Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Als leidenschaftlicher Hobby-Koch hatte ich den 9.2.2023 (einen der freien Tage meiner Teilzeitarbeit) als Koch-Tag eingeplant, nachmittags Stand noch ein Gespräch mit der Rentenberatung im Kalender.
Angesichts der Menge und des Arbeisaufwandes begannen die Vorbereitungen bereits gegen 9 Uhr. Da für das Gulasch viel Soße benötigt wurde, stand -wie selbstverständlich- der Kochwein daneben. Während mehrerer Pfannen Fleisch und Zwiebeln und dem zugehörigen Ablöschen habe ich selbst etwa 5 Gläser Wein getrunken. Solange das Gulasch geschmort hat, konnte ich ab ca. 12.30 Uhr eine Pause machen und einen kleinen Mittagsschlaf einlegen. Ab ca. 13:30 dann die Soße nachbereitet und abgeschmeckt, dabei nochmals 2 Glas Wein getrunken. Gegen 15:30 bin ich mit dem PKW zur Rentenberatung gefahren -ca. 2 km- und habe dort erstmals in der Tiefgerage geparkt. Kam etwas verspätet zur Beratung und habe kurz erwähnt, dass ich mich erst in der Garage orientieren musste. Nach Beendigung des Gesprächs bin ich wieder nach Hause gefahren, habe mich bereits wieder umgezogen, und wegen des kalten Wetters etwas Brennholz aus meiner Hofeinfahrt geholt. Gegen 16:40 standen 2 Polizeibeamte auf dem Hof: aufgrund einer telefonischen Aussage stünde der Verdacht einer TF im Raum. (Fahrend gesehen hat mich niemend, aufgefallen bin ich wohl auch nicht) Ich habe freiwillig einer AAK (0,92 ml) und einer folgenden BE auf dem Polizirevier XXX zugestimmt. Die Blutprobe ca. 17:30 Uhr ergab eine BAK von 1,66 - meine FE wurde noch vor Ort einbehalten
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Anm.: da der Alkohol auch eine gewisse finanzielle Belastung darstellt, musste ich irgendwann von den "guten" Weinen auf den einfachen Kochwein umgesteigen. Mein Angaben beruhen also auf 3L bzw. 5L Bag-in-Box pro Woche, das kann ich recht genau beziffern.
1 Glas=0,2 l Wein / 0,5l bei Bier
Vormittags von 9-12:30 ca. 5 Glas Rotwein
Nachmittags 13:30-15 Uhr ca. 2 Glas Rotwein
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ob ich im Straßenverkehr aufgefallen bin, kann ich nicht beurteilen. Die Mitarbeiterin im Rathaus hat meinen Alkoholpegel bemerkt und die Polizei verständigt. Gefahren bin ich zum Rathaus und zurück ca. 2+2 km.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, eigentlich schon. Ich war das Fahren mit einem gewissen "Grundpegel" ja schon gewohnt. Und als defensiver, routinierter Fahrer hatte ich mir bei der kurzen Strecke keine Gedanken gemacht.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In der Situation hat sich mir die Frage garnicht gestellt. Fußweg wäre mir zu beschwerlich gewesen, ÖPNV lag weit ausserhalb meines Denk-Horizonts, und ein Problembewustsein hatte ich nicht.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Polizeibekannte TF sind nicht vermerkt. Einmal konnte ich durch einen glücklichen Zufall einer nächliche Routinekontrolle "entwischen".
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Mit meinem heutigen Wissenstand muß ich zugeben: 10 Jahe lang fast täglich. Bei der Betrachtung meines Konsumverhaltens (abends 1 Fl. Wein) bin ich wohl morgens mit 0,3-0,6 regelmäßig zur Arbeit gefahren (ca. 35 km). Hinzu kommen jährlich noch ca. 20 Fahrten (Veranstaltungen, Familienfeiern, Essen), bei denen ich mit zuviel Alkohol hinters Steuer gesessen bin, obwohl ich das nicht mehr hätte tun sollen. Bei gut 37.000 alkoholbedingten VUs im letzten Jahr grenzt es eigentlich an ein Wunder, dass ich nicht darin involviert war.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
In meinem Elternhaus kam Alkohol eigentlich nicht vor. Den ersten Kontakt hatte ich mit etwa 9 Jahren: Auf einer Hochzeitsfeier wurde ich mit 2 DM gelockt, um endlich mit einer Cousine zu tanzen. Als ich das bewältigt hatte, "durfte" ich mal am Sekt nippen...
