TF Fahrrad 2,44‰

Moin,

ich habe letzten Freitag meine 4. und letzte Haarprobe abgegeben, die, wenn kein Wunder geschieht, weitere 3 Monate Abstinenz und damit insgesamt ein volles Jahr belegen wird. Nun hatte ich zwischenzeitlich die MPU schon etwas aus den Augen verloren, weil sich mittlerweile über ein Jahr lang nichts getan hat und auch das Gerichtsverfahren seit April nicht voranging. Heute habe ich die Ladung zur mündlichen Hauptverhandlung erhalten. Der Einspruch wird natürlich vor diesem Termin zurückgezogen werden. Falls das Gericht die FSSt dann erst nach Verfahrensabschluss unterrichtet, könnte die MPU-Vorladung deshalb nun näher rücken. Dazu habe ich zwei Fragen:

Erstens, gibt es Erfahrungswerte was den Zeitraum zwischen Abschluss des Strafverfahrens und Post von der FSSt anbelangt?
Und zweitens werde ich doch nicht, wie irgendwann mal geplant, mit KT antreten, sondern einfach bei der Abstinenz bleiben. Wenn ich zurückdenke an den Fragebogen, was sind die Punkte, in denen sich wesentliche Unterschiede in der Darlegung und Argumentation ergeben? Dass sich Ausführung zur KT-Strategie erübrigen, ist wohl offensichtlich, aber sonst?

Ich danke euch und liebe Grüße!
 

Ig14

Stamm-User
mhh scher zu sagen, wenn das Gericht direkt die Fsst darüber in Verbindung setzt würde ich sagen 1-2 Monate. Ich denke die Wartezeit ist ähnlich wie bei einem Neuantrag. Wenn das Gericht sich natürlich Zeit lässt kann sich das alles noch ziehen.

Aber grob würde ich sagen 1-3 Monate bis du die Aufforderung deiner Fsst bekommst.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wenn ich zurückdenke an den Fragebogen, was sind die Punkte, in denen sich wesentliche Unterschiede in der Darlegung und Argumentation ergeben? Dass sich Ausführung zur KT-Strategie erübrigen, ist wohl offensichtlich, aber sonst?
Nun ja, es ist doch schon ein erheblicher Unterschied ob die "heutige" Einstellung "Ich möchte aus Genussgründen noch Alk. trinken", oder "Ich habe erkannt dass Alk. nichts für mich ist/mir nicht gut tut/" ist, von daher dürfte eine Änderung der Antworten im FB schon etwas umfangreicher ausfallen als nur auf die KT-Strategie bezogen...
think.gif
 

Andi18

MPU Profi
Heute habe ich die Ladung zur mündlichen Hauptverhandlung erhalten. Der Einspruch wird natürlich vor diesem Termin zurückgezogen werden.
Hast Du einen RA bereits beauftragt?
Du könntest versuchen dem Gericht oder StA anzubieten, den Einspruch vor der Verhandlung zurückzuziehen, wenn im Gegenzug das Strafverfahren gegen Auflage (an eine karitative Einrichtung) eingestellt wird, wäre §152a.
Damit behältst strafrechtlich eine weiße Weste (also keine Punkte), kommst aber dabei um die Mpu nicht herum entspricht quasi einem Schuldeingeständnis.
Ein letzter Strohhalm, den versuchen könntest. Mehr wie ablehnen können sie nicht, wobei dennoch natürlich den Einspruch zurückziehen kannst. Ist ähnlich wie beim Basar. :zwinker0004:
 
Du könntest versuchen dem Gericht oder StA anzubieten, den Einspruch vor der Verhandlung zurückzuziehen, wenn im Gegenzug das Strafverfahren gegen Auflage (an eine karitative Einrichtung) eingestellt wird, wäre §152a.
Damit behältst strafrechtlich eine weiße Weste (also keine Punkte), kommst aber dabei um die Mpu nicht herum entspricht quasi einem Schuldeingeständnis.
Ich habe im Strafbefehl nur eine Verwarnung erhalten mit Auflagen, die ich liebend gerne erfüllen werde, weil es mich gnädiger kaum hätte treffen können. Von daher werde ich es in strafrechtlicher Hinsicht bei dem alten Plan belassen, bevor ichsonstzwas anrichte. ^^

Nun ja, es ist doch schon ein erheblicher Unterschied ob die "heutige" Einstellung "Ich möchte aus Genussgründen noch Alk. trinken", oder "Ich habe erkannt dass Alk. nichts für mich ist/mir nicht gut tut/" ist, von daher dürfte eine Änderung der Antworten im FB schon etwas umfangreicher ausfallen als nur auf die KT-Strategie bezogen...
think.gif
Jo, da hast du wohl recht. Zum Hintergrund vielleicht noch: Ich habe mich vor allem dagegen entschieden, eine KT Geschichte während des mit den AN bewiesenen AB-Zeitraums zu erfinden. Die Alternativen bei der MPU wären dann ja nur AB, was mir irgendwie auch bequem erscheint, und eine Mixtur aus 12 Monaten AB und danach KT. Letzteres ist auch eigentlich das, was ich jetzt tatsächlich praktizieren möchte. Ich hab halt nur nicht wirklich Vertrauen darin, dass man bei einer MPU nicht einfach durch das Schema des Gutachters fällt, nach dem das weder AB ist, noch KT über längeren Zeitraum. Dabei ließe sich die eigentliche Frage nach der nachhaltigen Veränderung des Trinkverhaltens vor allem bei dem Zeitraum, der insgesamt bis zur MPU vergangen sein wird, doch auch mit diesem Modell für meine Begriffe nachvollziehbar beantworten...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ja, beantworten ließe sich das so zwar schon, dennoch könntest du da wirklich auf einen Gutachter treffen dem das Ganze zu ambivalent erscheint.
Es wäre halt auch keine Abstinenz, sondern eine Trinkpause, denn abstinent lebt man ja idR für immer (aus der Begriffsdefinition im MPU-Wesen gesehen) und dann bleibt auch immer noch die Gefahr, dass du als abstinenzpflichtig eingestuft wirst und dir mit der Angabe, künftig KT zu praktizieren, selbst ein Bein stellst...

