TF 1,87‰ mit Unfall und Fahrerflucht

Mmr

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
Meine TF ist schon einige Monate her (Mitte Januar ‘23). Aktuell befinde ich mich noch in der Aufarbeitung.
Hierzu arbeite ich zusätzlich mit einem VP zusammen. Ansonsten lese ich sehr viel im Inet.
Ich stolpere immer häufiger über die neuen buk, die jetzt angewandt werden, und werde einfach nicht schlau daraus.
Verstehe ich das richtig, dass die A-Hypothesen (A1,A2, A3...) in der Form nicht mehr existieren? Zu dem: stimmt es, dass, je nach Einstufung, die zuvor 12 Monate Abstinenz auf 15 Monate angehoben wurden?
Genre würde ich mich in einem weiteren Post nochmal vorstellen und würde mich freuen wenn ich von eurer Seite aus zusätzliche Hilfe bei meiner Ausarbeitung bekomme.
Vielen Dank jetzt schonmal. Lg.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Verstehe ich das richtig, dass die A-Hypothesen (A1,A2, A3...) in der Form nicht mehr existieren? Zu dem: stimmt es, dass, je nach Einstufung, die zuvor 12 Monate Abstinenz auf 15 Monate angehoben wurden?

Die Information ist falsch. Vom Grundsatz her ist vieles gleich geblieben. Es wurden nur viele Angaben, die bisher allgemein gehalten waren, konkretisiert. Wie die Gutachter in der Praxis vorgehen wird sich wohl erst im Laufe den nächsten Monate herausstellen.

Zu dem: stimmt es, dass, je nach Einstufung, die zuvor 12 Monate Abstinenz auf 15 Monate angehoben wurden?

Jein. Die Anforderung gab es bereits in den alten BUK, die waren aber nicht konkret vorgegeben. So hat sich eingebürgert, dass die Formulierung "länger als 1 Jahr" meist als 1 Jahr betrachtet wurde. Deshalb wurde das mit den 15 Monaten konkretisiert.
 

Mmr

Neuer Benutzer
Hallo MrMurphy,
vielen Dank für die schnelle Antwort.

Hallo nochmal an alle,

entschuldigt bitte die unkonventionelle Art in ein Forum einzutreten und erst Fragen stellen und danach sich erst vorzustellen.
Anbei der erste Fragebogen.

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 188
Gewicht: 90
Alter: 34

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 15.01.2023
BAK: 1,87pr
Trinkbeginn: 14.01.2023 - 18 Uhr
Trinkende: 15.01.2023 - ca 00:30
Uhrzeit der Blutabnahme: 00:30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: vor 1/2 Jahr
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 15 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Aktuell 4 Punkte - 2 davon befinden sich in der Überliegefrist und verfallen zum Dezember diesen Jahres.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): noch keine Ahnung

Bundesland: RLP


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 15.01.2023

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: k.A.
Welche Stelle (MPI): k.A.
Schon bezahlt?: k.A.
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: k.A.
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: k.A.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten

Am 14.01. war ich zum Grillen bei einem ehemaligen Arbeitskollegen eingeladen. Bei diesem Treffen war noch ein weiterer Arbeitskollege anwesend. Grund dafür war, dass der Einlader die Abteilung gewechselt hat und wir soweit ein sehr gutes Verhältnis hatten.
Der Kollege wohnt ca 35km von meinem Wohnort entfernt. Von daher bin ich mit dem Auto hingefahren mit dem Vorhaben am späteren Abend auch wieder nach Hause zu fahren. Um 18 Uhr war ich dann bei ihm. Zu beginn habe ich in der ersten Stunde zwei Bier mit 0,33L getrunken. Diese hatte ich von einem Sixpack, welchen ich mitgebracht hatte.
Ich habe dann ab 19 Uhr ein weiteres Bier getrunken (0,5L). Da die Stimmung entspannter wurde entschied ich mich, das Auto stehen zu lassen und später mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Gegen 00:30 war ich dann stark betrunken. Bis dahin hatte ich seit Beginn 2 x 0,33L, 6-7 x 0,5L Bier und ca. 120 - 150ML Wodka in einem Mischgetränk getrunken. Die getrunkene Menge hatte mir absolut nicht bekommen, woraufhin ich mich ausgiebig übergeben habe.
Danach wollte ich nur noch nach Hause. Ich gab den Kollegen an, dass ich mir ein Taxi rufe und nach Hause fahre. Leider bin ich in dieses nie eingestiegen und hab mich hinter das Steuer gesetzt.
Irgendwo auf der Autobahn bin ich mit dem Auto gegen eine Leitplanke gefahren. Aufgrund des Zusammenstoßes hatte das Auto einen optischen Schaden. Zu diesem Schaden fuhr ich wegen meines Zustandes 40km/h und sehr auffällig (Schlangenlinien) auf der Autobahn. Andere Verkehrsteilnehmer haben mich aufgrund der Auffälligkeiten bei der Polizei gemeldet. Diese haben mich dann um ca. 01:50Uhr auf meiner Irrfahrt angehalten.
Seit diesem Vorfall habe ich sehr viel überdenken müssen, da dieses Ereignis mir sehr viel geschadet hat. Für die Aufarbeitung setze ich mich einmal im Monat mit einem VP zusammen. Da ich weiß, dass ich bei dieser Aktion mit einem blauen Auge davon gekommen bin, möchte ich unabhängig von meiner Einstufung Abstinent leben. Ich weiß, dass viel schlimmeres hätte passieren können. Mitmenschen und auch Ich sind unversehrt, dabei hatte die ganze Aktion immens Potenzial für mehr.
Im nächsten Monat gebe ich schon meine zweite HA ab. Jetzt bin ich aber doch etwas verwirrt wegen der 15 Monate.

Was ich noch gerne wüsste: wird außer der Führerscheinakte der FSSt noch weitere Unterlagen zur Begutachtung verwendet? Ich habe vor einigen Tagen Einsicht in die Akte genommen. Da war aber nichts drin, was ich nicht schon gewusst habe. Eigentlich hatte ich noch mit einem Polizeibericht gerechnet. Kommt dieser noch nachträglich oder spielt dieser gar keine Rolle?
 

barns13

Erfahrener Benutzer
Hallo. Also wo ich in meine Akte bei der Führerscheinstelle geschaut habe war kein Polizeibericht.
 

Mmr

Neuer Benutzer
Hallo barns13,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich denke jetzt eher weniger, dass ich in diesem Bericht eine böse Überraschung erlebe. Ich hatte kurz nach der Tat öfter Kontakt mit der Polizei. Diese hatten mir bestätigt, dass ich kooperativ und nicht ausfallend war.
Ich hatte das aber so verstanden, dass bei der MPU der PolizeiBericht Bestandteil der FührerscheinAkte ist. Aus dem Grund frage ich mich, ob die Akte jetzt schon aktuell ist, oder erst beim Übersenden an die Begutachtungsstelle aktualisiert wird.
 

Fragender

Stamm-User
Ich hatte das aber so verstanden, dass bei der MPU der PolizeiBericht Bestandteil der FührerscheinAkte ist. Aus dem Grund frage ich mich, ob die Akte jetzt schon aktuell ist, oder erst beim Übersenden an die Begutachtungsstelle aktualisiert wird.
Hallo Mmr,

bei mir war es so, dass nach Beantragung des Führerscheins die Akte erst aktualisiert wurde. Ich würde bei der Aufforderung zur MPU Akteneinsicht nehmen. So kannst Du dir sicher sein, dass alle relevanten Vorfälle enthalten sind.
 

Mmr

Neuer Benutzer
Hallo Fragender,
vielen Dank für die Antwort. Das werde ich dann so machen. LG
Die Fragestellung für den GA bekomme ich ja erst mit der Aufforderung zur MPU mit, richtig?
Wie wahrscheinlich ist eine zweite Fragestellung, neben der Alkoholfrage, bezüglich der Fahrerflucht?
Und werden meine Punkte in irgendeiner Form Bestandteil der MPU sein?
 

Fragender

Stamm-User
Zur Fahrerflucht kann ich nichts sagen, steht denn im Polizeibericht etwas von Fahrerflucht ?