Mein eigener Konsum hat mit etwa 14 Jahren begonnen: Bei den -eher seltenen- Dorf-Discos, privaten Festen, Klassenausfahrten. Probiert wurde fast alles: Bier, Sekt, Most, Liköre, Whisky.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nach einer jugendlichen "Sturm- únd Drang-Zeit" mit Parties und Wochenend-Konsum ging meine Trinkmenge zurück auf etwa 2 Bier pro Woche bei irgendwelchen Events. Ausnahme waren jährliche Ski-Wochen zu Ostern, bei denen ich am Abend auch mal 1 Flasche Wein + diverse Schnäpse getrunke habe. Im Laufe der Jahre (ab ca. 2000) hat sich dann ein "Feierabend-Bier" etabliert, um den vermeintlich stressigen Tag abzuschließen. Aus dem Bier wurde Wein, die Mengen haben sich deutlich erhöht bis schlussendlich 1 Fl Wein/Tag. Aus Kostengründen hat sich sich die Weinqualität verschlechtert, es ging nur noch um Quantität.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In den vergangenen 10 Jharen etwa 1 Flasche Rotwein/Tag, zu Events (Kochen, Freizeiten) auch mehr oder Hochprozentiges.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Meist alleine, abends gemütlich zum Essen oder auf dem Sofa.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Als Jugendlicher sicher, um dazu zu gehören, Alkohol war allgegenwärtig.
Ich bin als Einzelkind aufgewachsen, in einem sehr fürsorglichen Elternhaus (ohne Alkoholthema im Familienkreis). Durch eine (ganz leichte) Gehbehinderung wurde ich immer geschont und gehätschelt. Es gab nie ernsthafte Auseinandersetzungen, keine Querelen mit Geschwistern, keine Kloppereien mit Nachbarskinder. Ein paar halbherzige Versuche meiner Eltern, mich in einem Verein unterzubringen scheiterten: Musik (Akkordeon!), Sport (ich?). Da war mir ein spannendes Abenteuer-Buch lieber.
Inhaltlich fiel mir die Schulzeit nicht schwer, guter Durchschnitt. Im sozialen Umfeld der Klassengemeinschaft fehlte mir allerdings einiges an Durchsetzungsvermögen, Esprit, Kommunikation... Der (gemeinsame) Alkoholkonsum führte zu einem besseren Gruppengefühl, mehr Aktzeptanz.
Diese Erfahrung "Es geht mir damit besser" habe ich in mein weiteres Leben transportiert. Erst als Belohnung benutzt, dann als Seelentröster. Nachdem meine 2-jährige Haussanierung 2002 fertig wurde, war ein großes Lebensziel erreicht. Etwa um 2010 machte ich mir Gedanken: Was kommt nun? und begann wieder, regelmäßig zu trinken. Antriebslosigkeit, fehlende Neuorientierung, um die Einsamkeit zu vergessen. Gute Freunde und Familie hatte ich vernachlässigt, ebenso mein schönes Hobby Modellbau mit den vielen Kollegen.
Ich begann, größere Probleme zu ignorieren, selbst kleine Aufgaben immer wieder zu verschieben. 2015 erkrankte meine Mutter an Krebs, damals 79 Jahre alt. Sie hat die Krankheit gemeistert, aber wie geht es mit ihr weiter? Ich könnte eine Pflege nicht stemmen.
Der Berg an Problemen, Aufgaben schien übermächtig, sich immer weiter aufzutürmen und nicht zu überwinden. Mit dem altbewährten "Helfer" Alkohol konnte ich meine ganze Mutlosigkeit, Unentschlossenheit und Mängel bequem verdrängen - und damit wieder mal nur verschieben.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Mit wenig Alkohol war ich deutlich gesprächiger. Ich bin eben nun mal ein Eigenbrödler, Einzelkind und nicht so kommunikativ, hab gern meine Ruhe.
Kontaktaufnahme, Gespräch, Witz - das alles fiel mir mit Alkohol leichter.