Magst du denn mal deinen FB überarbeitet einstellen? Anhand deiner Antworten kann man da sicher eine realistischere Einschätzung treffen...
 
Moin,

ich habe den Fragebogen jetzt vollständig nach der Strategie Trinkpause + KT überarbeitet und stelle ihn hier erneut ein. Die Veränderungen, die ich an Tathergang und Exploration vorgenommen habe, sind naturgemäß geringfügiger als diejenigen im 3. Teil.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Anlass der TF in der Nacht vom 24. Auf den 25.01. war das Ende der Examensklausuren eines Freunds. Diese enden um 13:30, ich musste bis 14 Uhr arbeiten, habe dann noch einige Erledigungen in der Stadt getätigt und bin zwischen 14:30 Uhr und 15 Uhr bei besagtem Freund eingetroffen. Wir tranken zur Begrüßung 2 kleine Gläser Whisky, gingen danach essen und für den restlichen Tag einkaufen.
Im Verlauf des Nachmittags trafen nach und nach mehr Leute ein, es wurde in normalem Tempo Bier getrunken (0,33l), Musik gehört und über alles Mögliche geredet, im Wesentlichen natürlich über die nun beendeten Klausuren, deren Inhalt, die gewählten Lösungen usw. Einige Leute wechselten auf Mischgetränke, ich blieb beim Bier, das mittlerweile nur noch in halben Litern vorhanden war.
Der Abend endete gegen 0:30 Uhr aufgrund allgemeiner Müdigkeit und Betrunkenheit. Von den letzten Stunden habe ich keine Erinnerungen bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich angehalten worden bin, ab dann setzen lückenhafte Erinnerungen ein. Ich befand mich hier am absoluten Limit meiner Alkoholverträglichkeit.


Ich machte mich auf den Heimweg, auf dem ich um 0:55 Uhr von der Polizei wegen unsicheren Fahrens angehalten und zum Pusten gebeten wurde. Der festgestellte Atemalkohol betrug 2,27‰. Ich schloss mein Rad an einem Laternenpfahl an und wurde mit zur Wache genommen, auf der mir gegen 1:30 Uhr Blut abgenommen wurde; die BAK lag bei 2,44‰. Die Beamten fuhren mich freundlicherweise zurück zu meinem Rad, das ich dann nach Hause schob, und mich schlafen legte.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Trinkzeit von 15 Uhr bis ungefähr 0 Uhr.
Nach der kleinen Alkohollehre hier im Forum gehe ich zunächst von 24,4 TE aus, zu denen ein Alkoholabbau von 9 x 0,15 = 1,35 kommt. Im Ergebnis stünden dann leicht aufgerundet 38 TE, die sich in 2 mal 20ml Schnaps und 7,2l Bier aufteilen. Die genaue Anzahl habe ich mir nicht gemerkt, es müssten demnach aber in etwa 14x 0,33l + 5x 0,5l Flaschen gewesen sein.

Mit der Widmark-Formel lande ich tendenziell bei zu hohen Werten und bin mir da nicht sicher, wie die korrekte Rechnung aussähe: Ich setze getrennt voneinander die Mengen Bier und Schnaps in die Alkoholmengenformel A = m * Vol%/100 * s * rp nebst dem Resorptionsdefizit und dem Gewicht von Alkohol von jeweils 0,8(g) ein und addiere die beiden Werte, was 240,64g Alkohol ergibt. Damit lande ich in der Widmarkformel c = A / (p * r) bei einem Körpergewicht von 81kg und Reduktionsfaktor 0,7 für Männer bei c = 4,24. Das erscheint mir sehr hoch, ergibt aber genau die festgestellten 2,44, wenn man bei der neunstündigen Trinkdauer stündlich 0,2 abzieht. Ich meine mich zu entsinne, dass der Alkoholabbau mit diesem Tempo bei starker Alkoholisierung ablaufen kann, kann diese Rechnung also stimmen?


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr 2,5km bei einer Gesamtstrecke von 3,7km.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich habe mir in der Situation keine Gedanken zu meiner Fahrtüchtigkeit gemacht und war aufgrund meiner Alkoholisierung auch nicht mehr dazu in der Lage, eine verantwortliche Entscheidung zu treffen. Ich bin schlicht aufgesattelt und losgefahren.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich hatte keine Vorkehrungen zur Verhinderung der TF getroffen. Mir fehlte zum Zeitpunkt der TF die Sensibilität für die mit der betrunkenen Verkehrsteilnahme verbundenen Risiken für andere und mich.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe das Autofahren und Trinken stets bewusst voneinander getrennt und kann sagen, dass ich nie nach dem Genuss von mehr als einem Bier ins Auto gestiegen bin und sich die übrigen Fälle an einer Hand abzählen lassen. Selbst dann habe ich auf eine ausreichende Zeitspanne zwischen Konsum und Fahrtantritt geachtet. Dazu muss gesagt werden, dass ich selbst kein Auto habe und es auch in meinem Elternhaushalt nicht immer zur Verfügung stand. Ich habe mich fahren lassen oder das Rad genommen, um das Trinken zu ermöglichen.

Das Fahrrad ist bis heute für mich das Fortbewegungsmittel der Wahl, auf ihm habe ich häufig alkoholisiert am Verkehr teilgenommen. Unter Berücksichtigung von Fahrten mit Restalkohol an Folgetagen und mehreren Fahrten am selben Abend könnten hier schätzungsweise 200 bis 300 Fahrten unter Alkoholeinfluss zusammengekommen sein.

