TF bei 2,45‰. Ich brauche Hilfe!

Daniel

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

mein Name ist Daniel, ich hatte eine TF mit erheblicher BKA vor knapp einem Jahr. Nun steht für mich die MPU an, und ich brauche Hilfe. Um mich nicht zu wiederholen, alles weitere im Fragebogen:

Vielen Dank schonmal vorab für Eure Hilfe!


FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 184cm
Gewicht: 86Kg (Tatzeitpunkt, jetzt: 80Kg)
Alter: 29

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 16.10.2016
BAK: 2,45 ‰
Trinkbeginn: 20 Uhr
Trinkende: 4:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5:50 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 23.10.2017

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja, direkt im Anschluss an die TF.
Hab ich neu beantragt: Noch nicht.
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja. Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Nicht bekannt. Bzw. bin mir nicht sicher was genau gemeint ist.

Bundesland: RLP

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, druchschnittlich einmal im Monat, 2-3 Bier.
Ich lebe abstinent seit: Nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: Ja

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: Noch keins
Welche Stelle (MPI): ABV GmbH
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: 2 mal 3 Punkte wegen Geschwindigkeitsüberschreitung, ca. 2009 und 2010. Sind verjährt.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Daniel,

begrüße dich, wenn auch verspätet, hier im Forum :smiley138:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja. Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Nicht bekannt. Bzw. bin mir nicht sicher was genau gemeint ist.

Die Fragestellung der FSSt. bekommst du erst mitgeteilt wenn du deinen FS-Antrag neu stellst.

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, druchschnittlich einmal im Monat, 2-3 Bier.

Ist bei deiner hohen BAK nicht ganz ungefährlich mit "KT" ins Rennen zu gehen - aber natürlich kann man dazu erst etwas sagen wenn man deine Vorgeschichte und Trinkhintergründe näher kennt...

Deswegen solltest du auch den Fragebogen für eine Alkohol-MPU ausfüllen, damit eine erste Einschätzung erfolgen kann. Lasse dir aber etwas Zeit und fülle ihn nicht "auf die Schnelle" aus und lies vorab unbedingt in ein paar Gute Fragebögen Alkohol (am besten immer den finalen Bogen), damit du erkennen kannst worauf es ankommt (z.B. beim Umfang der Antworten).

Falls du Hilfe brauchst stehen wir dir dabei gerne zur Seite...
 

Daniel

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank für deine Antwort! :smiley138:

Ich bin momentan noch nicht dazu gekommen den Fragebogen auszufüllen. Habe sehr viel um die Ohren.
Werde das aber spätestens nächste Woche schaffen und freue mich schon auf Eure Hilfe!

Beste Grüße :smiley22:
 

Daniel

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

so, nun endlich hatte ich Zeit gefunden den Fragebogen auszufüllen. Tut mir leid dass es so lange gedauert hat. Ich hatte sehr viel zu tun die letzten Wochen und bei uns ist ein kleiner Welpe eingezogen, da wird die Zeit knapp! ;-)

Ich hoffe die Antworten sind teilweise nicht zu lange ausgefallen und bedanke mich schon einmal vorab für's lesen und für die Hilfe!

Der Fragebogen muss in eine separate Antwort, da der Text ansonsten zu lange wäre.

Liebe Grüße

Daniel
 

Daniel

Neuer Benutzer
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es war ein Samstag.
Der Tag begann für mich recht spät, ich stand erst um 15 Uhr auf, da ich bereits am Vortag lange unterwegs war und Alkohol trank, jedoch nicht in der Menge wie am Tattag. Für 20 Uhr stand eine Party bei Leuten an die ich kurz zuvor kennenglernt hatte. Da ich bereits spät dran war fuhr ich um 20 Uhr mit dem Auto los, mit dem Vorsatz es dann am Montag irgendwann zu holen.
Um 20.15 Uhr traf ich bei der Party ein. Die Stimmung war sehr gelöst und es wurde viel Alkohol getrunken. Ich fing sofort an Bier zu trinken, in 0,5 L Flaschen, für eine brauchte ich ca. 30 Minuten. Zwischendurch spielte ich 2 mal bei einem Trinkspiel mit (Beer Pong) bei dem ich immer wieder 0,2 L Gläser Bier auf Ex trank, 8 Stück pro Spiel. Im Schnitt komme ich so bis 2 Uhr Nachts auf 6 Liter Bier. Zwischendurch, so ca. um 12 Uhr gab es etwas zu essen, Chili con Carne, von dem ich einen Teller gegessen habe, meine erste und einzige Mahlzeit an dem Tag.
Ab 2 Uhr wurde Schnaps (Irgendein Obstbrand) ausgeschenkt von dem ich ebenfalls 2 trank. Von 3 Uhr bis 4.15 Uhr trank ich noch einmal ca. 1 Liter Bier. Meine Erinnerung während und vor allem nach dem trinken des Schnaps war schon derart verschwommen dass ich mich an Details kaum erinnere.
Ich stieg dann ca. um 4.30 Uhr mit einem ähnlich alkoholisierten Bekannten in das Auto und fuhr Richtung Stadt. An einer Ampel fuhr ich einem anderen Fahrzeug auf und die Polizei kam.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Von 20 bis 2 Uhr relativ genau 6 Liter Bier, zwischen 2 Uhr und 3.30 Uhr 4 cl Schnaps (Obstbrand), danach bis ca. 4.30 Uhr noch einmal 1 Liter Bier.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr knapp 900 Meter geradeaus und fuhr an der ersten Ampel auf ein bremsendes Fahrzeug auf. Insgesamt wollte ich ca. 4 Kilometer fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein. Ich kann mich an das einsteigen und an das fahren nur sehr dunkel erinnern. Erst als ich bei dem Unfall aus dem Wagen steige und die Polizei vor mir steht wird meine Erinnerung wieder klarer.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Mein Vorsatz als ich mit dem Auto zu der Party fuhr war, es stehen zu lassen, um es am Montag abzuholen. Genauere Vorkehrungen hatte ich jedoch nicht getroffen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Bei mir begann die Hemmschwele schleichend zu sinken. Früher war ich jemand der Leute davon abgehalten hat sich betrunken hinter das Steuer zu setzen. Dann fing es mal mit einem Bier an und wurde irgendwann zu 3-4 Bier. Meine Hemmungen sanken immer weiter innerhalb von ca. einem Jahr. Derart Betrunken wie am Tattag bin ich vorher noch nie Auto gefahren.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meiner allererste Erinnerung an Alkoholkonsum war beim Zelten auf dem Ferienhausgrundstück von einem Freund. Ich war 14 Jahre alt, meine beiden Freunde waren 15 und 16. Sie hatten zuvor 2 Flaschen Wein bei den Eltern mitgehen lassen. Ich hatte keinerlei Erfahrung und trank in großen Zügen aus der Flasche, danach musste ich mich immer wieder übergeben, alles drehte sich, mir war Hundeelend. Danach trank ich die nächsten 2 Jahre nichts mehr.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Bis ich ca. 21 war hatte ich sehr selten Alkohol getrunken. Mal auf einem Geburtstag ein Glas Sekt. Mal beim Fußball gucken ein Bier.
Als ich anfing zu studieren ging es dann los dass ich auf Partys mit Kommilitonen ging auf denen oft sehr viel getrunken wurde. Ich trank dort mit, und die Menge steigerte sich recht schnell von 2-3 Bier auf 8 Bier und ab und zu auch Schnaps und Longdrinks. Da war es allerdings noch nicht regelmäßig. Es war mal die Semestereröffnungsfeier, oder mal eine Wohnheimparty und vllt mal am Wochenende im Club.
Regelmäßigkeit kam bei mir ca. 2 Jahre vor der Trunkenheitsfahrt (Welche nun auch etwas über 1 Jahr her ist). Alkohol wurde fester Bestandteil der Freizeitplanung und gehörte beim Spaß haben am Wochenende einfach dazu.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe immer Hauptsächlich Bier getrunken, und zwar in Mengen das Leute gesagt haben, „wie bekommst du nur soviel Bier herunter?“. Manchmal waren es auch mal Longdrinks und kurze Schnäpse wenn ein Freund diese Zuhause mixte oder gerade „eine Runde“ bestellt wurde. Biere waren es an einem „Partyabend“ meist so um die 8 x 0,5, plus ein Schnaps oder ein Longdrink. Immer unterschiedlich. Jedenfalls so dass man wirklich betrunken war, was natürlich mit der Zeit immer später eintrat.
Dieses trinken fand fast ausschließlich und regelmäßig am Wochenende statt. Gegen Ende, also kurz vor der Trunkenheitsfahrt, für ein halbes Jahr fast jedes Wochenende.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Hauptsächlich trank ich in Bars und Clubs mit Freunden und Bekannten von der Uni. Aber auch auf diversen Partys bei Leuten zuhause oder ich veranstaltete auch selbst mal eine Party bei mir. Alleine zuhause, oder beim Essen bei meinen Eltern habe ich immer maximal 1-2 Bier oder Wein getrunken um den Geschmack zu genießen, das machte ich sehr unregelmäßig, alle paar Wochen bis Monate mal.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich habe getrunken weil es mir großen Spaß machte durch den Alkohol sehr viel lockerer zu sein. Frauen ansprechen und flirten ging in einem gewissen Zustand deutlich leichter. Das tanzen in Clubs war sehr viel losgelöster, ohne war das für mich garnicht vorstellbar.
Mit manchen „Freunden“ hatte ich teilweise auch garnichts zu reden, außer man hatte schon was getrunken und alberte dann rum und machte Witze die sonst wohl eher nicht lustig wären.
Es war eine Art Ritual, an dem ich teilnahm. Man lernte auch viele Leute an der Uni kennen mit denen man sich dann ganz selbstverständlich, und hierdurch recht ungezwungen, für Partys verabredete oder in großen Gruppen in Bars und Clubs ging.

