Hallo Leute, heute werde ich auch mal mein Päckchen los. Habe mich hier durch ganz viele Beiträge durchgearbeitet und hoffe, meinen Teil dazu beitragen zu können. Wenn ihr anhand der Überschrift gleich denkt: „Oh das kann ja nichts werden“, dann geht es euch wie mir. Habe total Schiss aber habe leider das Forum erst gefunden, nachdem der MPU-Termin schon stand, bin jetzt etwas unentspannt. Umso besser wäre es natürlich, wenn ihr am Ende etwas Feedback lassen könntet, was gut ist und was ich noch etwas überdenken sollte. Vielen Lieben Dank!
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,90m
Gewicht: 92kg
Alter: 23
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 26.10.2018
BAK: 2,06 ‰
Trinkbeginn: 20.00 Uhr
Trinkende: 01.00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 01.54 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: keine
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
- „Ist zu erwarten, dass Herr X zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Fahrzeugen ausgeschlossen ist?“
- „Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges in Frage stellen?“
- „Kann ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug nur unter bestimmten Beschränkungen bzw. Auflagen geführt werden?“
- „Ist die Fahre mit dem fahrerlaubnisfeiern Fahrzeug als bewusste Strategie anzusehen, um eine Fahrt unter Alkoholeinfluss mit einem Kraftfahrzeug zu vermeiden, oder hätte statt einer Fahrt mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug genauso gut eine Fahrt mit einem Kraftfahrzeug stattfinden können?“
- „Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass Herr X zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist.“
- „Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges in Frage stellen?“ (Steht komischerweise 2x drin)
Bundesland: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, in etwa 3TE alle 2 Wochen, führe ein Trinktagebuch
(Ich möchte gleich mal vorneweg sagen, dass ich das Forum leider erst jetzt gefunden habe, nachdem ich bereits ein Termin für die MPU ausgemacht habe. Es scheint ja hier häufig erwähnt zu werden, dass bei über 2‰ immer AB besser ist, das war mich auch klar, allerdings hatte ich mich im Vorfeld mit meinem Suchtberater unterhalten, der meinte, dass KT schon in Ordnung wäre – allerdings ist dieser auch kein VP und deswegen wusste dieser vielleicht nicht ganz Bescheid. Auf jeden Fall habe ich keinen AB-Nachweis und würde gerne trotzdem möglichst die MPU bestehen. Ist das überhaupt möglich?)
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja (4 Termine zwischen Oktober 2019 – Januar 2020)
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
MPU
Datum: 23.07.2020
Welche Stelle (MPI): IBBK
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
So, dann machen wir uns mal ans Eingemachte. Grundsätzlich hat der Tag wie andere auch immer angefangen, Ich bin ganz normal zur Uni und hab mein Zeug erledigt. Am Abend war eine Geburtstagsfeier von einem Freund geplant, zu der ich etwa um 20 Uhr hingegangen bin. Wir waren etwa 15 Leute und haben gefeiert, allerdings hatte ich vor, frühzeitig die Party zu verlassen, da ich am nächsten Tag noch eine Vorlesung gehabt hätte. Zu Beginn des Abends habe ich etwa 3 Bier in den ersten 2h getrunken, dann habe ich bei Trinkspielen mitgemacht, was letztendlich auch mein Untergang gewesen ist. Habe dann ab 22 Uhr bis 1Uhr etwa noch mal 5 Bier - das meiste davon im Rahmen von Trinkspielen - ein Glas Wein und 1 Vodka Bull getrunken. Ganz super genau kann ich das leider nicht mehr sagen, da ich gegen Ende ziemlich betrunken gewesen bin und einige Gedächtnislücken habe.
Kurze Zwischenfrage: Kann ich das mit den Gedächtnislücken so auch dem Begutachter sagen, oder sollte ich das weglassen?
