TF 2,13

Erwin

Neuer Benutzer
Servus zusammen,
erstmal Respekt an euch für die Arbeit, die ihr hier freiwillig leistet. Hätte nicht gedacht, dass es so etwas in dieser Form gibt (freiwillig, unentgeltlich mit viel Zeitaufwand "Fremden" helfen). Ich lese hier schon seit einiger Zeit mit und ich denke (bin mir sicher), dass mir dies schon viel gebracht hat. Ich möchte nun hier gerne meine persönliche MPU-Vorbereitung mit eurer Hilfe zum Abschluss bringen. Wäre schön, wenn ihr mich hierbei unterstützt. Hier mein Profil-FB, der Alk.- FB folgt morgen.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 177cm
Gewicht: 72 kg
Alter: 46

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 07.09.2012
BAK: 2,13 Promille
Trinkbeginn: 20.30 Uhr
Trinkende: 00.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 1.55 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 14 Monate (insgesamt 16 Monate :(, da Strafbefehl nach 2 Monaten erhalten), Antrag Sperrzeitverkürzung (Mobil Plus Kurs TÜV soll hierbei helfen) läuft, ich hoffe auf 1-2 Monate Verkürzung

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: noch nicht, aber bald

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 27.10.2012 (Nachweis seit 27.12.2012)

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja, bisher Abstinenznachweis über 6 Monate (2x 3 Monate, seit 27.12.2012)
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 2 incl. CDT, in Ordnung, mach ich zusätzlich alle 3 Monate seit Februar, vielleicht macht`s einen guten Eindruck
ETG-Programm ja/nein: Haaranalyse
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Beratungsgespräch TÜV-Süd (Empfehlung nach Absprache mit mir: Abstinenz mind. 6 Monate, Mobil Plus Kurs => beides gemacht)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: ja, Mobil Plus Kurs TÜV
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:


MPU
Datum: hoffentlich bald
Welche Stelle (MPI): TÜV-Süd
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: vor 27 Jahren FS-Entzug für 9 Monate, 1,33 Promille. Ich gehe aber davon aus, dass dies nirgends mehr auftaucht. Ich habe nicht vor, dies zu erwähnen. Ist das OK ?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Erwin,

herzlich willkommen bei uns im Forum:smiley22:

Wie ich sehe, hast du ja bereits einiges an Vorbereitung gemacht...:smiley711:


Das hier verstehe ich nicht so ganz...

Dauer der Sperrfrist: 14 Monate (insgesamt 16 Monate :(, da Strafbefehl nach 2 Monaten erhalten), Antrag Sperrzeitverkürzung (Mobil Plus Kurs TÜV soll hierbei helfen) läuft, ich hoffe auf 1-2 Monate Verkürzung

Normalerweise wird die Zeit bis der Strafbefehl kommt in die Sperrfrist mit eingerechnet, heißt, dass es keinen Einfluss darauf hat.:smiley2204:
Beispiel: Mein Strafbefehl kam nach 4 Monaten, es änderte aber nichts an meinem 12-monatigen Entzug.

Bei über 2 ‰ ist eine Sperrfristverkürzung eher unwahrscheinlich, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.....:smiley22:

Hierzu:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: vor 27 Jahren FS-Entzug für 9 Monate, 1,33 Promille. Ich gehe aber davon aus, dass dies nirgends mehr auftaucht. Ich habe nicht vor, dies zu erwähnen. Ist das OK ?

Wenn im Zeitraum nach dem 9-monatigen Entzug bis zur TF im letzten Jahr nichts vorgefallen ist, ist das auf jeden Fall gelöscht. Du solltest aber sicherheitshalber nochmal in deine FS-Akte hineinschauen, bevor sie an das MPI verschickt wird, dann hast du 100%ige Gewissheit, dass es nicht "versehentlich" vergessen wurde...

Wenn es nirgends mehr auftaucht (und so sollte es sein), gibt es auch keinen Grund, dies bei der MPU zu erwähnen....:zwinker0004:
 

Erwin

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank für deine schnelle Reaktion.

Normalerweise wird die Zeit bis der Strafbefehl kommt in die Sperrfrist mit eingerechnet, heißt, dass es keinen Einfluss darauf hat.
Beispiel: Mein Strafbefehl kam nach 4 Monaten, es änderte aber nichts an meinem 12-monatigen Entzug.

Die Sperrfrist beträgt laut Strafbefehl 14 Monate, ab Ausstellung des Strafbefehls. Dieser kam nach 2 Monaten, somit insgesamt 16 Monate FS-Entzug. Da dies doch am oberen Strafmaß liegt, hoffe ich auf die Sperrzeitverkürzung. Ich (auch mein Anwalt) sind hier optimistisch. Aber "egal", wichtiger ist mir eine positive MPU im 1. Anlauf. Ich hoffe, ich schaffe das mit eurer Unterstützung.

Wenn im Zeitraum nach dem 9-monatigen Entzug bis zur TF im letzten Jahr nichts vorgefallen ist, ist das auf jeden Fall gelöscht. Du solltest aber sicherheitshalber nochmal in deine FS-Akte hineinschauen, bevor sie an das MPI verschickt wird, dann hast du 100%ige Gewissheit, dass es nicht "versehentlich" vergessen wurde...

Wenn es nirgends mehr auftaucht (und so sollte es sein), gibt es auch keinen Grund, dies bei der MPU zu erwähnen....

Nein, sonst war nix. Sollte ich mit der FS-Akte warten, bis ich mein MPI bekanntgegeben und den FS-Antrag gestellt habe, wie hier empfohlen wird. Gilt in meinem Fall nicht, entweder es ist drin in der FS-Akte oder es ist gelöscht? Könnte das FS-Datum den GA misstrauisch machen, danach habe/hätte ich den FS ja "erst" mit 19 gemacht.
 

Erwin

Neuer Benutzer
So, hier mein Alk. FB. Ich will hier niemanden drängen und bin auch nur so schnell, weil ich Urlaub habe :smiley138:

Nach meinem Urlaub möchte ich den Fragebogen dann verinnerlichen um bereit für die MPU zu sein. Ich denke, ein fester Plan schadet nicht.



0. Warum sind Sie heute hier?

Um die berechtigten Zweifel der Führerscheinstelle an meiner Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen auszuräumen.
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 06.09.2012 war mein vorletzter Urlaubstag meines Jahresurlaubs 2012. Kurz davor sind wir aus unserem Familienurlaub aus der Türkei zurückgekehrt. Den Tag hatte ich mit meinen 2 Jungs verbracht (13 Jahre), da meine Frau eine Freundin besuchte. Wir verbrachten fast den ganzen Tag beim Fischen und trennten uns abends gegen 19.00 Uhr. Ich brachte die Jungs nach Hause und wollte noch einige Einkäufe erledigen. Als ich kurz vor 20.00 Uhr aus einem im Ortszentrum gelegenen Supermarkt kam, rief mir ein alter Bekannter von einer gegenüberliegenden Eckkneipe zu ich solle doch mal rüber kommen. Ich ging also zu Ihm und er teilte mir mit, dass er heute dort seinen Geburtstag feiern würde und ob ich nicht spontan daran teilnehmen möchte. Ich lehnte ab und wir einigten uns aber darauf, gemeinsam ein Bier in der Kneipe zu trinken. Es kamen währenddessen immer mehr Gäste welche ich von früher kannte aber schon länger nicht mehr gesehen hatte bzw. keinen Kontakt mehr hatte. So war ich schnell in Gespräche vertieft und nachdem ich ein 2. Bier getrunken hatte, entschloss ich mich, der kurzfritigen Geburtstagseinladung doch Folge zu leisten. Ich telefonierte mit meiner Frau, welche inzwischen wieder zuhause war und diese hatte nichts dagegen. Sie wünschte mir einen schönen Abend und wir vereinbarten, dass ich das Auto stehen lassen würde. Ich hör sie noch heute sagen: „Ist ja kein Problem, das sind ja nur ein paar hundert Meter zu laufen“. Für mich stand nun definitiv fest, an diesem Abend nicht mehr zu fahren. Es entwickelte sich ein spontaner, feuchtfröhlicher Abend mit vielen Gesprächen mit unterschiedlichen Gesprächspartnern. Dabei trank ich zwischen 20.30 Uhr – 00.30 Uhr ca. 10 Bier a 0,5 Liter. Ich verliess gegen 0.30 Uhr die Kneipe. Völlig alkoholisiert setzte ich mich nun in mein KFZ und wollte heimfahren. Nach meinem heutigen Wissen über Alkohol hat dieser meinen eigentlich gesunden Menschenverstand (wie ich meine) völlig ausgeschalten und mich zur kompletten Selbstüberschätzung geführt. Von der Kneipe bis nach Hause sind es nur ca. 800 Meter. Nach ca. 150 Meter wurde ich, im Nachhinein Gott sei Dank, um 00.40 Uhr von der Polizei kontrolliert. Die Polizisten stellten natürlich sofort meinen erheblichen Alkoholgenuss fest und führten einen Atemalkoholtest durch. Dieser ergab 0,9 mg/l Atemalkoholkonzentration. Die Beamten nahmen mich mit auf die Wache zur Blutentnahme. Dort wurde um 01.55 Uhr die Blutentnehme durchgeführt, welche später 2,13 Promille ergab. Ein Riesenglück, dass niemandem etwas passiert ist …

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Zwischen ca. 20.30 Uhr – 00.30 Uhr ca. 10 Bier a 0,5 Liter

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr 150 Meter und wollte 800 Meter fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, ich hatte wohl das Gefühl noch fahren zu können. Ich hatte mir in der Vergangenheit durch meinen missbräuchlichen Alkoholgenuss eine Trinkfestigkeit aufgebaut. Durch mein heutiges Wissen, durch Literatur und vor allem im Kur Mobil Plus angeeignet, weiss ich wozu zunehmender Alkoholgenuss führt. Wie bei meiner Trunkenheitsfahrt zu massiver Selbstüberschätzung, Risikobereitschaft, Hemmungslosigkeit und Verlust der Kontrollfähigkeit.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Für mich stand definitiv fest, das Auto stehen zu lassen und die 800 Meter zu Fuß nachhause zu gehen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Nach meinem heutigen Kenntnisstand wohl ca. 400 mal. Vor allem Restalkohol spielte nach heutigem Kenntnisstand hier eine große Rolle, was mir bisher nicht bewusst war! Hier stimmen wohl die Statistiken. Danach wird ca. jede 360. Trunkenheitsfahrt aufgedeckt.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Bewusst wahrgenommen habe ich Alkohol zum erstenmal auf einer Silvesterparty bei uns im Keller. Ich war damals 12 Jahre alt und ein Onkel von mir musste vorzeitig von meiner Mutter nachhausegefahren werden, weil er zuviel getrunken hatte.
Ich selbst trank zum erstenmal Alkohol mit 16 Jahren auf einer Party am See (2 Bier).

