TF Fahrrad 1,59 Promille

Thorsten1968

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nach der TF habe ich zunächst keinen Alkohol mehr getrunken (ca. 2 Monate) und in dieser Zeit (durch einen guten Freund) den Begriff des „kontrollierten Trinkens“ kennengelernt und mich intensiv damit beschäftigt (Literatur, Internet etc.).
Seitdem trinke ich Alkohol nur zum Genuss bei besonderen Anlässen (runde Geburtstage, Hochzeiten u.ä.). Der Alkoholgenuss beschränkt sich dann auf maximal 5 Trinkeinheiten am Abend (3x 0,33l Bier oder 2-3 Wein 0,2l)

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 14.01.2023 bei der Feier zum 50.Geburtstag eines Freundes (3 kleine Bier 0,33l)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Durch den kontrollierten und geplanten Konsum von Alkohol habe ich wieder gelernt, Alkohol als Genussmittel zu erleben und möchte dieses in Zukunft auch als Genuss beibehalten. Ich werde daher in Zukunft zu besonderen Anlässen Bier oder Wein zum Genuss / zum Anstoßen genießen und es bei höchstens 3-5 Trinkeinheiten belassen

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Durch die TF und die damit verbundene Aufarbeitung ist mir erst jetzt klargeworden, dass der Alkohol das falsche Mittel zur Problembewältigung ist. Ich habe jetzt gelernt und umgesetzt, daß Gespräche in der Familie / mit Freunden deutlich besser zur Problembewältigung geeignet sind als der Konsum von Alkohol.
In den Jahren zuvor habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Ich wollte niemanden zur Last fallen mit meinen Problemen. Jetzt geben mir meine Familie und Freunden viel Unterstützung und Rückendeckung. Somit werden Probleme und Sorgen besprochen und ich habe nicht mehr das Gefühl, allein mit allem zu sein.
Durch diese engen Gespräche mit der Familie habe ich auch gelernt, daß Fehler „erlaubt“ sind und ich nicht perfekt sein muss.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe nach der ersten Alkohol-Abstinenzphase direkt nach der TF meinen Konsum auf ausgesuchte Termine reduziert (Hochzeiten, runde Geburtstage, besondere Feierlichkeiten) und dort dann auch nur 3-5 Trinkeinheiten (2 Gläser Wein a 0,2l oder 2-3 Bier a 0,33l) konsumiert oder auch an diesen Terminen nichts getrunken.
Die Umstellung fiel mir nicht schwer, da ich direkt nach der TF viele Gespräche mit meiner Frau, der Familie und mit meinen besten zwei Freunden gesucht habe.
Ich habe den Alkohol bei den ausgesuchten und geplanten Terminen wieder als Genussmittel zum Anstoßen oder bei einem schönen Essen erlebt.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich bin weitaus kommunikativer in Bezug auf meine Probleme (Selbstzweifel, Probleme im Job, allgemeiner und selbstgemachter Stress) geworden. Ich erhalte Rückendeckung von den wichtigen Personen in meinem Leben (Familie und sehr gute Freunde).
In den letzten Wochen führte Kurzarbeit wieder zu Ängsten im Job, die sofort angesprochen worden sind. Die freie Zeit wurde dann zu einem Kurzurlaub genutzt, um die Gedanken mit meiner Frau zu teilen und zu entspannen.
Vor Kurzem ist mein Onkel (Bruder meiner Mutter) verstorben und meine Mutter hat ihn leider gefunden. Diese Stree Situation mit dem Tag des Auffindens und den anschliessenden Behördengängen etc haben wir durch intensive Gespräche und Erinnerungen aufgefangen und es ging uns dabei sofort besser und der Stress war gut zu bewältigen.
Auch ein kurzfristiger Ausfall meines Chefs mit daraus resultierender Vertreter-Tätigkeit meinerseits konnte durch die bessere und kommunikativere Arbeit mit dem Team besser bewältigt werden als in der Vergangenheit.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
In der Zeit seit meiner TF habe ich mit der Familie und engen Freunden in Bezug auf den Alkoholkonsum viele Gespräche geführt und festgestellt, dass ich volle Rückendeckung und Verständnis erhalte.
Mit meiner Frau und den Kindern haben wir uns das Ritual geschaffen, einmal im Monat „auswärts“ Essen zu gehen und über alles zu reden, was jeden Einzelnen betrifft. Bei diesen Essen stellten wir fest, dass jeder so seine Probleme hat und es guttut, darüber zu reden. Und so passiert es auch, dass außerhalb dieses Rituals einige Treffen stattfinden, die dann zu Gesprächen über Probleme aber auch über schöne Dinge führen.
Einmal in der Woche treffe ich mich auch mit meiner Mutter, auch bei diesen Gelegenheiten sprechen wir auch Dinge aus früheren Zeiten an, die uns beschäftigen.
Bei allen Gesprächen steht der positive Aspekt des „drüber Redens“ im Vordergrund.
Durch diese Verhaltensweise werde ich Probleme, Stress und Ängste direkt verarbeiten und somit nicht mehr den Alkohol als Verdrängung benötigen.
Zur Entspannung nutze ich schöne Abende beim Essen mit der Familie und / oder mit Freunden, Spaziergänge mit meiner Frau und verbringe mehr Zeit mit meinen Hobbys

