Moin,
Also, sofern deine probezeit noch nicht verlängert wurde damals, ist sie dies jetzt in jedem Fall um weitere 2 Jahre. Die gelten ab wiedererteilung, zusätzlich zu der im Vorfeld vorhandenen, restlichen probezeit.
Dein bekannter kann dir zwar irgend etwas ausstellen, bringt dir beim ga aber meist nichts. Hier zählt das Ergebnis.
Direkt zur Frage 1- die Wortwahl ist sehr interessant. Es war also völlig normal, in rauen Mengen zu trinken, ohne jegliche Kontrolle darüber? Das ist mal ne Aussage.
Denn kurz darauf kannst du dich an kaum was erinnern, bist ( wo du sagst sonst tust du das nie) betrunken gefahren und nur knapp, dank der Besonnenheit des anderen Verkehrs Teilnehmers einem Unfall entgangen. Laut deinen Angaben müsstest du ja an hohe Mengen gewöhnt gewesen sein. Zu dem Abschnitt solltest du dir meiner Ansicht nach noch mal Gedanken machen. Das paßt so irgendwie nicht zusammen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angabe in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Von ca. 17:30-23:40Uhr) 6*0,5l Bier (also etwa ein Bier in jeder Stunde).
Von ca. 20:00-23:40Uhr) 6 0,025l Pinnchen Schnaps (Vol 40%), die ich bis zum Trinkende zusätzlich zum Bier getrunken habe.
Hier müssen Sie die alk Leute zu melden. Es gibt wohl irgendwelche Formeln, anhand dies konkret nach vollzogen werden kann.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
Darüber, dass ich nach den Alkoholmengen nicht mehr sicher fahren hätte können, hätte ich mir eigentlich im Klaren sein müssen. Ich konnte nicht mal mehr gerade laufen+hatte sicherlich deutliche Ausfallerscheinungen. Ich erinnere mich daran, dass ich mich durch das Streitgespräch bzw. die Aufregung plötzlich irrtümlicherweise klar und nicht mehr alkoholisiert fühlte. Neben der Unterschätzung meiner Alkoholisierung habe ich meine Fähigkeit zum Fahren völlig überschätzt, sodass ich überzeugt war, noch sicher fahren zu können. Ich konnte gar nicht mehr klar denken und ich war definitiv nicht mehr fahrtüchtig. Ich glaube nicht mal, dass ich den Weg nach Hause überhaupt gefunden hätte. Ganz abgesehen davon, dass ich sehr wahrscheinlich vorher einen Unfall gebaut hätte.
Entspricht meiner Meinung nach, nicht wirklich dem Sinn der Frage.
Es geht darum, wie es in dem Moment war. Nicht, wie es im Nachhinein ausgesehen hat oder hätte.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich trank Alkohol immer in Gesellschaft. Zu der Zeit der TF habe ich überwiegend mit den Leuten vom Stammtisch getrunken, häufig auch am Wochenende in Kneipen/Gaststätten oder privat. Ansonsten im Urlaub mit Freundin, bei gemeinschaftlichen „Feierabendbieren“ mit ArbeitskollegInnen, mit FreundInnen/männlichen Bekanntschaften beim Ausgehen/privaten Feiern. Ich trank auch im Familien-/Bekanntenkreis, z.B. bei Restaurantbesuch/Feierlichkeiten, aber reduzierter und in Phase vor TF nur noch selten.
Worauf bezieht sich das "nur noch selten" grade? Denn kurz zuvor schreibst du, daß du in der letzten Phase bereits fortgeschrittenen Missbrauch betrieben hast.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet? (bei wenig und bei viel Alkohol)
Bis zu einem gewissen Grad euphorisierende Wirkung, negative Gefühle /Sorgen traten in den Hintergrund. Durch die enthemmende Wirkung: lockerer und selbstsicherer im Umgang mit anderen. Mit zunehmender Alkoholisierung fing in an zu lallen, konnte mich nicht richtig artikulieren, sah doppelt, hatte Koordinations- und Orientierungsstörungen bis hin zum Kontrollverlust, der sich z.B. in starken Emotionsausbrüchen äußerte. Am nächsten Tag hatte ich einen Kater, musste zum Teil erbrechen, war depressiv verstimmt und hatte zum Teil Erinnerungslücken (auch am Tag nach TF).
Rein für mich - weshalb nimmt man solche Anzeichen denn nicht als Warnung wahr?
Man zerstört sich selbst und merkt es nicht bzw steuert nicht dagegen?
