TF E-Scooter 1,78 Promille

Fantasielos

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Hallo liebe Gemeinschaft, ich bin leider etwas spät auf dieses Forum aufmerksam geworden und habe in knapp 2 Wochen meine MPU.
Ich habe mich in der letzten Woche an den FB gemacht und hoffe, dass ihn sich vielleicht vor meiner MPU ein Profi oder so ansehen kann und ich nicht zu spät dran bin.
Vielen lieben Dank im Voraus!


FB Alkohol

Zur Person

Geschlecht: männlich
Größe: 185cm
Gewicht: 97kg (VP bei Alkmengenberechnung von 92kg ausgegangen, da Schuhe etc. an beim Wiegen)
Alter: 32 Jahre

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 09.07.2022
BAK: 1,78
Trinkbeginn: Freitag 21.00 Uhr
Trinkende: Samstag 4.00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5.10 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 7 Monate (aber Zeit von Führerscheinbeschlagnahmung bis Rechtskraft des Urteils miteinbezogen)

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde bei Tat beschlagnahmt
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies KfZ unter Alkoholeinfluss führen wird, sodass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien KfZ ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreies KfZ in Frage stellen?
Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem fahrerlaubnispflichtigen KfZ unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, sodass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnispflichtigen KfZ ausgeschlossen ist?
Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnispflichtigen KfZ der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland: Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 10.09.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja, zwei Stück, nächster Termin wäre ca 2 Wochen nach MPU
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja, 7 Termine von Januar bis Ende Juni 2023
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer:
Die Stunden beim VP zählen wohl zum Modell " Nüchtern Fahren" entsprechend den Kriterien des §70 Abs.1, 1-4 FeV und ist zur Wiederherstellung der Fahreignung geeignet, ist jedoch nicht mit den Rechtsfolgen des § 70 verbunden.
Ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das jetzt irgendwie dazuzählt oder nicht.
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein

MPU
Datum: Ende Juli
Welche Stelle (MPI): Avus
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich ging am 09.07.22 gegen 21 Uhr mit ein paar Freunden auf eine Studentenparty. Es waren nur Männer da (ca 20-30 Leute). Es war ein feucht, fröhlicher Abend, der sich mit Trinkspielen (Bierpong) hochgeschaukelt hat. Gegen 4.00 Uhr trank ich mein letztes Bier aus und verließ mit einem Freund die Party. Da er mit dem Fahrrad da war und wir nah beieinander wohnen, beschloss ich mit ihm zu Fuß nach Hause zu gehen. Nach ca 1 km gegen 4.15 Uhr lief ich zufällig an einem E-scooter vorbei und kam auf die wirklich sehr dumme Idee das Reststück (ca.2,9 km) damit zu fahren. Ganz genau weiß ich nicht mehr was ich mir dabei gedacht habe, weil ich wirklich sehr betrunken war. Es war eine Spontanaktion aus dem Suff heraus, vermutlich weil mir der restliche Weg zu Fuß zu weit erschien. Ca 200 Meter vor meinem zu Hause bemerkte ich gegen 4.30 Uhr neben mir auf der Straße Blaulicht und hörte über einen Lautsprecher irgendwelche Worte. Ich fuhr auf dem Radweg. Als ich irgendwann realisierte, dass es die Polizei war, bekam ich Panik und versuchte zu fliehen. Nach kurzer Weiterfahrt auf dem Gehsteig wurde ich von der Polizei gestoppt und an der Hauswand fixiert. Eine Verkehrskontrolle fand statt mit Atemalkohol 1,8 Promille. Die spätere BUK um 5.10 Uhr ergab im Mittel 1,78 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


0,5 L Bier von 21.00 -4.00 Uhr; ich habe nicht mitgezählt aber habe mit dem VP über die Widmarkformel 10-12 Bier berechnet. Dieser hat 92 kg bewusst als Grundlage genommen (weil ich Schuhe usw.an hatte beim Wiegen) Ich habe mich selbst mit der Alkoholmengen- und Widmarkformel beschäftigt und komme bei meiner Rechnung auch bei unterschiedlich möglichen Gewichtsangaben als Grundlage auch zum Ergebnis 10-12 Bier. Also muss ich im Schnitt ca. pro Std. 1,5-2 Bier getrunken haben, wobei es in der Zeit des Trinkspiels sicher mehr waren.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Nach 2,7 km aufgefallen; 2,9km wollte ich fahren

