Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Samstag.
Der Tag begann für mich recht spät, ich stand erst um 15 Uhr auf, da ich bereits am Vortag lange unterwegs war und Alkohol trank, jedoch nicht in der Menge wie am Tattag. Für 20 Uhr stand eine Party bei Leuten an die ich kurz zuvor kennenglernt hatte. Da ich bereits spät dran war fuhr ich um 20 Uhr mit dem Auto los, mit dem Vorsatz es dann am Montag irgendwann zu holen.
Um 20.15 Uhr traf ich bei der Party ein. Die Stimmung war sehr gelöst und es wurde viel Alkohol getrunken. Ich fing sofort an Bier zu trinken, in 0,5 L Flaschen, für eine brauchte ich ca. 30 Minuten. Zwischendurch spielte ich 2 mal bei einem Trinkspiel mit (Beer Pong) bei dem ich immer wieder 0,2 L Gläser Bier auf Ex trank, 8 Stück pro Spiel. Im Schnitt komme ich so bis 2 Uhr Nachts auf 6 Liter Bier. Zwischendurch, so ca. um 12 Uhr gab es etwas zu essen, Chili con Carne, von dem ich einen Teller gegessen habe, meine erste und einzige Mahlzeit an dem Tag.
Ab 2 Uhr wurde Schnaps (Irgendein Obstbrand) ausgeschenkt von dem ich ebenfalls 2 trank. Von 3 Uhr bis 4.15 Uhr trank ich noch einmal ca. 1 Liter Bier. Meine Erinnerung während und vor allem nach dem trinken des Schnaps war schon derart verschwommen dass ich mich an Details kaum erinnere.
Ich stieg dann ca. um 4.30 Uhr mit einem ähnlich alkoholisierten Bekannten in das Auto und fuhr Richtung Stadt. An einer Ampel fuhr ich einem anderen Fahrzeug auf und die Polizei kam.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Von 20 bis 2 Uhr relativ genau 6 Liter Bier, zwischen 2 Uhr und 3.30 Uhr 4 cl Schnaps (Obstbrand), danach bis ca. 4.30 Uhr noch einmal 1 Liter Bier.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr knapp 900 Meter geradeaus und fuhr an der ersten Ampel auf ein bremsendes Fahrzeug auf. Insgesamt wollte ich ca. 4 Kilometer fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein. Ich kann mich an das einsteigen und an das fahren nur sehr dunkel erinnern. Erst als ich bei dem Unfall aus dem Wagen steige und die Polizei vor mir steht wird meine Erinnerung wieder klarer.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mein Vorsatz als ich mit dem Auto zu der Party fuhr war, es stehen zu lassen, um es am Montag abzuholen. Genauere Vorkehrungen hatte ich jedoch nicht getroffen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Bei mir begann die Hemmschwele schleichend zu sinken. Früher war ich jemand der Leute davon abgehalten hat sich betrunken hinter das Steuer zu setzen. Dann fing es mal mit einem Bier an und wurde irgendwann zu 3-4 Bier. Meine Hemmungen sanken immer weiter innerhalb von ca. einem Jahr. Derart Betrunken wie am Tattag bin ich vorher noch nie Auto gefahren.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meiner allererste Erinnerung an Alkoholkonsum war beim Zelten auf dem Ferienhausgrundstück von einem Freund. Ich war 14 Jahre alt, meine beiden Freunde waren 15 und 16. Sie hatten zuvor 2 Flaschen Wein bei den Eltern mitgehen lassen. Ich hatte keinerlei Erfahrung und trank in großen Zügen aus der Flasche, danach musste ich mich immer wieder übergeben, alles drehte sich, mir war Hundeelend. Danach trank ich die nächsten 2 Jahre nichts mehr.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis ich ca. 21 war hatte ich sehr selten Alkohol getrunken. Mal auf einem Geburtstag ein Glas Sekt. Mal beim Fußball gucken ein Bier.