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mein Trinkverhalten hat sich wie folgt entwickelt:

Alter max. Trinkeinheiten „Lebensphase“
1TE = 0,2 Liter Bier
0-15 0 Kind/Teenager
16-20 10 Schulabschluss und Ausbildung
21-22 27,5 Bundeswehr
23-25 10 Studium
26-30 20 "Junggesellenzeit"
31-35 2,5 Hochzeit und Geburt Kinder
36-42 12,5 berufliche Entwicklung bzw. Karriere
43-45 25 Krebserkrankung Mutter
07.09.12 25 Trunkenheitsfahrt 07.09.2012
04.10.12 2,5 04.10.2012 - 1/2 Maß Bier
26.10.12 2,5 26.10.2012 - 1 Halbe Bier
46 0 seit 27.10.2012 kein Alkohol


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe Alkohol immer in Form von Bier konsumiert bzw. missbraucht. Alkohol habe ich immer in Gesellschaft auf Feiern, Partys etc. getrunken. Überwiegend am Wochenende, gelegentlich je nach Anlass auch unter der Woche. Wieviel: sh. Frage 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe immer mit Freunden bzw. Bekannten getrunken. Oftmals war dies in Kneipen bzw. früher in Discos. Später dann auch oft beim gemeinsamen Fußballschauen im Lokal eines Bekannten. Allein habe ich nie getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Im nachhinein betrachtet habe ich fast ausschliesslich zuviel getrunken, weil ich der Meinung war, Alkohol würde mir helfen schwierigere Lebensphasen zu meistern bzw. um Probleme zu lösen. Meine Trinkfestigkeit habe ich mir vor allem bei der Bundeswehr antrainiert. Bis dahin hatte ich m.E. einen „normalen“ Umgang mit Alkohol. Mein damaliges Problem war, im nachhinein gesehen absurd, dass ich keine Probleme hatte und war vor allem die Langeweile. Innerhalb kurzer Zeit ging ich mit den Bundeswehrkameraden immer öfter ins Mannschaftheim und konsumierte immer mehr Alkohl (Bier). Während meiner sich anschließenden „Junggesellenzeit“ konsumierte ich weiterhin Alkohol, wenn auch nicht mehr in diesem Ausmaß, um Hemmungen insbesondere im Umgang mit Mädchen abzubauen. Ich wurde nach Alkoholgenuss schnell zur Stimmungskanone und ich meinte, dadurch einen immer größeren Freundeskreis zu bekommen. Oberflächlich betrachtet war dies auch so. Heute weiß ich, dass dies damals keine Freunde waren sondern diese sich nur mit mir auf Events sonnten. In meinem späteren Leben bzw. bei Problemen waren diese sog. neuen Freunde nicht mehr da. Heute betrachtet: Gut so!
Im Jahr vor der Trunkenheitsfahrt hat mir die Krebserkrankung meiner Mutter immer mehr zugesetzt. Ich war der einzig richtig eingeweihte. Meine Mutter wollte das so, nicht einmal die Familie (Vater, Schwester …) wusste im Detail Bescheid. Ich organisierte und kümmerte mich um alles im „Alleingang“. Diese Belastung meinte ich damals mit Alkohol lindern zu können. Ich wollte einfach nur „abschalten. Heute weiß ich, dass ich die Probleme dadurch nicht gelöst, sondern max. verschoben habe. Natürlich hätte ich schon damals mehr Gespräche führen müssen (auch gegen den Willen meiner Mutter) und hätte nicht alles allein „lösen“ sollen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich lustig, kontaktfreudig und redete viel. Bei zuviel Alkohol wurde ich eher ruhig und wurde müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Beruflich hatte es keine Auswirkungen, da ich Alkohol meist am Wochenende trank. Fiel ein Anlass (Geburtstagsfeier o.ä.) auf unter der Woche habe ich mir am nächsten Tag freigenommen.
Privat hatte meine Familie Nachteile, was mir erst bei der Aufarbeitung meiner Trunkenheitsfahrt bewusst wurde (traurig). Am Tag nach übermäßigem Alkoholgenuss war ich kaputt und träge. Dadurch fielen gemeinsame Unternehmungen oft aus. Erst heute weiß ich, wieviel wertvolle Zeit ich sinnlos vergeudet habe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, vor meiner Abstinenz. Da ich seit 27.10.2012 abstinent lebe erübrigt sich ein Vergleich.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, auf meinem Junggesellenabschluss. Dort wurde mir Schnaps ins Bier gemischt. Ich hatte einen „Filmriss“.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich sah mich immer als normaler Gesellschaftstrinker, der ja nur zu besonderen Anlässen trinkt. Mit meinem heutigen Wissen über Alkohol habe ich eindeutig Alkoholmissbrauch betrieben.
Heute und in Zukunft muss ich mich nicht mehr in eine Kategorie einstufen, da ich seit 27.10.2012 abstinent bin und bleibe.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich verzichte komplett auf Alkohol.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 26.10.2012.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich fühle mich ohne Alkohol rundum gut. Ich habe gelernt, mit Problemen ohne Alkohol umzugehen und diese zu lösen. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich auch kein Verlangen mehr nach Alkohol. Als positiver Nebeneffekt ist meine Hautkrankheit (Schuppenflechte) fast vollständig „geheilt“. Allein dadurch hat sich meine Lebensqualität um ein vielfaches verbessert. Hätte ich das doch früher gewusst, ich hätte mir viel unnötiges Geld und viel Zeit gespart, die ich mit der Bekämpfung meiner Hautkrankheit vergeudet habe. Ich treibe zusammen mit meiner Frau wieder viel Sport (Fitness, Fahrradfahren, Laufen), bin körperlich fit und habe auch beruflich den letzten Schritt zur Führungskraft genommen. Zudem bin ich, auch das hätte ich schon früher machen sollen, 2. Abteilungsleiter in unserem Fußballverein. Hier kümmere ich mich in erster Linie um die Jugendarbeit, was mir viel Freude bereitet. Zu alledem hat mir früher wohl der letzte Antrieb und die Motivation gefehlt.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Trunkenheitsfahrt war für mich regelrecht ein Schock. Mir wurde erst dadurch schlagartig klar, was für ein Glück ich hatte und was mir und vor allem unbeteiligten Dritten hätte alles passieren können. Die vielen positiven Folgen der Abstinenz waren mir vorher nicht bewusst. Ich hatte mich nie mit dem Thema Alkohol richtig befasst und dadurch die negativen Folgen für mein Leben nicht wahrgenommen. Bereits in der Schule, aber auch danach dachte ich immer, das Thema Alkohol geht mich nichts an. Das betrifft doch nur Alkoholiker und nicht mich. Erst nach der TF, als ich mich mit der Thematik ausführlich auseinandersetzte, machte es Klick bei mir. Hier hat mir auch der Kurs Mobil Plus sehr geholfen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Umstellung fiel mir nicht schwer. Natürlich gab es am Anfang ein paar komische Reaktionen bzw. Kommentare. Aber bereits nach kurzer Zeit war es für mein Umfeld völlig normal (Freunde, Familie), dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Im Berufsleben habe ich ohnehin noch nie Alkohol konsumiert. Innerlich habe ich mich bereits unmittelbar nach der TF für dauerhafte Abstinenz entschieden. Traurig, dass mir erst eine TF die Augen öffnen musste.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Durchwegs positiv. Mein Familienleben ist besser denn je. Ich habe und führe viele lange und super Gespräche mit meiner Frau und vor allem meinen Jungs. Meine Söhne, inzwischen 14 Jahre, habe ich viel in die „Aufarbeitung“ des Themas einbezogen. Gerade vor ihnen habe ich mich für mein Verhalten und meine TF sehr geschämt. Toll, wie die Jungs damit umgegangen sind und heute noch umgehen. Sie kennen sich jetzt aus und sollen nicht den gleichen Fehler wie ihr Vater machen. Natürlich müssen und werden sie ihre Erfahrungen u.a. mit dem Umgang mit Alkohol sammeln müssen. Ich werde sie hierbei begleiten und unterstützend zur Seite stehen. Schon heute haben wir fest vereinbart, dass ich sie immer und zu jeder Uhrzeit fahren bzw. abholen werde. Wie erwähnt, fantastische Gespräche.
Im Sportverein bin ich anerkannt und geschätzt und auch beruflich stehe ich meinen zumeist jungen Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite. Es läuft rund!