Als sich dann einige Freunde auf den Weg in einen Nachtclub gemacht haben, war ich zu betrunken und K.O. und wollte einfach nur noch Heim. Bin mit meinen Freunden noch ein gutes Stück zu Fuß gelaufen und das Rad nebenher geschoben, bis vor deren Club, wo ich dann auf das Rad gestiegen bin, um nach Hause zu radeln. Habe mir einfach keine Gedanken gemacht. Total dämlich und betrunken wie ich war, habe ich nicht bemerkt, dass neben dem Club eine Streife stand, die mich dann nach etwa 100 Metern angehalten hat. Bin wohl ziemliche Schlangenlinien gefahren und dadurch direkt aufgefallen, sodass sie mir dann hinterhergefahren sind und mich angehalten haben.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
4l Bier, 100ml Wein, 100ml Schnaps
Habe das ganze mal in einen Promillerechner eingetippt, und das kommt ungefähr bei 2,4‰ raus (habe zu dem Zeitpunkt noch 10kg mehr gewogen), was schon deutlich mehr ist, als bei mir gemessen worden ist. Sollte ich dann bei der Geschichte einfach sagen, dass ich z.B. nur 3l Bier getrunken habe? Bin mir selber ja auch nicht ganz sicher, was ich wirklich getrunken habe…
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
100 Meter gefahren, etwa 3km wären es noch gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Das Austeigen auf das Rad und das Anfahren waren schon schwer, das Fahren an sich ging einigermaßen. Wirklich sicher war das auf jeden Fall nicht, habe mir aber überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, weil ich einfach nur Heim wollte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Eigentlich hatte ich vor, wegen einer Vorlesung am nächsten Tag früh zu gehen (also nach den ersten 3 Bier), habe mich dann aber zu Trinkspielen breitschlagen lassen, was natürlich meine Schuld ist, und bin deshalb mit viel zu viel Alkohol noch aufs Rad gestiegen. An ein Taxi habe ich dem Moment nicht gedacht, da ich mit den Freunden ja auch erst zum Club gelaufen bin, und dann hatte ich mein Fahrrad sozusagen „griffbereit“ und bin einfach aufgestiegen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe ein paar Freunde, die auf dem Land wohnen, die ich in meiner Jugend (so ab 16-20 Jahre) in den Ferien öfter mal besucht habe, und dort sind wir immer überall mit dem Rad hingefahren. Da haben wir manchmal auch viel getrunken, vor allem bei regionalen Sommerfesten und ich bin wahrscheinlich sicher 5 oder 6 Mal betrunken auf dem Rad gewesen.
In der Stadt, in der ich jetzt wohne und studiere, ist das aber auch schon drei, vier Mal vor dem Geschehnis vorgekommen, dass ich betrunken Rad gefahren bin, einfach aus dem Grund, dass ich mir nie hätte vorstellen können, dass ich jemals über 1,6‰ Promille kommen könnte. Ist natürlich total naiv, aber es war wirklich eine böse Überraschung, als ich das Ergebnis von 2.06‰ bekommen habe, und hat mich auch total erschreckt. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mein Körper sich so an den Alkohol gewöhnt hat.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine Allererste Erinnerung an Alkohol ist mit 12, als meine Schwester (damals 15) betrunken nach Hause gekommen ist, meine Eltern sauer auf sie waren und ich davon wach geworden bin.
Mein erster Konsum war mit 15 bei einem Geburtstag von einem Freund, da habe ich auch direkt viel zu viel getrunken, die Mutter hatte 1 Kasten Bier gekauft und später kam sein großer Bruder dazu und hat noch mal zwei Kästen mitgebracht, sodass auch ich, weil ich so betrunken heim gekommen bin, ordentlich Ärger zu Hause bekommen habe, danach habe ich bis ich 16 wieder nichts getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, ich habe vor der TF etwa jedes 2. Wochenende, wenn ich Zeit hatte und nicht zu viel Stress mit der Uni, auch mal jedes Wochenende Alkohol getrunken, und dann auch öfter mal nicht zu knapp. Ich habe im Schnitt so etwa 8-10 Bier getrunken, kaum harten Alkohol.
Ich habe nach dem Abi (also 3 Jahre vor der TF) ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) im Krankenhaus gemacht. In der Zeit habe ich ziemlich wenig getrunken, einfach weil es ziemlich stressig war und unter anderem auch der Schichtdienst es schwer gemacht hat, Zeit dafür zu finden.
Seit mittlerweile 3,5 Jahren studiere ich, und gerade zu Beginn des Studiums habe ich schon relativ viel getrunken, weil man neue Leute kennen lernt und natürlich auch dazu gehören möchte. Dann kam es auch selten auch mal dazu, dass ich betrunken Rad gefahren bin, um noch nach Hause zu kommen, und dann hat es mich eben bei der letzten TF „erwischt“.