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ich war sehr stark betrunken und habe in diesem Moment wohl gedacht es geht schon und habe mich selbst überschätzt. Aber ich war auf gar keinen Fall mehr fahrtüchtig. Auch in der Aufarbeitung und der Beschäftigung mit Alkohol ist mir das klar geworden.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich habe keine speziellen Vorkehrungen getroffen. Normalerweise fahre ich öffentlich oder wenn der Abend spät wird hole ich mir ein Taxi oder Uber.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem E-scooter einmal davor. Diese Möglichkeit des Transports benutze ich erst seit kurzem und nicht sehr oft. Mit dem Fahrrad sicherlich im hohen zweistelligen Bereich.
Mit dem Auto noch nie. Ich bin auch am nächsten Tag dann nie Auto gefahren.
Ich folgere daraus, dass es mich zurecht erwischt hat und die Tatnacht kein einmliger Ausrutscher war.
Bezüglich Auto kann ich sagen, dass mein Mindset diesbezüglich sehr strikt und klar ist. Ich habe aber gelernt, wie gefährlich Alkohol ist und dass Alkohol die Risikobereitschaft erhöht, einen die Kontrolle verlieren lässt und jeden noch so guten Vorsatz eliminieren kann. Desahlb habe ich über meinen Alkoholkonsum nachgedacht und diesen beendet und habe auch nicht mehr vor zu trinken. Somit kann ich das Risiko mit Alkohol im Straßenverkehr teilzunehmen ausschließen.
 

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Ich habe als Kind gesehen wie die Erwachsenen bei einer Feier angestoßen haben. Mit ungefähr 12 Jahren habe ich eine offene Flasche Bier meines Vaters aus Versehen mit meiner Limoflasche verwechselt und einen Schluck genommen. Das fand ich damals so eklig, dass ich niemals mehr Alkohol trinken wollte. Diesen Vorsatz habe ich später noch strikt aufrecht erhalten bis zu meinem 16. Geburtstag. Ab da habe ich dann bewusst angefangen Alkohol zu konsumieren.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im folgenden ist bei Bier von 0,5 L auszugehen und bei Shots von 2 cl.

Ich habe mit 16 Jahren begonnen zu trinken ca. 2-3 Bier 2-4x im Monat.
Ich habe zu dieser Zeit noch Fußball gespielt jedes Wochenende.

16-19 Jahre: bis zum Abitur habe ich mich gesteigert auf 4-5 Bier pro Wochenende (WE). Ich hatte in dieser Zeit zwei Kreuzbandrisse gehabt, konnte deshalb nicht mehr Fußballspielen und hatte mehr Zeit für Partys.

19-20 Jahre: nach dem Abitur bis hin zum Studium ist die Menge auf 5-8 Bier /WE gestiegen.
Meine erste Freundin hatte mich direkt nach dem Abitur verlassen, ich habe einen Saufurlaub mit den Freunden gemacht und wir machten eine Abifahrt.

20-23 Jahre: 3-4 Bier /WE; Beginn des ersten Studiums; ich habe zwar ein Studentenleben gehabt aber habe auch wieder Fußball gespielt jedes Wochenende

23-25 Jahre: 5-7 Bier/WE; ich hatte meinen 3. Kreuzbandriss und wusste, dass ich wohl nie wieder Fußballspielen kann. In dieser Zeit stieg der Konsum. Ich habe parallel ein neues Studium aufgenommen und etwas darauf mein erstes Studium abgeschlossen.

25-26 Jahre: 5-8 Bier + 2-4 Shots 2-3x/Woche; Erasmus im Ausland. Es war quasi eine Dauerparty.

27-28 Jahre: 3-5 Bier/WE; der Konsum sank wieder; ich wusste, dass ich wieder was leisten musste, das Studium war sehr anspruchsvoll.

28-29 Jahre: 4-6 Bier/WE; Studiumsbegleitende Jobs gehabt und 2. Studium abgeschlossen.

