Rehaberichte

Ben321

Benutzer
In meiner zweiten LZT habe ich aber auch wegen Medikamentenmißbrauch und Alkohol therapiert. Deswegen konnte ich auch umschulen. Ich denke wenn er diesen Bericht liest wird er sich auch noch zusätzlich auf die Medikamente konzentrieren, oder? Dann hätte ich doch rein theoretisch gleich von mir aus, Medikamente bzw. Drogen und Alkoholabstinze machen müssen? Ich muss wegen Alkohol MPU machen und damit habe ich jetzt über 15 Monate nur Alkohol Haaranalyse absolviert.

Was meint Ihr?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
wird er sich auch noch zusätzlich auf die Medikamente konzentrieren, oder?

Nein. Bei der dritten Therapie wurde das Thema Medikamentenmißbrauch angesprochen und deine Ärzte haben kein aktuelles Problem oder eine aktuelle Sucht gesehen. Damit spielt es keine Rolle.

Weder die Führerscheinstelle noch die Gutachter bei der MPU picken Rosinen um dir den Führerscheinerwerb zu erschweren. Die gehen ihrer Arbeit nach und du bist nur ein ganz normaler Durchschnittsfall.

Viel wichtiger ist dich auf deine Alkoholproblematik zu konzentrieren. Die 15 Monate Abstinenznachweise sind nur die Eintrittskarte zu einer erfolgreichen MPU.

Hast du zum Beispiel die drei empfohlenen Maßnahmen ganz oder zumindest teilweise erfüllt? Das wird wie bereits geschrieben den Gutachter viel mehr interessieren.
 

Ben321

Benutzer
Hallo MrMurphy,

erstmal vielen Dank für deine Nachricht. Ja das habe ich. Nach meiner Reha habe ich über 7 Monate eine ambulante Nachsorge Therapie über die Caritas absolviert. Über mein Hausarzt haben wir zur psychischen Stabilisierung ein AD ( Fluoxetin) angesetzt. Außerdem weiß mein Hausarzt die komplette Geschichte ergo das ich Suchtkrank bin. Ich wollte komplett weg von der Pflege und als Verwalter im einer WEG wollte ich such erstmal Abstand genommen. Wie das Schicksal wollte arbeite ich jetzt über ein großen Rehaträger in einem Projekt, als Projekoordinator in Verbindung mit dem Jobcenter, in dem es darum geht SGB2 Empfänger mit einer psychischen oder Suchterkrankung wieder eine Teilhabe in unsere Gesellschaft zu ermöglichen. Ich gehe in dieser Arbeit komplett auf und liebe Sie! Ihr könnt euch denken warum. Ich bin hochgradig engagiert und verständnisvoll. Ich habe mich so in diesen Job reingekniet und bin darin aufgegangen, das ich es noch nicht geschafft habe eine geeignete Selbsthilfegruppe zu finden. Ich bin komplett stabil und kann auch genau benennen warum. Außerdem habe ich eine Notfallbremse vorbereitet für den Worstcase. Und noch vieles mehr.
Kann das aber trotzdem zu einen K.O. führen. Selbst wenn ich mir jetzt noch eine ( etwas verspätet) suche?

Liebe Grüße und danke nochmal
 

Ben321

Benutzer
Noch eine Frage:

kann man den Chatverlauf oder Teile davon auch wieder löschen bzw. Rückgängig machen?

Würde z.B. den Bericht gerne wieder entfernen.
Geht das irgendwann?
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Selbst wenn ich mir jetzt noch eine ( etwas verspätet) suche?

Das entscheidende ist, das du dir nach der Therapie überhaupt weiter Hilfe gesucht beziehungsweise angenommen hast. Bei einer Suchtproblematik ist entscheidend sich überhaupt externe Hilfe zu suchen. Die Rückfallquote ist am größten, wenn man die alleine ohne Fremdhilfe in den Griff bekommen möchte. Die Nachhilfe und der Hausarzt sind schon sehr hilfreich und werden bei einer MPU hoch bewertet. Mit dem Hausarzt wirst du wohl auch weiterhin in Kontakt bleiben.

Für mich ist es eine vielversprechende Vorgehensweise, wenn du, nachdem die fachliche professionelle Hilfe immer weniger wird, dich einer Selbsthilfegruppe anschließt. Absichtserklärungen werden bei einer MPU zwar nicht gerne gesehen, aber in deinem Fall steht dahinter bereits ein langer nachvollziehbarer Weg. Du hast bereits mehr sinnvolles unternommen als viele Andere in deiner Lage. Deshalb sehe in der (noch) fehlenden Beteiligung an einer Selbsthilfegruppe keinen Nachteil, dafür steht zuviel positives dagegen.

kann man den Chatverlauf oder Teile davon auch wieder löschen bzw. Rückgängig machen?