Als ich anfing zu studieren ging es dann los dass ich auf Partys mit Kommilitonen ging auf denen oft sehr viel getrunken wurde. Ich trank dort mit, und die Menge steigerte sich recht schnell von 2-3 Bier auf 8 Bier und ab und zu auch Schnaps und Longdrinks. Da war es allerdings noch nicht regelmäßig. Es war mal die Semestereröffnungsfeier, oder mal eine Wohnheimparty und vllt mal am Wochenende im Club.
Regelmäßigkeit kam bei mir ca. 2 Jahre vor der Trunkenheitsfahrt (Welche nun auch etwas über 1 Jahr her ist). Alkohol wurde fester Bestandteil der Freizeitplanung und gehörte beim Spaß haben am Wochenende einfach dazu.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe immer Hauptsächlich Bier getrunken, und zwar in Mengen das Leute gesagt haben, „wie bekommst du nur soviel Bier herunter?“. Manchmal waren es auch mal Longdrinks und kurze Schnäpse wenn ein Freund diese Zuhause mixte oder gerade „eine Runde“ bestellt wurde. Biere waren es an einem „Partyabend“ meist so um die 8 x 0,5, plus ein Schnaps oder ein Longdrink. Immer unterschiedlich. Jedenfalls so dass man wirklich betrunken war, was natürlich mit der Zeit immer später eintrat.
Dieses trinken fand fast ausschließlich und regelmäßig am Wochenende statt. Gegen Ende, also kurz vor der Trunkenheitsfahrt, für ein halbes Jahr fast jedes Wochenende.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Hauptsächlich trank ich in Bars und Clubs mit Freunden und Bekannten von der Uni. Aber auch auf diversen Partys bei Leuten zuhause oder ich veranstaltete auch selbst mal eine Party bei mir. Alleine zuhause, oder beim Essen bei meinen Eltern habe ich immer maximal 1-2 Bier oder Wein getrunken um den Geschmack zu genießen, das machte ich sehr unregelmäßig, alle paar Wochen bis Monate mal.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Ich habe getrunken weil es mir großen Spaß machte durch den Alkohol sehr viel lockerer zu sein. Frauen ansprechen und flirten ging in einem gewissen Zustand deutlich leichter. Das tanzen in Clubs war sehr viel losgelöster, ohne war das für mich garnicht vorstellbar.
Mit manchen „Freunden“ hatte ich teilweise auch garnichts zu reden, außer man hatte schon was getrunken und alberte dann rum und machte Witze die sonst wohl eher nicht lustig wären.
Es war eine Art Ritual, an dem ich teilnahm. Man lernte auch viele Leute an der Uni kennen mit denen man sich dann ganz selbstverständlich, und hierdurch recht ungezwungen, für Partys verabredete oder in großen Gruppen in Bars und Clubs ging.
Für mich war das Trinken irgendwann dann auch irgendwann die Flucht aus meinem Alltag. Ich hatte mein Studium stark vernachlässigt und wollte es abbrechen, weil ich sehr unzufrieden war mit wem was ich machte. Ich hatte dann häufig einfach wenig zu tun, und schämte mich dafür, vor allem auch vor meiner Freundin, weil ich so antriebslos war. Ich hatte lange Zeit dann große Angst es meinen Eltern zu sagen und verheimlichte es. Das alles war sehr schwierig und großer Druck für mich. Das Feiern gehen und trinken war wie ein Ventil um das ganze loszulassen und nicht darüber nachzudenken.