30 Jahre: 5-8 Bier/WE; 3 Monate arbeitslos gewesen

30-32 Jahre: 6-8 Bier/WE; ich habe einen Job begonnen, hatte in der Zeit zwei weitere schlimme körperliche Verletzungen hintereinander , wegen diesen ich 7 Monate in der Arbeit ausgefallen bin und die mich bis Ende 2021 beschäftigten (ambulante Reha); des weiteren hatte ich in dieser Zeit eine große berufliche Belastung, da ich plante mich selbstständig zu machen, was in der Vorbereitung zusätzlich zum alten Job sehr zeitintensiv war.
Nach der ersten Verletzung (31 Jahre) wurde der Konsum schleichend mehr mit Maximalmengen von 10-12 Bier/WE
Seit der Tat am 09.07. habe ich aus Schock die ersten 3 Wochen nichts getrunken, danach 2-3 Bier/Veranstaltung (4 Wochenenden); dann habe ich beschlossen eine dauerhafte Trinkpause zu beginnen; diese startete am 10.09.2022

Erklärungen:

Die Werte sind Durchschnittswerte und variieren immer abhängig von der Stundenzahl die konsumiert wurde; es kam z.B. vor, dass ich die angegebene Höchstmenge nur am Freitag getrunken habe und am Samstag gar nichts oder es aufgeteilt war mit am Freitag die Hälfte und am Samstag die Hälfte. Ich habe nur am Wochenende getrunken, weil ich die Schule und meine Studiengänge gut bestehen wollte. Ich bin generell sehr ehrgeizig.
Mein Konsum war wellenförmig. Die Hochphasen sind 3 Peaks (mit dem VP aufgearbeitet), einmal 3 Monate nach dem Abitur, einmal 5 Monate in der Erasmuszeit und die letzte Phase vor der Tat von 30-32 Jahren mit absoluten Höchstmengen
Es gab viele Verzichtsphasen (siehe Frage 18) und es wurde auch nicht immer jedes WE getrunken


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


siehe Frage 9

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Wo: wenn das Wetter schön war in Biergärten, Parks, Gärten, ansonsten bei Freunden zu Hause, in Bars und Clubs

Mit wem: Fußballfreunden, Unifreunden, Schulfreunden

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich habe mit meinem VP 6 Konsumfunktionen erarbeitet, bei denen mir der Zusammenhang zu den inneren Konsumfunktionen früher so nicht bewusst war. Da ich mich auf diese bei anderen Fragen beziehe, kürze ich sie der Einfachheit halber ab mit KF1-KF6:

äußere KF:

KF4: Genuß
Es hat mir schlichtweg geschmeckt; natürlich ist diese Funktion ab einer gewissen Menge Alkohol hinfällig; keiner trinkt das 5.-8. Bier, weil es ihm so schmeckt aber zu Beginn war dies sicherlich mit ein Grund.

KF2: Kommunikation
Ich wurde lockerer, losgelöster, vieles war lustiger, man war geselliger hatte Spaß zusammen und hat Scheiß gemacht. Außerdem kam man leichter mit dem anderen Geschlecht in Kontakt. Alkohol ist ja zunächst aktivierend und enthemmend. Ich habe nachgedacht, was dahinter steckt: es ist der Wunsch dazuzugehören sowie fehlende Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. Diese möchte ich dadurch überspielen, dass ich extrovertierter und kommunikativer bin. Bezüglich der fehlenden Selbstsicherheit gehe ich bei KF3 nochmal genauer ein.

KF1: Befreiung vom Alltag /von der Arbeit
Endlich ist Wochenende, man kann was erleben, was sich vom sonstigen Alltag und dem tristen Arbeitsleben unterscheidet; ich brauche Abwechslung als Mensch.

KF6: Gewohnheit
Vor allem zum Ende hin bis zur TF war es normal zu trinken, es war eine Selbstverständlichkeit, ich habe nie reflektiert über mein Trinken und meine Trinkmenge und habe mir auch nie ein Limit gesetzt sondern habe es ohne nachzudenken laufen lassen. Wenn ich mir in der Vergangenheit ein Limit gesetzt habe oder Verzichtsphasen hatte, weil ich etwas erreichen wollte, hab ich es auch geschafft (Studium etc.), weil ich sehr ehrgeizig bin.

innere KF:

KF3: alles loslassen am Wochenende, ein Stück weit die Kontrolle abgeben, Abstand von überhohen Ansprüchen
Hier sind wir dann im Bereich in dem ich mehr Bier konsumiert habe und der Alkohol betäubend und entspannend wirkt. Ich bin sehr ehrgeizig und perfektionistisch. Ich möchte überall die Kontrolle haben und kann mit Dingen, die ich nicht kontrollieren kann, nicht gut umgehen (ich werde nervös oder sogar panisch). Ich grübele extrem, durchdenke alles bis ins kleinste Detail und finde kein Ende. Durch den Alkohol konnte ich dem entfliehen und abschalten. Dieser Anspruch kommt wohl aus meiner Kindheit. Meine Eltern haben beide kein Abitur und wollten, dass meine Schwester und ich es mal besser haben. Deshalb wollten sie immer, dass wir gut in der Schule sind. Meine ältere Schwester war eine Musterschülerin, die immer Einser hatte und auch sie hat zwei Studiengänge sehr gut abgeschlossen. Dem Anspruch meiner Eltern wollte ich unbewusst gerecht werden und vor allem meiner Schwester nacheifern. Wenn dies nicht geklappt hat, war das für mich eine Katastrophe und mein Selbstwertgefühl hat gelitten. Ich befinde mich quasi seit meiner Kindheit mit meiner Schwester im Wettbewerb, was die überhohen Ansprüche erklärt und manchmal mein fehlendes Selbstvertrauen (bestimmt schaffe ich die Klausur nicht...) im Schatten meiner Schwester.
Des weiteren war ich in der Zeit vor der TF beruflich sehr überlastet. Neben meinem Job wollte und habe ich mich im September 2022 selbstständig gemacht. Die Vorbereitung neben dem alten Job war sehr zeitintensiv und ich habe alles wieder bis ins kleinste Detail durchdacht und mir selbst enorm viel Stress gemacht. Ich kam vom Hundertsten ins Tausendste und hab kein Ende gefunden.

KF5: negative Emotionen verdrängen
Hier geht es vordergründig um meine Ängste und Selbstmitleid und darum, diese mit Alkohol zu verdrängen. Das ewige Grübeln zu jedem Thema führt dazu, sich auch den worst case vorzustellen (was, wenn das eintritt...), was unweigerlich zu Ängsten führt. So habe ich Zukunftsängste (möchte gern Hochzeit, Kinder, Haus). Was wenn was schief geht; Angst der enormen Verantwortung im Job gerecht zu werden; generell bringen die überhohen Ansprüche aus KF 3 alle Ängste mit sich, nämlich Versagensängste und nicht gut genug zu sein, dies wiederum zu fehlendem Selbstvertrauen, also ein Teufelskreis.
Das Selbstmitleid resultiert aus meinen ständigen Verletzungen und meiner Obsession zum Fußball; als mir die Ärzte sagten, ich dürfe nicht mehr spielen war das sehr schlimm für mich und hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt da ich seit ich 5 Jahre war non stop vereinsmäßig Fußball gespielt habe mit enormen Ehrgeiz. Ich flüchtete mich in Selbstmitleid. Auch die Verletzungen ein Jahr vor der TF hatten diesen alten Reflex, nach dem Motto, warum immer ich.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig: der Alkohol war anregend, euphorisierend, stimulierend; ich war lockerer, kommunikativer, losgelöster, fand vieles lustiger und konnte besser mit Frauen sprechen, habe mich mehr getraut.

Bei viel: der Alkohol war hemmend und betäubend; ich war träge, langsamer, hab vieles nicht mehr gut wahrgenommen, konnte nicht mehr so gut artikulieren und den Zusammenhängen in Gesprächen folgen, habe getorkelt und wurde müde

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meiner Freundin hat es natürlich nicht gefallen, wenn ich am Sonntag mit ihr nichts unternehmen konnte, weil ich einen Kater hatte. Auch sagte sie öfter, dass ich nach Alkohol stinke. Aber es gab nie wirklich einschneidende Streitereien oder greifbare Konsequenzen. Ich entschuldigte mich, dass es gestern später wurde und dann war es bald wieder ok. Es war also nie in dem Ausmaß, dass es meine Beziehung zerstört hätte. Ich habe es also verharmlost und mir tatsächlich nicht viel dabei gedacht, nicht reflektiert.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Umfeld siehe Frage 14.
Bis auf die erwähnten Katertage danach habe ich für mein Leben auch keine einschneidenden Konsequenzen gehabt. Ich habe alles, was ich wollte, erreicht (gute Studienabschlüsse etc.) und mein Leben soweit gemeistert. Immer wenn es darauf ankam, habe ich mich diszipliniert. Deshalb habe ich auch hier alles verharmlost nach dem Motto, klappt doch alles. Die Gefahren waren mir nicht bewusst. Deshalb kam es leider nach der TF erst zur Einsicht und Veränderung.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja, vor meiner Trinkpause.
Lebensabschnitte, Ursachen, Umstände siehe Frage 9 und 10;
Der Konsum schwankte je nach Lebensphase und war teilweise erheblich riskant. In der Zeit vor dem Vorfall war der Konsum an den Wochenenden gesteigert und häufig erheblich. Dies hat sich in dieser Zeit schleichend gesteigert. Deshalb war die Spitze des Eisbergs die letzte Phase vor der TF.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ich konnte die Kontrolle über meine Trinkmenge bei hohen Trinkmengen nicht verlieren, da ich mir kein Limit gesetzt habe. Ich habe dann nie gesagt, heute trinkst du nur zwei Bier.Rückwirkend betrachtet, sehe ich schon zum Teil die Abgabe der Kontrolle (KF3-alles loslassen, Kontrolle loslassen) aber nicht über die Trinkmenge. Bis zur Besinnungslosigkeit oder zum kompletten Filmriss kam es nicht. Wenn ich mal ein Limit gesetzt habe mit niedrigeren Trinkmengen, weil ich bald eine Klausur hatte und noch lernen musste z.B. oder tags darauf etwas vorhatte, habe ich es auch eingehalten. In dieser Hinsicht war ich sehr diszipliniert.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