Nein, das kann nur ein Admin. Allerdings hätte ich auch eine Löschung vorgeschlagen, da am Schluss noch die Klarnamen von zwei Drittpersonen stehen, die auch anonymisiert werden sollten. Falls kein Admin deinen Löschwunsch liest musst du halt einen raussuchen und ihm eine Nachricht zukommen lassen.
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Die Klarnamen sind mir auch schon aufgefallen.
Soll ich den Rehabericht jetzt löschen?

Ist jetzt gelöscht...
:cool0030:
 
Zuletzt bearbeitet:

Ben321

Benutzer
Vielen vielen Dank MrMurphy!

Das gibt mir Hoffnung! Ich werde dich bzw. euch auf den laufenden halten.

Auch Dank an Admin für die Löschung.

Ich wünsche euch erstmal einen schönen Abend!

Freundliche Grüße
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Ich denke, dass du positiv auf dich, deine Entwicklung und die kommende MPU blicken kannst !

Willst du den Bericht direkt einreichen oder erst auf Nachfrage ?:smiley138:
 

Ben321

Benutzer
Hallo MrMurphy,

ich habe nochmal eine Frage: ich bin insgesamt 3 x im Verkehr aufgefallen, siehe oben Fragebogen. Hauptsächlich ging es ja um Alkohol, es war aber beim ersten mal geringe Mebge Aphetamin und beim 2ten mal ganz geringe Mengen Tilidin angezeigt. Könnte rein theoretisch der Gutachter, nach Einsicht in die Akte die Führerscheinstelle nochmals kontaktieren un um eine andere genaue Fragestellung bitten- Stichwort Verdacht auf Mischkonsum bzw. Polytox???

Konsumiere keine Drogen bzw. Tilidin!!!

Liebe Grüße
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Könnte rein theoretisch der Gutachter, nach Einsicht in die Akte die Führerscheinstelle nochmals kontaktieren un um eine andere genaue Fragestellung bitten- Stichwort Verdacht auf Mischkonsum bzw. Polytox???

Aus meinem Wissen und meiner Erfahrung: Ein klares eindeutiges Nein.

Wie bereits geschrieben arbeiten das Institut / die Gutachter und die Führerscheinstelle nicht zusammen um dir das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Bei dem Gutachten geht es nur und ausschließlich um die Fragestellung der Führerscheinstelle. Zwischen der Führerscheinstelle und den Gutachtern gibt es dabei keinen Kontakt, außer das die Führerscheinstelle die notwendigen Akten an das Institut schickt, die sie nach der Untersuchung ohne weitere Informationen zurückerhält.

Falls der Gutachter den Verdacht haben sollte (prüfen darf er das ja nicht) das es bei dir weitere Probleme geben könnte, die eine Verkehrsteilnahme als Kfz-Führer ausschließen könnten (ganz viel Konjunktiv), darf er dies höchstens in das Gutachten schreiben. Ob du das dann abgibst entscheidest du selbst. Damit hat die Fragestellung der Führerscheinstelle nichts zu tun.

Da bei dir die Medikamenten-Vorfälle vor der letzten Langzeittherapie waren und sie zwar im Abschlußbericht erwähnt werden, aber nicht als aktuelles Problem aufgeführt sind, werden die aber überhaupt keine Rolle spielen.

Auf eine entsprechende Frage kannst du einfach wahrheitsgemäß antworten, das du in der Vergangenheit zeitweise ein entsprechendes Problem hattest, das du aber lösen konntest.
 

Ben321

Benutzer
Vielen Dank MrMurphy,

für diese wirklich gut aufgelistete und einleuchtende Darlegung!!!

Wieder ein Puzzleteil mehr....und langsam ergibt das auch ein Gesicht das Ganze!

Top!

Liebe Grüße
 

Ben321

Benutzer
Hallo MrMurphy,

bei mir im Kopf raddert es wieder ohne Ende. Kannst du mir nochmal deine Meinung zu diesem Sachverhalt erklären?

Heute ist der Bericht meiner zweiten LZT postalisch erschienen. Da steht bei meinen Diagnosen Opiatabhängikeit, Alkoholabhängigkeit und Benzo/ Cannabismissbrauch. In dem aktuellsten Bericht also den letzten steht drin, dass ich auch nochmal 9 Monate Tilidin konsumiert habe. Das war 2021. Ich hatte also Tilidin und Alkohol konsumiert. Bei der Blutentnahme wurde aber nur der Alkoholgehalt gemessen weswegen die Fragestellung von der FSS nur auf Alkohol bezogen ist.