Die ersten 2,5 Monate habe ich danach gar nichts getrunken, ich hatte mir vorgenommen, bis Silvester 2018 gar nichts zu trinken. Es ist mir tatsächlich gar nicht so leicht gefallen, wie ich dachte. Besonders an großen Feiern (Weihnachten und Staatsexamensfeier meiner Schwester, an denen sogar meine Eltern meinten „Trink doch einen Sekt mit uns zum Anstoßen“. Aber ich bin hart geblieben und habe es durchgezogen, auch um mir selber zu beweisen, dass ich das kann. Ich habe dann Ende März 2019 ein wichtiges Staatsexamen gehabt, worauf ich Monate lang gelernt habe – also nach Silvester habe ich praktisch auch wieder gar nichts getrunken, aber hatte auch keine Zeit mich auf die MPU vorzubereiten. Retrospektiv wäre es natürlich perfekt gewesen, hier 6 Monate Abstinenz nachzuweisen, aber hinterher ist man immer schlauer.
Nach dem Staatsexamen hatte ich dann Feierlaune und die TF war wie vergessen, irgendwie habe ich das Thema völlig verdrängt und wollte mich damit nicht auseinandersetzen, vielleicht habe ich mich auch ein bisschen geschämt. Habe dann das Semester darauf (also ab April-Juli 2019) wieder mehr getrunken. Weniger als vor der TF, aber immer noch zu viel. Danach habe ich beschlossen, mich jetzt endlich mal dem Führerschein zu widmen, über meinen Schatten zu springen und mich über die MPU zu informieren (Habe den „Testkancker“ gelesen, ein Buch über die MPU). Habe dann Kontakt zur Suchtberatung aufgenommen und im Oktober den ersten Termin ausgemacht. Habe dann bereits im Vorfeld einen Monat gar nichts mehr getrunken, aber mit der Suchtberatung ausgemacht, dass ich eigentlich gerne lernen würde „in Maßen zu trinken“, was der Berater auch gut fand. Ich habe auch offen mit ihm darüber geredet, dass ich eine MPU machen muss. Seither (also Oktober 2019) trinke ich jetzt weniger, also wie oben beschrieben etwa alle 2 Wochen ca. 3TE.
Leider habe ich jetzt auch im Forum gesehen, dass das für KT eigentlich zu viel ist. Kann es aber leider nicht rückgängig machen und der Termin für die MPU steht bereits. Seit ich den Termin vor eine Woche ausgemacht habe, trinke ich gar nichts mehr. Also den letzten Monat vor der MPU werde ich nüchtern bleiben.
Meint ihr, dass ich die MPU so überhaupt schaffen kann? 2,06‰ ist halt schon eine Hausnummer und umso mehr ich hier lese, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass das unmöglich wird, ein positives Gutachten zu bekommen, obwohl ich davor dachte, eigentlich damit eigentlich ganz gut "zu fahren"
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Wie oben bereits beschrieben, vor der TF so etwa alle 1-2 Wochen (immer am Wochenende), etwa im Schnitt 8-10 Bier. Sehr selten Harten Alkohol oder Wein, und dann immer nur wenig, also mal ein Glas.
Evtl ist es noch wichtig zu erwähnen, dass ich in den Prüfungsphasen und während der Semesterferien sehr wenig Alkohol getrunken habe, also etwa im 3 Monate-Takt viel und wieder sehr wenig.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Größtenteils auf „WG-Partys“, also bei Freunden zu Hause. Ich bin nicht sonderlich oft in Clubs, vielleicht alle 2 Monate mal. Auch in Bars oder Biergärten etc. gehe ich so gut wie nie.
Alleine trinke ich nie, ich trinke eigentlich ausschließlich auf Anlässen.
Ich habe gesehen, dass hier im Forum manchmal Leute sich als Gelegenheitstrinker bezeichen, sich auf irgendeine „Anlage“ hier Berufen, aber die finde ich nicht. Vielleicht könnte mir mal noch jemand einen Link schicken, dann könnte ich mich dort selber einordnen?
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Es gibt denke ich mehrere Gründe. Einerseits wollte ich einfach dazugehören, und wenn alle um mich herum getrunken haben, wollte ich das auch. Manchmal habe ich aus verschiedenen Gründen nichts getrunken, zum Beispiel wenn ich Fahrer war (also Autofahrer zu weiter entfernten Clubs), und dann war das auch okay, aber ich habe mich dann immer wieder gefreut, wenn ich beim nächsten Mal wieder mittrinken konnte, wenn ich nicht der Fahrer war.