15.Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Auch wenn ich Alkohol wenn auch nicht bewusst missbraucht habe, um negative Emotionen und Konflikte zu verdrängen, hat es meinen psychischen Zustand nur verschlimmert und bestehenden Probleme und Depressionen verstärkt. Der Alkoholkonsum förderte meine Unfähigkeit, Gefühle nicht zuzulassen und über sie und Konflikte offen mit meinen Mitmenschen zu sprechen. Ich pflegte nur noch oberflächliche „Freundschaften“, begab mich mehr und mehr in ein Umfeld, das ebenfalls viel Alkohol konsumierte und distanzierte mich von den Menschen, die es wirklich gut mir meinten und mich liebten. Ich zog mich innerlich sehr zurück, hatte eine fröhliche „Maske“ auf und fühlte mich trotz Gesellschaft z.B. beim Stammtisch einsam. Mein bereits sehr angeschlagenes Selbstbewusstsein litt noch mehr. Ich wurde zu einem passiven und ohnmächtigen Menschen, der sich mit seinem scheiß Leben, wie ich es empfand, arrangiert hatte. Neben den psychischen Folgen war ich auch körperlich in keinem guten Zustand. Ich litt unter Unruhe, Schlafproblemen, aß sehr ungesund und fühlte mich unfit. Ich hatte keine Hobbys mehr, die Arbeit war das einzig sinnvolle, was ich tat, strengte mich aber sehr an. Letztendlich hat der massive Alkoholkonsums und der damit verbundenen Kontrollverlust auch zur TF geführt.
Ich glaube schon, daß du es sehr bewusst getan hast so wie du schreibst.
Wir erklärst du dir denn sonst, das du dir der für dich in den trink Momenten positiven Nebenwirkungen bewusst warst?
Ganz offensichtlich hast du dich ja darin geflüchtet. Denn sobald du getrunken hast, ging es dir zumindest was die negativen Aspekte deines Lebens betrifft, gut.
17. Haben Sie jemals die Kontrolle über Ihre Trinkmenge verloren bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Bis zur Volltrunkenheit nicht. Aber ich hatte ab Phase 6 öfters keinen Überblick mehr über die Menge der zum Teil unterschiedlichen Alkoholsorten, die ich trank. Ich war zum Teil so besoffen, dass es u.a. zu heftigen Emotionsausbrüchen kam und ich machte Dinge, die völlig unverantwortlich waren und für die ich mich im Nachhinein, wenn ich sie zum Teil erst nach und nach erinnerte, schämte. Auch die TF zeigt, dass ich nicht mehr Herrin meiner Sinne war
Du warst definitiv häufiger volltrunken per Definition und meinem Verständnis. Zumal Du das bereits im Vorfeld selbst geschrieben hast ( Kontroll Verlust etc.).
24.Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die TF war der ausschlaggebende Auslöser bzw. Anstoß, dass ich begann, mich kritisch mit meinem übermäßigen Alkoholkonsum, meiner Lebenssituation, meinen persönlichen Problemen/Konflikten auseinanderzusetzen, was ich zuvor vermieden hatte. Meine anfängliche Abwehr und Versuche, die Verantwortung von mir abzuweisen und mich als Opfer zu sehen, bröckelten nach der TF und ich realisierte, dass mein Trinkverhalten außer Kontrolle geraten war. Ich entschied zunächst, meinen Alkoholkonsum ab sofort drastisch zu reduzieren. Als ich an zwei folgenden Trinkanlässen mehr trank, als ich mir zuvor vorgenommen hatte, entschied ich etwa 3 Wochen nach TF am 17.02.2020 schließlich, komplett auf Alkohol zu verzichten.
Wenn du in den darauf folgenden Wochen fröhlich weiter getrunken hast, kann die tf keinen wirklichen Eindruck auf dich gemacht haben. Sich vorzunehmen, weniger zu trinken, obwohl dich das U.a den Führerschein gekostet hat, geht nicht auf.
Da war deine Sucht höher stehend, als die Vernunft.
Du hast auch bisher keinerlei Sucht Beratung, Gespräche oder sonstiges besucht, ist das korrekt?
Das Thema wird sicher mal angesprochen worden sein bei deinen anderen Therapie Maßnahmen etc.. Aber ob das ausreicht, den gutachter davon zu überzeugen, daß du nie mehr trinken willst, sofern dein Leben eine unerwartete Richtung einschlägt, bezweifle ich etwas.
Denn- du konntest deine selbst gesteckten Ziele von einem gewissen Maß, direkt danach nicht einhalten.
Womit möchtest du den ga also nun überzeugen, daß der total Verzicht dann auf einmal ganz ohne Probleme Geglückt ist und du nie wieder rückfällig wirst oder geworden bist?
Da wird dir den Aufbaukurs oder was du da vor der mpu noch machen willst, nichts nutzen( wie siehts an der Front aus?!).
