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TF Fahrrad 2,1 ‰ Vorfahrt genommen

Moses1819

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

ich bin auf eure Hilfe angewiesen.
Ich würde am letzten Wochenende mit dem Fahrrad einer Polizeikontrolle unterzogen, da ich in einen Kreisel vor ein anderes Auto eingefahren bin, was von den beobachtenden Polizeibeamten als Vorfahrtsmissachtung eingestuft wurde. Die Beamten fuhren mir hinterher, stellten eine unsichere Fahrweise fest und unterzogen mich der Kontrolle. Atemalkohol knapp unter zwei Promille (gehe davon aus, dass der Blutalkoholgehalt darüber liegt, darum die Überschrift). Anschließend würde ich auf die Polizeiwache gebracht zur Blutabnahme.
Dort wurde mir erklärt, dass ich mit einer Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr rechnen muss.
Die Fahrerlaubnis wurde mir nicht abgenommen.
Ich wurde noch nie polizeilich auffällig. Weder im Verkehr, noch sonst irgendwo. Weder mit, noch ohne Alkohol.
Ich habe viel im Forum gelesen.
Aber muss ich mit einem Fahrverbot oder Entzug der Fahrerlaubnis rechnen? Oder ist das wirklich erst nach einer negativen MPU möglich?
Ich habe seit dem Vorfall keinen Alkohol mehr getrunken und versuche den MPU Termin durch einen Anwalt hinauszuzögern, sodass ich mind. 6 Monate Abstinenz nachweisen kann.
Ist das das richtige Vorgehen?
 
Übers Strafgericht kann dir die Fahrerlaubnis nicht entzogen werden, weil der dafür zuständige Paragraph sich auf Kraftfahrzeugeuge (Auto, EScooter, etc.) beläuft.
Bei dir wird sich die Fahrerlaubnisbehörde mit einer MPU Aufforderung melden. Meist geht die Meldung an die Behörde erst nach Beendung des Strafverfahrens raus, so dass sich eine Verzögerung durchaus lohnen würde, wenn einen der Lappen richtig wichtig ist. Kann jedoch auch sein, dass die Meldung zeitnah rausgeht und du die MPU Aufforderung recht schnell in den Briefkasten geworfen bekommst.
 
Oder ist das wirklich erst nach einer negativen MPU möglich?

Ja. Nach einer negativen MPU ist der Entzug der Fahrerlaubnis die vorgesehene Folge.

Ist das das richtige Vorgehen?

Ja, wenn die MPU entsprechend spät angeordnet wird und du sie bestehst wird die Fahrerlaubnis nicht entzogen.

Atemalkohol knapp unter zwei Promille (gehe davon aus, dass der Blutalkoholgehalt darüber liegt, darum die Überschrift)

Richtig. Die Erfahrung zeigt dass Atemalkoholmessgeräte einen etwas niedrigeren Wert anzeigen, wohl um Fehlmessungen zum Nachteil von Betroffenen zu vermeiden. Niedrigere Blutwerte kommen zwar vor, sind aber selten.

Ich wurde noch nie polizeilich auffällig. Weder im Verkehr, noch sonst irgendwo. Weder mit, noch ohne Alkohol.

Das ist der Normalfall und spielt keine Rolle. Wenn du mit einer bestimmten Promillehöhe im Straßenverkehr aufgegriffen wirst gibt es eine dazu passende Vorgeschichte, zu der auch frühere Alkoholfahrten gehören. Alles andere ich unrealistisch.

Wer alkoholisiert auf einem Zweirad erwischt wird hat aller Erfahrung nach nicht seine höchste Promillehöhe erreicht. Deine Alkoholproblematik ist demnach höher als es der Blutalkoholwert anzeigen wird.

Damit wird die Möglichkeit eine MPU nach einem halben Jahr zu bestehen unwahrscheinlicher, auch wenn die Promillehöhe dafür natürlich nicht alleinentscheidend ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke schon mal euch beiden für die Rückmeldungen.
Ich bin immer noch schockiert über den Vorfall und bin mir auch völlig bewusst, dass ich die Konsequenzen tragen muss und auch mein Trinkverhalten bzw. meine Einstellung zum Alkohol ändern muss.
Gibt es Vorgaben oder Erfahrungen, ob eher eine Abstinenz oder kT bei ca. 6 Monaten (ggf. auch weniger) zu einer positiven MPU führen kann?
Vorraussetzungen sind natürlich eine ordentliche Aufarbeitung mit einem Psychologen, sowie eine intensive Vorbereitung.
 
Und noch eine Frage
@MrMurphy
@Michael-NRW
Spielt es in irgendeiner Weise eine Rolle, dass ich während der TF eine Verkehrsregel (Vorfahrts-Verstoß) missachtet habe?
1. Im Hinblick auf das Strafverfahren.
2. Im Hinblick auf die MPU.
Danke für eure Rückmeldung.
 
Für die MPU nicht wichtig, beim Strafverfahren bist du beim 315c anstatt bei 316


"a) die Vorfahrt nicht beachtet,"

Unterschied sind vielleicht 10 Tagessätze mehr als, wenn du "einfach" bei einer Routinekontrolle aufgefallen wärest. Pack dir mal grob ein Montasnetto zur Seite für die Geldstrafe + 200 Euro für Gerichtskosten und Kosten der Blutabnahme
 
Gibt es Vorgaben oder Erfahrungen, ob eher eine Abstinenz oder kT bei ca. 6 Monaten (ggf. auch weniger) zu einer positiven MPU führen kann?

Nein, beide Lösungen sind gleichwertig. Allerdings werden inzwischen die meisten MPU-Institute auf die neuen Beurteilungskriterien (BUK) umgestellt haben. Da gibt es noch zu wenig Erfahrungswerte ob sich daran etwas geändert hat.

Spielt es in irgendeiner Weise eine Rolle, dass ich während der TF eine Verkehrsregel (Vorfahrts-Verstoß) missachtet habe?

Nein, Vorfahrtverstöße werden auch häufig von nüchternen Radfahrern begangen. Das sind keine typischen Ausfallerscheinungen wie fahren in Schlangenlinien, Stürze ohne Fremdbeteiligung oder das Fahren gegen sichtbare Hindernisse / vorausfahrende Fahrzeuge.
 
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