Alkohol macht mich gesprächiger und subjektiv gesehen auch lustiger, für mich war er immer ein Stimmungsauflockerer. Jetzt, wo ich kontrollierter trinke, merke ich aber, besonders wenn ich meine Freunde anschaue, die viel trinken, dass das gar nicht stimmt. Die Gespräche werden häufig nicht tiefsinniger, sondern stumpf. Oft benimmt man sich total bescheuert und am nächsten Tag schämt man sich dafür, was man getan oder gesagt hat.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol war es tatsächlich ein Stimmungsauflockerer. Ich konnte über etwas lachen, was ich sonst vielleicht nicht lustig gefunden hätte, ich habe mit Leuten gesprochen, mit denen ich sonst vielleicht nicht geredet hätte. Es wird mir immer ein bisschen schwummrig und meine Reaktionen lassen nach. Ab etwa 2 Bier (1l) bemerke ich am nächsten Tag oft, dass ich etwas müder bin.
Bei viel Alkohol, (>3l Bier) habe ich immer einen großen Hemmungsverlust. Beispielsweise habe ich getanzt, ohne darauf zu achten, wie es aussieht. Ich habe oft gemerkt, wie ich anfange zu lallen oder wie es schwerer geworden ist, geradeaus zu laufen. Oft habe ich einfach gesagt, was mir in den Sinn gekommen ist, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Am folgenden Tag ging es mir ohne Ausnahme immer schlecht (verkatert).
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Einen direkten Hinweis anderer, die meinten „trinke mal weniger“ gab es nicht, aber meine Freundin hat mich oft am Folgetag darauf hingewiesen, wenn ich betrunken dumme Sachen gemacht oder gesagt habe. Oft habe ich mich dann geschämt und dann beschlossen, nächste Woche nichts zu trinken, was ich dann meistens auch eingehalten habe, aber länger auch nicht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Richtige Konsequenzen gab es bis zur der TF nie. Manchmal habe ich kein Sport am Folgetag machen können und hab gegen den Kater ungesunde Sachen gegessen, was zur Folge hatte, dass ich etwas Speck angesetzt habe. Seit ich wieder weniger trinke, merke ich den Unterschied, da ich jetzt oft am Wochenende ein Tag mehr habe, an dem ich Sport treiben kann.
Das ein oder andere Mal (wie auch am Tag der TF) habe ich Vorlesungen verpasst, was jetzt nicht umbedingt super tragisch ist, da das auch ohne Alkohol öfter mal vorkommt und keine Anwesenheitspflicht ist, aber vielleicht ist das auch nennenswert.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Wenn man vom Zeitpunkt vor der TF ausgeht, dann nicht wirklich. Direkt nach dem Abi habe ich für 2,3 Monate bevor das FSJ begonnen hat ähnlich viel getrunken, einfach weil alle meine Freunde auch mit der Schule fertig waren und Zeit und Lust hatten. Aber während des Beginns des Studiums habe ich schon besonders viel getrunken, wo es eben auch zur TF kam. Die Ursachen und Umstände (dazugehören wollen etc.) habe ich in den anderen Abschnitten miteingebracht.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Wenn Volltrunkenheit = Gedächtnislücken, dann ja.
Tage, an denen mir das so einfällt wären: 18. Geburtstag vom besten Freund, Tag nach dem Abi, Erstiwochenede (also sozusagen auf ner Hütte mit den ganzen neuen Kommolitonen), noch 2,3 Mal hier im Studium, inklusive am Tag der TF.
Wenn Volltrunkenheit = Krankehnhausreif trinken, dann nicht (Wie genau ist denn Volltrunkenheit definiert in diesem Sinne?)
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich verzichte oft wie oben genannt während der Prüfungsphasen (immer 1-2 Monate) auf Alkohol, da mich das aus meinem Lernplan bringen würde. Sonst eben nach der TF für 2,5 Monate, dann vor meinem Staatsexamen noch mal 3 Monate, vor/während der Suchtberatung für insgesamt 2 Monate, jetzt vor der MPU noch mal ein Monat.
Es ist auch während dem KT auch mal zu 1,5Monate ohne Alkohol gekommen, allerdings war das dort nicht im Vorhinein geplant, sondern es hat sich einfach nicht ergeben.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Habe leider wie gesagt nicht den Beitrag gefunden, in dem die Trinkerkategorien aufgelistet werden, vielleicht kann mir jemand den Beitrag mal noch zeigen.
Damals hätte ich gesagt, dass ich einfach ein normaler Trinker bin – ich habe einfach immer an Partys getrunken, nie alleine getrunken und auch nicht mal ein Feierabendbier oder sonst etwas.