Ich schließe aus diesen Befunden, dass bei mir mit der Zeit ein unterbewusstes Verlassen auf die geringe Kontrolldichte gerade in dem ländlichen Raum, aus dem ich stamme, eingetreten ist und ich dieses verlassen mit in die Stadt genommen habe. Infolgedessen habe ich die allgemeine Folgenlosigkeit meines Handelns mit einer Sicherheit unterstellt, die mich an der verantwortungsbewussten Reflektion meines Verhaltens gehindert hat. Ich schließe hieraus ebenfalls, dass mir die Möglichkeit, zu trinken, schon früh so wichtig erschien, dass ich teilweise lange Fahrradtouren bei schlechtem Wetter in Kauf nahm, um nicht Auto fahren zu müssen.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Auch wenn ich den Vorfall damals nicht mit Alkohol in Verbindung bringen konnte, kann ich mich an eine Szene aus meiner Kindheit erinnern, in der ein Angehöriger nach einer Familienfeier auf dem Heimweg erbrechen musste.

Das erste Mal Alkohol getrunken habe ich anlässlich der Schulabschlussfeier eines damaligen Freundes, ich war zu der Zeit 16.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe mit 16 Jahren begonnen, Alkohol zu konsumieren. Das waren zunächst kleine Mengen Mischbiere oder süßere Sekte. Je älter mein Freundeskreis wurde, desto häufiger sind Pilsbier und billige Schnäpse aufgetaucht. In dieser Zeit trank ich häufig Mischgetränke. Langfristig war mein Hauptgetränk das Bier. Im Laufe der Jahre war ein deutlicher Anstieg in der Alkoholverträglichkeit zu beobachten, den ich lange Zeit mit einem gewissen jugendlichen Stolz begleitet habe. Die Trinkanlässe wurden in den ersten Studiensemestern häufiger, da ich nun die Wahl zwischen zwei Wochenendangeboten in meinem Heimatdorf und der Studienstadt hatte. Als reines Genussmittel entdeckte ich zu dieser Zeit das Weizenbier, von dem ich gerne zu Sportereignissen oder als Erfrischung an heißen Sommertagen ein Glas trank.

Nach der Eingewöhnung in die neue Umgebung, der Etablierung eines neuen Freundeskreises und den ersten Kontaktverlusten zu dem alten, hat sich eine unregelmäßige, im Schnitt aber etwa bei ein bis zwei wöchentlichen Trinkanlässen liegende Häufigkeit herausgestellt. Dabei stiegen die vertragenen Alkoholmengen sukzessive an. Das ganze kulminierte in der Weihnachts- und Silvesterzeit 2021, in der ich diverse alte Freunde wiedertraf und mir die getrunkenen Alkoholmengen allmählich selbst suspekt wurden.

Ich startete sozusagen intrinsisch motiviert ins neue Jahr mit dem Vorsatz, zunächst die Zahl der Trinkanlässe auf einen im Monat zu minimieren; bezüglich der Trinkmengen machte ich mir keine derartigen Vorsätze. Der einzige Anlass, zu dem ich im Jahr 2022 Alkohol getrunken habe, ist derjenige der TF gewesen.

Seitdem habe ich eine einjährige und forensisch belegte Trinkpause gemacht. Der Zeitraum reicht von der TF bis zum 27.01.2023.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Über die Jahre hinweg herrschte eine große Unregelmäßigkeit bezüglich der Häufigkeit, mal trank ich wochen- oder monatelang gar nicht, mal mehrfach in einer Woche große Mengen. Die Häufigkeit korrespondierte stets mit der universitären Auslastung. Im Schnitt würde ich sagen, dass in eine Woche ein Anlass mit geringen Mengen Alkohol zum Genuss (a) und einer mit großen Mengen und dem Ziel, sich zu berauschen, (b) fielen.

Zu einem Anlass habe ich jeweils,
(a) 1-2 Weizenbiere je 0,5l,
(b) große Mengen Pilsbier je 0,33l, selten 0,5l, insgesamt oft 10 bis 15 Flaschen, und gelegentlich angebotene Schnäpse je 0,2cl

konsumiert.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Zunächst an einer Hütte auf einem ansonsten unbebauten Grundstück eines Freunds, dann häufiger in Kneipen und Diskotheken. Diskothekenbesuche sind schnell seltener geworden; ich habe nie wirklich Gefallen an ihnen gefunden. In der Regel wurde zu Hause bei jemandem oder in Kneipen getrunken, gelegentlich zu besonderen Anlässen andernorts, etwa auf Festivals oder im Fußballstadion.

In der Heimat bestand mein Freundeskreis im Wesentlichen aus Schul- und Sportskameraden und dem, was man vielleicht als „Dorfjugend“ zusammenfassen könnte. In der Studienstadt entstand ein neuer Freundeskreis mit Menschen mit völlig anderen Hintergründen. Im Laufe der Jahre kristallisierte sich ein kleiner, enger Freundeskreis heraus. Zwischen beiden Kreisen gab es vereinzelt Überschneidungen.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Mein erster regelmäßiger Alkoholkonsum begann, nachdem ich über Leute aus meiner Jugendfußballmannschaft in einen größeren Freundeskreis eingeführt wurde, der sich zu einem großen Teil aus Leuten zusammensetzte, die im selben Abiturjahrgang waren, zu denen ich aber vorher wenig bis keinen Draht hatte. Generell kam ich hier aus einer schwierigen Jugendphase, nach der ich im schulischen Umfeld nicht besonders gut integriert war. Ich ergriff die Gelegenheit also beim Schopf und schloss mich mit allem, was dazugehörte, diesem Kreis an. Der Trinkdruck war hier außergewöhnlich hoch. Wenn man so will, könnte man sagen, der Modus der Sozialisierung war der gemeinsame Alkoholkonsum. Viel zu trinken und zu vertragen, galt als erstrebenswert, es war ein Symbol von Männlichkeit und der Schlüssel zur Akzeptanz. Ich ging darauf ein und überließ mich den Regeln der Gruppe.