Deine Sperrfrist mit 15 Monaten finde ich schon etwas höher, durch Deinen Unfall mit der Leitplanke bist Du im
§315c. Inwieweit die Fahrerflucht sich auf die MPU auswirkt kann ich dir so nicht sagen.

Bei mir haben die Punkte keinen Einfluss auf die MPU gehabt.
 

Mmr

Neuer Benutzer
PolizeiBericht habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Jedoch bin ich im Strafbefehl zu gleichen Teilen wegen der Trunkenheitsfahrt und der Fahrerflucht verurteilt werden. Gehe mal davon aus, dass sich daraus auch die hohe Sperrfrist zusammen setzt.
 

Fragender

Stamm-User
Du wirst deinen Neuantrag zur FE 6 Monate vor Ablauf der Sperrfrist stellen, daraufhin wirst Du zu einem Vorgespräch eingeladen. Dort wird Dir dann mitgeteilt, zu welcher Fragestellung es kommt.

Die verkehrsrechtliche Fragestellung kommt bei erheblichen oder widerholten Verstößen gegen verkehrsrechtlichen Bestimmungen. Das sehe ich erstmal nicht.

Mein Tipp wäre, bereite dich auf beide Vergehen vor und nimm sie beide in Deine Aufarbeitung auf. Es ist immer besser etwas zu viel als zu wenig vorbereitet zu sein. Schaden tut es nicht.

Letztendlich sind es nur die Kosten, die dabei ärgerlich wären.
 

Mmr

Neuer Benutzer
Ok, dann werde ich die berücksichtigen.
Da aber einen Ansatz zu finden, finde ich nicht einfach. Ein Großteil war ja meinem Zustand geschuldet, was ich so halt auch nicht schildern kann.
 

Fragender

Stamm-User
Du hast ja noch etwas Zeit.

Ich würde dir empfehlen mal mit dem Fragebogen zu beginnen:

Fragebogen Alk.

Im Laufe deiner Aufarbeitung wirst Du sehr vieles über dich erfahren. Alles was jetzt noch ein schwarzes Nichts ist, wirst Du mit Erfahrung füllen. Dem Willen einer wirklichen Aufarbeitung voraus gesetzt, wird die MPU ein Selbstläufer. Jetzt ist es wichtig abstinent zu leben und sich langsam mit seinen inneren und äußeren Motiven zu beschäftigen.

Vor einem Jahr war mir noch nicht einmal bewusst, dass es eine Promillegrenze für Fahrräder gibt :smiley1659:
 

Mmr

Neuer Benutzer
Danke nochmals, Du hast mir bis jetzt sehr viel weitergeholfen.

Für den Fragebogen werde ich mir etwas Zeit nehmen und auch mal hier reinstellen.
Ich bin tatsächlich daran interessiert, alles ehrlich und kritisch aufzuarbeiten. Aus aktueller Sicht, ich bezweifle dass sich diese ändern wird, will ich mein Leben so weiterleben wie das letzte halbe Jahr (obwohl die ersten 4 - 6 Wochen nach dem Vorfall aufgrund Schuldgefühlen und Gewissensbissen eine einzige Depression waren).
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Die Fragestellung für den GA bekomme ich ja erst mit der Aufforderung zur MPU mit, richtig?
Wie wahrscheinlich ist eine zweite Fragestellung, neben der Alkoholfrage, bezüglich der Fahrerflucht?
Mehr als unwahrscheinlich, es wird bei einer Alkoholfragestellung bleiben.
Wenn du nicht betrunken gewesen wärst, wäre die Unfallflucht sicher nicht passiert, von daher ist das zentrale Thema dein Alk.konsum...
 

Mmr

Neuer Benutzer
Da das die erste Fahrerflucht gewesen ist, und die Aussage von Nancy sehr souverän rüberkommt, hab ich diesbezüglich eine Sorge weniger.

Ein Fehler ist mir in meinem Fragebogen im #3 Beitrag aufgefallen:
Die Blutentnahme fand nicht zeitgleich mit dem Trinkende statt, sondern um 03:20 Uhr. Dies nochmal zur Richtigstellung.
 