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Vor allem durch viele Gespräche mit Familie und Freunden. Auch habe ich mich von ein paar Freunden komplett getrennt, welche nur Freunde nach ein paar Bier waren. Zusätzlich hilft mir der Sport und der Umgang mit vor allem jungen Menschen. Was gibt es schöneres, als jungen Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten (Beruf und Sportverein). An erster Stelle stehen hier für mich natürlich meine Söhne, mit denen ich seitdem noch sehr viel mehr Zeit verbringe. Auch lasse ich mich durch auftretene Probleme nicht mehr aus der Bahn werfen. Hier habe ich die erste brutale Bewährungsprobe bereits gemeistert. Der Krebs bei meiner Mutter ist/war wieder da … Wir, meine Familie und ich, werden die Krankheit diesmal gemeinsam meistern. Alles nötige habe ich zusammen mit meiner Schwester bereits veranlasst. Diese ist auf meine Bitte hin vorübergehend zu meinen Eltern gezogen, was vieles leichter macht … Da meine Schwester seit kurzem geschieden ist, habe ich dadurch wohl eine „win win“ Situation geschaffen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Theoretisch ja, denn ich denke keiner sollte so vermessen sein, für die Zukunft alles 100% ausschließen zu können. Ich bin aber felsenfest von mir überzeugt und werde mein Leben künftig ohne Alkohol mit Familie und Freunden verbringen. Auch würde ich im „Ernstfall“ professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Hier würde ich mich an die Verkehrspsychologin aus dem Mobil Plus Kurs wenden. Auch wenn diese meinte, dass wir uns wohl nie mehr sehen werden, habe ich mit ihr das abgesprochen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Diese Frage stellt sich aufgrund meiner Abstinenz nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hi Erwin,

Nein, sonst war nix. Sollte ich mit der FS-Akte warten, bis ich mein MPI bekanntgegeben und den FS-Antrag gestellt habe, wie hier empfohlen wird. Gilt in meinem Fall nicht, entweder es ist drin in der FS-Akte oder es ist gelöscht?

Ja, du hast recht - wenn die Sache noch drin ist in deiner Akte, ist sie es jetzt und vermutlich auch noch wenn die Akte an das MPI verschickt werden soll....
Ich vermute aber, dass es längst entfernt worden ist. Du kannst auf "Nummer sicher" gehen und Akteneinsicht direkt nach der Neubeantragung nehmen und wenn die Akte verschickt werden soll noch einmal....oder aber du wartest eben, bis deine Akte versandbereit für das MPI ist


Könnte das FS-Datum den GA misstrauisch machen, danach habe/hätte ich den FS ja "erst" mit 19 gemacht.

19 ist doch noch ein absolut nachvollziehbares Alter....nicht jeder hat mit 17,18 gleich das nötige Geld für den FS zusammen...

Außerdem: Auch wenn es den GA stutzig machen würde.....getilgte Taten dürfen keine Beachtung mehr finden.

Nach deinem FB schaut einer von uns Helfern so schnell es geht. Ich selbst brauche ein paar Tage, da noch einige User vor dir "dran" sind....:smiley138:
 

Pfohli

MPU Profi
Hallo Erwin,:smiley138:

ich finde deinen FB(und das für den ersten Versuch) sehr gut:smiley711:
Trinkmotive,Aufarbeitung der TF,Lebenswandel,Vermeidungsstrategien alles sehr schlüssig!!

paar Anmerkungen noch von mir

Zwischen ca. 20.30 Uhr – 00.30 Uhr ca. 10 Bier a 0,5 Liter
deine 2,2 %o BAK entsprechen ca. 22TE +5Std.Abbauzeit(Tüv rechnet mit 0,1pro Std)=ca. 27TE
27TE(1TE=0,2l Bier)x0,2=5,4l
Solltest viell. noch eine halbe Bier draufschlagen i.m.A

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Beruflich hatte es keine Auswirkungen, da ich Alkohol meist am Wochenende trank. Fiel ein Anlass (Geburtstagsfeier o.ä.) auf unter der Woche habe ich mir am nächsten Tag freigenommen.
Privat hatte meine Familie Nachteile, was mir erst bei der Aufarbeitung meiner Trunkenheitsfahrt bewusst wurde (traurig). Am Tag nach übermäßigem Alkoholgenuss war ich kaputt und träge. Dadurch fielen gemeinsame Unternehmungen oft aus. Erst heute weiß ich, wieviel wertvolle Zeit ich sinnlos vergeudet habe.
das fett markierte ist mir noch aufgefallen.
bei Frage 14 gibst du an dass es keine kritischen Hinweise anderer gab.
in Frage 15 schreibst du aber dass viele Unternehmungen aufgrund deines "Katers" ausfielen und die Familie darunter litt.
Hatt dich aus deiner Familie damals keiner angesprochen sich mit dem Alkohol ein wenig zu bremsen?!
Falls das so war woher kam das?! Warst du so dominant,jähzornig... dass sich eventuell niemand getraut hat dich darauf anzusprechen?!

Ansonsten glaub ich wird Nancy es bei deinem FB leicht haben ihn zu kommentieren da er dir wirklich sehr gut gelungen ist!!
Aber Sie findet sicher noch das eine oder andere wo ich evtl. übersehen(lesen) habe:smiley22:

Wäre ich Gutachter würdest du von mir auf alle Fälle ein POSITIV bekommen:zwinker0004:

Gruß Pfohli
 
Zuletzt bearbeitet:

Erwin

Neuer Benutzer
Hallo Pfohli,

vielen Dank für deine Anmerkungen. Dein Kommentar hat mir gut getan. Hier meine Antworten/Meinungen:

deine 2,2 %o BAK entsprechen ca. 22TE +5Std.Abbauzeit(Tüv rechnet mit 0,1pro Std)=ca. 27TE
27TE(1TE=0,2l Bier)x0,2=5,4l
Solltest viell. noch eine halbe Bier draufschlagen i.m.A

Ich bin von 26 TE ausgegangen.

Grund m.E.:
Ich habe 2,13 auf 2,1 abgerundet und/oder ich dachte bei 72 kg Körpergewicht könnte/sollte man 1 TE (0,1 Promille) weniger ansetzen. Aber egal, wir werden uns sicher einigen. Bei dieser Menge spielt eine '"Halbe" eh schon keine Rolle mehr :smiley22:. Mal sehen was Nancy bzw. Max meinen.

bei Frage 14 gibst du an dass es keine kritischen Hinweise anderer gab.
in Frage 15 schreibst du aber dass viele Unternehmungen aufgrund deines "Katers" ausfielen und die Familie darunter litt.
Hatt dich aus deiner Familie damals keiner angesprochen sich mit dem Alkohol ein wenig zu bremsen?!
Falls das so war woher kam das?! Warst du so dominant,jähzornig... dass sich eventuell niemand getraut hat dich darauf anzusprechen?!

Da hast Du natürlich Recht, das widerspricht sich. Ich hatte allerdings bei "anderen" meine Frau nicht mit einbezogen. Von ihr kamen schon immer mal wieder kritische Hinweise nach einem "Fest" mit zu viel Alkoholkonsum. Da, wie an anderer Stelle beschrieben, ich den Alkohol für mich ja nie als Problem sah bzw. sehen wollte, ignorierte ich diese Signale meiner Frau konsequent. Sollte ich dies so in Frage 15 aufnehmen?
 

Pfohli

MPU Profi
Da hast Du natürlich Recht, das widerspricht sich. Ich hatte allerdings bei "anderen" meine Frau nicht mit einbezogen. Von ihr kamen schon immer mal wieder kritische Hinweise nach einem "Fest" mit zu viel Alkoholkonsum. Da, wie an anderer Stelle beschrieben, ich den Alkohol für mich ja nie als Problem sah bzw. sehen wollte, ignorierte ich diese Signale meiner Frau konsequent. Sollte ich dies so in Frage 15 aufnehmen?

die Antwort gehört dann in Frage 14.
Frage 15 hast du i.m.A. gut beantwortet

Gruß Pfohli
 

Erwin

Neuer Benutzer
Hallo Pfohli,

sorry, natürlich in Frage 14. Ich hab`s mal so übernommen, ok? Vielen Dank dafür.

Von meiner Frau kamen immer mal wieder kritische Hinweise nach einem "Fest" mit zu viel Alkoholkonsum. Da ich den Alkohol für mich ja nie als Problem sah bzw. sehen wollte, ignorierte ich diese Signale meiner Frau aber konsequent.

Gruß Erwin
 

Pfohli

MPU Profi
sorry, natürlich in Frage 14. Ich hab`s mal so übernommen, ok? Vielen Dank dafür.

Hallo Erwin,:smiley138:
sei so nett und stelle deinen kompletten mit Frage 14 abgeänderten FB nochmals hierrein damit du nicht vergessen wirst!!
Wie gesagt ich kann an deinen FB sonst nicht mehr viel finden zum bemängeln.

Bin mir sicher Nancy oder Max schauen sich deinen FB zeitnah noch an und geben ihr(e) Kommentar(e) dazu ab.

(Mobil Plus Kurs TÜV soll hierbei helfen) läuft, ich hoffe auf 1-2 Monate Verkürzung
wie Nancy schon erwähnte die Chancen sind gering kommt auf den Richter an ,aber einen Versuch ist es Wert.
Ich hatte 2,37%o machte auch einen Tüv Kurs(Modell Freyung) und bekam vom Richter 1Monat Verkürzung erlassen.
Ich hatte damals zu der Tüv-Kurs Bescheinigung meine AB Nachweise mit der Angabe das ich zukünftig keinen Alkoholl mehr trinken werde
mitgeschickt.
Außerdem gab ich an daß ich mir zur Aufarbeitung meines vergangenen Alkoholmissbrauchs Hilfe in einer SHG geholt habe was auch der Fall war.
Hat den Richter anscheinend milde gestimmt,oder er hatte einfach nur einen guten Tag.