Für mich war das Trinken irgendwann dann auch irgendwann die Flucht aus meinem Alltag. Ich hatte mein Studium stark vernachlässigt und wollte es abbrechen, weil ich sehr unzufrieden war mit wem was ich machte. Ich hatte dann häufig einfach wenig zu tun, und schämte mich dafür, vor allem auch vor meiner Freundin, weil ich so antriebslos war. Ich hatte lange Zeit dann große Angst es meinen Eltern zu sagen und verheimlichte es. Das alles war sehr schwierig und großer Druck für mich. Das Feiern gehen und trinken war wie ein Ventil um das ganze loszulassen und nicht darüber nachzudenken.
2 Monate vor der Trunkenheitsfahrt verließ mich dann meine Freundin mit der ich 4 Jahre lang zusammen war und gemeinsam wohnte. Ich war jetzt alleine in der Wohnung und begann noch mehr feiern und trinken zu gehen, um nicht über mein Leben nachdenken zu müssen.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Das ist natürlich sehr unterschiedlich je nach Zustand (Zum Beispiel je nachdem wieviel man gegessen hatte etc.). Bei wenig Alkohol merke ich dass ich mehr Rede, oder mich auch mal leichter verhaspele in Sätzen. Allgemein werde ich weniger zurückhaltend. Bei viel Alkohol kam es teilweise zum Erbrechen. Ich war völlig ungehemmt und ging stark aus mir raus. Ab einem gewissen Punkt torkelte ich, musste durch andere Gestützt werden und konnte mich dann am nächsten Tag an das Ende des Abends nur noch sehr verschwommen erinnern.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Da es in dem Umfeld, in dem ich mich bewegte als normal angesehen wurde, bekam ich das nicht. Und da ich sonst im privaten und familiären Umfeld kaum Alkohol getrunken habe, fiel das auch nicht wirklich jemandem auf.
Außer natürlich meiner Freundin, die mir ab und zu mal sagte dass sie findet ich sollte weniger trinken, da ich manchmal so betrunken sei dass man nicht mehr normal mit mir reden könne. Wir hatten unter dem Einfluß von Alkohol auch mal Streit, der dann eher in anschreien, Türen schmeißen und bösen n endete, als wenn man nüchtern war
Also sie gab mir kritische Hinweise, ansonsten nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Freunde die nicht wirklich auf Party machen und Alkoholkonsum standen wurden von mir stark vernachlässigt. Ich wusste garnicht was ich mit denen unternehmen sollte. Ich fühlte mich ein wenig wie in einem Sumpf an dem es einfach nicht mehr voran ging und ich auch kein Ausweg sah. Ich verdrängte dann meine Probleme, vernachlässigte mein Studium und freute mich nur noch auf die Wochenenden, an denen ich ausgelassen feiern und trinken wollte. Der Alkohol bewirkte in gewisser Weise dass ich mein ganzes Leben schleifen ließ und meine Zukunft aufs Spiel setzte.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Jetzt gesprochen, 13 Monate nach der Trunkenheitsfahrt, ja ganz klar. In den 2 Jahren davor habe ich sehr viel getrunken. Wie bereits unter den anderen Punkten Ausführlich beschrieben.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. Regelmäßig habe ich die Übersicht beim Trinken verloren und konnte am nächsten Tag nicht mehr rekonstruieren was ich getrunken hatte oder um wieviel Uhr ich nach Hause ging. Jedoch habe ich mich dann auch immer bewusst dazu entschieden jetzt zu trinken bis ich Volltrunken bin.
Wenn ich nüchtern bleiben wollte, zum Beispiel weil ich am nächsten Tag früh arbeiten musste am Wochenende (unter der Woche trank ich sehr selten), konnte ich auch einfach garnichts trinken oder ging nach 2 Bier nach Hause. Auf einer Party sein auf der viel getrunken wurde ohne selbst was zu trinken, machte für mich kein Spaß und ich verließ sie dann früh oder ging garnicht erst hin.
Allerdings merkte ich nach 2-3 Wochen eine extrem starke Lust mal wieder „richtg einen trinken zu gehen“.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Es gab immer wieder mal Zeiten, auch in den letzten Jahren, in denen ich nichts getrunken habe über einige Zeit, aber nie bewusst und mit einer vorgenommenen Absicht.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich denke ich war ein Gamma-Trinker (Nach dem Schema von Jellinek). Ich habe regelmäßig Alkoholmissbrauch betrieben und mich in einen starken Rausch versetzt. Zwar konnte ich auch über längere Phasen mal nichts trinken, und dachte somit sei ja alles in Ordnung. Aber die Lust nach 2-3 Wochen ohne Rausch mal wieder „richtig einen zu trinken“, was dann oft als „Party machen“ runter gespielt wurde, war dann stark. Ich war also psychisch abhängig. Außerdem wog ich 5-6 Kilo mehr als heute war körperlich deutlich unfitter.

Körperliche Abhängigkeit war jedoch noch nicht erreicht. Ich konnte niemals irgendwelche Anzeichen feststellen dass mein Körper Alkohol benötigt. Glaube aber, dass wenn ich so weiter gemacht hätte, dies irgendwann gekommen wäre.
Früher habe ich mich als ganz normalen Gelegenheitstrinker wahrgenommen, der weder zittert oder sowas, und problemlos über längere Zeit auch mal nichts trinken konnte und somit ja kein Problem hat.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja ich trinke auch heute noch Alkohol, jedoch kontrolliert. Ausschließlich Bier und Wein/Sekt. Ich trinke maximal 2 x 0,5 L Bier oder 2 Gläser Sekt/Wein. Das mache ich maximal 1 mal im Monat.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Vor knapp 4 Wochen am 28.10.2017 ein Glas Champagner auf dem Geburtstag der Oma meiner Freundin.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke heute ein mir gut schmeckendes Bier, gerne ein Weizen, bei einem schönen Abend im Garten, ein Glas guten Wein bei meinen Eltern zum Essen oder ein Glas Sekt beim Anstoßen auf einer Feier, um es bewusst zu genießen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe das Trinken derart reduziert, weil mir bewusst wurde wie sehr ich mir damit Schade, nicht nur körperlich, sondern auch was mein gesamtes Leben angeht. Mir ist klar geworden dass ich ein großes Problem mit Alkohol habe und es so enfach nicht weiter gehen konnte.
Früher habe ich das garnicht so gesehen, ich dachte es wäre völlig normal und das mache doch jeder so.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Das war ein längerer Weg. Nach meiner Trunkenheitsfahrt im Oktober 2016 hatte ich die ersten Tage starke Alpträume. Mir ging es sehr schlecht, ich schämte mich sehr dafür was ich getan habe und erschrack regelrecht vor mir selbst.
Ich war dann alleine in meiner Wohnung in der Stadt, aus der meine Exfreundin vor kurzem ausgezogen war, hatte keinen Führerschein mehr, das Studium afgegeben und sah keine Perspektive.

Ich wendete mich an meine Eltern und bat sie zu mir zu kommen. Ich erzählte ihnen dann heulend von meiner Trunkenheitsfahrt. Sie waren entsetzt. Ich beichtete auch dass ich seit 2 Jahren nicht mehr studiere und ich vorhabe das Studium abzubrechen und dass ich ohne Führerschein nicht länger meinen Studentenjob machen kann und mir somit die Wohnung alleine nicht mehr lange leisten kann.
Sie waren wirklich geschockt, und auch sauer dass ich ihnen was vorgemacht habe. Sie wollten mir aber auch helfen.

Ich kündigte meine Wohnung und zog dann am 1. Dezember zu meinen Eltern, die ca. 30 Km von meiner Unistadt entfernt wohnen. Ich habe mir bewusst kein WG-Zimmer oder ähnliches in der Nähe gesucht. Ich wollte weg von dort. In der zwischenzeit hatte ich nach dem ersten Schock wieder angefangen mit dem gewohnten verdrängen. Am 11. November 2016 war Karnevalbeginn, ich ging mit Bekannten dorthin. Ich trank viel. War am Ende so betrunken dass ich Streit vom Zaun brach, eine Bekannte die ich erst vor einigen Wochen kennengelernt hatte ging dazwischen und fragte mich vor allen Leuten ob ich nicht ganz dicht wäre und dass ich total betrunken bin und nach Hause gehen solle.