19 Jahre Abitur: 3 Monate davor
23 Jahre Abschluss 1. Studium: 2 Monate davor nichts
25 Jahre 1. Abschluss zweites Studium: 2 Monate davor nichts
28 Jahre 2. Abschluss zweites Studium: 3 Monate davor nichts
29 Jahre 3. Abschluss zweites Studium: 3 Monate davor nichts
20-28 Jahre (2009-2017) Studium : 1-2 Monate vor den Klausurenphasen 2x pro Semester nichts oder sehr wenig getrunken

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Ich habe immer versucht, alles, was ich mir vorgenommen habe auch zu erreichen, wofür ich dann auch hart gearbeitet habe. Deshalb habe ich Alkohol eigentlich nur am Wochenende konsumiert. Ich habe mir deshalb auch keine Gedanken gemacht, weil ja alles geklappt hat und bis zur TF nichts wirklich schlimmes passiert ist. Meine Legitimation war, dass ich am Montag wieder meinen Verpflichtungen nachkomme. Ich habe meine Trinkgründe also nicht reflektiert und mich in keiner Kategorie gesehen.
Heute habe ich reflektiert und mich mit den Risiken des Alkohols und Alkohol im Allgemeinen beschäftigt. Ich habe mit meinem VP darüber gesprochen und ich denke, dass Gewohnheit da war, es war normal am Wochenende zu trinken. Mir ist jetzt klar, dass ich in den vegangenen Jahren regelmäßig bei geselligen Anlässen an Wochenenden in teilweise erheblich riskanten Umfang zu viel und zu oft getrunken habe. Der Konsum schwankte je nach Lebensphase. In der Schlussphase vor der TF ist es eskaliert, es war viel zu viel. Ich war beruflich (zum Job noch Vorbereitung auf die Selbstständigkeit) und gesundheitlich (zweite körperliche Verletzung innerhalb kurzer Zeit) sehr belastet.
 

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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein, ich habe seit 10.09.2022 auf Alkohol verzichtet und möchte aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse den Verzicht auch langfristig beibehalten.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
09.09.2022

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, es schmeckt mir nicht. Außerdem habe ich davon nichts, außer die Gefahr, dass es bei geselligen Anlässen zur Gewohnheit wird. Dies ist dann nur noch einen Schritt weit entfernt zum normalen Bier. Das Risiko würde ich auch nicht eingehen, wenn es mir schmecken würde. Die Trinkpause hat für mich nur positive Seiten, warum soll ich diese Gefahr also eingehen?