Heute würde ich etwas härter mit mir ins Gericht gehen, schon sagen dass es auf jeden Fall missbräuchlich gewesen ist (was auch so bei der Suchtberatung rausgekommen ist), einfach aus dem Grund, dass die Menge, die ich Getrunken habe, viel zu viel gewesen ist und ich ohne den Alkohol weniger Spaß gehabt habe. (Gibt es sowas wie Partytrinker – also jemand der auf Anlässen einfach zu viel trinkt aber sonst nichts?)
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,90m
Gewicht: 92kg
Alter: 23
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 26.10.2018
BAK: 2,06 ‰
Trinkbeginn: 20.00 Uhr
Trinkende: 01.00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 01.54 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: keine
Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
- „Ist zu erwarten, dass Herr X zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Fahrzeugen ausgeschlossen ist?“
- „Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges in Frage stellen?“
- „Kann ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug nur unter bestimmten Beschränkungen bzw. Auflagen geführt werden?“
- „Ist die Fahre mit dem fahrerlaubnisfeiern Fahrzeug als bewusste Strategie anzusehen, um eine Fahrt unter Alkoholeinfluss mit einem Kraftfahrzeug zu vermeiden, oder hätte statt einer Fahrt mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug genauso gut eine Fahrt mit einem Kraftfahrzeug stattfinden können?“
- „Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass Herr X zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist.“
- „Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges in Frage stellen?“ (Steht komischerweise 2x drin)
Bundesland: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja, in etwa 3TE alle 2 Wochen, führe ein Trinktagebuch
(Ich möchte gleich mal vorneweg sagen, dass ich das Forum leider erst jetzt gefunden habe, nachdem ich bereits ein Termin für die MPU ausgemacht habe. Es scheint ja hier häufig erwähnt zu werden, dass bei über 2‰ immer AB besser ist, das war mich auch klar, allerdings hatte ich mich im Vorfeld mit meinem Suchtberater unterhalten, der meinte, dass KT schon in Ordnung wäre – allerdings ist dieser auch kein VP und deswegen wusste dieser vielleicht nicht ganz Bescheid. Auf jeden Fall habe ich keinen AB-Nachweis und würde gerne trotzdem möglichst die MPU bestehen. Ist das überhaupt möglich?)
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja (4 Termine zwischen Oktober 2019 – Januar 2020)
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
MPU
Datum: 23.07.2020
Welche Stelle (MPI): IBBK
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
So, dann machen wir uns mal ans Eingemachte. Grundsätzlich hat der Tag wie andere auch immer angefangen, Ich bin ganz normal zur Uni und hab mein Zeug erledigt. Am Abend war eine Geburtstagsfeier von einem Freund geplant, zu der ich etwa um 20 Uhr hingegangen bin. Wir waren etwa 15 Leute und haben gefeiert, allerdings hatte ich vor, frühzeitig die Party zu verlassen, da ich am nächsten Tag noch eine Vorlesung gehabt hätte. Zu Beginn des Abends habe ich etwa 3 Bier in den ersten 2h getrunken, dann habe ich bei Trinkspielen mitgemacht, was letztendlich auch mein Untergang gewesen ist. Habe dann ab 22 Uhr bis 1Uhr etwa noch mal 5 Bier - das meiste davon im Rahmen von Trinkspielen - ein Glas Wein und 1 Vodka Bull getrunken. Ganz super genau kann ich das leider nicht mehr sagen, da ich gegen Ende ziemlich betrunken gewesen bin und einige Gedächtnislücken habe.
Kurze Zwischenfrage: Kann ich das mit den Gedächtnislücken so auch dem Begutachter sagen, oder sollte ich das weglassen?