Als nächstes trank ich wieder an Weihnachten auf einer Party. Nachdem ich einige Wochen nichts getrunken hatte dachte ich mir das sei kein Problem, ich habe mich ja im Griff. Ende des Liedes war dass ich Zuhause bei meinen Eltern aufwachte und nicht mehr wusste wie ich heim kam. Meine Eltern erzählten mir dass ich völlig betrunken zuhause ankam und dass sie das so nicht mehr tolerieren werden.

Ich fing an mich mit mir zu beschäftigen und mir ernsthaft Gedanken zu machen wie ich mein Leben auf die Reihe bekomme. Ich sprach viel mit meinem Stiefvater, der eine Praxis hat für psychologische Beratung. Er zeigte mir auf dass es so nicht mehr weiter geht.
Im März 2017 fing ich dann an mir ein Plan zu machen. Ich trank nur noch um ein Getränk zu genießen, nicht mehr um mich in einen totalen Rausch zu versetzen. Ich trinke seitdem nur noch maximal 1 mal im Monat, und dabei maximal 2 Einheiten Alkohol. Also 2 Gläser Bier oder Wein. Die Umstellung war für mich anfangs schwierig. Mir fehlten die Partys und natürlich auch die Leute mit denen ich sonst immer unterwegs war.
Doch mit der Zeit änderte sich noch mehr. Ich habe meinen Studiengang gewechselt, in dem ich jetzt erfolgreich bin und einen Abschluss als Ziel vor Augen habe. Ich arbeite nebenbei in einer Stelle die mir Spaß macht und wo ich mir gut vorstellen kann auch nach dem Studium eine Chance zu haben.
Ich hatte seit Januar eine Frau kennengelernt mit der ich mittlerweile, seit April 2017 zusammen bin und zusammen wohne, 70 km entfernt von meiner Uni und der alten Stadt, das pendeln ist nervig, aber machbar. Seit 6 Wochen haben wir einen kleinen Hundewelpen. Mein Leben ist heute ein völlig anderes als noch vor einem Jahr. Partys und Alkohl spielen mittlerweile keine Rolle mehr. Meine Wochenenden verbringe ich damit mich von der Woche an der Uni und der Arbeit auszuruhen, mit meiner Freundin Städtetrips zu machen. Und seit neuestem auf langen Spaziergängen im Wald mit dem Hund.
Unser Ziel ist es, wenn ich mit dem Studium fertig bin, was wahrscheinlich Anfang 2019 sein wird, in eine größere Wohnung zu ziehen in einer Gegend wo wir beide einen guten Job finden, sie arbeitete bereits seit anfang des Jahre nachdem sie ihr Studium beendet hatte.
Ich genieße es, dass mein Leben endlich eine Richtung hat und bin absolut zufrieden wie es läuft, ich vermisse das Partyleben mit dem Alkohol nicht mehr.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Wie im Punkt davor geschildert ist mein Leben mittlerweile ein völlig anderes, indem ich mich mehr als Wohl fühle. Genauso mein Umfeld. Ich treffe mich mit Freunden um essen zu gehen, ins Kino, spazieren gehen. Fahre mit meinem Stiefbruder, seiner Frau und seinen 2 Kindern in den Urlaub ans Meer. Der Kontakt zu ihm war vorher sehr wenig, weil Party machen und trinken einfach nichts für ihn war. Mit den alten Bekannten von der Uni, mit denen mich eigtl nur die Partys und das Trinken verbanden, habe ich wenig bis garkein Kontakt mehr.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich führe seit April 2017 eine Liste, auf der ich Eintrage wann und wo ich was genau getrunken habe. Diese hilft mir die Übersicht zu behalten.
Ich gehe nicht mehr auf Partys wo es hauptsächlich darum geht Alkohol in großen Mengen zu trinken. Genauso befinde ich mich nicht mehr in dem Umfeld der Leute mit denen ich mich früher fast ausschließlich zum feiern und trinken getroffen habe.
Ich rede regelmäßig mit meiner Freundin, meinen Eltern und meinem Stiefbruder darüber wieso es mir jetzt soviel besser geht als früher, das bestärkt mich es weiter so zu handhaben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ja. Ich denke es ist immer möglich in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, weil man extreme Situationen kommen kann, für die es schwierig ist sein Verhalten voraus zu sagen. Auch wenn man mittlerweile kein Verlangen mehr danach verspürt.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ich meinen Führerschein wieder habe, werde ich das Auto stehen lassen wenn ich weiß ich werde etwas trinken und auf Bus und Bahn ausweichen. Auch wenn ich natrlich fest entschloßen bin das mir so etwas nie wieder passiert, werde ich dafür sorgen mögliche Situation hierdurch auszuschließen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Daniel,

es ist schon gut das du dir etwas Zeit mit dem FB gelassen hast. :smiley22:

Ich schaue ihn mir schnellstmöglich an und gebe dir dann meinen Kommentar dazu. Hab etwas Geduld. :smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Daniel,

sag mir bitte kurz ob du noch dabei bist, bevor ich mich an den FB mache....:pc0003:
 

Daniel

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
ja ich bin noch da.
Warte gerade darauf dass meine Akte an die MPI geht. Letzte Woche wurde mir auf Nachfrage gesagt es könne nur noch wenige Tage dauern.
Also müsste jetzt bald der Termin für die MPU feststehen.

Beste Grüße ;-)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Vielen Dank für deine Rückmeldung, Daniel. Dann bekommst du spät. am WE mein Feedback...:smiley138:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Daniel,

zunächst muss ich sagen das mir deine Offenheit im FB sehr gut gefällt....gleichzeitig birgt sie allerdings auch Gefahren. :smiley2204:

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Von 20 bis 2 Uhr relativ genau 6 Liter Bier, zwischen 2 Uhr und 3.30 Uhr 4 cl Schnaps (Obstbrand), danach bis ca. 4.30 Uhr noch einmal 1 Liter Bier.

Kommt laut Promillerechner, bzw. der Kleinen Alkohollehre zur BAK Berechnung ganz gut hin...

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Bis ich ca. 21 war hatte ich sehr selten Alkohol getrunken. Mal auf einem Geburtstag ein Glas Sekt. Mal beim Fußball gucken ein Bier.
Als ich anfing zu studieren ging es dann los dass ich auf Partys mit Kommilitonen ging auf denen oft sehr viel getrunken wurde. Ich trank dort mit, und die Menge steigerte sich recht schnell von 2-3 Bier auf 8 Bier und ab und zu auch Schnaps und Longdrinks. Da war es allerdings noch nicht regelmäßig. Es war mal die Semestereröffnungsfeier, oder mal eine Wohnheimparty und vllt mal am Wochenende im Club.
Regelmäßigkeit kam bei mir ca. 2 Jahre vor der Trunkenheitsfahrt (Welche nun auch etwas über 1 Jahr her ist). Alkohol wurde fester Bestandteil der Freizeitplanung und gehörte beim Spaß haben am Wochenende einfach dazu.

"Regelmäßig" hohe Mengen zu trinken und das über 2 Jahre lang, bedeutet schon das man sich ein Verhalten angeeignet hat, das nur sehr schwer wieder zu verändern ist.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe immer Hauptsächlich Bier getrunken, und zwar in Mengen das Leute gesagt haben, „wie bekommst du nur soviel Bier herunter?“. Manchmal waren es auch mal Longdrinks und kurze Schnäpse wenn ein Freund diese Zuhause mixte oder gerade „eine Runde“ bestellt wurde. Biere waren es an einem „Partyabend“ meist so um die 8 x 0,5, plus ein Schnaps oder ein Longdrink. Immer unterschiedlich. Jedenfalls so dass man wirklich betrunken war, was natürlich mit der Zeit immer später eintrat.
Dieses trinken fand fast ausschließlich und regelmäßig am Wochenende statt. Gegen Ende, also kurz vor der Trunkenheitsfahrt, für ein halbes Jahr fast jedes Wochenende.

Diese Mengen liegen jedoch noch unterhalb dem was du bei deiner TF getrunken hast. Bei der MPU solltest du dazu stehen das du auch vorher schon einige Male die gleichen Mengen wie am Tattag getrunken hast.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich habe getrunken weil es mir großen Spaß machte durch den Alkohol sehr viel lockerer zu sein. Frauen ansprechen und flirten ging in einem gewissen Zustand deutlich leichter. Das tanzen in Clubs war sehr viel losgelöster, ohne war das für mich garnicht vorstellbar.
Mit manchen „Freunden“ hatte ich teilweise auch garnichts zu reden, außer man hatte schon was getrunken und alberte dann rum und machte Witze die sonst wohl eher nicht lustig wären.
Es war eine Art Ritual, an dem ich teilnahm. Man lernte auch viele Leute an der Uni kennen mit denen man sich dann ganz selbstverständlich, und hierdurch recht ungezwungen, für Partys verabredete oder in großen Gruppen in Bars und Clubs ging.