Auch im Studium wurde mir und ganz allgemein allen „Erstis“ der exzessive Alkoholkonsum von Beginn an vorgelebt. Die Tutoren der Einführungswoche ermunterten einen, betranken sich selbst, die Uni richtete ganz offiziell Partys aus und warb mit den geringen Preisen für alkoholische Getränke. Das entsprach in etwa dem, was ich aus meinem heimatlichen Umfeld kannte. Es ging unverändert weiter: Alle waren neu in der Stadt und standen unter dem Druck, Bekanntschaften fürs Studium zu schließen, einen neuen Freundeskreis aufzubauen etc. Also trank ich, um mich den Leuten zu beweisen und Freundschaften anzuknüpfen.

Drittens wurde ich auch in meinem sonstigen sozialen Umfeld mit ganz ähnlichen Phänomenen konfrontiert. Wo sich Leute abends in freundschaftlicher Atmosphäre trafen oder einen offenbar feierlichen Anlass ausgemacht hatten, tranken sie. Das zog sich von den Verhaltensweisen meiner Eltern, wenn sie Besuch hatten, bis hin zu dem, was ich am Wochenende beim Fußball sah. Der Alkohol war allgegenwärtig.

Ich bin lange Zeit für solche Gruppendynamiken empfänglich gewesen. Wenn es mir die Tür zu einer Art freundschaftlicher Akzeptanz unter Gleichaltrigen öffnete oder dem entsprach, was Ältere als normal vorlebten, wollte ich dabei sein. Ich reproduzierte Verhaltensweisen, deren Gründe ich nie hinterfragte, solange sie das benannte Ergebnis erzielten. Zentraler interner Beweggrund zum Trinken war damit ein Zugehörigkeitswunsch.

Im Laufe der Zeit trat dieser nach und nach zurück. Es hatte sich ein beständiger Freundeskreis gebildet, sodass diese Motivation allmählich entfiel. An ihre Stelle trat im Studium zunehmend das Bestreben, mit dem Alkohol eine Entlastung oder Ablenkung Studienstress zu schaffen. Insbesondere in der schier unendlichen Vorbereitungszeit auf das Erste Staatsexamen wollte ich durch den Konsum irgendeine Art von Highlight im monotonen Lernalltag schaffen. Ich dachte, mit dem Alkohol könnte ich garantiert kurzfristig Spaß haben, was zu der Zeit genau das war, was am meisten fehlte.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Nach geringen Mengen Alkohol wurde ich grundsätzlich leicht euphorisiert, offener gegenüber fremden Menschen und redseliger, als es nüchtern der Fall ist.
Mit steigenden Mengen wiederholte ich oftmals dasselbe zigfach, begann anderen damit auf die Nerven zu gehen, Schwierigkeiten bei der Wortfindung und der Aussprache zu haben oder zu taumeln. Ebenfalls habe ich eine sinkende Hemmschwelle für intime Gespräche und peinliche Verhaltensweisen beobachtet.
Bei starker Alkoholisierung bin ich in der Regel ruhig, in mich gekehrt oder abwesend geworden.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Es gab vereinzelt Hinweise seitens meiner Eltern, die ihre Sorgen hinsichtlich meines Alkoholkonsums ausdrückten. Ich habe das wahrgenommen, aber in der Regel auf einen besonderen Anlass oder die Tatsache, dass ich morgen eh keine Verpflichtungen hätte, verwiesen. Jedenfalls habe ich mir diese Bemerkungen nie wirklich zu Herzen genommen und meinen Konsum insofern für unbedenklich gehalten.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

In meinem Heimatfreundeskreis führte mein Konsum zunächst zu einer gewissen Akzeptanz, da schlicht erwartet wurde, viel zu trinken. Das half in dieser etwas schwierigen Phase meiner Jugend tatsächlich dabei, Freundschaften zu schließen, die auch noch unabhängig vom gemeinsamen Alkoholkonsum Bestand haben, und die ich sehr schätze. Später habe ich unter Alkoholeinfluss keine wertvollen oder beständigen Bekanntschaften mehr gemacht.

Der Alkoholkonsum führte dazu, dass ich freie Tage oftmals in miserabler körperlicher Verfassung untätig im Bett verbracht habe, an diesen Tagen unausgeglichen und schlechtgelaunt war. Ich möchte indessen klarstellen, dass mein Alkoholkonsum nie negativen Einfluss auf meine sozialen Verpflichtungen oder Leistungen in Schule und Uni hatte.

Oftmals betrachtete ich einen Trinkanlass am Wochenende als eine Art Etappenziel oder Zäsur, um mich durch eine harte Woche zu kämpfen, und als eine Garantie für einen fröhlichen Abend. Mit diesem Belohnungseffekt konnte ich mich manchmal zusätzlich zum Lernen motivieren.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nein, mengenmäßig war die letzte Zeit vor der TF der Höhepunkt meines Alkoholkonsums.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, das ist einige Male vorgekommen. Ich habe den ein oder anderen Filmriss gehabt, was für mich immer der Indikator dafür war, es erheblich übertrieben zu haben. Insgesamt dürfte dies 10- bis 15-mal der Fall gewesen sein.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, im Rahmen diverser Prüfungsphasen und insbesondere die letzten Monate vor meinem Ersten Staatsexamen.


19. In welcher Kategorie eines alkoholtrinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mir diesbezüglich keine ernsthaften Gedanken gemacht. Vielmehr lebte ich durch mein soziales Umfeld, in dem ein ähnlicher Konsum vorherrschte, in dem Glauben, mein Trinkverhalten entspräche dem eines durchschnittlichen Heranwachsenden.