Gruß Pfohli
 
Zuletzt bearbeitet:

Erwin

Neuer Benutzer
Hallo Pfohli,

vielen Dank für deine Info`s. Auch mein Antrag auf Sperrzeitverkürzung beinhaltet ein paar nette Worte meines Anwalts sowie AB-Nachweise. Schau mer mal...

Hier nochmal mein Fragebogen (Frage 14 ergänzt). Wäre schön, wenn Nancy und Max bald Zeit finden würden.

0. Warum sind Sie heute hier?

Um die berechtigten Zweifel der Führerscheinstelle an meiner Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen auszuräumen.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 06.09.2012 war mein vorletzter Urlaubstag meines Jahresurlaubs 2012. Kurz davor sind wir aus unserem Familienurlaub aus der Türkei zurückgekehrt. Den Tag hatte ich mit meinen 2 Jungs verbracht (13 Jahre), da meine Frau eine Freundin besuchte. Wir verbrachten fast den ganzen Tag beim Fischen und trennten uns abends gegen 19.00 Uhr. Ich brachte die Jungs nach Hause und wollte noch einige Einkäufe erledigen. Als ich kurz vor 20.00 Uhr aus einem im Ortszentrum gelegenen Supermarkt kam, rief mir ein alter Bekannter von einer gegenüberliegenden Eckkneipe zu ich solle doch mal rüber kommen. Ich ging also zu Ihm und er teilte mir mit, dass er heute dort seinen Geburtstag feiern würde und ob ich nicht spontan daran teilnehmen möchte. Ich lehnte ab und wir einigten uns aber darauf, gemeinsam ein Bier in der Kneipe zu trinken. Es kamen währenddessen immer mehr Gäste welche ich von früher kannte aber schon länger nicht mehr gesehen hatte bzw. keinen Kontakt mehr hatte. So war ich schnell in Gespräche vertieft und nachdem ich ein 2. Bier getrunken hatte, entschloss ich mich, der kurzfritigen Geburtstagseinladung doch Folge zu leisten. Ich telefonierte mit meiner Frau, welche inzwischen wieder zuhause war und diese hatte nichts dagegen. Sie wünschte mir einen schönen Abend und wir vereinbarten, dass ich das Auto stehen lassen würde. Ich hör sie noch heute sagen: „Ist ja kein Problem, das sind ja nur ein paar hundert Meter zu laufen“. Für mich stand nun definitiv fest, an diesem Abend nicht mehr zu fahren. Es entwickelte sich ein spontaner, feuchtfröhlicher Abend mit vielen Gesprächen mit unterschiedlichen Gesprächspartnern. Dabei trank ich zwischen 20.30 Uhr – 00.30 Uhr ca. 10 Bier a 0,5 Liter. Ich verliess gegen 0.30 Uhr die Kneipe. Völlig alkoholisiert setzte ich mich nun in mein KFZ und wollte heimfahren. Nach meinem heutigen Wissen über Alkohol hat dieser meinen eigentlich gesunden Menschenverstand (wie ich meine) völlig ausgeschalten und mich zur kompletten Selbstüberschätzung geführt. Von der Kneipe bis nach Hause sind es nur ca. 800 Meter. Nach ca. 150 Meter wurde ich, im Nachhinein Gott sei Dank, um 00.40 Uhr von der Polizei kontrolliert. Die Polizisten stellten natürlich sofort meinen erheblichen Alkoholgenuss fest und führten einen Atemalkoholtest durch. Dieser ergab 0,9 mg/l Atemalkoholkonzentration. Die Beamten nahmen mich mit auf die Wache zur Blutentnahme. Dort wurde um 01.55 Uhr die Blutentnehme durchgeführt, welche später 2,13 Promille ergab. Ein Riesenglück, dass niemandem etwas passiert ist …

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Zwischen ca. 20.30 Uhr – 00.30 Uhr ca. 10 Bier a 0,5 Liter

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr 150 Meter und wollte 800 Meter fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, ich hatte wohl das Gefühl noch fahren zu können. Ich hatte mir in der Vergangenheit durch meinen missbräuchlichen Alkoholgenuss eine Trinkfestigkeit aufgebaut. Durch mein heutiges Wissen, durch Literatur und vor allem im Kurs Mobil Plus angeeignet, weiss ich wozu zunehmender Alkoholgenuss führt. Wie bei meiner Trunkenheitsfahrt zu massiver Selbstüberschätzung, Risikobereitschaft, Hemmungslosigkeit und Verlust der Kontrollfähigkeit.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Für mich stand definitiv fest, das Auto stehen zu lassen und die 800 Meter zu Fuß nachhause zu gehen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Nach meinem heutigen Kenntnisstand wohl ca. 400 mal. Vor allem Restalkohol spielte nach heutigem Kenntnisstand hier eine große Rolle, was mir bisher nicht bewusst war! Hier stimmen wohl die Statistiken. Danach wird ca. jede 360. Trunkenheitsfahrt aufgedeckt.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Bewusst wahrgenommen habe ich Alkohol zum erstenmal auf einer Silvesterparty bei uns im Keller. Ich war damals 12 Jahre alt und ein Onkel von mir musste vorzeitig von meiner Mutter nachhausegefahren werden, weil er zuviel getrunken hatte.
Ich selbst trank zum erstenmal Alkohol mit 16 Jahren auf einer Party am See (2 Bier).

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mein Trinkverhalten hat sich wie folgt entwickelt:

Alter max. Trinkeinheiten „Lebensphase“
1TE = 0,2 Liter Bier
0-15 0 Kind/Teenager
16-20 10 Schulabschluss und Ausbildung
21-22 27,5 Bundeswehr
23-25 10 Studium
26-30 20 "Junggesellenzeit"
31-35 2,5 Hochzeit und Geburt Kinder
36-42 12,5 berufliche Entwicklung bzw. Karriere
43-45 25 Krebserkrankung Mutter
07.09.12 25 Trunkenheitsfahrt 07.09.2012
04.10.12 2,5 04.10.2012 - 1/2 Maß Bier
26.10.12 2,5 26.10.2012 - 1 Halbe Bier
46 0 seit 27.10.2012 kein Alkohol