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Vorstellbar ist alles und das ist auch gut so, da die Sinne dadurch geschärft sind, NICHT in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
Dennoch hat die jüngste Vergangenheit mit den Ereignissen, die früher zu Problemen geführt haben, die ich mit mir selbst ausgemacht habe, gezeigt, dass ich diese Dinge mit meiner Familie (und ggf. auch Freunden) besprechen kann.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde in Zukunft bei den geplanten Anlässen nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Das Auto habe ich in der Vergangenheit nicht genutzt (0,0 Promille), das Fahrrad wird nun durch ein Taxi oder durch das Bringen / Abholen von den Kindern oder Freunden ersetzt.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Direkt eine Frage zum Unfallhergang: Ich bin weit rechts gefahren, um einem Auto mehr Platz in der engen Unterführung zu machen. Dabei kam ich nach der Vorbeifahrt des Autos an den Bordstein und bin gestürzt. Deshalb informierte der RTW auch die Polizei wegen „Fahrerflucht“. Soll ich das erwähnen oder ist das „egal“ (gestürzt bin ich auch nicht unbedingt deswegen)
Das dürfte eh im Polizeibericht stehen und somit dem GA vorliegen. Am Ende ist es egal. Du bist alkoholisiert gefahren und gestürzt, der Rest ist zweitrangig.

Am 26.05.2022 (Christi Himmelfahrt, Vatertag) habe ich mit Bekannten um 11 Uhr eine Fahrradtour begonnen. Nach ca. 30 min. haben wir eine erste Rast gemacht und ein Bier (0,5l) getrunken. Um ca. 13 Uhr sind wir in eine Lokalität eingekehrt und haben dort 3 Bier (0,33l) getrunken und etwas gegessen. Von dort fuhren wir zu einem Biergarten, wo wir noch 2 Bier (0,5l) tranken, bevor wir unsere Radtour fortsetzten. Zwischen 15 und 17 Uhr haben wir noch zweimal angehalten und jeweils 2 Bier (0,5l) getrunken und unser mitgenommenes Essen zu uns genommen. Gegen 17:30 Uhr kamen wir an der letzten geplanten Lokalität an, wo wir zufällig zwei weitere Bekannte getroffen haben. Wir tranken noch zwei Bier (0,5l) und aßen noch etwas. Um 18:30 Uhr verließen wir diesen Ort und wollten weiter
Das war ja fast schon ein generalstabsmässig geplantes Besäufnis mit geplantem Fahren unter Alkoholeinfluss, oder?

Bis zu meiner TF bin ich rückblickend ca. 40-50 x alkoholisiert gefahren. Alle Fahrten sind mit dem Fahrrad durchgeführt worden (Fahrten zum Kegeln 1-2 x im Jahr seit 15 Jahren, Vatertags-Radtouren seit 15 Jahren und vereinzelt Fahrten zu Geburtstagsfeiern 1 x im Jahr). Ich habe mir bis zur TF keine Gedanken über das Thema Alkohol und Fahrradfahren gemacht habe.
Autofahren und Alkohol habe ich immer getrennt, da galt und gilt schon immer eine 0-Promille-Grenze für mich. Fahrten unter Restalkohol kann ich nach dem mir in den letzten Monaten nach der TF angeeigneten Wissen über Alkohol und dessen Abbau nicht ausschließen.
Dann solltest du wenigstens eine plausible Zahl nennen, auch mit einbeziehen, dass der sprichwörtliche Ouzo beim Grieche auch Alkohol enthält...
Da du aber sehr vorsätzlich und wissentlich diese Vatertagstour, und anscheinend noch viel mehr davon, gemacht hast, obwohl du ja eigentlich weisst, dass es nicht erlaubt ist, wirkt es wenig glaubwürdig, wenn du dann im Auto von 0,0 Promille sprichst.