2 Monate vor der Trunkenheitsfahrt verließ mich dann meine Freundin mit der ich 4 Jahre lang zusammen war und gemeinsam wohnte. Ich war jetzt alleine in der Wohnung und begann noch mehr feiern und trinken zu gehen, um nicht über mein Leben nachdenken zu müssen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Das ist natürlich sehr unterschiedlich je nach Zustand (Zum Beispiel je nachdem wieviel man gegessen hatte etc.). Bei wenig Alkohol merke ich dass ich mehr Rede, oder mich auch mal leichter verhaspele in Sätzen. Allgemein werde ich weniger zurückhaltend. Bei viel Alkohol kam es teilweise zum Erbrechen. Ich war völlig ungehemmt und ging stark aus mir raus. Ab einem gewissen Punkt torkelte ich, musste durch andere Gestützt werden und konnte mich dann am nächsten Tag an das Ende des Abends nur noch sehr verschwommen erinnern.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Da es in dem Umfeld, in dem ich mich bewegte als normal angesehen wurde, bekam ich das nicht. Und da ich sonst im privaten und familiären Umfeld kaum Alkohol getrunken habe, fiel das auch nicht wirklich jemandem auf.
Außer natürlich meiner Freundin, die mir ab und zu mal sagte dass sie findet ich sollte weniger trinken, da ich manchmal so betrunken sei dass man nicht mehr normal mit mir reden könne. Wir hatten unter dem Einfluß von Alkohol auch mal Streit, der dann eher in anschreien, Türen schmeißen und bösen n endete, als wenn man nüchtern war
Also sie gab mir kritische Hinweise, ansonsten nein.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Freunde die nicht wirklich auf Party machen und Alkoholkonsum standen wurden von mir stark vernachlässigt. Ich wusste garnicht was ich mit denen unternehmen sollte. Ich fühlte mich ein wenig wie in einem Sumpf an dem es einfach nicht mehr voran ging und ich auch kein Ausweg sah. Ich verdrängte dann meine Probleme, vernachlässigte mein Studium und freute mich nur noch auf die Wochenenden, an denen ich ausgelassen feiern und trinken wollte. Der Alkohol bewirkte in gewisser Weise dass ich mein ganzes Leben schleifen ließ und meine Zukunft aufs Spiel setzte.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Jetzt gesprochen, 13 Monate nach der Trunkenheitsfahrt, ja ganz klar. In den 2 Jahren davor habe ich sehr viel getrunken. Wie bereits unter den anderen Punkten Ausführlich beschrieben.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Regelmäßig habe ich die Übersicht beim Trinken verloren und konnte am nächsten Tag nicht mehr rekonstruieren was ich getrunken hatte oder um wieviel Uhr ich nach Hause ging. Jedoch habe ich mich dann auch immer bewusst dazu entschieden jetzt zu trinken bis ich Volltrunken bin.
Wenn ich nüchtern bleiben wollte, zum Beispiel weil ich am nächsten Tag früh arbeiten musste am Wochenende (unter der Woche trank ich sehr selten), konnte ich auch einfach garnichts trinken oder ging nach 2 Bier nach Hause. Auf einer Party sein auf der viel getrunken wurde ohne selbst was zu trinken, machte für mich kein Spaß und ich verließ sie dann früh oder ging garnicht erst hin.
Allerdings merkte ich nach 2-3 Wochen eine extrem starke Lust mal wieder „richtg einen trinken zu gehen“.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Es gab immer wieder mal Zeiten, auch in den letzten Jahren, in denen ich nichts getrunken habe über einige Zeit, aber nie bewusst und mit einer vorgenommenen Absicht.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich denke ich war ein Gamma-Trinker (Nach dem Schema von Jellinek). Ich habe regelmäßig Alkoholmissbrauch betrieben und mich in einen starken Rausch versetzt. Zwar konnte ich auch über längere Phasen mal nichts trinken, und dachte somit sei ja alles in Ordnung. Aber die Lust nach 2-3 Wochen ohne Rausch mal wieder „richtig einen zu trinken“, was dann oft als „Party machen“ runter gespielt wurde, war dann stark. Ich war also psychisch abhängig. Außerdem wog ich 5-6 Kilo mehr als heute war körperlich deutlich unfitter.
Körperliche Abhängigkeit war jedoch noch nicht erreicht. Ich konnte niemals irgendwelche Anzeichen feststellen dass mein Körper Alkohol benötigt. Glaube aber, dass wenn ich so weiter gemacht hätte, dies irgendwann gekommen wäre.