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe Alkohol immer in Form von Bier konsumiert bzw. missbraucht. Alkohol habe ich immer in Gesellschaft auf Feiern, Partys etc. getrunken. Überwiegend am Wochenende, gelegentlich je nach Anlass auch unter der Woche. Wieviel: sh. Frage 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe immer mit Freunden bzw. Bekannten getrunken. Oftmals war dies in Kneipen bzw. früher in Discos. Später dann auch oft beim gemeinsamen Fußballschauen im Lokal eines Bekannten. Allein habe ich nie getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Im nachhinein betrachtet habe ich fast ausschliesslich zuviel getrunken, weil ich der Meinung war, Alkohol würde mir helfen schwierigere Lebensphasen zu meistern bzw. um Probleme zu lösen. Meine Trinkfestigkeit habe ich mir vor allem bei der Bundeswehr antrainiert. Bis dahin hatte ich m.E. einen „normalen“ Umgang mit Alkohol. Mein damaliges Problem war, im nachhinein gesehen absurd, dass ich keine Probleme hatte und war vor allem die Langeweile. Innerhalb kurzer Zeit ging ich mit den Bundeswehrkameraden immer öfter ins Mannschaftheim und konsumierte immer mehr Alkohl (Bier). Während meiner sich anschließenden „Junggesellenzeit“ konsumierte ich weiterhin Alkohol, wenn auch nicht mehr in diesem Ausmaß, um Hemmungen insbesondere im Umgang mit Mädchen abzubauen. Ich wurde nach Alkoholgenuss schnell zur Stimmungskanone und ich meinte, dadurch einen immer größeren Freundeskreis zu bekommen. Oberflächlich betrachtet war dies auch so. Heute weiß ich, dass dies damals keine Freunde waren sondern diese sich nur mit mir auf Events sonnten. In meinem späteren Leben bzw. bei Problemen waren diese sog. neuen Freunde nicht mehr da. Heute betrachtet: Gut so!
Im Jahr vor der Trunkenheitsfahrt hat mir die Krebserkrankung meiner Mutter immer mehr zugesetzt. Ich war der einzig richtig eingeweihte. Meine Mutter wollte das so, nicht einmal die Familie (Vater, Schwester …) wusste im Detail Bescheid. Ich organisierte und kümmerte mich um alles im „Alleingang“. Diese Belastung meinte ich damals mit Alkohol lindern zu können. Ich wollte einfach nur „abschalten". Heute weiß ich, dass ich die Probleme dadurch nicht gelöst, sondern max. verschoben habe. Natürlich hätte ich schon damals mehr Gespräche führen müssen (auch gegen den Willen meiner Mutter) und hätte nicht alles allein „lösen“ sollen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich lustig, kontaktfreudig und redete viel. Bei zuviel Alkohol wurde ich eher ruhig und wurde müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Von meiner Frau kamen immer mal wieder kritische Hinweise nach einem "Fest" mit zu viel Alkoholkonsum. Da ich den Alkohol für mich ja nie als Problem sah bzw. sehen wollte, ignorierte ich diese Signale meiner Frau aber konsequent.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Beruflich hatte es keine Auswirkungen, da ich Alkohol meist am Wochenende trank. Fiel ein Anlass (Geburtstagsfeier o.ä.) auf unter der Woche habe ich mir am nächsten Tag freigenommen.
Privat hatte meine Familie Nachteile, was mir erst bei der Aufarbeitung meiner Trunkenheitsfahrt bewusst wurde (traurig). Am Tag nach übermäßigem Alkoholgenuss war ich kaputt und träge. Dadurch fielen gemeinsame Unternehmungen oft aus. Erst heute weiß ich, wieviel wertvolle Zeit ich sinnlos vergeudet habe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, vor meiner Abstinenz. Da ich seit 27.10.2012 abstinent lebe erübrigt sich ein Vergleich.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, auf meinem Junggesellenabschluss. Dort wurde mir Schnaps ins Bier gemischt. Ich hatte einen „Filmriss“.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich sah mich immer als normalen Gesellschaftstrinker, der ja nur zu besonderen Anlässen trinkt. Mit meinem heutigen Wissen über Alkohol habe ich eindeutig Alkoholmissbrauch betrieben.
Heute und in Zukunft muss ich mich nicht mehr in eine Kategorie einstufen, da ich seit 27.10.2012 abstinent bin und bleibe.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich verzichte komplett auf Alkohol.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 26.10.2012.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich fühle mich ohne Alkohol rundum gut. Ich habe gelernt, mit Problemen ohne Alkohol umzugehen und diese zu lösen. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich auch kein Verlangen mehr nach Alkohol. Als positiver Nebeneffekt ist meine Hautkrankheit (Schuppenflechte) fast vollständig „geheilt“. Allein dadurch hat sich meine Lebensqualität um ein vielfaches verbessert. Hätte ich das doch früher gewusst, ich hätte mir viel unnötiges Geld und viel Zeit gespart, die ich mit der Bekämpfung meiner Hautkrankheit vergeudet habe. Ich treibe zusammen mit meiner Frau wieder viel Sport (Fitness, Fahrradfahren, Laufen), bin körperlich fit und habe auch beruflich den letzten Schritt zur Führungskraft genommen. Zudem bin ich, auch das hätte ich schon früher machen sollen, 2. Abteilungsleiter in unserem Fußballverein. Hier kümmere ich mich in erster Linie um die Jugendarbeit, was mir viel Freude bereitet. Zu alledem hat mir früher wohl der letzte Antrieb und die Motivation gefehlt.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Trunkenheitsfahrt war für mich regelrecht ein Schock. Mir wurde erst dadurch schlagartig klar, was für ein Glück ich hatte und was mir und vor allem unbeteiligten Dritten hätte alles passieren können. Die vielen positiven Folgen der Abstinenz waren mir vorher nicht bewusst. Ich hatte mich nie mit dem Thema Alkohol richtig befasst und dadurch die negativen Folgen für mein Leben nicht wahrgenommen. Bereits in der Schule, aber auch danach dachte ich immer, das Thema Alkohol geht mich nichts an. Das betrifft doch nur Alkoholiker und nicht mich. Erst nach der TF, als ich mich mit der Thematik ausführlich auseinandersetzte, machte es Klick bei mir. Hier hat mir auch der Kurs Mobil Plus sehr geholfen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Umstellung fiel mir nicht schwer. Natürlich gab es am Anfang ein paar komische Reaktionen bzw. Kommentare. Aber bereits nach kurzer Zeit war es für mein Umfeld völlig normal (Freunde, Familie), dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Im Berufsleben habe ich ohnehin noch nie Alkohol konsumiert. Innerlich habe ich mich bereits unmittelbar nach der TF für dauerhafte Abstinenz entschieden. Traurig, dass mir erst eine TF die Augen öffnen musste.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Durchwegs positiv. Mein Familienleben ist besser denn je. Ich habe und führe viele lange und super Gespräche mit meiner Frau und vor allem meinen Jungs. Meine Söhne, inzwischen 14 Jahre, habe ich viel in die „Aufarbeitung“ des Themas einbezogen. Gerade vor ihnen habe ich mich für mein Verhalten und meine TF sehr geschämt. Toll, wie die Jungs damit umgegangen sind und heute noch umgehen. Sie kennen sich jetzt aus und sollen nicht den gleichen Fehler wie ihr Vater machen. Natürlich müssen und werden sie ihre Erfahrungen u.a. mit dem Umgang mit Alkohol sammeln müssen. Ich werde sie hierbei begleiten und unterstützend zur Seite stehen. Schon heute haben wir fest vereinbart, dass ich sie immer und zu jeder Uhrzeit fahren bzw. abholen werde. Wie erwähnt, fantastische Gespräche.
Im Sportverein bin ich anerkannt und geschätzt und auch beruflich stehe ich meinen zumeist jungen Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite. Es läuft rund!

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Vor allem durch viele Gespräche mit Familie und Freunden. Auch habe ich mich von ein paar Freunden komplett getrennt, welche nur Freunde nach ein paar Bier waren. Zusätzlich hilft mir der Sport und der Umgang mit vor allem jungen Menschen. Was gibt es schöneres, als jungen Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten (Beruf und Sportverein). An erster Stelle stehen hier für mich natürlich meine Söhne, mit denen ich seitdem noch sehr viel mehr Zeit verbringe. Auch lasse ich mich durch auftretene Probleme nicht mehr aus der Bahn werfen. Hier habe ich die erste brutale Bewährungsprobe bereits gemeistert. Der Krebs bei meiner Mutter ist/war wieder da … Wir, meine Familie und ich, werden die Krankheit diesmal gemeinsam meistern. Alles nötige habe ich zusammen mit meiner Schwester bereits veranlasst. Diese ist auf meine Bitte hin vorübergehend zu meinen Eltern gezogen, was vieles leichter macht … Da meine Schwester seit kurzem geschieden ist, habe ich dadurch wohl eine „win win“ Situation geschaffen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Theoretisch ja, denn ich denke keiner sollte so vermessen sein, für die Zukunft alles 100% ausschließen zu können. Ich bin aber felsenfest von mir überzeugt und werde mein Leben künftig ohne Alkohol mit Familie und Freunden verbringen. Auch würde ich im „Ernstfall“ professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Hier würde ich mich an die Verkehrspsychologin aus dem Mobil Plus Kurs wenden. Auch wenn diese meinte, dass wir uns wohl nie mehr sehen werden, habe ich mit ihr das abgesprochen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Diese Frage stellt sich aufgrund meiner Abstinenz nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
:smiley1785:...im Forum !!!

Ich hab schon länger keinen Alk-FB kommentiert, mache eigentlich meist die Drogen-FB.
Jedenfalls brauch ich mal etwas Abwechslung und werde mich mal um deinen FB kümmern ... ich bin auch nicht so "streng" wie Nancy. :smiley894:

Vorab folgendes ...
Antrag Sperrzeitverkürzung (Mobil Plus Kurs TÜV soll hierbei helfen)
Hier ist immer etwas Glück dabei, meiner wurde bei 1,6‰ leider abgelehnt ... hatte auch einen Kurs vom TÜV in der Tasche. Aber vieleicht sind die Rechtsverdreher im Süden etwas milder gestimmt als im Norden.
Haaranalyse ja/nein: ja, bisher Abstinenznachweis über 6 Monate (2x 3 Monate, seit 27.12.2012)
Bis zur MPU lückenlos weiterführen, oder bei deinem MPI eine rückwirkende Haaranalyse erstellen lassen.

vor 27 Jahren FS-Entzug für 9 Monate, 1,33 Promille.
Hier steht nichts mehr in deiner Akte, brauchst du somit auch nicht erwähnen.

----------------

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Für mich stand definitiv fest, das Auto stehen zu lassen und die 800 Meter zu Fuß nachhause zu gehen.
Hier wirst du dir die Frage gefallen lassen müssen, warum du trotz deine positiven Vorsätze gefahren bist.
Lies dir deine Antwort in F4 noch einmal durch, dann findest du vieleicht die "Lösung".

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Nach meinem heutigen Kenntnisstand wohl ca. 400 mal. Vor allem Restalkohol spielte nach heutigem Kenntnisstand hier eine große Rolle, was mir bisher nicht bewusst war! Hier stimmen wohl die Statistiken. Danach wird ca. jede 360. Trunkenheitsfahrt aufgedeckt.
Erwähne bei deiner MPU niemals die Statistik, hier kann schnell der Eindruck entstehen, dass du dich nur nach dieser gerichtet hast.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mein Trinkverhalten hat sich wie folgt entwickelt:

Alter max. Trinkeinheiten „Lebensphase“
1TE = 0,2 Liter Bier
0-15 0 Kind/Teenager
16-20 10 Schulabschluss und Ausbildung
21-22 27,5 Bundeswehr
23-25 10 Studium
26-30 20 "Junggesellenzeit"
31-35 2,5 Hochzeit und Geburt Kinder
36-42 12,5 berufliche Entwicklung bzw. Karriere
43-45 25 Krebserkrankung Mutter
07.09.12 25 Trunkenheitsfahrt 07.09.2012
04.10.12 2,5 04.10.2012 - 1/2 Maß Bier
26.10.12 2,5 26.10.2012 - 1 Halbe Bier
46 0 seit 27.10.2012 kein Alkohol

Da willst du doch so nicht den Gutachter beibringen !? Hier musst du eine Art Trinkbiografie auf den Tisch legen ... keine Liste voller Stichpunkte.
Dies ist mit eine der wichtigsten Fragen, hier will der GA deine Trinkentwicklung erkennen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe Alkohol immer in Form von Bier konsumiert bzw. missbraucht. Alkohol habe ich immer in Gesellschaft auf Feiern, Partys etc. getrunken. Überwiegend am Wochenende, gelegentlich je nach Anlass auch unter der Woche. Wieviel: sh. Frage 9
Hier kannst du deine Liste einfügen, dass sollte dann so ähnlich aussehen wie ....