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Das Abstinentsein fiel mir durch die strikte Linie, einfacher als das KT bzw. ist mir im Gegensatz zum KT überhaupt gelungen. Dabei halfen mir vor allem meine Überzeugung, keinen Alkohol mehr trinken zu wollen (nachdem ich mich umfassend über die Gefahren von Alkohol informiert hatte) und auch eine Zuversicht, es auch zu schaffen. Meine Familie und engsten Bezugspersonen, die ich einweihte und fortan im engen Kontakt stand, standen mir zur Seite. Ich brach den Kontakt zu den Stammtischleuten ab. Die erste Zeit war schon beschwerlich, da es Kraft kostete, sich den krankhaften Gewohnheiten, die man verinnerlicht hatte, entgegenzusetzen. Doch es wurde immer weniger schwer und es entfaltete sich schließlich nach und nach ein positives Lebensgefühl. Durch die Nüchternheit wurde ich mit alldem konfrontiert, was ich zuvor verdrängt und weggetrunken hatte. Ich lernte, all das, was da aufkam, zuzulassen und anzunehmen, offen mit dem Geschehenen umzugehen, was mir durch die positiven Erfahrungen, die ich dabei machte, mit jedem Mal leichter fiel. Fahrradfahren, Gitarre spielen, Singen und vor allem der Austausch mit meinen Mitmenschen waren Ventile, um in der ersten Zeit aufkommende Spannungen in mir zu lösen.
Das darfst du jetzt nicht falsch verstehen. Aber wer aus so einer, längeren, schlimmen Zeit kommt, der schafft das nicht mal eben so, da wieder raus zu kommen. Zumindest meist nicht und auch weniger ohne professionellen Beistand.
Für den Moment mag das alles toll sein. Die Fortschritte sind natürlich klasse.
Aber was machst du, wenn wieder irgendwas eine Zeit lang schief geht? Und deine vertrauten dir Dann nicht mehr weiter helfen können und du nicht mehr weiter weißt?
Für solche was wäre wenn, sind die Profis da. Und das will der ga wissen und glaubhaft von dir erzählt kriegen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Der Text ist zu lang, zum zitieren
Und da ist für mich dann wieder Schluss.
Du hast in meinen Augen, nicht viel aus den Situationen gelernt.
Ja, du hast einige Dinge aufarbeiten können. Wobei ich, aus eigener Erfahrung weiß, daß gewisse Dinge wenn sie so belastend waren, lange brauchen, um abgehakt zu werden. Das ist in der kurzen Zeit bis heute nicht wirklich Glaubhaft.
Desweiteren - du wurdest ein Jahr lang von einem geistesgestörten verfolgt, bedroht, belästigt, psychisch fertig gemacht und wolltest ihn aus deinem Leben verbannen.
Und heute tut ihr so, als wäre das nie passiert?!
Sorry, Aber da hört das Verständnis auf. Was einen so kaputt gemacht hat, wieder an sich ran zu lassen, ist genau das was du vorher getan hast - dich selbst zu zerstören. Denn es wird wieder passieren.
Und das zeigt, daß du mit diesem wie vermutlich auch anderen Problemen, nicht wirklich abgeschlossen hast.
Das du dies selbst vollkommen anders siehst, weiß ich. Das du dies als Art Angriff sehen wirst oder könntest, auch.
Aber so wirds dich wieder zurück ins ungewollte führen über kurz oder lang.
Wäre ich gutachter, würde ich spätestens jetzt sagen, danke für den Besuch. Aber das stellt das vorher gesagte in Zweifel.
Du hast Fortschritte gemacht und dann machst du solche "Fehler", das was dich fertig gemacht hat, wieder ins Leben einzubeziehen. Ich verstehe es nicht
Ich habe positive Schritte gesehen, aber nach den letzten Absätzen von dir, glaube ich nicht, daß es dauerhaft bestand haben wird.
Ich frage mich, ob du das ganze zb auch in der Therapie so angesprochen hast. Bzgl deines ex Freundes, was da so lief, und das jetzt wieder kontakt ist etc..
Es ist dein Leben, da kann dir keiner rein reden. Und das liegt auch mir völlig fern!
Nur der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Von meiner Seite aus, kann ich da grad nicht mehr zu beitragen. Ich sehe noch sehr viel Handlungs bedarf insgesamt.
Strategien zur Vermeidung der rückfälligkeit erkenne ich keine, jedenfalls nichts handfeste. Aufgrund Der ganzen vorgeschichte, denke ich, daß der gang zur Suchtberatung o.ä hilfs Angebote für die Zukunft gut sein würde.
Mit den Konsequenzen aus der tf hast du dich ja auseinander gesetzt. Daher sehe ich einen Aufbaukurs als nicht unbedingt nötig an. Wenn es dir damit besser geht, dann los
Fast vergessen -
Ambulante/stationäre Therapie: ja. Ambulante Gruppenpsychotherapie seit 05/2019 - fortlaufend. Es handelt sich aber um keine alkoholspezifische Therapie, werde einen entsprechenden Nachwei bei der MPU vorliegen. Die Gründe warum ich mich in Therapie begab, werden in dem folgenden FB ersichtlich. (Frage: Könnte es trotzdem zu einem Problem kommen, dass ich Therapie mache?)
Da du sonst nicht weiter in Erscheinung getreten bist, glaube ich eher weniger. Aber es wird ins Gespräch einbezogen, ziemlich sicher denke ich.
Ob du davon erzählst, ist dir überlassen. Müssen tust du es nicht. Und ich würde fast sagen, behalte einen Großteil davon für dich, wenn du wieder fahren und die Zweifel ausräumen möchtest.