Früher habe ich mich als ganz normalen Gelegenheitstrinker wahrgenommen, der weder zittert oder sowas, und problemlos über längere Zeit auch mal nichts trinken konnte und somit ja kein Problem hat.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja ich trinke auch heute noch Alkohol, jedoch kontrolliert. Ausschließlich Bier und Wein/Sekt. Ich trinke maximal 2 x 0,5 L Bier oder 2 Gläser Sekt/Wein. Das mache ich maximal 1 mal im Monat.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Vor knapp 4 Wochen am 28.10.2017 ein Glas Champagner auf dem Geburtstag der Oma meiner Freundin.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke heute ein mir gut schmeckendes Bier, gerne ein Weizen, bei einem schönen Abend im Garten, ein Glas guten Wein bei meinen Eltern zum Essen oder ein Glas Sekt beim Anstoßen auf einer Feier, um es bewusst zu genießen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe das Trinken derart reduziert, weil mir bewusst wurde wie sehr ich mir damit Schade, nicht nur körperlich, sondern auch was mein gesamtes Leben angeht. Mir ist klar geworden dass ich ein großes Problem mit Alkohol habe und es so enfach nicht weiter gehen konnte.
Früher habe ich das garnicht so gesehen, ich dachte es wäre völlig normal und das mache doch jeder so.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Das war ein längerer Weg. Nach meiner Trunkenheitsfahrt im Oktober 2016 hatte ich die ersten Tage starke Alpträume. Mir ging es sehr schlecht, ich schämte mich sehr dafür was ich getan habe und erschrack regelrecht vor mir selbst.
Ich war dann alleine in meiner Wohnung in der Stadt, aus der meine Exfreundin vor kurzem ausgezogen war, hatte keinen Führerschein mehr, das Studium afgegeben und sah keine Perspektive.
Ich wendete mich an meine Eltern und bat sie zu mir zu kommen. Ich erzählte ihnen dann heulend von meiner Trunkenheitsfahrt. Sie waren entsetzt. Ich beichtete auch dass ich seit 2 Jahren nicht mehr studiere und ich vorhabe das Studium abzubrechen und dass ich ohne Führerschein nicht länger meinen Studentenjob machen kann und mir somit die Wohnung alleine nicht mehr lange leisten kann.
Sie waren wirklich geschockt, und auch sauer dass ich ihnen was vorgemacht habe. Sie wollten mir aber auch helfen.
Ich kündigte meine Wohnung und zog dann am 1. Dezember zu meinen Eltern, die ca. 30 Km von meiner Unistadt entfernt wohnen. Ich habe mir bewusst kein WG-Zimmer oder ähnliches in der Nähe gesucht. Ich wollte weg von dort. In der zwischenzeit hatte ich nach dem ersten Schock wieder angefangen mit dem gewohnten verdrängen. Am 11. November 2016 war Karnevalbeginn, ich ging mit Bekannten dorthin. Ich trank viel. War am Ende so betrunken dass ich Streit vom Zaun brach, eine Bekannte die ich erst vor einigen Wochen kennengelernt hatte ging dazwischen und fragte mich vor allen Leuten ob ich nicht ganz dicht wäre und dass ich total betrunken bin und nach Hause gehen solle.
Als nächstes trank ich wieder an Weihnachten auf einer Party. Nachdem ich einige Wochen nichts getrunken hatte dachte ich mir das sei kein Problem, ich habe mich ja im Griff. Ende des Liedes war dass ich Zuhause bei meinen Eltern aufwachte und nicht mehr wusste wie ich heim kam. Meine Eltern erzählten mir dass ich völlig betrunken zuhause ankam und dass sie das so nicht mehr tolerieren werden.
Ich fing an mich mit mir zu beschäftigen und mir ernsthaft Gedanken zu machen wie ich mein Leben auf die Reihe bekomme. Ich sprach viel mit meinem Stiefvater, der eine Praxis hat für psychologische Beratung. Er zeigte mir auf dass es so nicht mehr weiter geht.