Bei viel Alkohol (also die besagte Flasche Wein) kam es zu motorischen Aussetzern. Also Aussprache, Gleichgewicht, fahrige Bewegungen. Auch Gedankengänge war nicht immer schlüssig, Sätze blieben in der Luft hängen. Dann habe ich mich auch noch weiter zurückgezogen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Eine Arbeitskollegin hat mich darauf hingewiesen, dass ich gelegentlich nach Alkohol rieche und bei der Arbeit zittere. Das habe ich natürlich verleugnet, und Herz-Kreislauf-Tropfen dafür vorgeschoben. Das Zittern konnte ich allerdings bei meiner feinmotorischen Arbeit nicht wirklich verbergen, ich habe mir dann einen möglichst abgelegenen Arbeitsplatz gewählt. Diese klare Ansage hätte mich eigentlich aufrütteln müssen, derweil habe ich eine Abhängigkeit weiterhin vor mir selbst geleugnet.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mit dem Alkohol habe ich mich selbst immer weiter ins soziale Abseits befördert. Meine wenigen privaten Kontakte nicht mehr gepflegt, auch nicht auf mich selbst geachtet. Körperliche Aktivitäten habe ich auf ein Minimum reduziert, mein unsportlicher, ungesunder Lebenswandel hat sich verfestigt. Ich war am Ende nur noch ein körperliches und psychisches Bündel. Ich wurde zunehmend unsicherer, unzuverlässiger im Kontakt mit meinem Umfeld. Habe mich noch weiter zurückgezogen, nicht mehr agiert, nur noch reagiert. Vor 2 Jahren, Anfang April '23 hat mir dann mein Körper die Grenzen gezeigt: Nach einem Zusammbruch auf der Arbeit bin ich mit Verdacht auf Infarkt in der Notaufnahme gelandet. In meinem Single-Haushalt mit Haus+Garten schränkt mich der fehlende Führerschein enorm ein. Ganz zu schweigen davon, dass ich seit nun 2 jahren meinen Arbeitsweg (35 km) mit ÖPNV bestreite, was etwa 3,5 h Lebenszeit bedeutet.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Weihnachten '22 bis zum Zusammenbruch April '23
Auslöser war wohl Weihnachten 2022 die Ankündigung meines langjährigen Arbeitgebers, den Firmensitz ins 95 km entfernte XXX zu verlegen. Das hat -kurz vor der Rente- meine sowieso nur vage Zukunftsplanung vollends aus der Bahn geworfen. Über die Feiertage stand mein Gedankenkarusell nicht mehr still, ich flüchtete noch weiter in den Alkoholkonsum .
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein. Also nicht im Sinne von: "Ich trinke zuviel, jetzt muß ich komplett aufhören"
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Eine Zeit lang konnte ich mir das als "Genusstrinken" schön reden. Also: Guter Wein zu gemütlichem Essen, etc.
Als es immer öfter und mehr wurde (kostenintensiver) habe ich auf Kanister umgestellt. Zu der Zeit dachte ich gelegentlich: Naja, ein wenig viel. Aber es funktioniert doch alles prima.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt fing ich an, die Alkoholbeschaffung zu planen. Beim Einkauf die Läden zu wechseln, ein festes Budget im Haushaltplan vorzusehen. Spätestens hier hätte ich mir eine handfeste Sucht eingestehen müssen, was ich aber durch Konsum sofort wieder verdrängt habe. Ein weiteres Hochkommen von Schuld- und Schamgefühlen habe ich mir nicht erlaubt, das habe ich mit einem konstanten Alkoholpegel unterdrückt.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Sylvester '23 hatte ich einen "Zwischenfall", hatte wieder einen psychischen Tiefpunkt erreicht.
Nach der stationären Therapie begann mit Wiedereingliederung wieder das Arbeitsleben, vor Weihnachten dann Vollzeit. Incl. Fahrzeiten bin ich dann ca. 12h ausser Haus. Das wollte alles nochmal neu sortiert werden, und ich sehnte mich dringend nach 2 Wochen terminfreier Zeit. Am 23.Dezember dann die Mitteilung, dass meine Mutter im Krankenhaus liegt :-( Die Feiertage bis Sylvester habe ich dann in verschiedenen Krankenhäusern bei meiner Mutter verbracht, mit ÖPNV hinterhergereist. Nachdem Mutter wieder zuhause war, bin ich eingeknickt, habe meine restlichen Weinbestände ausgetrunken.