Für mich war das Trinken irgendwann dann auch irgendwann die Flucht aus meinem Alltag. Ich hatte mein Studium stark vernachlässigt und wollte es abbrechen, weil ich sehr unzufrieden war mit wem was ich machte. Ich hatte dann häufig einfach wenig zu tun, und schämte mich dafür, vor allem auch vor meiner Freundin, weil ich so antriebslos war. Ich hatte lange Zeit dann große Angst es meinen Eltern zu sagen und verheimlichte es. Das alles war sehr schwierig und großer Druck für mich. Das Feiern gehen und trinken war wie ein Ventil um das ganze loszulassen und nicht darüber nachzudenken.
2 Monate vor der Trunkenheitsfahrt verließ mich dann meine Freundin mit der ich 4 Jahre lang zusammen war und gemeinsam wohnte. Ich war jetzt alleine in der Wohnung und begann noch mehr feiern und trinken zu gehen, um nicht über mein Leben nachdenken zu müssen.

Hmm, das klingt im zweiten Absatz schon stark nach einer tiefergehenden Alk.problematik...

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Das ist natürlich sehr unterschiedlich je nach Zustand (Zum Beispiel je nachdem wieviel man gegessen hatte etc.). Bei wenig Alkohol merke ich dass ich mehr Rede, oder mich auch mal leichter verhaspele in Sätzen. Allgemein werde ich weniger zurückhaltend. Bei viel Alkohol kam es teilweise zum Erbrechen. Ich war völlig ungehemmt und ging stark aus mir raus. Ab einem gewissen Punkt torkelte ich, musste durch andere Gestützt werden und konnte mich dann am nächsten Tag an das Ende des Abends nur noch sehr verschwommen erinnern.

....und diese Angaben verstärken den Eindruck noch.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Da es in dem Umfeld, in dem ich mich bewegte als normal angesehen wurde, bekam ich das nicht. Und da ich sonst im privaten und familiären Umfeld kaum Alkohol getrunken habe, fiel das auch nicht wirklich jemandem auf.
Außer natürlich meiner Freundin, die mir ab und zu mal sagte dass sie findet ich sollte weniger trinken, da ich manchmal so betrunken sei dass man nicht mehr normal mit mir reden könne. Wir hatten unter dem Einfluß von Alkohol auch mal Streit, der dann eher in anschreien, Türen schmeißen und bösen n endete, als wenn man nüchtern war
Also sie gab mir kritische Hinweise, ansonsten nein.

Auch das deine damalige Freundin dich bereits darauf aufmerksam machte das du zuviel trinkst ist ein schlechtes Zeichen (hatte eure Trennung mit deinem Alk.konsum zu tun?)

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Freunde die nicht wirklich auf Party machen und Alkoholkonsum standen wurden von mir stark vernachlässigt. Ich wusste garnicht was ich mit denen unternehmen sollte. Ich fühlte mich ein wenig wie in einem Sumpf an dem es einfach nicht mehr voran ging und ich auch kein Ausweg sah. Ich verdrängte dann meine Probleme, vernachlässigte mein Studium und freute mich nur noch auf die Wochenenden, an denen ich ausgelassen feiern und trinken wollte. Der Alkohol bewirkte in gewisser Weise dass ich mein ganzes Leben schleifen ließ und meine Zukunft aufs Spiel setzte.

Und auch das (von mir) fett markierte deutet bereits auf Alk.missbrauch und nicht mehr auf Alk.gefährdung hin...

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. Regelmäßig habe ich die Übersicht beim Trinken verloren und konnte am nächsten Tag nicht mehr rekonstruieren was ich getrunken hatte oder um wieviel Uhr ich nach Hause ging. Jedoch habe ich mich dann auch immer bewusst dazu entschieden jetzt zu trinken bis ich Volltrunken bin.
Wenn ich nüchtern bleiben wollte, zum Beispiel weil ich am nächsten Tag früh arbeiten musste am Wochenende (unter der Woche trank ich sehr selten), konnte ich auch einfach garnichts trinken oder ging nach 2 Bier nach Hause. Auf einer Party sein auf der viel getrunken wurde ohne selbst was zu trinken, machte für mich kein Spaß und ich verließ sie dann früh oder ging garnicht erst hin.
Allerdings merkte ich nach 2-3 Wochen eine extrem starke Lust mal wieder „richtg einen trinken zu gehen“.
Auch hier reitest du dich mit dem fett markierten weiter rein...

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich denke ich war ein Gamma-Trinker (Nach dem Schema von Jellinek). Ich habe regelmäßig Alkoholmissbrauch betrieben und mich in einen starken Rausch versetzt. Zwar konnte ich auch über längere Phasen mal nichts trinken, und dachte somit sei ja alles in Ordnung. Aber die Lust nach 2-3 Wochen ohne Rausch mal wieder „richtig einen zu trinken“, was dann oft als „Party machen“ runter gespielt wurde, war dann stark. Ich war also psychisch abhängig. Außerdem wog ich 5-6 Kilo mehr als heute war körperlich deutlich unfitter.

Körperliche Abhängigkeit war jedoch noch nicht erreicht. Ich konnte niemals irgendwelche Anzeichen feststellen dass mein Körper Alkohol benötigt. Glaube aber, dass wenn ich so weiter gemacht hätte, dies irgendwann gekommen wäre.
Früher habe ich mich als ganz normalen Gelegenheitstrinker wahrgenommen, der weder zittert oder sowas, und problemlos über längere Zeit auch mal nichts trinken konnte und somit ja kein Problem hat.

...und schließlich bezeichnest du dich selbst als "psychisch abhängig" und stufst dich in eine Alkoholikerkategorie ein....
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Spätestens hiernach müsste der GA dich eigentlich in die Hypothese A2 einstufen.

Diese lautet (Kurzfassung):

A2: Der Proband ist nicht in der Lage seinen Alk.konsum zu kontrollieren (Kontrollverlust). Er verzichtet daher freiwillig auf diese Substanz. Für diesen Fall ist eine (Mindest)zeit der belegten AB von 6 Monaten nachzuweisen.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja ich trinke auch heute noch Alkohol, jedoch kontrolliert. Ausschließlich Bier und Wein/Sekt. Ich trinke maximal 2 x 0,5 L Bier oder 2 Gläser Sekt/Wein. Das mache ich maximal 1 mal im Monat.

Was manchen GA deutlich zuviel ist für einen Anlass...

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe das Trinken derart reduziert, weil mir bewusst wurde wie sehr ich mir damit Schade, nicht nur körperlich, sondern auch was mein gesamtes Leben angeht. Mir ist klar geworden dass ich ein großes Problem mit Alkohol habe und es so enfach nicht weiter gehen konnte.
Früher habe ich das garnicht so gesehen, ich dachte es wäre völlig normal und das mache doch jeder so.

Warum verzichtest du dann nicht darauf?

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Das war ein längerer Weg. Nach meiner Trunkenheitsfahrt im Oktober 2016 hatte ich die ersten Tage starke Alpträume. Mir ging es sehr schlecht, ich schämte mich sehr dafür was ich getan habe und erschrack regelrecht vor mir selbst.
Ich war dann alleine in meiner Wohnung in der Stadt, aus der meine Exfreundin vor kurzem ausgezogen war, hatte keinen Führerschein mehr, das Studium afgegeben und sah keine Perspektive.

Ich wendete mich an meine Eltern und bat sie zu mir zu kommen. Ich erzählte ihnen dann heulend von meiner Trunkenheitsfahrt. Sie waren entsetzt. Ich beichtete auch dass ich seit 2 Jahren nicht mehr studiere und ich vorhabe das Studium abzubrechen und dass ich ohne Führerschein nicht länger meinen Studentenjob machen kann und mir somit die Wohnung alleine nicht mehr lange leisten kann.
Sie waren wirklich geschockt, und auch sauer dass ich ihnen was vorgemacht habe. Sie wollten mir aber auch helfen.

Ich kündigte meine Wohnung und zog dann am 1. Dezember zu meinen Eltern, die ca. 30 Km von meiner Unistadt entfernt wohnen. Ich habe mir bewusst kein WG-Zimmer oder ähnliches in der Nähe gesucht. Ich wollte weg von dort. In der zwischenzeit hatte ich nach dem ersten Schock wieder angefangen mit dem gewohnten verdrängen. Am 11. November 2016 war Karnevalbeginn, ich ging mit Bekannten dorthin. Ich trank viel. War am Ende so betrunken dass ich Streit vom Zaun brach, eine Bekannte die ich erst vor einigen Wochen kennengelernt hatte ging dazwischen und fragte mich vor allen Leuten ob ich nicht ganz dicht wäre und dass ich total betrunken bin und nach Hause gehen solle.

Als nächstes trank ich wieder an Weihnachten auf einer Party. Nachdem ich einige Wochen nichts getrunken hatte dachte ich mir das sei kein Problem, ich habe mich ja im Griff. Ende des Liedes war dass ich Zuhause bei meinen Eltern aufwachte und nicht mehr wusste wie ich heim kam. Meine Eltern erzählten mir dass ich völlig betrunken zuhause ankam und dass sie das so nicht mehr tolerieren werden.