Als sich dann einige Freunde auf den Weg in einen Nachtclub gemacht haben, war ich zu betrunken und K.O. und wollte einfach nur noch Heim. Bin mit meinen Freunden noch ein gutes Stück zu Fuß gelaufen und das Rad nebenher geschoben, bis vor deren Club, wo ich dann auf das Rad gestiegen bin, um nach Hause zu radeln. Habe mir einfach keine Gedanken gemacht. Total dämlich und betrunken wie ich war, habe ich nicht bemerkt, dass neben dem Club eine Streife stand, die mich dann nach etwa 100 Metern angehalten hat. Bin wohl ziemliche Schlangenlinien gefahren und dadurch direkt aufgefallen, sodass sie mir dann hinterhergefahren sind und mich angehalten haben.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
4l Bier, 100ml Wein, 100ml Schnaps
Habe das ganze mal in einen Promillerechner eingetippt, und das kommt ungefähr bei 2,4‰ raus (habe zu dem Zeitpunkt noch 10kg mehr gewogen), was schon deutlich mehr ist, als bei mir gemessen worden ist. Sollte ich dann bei der Geschichte einfach sagen, dass ich z.B. nur 3l Bier getrunken habe? Bin mir selber ja auch nicht ganz sicher, was ich wirklich getrunken habe…
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
100 Meter gefahren, etwa 3km wären es noch gewesen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Das Austeigen auf das Rad und das Anfahren waren schon schwer, das Fahren an sich ging einigermaßen. Wirklich sicher war das auf jeden Fall nicht, habe mir aber überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, weil ich einfach nur Heim wollte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Eigentlich hatte ich vor, wegen einer Vorlesung am nächsten Tag früh zu gehen (also nach den ersten 3 Bier), habe mich dann aber zu Trinkspielen breitschlagen lassen, was natürlich meine Schuld ist, und bin deshalb mit viel zu viel Alkohol noch aufs Rad gestiegen. An ein Taxi habe ich dem Moment nicht gedacht, da ich mit den Freunden ja auch erst zum Club gelaufen bin, und dann hatte ich mein Fahrrad sozusagen „griffbereit“ und bin einfach aufgestiegen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich habe ein paar Freunde, die auf dem Land wohnen, die ich in meiner Jugend (so ab 16-20 Jahre) in den Ferien öfter mal besucht habe, und dort sind wir immer überall mit dem Rad hingefahren. Da haben wir manchmal auch viel getrunken, vor allem bei regionalen Sommerfesten und ich bin wahrscheinlich sicher 5 oder 6 Mal betrunken auf dem Rad gewesen.
In der Stadt, in der ich jetzt wohne und studiere, ist das aber auch schon drei, vier Mal vor dem Geschehnis vorgekommen, dass ich betrunken Rad gefahren bin, einfach aus dem Grund, dass ich mir nie hätte vorstellen können, dass ich jemals über 1,6‰ Promille kommen könnte. Ist natürlich total naiv, aber es war wirklich eine böse Überraschung, als ich das Ergebnis von 2.06‰ bekommen habe, und hat mich auch total erschreckt. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mein Körper sich so an den Alkohol gewöhnt hat.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine Allererste Erinnerung an Alkohol ist mit 12, als meine Schwester (damals 15) betrunken nach Hause gekommen ist, meine Eltern sauer auf sie waren und ich davon wach geworden bin.
Mein erster Konsum war mit 15 bei einem Geburtstag von einem Freund, da habe ich auch direkt viel zu viel getrunken, die Mutter hatte 1 Kasten Bier gekauft und später kam sein großer Bruder dazu und hat noch mal zwei Kästen mitgebracht, sodass auch ich, weil ich so betrunken heim gekommen bin, ordentlich Ärger zu Hause bekommen habe, danach habe ich bis ich 16 wieder nichts getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, ich habe vor der TF etwa jedes 2. Wochenende, wenn ich Zeit hatte und nicht zu viel Stress mit der Uni, auch mal jedes Wochenende Alkohol getrunken, und dann auch öfter mal nicht zu knapp. Ich habe im Schnitt so etwa 8-10 Bier getrunken, kaum harten Alkohol.
Ich habe nach dem Abi (also 3 Jahre vor der TF) ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) im Krankenhaus gemacht. In der Zeit habe ich ziemlich wenig getrunken, einfach weil es ziemlich stressig war und unter anderem auch der Schichtdienst es schwer gemacht hat, Zeit dafür zu finden.
Seit mittlerweile 3,5 Jahren studiere ich, und gerade zu Beginn des Studiums habe ich schon relativ viel getrunken, weil man neue Leute kennen lernt und natürlich auch dazu gehören möchte. Dann kam es auch selten auch mal dazu, dass ich betrunken Rad gefahren bin, um noch nach Hause zu kommen, und dann hat es mich eben bei der letzten TF „erwischt“.
Die ersten 2,5 Monate habe ich danach gar nichts getrunken, ich hatte mir vorgenommen, bis Silvester 2018 gar nichts zu trinken. Es ist mir tatsächlich gar nicht so leicht gefallen, wie ich dachte. Besonders an großen Feiern (Weihnachten und Staatsexamensfeier meiner Schwester, an denen sogar meine Eltern meinten „Trink doch einen Sekt mit uns zum Anstoßen“. Aber ich bin hart geblieben und habe es durchgezogen, auch um mir selber zu beweisen, dass ich das kann. Ich habe dann Ende März 2019 ein wichtiges Staatsexamen gehabt, worauf ich Monate lang gelernt habe – also nach Silvester habe ich praktisch auch wieder gar nichts getrunken, aber hatte auch keine Zeit mich auf die MPU vorzubereiten. Retrospektiv wäre es natürlich perfekt gewesen, hier 6 Monate Abstinenz nachzuweisen, aber hinterher ist man immer schlauer.