12. Warum haben Sie getrunken?
So richtig klar sind mir deine Motive ehrlich gesagt nicht, auch wenn du das recht umfangreich dargestellt hast, du erwähnst immer wieder Selbstzweifel, aber erklärst nicht wirklich, was das genau für dich bedeutete, woher das kam, warum du dann getrunken hast.

Der Alkoholgenuss beschränkt sich dann auf maximal 5 Trinkeinheiten am Abend (3x 0,33l Bier oder 2-3 Wein 0,2l)
Durchgefallen. MAXIMAL 2 Trinkeinheiten, mehr nicht!
Und der Form halber: Alkoholgenuss beschränkt sich sowieso nie von selbst, den musst wenn schon, dann DU beschränken.

Am 14.01.2023 bei der Feier zum 50.Geburtstag eines Freundes (3 kleine Bier 0,33l)
Sie Frage davor...

bei höchstens 3-5 Trinkeinheiten belassen
siehe oben

Ich habe nach der ersten Alkohol-Abstinenzphase
Erstens ist 2 Monate sehr kurz, zweitens ist Abstinenz lebenslang. Du hast vielleicht ein kleines Trinkpäuschen gemacht.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Vorstellbar ist alles und das ist auch gut so
Ja oder nein?
 

Andi18

MPU Profi
ich habe mir nur mal die inneren Motive angeschaut..

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Den ersten Kontakt mit Alkohol gab es in der Familie bei Geburtstagen, dort wurde zu diesen Anlässen Alkohol konsumiert
Den ersten Alkohol getrunken habe ich mit ca. 17 Jahren auf einer Geburtsfeier eines Freundes

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Während meiner Abitur- und Zivildienst-Zeit habe ich angefangen Bier in größeren Mengen auf Feiern und in Discos zu trinken. Nach Beginn meiner Ausbildung und den Wechsel des Sportvereins und damit verbundenen neuen Freundeskreis war ich auf vielen Feiern, auf denen ich den Alkoholkonsum weiter fortsetzte. Nach der Ausbildung habe ich mit Freunden häufig Konzerte besucht und auch dort (wie auch auf Feiern) Bier getrunken. Nach dem Kennenlernen meiner heutigen Frau haben wir zu Hause Wein getrunken und war nicht mehr so häufig mit Freunden unterwegs, habe dann aber auch dort wieder Bier getrunken. In den letzten Jahren vor der TF habe ich zu Hause (Wein) und bei sozialen Anlässen (Hochzeiten, Feiern etc.) Bier getrunken.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

1985-1988 6-7 x pro Monat (10-12 Bier a 0,5l)
1988-1990 2-3 x pro Woche (Wochenende 8-10 Bier a 0,5l, Werktags 2-3 Bier a 0,5l)
1990-1995 4-5 x pro Monat Wochenende 7-8 Bier a 0,5l
1995-2003 2 x pro Monat Wochenende 8-9 Bier a 0,5l bei Konzerten und Feiern
3-4 x pro Monat in der Woche 2 Bier a 0,33l
2004-2016 5-6 x pro Monat 2-3 Glas Wein a 0,2l oder 3-4 Bier a 0,5l (Wochenende)
7-8 x pro Jahr 8-10 Bier a 0,5l bei Feiern, Kegeln, Fahrten
2016-2022 2-3 x pro Woche 2 Gläser Wein a 0,2 ml oder 3-4 Bier a 0,5l
7-8 x pro Jahr 10-12 Bier a 0,5l bei Feiern, Kegeln, Mannschafts-Fahrten