Ich fing an mich mit mir zu beschäftigen und mir ernsthaft Gedanken zu machen wie ich mein Leben auf die Reihe bekomme. Ich sprach viel mit meinem Stiefvater, der eine Praxis hat für psychologische Beratung. Er zeigte mir auf dass es so nicht mehr weiter geht.
Im März 2017 fing ich dann an mir ein Plan zu machen. Ich trank nur noch um ein Getränk zu genießen, nicht mehr um mich in einen totalen Rausch zu versetzen. Ich trinke seitdem nur noch maximal 1 mal im Monat, und dabei maximal 2 Einheiten Alkohol. Also 2 Gläser Bier oder Wein. Die Umstellung war für mich anfangs schwierig. Mir fehlten die Partys und natürlich auch die Leute mit denen ich sonst immer unterwegs war.
Doch mit der Zeit änderte sich noch mehr. Ich habe meinen Studiengang gewechselt, in dem ich jetzt erfolgreich bin und einen Abschluss als Ziel vor Augen habe. Ich arbeite nebenbei in einer Stelle die mir Spaß macht und wo ich mir gut vorstellen kann auch nach dem Studium eine Chance zu haben.
Ich hatte seit Januar eine Frau kennengelernt mit der ich mittlerweile, seit April 2017 zusammen bin und zusammen wohne, 70 km entfernt von meiner Uni und der alten Stadt, das pendeln ist nervig, aber machbar. Seit 6 Wochen haben wir einen kleinen Hundewelpen. Mein Leben ist heute ein völlig anderes als noch vor einem Jahr. Partys und Alkohl spielen mittlerweile keine Rolle mehr. Meine Wochenenden verbringe ich damit mich von der Woche an der Uni und der Arbeit auszuruhen, mit meiner Freundin Städtetrips zu machen. Und seit neuestem auf langen Spaziergängen im Wald mit dem Hund.
Unser Ziel ist es, wenn ich mit dem Studium fertig bin, was wahrscheinlich Anfang 2019 sein wird, in eine größere Wohnung zu ziehen in einer Gegend wo wir beide einen guten Job finden, sie arbeitete bereits seit anfang des Jahre nachdem sie ihr Studium beendet hatte.
Ich genieße es, dass mein Leben endlich eine Richtung hat und bin absolut zufrieden wie es läuft, ich vermisse das Partyleben mit dem Alkohol nicht mehr.

Auch nach der TF (und dem Schock daraus), gab es immer wieder Situationen in denen du sehr viel getrunken hast. Du hattest einige negative Erfahrungen durch den Alk. gemacht und hast trotzdem nichts geändert oder ändern können...

Findest du dich hier drin wieder?

DSM-IV-Kriterien



Deine Veränderungen gegenüber früher hast du gut geschildert und auch das du Vermeidungsstrategien an der Hand hast ist glaubhaft. Trotzdem habe ich meine Zweifel daran, dass der GA dir "ohne Weiteres" ein postives Gutachten schreibt.

Warum hast du nicht wenigstens für 6 Monate AN gesammelt? Somit hättest du ein wenig unter Beweis stellen können, das du auch ohne Alk. zurecht kommst...

Gerade bei der ABV (ehemals TÜV) wird gerne gesehen das vorab eine längere Zeit des Alk.verzichtes stand, bzw. die AN bei ihrem Institut gemacht wurden, da sie sich auch ansonsten gerne i-welche (dubiosen) "Zuschläge" bezahlen lassen...
rolleyes.gif


Wie sieht es denn mit deinen LW aus, hast du die zwischenzeitlich mal überprüfen lassen?
 

Daniel

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

vielen Dank erstmal vorab für deine Antwort und Hilfe!

Wenn ich ehrlich bin, dann war ich bei der Beantwortung der Fragen auch sehr darauf bedacht zu Berücksichtigen was man von mir hören möchte. Was bei mir stark hängen geblieben ist, nach der Lektüre einiger Fragebogen hier, ist, dass es immer fatal ist sein eigenes Verhalten runter zu spielen. Deshalb dachte ich mir ich schildere mein Verhalten sehr drastisch und stufe mich auch extrem ein um zu zeigen wie sehr mir bewusst ist, dass das Verhalten falsch ist. Dies ist auch wirklich so und meine Veränderungen sind die absolute Wahrheit.
Jedoch sehe ich mich, wenn ich ehrlich bin, nicht als jemals Alkoholabhängig. Ich habe vielleicht etwas überdramatisiert aus dem Gefühl heraus dass das erwartet wird.
Ist es daher in Ordnung wenn ich meinen Fragebogen noch einmal berichtige?


Zu den einzelnen Punkten:

"Diese Mengen liegen jedoch noch unterhalb dem was du bei deiner TF getrunken hast. Bei der MPU solltest du dazu stehen das du auch vorher schon einige Male die gleichen Mengen wie am Tattag getrunken hast."
Das stimmt. Ich habe auch vorher schonmal derart viel getrunken. Allerdings war dieser Abend tatsächlich extrem.


"Auch das deine damalige Freundin dich bereits darauf aufmerksam machte das du zuviel trinkst ist ein schlechtes Zeichen (hatte eure Trennung mit deinem Alk.konsum zu tun?)"
Bei dem Aufmerksam machen ging es eher darum dass sie sagte wir führen manchmal unnötigen Streit wenn wir beide was getrunken hatten. Eine ernsthafte Intervention war das nie. Und nein, Alkohol hatte nichts mit der Trennung zu tun.

"Warum verzichtest du dann nicht darauf?"
Ich verzichte nicht komplett auf Alkohol weil ich mir sicher bin, dass ich kontrolliertes Trinken praktizieren kann. Und es gehört für mich zur Lebensqualität dazu ein gutes Glas Wein zu genießen. Diese Kategorische abkehr davon käme mir als seltsame Einschränkung vor, die ich mir nicht auferlegen will, da ich sie meiner Meinung nach nicht brauche.

"Warum hast du nicht wenigstens für 6 Monate AN gesammelt? Somit hättest du ein wenig unter Beweis stellen können, das du auch ohne Alk. zurecht kommst..."
Ich hätte dies nur getan für die MPU. Für mich ist ganz klar, dass dieses exzessive trinken hinter mir liegt. Aber ich werde auch in Zukunft ein Glas Wein trinken. Andererseits ärgere ich mich momentan schon, weil ich es auch ohne Probleme hätte machen können. Ich scheute vor allem den Zeit- und Geldaufwand.

"Wie sieht es denn mit deinen LW aus, hast du die zwischenzeitlich mal überprüfen lassen?"
Nein das habe ich nicht gemacht. Wäre es sinnvoll dies noch zu tun? Ich denke sie werden gut sein. Da meine Angaben zum Alkohol absolut der Wahrheit entsprechen und ich auch sonst sehr gesund lebe mittlerweile! ;)

"Gerade bei der ABV (ehemals TÜV) wird gerne gesehen das vorab eine längere Zeit des Alk.verzichtes stand, bzw. die AN bei ihrem Institut gemacht wurden, da sie sich auch ansonsten gerne i-welche (dubiosen) "Zuschläge" bezahlen lassen..."
Ich habe am Samstag das schreiben der ABV erhalten und war geschockt. Die wollen knapp 700 Euro für die MPU haben. Ist das nicht sehr viel? Kann ich das nochmal bei einem anderen Institut beantragen? Und wenn ja, welches ist hier zu empfehlen?


Nochmal vielen Dank. Und beste Grüße! :)
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Daniel,

Wenn ich ehrlich bin, dann war ich bei der Beantwortung der Fragen auch sehr darauf bedacht zu Berücksichtigen was man von mir hören möchte. Was bei mir stark hängen geblieben ist, nach der Lektüre einiger Fragebogen hier, ist, dass es immer fatal ist sein eigenes Verhalten runter zu spielen. Deshalb dachte ich mir ich schildere mein Verhalten sehr drastisch und stufe mich auch extrem ein um zu zeigen wie sehr mir bewusst ist, dass das Verhalten falsch ist. Dies ist auch wirklich so und meine Veränderungen sind die absolute Wahrheit.
Jedoch sehe ich mich, wenn ich ehrlich bin, nicht als jemals Alkoholabhängig. Ich habe vielleicht etwas überdramatisiert aus dem Gefühl heraus dass das erwartet wird.
Ist es daher in Ordnung wenn ich meinen Fragebogen noch einmal berichtige?

ja, das solltest du unbedingt tun.

Es ist absolut richtig das man bei der MPU nichts verharmlosen sollte......Übertreibungen sind jedoch genau so wenig zielführend.

Zu den einzelnen Punkten:

"Diese Mengen liegen jedoch noch unterhalb dem was du bei deiner TF getrunken hast. Bei der MPU solltest du dazu stehen das du auch vorher schon einige Male die gleichen Mengen wie am Tattag getrunken hast."

Das stimmt. Ich habe auch vorher schonmal derart viel getrunken. Allerdings war dieser Abend tatsächlich extrem.

Dann ändere das bitte in deinem FB noch ab.

"Auch das deine damalige Freundin dich bereits darauf aufmerksam machte das du zuviel trinkst ist ein schlechtes Zeichen (hatte eure Trennung mit deinem Alk.konsum zu tun?)"