Mmr

Neuer Benutzer
Hallo miteinander,

ich arbeite gerade an dem Fragebogen und werde diesen zeitnah veröffentlichen.

Die kommenden Tage gebe ich meine dritte Haarprobe ab. Sollten keine bösen Überraschungen auftreten, wird diese auch negativ auffallen. Dann werde ich in zwei Wochen meinen Erste Hilfe Kurs und einen Sehtest machen. Mein Zeil ist es, den Führerschein im Dezember zu beantragen Um dann im März/ April zur MPU zu gehen.
Bezüglich der Haarprobe habe ich etwas Sorgen, da ich in den letzten drei Monaten 5 örtliche Betäubungen bekommen habe. 4 am selben Tag zur Entfernung von Muttermalen und 1 später bei einem Urologischen Eingriff. Auf die Frage ob diese Betäubungen Alkoholhaltig sind, wussten die Ärtze das nicht wirklich, kam zumindest so rüber. Wichtiger war für die zu wissen warum ich wissen will. Im Netz finde ich hierzu auch nichts, was mir Gewissheit bringen würde. Habt ihr hierzu Erfahrungen oder Kenntnisse? Ich meine im Notfall kann ich mir diese Eingriffe ja immer noch attestieren lassen.
 

Mmr

Neuer Benutzer
Tathergang



1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)




Am 14.01. war ich bei einem ehemaligen Arbeitskollegen, dieser wohnt ca. 35 km von meinem Wohnort entfernt, mit einem weiteren Arbeitskollegen.

Aufgefallen bin ich auf der Autobahn gegen 02 Uhr. Ich wurde aufgrund eines Schadens am Auto, den ich durch einen Aufprall einer Leitplanke verursacht habe, und meiner auffälligen Fahrweise. Andere Verkehrsteilnehmer haben mich bei der Polizei gemeldet, die mich dann aufgefunden haben. Blutalkoholkonzentration lag um 03:50 Uhr bei 1,87 pr.



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)




Trinkbeginn war gegen 18 Uhr.

Es wurde insgesamt 2 x 0,33l Bier, 7 x 0,5l Bier und ca 120ml Vodka in einem Mischgetränkt getrunken.



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?



Insgesamt wollte ich die 35 km nach Hause fahren. Der Aufprall mit der Leitplanke war ca nach 5 km. Danach wurde ich nach ungefähr weiteren 15 km auf meiner Irrfahrt (hatte die Orientierung verloren und mich mehrmals verfahren) angehalten.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)




Nein, beim Fahren war mir bewusst, dass ich gerade gegen das Gesetz verstoße und absolut Fahruntüchtig bin. Dies hat sich auch in meiner Fahrweise widergespiegelt.



5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?



Ursprünglich hatte ich vor nur drei Bier zu trinken und auch wieder mit dem Auto nach Hause zu fahren. Als der Pegel merklich stieg, hatte ich vor mir ein Taxi zu rufen.



6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?



Ja, noch nie auffällig geworden.



7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?



Sehr viele Male.

Sei es im gesetzlichen Rahmen nach einem Bier am Abend beim Essen oder aber auch unter Restalkohol am nächsten Morgen.

Auch eine andere Trunkenheitsfahrt wenige Wochen davor blieb unauffällig.

Geschlussfolgert werden kann daraus, dass nur ein geringer Bruchteil der rechtswidrigen Fahrten allgemein auffallen.

Zudem senkt die Fahrt unter Alkohol merklich die Hemmschwelle. Was angefangen hat mit einem Bier hat sich gesteigert über drei Bier bis hin zur Trunkenheitsfahrt mit 1,9 pr.



Exploration



8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)




Mit Alkohol kam ich in sehr jungen Jahren in Kontakt.

Alkohol war immer ein Streitthema zu Hause, da mein Vater auch immer wieder Saufepisoden hatte, welche dann zum Streitthema zu Hause wurden.

Selbst habe ich das erste Mal Alkohol getrunken, da war ich 15. Damals hatten wir uns mit mehreren Freunden zusammen Colabier gekauft und haben dann zusammen Abends einen Film geschaut. Dies wurde dann immer wieder wiederholt, da dies auch kein Problem für die Eltern des Freundes war, solange die davon wussten und auch wussten was wir getrunken haben.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)




Alle vier Wochen.