"15 Jahren:
erster Konsum Silvester
2 x 0,33 Liter Bier

16 Jahren und 17 Jahren:
ca. 6 mal im Jahr
1 -2 Bier 0,33 Liter

18 Jahren und 20 Jahren:
ca. zwei mal im Monat
3 - 5 Flaschen Bier 0,5 Liter, 1 -3 Sambuca 40 %

21 Jahren - 25 jahren:
ca. ein mal im Monat
4 - 6 Flaschen Bier 0,5 Liter, 1 -3 Sambuca 40 %

26 Jahren - 27 Jahren:
ca. zwei mal im Monat
6 - 7 Flaschen Bier 0,5 Liter, 3 - 5 Sambuca 40 %"


usw.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Im nachhinein betrachtet habe ich fast ausschliesslich zuviel getrunken, weil ich der Meinung war, Alkohol würde mir helfen schwierigere Lebensphasen zu meistern bzw. um Probleme zu lösen. Meine Trinkfestigkeit habe ich mir vor allem bei der Bundeswehr antrainiert. Bis dahin hatte ich m.E. einen „normalen“ Umgang mit Alkohol. Mein damaliges Problem war, im nachhinein gesehen absurd, dass ich keine Probleme hatte und war vor allem die Langeweile. Innerhalb kurzer Zeit ging ich mit den Bundeswehrkameraden immer öfter ins Mannschaftheim und konsumierte immer mehr Alkohl (Bier). Während meiner sich anschließenden „Junggesellenzeit“ konsumierte ich weiterhin Alkohol, wenn auch nicht mehr in diesem Ausmaß, um Hemmungen insbesondere im Umgang mit Mädchen abzubauen. Ich wurde nach Alkoholgenuss schnell zur Stimmungskanone und ich meinte, dadurch einen immer größeren Freundeskreis zu bekommen. Oberflächlich betrachtet war dies auch so. Heute weiß ich, dass dies damals keine Freunde waren sondern diese sich nur mit mir auf Events sonnten. In meinem späteren Leben bzw. bei Problemen waren diese sog. neuen Freunde nicht mehr da. Heute betrachtet: Gut so!
Im Jahr vor der Trunkenheitsfahrt hat mir die Krebserkrankung meiner Mutter immer mehr zugesetzt. Ich war der einzig richtig eingeweihte. Meine Mutter wollte das so, nicht einmal die Familie (Vater, Schwester …) wusste im Detail Bescheid. Ich organisierte und kümmerte mich um alles im „Alleingang“. Diese Belastung meinte ich damals mit Alkohol lindern zu können. Ich wollte einfach nur „abschalten". Heute weiß ich, dass ich die Probleme dadurch nicht gelöst, sondern max. verschoben habe. Natürlich hätte ich schon damals mehr Gespräche führen müssen (auch gegen den Willen meiner Mutter) und hätte nicht alles allein „lösen“ sollen.
Das ist eigentlich die wichtigste Frage, die Frage nach dem WARUM?
Du hast dich bei der Bundeswehr nicht nur für Kampfeinsätze auf dem Feld, sondern auch für Kampfeinsätze in der Kneipe fit gemacht. Das wird für den GA nichts ungewöhnliches sein (bei mir war das nicht anders), jedoch will er wissen warum. Daher solltest du das hier auch mit erwähnen (Gruppenzwang/Dazugehörigkeit).

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Vor allem durch viele Gespräche mit Familie und Freunden. Auch habe ich mich von ein paar Freunden komplett getrennt, welche nur Freunde nach ein paar Bier waren. Zusätzlich hilft mir der Sport und der Umgang mit vor allem jungen Menschen. Was gibt es schöneres, als jungen Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten (Beruf und Sportverein). An erster Stelle stehen hier für mich natürlich meine Söhne, mit denen ich seitdem noch sehr viel mehr Zeit verbringe. Auch lasse ich mich durch auftretene Probleme nicht mehr aus der Bahn werfen. Hier habe ich die erste brutale Bewährungsprobe bereits gemeistert. Der Krebs bei meiner Mutter ist/war wieder da … Wir, meine Familie und ich, werden die Krankheit diesmal gemeinsam meistern. Alles nötige habe ich zusammen mit meiner Schwester bereits veranlasst. Diese ist auf meine Bitte hin vorübergehend zu meinen Eltern gezogen, was vieles leichter macht … Da meine Schwester seit kurzem geschieden ist, habe ich dadurch wohl eine „win win“ Situation geschaffen.
Hier fehlt noch ein wichtiger Satz. (Die strikte Einhaltung meiner Abstinenz.)

-----------------------------

Fazit: Insgesamt sehr gut gelungen, du weist worum es hier geht. Die wichtigen Fragen etwas deutlicher/ausführlicher rüberbringen ... dann klappts auch mit der MPU :smiley894:
FB überarbeiten und wieder neu einstellen.
 

Pfohli

MPU Profi
Danke Max fürs drüber schauen,wußte doch das du noch das eine oder andere finden wirst:zwinker0004::smiley138:

Hier ist immer etwas Glück dabei, meiner wurde bei 1,6‰ leider abgelehnt ... hatte auch einen Kurs vom TÜV in der Tasche. Aber vieleicht sind die Rechtsverdreher im Süden etwas milder gestimmt als im Norden.

das halte ich für ein Gerücht, weil bei den Sperrzeiten langen sie vor allem bei uns in Bayern doch immer gewaltig hin:a070:
Wahrscheinlich kommts immer auf die "Tagesform" des jeweiligen Richters drauf an,wie so oft wenn man was von den Behördis möchte :smiley200:

Gruß Pfohli
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Danke Max fürs drüber schauen,wußte doch das du noch das eine oder andere finden wirst
Kein Problem, der FB war eigentlich schon ganz gut.

Wahrscheinlich kommts immer auf die "Tagesform" des jeweiligen Richters drauf an
Das denke ich auch. Das gilt eigentlich auch für eine MPU ... vermutlich läuft eine MPU am Freitag besser als an einem Montag ... bei mir hatten die es dort ziemlich eilig, das Wochenende stand vor der Tür. :smiley138:
 

Erwin

Neuer Benutzer
Hallo Max,

vielen Dank für deine Kommentare zum FB.

Hätte noch 3 Fragen:

1. Passen 10 Bier (0,5 Liter/Bayern) vor der TF ?

2. Kann/darf ich dir ein Trinkdiagramm per persönlicher Nachricht zukommen lassen. Falls ja, wie hänge ich der Nachricht eine Exeldatei an? Hab das Diagramm im Kurs Mobil Plus erstellt und überlege,
ob ich es den MPU Unterlagen beifügen soll?

3. Du schreibst, keine Statistiken erwähnen. Zeigt dies aber nicht, dass man sich mit der Thematik beschäftigt hat ...

Hier mein überarbeiteter FB, hoffe passt so, damit ich ihn mir sinngemäß verinnerlichen kann.

0. Warum sind Sie heute hier?

Um die berechtigten Zweifel der Führerscheinstelle an meiner Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen auszuräumen.
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 06.09.2012 war mein vorletzter Urlaubstag meines Jahresurlaubs 2012. Kurz davor sind wir aus unserem Familienurlaub aus der Türkei zurückgekehrt. Den Tag hatte ich mit meinen 2 Jungs verbracht (13 Jahre), da meine Frau eine Freundin besuchte. Wir verbrachten fast den ganzen Tag beim Fischen und trennten uns abends gegen 19.00 Uhr. Ich brachte die Jungs nach Hause und wollte noch einige Einkäufe erledigen. Als ich kurz vor 20.00 Uhr aus einem im Ortszentrum gelegenen Supermarkt kam, rief mir ein alter Bekannter von einer gegenüberliegenden Eckkneipe zu ich solle doch mal rüber kommen. Ich ging also zu Ihm und er teilte mir mit, dass er heute dort seinen Geburtstag feiern würde und ob ich nicht spontan daran teilnehmen möchte. Ich lehnte ab und wir einigten uns aber darauf, gemeinsam ein Bier in der Kneipe zu trinken. Es kamen währenddessen immer mehr Gäste welche ich von früher kannte aber schon länger nicht mehr gesehen hatte bzw. keinen Kontakt mehr hatte. So war ich schnell in Gespräche vertieft und nachdem ich ein 2. Bier getrunken hatte, entschloss ich mich, der kurzfritigen Geburtstagseinladung doch Folge zu leisten. Ich telefonierte mit meiner Frau, welche inzwischen wieder zuhause war und diese hatte nichts dagegen. Sie wünschte mir einen schönen Abend und wir vereinbarten, dass ich das Auto stehen lassen würde. Ich hör sie noch heute sagen: „Ist ja kein Problem, das sind ja nur ein paar hundert Meter zu laufen“. Für mich stand nun definitiv fest, an diesem Abend nicht mehr zu fahren. Es entwickelte sich ein spontaner, feuchtfröhlicher Abend mit vielen Gesprächen mit unterschiedlichen Gesprächspartnern. Dabei trank ich zwischen 20.30 Uhr – 00.30 Uhr ca. 10 Bier a 0,5 Liter. Ich verliess gegen 0.30 Uhr die Kneipe. Völlig alkoholisiert setzte ich mich nun in mein KFZ und wollte heimfahren. Nach meinem heutigen Wissen über Alkohol hat dieser meinen eigentlich gesunden Menschenverstand (wie ich meine) völlig ausgeschalten und mich zur kompletten Selbstüberschätzung geführt. Von der Kneipe bis nach Hause sind es nur ca. 800 Meter. Nach ca. 150 Meter wurde ich, im Nachhinein Gott sei Dank, um 00.40 Uhr von der Polizei kontrolliert. Die Polizisten stellten natürlich sofort meinen erheblichen Alkoholgenuss fest und führten einen Atemalkoholtest durch. Dieser ergab 0,9 mg/l Atemalkoholkonzentration. Die Beamten nahmen mich mit auf die Wache zur Blutentnahme. Dort wurde um 01.55 Uhr die Blutentnehme durchgeführt, welche später 2,13 Promille ergab. Ein Riesenglück, dass niemandem etwas passiert ist …