Mit der infolge der TF gewonnenen kritischen Distanz schätze ich meinen damaligen Konsum als missbräuchlich ein. Ich trank, um mich anderen zu beweisen oder persönliche Probleme wie eine ausufernde Studienbelastung zu verdrängen. Insbesondere die sich immer weiter steigernden Mengen führen mich zu dem Schluss, dass mein Konsum die geläufigen Ausmaße überschritten hatte.​
 
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe nach der TF eine einjährige Trinkpause eingelegt. Nachdem diese endete, habe ich begonnen, zu vereinzelten und möglichst weit im Voraus geplanten Anlässen geringe Mengen Alkohol in Form von Bier zu mir zu nehmen. Das Maximum, das ich zu einem solchen Anlass trinke, ist ein Weizenbier von 0,5l, ansonsten ist es 1 Pilsbier von 0,33l. Ich trinke keinen höherprozentigen Alkohol mehr. Die Trinkanlässe sind auf besondere äußere Anlässe limitiert, jedenfalls aber auf einen pro Monat. Steht kein solcher Anlass an, trinke ich nicht.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Hier würde der im Zeitpunkt der MPU letzte Termin stehen, voraussichtlich die Silberhochzeit meiner Eltern.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe Alkohol wieder als Genussmittel zu verstehen gelernt. Dementsprechend trinke ich ihn zu besonderen, im Voraus geplanten Anlässen als gesellige Geste oder zum bewussten geschmacklichen Genuss eines Ereignisses von größerem Stellenwert wie Hochzeiten oder runde Geburtstage.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Der bei der TF festgestellte Promillewert löste bei mir zunächst einen gewissen Schockeffekt aus. Es war das erste Mal, das mir mein Konsum in so greifbarer, numerischer Art vor Augen geführt wurde. Ich habe mich daraufhin entschlossen, meine alten Trinkmuster zu rekapitulieren und ihnen abzuschwören.
Ein Argument, das ich ebenfalls sofort hinzufügen konnte, waren die gesundheitlichen Implikationen meines Konsums. Lange hatte ich Alkohol als bewusste Ausnahme in einen ansonsten recht bewussten und gesunden Lebensstil integriert. Nun hatte ich eindeutig gesehen, zu welchen Ausmaßen diese „Ausnahme“ herangewachsen war.
Zunächst nicht bedacht, mit der Zeit aber schätzen gelernt, habe ich die zusätzliche Qualitätszeit an Wochenenden und die Geldersparnisse.

Ich habe mein Trinkverhalten vorher nie ernsthaft und ausführlich überdacht, sondern lebte in der Meinung, mein Konsum sei sozial- und gesundheitsverträglich, behindere mich nicht an der Erfüllung meiner Verpflichtungen und mehr oder weniger im Rahmen dessen, was im studentischen Umfeld noch als normal gilt.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe nach der TF zunächst ein Jahr konsequent ohne Alkohol gelebt und damit keine Schwierigkeiten gehabt. Das Tatgeschehen habe ich nicht geheim gehalten, sondern meinen sozialen Kontakten bekanntgemacht. Diese zeigten durch die Bank weg Verständnis für meine Situation und unterstützten mich bei dem Erreichen des Ziels zum Beispiel dadurch, dass sie mich gar nicht erst auf die Möglichkeit eines Biers ansprachen.
Erleichternd kam hinzu, dass wegen der pandemischen Lage während eines Teils der Trinkpause keine größeren Partyangebote existierten, bei denen der Alkohol mich früher typischerweise lockte.

Die Phase der Trinkpause habe ich je länger sie dauerte, desto positiver erlebt. Wie oben geschildert, hatte ich den Plan, seltener zu trinken, bereits eigenständig gefasst. Die TF hat mir insofern den entscheidenden Grund geliefert, diesen Plan mit der notwendigen Disziplin umzusetzen. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich seitdem das Verlangen, Alkohol zu trinken. Im Gegenteil meine ich sogar an mir festzustellen, dass ich seitdem mit etwas besserer Laune durch meinen Alltag gehe.

Die Trinkpause hat mich nicht daran gehindert, weiterhin in dem für mich gewöhnlichen Umfang an sozialen Veranstaltungen teilzunehmen und regelmäßig Freunde zu treffen, auch zu Anlässen, zu denen diese trinken und ich früher ebenfalls getrunken hätte. Ich habe bemerkt, dass von niemandem ein unangenehmer Druck zum Trinken auf mich ausgeübt wird, und, dass auch ohne Alkohol nichts von der Qualität des Abends für mich verloren geht. Im Gegenteil habe ich regelmäßig mit der fortschreitenden Alkoholisierung anderer festgestellt, dass ich mit der Nüchternheit sehr zufrieden war. Seitens meines Freundeskreises habe ich nicht bemerkt, dass ich aufgrund der Trinkpause zu einem Anlass nicht eingeladen oder dabei auf irgendeine Art und Weise ausgeschlossen worden wäre.

Wie bereits angesprochen, habe ich schon immer großen Wert auf Sport und einen mit Ausnahme des Alkohols gesunden Lebensstil gelegt. Die Abschaffung dieser Ausnahme habe ich zu meiner Freude an sportlichen Fortschritten messen können. Insgesamt würde ich konstatieren, dass sich mein allgemeines körperliches Befinden dadurch seit der TF gebessert hat.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Die Änderung meines Trinkverhaltens hat auf meine sozialen Kontakte keine Auswirkungen gehabt, ich verkehre mit denselben Leuten in demselben Umfang und bin froh darüber, entdeckt zu haben, dass der in der Jugend spürbare Druck zum Mittrinken nicht mehr in dieser Penetranz existiert. Mir wurde in dieser Hinsicht mit Verständnis und der nötigen Unterstützung begegnet, insbesondere auch aus familiären Kreisen.