Überwiegend Bier. Am Abend 2-3l Bier



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?



Grundsätzlich habe ich immer mit Freunden getrunken, dies geschieh alle 4 Wochen wenn man sich getroffen hat und zusammen durch Bars oder Clubs gezogen ist. Getrunken wurde immer viel. Soviel, dass ich immer betrunken war



12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)




Um vom Alltag abzuschalten. Aufgrund der sehr hohe Verantwortung die ich im beruflichen, aber auch im Privaten trage, war dies immer eine Möglichkeit für einen Abend abzuschalten.

Zudem hatte man immer einen Anlass gefunden um sich mit Freunden zu treffen und mit denen einen „draufzumachen“.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)




Durch Alkohol wurde ich extrem Locker. Ich wurde aber auch viel direkter und konnte unter Einfluss einfacher ausdrücken was mich bewegt und was ich will.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Von außen kam immer das Feedback, dass es so witzig sei, wenn ich trinke, da ich dann viel geselliger sei.

Meine Frau hatte aber gerade in der letzten Phase häufiger angemerkt, dass ich doch schon viel trinke.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?



Auf mein Umfeld dahingehend, dass ich an einem nächsten Morgen gereizt war. Das hat sich geäußert, dass ich einen dünneren Geduldsfaden hatte und Leute angeschnauzt habe. Was eigentlich nicht zur mir passt, da ich normal ein sehr ruhiger Typ bin.

Auf mein Leben hatte es zur Folge, dass es zur Hochphase sehr stark auf mein Gemüt geschlagen hat. Immer leicht depressiv verstimmt gewesen und Antriebslos.



16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.




Bis ins Jahr 2020 fand der Alkoholkonsum nur in Gesellschaft statt. Im schnitt alle 4 Wochen, wenn ich mich mit Freunden verabredet habe.

Durch Aufkommen der Pandemie und der damit verbundenen Lockdowns wurde der Konsum immer kritischer.

Durch die Belastung und auch Unsicherheiten im Arbeitsumfeld, aber auch die Überforderung im privaten Leben. Trat eine starke Überlastung ein.

Mitarbeiter fielen extrem häufig aus. Hatten Sorgen und Nöte bezüglich der Situation. Andere haben wiederum alles ausgenutzt und mitgenommen was geht.

Das Telefon hat durchgehend geklingelt und das auch in der Freizeit, wenn mal wieder jemand eine Frage hatte wie er sich jetzt zu verhalten hat. Und ich, der kein Stück schlauer war als alle anderen, die die selben Informationen erhalten haben, musste Entscheidungen treffen.

Zuhause mussten Kinder betreut werden. Wenn dann mal wieder ein Risikokontakt auftrat, musste mit aller Energie zusammen mit der Frau ausgemacht werden, wer kann zu Hause bleiben wer nicht. Ablenkung war zu der Zeit nur sehr schwer möglich.

Somit kam es dazu, dass es sich eingeschlichen hat, dass ich zu Hause alleine getrunken habe.

Angefangen mit 3-4 0,33l Bier bis hin zu 8-10 x 0,33l Bier. Das einmal in der Woche. Diese Phase begann schleichend im Oktober ´20 bis zum Juli ´21.



(Schweife ich bei diesem Punkt zu sehr ab? - eventuell etwas kürzer halten und nicht zu sehr ins Detail gehen?)



17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?



Ab der Zeit, in der die Mengen mehr und öfter konsumiert wurden, gab es auch unkontrollierte Trinkabende. Wenn dann mal wieder möglich war in Gesellschaft zu trinken, wurde soviel getrunken, dass man am nächsten Tag kaum Erinnerungen hatte. Dies passierte zu der Zeit häufiger.



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?



Im Juli ´21 habe ich bewusst für 10 Monate auf Alkohol verzichtet. Die Tatsache, dass es mir Physisch und Psychisch nicht gut ging, konnte ich mitunter dem häufigen Verzehr von Alkohol zuordnen.

In dieser Zeit habe ich versucht Gesund mit bewusster Ernährung und viel Sport zu leben.