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Zwischen ca. 20.30 Uhr – 00.30 Uhr ca. 10 Bier a 0,5 Liter

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr 150 Meter und wollte 800 Meter fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, ich hatte wohl das Gefühl noch fahren zu können. Ich hatte mir in der Vergangenheit durch meinen missbräuchlichen Alkoholgenuss eine Trinkfestigkeit aufgebaut. Durch mein heutiges Wissen, durch Literatur und vor allem im Kur Mobil Plus angeeignet, weiss ich wozu zunehmender Alkoholgenuss führt. Wie bei meiner Trunkenheitsfahrt zu massiver Selbstüberschätzung, Risikobereitschaft, Hemmungslosigkeit und Verlust der Kontrollfähigkeit.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Für mich stand definitiv fest, das Auto stehen zu lassen und die 800 Meter zu Fuß nachhause zu gehen.
Da ich an diesem Abend aber dann viel zu viel Alkohol (Bier) konsumierte, habe ich meine Entscheidung, das Auto stehen zu lassen, einfach über den Haufen geworfen. Der Alkohol hat jegliche Vernunft sowie den Verstand komplett außer Kraft gesetzt und mich die wahnsinnige TF starten lassen. Zum Glück war sie nur von kurzer Dauer …

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Nach meinem heutigen Kenntnisstand wohl ca. 300 - 400 mal. Vor allem Restalkohol spielte nach heutigem Kenntnisstand hier eine große Rolle, was mir bisher nicht bewusst war!

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Bewusst wahrgenommen habe ich Alkohol zum erstenmal auf einer Silvesterparty bei uns im Keller. Ich war damals 12 Jahre alt und ein Onkel von mir musste vorzeitig von meiner Mutter nachhausegefahren werden, weil er zuviel getrunken hatte.
Ich selbst trank zum erstenmal Alkohol mit 16 Jahren auf einer Party am See (2 Bier).

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich begann Alkohol im Alter von 16 Jahren zu trinken. Zwischen 16 und 20 Jahren trank ich auf Festen zwischen 4 und 5 Bier ca. 4 mal im Monat. Während meiner Bundeswehrzeit zwischen 21 und 22 Jahren war der Alkoholkonsum sehr hoch. Hier „schaffte“ ich bei Trinkgelagen mit meinen „Kameraden“ zwischen 10 und 12 Bier zu trinken (saufen) und das bis zu 3x die Woche. Beim anschließenden Studium im Alter von 23 – 25 Jahren reduzierte sich mein Alkoholkonsum wieder auf max. 4-5 Bier und dies höchstens 2-3 mal im Monat.. Nach meinem Studium im Alter zwischen 26 – 30 Jahren war ich viel mit Freunden in Discos und Bars unterwegs und konsumierte hierbei bis zu 8 Bier und das ca- 4 – 6 mal im Monat. Im nachhinein würde ich diese Zeit als meine „Junggesellenzeit“ bezeichnen. Im Alter zwischen 31 und 35 Jahren konsumierte ich fast keinen Alkohol. Dies ergab sich automatisch durch meine Heirat und die Geburt meiner 2 Söhne (Zwillinge). In dieser Lebensphase trank ich nur gelegentlich max. 1 Bier. Die Verantwortung für meine 2 Kleinkinder war groß und meine Frau brauchte natürlich meine Unterstützung. Außerdem war ich zu müde 
Die Zeit anschließend so zwischen dem 36. und 42. Lebensjahr würde ich als „Karrierezeit“ bezeichnen und außerdem waren die Jungs schon etwas größer und schliefen ein paarmal im Monat gerne bei der Oma. Hier trank ich, ausschließlich privat und nie vor einem Arbeitstag, 4-5 mal im Monat jeweils ca. 4 – 6 Bier. Im Alter von 43 Jahren erkrankte meine Mutter an Krebs. In dieser Phase steigerte sich mein Alkoholkonsum auf bis zu ca. 10 Bier und das 5-6 mal im Monat. Das Ganze gipfelte dann mit der TF …

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe Alkohol immer in Form von Bier konsumiert bzw. missbraucht. Alkohol habe ich immer in Gesellschaft auf Feiern, Partys etc. getrunken. Überwiegend am Wochenende, gelegentlich je nach Anlass auch unter der Woche.

Mein Trinkverhalten hat sich wie folgt entwickelt:

Alter max. Trinkeinheiten „Lebensphase“
1TE = 0,2 Liter Bier
0-15 0 Kind/Teenager
16-20 10 Schulabschluss und Ausbildung (4-5x/Monat)
21-22 27,5 Bundeswehr (bis zu 3x/Woche)
23-25 12 Studium (2-3x/Monat)
26-30 20 "Junggesellenzeit" (4-6x/Monat)
31-35 2,5 Hochzeit und Geburt Kinder (gelegentlich/selten)
36-42 15 berufliche Entwicklung bzw. Karriere (4-6x/Monat)
43-45 25 Krebserkrankung Mutter (5-6x/Monat)
07.09.12 25 Trunkenheitsfahrt 07.09.2012
04.10.12 2,5 04.10.2012 - 1/2 Maß Bier
26.10.12 2,5 26.10.2012 - 1 Halbe Bier
46 0 seit 27.10.2012 kein Alkohol


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe immer mit Freunden bzw. Bekannten getrunken. Oftmals war dies in Kneipen bzw. früher in Discos. Später dann auch oft beim gemeinsamen Fußballschauen im Lokal eines Bekannten. Allein habe ich nie getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Im nachhinein betrachtet habe ich fast ausschliesslich zuviel getrunken, weil ich der Meinung war, Alkohol würde mir helfen schwierigere Lebensphasen zu meistern bzw. um Probleme zu lösen. Meine Trinkfestigkeit habe ich mir vor allem bei der Bundeswehr antrainiert. Bis dahin hatte ich m.E. einen „normalen“ Umgang mit Alkohol. Mein damaliges Problem war, im nachhinein gesehen absurd, dass ich keine Probleme hatte und war vor allem die Langeweile. Anfangs verbrachte ich viel Zeit mit lesen und gehörte dadurch „nicht dazu“. Innerhalb kurzer Zeit ging ich dann aber mit den Bundeswehrkameraden immer öfter ins Mannschaftsheim und konsumierte immer mehr Alkohl (Bier). Im nachhinein betrachtet gab ich wohl dem sog. Gruppenzwang dann nach und gehörte dazu, was mir auch gefiel und Anerkennung und Akzeptanz brachte. Während meiner sich anschließenden „Junggesellenzeit“ konsumierte ich weiterhin Alkohol, wenn auch nicht mehr in diesem Ausmaß, um Hemmungen insbesondere im Umgang mit Mädchen abzubauen. Ich wurde nach Alkoholgenuss schnell zur Stimmungskanone und ich meinte, dadurch einen immer größeren Freundeskreis zu bekommen. Oberflächlich betrachtet war dies auch so. Heute weiß ich, dass dies damals keine Freunde waren sondern diese sich nur mit mir auf Events sonnten. In meinem späteren Leben bzw. bei Problemen waren diese sog. neuen Freunde nicht mehr da. Heute betrachtet: Gut so!
Im Jahr vor der Trunkenheitsfahrt hat mir die Krebserkrankung meiner Mutter immer mehr zugesetzt. Ich war der einzig richtig eingeweihte. Meine Mutter wollte das so, nicht einmal die Familie (Vater, Schwester …) wusste im Detail Bescheid. Ich organisierte und kümmerte mich um alles im „Alleingang“. Diese Belastung meinte ich damals mit Alkohol lindern zu können. Ich wollte einfach nur „abschalten. Heute weiß ich, dass ich die Probleme dadurch nicht gelöst, sondern max. verschoben habe. Natürlich hätte ich schon damals mehr Gespräche führen müssen (auch gegen den Willen meiner Mutter) und hätte nicht alles allein „lösen“ sollen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich lustig, kontaktfreudig und redete viel. Bei zuviel Alkohol wurde ich eher ruhig und wurde müde.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Von meiner Frau kamen immer mal wieder kritische Hinweise nach einem "Fest" mit zu viel Alkoholkonsum. Da ich den Alkohol für mich ja nie als Problem sah bzw. sehen wollte, ignorierte ich diese Signale meiner Frau aber konsequent.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Beruflich hatte es keine Auswirkungen, da ich Alkohol meist am Wochenende trank. Fiel ein Anlass (Geburtstagsfeier o.ä.) auf unter der Woche habe ich mir am nächsten Tag freigenommen.
Privat hatte meine Familie Nachteile, was mir erst bei der Aufarbeitung meiner Trunkenheitsfahrt bewusst wurde (traurig). Am Tag nach übermäßigem Alkoholgenuss war ich kaputt und träge. Dadurch fielen gemeinsame Unternehmungen oft aus. Erst heute weiß ich, wieviel wertvolle Zeit ich sinnlos vergeudet habe.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, vor meiner Abstinenz. Da ich seit 27.10.2012 abstinent lebe erübrigt sich ein Vergleich.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, auf meinem Junggesellenabschluss. Dort wurde mir Schnaps ins Bier gemischt. Ich hatte einen „Filmriss“.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