Anmerkung: sind die Angaben zu „genau“ (kann ich das überhaupt noch so genau wissen?)
sind die Angaben Mengen pro Trinkanlass?
dann kommt natürlich gleich die Frage auf, wie es zu der Toleranz im Jahre 1985ff. kommt..
Die Darstellung passt mit F9 nicht ganz zusammen. Zusammenhängend mit dem Motiv solltest hier einiges anpassen mit ANgaben:
Anzahl Trinkanlässe, wieviel ø pro Trinkanlass, Maximale Menge wie häufig.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Nach der TF war ich schockiert über die mir in der Vergangenheit angeeignete Alkoholtoleranz. In der ersten Zeit habe ich keinen Alkohol getrunken und versucht meine Trinkmotive zu ergründen. Dabei habe ich viele Gespräche mit meiner Frau, meiner Mutter und im engsten Freundeskreis geführt. Bei dieser Aufarbeitung stellte ich fest, das ich verschiedene Motive zum Trinken hatte, die ich Lebensabschnitten zuordnen kann.
Da meine Eltern sich früh haben scheiden lassen (ich war 3 Jahre alt) musste meine Mutter wieder ganztags arbeiten gehen und ich wurde von meinen Großeltern mit erzogen (wir wohnten zusammen in einem Mietshaus). Die Scheidung belastet mich auch jetzt rückblickend nicht, da die Scheidung in beiderseitigem Einvernehmen vollzogen wurde und ich guten Kontakt zu meinem Vater hatte und habe und auch das Verhältnis meiner Eltern zueinander sachlich bis freundschaftlich war und ist.
Mein Großvater war streng aber ein fairer Mann, der sich hauptsächlich um meine Erziehung in Bezug auf mein soziales Verhalten und auch um meine schulische Bildung und Leistung kümmerte, da meine Mutter ganztags berufstätig war. Ich hatte früh das Gefühl, mehr als andere Kinder und später als andere Jugendliche leisten zu müssen, um zum einen meinen Großvater zufriedenzustellen, zum anderen wollte ich auch meiner Mutter zeigen, dass ich genauso fleißig und erfolgreich sein kann, wie sie, obwohl Sie es durch die Doppelbelastung schwerer hatte. Trotz meiner zufriedenstellenden schulischen Leistungen hatte ich immer Selbstzweifel, ob alles so richtig und gut genug ist. Fehlendes Selbstbewusstsein und Schüchternheit führten auch dazu, einen sehr kleinen Freundeskreis zu haben, da es mir schwergefallen ist, auf fremde Menschen zuzugehen. Während meiner Abiturzeit habe ich zum ersten Mal bei einer Geburtsfeier eines Freundes Alkohol in Form eines Bieres getrunken. Bei weiteren Feiern merkte ich, das ich nach 2-3 Bier aufgeschlossener gegenüber anderen Leuten wurde und auch besser mit Ihnen ins Gespräch kam. Auch die Anerkennung der Anderen stieg in meinen Augen, so dass der Alkoholkonsum mir suggerierte, das ich „besser“ mit Alkohol ankam. Mein Abitur bestand ich ohne große Probleme, aber mit 2,9 hatte ich wieder das Gefühl, ich hätte besser sein können. Während dieser Abitur- und der anschließenden Zivildienstzeit war ich häufig am Wochenende auf Partys und Konzerten, auf denen viel Alkohol getrunken wurde, häufig trank ich dann auch einfach mit, um dazugehören und meine Hemmungen abzubauen. Meinen sozialen Verpflichtungen (Zivildienst, familiäre Termine) bin ich immer nachgekommen, da mich mein Opa (und auch meine Eltern) dazu erzogen haben.
Die Selbstzweifel setzten sich auch zu Beginn der Lehrzeit 1990 weiter fort, da ich in der Lehre zunächst einige Schwierigkeiten mit dem Lehrstoff hatte. Da ich in dieser Zeit auch den Sportverein wechselte und dort neue Freunde fand, habe ich mich dort diversen Feiern und Discobesuchen am Wochenende angeschlossen. Zum einen um mich von den anfänglichen Schwierigkeiten der Lehre abzulenken, zum anderen, um bei den Sportkollegen dazuzugehören. Bei diesen Gelegenheiten und auch auf den Konzertbesuchen trank ich Alkohol und hatte den Eindruck, dann mit allem besser klarzukommen und lockerer zu sein. Die Lehre zum Chemielaboranten schloss ich 1994 erfolgreich ab und wurde auch in der Firma übernommen, was mein Selbstbewusstsein steigerte und die Selbstzweifel nachließen. Zu dieser Zeit lebte ich auch in einer Beziehung und der Bekanntenkreis erweiterte sich. Wir gingen weiter auf viele Konzerte und Feiern, zumeist am Wochenende, wo dann auch Alkohol getrunken wurde. Bei Konzerten unter der Woche bin ich mit dem Auto gefahren und trank keinen Alkohol.