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Die TF war für mich ein sehr einschneidendes Erlebnis, was ich so davor nicht hatte. Ich bin danach komplett zusammengebrochen und habe mich unglaublich geschämt. Allein es meinen Eltern, meiner Freundin zu berichten war unglaublich unangenehm. Ich habe gedacht, ich bin jetzt über 30 Jahre alt,und müsste es eigentlich besser wissen. Ich war von mir selbst gekränkt, dass ich fähig bin sowas zu tun. Ich habe mich als Versager gefühlt. Ich dachte immer ich habe alles im Griff, weil bisher ja nichts passiert ist. Dann habe ich eingesehen, dass dem offensichtlich nicht so ist. Durch die TF ist mir mein Selbstbetrug klar geworden. Alles was ich eigentlich sein wollte, war ich nicht.
Ab da fing dann das Umdenken an und ich habe eingesehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Mir ist klar geworden, was ich mit hohen Mengen Alkohol alles anrichten kann und wie viel Glück ich eigentlich hatte, dass nichts schlimmes passiert ist. Alkohol löst unterdrückte Wünsche und Probleme nicht, sondern er verschlimmert sie auf Dauer. Alkohol bietet sehr viele Risiken und Gefahren. Das ist mir real bewusst geworden. Das reicht über Betrügen, Schlägern, Alkoholfahrten bis hin zum Tod/ Töten. Außerdem bietet Alkohol eine Vielzahl von gesundheitlichen Risiken, die in vielen Krebsarten, Demenz etc münden und schließlich sogar zum Tod führen können.
Und diese Risiken möchte ich unter keinen Umständen wieder eingehen. Meine Einstellung zum Alkohol hat sich komplett verändert. Deshalb trinke ich heute nicht mehr.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Seit der schockierenden TF kam erst die Einsicht, dann die Erkenntnis und letztendlich die Veränderung (siehe ausführlich in Frage 23); Früher war meine Einstellung zum Alkohol einfach eine andere. Ich habe nicht reflektiert und das Trinken als normal angesehen, da es keine einschneidenden Konsequenzen gab und ich noch meinen Verpflichtungen nachkommen konnte.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Zunächst stand ich unter Schock nach der TF und habe in den ersten 3 Wochen nach der TF gar nichts mehr getrunken. Ich fing dann an über mich selbst nachzudenken und meine Trinkmengen zu reflektieren. Ich habe in der Zeit noch 2-3 Bier am Wochenende auf speziellen Veranstaltaltungen wie Geburtstagen, Junggesellenabschied, etc getrunken, weil es mir noch schwergefallen war, ganz zu verzichten und der einzige mit einer Spezi in der Hand zu sein. Das ganze war ein Prozess. Nachdem ich mich buchstäblich an den Schreibtisch gesetzt habe, um meine Vergangenheit aufzuarbeiten und mich mit mir selbst zu beschäftigen, habe ich angefangen meine Einstellung bezüglich Alkohol und mein Leben, wie es bisher gelaufen ist und wo ich hin möchte (Ziele), zu ändern. Mein Mindset hat sich also verändert. Deshalb habe ich mich dazu entschieden ab 10.09.2022 eine langfristige Trinkpause zu beginnen. Diese Pause fiel und fällt mir deshalb nicht schwer. Klar kam vor allem zu Beginn auch mal der Gedanke auf, wie es wäre jetzt ein Bier zu trinken, rein schon aus Genußgründen aber diese Gelüste sind nicht besonders stark. Auch andere Risiken (Frage28) gibt es aber dafür habe ich Strategien entwickelt die gut funktionieren (Frage 27).


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Es wirkt sich durchweg positiv auf alle Bereiche aus.
Ich habe keinen Kater mehr am Sonntag und schlafe nicht mehr solange. Deshalb kann ich viel mehr mit meiner Freundin unternehmen und mich des Lebens erfreuen.
Ich bin im Allgemeinen fitter und treibe viel Sport, gehe wandern und habe einige neue Hobbies (Schach, Kultur..), die mir gut tun. Ich beschäftige mich viel mit mir selbst, höre in mich rein und schaue, wie es mir geht. Ich höre einen Podcast, in dem Tipps gegeben werden, wie ich Alltagsproblemen begegnen kann. Auch Übungen wie Atem-und Entspannungsübungen werden gegeben. Dies habe ich in meinen Alltag eingebaut und das hilft mir ungemein entspannter durchs Leben zu gehen. Ich sehe nicht mehr alles so verbissen. Des weiteren Spaziere ich oft und höre dabei Musik und schaue mir die Gegend an. Hier kann ich komplett abschalten.
Heute rede ich mit meiner Familie, Freunden und meiner Freundin über alles, was mich bewegt. Das habe ich früher nicht gemacht. Das hat den positiven Effekt, Balast loszuwerden und auch mit der Hilfe anderer Lösungen für Probleme zu finden, die ich alleine nicht gefunden hätte.
Durch den Sport und die Trinkpause habe ich viel abgenommen und sehe frischer aus. Meine Verwandten, Freunde und vor allem meine Freundin bemerken meine äußere und innere Veränderung und geben mir oft positives Feedback. Das fühlt sich natürlich gut an und gibt mir Kraft und Bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein. Es steigert auch mein Selbstvertrauen. Ich bin stolz darauf, was ich erreicht habe. Das möchte ich nicht mehr missen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich wesentlich glücklicher bin als früher.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mich mit meinen Konsumfunktionen beschäftigt und unter anderem anhand dieser Änderungen und Strategien entwickelt, die es mir leicht ermöglichen, die Trinkpause aufrecht zu erhalten.

