in der Regel der Führerscheinstelle vorgeschlagen, den durch eine Fahrverhaltesbeobachtung auszugleichen. Dies wird von der Führerscheinstelle meist auch akzeptiert.

Bei der Fahrveraltensbeobachtung fährst du ungefähr eine Stunde mit einem Fahrschullehrer und einem Gutachter eine Strecke mit vorgegebenen Alltagssituationen ab. Du kannst im Vorfeld mit dem Fahrlehrer und dem Fahrzeug üben. Das ist dann sehr praxisnah. Fahrverhaltensbeobachtungsfahrten bieten nicht alle Fahrschulen an, es kann also sein dass du die Fahrt in einer Nachbargemeinde machen musst.
 
PS: wie würdet ihr auf die Frage antworten, ob und wann man bereits vorher unentdeckt alkoholisiert am Verkehr teilgenommen habt?
Mit dem Auto ist mir das tatsächlich nie vorher passiert, aber mit dem Rad und Scooter schon mehrfach.
Kommt das aufrichtig, oder doch eher als Indiz dafür, dass man es nicht lernt?
 
Bist du denn wirklich nie auch nicht nach ,,nur" einem oder zwei halben Liter Bier
Auto gefahren? Oder mal nach nem durchzechten Wochenende auf nem Montag morgen ? Alkoholisiert Auto fahren bedeutet ja nicht gleich Volltrunken. Damit ist jede fahrt im alkoholisierten Zustand gemeint.
Um 1.9 Promille zu erreichen, braucht es ,,Übung" in Form von regelmäßigem Alkoholkonsum. Und da wäre es aus Sicht des GU womöglich unglaubwürdig, wenn du sagst, das du wirklich jede Autofahrt in deinem Leben 0.0 Promille hattest...
Die Fahrten auch mit dem Scooter ruhig zugeben. Ehrlich und einsichtig sein.
Hast ja jetzt an deinem Konsumverhalten gearbeitet und auch eingesehen das das Riskant war.
 
Aufgrund eines Todesfalls in der Familie durch Alk am Steuer habe ich mich wirklich noch NIE alkoholisiert ans Steuer gesetzt.
Weder im Auto noch auf dem Motorrad.
Fahrrad, klar, schon mehrfach und mit den scootern auch sicher schon 10x.
 
Okay. Ich denke, wenn du das so sagst und rüberbringst, wird dir das auch geglaubt. Wichtig aber das mit dem Fahrrad / E-Scootern ruhig gestehen. Da wird dir kein Strick daraus gedreht.
Ich glaub dir das auch direkt, wünschte ich hätte ähnliche Prinzipien gehabt ...
 
Ich bin seit nem Jahr abstinent und plane wirklich das zu bleiben. Nur, wie soll man das dem VP erklären, wenn er fragt, wie ich sicherstellen kann, dass ich nicht mehr unter Alk fahre? Zu sagen, dass man dem Alk entsagt und begleitend eine Anti-Rückfall-Begleitung durch einen Psych. in Anspruch nimmt, scheint ja nicht zufrieden zu stellen, oder?
Das ist im Prinzip schon mehr als nötig, du solltest 6 Monate AB-Nachweise liefern und eine gute Vermeidungsstrategie. Da kann ein Psych vorkommen, sollte dann aber die Eskalationsstufe sein.

Das "beste Argument" (bitte versteh das nicht als Euphorie angesichts des schlimmen Hintergrundes) ist:
Todesfalls in der Familie durch Alk am Steuer

Ohne dir nahe treten zu wollen, vor dem Hintergrund ist im Gegenteil eine Trinkerlaufbahn schwer erklärbar, die darin mündet, dass du mit 1,9 auf dem Scooter fährst, ich denke also, wenn du das Thema gut aufarbeitest und in deine Strategie und Vorbereitung einbindest, dann hast du doch eine sehr klare Argumentation - man darf nie vergessen, dass ja niemand gezwungen ist zu trinken...
 