Ich selbst komme mir seither ausgeglichener vor und habe erfreut bemerkt, dass der Verzicht auf Alkohol schon kurzfristig positive Veränderungen in meinem Hautbild bewirkt hat. Auch freue ich mich über die gewonnene Zeit am Wochenende, die ich in der Regel mit Sport und anderen Hobbys sinnvoller ausfülle.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Intrinsisch überzeugen mich die gesundheitlichen Vorteile und die Erkenntnis der Verantwortung mir und anderen gegenüber von der Richtigkeit und Beständigkeit der Änderung des Trinkverhaltens. Dazu weiß ich, dass ich von meiner Familie und meinen engsten Freunden hier nur Unterstützung zu erwarten habe und bei Problemen stets ein offenes Ohr finde. Ferner habe ich mit einigen Freunden abgesprochen, dass diese im Zweifelsfall von sich aus auf mich zugehen werden. Letztlich verleiht die klare Planung der Trinkanlässe meinem neuen Konsummuster die nötige Struktur, die es braucht, um spontan entstehende Trinkgelegenheiten systematisch auszuschließen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin mir in dieser Hinsicht sehr bewusst, wo die größte Gefahr lauert, nämlich an Abenden, an denen die meisten Anwesenden trinken und damit scheinbar zunächst eine einfache, gute Zeit zusammen erleben. Das hätte früher dem Ziel meines Alkoholkonsums entsprochen.

Allerdings weiß ich mittlerweile aus der nüchternen Perspektive, wie diese Abende in aller Regel enden und habe die Erfahrung gewonnen, auch ohne Alkohol Teil einer solchen Runde sein zu können und dabei auf meine Kosten zu kommen. Die oben angesprochene, aus der Jugend tradierte Maßlosigkeit ist mit meinen heutigen Vorstellungen von Geselligkeit und einem erholsamen Wochenende nicht mehr vereinbar.

Zentral zur abschließenden Beantwortung dieser Frage ist die Gewissheit, dass sich alle als Vorteile wahrgenommenen Wirkungen des Alkohols auch ohne diesen erzielen lassen. Um an einem Abend mit Freunden Spaß zu haben und auch seinen eigenen Beitrag zu allgemeiner Heiterkeit zu leisten, benötigt es weniger Alkohol als vielmehr ein gesundes Bewusstsein um seine eigene Person und das Wissen, dass niemand mehr die Gruppenzugehörigkeit vom Alkoholkonsum abhängig macht.

Die zu stressigen Zeiten nötige Entlastung habe ich vermehrt durch Urlaube, die zuvor jahrelang kaum nennenswert stattfanden, und regelmäßigere Ausflüge in die Natur oder andere Städte erzielt. Auch der Sport hilft mir als kurzfristige und stets verfügbare Abwechslung vom Schreibtischalltag sehr.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich immer im Voraus festlege, wie ich nach Hause komme, gar nicht erst mit dem Rad zu einem Trinkanlass fahre, Busfahrpläne auf dem Handy verfügbar habe und mir vergegenwärtige, dass in dieser Stadt jeder Weg auch zu Fuß zu bewältigen ist. In der Zwischenzeit bin ich zudem erstmals in einem solchen Umfang erwerbstätig, dass ich, ohne dass es zu große Löcher in den Geldbeutel reißen würde, ein Taxi rufen könnte. Ich habe überdies notfalls sichergestellt, dass ich jederzeit bei meinen engeren Freunden übernachten könnte und sie diese Option auch von sich aus zur Sprache bringen würden, wenn ich überzeugt davon wäre, noch sicher nach Hause gelangen zu können.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.​
 

Hans24

Stamm-User
Wenn ich das richtig lese ,dann hst du noch kein Urteil.
Aber schon 4 Haaranalysen.
Daraus ergeben sich zwei dinge für mich.
Aus den Urteil wird eine Stafe in form von einer Sperre für die Neuerteilung der Fahrerlaubniss entstehen,bevor eine Neuerteilung stattfinden kann.
Frühestens 3 Monate vor Ablauf solltest du den Führerschein nicht beantragen.
Auf der anderen seite solltest du das Abstnensprogramm dringend Fortsetzen,(bei 2.44 ist 1 Jahr mindestens Plicht) das du bei der MPU
vorweisen musst,und das Zeitnah,was soviel heißt,wenn du jetzt aufhörst zählt das nicht mehr,und du fängst wieder von vorne an.
Also überlege gut deine Strategie.
Wie du schreibst,willst du mit KT ins Rennen gehen.ich würde aber damit warten,und erst mal das AB Programm bis zum Ende der MPU Fortsetzen.
 
Moin Hans,

ich bin mir nicht so ganz sicher, was ich aus deiner Antwort mitnehmen soll. Das eine Jahr Trinkpause ist schon bewiesen, auch wenn das 4. Analyseergebnis noch nicht im Briefkasten lag. Länger wollte ich jetzt erstmal nicht provisorisch weiter meine Haare prüfen lassen. Das Strafverfahren ist heute mit dem Zurückziehen des Einspruchs zu Ende gegangen, mit Nachricht von der FSSt rechne ich also akut in den nächsten 1 bis 2 Monaten.

Ich freue mich sonst sehr über Rückmeldungen zum aktualisierten Fragebogen :)
 

Hans24

Stamm-User
So wie ich das gelesen habe,im Überflug möchtest du dir jetzt mal so richtig etwas gönnen,aber da wäre ich sehr vorsichtig,
GGf.dauert es länger bis sich die FSST meldet,sagen wir mal 5 Monate,was machst du dann ?Dein Jahr ist dann abgelaufen,und du wirst noch eine Haaranalyse hunterherschieben müssen.Nach 4 Monaten spätestens ist deine Haaranalyse abgelaufen. dann bleibt dir nur der Weg nochmals eine zu machen,denn zum Zeitpunkt der Mpu musst du eine gültige Vorlegen.Gerade in deinem Fall rechne ich damit,da du ja den Führerschein noch hast,Gehe einfach einmal vom Schlechtesten Fall aus,der da wäre:

Zeitüberschreitung,bis sich die FSST meldet,und sie fordert von dir innehalb von einem ganz kurzen Zeitfenster eine MPU:
Ich wünsche es dir zwar nicht aber das wäre das Zenario was dir Passieren könnte.
Bei 2,44 % unterstellt jeder eine Zumindest gewöhnung an Alkohol.
Da du ja den Führerschein noch hast,werden sie versuchen dich auf einer anderen Seite zu packen.
Ab 1,6 ist eine MPU NICHT MEHR ZU VERMEIDEN .
Wenn sie nicht schon durch die Polizei informiert wurden,aber einer wird sich melden,denn dieser Wert ist Meldepflichtig.
Du könntest ja bei der Fsst vorbeischauen,und Akteneinsicht verlangen.das würde ich mir aber auch gut überlegen.
Jedefalls zum jetzigen Zeitpunkt.
 