Im März 2017 fing ich dann an mir ein Plan zu machen. Ich trank nur noch um ein Getränk zu genießen, nicht mehr um mich in einen totalen Rausch zu versetzen. Ich trinke seitdem nur noch maximal 1 mal im Monat, und dabei maximal 2 Einheiten Alkohol. Also 2 Gläser Bier oder Wein. Die Umstellung war für mich anfangs schwierig. Mir fehlten die Partys und natürlich auch die Leute mit denen ich sonst immer unterwegs war.
Doch mit der Zeit änderte sich noch mehr. Ich habe meinen Studiengang gewechselt, in dem ich jetzt erfolgreich bin und einen Abschluss als Ziel vor Augen habe. Ich arbeite nebenbei in einer Stelle die mir Spaß macht und wo ich mir gut vorstellen kann auch nach dem Studium eine Chance zu haben.
Ich hatte seit Januar eine Frau kennengelernt mit der ich mittlerweile, seit April 2017 zusammen bin und zusammen wohne, 70 km entfernt von meiner Uni und der alten Stadt, das pendeln ist nervig, aber machbar. Seit 6 Wochen haben wir einen kleinen Hundewelpen. Mein Leben ist heute ein völlig anderes als noch vor einem Jahr. Partys und Alkohl spielen mittlerweile keine Rolle mehr. Meine Wochenenden verbringe ich damit mich von der Woche an der Uni und der Arbeit auszuruhen, mit meiner Freundin Städtetrips zu machen. Und seit neuestem auf langen Spaziergängen im Wald mit dem Hund.
Unser Ziel ist es, wenn ich mit dem Studium fertig bin, was wahrscheinlich Anfang 2019 sein wird, in eine größere Wohnung zu ziehen in einer Gegend wo wir beide einen guten Job finden, sie arbeitete bereits seit anfang des Jahre nachdem sie ihr Studium beendet hatte.
Ich genieße es, dass mein Leben endlich eine Richtung hat und bin absolut zufrieden wie es läuft, ich vermisse das Partyleben mit dem Alkohol nicht mehr.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Wie im Punkt davor geschildert ist mein Leben mittlerweile ein völlig anderes, indem ich mich mehr als Wohl fühle. Genauso mein Umfeld. Ich treffe mich mit Freunden um essen zu gehen, ins Kino, spazieren gehen. Fahre mit meinem Stiefbruder, seiner Frau und seinen 2 Kindern in den Urlaub ans Meer. Der Kontakt zu ihm war vorher sehr wenig, weil Party machen und trinken einfach nichts für ihn war. Mit den alten Bekannten von der Uni, mit denen mich eigtl nur die Partys und das Trinken verbanden, habe ich wenig bis garkein Kontakt mehr.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich führe seit April 2017 eine Liste, auf der ich Eintrage wann und wo ich was genau getrunken habe. Diese hilft mir die Übersicht zu behalten.
Ich gehe nicht mehr auf Partys wo es hauptsächlich darum geht Alkohol in großen Mengen zu trinken. Genauso befinde ich mich nicht mehr in dem Umfeld der Leute mit denen ich mich früher fast ausschließlich zum feiern und trinken getroffen habe.
Ich rede regelmäßig mit meiner Freundin, meinen Eltern und meinem Stiefbruder darüber wieso es mir jetzt soviel besser geht als früher, das bestärkt mich es weiter so zu handhaben.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ja. Ich denke es ist immer möglich in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, weil man extreme Situationen kommen kann, für die es schwierig ist sein Verhalten voraus zu sagen. Auch wenn man mittlerweile kein Verlangen mehr danach verspürt.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Wenn ich meinen Führerschein wieder habe, werde ich das Auto stehen lassen wenn ich weiß ich werde etwas trinken und auf Bus und Bahn ausweichen. Auch wenn ich natrlich fest entschloßen bin das mir so etwas nie wieder passiert, werde ich dafür sorgen mögliche Situation hierdurch auszuschließen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Vielen Dank für Eure Hilfe!