Im Mai ´22 habe ich dann wieder das erste Mal auf einer Hochzeit getrunken. Ab da an war ich wieder in dem 4 Wochen Turnus bis zur geahndeten Trunkenheitsfahrt. Wobei hier dann die Mengen höher wurden und es mehrere unkontrollierte Abende gab.



19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)




Bis zur Phase ab der Pandemie hatte ich immer das Verständnis, dass der Konsum moderat sei. Höher als bei anderen, aber noch im normalen Bereich. Heute weiß ich, dass auch dieser Konsum viel zu hoch war.



Die Phase aber der Pandemie war sehr kritisch. Ein solcher Konsum wird über einen längeren Zeitraum immer mehr gesteigert und führt bis hin zur körperlichen Abhängigkeit. Das war mir damals schon bewusst und heute weiß ich es definitiv.



Der Konsum in der letzten Phase vor dem FS Entzug war ebenfalls sehr kritisch. Was zu Beginn moderat angefangen hat, hat sich innerhalb weniger Monate immer weiter gesteigert. Über einen längeren Zeitraum wäre ich wieder bei meinen spitzen Zeiten angelangt, was Menge und Häufigkeit angeht.



Heute und in Zukunft



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)




Seit der Trunkenheitsfahrt abstinent



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?



14.01.



22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?



Nein.



23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?



Ich habe mich sehr intensiv in den letzten Monaten mit meinem Konsum beschäftigt. Die inneren Ursachen, die hauptsächlich dazu beigetragen haben, dass ich so viel getrunken habe sind mir bekannt und daran wurde gearbeitet.

Ich war immer sehr unsicher und ich hatte meine Bedürfnisse hinter die von anderen gestellt.

Ich war immer darauf bedacht, es anderen Recht zu machen. Auch wenn das bedeutet hat, dass ich mir selbst keinen gefallen damit tue. Wenn ich überfordert war, habe ich versucht es mir nicht anmerken zu lassen. Dies hätte ja als Schwäche angesehen werden können. Heute weiß ich, dass ich mehr auf meine Bedürfnisse achten muss. Wenn mir was zu viel wird spreche ich es an. Ich habe gelernt „nein“ zusagen. Was mir anfangs schwerer gefallen ist. Mit der Zeit ist dies aber einfacher und es wird auch respektiert. Grundsätzlich ist mein Auftreten souveräner geworden. Damals hatte ich noch Angst nicht ernst genommen zu werden wenn ich mich mitteile. Heute weiß ich, dass ich akzeptiert werde. Ich habe gelernt über meine Probleme zu reden. Sei es auf der Arbeit mit meinen Chefs oder zu Hause mit meiner Familie.

Zusätzlich habe mich auch mit Rückfallgefahren auseinander gesetzt. Was ich sogar selbst erlebt habe. Mir ist jetzt bewusst, dass ein Konsum, der schon einmal erreicht wurde nicht mehr zurückgesetzt werden kann.

Da ich in diesen Zustand nie wieder geraten möchte, habe ich mich dazu entschlossen nichts mehr zu trinken um dieser Gefahr nicht zu begegnen.



24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?



Dieses Ereginis, welches zum FS Entzug geführt hat, hat mir vor Augen geführt, dass etwas gewaltig schief läuft. Einem Menschen der mit sich im reinen ist und keine Problem mit Alkohol hat, fährt nicht unter Einfluss ein Auto

Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht, habe mich informiert und auch mit bestimmten Personen geredet.

Dies hat mir sehr viel geholfen, mein Problem zu erkennen. Ich verstehe, dass dies eine Art Zeichen war und wenn ich dieses nicht beachte, besteht die Möglichkeit, dass es schlimmer wird.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?



Als ich den Entschluss für mich gefasst habe, dass ich nicht mehr trinken werde habe ich mich erstmal mit diversen Medien informiert um ein Verständnis zu erlangen, was die Problematik mit dem Alkohol ist. Hierzu habe ich mir haufenweise Videos angeguckt, Podcasts angehört aber auch Bücher gelesen.