Hans24

Stamm-User
Ich habe mir mal den Fragebogen durchgelesen.
Was mir auffällt,tust du alles schön reden,aber das ist nur meine Meinung.
Selbst mit 23 Jahren,solltest du wissen wie Alkohol reagiert .
Warten wir mal andere Meinungen ab.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Die Phase der Trinkpause habe ich je länger sie dauerte, desto positiver erlebt. Wie oben geschildert, hatte ich den Plan, seltener zu trinken, bereits eigenständig gefasst. Die TF hat mir insofern den entscheidenden Grund geliefert, diesen Plan mit der notwendigen Disziplin umzusetzen. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich seitdem das Verlangen, Alkohol zu trinken. Im Gegenteil meine ich sogar an mir festzustellen, dass ich seitdem mit etwas besserer Laune durch meinen Alltag gehe.

Die Trinkpause hat mich nicht daran gehindert, weiterhin in dem für mich gewöhnlichen Umfang an sozialen Veranstaltungen teilzunehmen und regelmäßig Freunde zu treffen, auch zu Anlässen, zu denen diese trinken und ich früher ebenfalls getrunken hätte. Ich habe bemerkt, dass von niemandem ein unangenehmer Druck zum Trinken auf mich ausgeübt wird, und, dass auch ohne Alkohol nichts von der Qualität des Abends für mich verloren geht. Im Gegenteil habe ich regelmäßig mit der fortschreitenden Alkoholisierung anderer festgestellt, dass ich mit der Nüchternheit sehr zufrieden war. Seitens meines Freundeskreises habe ich nicht bemerkt, dass ich aufgrund der Trinkpause zu einem Anlass nicht eingeladen oder dabei auf irgendeine Art und Weise ausgeschlossen worden wäre.

Wie bereits angesprochen, habe ich schon immer großen Wert auf Sport und einen mit Ausnahme des Alkohols gesunden Lebensstil gelegt. Die Abschaffung dieser Ausnahme habe ich zu meiner Freude an sportlichen Fortschritten messen können. Insgesamt würde ich konstatieren, dass sich mein allgemeines körperliches Befinden dadurch seit der TF gebessert hat.
Ohne Alkohol war also alles besser.
Warum um alles in der Welt musst du dann wieder mit Trinken anfangen??
 
Moin,

Ohne Alkohol war also alles besser.
Warum um alles in der Welt musst du dann wieder mit Trinken anfangen??

das Problem sehe ich ein. Frage 23 ist auch wirklich etwas mager, aber entspricht trotzdem der Wahrheit. Wenn ich dann und wann nach den KT Regeln ein Bier trinke, weil ich es als Genussmittel mag und/oder es zu einem bestimmten Anlass als Geste tun möchte, geht mir ja keiner der von dir zitierten Vorteile des Nichttrinkens verloren. Ich merke mir das aber definitiv als einen Grund, der dafür spräche, mit AB anzutreten.

Was mir auffällt,tust du alles schön reden,aber das ist nur meine Meinung.

Wieso denkst du das? Ich habe mich bemüht, ehrliche Antworten auf die Fragen zu geben. Natürlich habe ich jetzt kein Buch darüber geführt, wie oft ich betrunken auf dem Rad saß oder einen Vollrausch hatte, aber soweit ich es mitbekommen habe, ist es völlig normal, an solchen Stellen pauschale Werte anzugeben, die mit dem Grad der Alkoholgewöhnung skalieren. Meinst du diese Punkte oder wo sonst beschönige ich die Dinge deiner Meinung nach?
 

Hans24

Stamm-User
Moin,



das Problem sehe ich ein. Frage 23 ist auch wirklich etwas mager, aber entspricht trotzdem der Wahrheit. Wenn ich dann und wann nach den KT Regeln ein Bier trinke, weil ich es als Genussmittel mag und/oder es zu einem bestimmten Anlass als Geste tun möchte, geht mir ja keiner der von dir zitierten Vorteile des Nichttrinkens verloren. Ich merke mir das aber definitiv als einen Grund, der dafür spräche, mit AB anzutreten.
Die Idee ist schon mal nicht schlecht,mit AB anzutreten.
Du kannst ja argumentieren,das dir durch deine jetzige erfahrung ohne Alkohol zu leben es dir merklich besser geht,und das möchtest du auch weiterhin durchführen.
Spiele da nicht schon mit dem Gedanken es vielleicht doch später mit Kt zu probieren.
Weil darauf kannst du dich verlassen,das diese Frage bei der Mpu kommt.
Was hier im allgemeinen fehlt,ist eine Aufarbeitung über Alkohol im Umgang,wirken von Alkhol und die Benutzung Alkohol und Strassenverkehr.
Wir leben nun einmal in D.Land und da will alles belegt sein,was mir auffällt,du bist klever,aber ob das für eine Mpu reicht,weiß ich nicht.
Du gibst als allgemeinen Grund an Veränderungen Sport an,an sonsten ist aber alles beim Alten geblieben.
Wie stellst du sicher,das das auch in Zukunft so sein wird.
Dazu gehören zb: Besuch einer Suchtberatung mit Bescheinigung,SHG ggf.VP VERÄNDERUNG DES fREUNDESKREISES.
ggf. eine Freundin,die dir mehr Halt gibt,dadurch hast du Abstand von deinem Früheren Freundeskreis gewonnen.
Deine Argumente das du im gleichen Freundeskreis weiterhin verkehrst führen dazu,wenn du erst mal den FS wiederhast steigt die nächste Party,genau wie bei einer Bestandenen Prüfung....
Es reicht halt nicht,dem Gutachter zu versichern,das so etwas nicht mehr passiert.
Das musst du gelebt rüberbringen können.