Bei dem Aufmerksam machen ging es eher darum dass sie sagte wir führen manchmal unnötigen Streit wenn wir beide was getrunken hatten. Eine ernsthafte Intervention war das nie. Und nein, Alkohol hatte nichts mit der Trennung zu tun.

Wenn es nach der FB-Änderung noch passt, kannst du das in einem Nebensatz erwähnen...

"Warum hast du nicht wenigstens für 6 Monate AN gesammelt? Somit hättest du ein wenig unter Beweis stellen können, das du auch ohne Alk. zurecht kommst..."

Ich hätte dies nur getan für die MPU. Für mich ist ganz klar, dass dieses exzessive trinken hinter mir liegt. Aber ich werde auch in Zukunft ein Glas Wein trinken. Andererseits ärgere ich mich momentan schon, weil ich es auch ohne Probleme hätte machen können. Ich scheute vor allem den Zeit- und Geldaufwand.

Gut, es ist durchaus möglich bei der MPU von einer "Trinkpause" zu reden, diese muss nicht mit AN belegt sein....

"Wie sieht es denn mit deinen LW aus, hast du die zwischenzeitlich mal überprüfen lassen?"

Nein das habe ich nicht gemacht. Wäre es sinnvoll dies noch zu tun? Ich denke sie werden gut sein. Da meine Angaben zum Alkohol absolut der Wahrheit entsprechen und ich auch sonst sehr gesund lebe mittlerweile! ;)

Ich rate dir auf jeden Fall dazu die Werte vor der MPU überprüfen zu lassen. Wichtig sind: GOT, GPT und GGT + ggf. CDT (der kostet etwas mehr).

"Gerade bei der ABV (ehemals TÜV) wird gerne gesehen das vorab eine längere Zeit des Alk.verzichtes stand, bzw. die AN bei ihrem Institut gemacht wurden, da sie sich auch ansonsten gerne i-welche (dubiosen) "Zuschläge" bezahlen lassen..."

Ich habe am Samstag das schreiben der ABV erhalten und war geschockt. Die wollen knapp 700 Euro für die MPU haben. Ist das nicht sehr viel? Kann ich das nochmal bei einem anderen Institut beantragen? Und wenn ja, welches ist hier zu empfehlen?

Eine MPU mit reiner Alk.-Fragestellung kostet 402,22 €, (zzgl. ca. 12 € für die zweite Ausfertigung des Ga)
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Wurde erwähnt wofür die Mehrkosten berechnet werden? Hat man dir gleich eine Haaranalyse mitberechnet??
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Möglich ist auch das ein Audiomitschnitt bezahlt werden soll (um die 100 €), und dann gibt es noch den Passus bei der GebOSt Ziffer 460, der besagt, dass sich das MPI auch Überstunden "außerhalb der normalen Arbeitszeiten" bezahlen lassen kann, wobei die ABV das einzige, mir bekannte, Institut ist, das dies auch praktiziert...
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Du hast ja noch keinen festen Termin erhalten, richtig? Und hast auch keinerlei Vertrag o.ä. unterschrieben? Wenn ja, müsste es möglich sein das du die MPU dort nicht machst und dafür keine Kosten entstehen (aber bei der ABV weiß man nie...
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). Sie werden wohl versuchen dir trotzdem Kosten zu berechnen - darauf solltest du dann nicht eingehen (eine Klage würden sie sich sicher noch einmal überlegen...).

Sprich auch mit deiner FSSt. und weise daraufhin das du deine MPU woanders machen möchtest und erkläre warum (kein Vertrauensverhältnis mehr zur ABV oder sowas) und das sie die Akte zurückfordern möchten.

Bzgl. anderem Institut: ich möchte nicht unbedingt Werbung machen, da es überall Vor- und Nachteile geben kann, dennoch erwähne ich das wir im Allgemeinen mit der Avus gute Erfahrungen gemacht haben....
 

Daniel

Neuer Benutzer
Hi Nancy,

alles klar. Ich setze mich noch einmal ausführlich an den Fragebogen. Ich denke ich werde es allerdings erst nach Weihnachten schaffen. Deshalb wünsche ich auch schon einmal ein ruhiges Fest! :smiley138:

Also die ABV führt die kosten wie folgt auf: 544 Euro (Ohne Erklärung). 100 Euro für einen Audiomitschnitt (Will ich nicht haben, was bringt mir das?) und 12 Euro für die Kopie. Unterschrieben oder überwiesen habe ich nichts.

Ich habe mich jetzt bei meiner FSSt gemeldet und beantragt zur Avus zu wechseln und das mit fehlendem Vertrauen begründet. Die Dame am Telefon sagte sie reicht das weiter und meldet sich dann bei mir. Also dauert es nochmal ein wenig. Vor nächstem Jahr wird das ja aber sowieso nichts mehr. ;-)


Zu den Leberwerten: Das werde ich machen! Kann ich dieses Gutachten dann bei der MPI vorlegen?


Beste Grüße :smiley22:
 

Nancy

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Administrator
Hallo Daniel,

Ich setze mich noch einmal ausführlich an den Fragebogen. Ich denke ich werde es allerdings erst nach Weihnachten schaffen.

das ist völlig in Ordnung, denn ich werde im Moment auch nicht so häufig anwesend sein und erst im Januar wieder kommentieren können...

Also die ABV führt die kosten wie folgt auf: 544 Euro (Ohne Erklärung). 100 Euro für einen Audiomitschnitt (Will ich nicht haben, was bringt mir das?) und 12 Euro für die Kopie.

Beim Audiomitschnitt könntest du dir wohl das Gespräch mit dem GA nochmal ansehen und wenn es beim Gutachten dann Abweichungen geben würde, entsprechend belegen.
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Das geht allerdings gar nicht, dass dir dieser Mitschnitt ungefragt berechnet wird, vorab hätte das mit dir erstmal vereinbart werden müssen...
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Unterschrieben oder überwiesen habe ich nichts.

Sehr gut :smiley711:

Ich habe mich jetzt bei meiner FSSt gemeldet und beantragt zur Avus zu wechseln und das mit fehlendem Vertrauen begründet. Die Dame am Telefon sagte sie reicht das weiter und meldet sich dann bei mir. Also dauert es nochmal ein wenig. Vor nächstem Jahr wird das ja aber sowieso nichts mehr. ;-)

Gut das du so schnell reagiert hast und es ist ja auch sehr gut das nun noch etwas mehr Zeit ist...

Zu den Leberwerten: Das werde ich machen! Kann ich dieses Gutachten dann bei der MPI vorlegen?

Kannst du natürlich machen (wenn sie gut ausfallen), es geht aber in erster Linie darum das du selbst weißt das deine Werte okay sind - bei der MPU werden ja auch LW gezogen und die werden sich bis dahin nicht mehr groß verändern...

Ich wünsche dir ebenfalls ein frohes Fest :smiley138:
 

Daniel

Neuer Benutzer
Hallo zusammen, hallo Nancy,

erstmal allen ein frohes neues Jahr! :smiley711:

Ich habe zwischenzeitlich die Sache mit den Behörden und der ABV geregelt. Ich habe nun zu der AVUS gewechselt und muss dort noch einen Termin vereinbaren.
Die ABV ist wirklich seltsam, nachdem ich nicht überwiesen habe, schickten sie mir knapp 2 Wochen später ein Einschreiben in dem ich aufgefordert wurde schnellstmöglich zu bezahlen und dass es einen naheliegdenen Termin für mich gäbe, den ich aber niemals vereinbart habe. Nunja, der Wechsel ist aber durch und es kam auch dann nichts mehr von der ABV bis jetzt.

Ansonsten habe ich meinen Fragebogen noch einmal überarbeitet, das hat leider etwas länger gedauert. Über Weihnachten uns Silvester waren wir länger als geplant bei unseren Familien. Und danach stand einiges auf der Arbeit an.

Ich hoffe du kannst den FB trotzdem zeitnah auswerten! Vielen Danke dafür schonmal im voraus!