Meine Frage ist: wird nicht der GA denken, hm Moment mal, Herr x hat doch auch Tilidin konsumiert und in seinem zweiten LZT- Bericht steht er hat eine Opiatabhängikeit, nee da müssen wir nochmal komplett alles machen ( vereinfacht gesagt). Diese Rehaberichte machen mich richtig fertig. Das letzte mal war der Konsum von Tilidin 2021 Dezember. Mein Hauptproblem ist und bleibt Alkohol. Der Missbrauch von Opiaten hat sich immer ergeben.
Alkohol hatte ich mir immer wieder beschafft usw.

MrMurphy gibt es Hoffnung? Ich weiss, du hast schon einiges darauf geschrieben. Ich weiss einfach nur nicht, wie ich auf das alles was im Rehabericht steht, adäquat Antworten soll.

Was denkst du?
 

Ben321

Benutzer
Vielleicht sollte ich meine LZT komplett verschweigen. Zu viel Altes kommt an die Oberfläche. Ich seh da kein anderen Sinn
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Du machst dir zu viele negative Gedanken.

Die Gutachter dürfen weder die Fragestellung selbst erweitern noch die Führerscheinstelle um eine zusätzliche Fragestellung bitten oder gar eine zusätzliche Fragestellung fordern.

Die Gutachter sind Ärzte und unterliegen somit dem Arzt- beziehungsweise dem Patientengeheimnis. Deshalb erfährt die Führerscheinstelle ohne deine Zustimmung nicht mal, ob eine MPU überhaupt stattgefunden hat.

Die dürfen, wie jeder andere Arzt auch, die Führerscheinstelle nur informieren, wenn sie ein aktuelles Problem sehen, durch das eine Gefährdung entstehen kann. Wenn zum Beispiel bei der MPU eine Blut- oder Urin- oder eine Haarprobe genommen wird in der Drogen nachgewiesen werden. Das wäre ein konkreter Hinweis ein auf mögliches Drogenproblem. Ein Hinweis - kein Nachweis.

Eine Information aus einem Therapiebericht reicht nicht aus, zumal wenn es keinen Hinweis gibt, dass du ein dort aufgeführtes Drogenproblem ignorierst oder leugnest.

Nach dem, was du hier geschrieben hast, sehe ich keinen Anhaltspunkt, warum der Gutachter dein Drogenproblem aus dem Therapiebericht thematisieren oder in das Gutachten aufnehmen sollte und darf.

Vielleicht sollte ich meine LZT komplett verschweigen.

Das kannst du machen. Die Erfahrung und Untersuchungen zeigt aber, das Betroffene mit deinem Problem in der Vergangenheit meist noch andere Probleme hatten. Wenn Betroffene von sich aus darauf hinweisen (in deinem Fall durch durch Therapiebericht) wird das in der Regel sehr positiv bewertet, da der sehr viel Überwindung kostet.

Der Therapiebericht zeigt, dass du dir fremde Hilfe suchst und annimmst und das du aktiv deine Probleme angehst. Zwei ganz wichtige Punkte in der MPU.
 
Zuletzt bearbeitet:

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Noch ein Nachtrag:

Dazu mal eine Info aus den aktuellen Beurteilungskriterien (BUK) 4. Auflage. Hypothe 0, Kriterium 0.2 N:

2. Der Klient berichtet gegebenenfalls von sich aus auch von belastenden Sachverhalten (z. B. i der Akte nicht erfasstes Problemverhalten, Schwierigekeiten am Arbeitsplatz).

3. Der Klient äußert sich auch zu Themen, die er selbst als emotional belastend erlebt.

Das sind Punkte, die der Gutachter positiv bewerten soll und dies entsprechend auch tut.
 

Ben321

Benutzer
Vielen Dank MrMurphy!!!

Die Informationen sind Gold!!!

Ja ich weiss. Ich habe nicht wirklich ein Eindruck wie genau das alles abläuft. Wie denn auch!? Man liest halt immer soviel Negatives, so nach dem Motto beim ersten Mal besteht man grundsätzlich sowieso nicht usw. In mir entsteht dann oft der Eindruck es ist ,,beliebig" wie dann letztendlich entschieden wird.

Du glaubst garnicht wie dankbar ich bin, das es dieses Forum gibt und solche engagierte Menschen wie du es bist.
 
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