Wieso denkst du das? Ich habe mich bemüht, ehrliche Antworten auf die Fragen zu geben. Natürlich habe ich jetzt kein Buch darüber geführt, wie oft ich betrunken auf dem Rad saß oder einen Vollrausch hatte, aber soweit ich es mitbekommen habe, ist es völlig normal, an solchen Stellen pauschale Werte anzugeben, die mit dem Grad der Alko MPU wegen Alkohol holgewöhnung skalieren. Meinst du diese Punkte oder wo sonst beschönige ich die Dinge deiner Meinung nach?
Wie schon oben beschrieben,wenn du dir deine Antworten nochmals duchliest,und das aus einer Sicht eines Prüfers siehst,der die Wirkung von Alkohol genau kennt wird er dir auf den Kopf zusagen,das du sehr Stark gefärdet bist,in Alte Muster zu verfallen,wenn du deinen FS wieder hast.
Dein Alkoholgedächniss ist zur Zeit nur am Ruhen,aber nicht ausgeschalten,das kannst du nicht meh umhehren,denn den je erreichten Zeitpunkt deines Alkoholkonsums will es immer wieder erreichen.
Dazu musst du noch viel über die Wirkungsweise von Alkohol lernen.
Wir nehmen nicht nur Alkohol duch trinken Wahr sonder durch alle Sinnesorgane.
Es geht zwar bei der Mpu auch um die Vergangenheit,die kannst du nicht mehr ändern,aber hier geht es um die Zukunft,um deine Zukunft,und wie du damit umgehst im bezug auf Alkohol.
Da fehlt meiner Meinung nach noch jede Menge aufarbeitung.
Da unser Gehirn auf vergessen aufgebaut ist,ist dieser Vorfall das du den FS verlohren hast schneller vergessen wie du glaubst,sobald du deinen FS wiederhast.
Das Nichtvergessen ist die Kunst,dazu gibt es genügend hilfen zb.SHG verschiedene stellen auch gerade für die MPU bescheinigungen aus.
Jetzt kommt es aber,diese Gruppen sind anonym,was aber sieht der Gutachter aus so einer Bescheinigung?
Da ja das ganze Anonym ist könntest du dich hinsetzen und dir ja selber so ein Scheiben anfertigen,aber davon rate ich dringend ab.
Herr XY hat Regelmäßig an diesen Gruppensitzungen teilgenommen,obwohl er keinen FS hat,(in deinem Fall hast du ja noch den FS.)
Er hat sich duch viel Zeitaufwand selber etwas zu seiner Abstinens erarbeitet,um Langfristig dem Alkohol zu entsagen.
Das sieht der Gutachter,und damit kann er arbeiten,um dir dann eine Positive Mitteilung zu machen.
Das ist aber erst die Vorletzte Hürde,denn mit dem Positiven Gutachten ist es noch nicht getan,denn die FSST entscheidet als Letzte Instanz,ob du den FS wieder bekommst.
 
Moin,

ich habe heute die Aufforderung zur Beibringung des MPU-Gutachtens im Briefkasten gehabt. Damit habe ich seit ein paar Wochen gerechnet, weil man mich unterrichtet hat, dass die Sache nach Eintritt der Rechtskraft nun der Straßenverkehrsbehörde zugeleitet wurde. Fragestellung ist die klassische: Ist zu erwarten, daß X auch zukünftig ein Kfz unter Alkoholeinfluß führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kfz der Klasse X in Frage stellen?

Ich habe mich in den letzten Wochen dazu entschieden, mit Abstinenz anzutreten. Die erforderlichen Nachweise habe ich, die 4 Monate zwischen MPU-Termin und letzter Probe laufen erst am 27.05. ab. Mir wurde eine Frist bis zum 05.06. gesetzt, weshalb zeitlich der Plan ist, möglichst schnell die MPU hinter mich zu bringen. Vergesst also bitte die Aussagen, die ich im FB zu KT getroffen habe, ich werde damit nicht antreten. Ich wäre dankbar für Feedback, ob die Exploration so stehen bleiben kann, da ich aus Hans24s Bedenken nach wie vor nicht schlau werde.

Mich würde einmal der konkrete Ablauf interessieren: ich suche mir ein MPU-Institut und mache einen Termin, schreibe das in den Vordruck/Einverständniserklärung an die FSSt, die schicken meine Akte dann ans MPI und ich lass die Untersuchung über mich ergehen. Ist das so richtig? Gibt es einen Thread, in dem der Ablauf zusammengefasst ist? Kleine Besonderheit, ich hab während die Sache bei der FSSt lag meinen Hauptwohnsitz gewechselt und eben erst telefonisch vereinbart, dass das ganze an die neue örtlich zuständige Behörde abgegeben wird.

Danke euch für eure Hilfe! :)
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
ich suche mir ein MPU-Institut und mache einen Termin, schreibe das in den Vordruck/Einverständniserklärung an die FSSt, die schicken meine Akte dann ans MPI und ich lass die Untersuchung über mich ergehen. Ist das so richtig?
Korrekt, das MPI schickt zudem vor Terminvereinbarung die Rechnung.


Ich wäre dankbar für Feedback, ob die Exploration so stehen bleiben kann, da ich aus Hans24s Bedenken nach wie vor nicht schlau werde.
Ich les mal drüber
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Also…
Dass du mit AB reingehst finde ich plausibel und erklärbar.

Was du aber in Frage 12 schreibst wäre mir zu dünn.
Du legst zu viel Gewicht auf den Gruppenzwang.
Da fehlt mir dann weiter unten im Fragebogen auch eine plausible Strategie zur Vermeidung.
Dein Pegel war hoch und du trittst jetzt relativ schnell zur MPU an. Da sollte gut Fleisch am Knochen sein…
 
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