Beruflich wurde ich innerhalb der Firma 1996 versetzt, was wieder Selbstzweifel aufkommen ließen, wieso das jetzt wieder mir passierte. Im privaten Bereich blieb es bei den Konzert-und Partybesuchen, die ich aber zum Alkoholkonsum nur am Wochenende nutzte.
2003 starb mein Großvater und da merkte ich zum ersten Mal, was ich ihm alles zu verdanken habe. Eine Steigerung des Alkoholkonsum kann ich aufgrund dieses Verlustes rückblickend nicht feststellen, Konzertbesuche und Feiern nahmen zahlenmäßig ab und kümmerte mich um meine Großmutter und meine Mutter, die mittlerweile im Ruhestand war.
2004 lernte ich meine jetzige Frau kennen, die zwei Kinder mit in die Beziehung brachte. Mein Selbstbewusstsein waren zu dieser Zeit intakt, da auch die Kinder mich voll akzeptiert haben und ich bis heute immer von „meinen“ Kindern rede und diese auch von Ihrem (Stief-) Vater. 2007 wurde ich erneut innerhalb der Firma versetzt, aber aufgrund der Unterstützung meiner Familie bin ich damit sehr gut zurechtgekommen. In dieser Zeit ging ich auch noch auf Feiern, entweder mit meiner Frau oder mit Freunden, Konzertbesuche wurden weniger. Leider wurde meine Frau (Heirat 2009) häufiger krank und musste sich auch mitunter schweren Operationen unterziehen. Da sie diese Dinge immer mit sich selbst ausmacht, konnte ich mit niemanden über meine Ängste um meine Frau und die Zukunft reden. So nutzte ich soziale Anlässe dazu, Alkohol zu trinken, um diese Probleme für eine Zeit zu verdrängen.
2016 wurde ich zum stellvertretenden Laborleiter ernannt. Mit dieser Beförderung erhöhte sich auch der Arbeitsumfang und die Tätigkeiten, da ich nun auch Personalverantwortung trage. Ich mache den Job sehr gerne, dennoch gab es Phasen, die sehr stressig sind. Da ich meine Frau aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht mit solchen Dingen belasten wollte, redete ich sehr selten darüber und machte das mit mir selbst aus.
Die Pandemie führte bei mir (und auch meiner Frau) zu Ängsten, da meine Frau chronisch lungenkrank ist und somit die Gefahr bei Ansteckung sehr groß ist, das zu lebensbedrohenden Zuständen kommen kann. Wir sind (auch aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen) kaum noch raus gegangen. Bei gelegentlichen Treffen mit Freunden (sofern diese erlaubt waren) konsumierte ich Alkohol, zu Hause „gönnten“ wir uns 2-3 Gläser Wein um abschalten zu könne. In dieser Phase hatte ich Angst, das meine Frau sich ansteckt und ernsthaft erkrankt. Nach der Impfung nahmen diese Ängste ab, aber mit der Pandemie erfolgte bei meinem Arbeitgeber Kurzarbeit und / oder zeitversetzte Arbeitszeiten. Dies führte zu mehr Organisationsstress und unregelmäßigen Tagesablauf.
Diese Probleme habe ich wieder aus Rücksicht auf meine Frau mit mir selber ausgemacht und bei den möglichen Feiern und Treffen mit Freunden Alkohol konsumiert um Probleme zu verdrängen oder zu entspannen. Ende 2021 war aufgrund der gelockerten Pandemie-Maßnahmen wieder mehr möglich, aber ich zog mir im Dezember 2021 einen Achillessehnenriss zu und fiel 4 Monate aus, was erneut zu Ängsten um den Job führte.
Der Tage der TF war einer der ersten Tage, an denen ich wieder mit Freunden etwas unternehmen konnte, um zu Entspannen und überhaupt mal wieder „rauszukommen“
Mir gehts bei der Auflistung ähnlich wie rüdscher. es ist recht viel drum herum, wovon ich vieles kürzen würde.
Letztlich ist doch der Auslöser in der Kindheit mit Scheidung der Eltern zu finden. Deine Mutter hatte eine Doppelbelastung, Erziehung übernahm der Opa, Du wolltest alles richtig und niemandem zur last fallen. Hattest folglich immer Angst, alles richtig zu machen und alles zu schaffen. Hast nie gelernt über Deine eigenen Sorgen und Probleme zu reden, mit aufgrund der patriarchischen Strenge des Opas.
Folglich litt Dein Selbstbewusstsein..
..
Mit Gründung der eigenen Familie setzte sich diese Verhaltensweise fort (ab Jahr 2016). Hast einen Hang zu Perfektionismus, v.a. bei angeheirateter Frau und in der Familie alles richtig zu machen, damit nicht das Gleiche passiert wie zu Deiner Kindheit.
Nun kam die Beförderung und die Überforderung mit den beruflichen Ansprüchen, Krankheiten, was zur Entlastung geführt hat.