Nach dem Staatsexamen hatte ich dann Feierlaune und die TF war wie vergessen, irgendwie habe ich das Thema völlig verdrängt und wollte mich damit nicht auseinandersetzen, vielleicht habe ich mich auch ein bisschen geschämt. Habe dann das Semester darauf (also ab April-Juli 2019) wieder mehr getrunken. Weniger als vor der TF, aber immer noch zu viel. Danach habe ich beschlossen, mich jetzt endlich mal dem Führerschein zu widmen, über meinen Schatten zu springen und mich über die MPU zu informieren (Habe den „Testkancker“ gelesen, ein Buch über die MPU). Habe dann Kontakt zur Suchtberatung aufgenommen und im Oktober den ersten Termin ausgemacht. Habe dann bereits im Vorfeld einen Monat gar nichts mehr getrunken, aber mit der Suchtberatung ausgemacht, dass ich eigentlich gerne lernen würde „in Maßen zu trinken“, was der Berater auch gut fand. Ich habe auch offen mit ihm darüber geredet, dass ich eine MPU machen muss. Seither (also Oktober 2019) trinke ich jetzt weniger, also wie oben beschrieben etwa alle 2 Wochen ca. 3TE.
Leider habe ich jetzt auch im Forum gesehen, dass das für KT eigentlich zu viel ist. Kann es aber leider nicht rückgängig machen und der Termin für die MPU steht bereits. Seit ich den Termin vor eine Woche ausgemacht habe, trinke ich gar nichts mehr. Also den letzten Monat vor der MPU werde ich nüchtern bleiben.
Meint ihr, dass ich die MPU so überhaupt schaffen kann? 2,06‰ ist halt schon eine Hausnummer und umso mehr ich hier lese, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass das unmöglich wird, ein positives Gutachten zu bekommen, obwohl ich davor dachte, eigentlich damit eigentlich ganz gut "zu fahren"
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Wie oben bereits beschrieben, vor der TF so etwa alle 1-2 Wochen (immer am Wochenende), etwa im Schnitt 8-10 Bier. Sehr selten Harten Alkohol oder Wein, und dann immer nur wenig, also mal ein Glas.
Evtl ist es noch wichtig zu erwähnen, dass ich in den Prüfungsphasen und während der Semesterferien sehr wenig Alkohol getrunken habe, also etwa im 3 Monate-Takt viel und wieder sehr wenig.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Größtenteils auf „WG-Partys“, also bei Freunden zu Hause. Ich bin nicht sonderlich oft in Clubs, vielleicht alle 2 Monate mal. Auch in Bars oder Biergärten etc. gehe ich so gut wie nie.
Alleine trinke ich nie, ich trinke eigentlich ausschließlich auf Anlässen.
Ich habe gesehen, dass hier im Forum manchmal Leute sich als Gelegenheitstrinker bezeichen, sich auf irgendeine „Anlage“ hier Berufen, aber die finde ich nicht. Vielleicht könnte mir mal noch jemand einen Link schicken, dann könnte ich mich dort selber einordnen?
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Es gibt denke ich mehrere Gründe. Einerseits wollte ich einfach dazugehören, und wenn alle um mich herum getrunken haben, wollte ich das auch. Manchmal habe ich aus verschiedenen Gründen nichts getrunken, zum Beispiel wenn ich Fahrer war (also Autofahrer zu weiter entfernten Clubs), und dann war das auch okay, aber ich habe mich dann immer wieder gefreut, wenn ich beim nächsten Mal wieder mittrinken konnte, wenn ich nicht der Fahrer war.
Alkohol macht mich gesprächiger und subjektiv gesehen auch lustiger, für mich war er immer ein Stimmungsauflockerer. Jetzt, wo ich kontrollierter trinke, merke ich aber, besonders wenn ich meine Freunde anschaue, die viel trinken, dass das gar nicht stimmt. Die Gespräche werden häufig nicht tiefsinniger, sondern stumpf. Oft benimmt man sich total bescheuert und am nächsten Tag schämt man sich dafür, was man getan oder gesagt hat.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol war es tatsächlich ein Stimmungsauflockerer. Ich konnte über etwas lachen, was ich sonst vielleicht nicht lustig gefunden hätte, ich habe mit Leuten gesprochen, mit denen ich sonst vielleicht nicht geredet hätte. Es wird mir immer ein bisschen schwummrig und meine Reaktionen lassen nach. Ab etwa 2 Bier (1l) bemerke ich am nächsten Tag oft, dass ich etwas müder bin.