KF1: Befreiung vom Alltag/von der Arbeit:
Ich reise viel mit meiner Freundin, wir unternehmen fast jedes Wochenende was, gehen wandern, spazieren, gut essen, schauen uns viele Museen an , gehen schwimmen etc. Jedes mal etwas anderes, auf das ich mich die ganze Woche freue.

KF2: Kommunikation:
Ich unternehme trotzdem noch viel mit Freunden und der Familie. Ich habe verschiedene Freundeskreise, in denen viele mittlerweile Kinder haben und verheiratet sind. Der Alkohol ist hier kein Thema. Früher war ich eher auf einen Freundeskreis fixiert.Nun verabreden sich meine Freundin und ich öfter und gezielt mit anderen Paaren. Ich habe während der Trinkpause ein Standing entwickelt (ich stehe voll und ganz zu meinem früheren Alkoholkonsum und dass es zu viel war), was es mir ermöglicht bei meinem Umfeld klare Kante zu zeigen. ("Ich trinke nicht mehr, weil ich in letzter Zeit und der Vergangenheit zu viel getrunken habe") Wenn mich also Fremde oder Menschen, die jetzt nicht mein innerer Kreis sind, fragen, warum ich keinen Alkohol trinke oder einen blöden Spruch bringen, kann ich dem gut begegnen. Es besteht dann auch kein Diskussionsbedarf. Zwei Freunde von mir sind tatsächlich nur aufs Saufen aus. Zu diesen habe ich aufgrund meines geänderten Lebens keinen Kontakt mehr.

KF3: alles loslassen am Wochenende, ein Stück weit die Kontrolle abgeben, Abstand von überhohen Ansprüchen:
Ich mache seit einiger Zeit viel Sport (Cardiotraining, Laufen), hier denke ich dann an gar nichts und fühle mich danach wie neu geboren. Ich kann damit sehr gut entspannen. Was mich aber tatsächlich am meisten runterbringt, ist spazieren gehen. Ich habe Kopfhörer auf, höre Musik und schaue mir die Gegend an. Alle Gedanken sind wie weggefegt und ich habe ein wohliges Gefühl. Mein VP fragte mich, wie viel Bier diesem Gefühl entsprechen würden. Meine Antwort war 4 Bier a 0,5 L in etwa. Nur, dass ich nun nicht mehr die negativen Effekte und Konsequenzen von Bier habe. Das ewige Grübeln und alles Durchdenken kann ich also mit diesen Werkzeugen durchbrechen. Durch das Beschäftigen mit mir selbst und eben dieser KF, habe ich auch mein Denken verändert. Ich sehe vieles lockerer und habe meine Ansprüche an mich selbst heruntergeschraubt. Ich bin weiterhin sehr ehrgeizig aber wenn etwas nicht klappt, ist es kein Weltuntergang. Wenn sich eine Tür schließt, offnet sich eine andere. Diese neue Einstellung zum Leben hilft mir ungemein auch für mein Selbstwertgefühl. Ich weiß genau, dass nicht alles perfekt sein muss. Es ist menschlich und nicht schlimm. Deshalb respektieren mich meine Mitmenschen trotzdem und vor allem habe ich gelernt, dass ich mich selbst dafür respektiere, was noch viel wichtiger ist.

KF4: Genuß:
Diese KF ist für mich am schwächsten. Selbst wenn ich mal Gelüste habe, ist es kein Problem für mich. Das ist für mich kein Big Deal. Ich gehe oft und gern Essen, was meine Gelüste vollends befriedigt.