Somit würde ich mich lediglich auf diese 2 Abschnitte konzentrieren. Der ganze Block um 1990 kannst eigentlich ganz löschen.
Das bedeutet dann wiederum, daß in Frage 10 der Trinkhistorie ab 2016 (wobei nenne hier besser 2018, daß es nicht zu lange ist..) eine Steigerung der Trinkmenge erkenntlich sein sollte.
 

Thorsten1968

Neuer Benutzer
Hallo Andi,
danke der Nachfrage!
Bin in den letzen Vorbereitungen auf meine MPU.
Die letzten Anregungen hier aus dem Forum sind verarbeitet und werden im Fragebogen formuliert.
Ich hoffe, alles klappt und ich kann den Fragebogen nochmal hier reinsetzen.
Ich bin aber guter Dinge
 

Thorsten1968

Neuer Benutzer
Entschuldigung an alle für meine späte Rückmeldung !
Meine MPU beim TÜV Nord in Duisburg war zum Glück erfolgreich, auch Dank des Forums.

Es war ein langer Tag (Termin 10:40 Uhr und das psychologische Gespräch war um 16:40 Uhr vorbei!), aber es war (so weit bei dem Anlass möglich) eine angenehme Atmosphäre.
Es herrschte Personalmangel, aber die anwesenden Mitarbeiter waren immer nett und hilfsbereit.
Die Tests waren, wie hier schon beschrieben, relativ einfach, wenn man voll bei der Sache ist.
Das Arztgespräch zielte bei einigen Fragen schon auf den Alkoholkonsum in der Vergangenheit und den Umgang mit Alkohol. Da ist also auch schon etwas Vorsicht bei den Antworten geboten (Arzt: "da trinkt man Vatertag mal ein paar Bier und dann passiert so was"). Auch sollte man drauf achten, daß im Arztgespräch in etwa der gleiche Alkoholkonsum am Tag der TF angegeben wird wie beim Psychologischen Gespräch. Ich habe den Konsum bei der Psychologin am Ende etwas (nach oben) korrigiert, mit dem Hinweis, das ich beim Arzt weniger angegeben hatte. Sie fand das aber völlig normal, das beim Psychologischen Gespräch der Konsum einem etwas klarer (und damit vielleicht auch höher) wird.
Im Gespräch wurde nach den Personalien und der Schilderung des Tages der TF nach dem Konsum in den Dekaden (bis 20, 20-30, 30-40 usw.) gefragt, was mich trotz der Hinweise hier im Forum etwas unerwartet traf und ich mich da unwohl fühlte. Danach jedoch war das Gespräch relativ angenehm und ich konnte das Gelernte hier aus dem Forum, aber auch verstärkt aus meinem Online Kurs (Anbieter kann ich gerne nachreichen wenn gewünscht) sehr gut anwenden.
Die Psychologin sagte auch im Abschlussstatement, daß sie keine Bedenken hätte.
Ein Wort noch zur Führerscheinbehörde und meiner benötigten Fristverlängerung: per Mail war das nicht möglich, also habe ich all meinen Mut zusammen genommen und die Dame direkt angerufen. Nach einem schweren Beginn auch hier ein angenehmes Gespräch indem Sie mich (mehrfach) darauf hinwies, das ein Kurs kein Grund für eine Fristverlängerung ist. Nach dem dritten Mal habe ich es endlich kapiert und gesagt, das der MPU-Termin erst 3 Wochen nach Fristende ist. Da sagte sie,"kein Problem, schicken sie mir den Termin und dann sehen wir weiter. Für den späten Termin können sie ja nicht!"
Gesagt, getan, Fristverlängerung wurde genehmigt!
Dies sind natürlich alles nur meine persönlichen Erfahrungen, ich denke, jeder Fall, jede MPU und jede Behörde ist anders !
Also nochmal DANKE an alle guten und aufbauenden Nachrichten und nochmals "SORRY" für die späte Rückmeldung!
 
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