Ich habe mit bestimmten Menschen geredet und denen mitgeteilt, dass ich zukünftig auf Alkohol verzichten werden, da ich meine Probleme damit habe. Es kamen überwiegen positive Rückmeldungen und auch Anmerkungen, dass diese Personen ihren eigenen Konsum ebenfalls überdenken müssten. Mit gewissen Personen habe ich aktiv den Kontakt abgebrochen, da diese davor nur für Saufgelagen gut waren. Ansonsten habe ich mich nicht auf einer Wellenlänge mit denen befunden. Dies hat mich auch immer wieder runtergezogen, wenn man mal nur so mit denen unterwegs war.

Grundsätzlich habe ich mein leben aber weiter geführt wie zuvor auch. Auf Feiern oder anderen Anlässen habe ich immer verneint, wenn mir was angeboten wurde. Dies hat zu Beginn dazu geführt, dass die Leute einen versucht haben zu überreden. Mit der Zeit wird man aber irgendwann nicht mehr gefragt. Dann ist man zwar der Langweilige, hat aber seine Ruhe.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?



Ich bin zufriedener. Die depressiven Verstimmungen sind nicht mehr da.

Es gibt immer noch schlechte Tage, aber jetzt kann ich mich aktiv um die Probleme kümmern. Ich bin auch ausgeglichener, was sich auf die Harmonie in der Familie auswirkt. Dass Probleme auch direkt angesprochen werden und nicht nach hinten geschoben werden, trägt dazu bei, dass es weniger Missverständnisse gibt. Ich bin auch gegenüber dritten direkter geworden, was mir gut tut, da ich ich mich dann nicht damit beschäftige, warum ich nichts gesagt habe, wenn mir was nicht gepasst habe.

Die Angst davor unangenehm aufzufallen und anzuecken wird immer geringer.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?



Ich werde die gelebte Veränderungen beibehalten. Sollte ich mich überfordert fühlen werde ich dies direkt ansprechen. Ich werde es nicht mehr soweit kommen lassen, dass ich mich in Alkohol flüchten muss um Ausgleich zu erleben.

Ich rede aktuell sehr viel über meine Gefühlswelt, dies wird auch weiterhin so bleiben.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)




Ich kann mir nicht mehr vorstellen in alte Gewohnheiten zurückzufallen, da ich den ganzen progress den ich aktuell erlebt habe nicht aufs Spiel setzen will.

Ich habe Verhaltensweisen kennen gelernt, die mir dabei helfen, wenn ich mich schlecht fühle. Diese werden auch angewandt.

Im äußersten Fall gibt es viele professionelle Hilfen, die ich in Anspruch nehmen würde bevor ich wieder anfange zu trinken.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?



In dem ich gar nicht mehr trinke.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?



Nein.
 

Mmr

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
kurzes Update von meiner Seite.
Ich hatte Ende letzter Woche meine Mpu. Der Gutachter meinte, dass das Gutachten positiv ausgehen könnte, sofern die anderen Stationen ebenfalls keine Einwände haben. (Den oben aufgeführten Fragebogen hatte ich noch mehrmals bearbeitet, da der gepostete doch recht dünn war).
Jetzt hatte ich jedoch eine Bescheinigung von meiner Vorbereitung bei einem Psychologen dabei. Hier gab es Einwände, dass die Angaben in der Bescheinigung doch sehr allgemein seien. Ich solle mich mit dem Psychologen nochmal in Verbindung setzen, ein neues ausstellen lassen und dann bei der Begutachtungsstelle nachreichen.
Jetzt erreiche ich meinen Psychologen nicht und bekomme langsam Angst, dass dies dazu beiträgt ein negatives Gutachen zu bekommen. Hatte schonmal jemand einen ähnlichen Fall? Was ist, wenn der Psychologe sagt, dass diese Bescheinigung ausreichen muss? Sitz gerade deswegen wie auf glühenden Kohlen. Aller Voraussicht ist er wohl krank oder im Urlaub. Verstehe irgendwo nicht, warum sich jetzt an der Bescheinigung aufgehängt wird. Ohne diese wird die Bearbeitung des Gutschtens nicht begonnen. So die Aussage des Gutachters.
Viele Grüße.
 
Oben