Beste Grüße,
Daniel
 

Daniel

Neuer Benutzer
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es war ein Samstag.
Der Tag begann für mich recht spät, ich stand erst um 15 Uhr auf, da ich bereits am Vortag lange unterwegs war und Alkohol trank, jedoch nicht in der Menge wie am Tattag. Für 20 Uhr stand eine Party bei Leuten an die ich kurz zuvor kennenglernt hatte. Da ich bereits spät dran war fuhr ich um 20 Uhr mit dem Auto los, mit dem Vorsatz es dann am Montag irgendwann zu holen.
Um 20.15 Uhr traf ich bei der Party ein. Die Stimmung war sehr gelöst und es wurde viel Alkohol getrunken. Ich fing sofort an Bier zu trinken, in 0,5 L Flaschen, für eine brauchte ich ca. 30 Minuten. Zwischendurch spielte ich 2 mal bei einem Trinkspiel mit (Beer Pong) bei dem ich immer wieder 0,2 L Gläser Bier auf Ex trank, 8 Stück pro Spiel. Im Schnitt komme ich so bis 2 Uhr Nachts auf 6 Liter Bier. Zwischendurch, so ca. um 12 Uhr gab es etwas zu essen, Chili con Carne, von dem ich einen Teller gegessen habe, meine erste und einzige Mahlzeit an dem Tag.
Ab 2 Uhr wurde Schnaps (Irgendein Obstbrand) ausgeschenkt von dem ich ebenfalls 2 trank. Von 3 Uhr bis 4.15 Uhr trank ich noch einmal ca. 1 Liter Bier. Meine Erinnerung während und vor allem nach dem trinken des Schnaps war schon derart verschwommen dass ich mich an Details kaum erinnere.
Ich stieg dann ca. um 4.30 Uhr mit einem ähnlich alkoholisierten Bekannten in das Auto und fuhr Richtung Stadt. An einer Ampel fuhr ich einem anderen Fahrzeug auf und die Polizei kam.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Von 20 bis 2 Uhr relativ genau 6 Liter Bier, zwischen 2 Uhr und 3.30 Uhr 4 cl Schnaps (Obstbrand), danach bis ca. 4.30 Uhr noch einmal 1 Liter Bier.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr knapp 900 Meter geradeaus und fuhr an der ersten Ampel auf ein bremsendes Fahrzeug auf. Insgesamt wollte ich ca. 4 Kilometer fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein. Ich kann mich an das einsteigen und an das fahren nur sehr dunkel erinnern. Erst als ich bei dem Unfall aus dem Wagen steige und die Polizei vor mir steht wird meine Erinnerung wieder klarer.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Mein Vorsatz als ich mit dem Auto zu der Party fuhr war, es stehen zu lassen, um es am Montag abzuholen. Genauere Vorkehrungen hatte ich jedoch nicht getroffen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Bei mir begann die Hemmschwele schleichend zu sinken. Früher war ich jemand der Leute davon abgehalten hat sich betrunken hinter das Steuer zu setzen. Dann fing es mal mit einem Bier an und wurde irgendwann zu 3-4 Bier. Insgesamt bin ich ca. 8-10 mal alkoholisiert gefahren. Meine Hemmungen sanken immer weiter innerhalb von ca. einem Jahr. Derart Betrunken wie am Tattag bin ich vorher noch nie Auto gefahren.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine erste Erinnerung an Alkoholkonsum war beim Zelten auf dem Ferienhausgrundstück von einem Freund. Ich war 14 Jahre alt, meine beiden Freunde waren 15 und 16. Sie hatten zuvor 2 Flaschen Wein bei den Eltern mitgehen lassen. Ich hatte keinerlei Erfahrung und trank in großen Zügen aus der Flasche, danach musste ich mich immer wieder übergeben, alles drehte sich, mir war Hundeelend. Danach trank ich die nächsten 2 Jahre nichts mehr.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Bis ich ca. 21 war hatte ich sehr selten Alkohol getrunken. Mal auf einem Geburtstag ein Glas Sekt. Mal beim Fußballschauen ein Bier.
Als ich anfing zu studieren ging es dann los dass ich auf Partys mit Kommilitonen ging auf denen oft sehr viel getrunken wurde. Ich trank dort mit, und die Menge steigerte sich recht schnell von 2-3 Bier auf 8 Bier und ab und zu auch Schnaps und Longdrinks. Es war mal die Semestereröffnungsfeier, oder mal eine Wohnheimparty und vllt mal am Wochenende im Club.
Alkohol wurde so fester Bestandteil der Freizeitplanung und gehörte beim Spaß haben am Wochenende wie selbstverständlich dazu. Eine richtige Regelmäßigkeit kam dabei nicht auf, es war immer an Anlässe wie Partys oder sonstige „Events“ gebunden.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe meist Hauptsächlich Bier getrunken, und zwar in Mengen das Leute gesagt haben, „wie bekommst du nur soviel Bier herunter?“. Manchmal waren es auch mal Longdrinks und kurze Schnäpse wenn ein Freund diese Zuhause mixte oder gerade „eine Runde“ bestellt wurde. Biere waren es an einem „Partyabend“ meist so um die 8 x 0,5, plus ein Schnaps oder ein Longdrink. Immer unterschiedlich. Jedenfalls so dass man wirklich betrunken war, was natürlich mit der Zeit immer später eintrat.
Dieses trinken fand fast ausschließlich am Wochenende statt.
Gegen Ende, also kurz vor der Trunkenheitsfahrt trank ich einige mal, so um die 3-4 mal, auch mehr, dann waren es über einen langen Zeitraum von bis zu 12 Stunden bis zu 14 Bier plus 2-3 Schnäpse. Diese langen Zeiträume kamen zustande weil ich morgens noch mitging auf sogenannte „After Hour Partys“. Also Partys die erst morgens anfingen, wenn alle anderen dicht machten.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Hauptsächlich trank ich in Bars und Clubs mit Freunden und Bekannten von der Uni. Aber auch auf diversen Partys bei Leuten zuhause oder ich veranstaltete auch selbst mal eine Party bei mir. Alleine zuhause, oder beim Essen bei meinen Eltern habe ich immer maximal 1-2 Bier oder Wein getrunken um den Geschmack zu genießen, das machte ich sehr unregelmäßig, alle paar Wochen bis Monate mal.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich habe getrunken weil es mir großen Spaß machte durch den Alkohol sehr viel lockerer zu sein. Frauen ansprechen und flirten ging in einem gewissen Zustand deutlich leichter. Das tanzen in Clubs war sehr viel losgelöster, ohne war das für mich garnicht vorstellbar.
Mit manchen „Freunden“ hatte ich teilweise auch garnichts zu reden, außer man hatte schon was getrunken und alberte dann rum und machte Witze die sonst wohl eher nicht lustig wären.
Es war eine Art Ritual, an dem ich teilnahm. Man lernte auch viele Leute an der Uni kennen mit denen man sich dann ganz selbstverständlich, und hierdurch recht ungezwungen, für Partys verabredete oder in großen Gruppen in Bars und Clubs ging.
Ohne das trinken von Alkohol und dem damit verbundenen hemmungslosere feiern war man in diesen Gruppen nicht sonderlich gerne gesehen. Wer „langweilig“ war wurde auf Dauer nicht mehr eingeladen und somit aus der Gruppe mehr oder weniger indirekt ausgeschlossen.
Ich wollte einfach in diesen Gruppen dazugehören. Ich hielt es für erstrebenswert zu den lustigen feierwütigen zu gehören, von denen dann witzige Geschichten und auch Frauengeschichten erzählt wurden.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Das ist natürlich sehr unterschiedlich je nach Zustand (Zum Beispiel je nachdem wieviel man gegessen hatte etc.). Bei wenig Alkohol, also 1-2 0,3er Bier oder 0,1er Wein, merke ich eher nichts.
Bei großen Mengen Alkohol, wurde ich irgendwann recht müde, wenn man mal für 10 min. zur Ruhe kam. Ansonsten wurde ich sehr redselig und ging aus mir raus. Ich verlor meine Hemmungen, wodurch es leichter fiel Leute anzusprechen oder zu tanzen.
Am Ende hatte ich dann öfter auch mal Kopfschmerzen oder musste mich in ganz extremen Fällen auch mal übergeben und mir war schwindelig.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein. Da es in dem Umfeld, in dem ich mich bewegte als normal angesehen wurde, bekam ich das nicht. Und da ich sonst im familiären Umfeld kaum Alkohol getrunken habe, sprach mich nie jemand darauf an.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Freunde die nicht wirklich auf Party machen und Alkoholkonsum standen wurden von mir stark vernachlässigt. Ich wusste garnicht was ich mit denen unternehmen sollte. Auch mit meiner Familie, vor allem mit meinem Bruder unternahm ich recht wenig, weil wir einfach eine andere Vorstellung von Freizeitgestaltung hatten.
Ich habe außerdem sehr viel weniger Sport gemacht als zuvor und einiges an Gewicht zugenommen. Zu den Partys und dem Alkohol kam nämlich auch meist noch fettiges Essen mitten in der Nacht hinzu. Ich wog damals ca. 6 Kilo mehr als jetzt. Insgesamt war ich damals nicht sehr fit und fühlte mich auch sehr wohl in meinem Körper. Das ist heute anders.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Jetzt gesprochen, 13 Monate nach der Trunkenheitsfahrt, ja ganz klar. In den Jahren davor habe ich zu oft, zu viel getrunken. Wie bereits unter den anderen Punkten Ausführlich beschrieben.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. Ich habe oftmals nicht mehr genau konstruieren können wieviel ich getrunken hatte. Bis zur Volltrunkenheit hatte ich auch getrunken, so ca. 4 mal. Ich konnte mich dann am nächsten Tag nur nur noch dunkel an die Menge und sonstige Ereignisse erinnern. So war es auch am Tag der Trunkenheitsfahrt. Erst durch Gespräche mit anderen Anwesenden konnte ich die Trinkmenge rekonstruieren.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Es gab immer wieder mal Zeiten, auch in den letzten Jahren, in denen ich nichts getrunken habe über einige Zeit, aber nie bewusst und mit einer vorgenommenen Absicht.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich meinen Alkoholkonsum als ungefährlich betrachtet. Außerdem hielt ich es für normal. Meine damaligen Bekannten und Freunde von der Uni machten es alle und es gab so dieses gängige Vorurteil, welches eher mit einem Augenzwinkern gesagt wurde: „Die Studenten feiern halt oft und gerne, und trinken viel dabei“. Auf den Unipartys gab es immer Alkohol günstig in großen Mengen und gefühlt waren alle betrunken. Deshalb machte ich mir keine größeren Gedanken darum.