nein

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich sah mich immer als normaler Gesellschaftstrinker, der ja nur zu besonderen Anlässen trinkt. Mit meinem heutigen Wissen über Alkohol habe ich eindeutig Alkoholmissbrauch betrieben.
Heute und in Zukunft muss ich mich nicht mehr in eine Kategorie einstufen, da ich seit 27.10.2012 abstinent bin und bleibe.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich verzichte komplett auf Alkohol.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 26.10.2012.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich fühle mich ohne Alkohol rundum gut. Ich habe gelernt, mit Problemen ohne Alkohol umzugehen und diese zu lösen. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich auch kein Verlangen mehr nach Alkohol. Als positiver Nebeneffekt ist meine Hautkrankheit (Schuppenflechte) fast vollständig „geheilt“. Allein dadurch hat sich meine Lebensqualität um ein vielfaches verbessert. Hätte ich das doch früher gewusst, ich hätte mir viel unnötiges Geld und viel Zeit gespart, die ich mit der Bekämpfung meiner Hautkrankheit vergeudet habe. Ich treibe zusammen mit meiner Frau wieder viel Sport (Fitness, Fahrradfahren, Laufen), bin körperlich fit und habe auch beruflich den letzten Schritt zur Führungskraft genommen. Zudem bin ich, auch das hätte ich schon früher machen sollen, 2. Abteilungsleiter in unserem Fußballverein. Hier kümmere ich mich in erster Linie um die Jugendarbeit, was mir viel Freude bereitet. Zu alledem hat mir früher wohl der letzte Antrieb und die Motivation gefehlt.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Die Trunkenheitsfahrt war für mich regelrecht ein Schock. Mir wurde erst dadurch schlagartig klar, was für ein Glück ich hatte und was mir und vor allem unbeteiligten Dritten hätte alles passieren können. Die vielen positiven Folgen der Abstinenz waren mir vorher nicht bewusst. Ich hatte mich nie mit dem Thema Alkohol richtig befasst und dadurch die negativen Folgen für mein Leben nicht wahrgenommen. Bereits in der Schule, aber auch danach dachte ich immer, das Thema Alkohol geht mich nichts an. Das betrifft doch nur Alkoholiker und nicht mich. Erst nach der TF, als ich mich mit der Thematik ausführlich auseinandersetzte, machte es Klick bei mir. Hier hat mir auch der Kurs Mobil Plus sehr geholfen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Umstellung fiel mir nicht schwer. Natürlich gab es am Anfang ein paar komische Reaktionen bzw. Kommentare. Aber bereits nach kurzer Zeit war es für mein Umfeld völlig normal (Freunde, Familie), dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Im Berufsleben habe ich ohnehin noch nie Alkohol konsumiert. Innerlich habe ich mich bereits unmittelbar nach der TF für dauerhafte Abstinenz entschieden. Traurig, dass mir erst eine TF die Augen öffnen musste.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Durchwegs positiv. Mein Familienleben ist besser denn je. Ich habe und führe viele lange und super Gespräche mit meiner Frau und vor allem meinen Jungs. Meine Söhne, inzwischen 14 Jahre, habe ich viel in die „Aufarbeitung“ des Themas einbezogen. Gerade vor ihnen habe ich mich für mein Verhalten und meine TF sehr geschämt. Toll, wie die Jungs damit umgegangen sind und heute noch umgehen. Sie kennen sich jetzt aus und sollen nicht den gleichen Fehler wie ihr Vater machen. Natürlich müssen und werden sie ihre Erfahrungen u.a. mit dem Umgang mit Alkohol sammeln müssen. Ich werde sie hierbei begleiten und unterstützend zur Seite stehen. Schon heute haben wir fest vereinbart, dass ich sie immer und zu jeder Uhrzeit fahren bzw. abholen werde. Wie erwähnt, fantastische Gespräche.
Im Sportverein bin ich anerkannt und geschätzt und auch beruflich stehe ich meinen zumeist jungen Mitarbeitern mit Rat und Tat zur Seite. Es läuft rund!

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Allem voran steht hier die strikte Einhaltung meiner Abstinenz verbunden mit vielen Gespräche mit Familie und Freunden. Auch habe ich mich von ein paar Freunden komplett getrennt, welche nur Freunde nach ein paar Bier waren. Zusätzlich hilft mir der Sport und der Umgang mit vor allem jungen Menschen. Was gibt es schöneres, als jungen Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten (Beruf und Sportverein). An erster Stelle stehen hier für mich natürlich meine Söhne, mit denen ich seitdem noch sehr viel mehr Zeit verbringe. Auch lasse ich mich durch auftretene Probleme nicht mehr aus der Bahn werfen. Hier habe ich die erste brutale Bewährungsprobe bereits gemeistert. Der Krebs bei meiner Mutter ist/war wieder da … Wir, meine Familie und ich, werden die Krankheit diesmal gemeinsam meistern. Alles nötige habe ich zusammen mit meiner Schwester bereits veranlasst. Diese ist auf meine Bitte hin vorübergehend zu meinen Eltern gezogen, was vieles leichter macht … Da meine Schwester seit kurzem geschieden ist, habe ich dadurch wohl eine „win win“ Situation geschaffen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Theoretisch ja, denn ich denke keiner sollte so vermessen sein, für die Zukunft alles 100% ausschließen zu können. Ich bin aber felsenfest von mir überzeugt und werde mein Leben künftig ohne Alkohol mit Familie und Freunden verbringen. Auch würde ich im „Ernstfall“ professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Hier würde ich mich an die Verkehrspsychologin aus dem Mobil Plus Kurs wenden. Auch wenn diese meinte, dass wir uns wohl nie mehr sehen werden, habe ich mit ihr das abgesprochen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Diese Frage stellt sich aufgrund meiner Abstinenz nicht.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
1. Passen 10 Bier (0,5 Liter/Bayern) vor der TF ?
Wenn du bei deiner TF 72 kg gewogen hast, Ja.

2. Kann/darf ich dir ein Trinkdiagramm per persönlicher Nachricht zukommen lassen. Falls ja, wie hänge ich der Nachricht eine Exeldatei an? Hab das Diagramm im Kurs Mobil Plus erstellt und überlege,
ob ich es den MPU Unterlagen beifügen soll?
Per PN kannst du nichts anhängen, sende mir daher ein e-mail ... gib mir aber per PN Bescheid wenn du diese gesendet hast.
Diagramme kommen immer gut an, hab ich auch gemacht.

3. Du schreibst, keine Statistiken erwähnen. Zeigt dies aber nicht, dass man sich mit der Thematik beschäftigt hat ...
Statistiken sind keine Thematik, die Thematik lautet ... habe ich mein Trinkverhalten erkannt, wie habe ich mein Trinkverhalten geändert und was bedeutet das für meine Zukunft.
Der Gutachter wird in Frage 2 schon merken ob du dich mit deiner Thematik auseinandergesetzt hast. Mir wurde diese "Statistikfrage" gar nicht erst gestellt.

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Deinem FB habe ich nichts mehr hinzuzufügen, den kann ich so unterschreiben ... du hast die Anmerkungen sehr gut umgesetzt.
Bringst du das überzeugend deinem Gutachter rüber, sollte das psychologische Gespräch kein Problem sein. :smiley711:

Jetzt bin ich mal auf dein Diagramm gespannt.
 

Erwin

Neuer Benutzer
Hallo,

vielen Dank Max für Deine Diagramme. Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich den MPU Unterlagen welche beifügen soll. Ich weiss jetzt aber, wie sie aussehen sollten. Mein Diagramm ohne Smileys würde ich dann verwenden.

Ich hätte noch eine andere Frage:

Welche Reaktionstests werden bei TÜV-Süd durchgeführt? Kann man außer unter dem nachfolgendem Link irgendwo im Netz was dazu finden bzw. testen?

Mir ist nur folgendes bekannt: http://www.mpu-easy.de/test/reaktionstest.htm

Gruß
Erich
 

Erwin

Neuer Benutzer
Hallo,

Sperrzeitverkürzung um einen Monat erhalten. Besser als nix. Als Begründung wurde von der Richterin der TÜV-Kurs "Mobil Plus" aufgeführt. Dadurch sei die Annahme begründet, dass bei mir eine Einstellungs-und Haltungsänderung zur Teilnahme am Straßenverkehr nach Alkoholkonsum eingetreten ist und ich mir der damit verbundenen Risiken bewusst bin. Abstinenznachweise und Leberwerte haben hier anscheinend keine Rolle gespielt.

Hätte noch ein paar Fragen:

Erhält die FS-Stelle den Beschluss des Amtsgerichts automatisch? Wie genau ist die 3-monatsfrist für die FS-Beantragung sowie die 1-montsfrist für die MPU vor Ablauf der Sperrfrist? Kann man die MPU evtl auch schon früher machen?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Bei einer positiven MPU darfst du einen Monat früher auf die Straße. :smiley711:

Deine FSST bekommt automatisch Bescheid, ansich ändert sich bei dir gar nichts ... nur alles einen Monat früher.
Im Einzelnen ...

- Eine neue Fahrerlaubnis darf frühestens sechs Monate nach der Entziehung wieder erteilt werden.
- Drei Monate vor Ablauf der Sperrfrist darfst du erst eine neue Fahrerlaubnis beantragen.
- Die MPU darf frühestens vier Wochen vor Ablauf der Sperrfrist durchgeführt werden.

Unterlagen für die Neuerteilung
 
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