Ohne dir nahe treten zu wollen, vor dem Hintergrund ist im Gegenteil eine Trinkerlaufbahn schwer erklärbar, die darin mündet, dass du mit 1,9 auf dem Scooter fährst,
Danke, wie darf ich das verstehen "vor dem Hintergrund nur schwer erklärbar..." Meinst Du damit, dass mir der GU das nicht glaubt?
Tatsächlich habe ich immer gern getrunken, ungesund wurde es aber erst 2020 in der Coronapandemie, da ich in der Pflegebranche tätig bin und mit den Entwicklungen i.V.m. mit 24/7 arbeiten 70h/Woche und gesellschaftlichem Lockdown nicht gut fertig wurde und daher angefangen habe, erheblich mehr und öfter zu trinken. Dann wurde ich Mitte 2021 krank und hatte diverse Horrordiagnosen, die sich alle zum Glück am Ende nicht bewahrheiteten, mich aber viele Monate kirre gemacht haben. Das habe ich alleine in mich reingefressen und falsch kompensiert. Das Ergebnis hatte ich Ende 2021 dann mit diesem Mist.

Ich habe die 1-Jahr Abstinenz begonnen, noch bevor ich von der MPU wusste, denn beim Blasen waren es noch unter 1,6, erst die BAK hatte dann 1,9. Da hatte ich das Programm aber schon gestartet. Ebenso bin ich 2 Tage nach dem Vorfall direkt in Behandlung zu einem Psychotherapeuten/Verkehrsmediziner/Suchttherapeuten gegangen, noch lange bevor ich irgendwas von der StA hörte; das startete ich praktisch direkt nach dem Vorfall.
 
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Danke, wie darf ich das verstehen "vor dem Hintergrund nur schwer erklärbar..."
Es ging mir darum, wenn du den alkoholbedingten Unfall als Hauptargument anführst, dann könnte man gemein fragen, warum du nicht schon früher dich gebremst hast.
Jetzt hast du einen weiteren Teil zur Geschichte erklärt, auch das ist verständlich und nachvollziehbar.
Es geht ja darum, dass du dem GA eine klare Geschichte erzählen kannst, aus der du eine solide Zukunftsstrategie ableiten kannst.

In deinem Fall:
Früher wegen des Unfalls klares Trennvermögen.
Dann Corona, und das war ja bei dir nicht nur die übliche Homeoffice-Geschichte, sondern eine ganz krasse Situation als Pflegemitarbeiter.

Darauf kannst du gut aufbauen.

Hat dir das etwas Klarheit gebracht?
 
Hallo zusammen.

MPU ist 1a verlaufen um nicht zu sagen, ziemlich locker. Am stressigsten sind m.E. sogar die Computertests, denn die sind härter als in den Übungsprogrammen, v.a. der Figurvergleichstest hat deutlich komplexere Figuren zum schnellen vergleich als die, die man übt. Hier war das Stresslevel hoch.

Das Psychologengespräch kann man mit dem hier angebotenen Fragebogen und den richtigen Antworten darauf praktisch im Selbstlauf locker bestehen. Wichtig ist ein Abstinenzprogramm wenn man mehr als 1,6 Promille hatte und ne Bestätigung über ne verkehrspsychologische Schulung/Therapie an deren Ende man zu der Erkenntnis gelangt ist, nie mehr trinken zu wollen. Der Medizincheck ist m.E. sogar eher ein Witz, den kann man praktisch nicht verpatzen, wenn man nen Monat vorher auf Alk. verzichtet (Leberwerte) und nicht zu blöd ist, 2 Meter bei geschlossenen Augen geradeaus zu laufen ;-)

Fazit: Die Horrormeldungen über 50% Durchfallquote kann man relativieren, denn das betrifft offenbar nur Leute, die entweder null vorbereitet einfach mal hingehen und es zu locker nehmen, oder wenn man extrem nervös ist und bei den Computertests oder im Gespräch die Nerven bzw. den Faden verliert.
 
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Hallo Monte, freut mich zu hören und ich drücke die Daumen dass das Gutachten entsprechend ausfällt. Bin noch mitten in meiner Vorbereitung :)
Schön mal zu hören dass eine MPU auch mal "locker" gesehen werden kann, das nimmt mir etwas die "Angst" davor, obwohl ich das Thema natürlich sehr ernst nehme.
 
Herzlichen Glückwunsch schonmal! Darf ich fragen wie alt du bist und mit welcher Strategie du da rein bist heute? So wie ich das rauslese mit kompletter Abstinenz? Und willkommen im Club des Wartens auf das Gutachten, laufe locker jeden Tag 3 mal zum Briefkasten :D
 
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