Bei viel Alkohol, (>3l Bier) habe ich immer einen großen Hemmungsverlust. Beispielsweise habe ich getanzt, ohne darauf zu achten, wie es aussieht. Ich habe oft gemerkt, wie ich anfange zu lallen oder wie es schwerer geworden ist, geradeaus zu laufen. Oft habe ich einfach gesagt, was mir in den Sinn gekommen ist, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Am folgenden Tag ging es mir ohne Ausnahme immer schlecht (verkatert).
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Einen direkten Hinweis anderer, die meinten „trinke mal weniger“ gab es nicht, aber meine Freundin hat mich oft am Folgetag darauf hingewiesen, wenn ich betrunken dumme Sachen gemacht oder gesagt habe. Oft habe ich mich dann geschämt und dann beschlossen, nächste Woche nichts zu trinken, was ich dann meistens auch eingehalten habe, aber länger auch nicht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Richtige Konsequenzen gab es bis zur der TF nie. Manchmal habe ich kein Sport am Folgetag machen können und hab gegen den Kater ungesunde Sachen gegessen, was zur Folge hatte, dass ich etwas Speck angesetzt habe. Seit ich wieder weniger trinke, merke ich den Unterschied, da ich jetzt oft am Wochenende ein Tag mehr habe, an dem ich Sport treiben kann.
Das ein oder andere Mal (wie auch am Tag der TF) habe ich Vorlesungen verpasst, was jetzt nicht umbedingt super tragisch ist, da das auch ohne Alkohol öfter mal vorkommt und keine Anwesenheitspflicht ist, aber vielleicht ist das auch nennenswert.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Wenn man vom Zeitpunkt vor der TF ausgeht, dann nicht wirklich. Direkt nach dem Abi habe ich für 2,3 Monate bevor das FSJ begonnen hat ähnlich viel getrunken, einfach weil alle meine Freunde auch mit der Schule fertig waren und Zeit und Lust hatten. Aber während des Beginns des Studiums habe ich schon besonders viel getrunken, wo es eben auch zur TF kam. Die Ursachen und Umstände (dazugehören wollen etc.) habe ich in den anderen Abschnitten miteingebracht.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Wenn Volltrunkenheit = Gedächtnislücken, dann ja.
Tage, an denen mir das so einfällt wären: 18. Geburtstag vom besten Freund, Tag nach dem Abi, Erstiwochenede (also sozusagen auf ner Hütte mit den ganzen neuen Kommolitonen), noch 2,3 Mal hier im Studium, inklusive am Tag der TF.
Wenn Volltrunkenheit = Krankehnhausreif trinken, dann nicht (Wie genau ist denn Volltrunkenheit definiert in diesem Sinne?)
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich verzichte oft wie oben genannt während der Prüfungsphasen (immer 1-2 Monate) auf Alkohol, da mich das aus meinem Lernplan bringen würde. Sonst eben nach der TF für 2,5 Monate, dann vor meinem Staatsexamen noch mal 3 Monate, vor/während der Suchtberatung für insgesamt 2 Monate, jetzt vor der MPU noch mal ein Monat.
Es ist auch während dem KT auch mal zu 1,5Monate ohne Alkohol gekommen, allerdings war das dort nicht im Vorhinein geplant, sondern es hat sich einfach nicht ergeben.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Habe leider wie gesagt nicht den Beitrag gefunden, in dem die Trinkerkategorien aufgelistet werden, vielleicht kann mir jemand den Beitrag mal noch zeigen.
Damals hätte ich gesagt, dass ich einfach ein normaler Trinker bin – ich habe einfach immer an Partys getrunken, nie alleine getrunken und auch nicht mal ein Feierabendbier oder sonst etwas.
Heute würde ich etwas härter mit mir ins Gericht gehen, schon sagen dass es auf jeden Fall missbräuchlich gewesen ist (was auch so bei der Suchtberatung rausgekommen ist), einfach aus dem Grund, dass die Menge, die ich Getrunken habe, viel zu viel gewesen ist und ich ohne den Alkohol weniger Spaß gehabt habe. (Gibt es sowas wie Partytrinker – also jemand der auf Anlässen einfach zu viel trinkt aber sonst nichts?)