KF5: negative Emotionen verdrängen:
Aus den hohen Ansprüchen an mich selbst und dem ewigen Durchdenken von allem resultieren Ängste, wie " ich schaffe das nicht oder was passiert beim worstcase?". Diesem sich Reinsteigern begegne ich mit Übungen, die ich von einem Podcast habe, den ich höre. Es geht dabei zum Beispiel um Atemübungen oder wie man sich einer Angst oder einem Problem nähert. Ich habe nun die Einstellung, was kann ich von einem Problem oder einer Angst lernen? Dadurch gehe ich viel leichter durchs Leben. Ich nehme mir öfter Auszeiten und lebe mehr im Hier und Jetzt. Auch bezüglich meines Selbstmitleids bei Verletzungen (es kann ja jederzeit wieder etwas passieren), habe ich eine andere Einstellung. Ich denke mir jetzt, mal gewinnt man eben und mal verliert man. Ich muss akzeptieren, was ich eh nicht ändern kann. Die Welt ist nicht gegen mich. Das gehört alles zum Leben dazu. Früher habe ich über Ängste und was in meinem Kopf so vorgeht nie oder nur selten gesprochen. Dies hat sich radikal geändert. Ich habe meine Familie, meine engsten Freunde und meine Freundin. Mit diesen rede ich viel und das gibt mir sehr viel Kraft.

KF6: Gewohnheit:
Dies habe ich nicht mehr, weil ich mich in einer dauerhaften Trinkpause befinde und dadurch den Teufelskreis durchbrochen habe.

Ich habe heute klare Ziele vor Augen (Haus, Kinder, Hochzeit, ein guter Onkel zu sein). Diese Ziele möchte ich nicht gefährden. Ich bin aber auch nicht starr darauf fixiert. Wenn etwas nicht klappt, entwickele ich halt Plan B und C. Außerdem sind mir die negativen Konsequenzen bewusst. Alle positiven Veränderungen aus Frage 25 und 26 würden sich wieder aufheben. Es würde eventuell wieder zum alten Trott kommen und vielleicht sogar schlimmeres als meine TF passieren. Dieses Risiko bin ich nicht mehr bereit einzugehen. Bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung sind die Kosten einfach viel zu hoch.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein
Aber es gibt natürlich Risiken, die ich nicht unterschätzen darf. Diese Risiken bestehen unter anderem aus den Konsumfunktionen. Für diese Risiken habe ich aber Strategien entwickelt (siehe Frage 27), die es mir ermöglichen darauf zu reagieren und ein Zurückfallen in alte Gewohnheiten auszuschließen.

Weitere Risiken:
Meine Freundin verlässt mich, Probleme bei der Arbeit, rechtliche Probleme oder wenn ich zum Beispiel auf einer Hütte mit Freunden bin.

Ich würde aber trotzdem nicht in den alten Trott fallen, da ich mit meinen erlernten Werkzeugen in der Lage bin, damit umzugehen. Ich stelle dann eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf und mache mir klar, dass die Kosten, wieder Alkohol zu trinken in krassem Missverhältnis zum vermeindlichen Nutzen stehen. Die Trinkpause hat nur positive Aspekte. Warum also sollte ich diese aufgeben.
Ich habe gelernt, über die verschiedensten Gefühle und Gedanken mit Freunden, Freundin und Familie zu reden. Dies war davor nicht der Fall. Ich lasse alles raus beim Sport und Spazieren gehen, habe viele neue Hobbies, gehe Wandern, Schwimmen, Reisen. Ich analysiere mich, nehme mir Auszeiten bei Bedarf und versuche durch Übungen gelassener zu werden und mein neues Mindset immer weiter zu festigen. Außerdem habe ich immer die Möglichkeit, mir professionelle Hilfe zu holen. Mein VP zum Beispiel hat mir angeboten jederzeit wieder mit ihm Gespräche führen zu können.

Zusammenfassend kann ich mir also nicht vorstellen, jemals wieder in alte Gewohnheiten zurückzufallen, versuche aber die Risiken frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich vorhabe, die Trinkpause langfristig beizubehalten, kann ich das Risiko für mich ausschließen. Ich weiß aber auch, dass es dafür keine Garantie gibt. Mein VP sagte mir, dass alles, was über eine zwei Jahresprognose hinausgeht unprofessionell ist und dass ich noch jung bin. Sollte ich mich widererwartend in ferner Zukunft bewusst dazu entscheiden bei vorausgeplanten, speziellen Anlässen, die nicht regelmäßig stattfinden und nicht zu oft sind, Alkohol zu trinken, habe ich die Regeln eines moderaten Konsums natürlich mit meinem VP besprochen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin einfach nur sehr froh, dass durch mein unverantwortliches Handeln niemand zu Schaden gekommen ist.
Tathergang
 
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