Heute sehe ich das völlig anders. Ich hatte derart zu viel und zu oft Alkohol getrunken dass ich meiner Gesundheit sehr schadete.
Außerdem ist die Hemmungslosigkeit und höhere Risikobereitschaft, bzw. Unvorsichtigkeit in die ich beim Konsum von hohen Mengen Alkohol verfiel, eben nicht immer nur lustig und ein Spaß. Sondern es kann auch sehr gefährlich werden. Was sich in meiner Trunkenheitsfahrt widerspiegelt. Dabei hätten noch sehr viel schlimmere Dinge als ein Blechschaden passieren können.

Rückblickend stufe ich mich daher als jemanden ein der leichtfertig und unverantwortlich mit Alkohol und den daraus resultierenden Gefahren umgegangen ist. Außerdem glaube ich, dass ich in der Gefahr stand in eine wirkliche Abhängigkeit zu geraten, was ich damals nicht erkennen konnte.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja ich trinke auch heute noch Alkohol, jedoch kontrolliert. Ausschließlich Bier und Wein/Sekt. Ich trinke maximal 1 x 0,5 L Bier oder 1 Glas Sekt/Wein. Das mache ich maximal 1 mal im Monat.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 31.12.2017. Ein Glas Sekt an Silvester.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke heute ein mir gut schmeckendes Bier, gerne ein Weizen, bei einem schönen Abend im Garten, ein Glas guten Wein bei meinen Eltern zum Essen oder ein Glas Sekt beim Anstoßen auf einer Feier, um es bewusst zu genießen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe das Trinken derart reduziert, weil mir bewusst wurde wie sehr ich mir damit schade und wie gefährlich es sein kann in einen Zustand zu geraten in dem man leichtfertig unverantwortlich handelt.
Früher habe ich das garnicht so gesehen, ich dachte es wäre völlig normal und das mache doch jeder so.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Das war ein längerer Weg. Nach meiner Trunkenheitsfahrt im Oktober 2016 hatte ich die ersten Tage starke Alpträume. Mir ging es sehr schlecht, ich schämte mich sehr dafür was ich getan habe und erschrack regelrecht vor mir selbst.
Ich war dann alleine in meiner Wohnung in der Stadt, aus der meine Exfreundin vor kurzem ausgezogen war, hatte keinen Führerschein mehr, und zu dieser Zeit spielte ich schon länger mit dem Gedanken mein Studium aufzugeben, weshalb ich sowieso große Sorgen hatte.

Ich wendete mich an meine Eltern und bat sie zu mir zu kommen. Ich erzählte ihnen dann heulend von meiner Trunkenheitsfahrt. Sie waren entsetzt. Ich beichtete auch dass ich seit einiger Zeit nicht mehr ordentlich studiere und ich vorhabe das Studium abzubrechen und dass ich ohne Führerschein nicht länger meinen Studentenjob machen kann und mir somit die Wohnung alleine nicht mehr lange leisten kann.
Sie waren wirklich geschockt, und auch sauer dass ich ihnen was vorgemacht habe. Sie wollten mir aber auch helfen.

Ich kündigte meine Wohnung und zog dann am 1. Dezember zu meinen Eltern, die ca. 30 Km von meiner Unistadt entfernt wohnen. Ich habe mir bewusst kein WG-Zimmer oder ähnliches in der Nähe gesucht. Ich wollte weg von dort. In der zwischenzeit hatte ich nach dem ersten Schock wieder angefangen mit dem gewohnten verdrängen. Am 11. November 2016 war Karnevalbeginn, ich ging mit Bekannten dorthin. Ich trank viel. War am Ende so betrunken dass ich Streit vom Zaun brach, eine Bekannte die ich erst vor einigen Wochen kennengelernt hatte ging dazwischen und fragte mich vor allen Leuten ob ich nicht ganz dicht wäre und dass ich total betrunken bin und nach Hause gehen solle.

Als nächstes trank ich wieder an Weihnachten auf einer Party. Nachdem ich einige Wochen nichts getrunken hatte dachte ich mir das sei kein Problem, ich habe mich ja im Griff. Ende des Liedes war dass ich Zuhause bei meinen Eltern aufwachte und nicht mehr wusste wie ich heim kam. Meine Eltern erzählten mir dass ich völlig betrunken zuhause ankam und dass sie das so nicht mehr tolerieren werden.

Das war der Knackpunkt an dem ich mir wirklich ernsthaft eingestanden habe, dass es so nicht mehr weiter gehen kann.
Ich fing an mich mit mir zu beschäftigen und mir ernsthaft Gedanken zu machen wie ich mein Leben auf die Reihe bekomme. Ich sprach viel mit meinem Stiefvater, der eine Praxis hat für psychologische Beratung.
Im März 2017 fing ich dann an mir ein Plan zu machen. Ich trank nur noch um ein Getränk zu genießen.
Ich trinke seitdem nur noch maximal 1 mal im Monat, und dabei maximal eine Einheit Alkohol. Also ein Glas Bier oder Wein. Die Umstellung war für mich anfangs schwierig. Mir fehlten die Partys und natürlich auch die Leute mit denen ich sonst immer unterwegs war.
Doch mit der Zeit änderte sich noch mehr. Ich habe meinen Studiengang gewechselt, in dem ich jetzt erfolgreich bin und einen Abschluss als Ziel vor Augen habe. Ich arbeite nebenbei in einer Stelle die mir Spaß macht und wo ich mir gut vorstellen kann auch nach dem Studium eine Chance zu haben.
Ich hatte seit Januar eine Frau kennengelernt mit der ich mittlerweile, seit April 2017 zusammen bin und zusammen wohne, 70 km entfernt von meiner Uni und der alten Stadt, das pendeln ist nervig, aber machbar. Seit 3 Monaten haben wir einen kleinen Hundewelpen. Mein Leben ist heute ein völlig anderes als noch vor einem Jahr. Partys und Alkohl spielen mittlerweile keine Rolle mehr. Meine Wochenenden verbringe ich damit mich von der Woche an der Uni und der Arbeit auszuruhen, mit meiner Freundin Städtetrips zu machen. Und seit neuestem auf langen Spaziergängen im Wald mit dem Hund. Ich mache wieder Sport, gehe Schwimmen und fahre Fahrrad. Außerdem entdecke ich gerade das Wandern für mich.
Unser Ziel ist es, wenn ich mit dem Studium fertig bin, was wahrscheinlich Anfang 2019 sein wird, in eine größere Wohnung zu ziehen in einer Gegend wo wir beide einen guten Job finden, sie arbeitete bereits seit Beginn letzten Jahres nachdem sie ihr Studium beendet hatte.
Ich genieße es, dass mein Leben mittlerweile aufgeräumter ist und bin absolut zufrieden wie es läuft, ich vermisse das Partyleben mit dem Alkohol nicht mehr.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Wie im Punkt davor geschildert ist mein Leben mittlerweile ein völlig anderes, indem ich mich mehr als wohl fühle. Genauso mein Umfeld. Ich treffe mich mit Freunden um essen zu gehen, ins Kino, spazieren gehen. Fahre mit meinem Stiefbruder, seiner Frau und seinen 2 Kindern in den Urlaub ans Meer. Der Kontakt zu ihm war vorher sehr wenig, weil Party machen und trinken einfach nichts für ihn war. Mit den alten Bekannten von der Uni, mit denen mich eigentlich nur die Partys und das Trinken verbanden, habe ich wenig bis kein Kontakt mehr.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich führe seit April 2017 eine Liste, auf der ich Eintrage wann und wo ich was genau getrunken habe. Diese hilft mir die Übersicht zu behalten.
Ich gehe nicht mehr auf Partys wo es hauptsächlich darum geht Alkohol in großen Mengen zu trinken. Genauso befinde ich mich nicht mehr in dem Umfeld der Leute mit denen ich mich früher fast ausschließlich zum Feiern und trinken getroffen habe.
Ich rede regelmäßig mit meiner Freundin, meinen Eltern und meinem Stiefbruder darüber wieso es mir jetzt viel besser geht als früher, das bestärkt mich es weiter so zu handhaben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ja. Ich denke es ist immer möglich in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, weil man in extreme Situationen kommen kann, für die es schwierig ist, sein Verhalten voraus zu sagen. Auch wenn man mittlerweile kein Verlangen mehr danach verspürt.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Wenn ich meinen Führerschein wieder habe, werde ich das Auto stehen lassen wenn ich weiß ich werde etwas trinken und auf Bus und Bahn ausweichen. Auch wenn ich natürlich fest entschlossen bin das mir so etwas nie wieder passiert, werde ich dafür sorgen mögliche Situation hierdurch auszuschließen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
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