Dieser Zwischenfall hat mich auch meine erste Haarprobe vom 19.2.24 gekostet, sie war positiv mit 31pg. Diese will ich natürlich nicht verwenden, wesshalb im Augenblick noch die Zeit für eine 6. Probe läuft.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja. Nach meiner Ansicht ist Bier relativ weit von meinem Trinkmuster entfernt, und ich kenne das Risiko. Ich traue mir zu, bei einem netten Grillabend in Gesellschaft auch mal eine alkoholfreies Bier zu trinken.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Mit dem Zusammenbruch April '23 hat mir mein Körper ein klares Zeichen gesetzt: Bis hier! Alkohol hatte mich bis dato zu einem grauen Schatten meiner selbst gemacht, körperlich wie geistig. Mit der Abstinenz bin ich wieder deutlich aktiver, agiler, entscheidungsfreudiger geworden, und das Leben hat mir gezeigt, dass Alkohol keine Lösungen bietet.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ohne diesen Zusammbruch wäre ich in einer langen dunklen Spirale immer weiter nach unten getrudelt. Ganz langsam, ohne den Mut und die Kraft dagegen anzukämpfen. Es brauchte diesen Tritt um mich aus Selbstmittleid und Lethargie zu befreien.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Der wissende Blick und die lapidare Frage "Alkohol?" des Rettungssanitäters haben mich zutiefst erschreckt. So weit bin ich schon?
Eine Woche später war ich bei der Suchtberatung, 2 Wochen später zur Entgiftung in der Klinik. Trotz aller wohlwollenden (auch mal fehlgeleiten) Unterstützung aus menem Umfeld, war es eine Entscheidung, die nur ich treffen konnte. Schieben und drücken hätte wohl eher das Gegenteil bewirkt. Im Freundeskreis ist mein Enschluss mit Erleichterung aufgenommen worden. Arbeitgeber und Kollegen haben das mitgetragen, mussten sie doch meinen Ausfall fast 1 Jahr überbrücken. Aus der stationären Reha habe ich vor allem mein Selbstvertrauen wieder mitgebracht. Rückbesinnung auf meine Stärken, mehr Achtsamkeit, Offenheit. Das 1 Jahr ambulant in kleiner, auch wechselnder, Besetzung hat mir persönlich noch mehr gebracht. Während dieser Zeit habe ich Menschen so nahe an mich herangelsssen, wie wohl nie zuvor.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Körperlich geht es mir wesentlich besser, ich kann meine Umwelt jetzt auch mit wiedererweckten Sinnen genießen. Bin eher bereit, spontane Entscheidungen zu treffen, statt nur zu reagieren.
Bei der Arbeit kann ich wieder mit meiner langjährigen Erfahrung dienen, aber auch mit kreativen Ideen überraschen. Das stößt nicht überall auf Gegenliebe, was mich aber diebisch freut ;-) Streichelt es doch meinem angeknacksten Ego, und zeigt mir, dass ich wieder in der Spur bin. Da mein Arbeitsplatz (wegen dem Umzug) wahrscheinlich bis Weihnachten weg ist, bin ich in die Offensive gegangen. Derzeit laufen schon Bewerbungen, und ich will -nun mit 62 Jahren- hier nochmal einen Neustart versuchen.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Primär will ich meine Gesundheit im Auge behalten, natürlich auch zum Thema Alkohol. Das beinhaltet ein neues Fahrrad ebenso, wie eine (noch nicht begonnene) Herzsportgruppe. Für meinen Rücken lag ich im MRT und bin in Physiotherapie. Wegen Cholesterin versuche ich meine Kochgewohnheiten auf eher mediterane Küche umzustellen (mache ich gerne), und auch wie früher mehr gemeinsam mit Freunden zu kochen. Die Zigaretten habe ich aus meiner Wohnung verbannt, seit ich vergangenes Jahr wochenlang die komplette Wohnung neu gestrichen habe. Zu einigen meiner guten Freunde habe ich wieder Kontakt, und gemeinsames Gassigehen mit dem Hund führt oft zu ergiebigen Gesprächen. (Nein, nicht mit dem Hund.. ;-)
Aus der ambulanten Gruppe haben sich einige Kontakte erhalten, mit denen ich fast wöchentlich in Verbindung bin. Sehr gefreut hat mich, dass einer dieser Kontakte Modellbauer im selben Verein ist. So ergibt sich auch jetzt -in der autofreien Zeit- eine Möglichkeit, meine Modelle zu transportieren und wieder aktiver in das Hobby einzusteigen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich festen Willens nicht wieder in diese Spirale zu fallen. Mir ist klar, dass die Gefahr, die Versuchung hinter der nächsten Ecke lauern kann. Meine Risikogebiete glaube ich zu kennen (Selbstmitleid, cocooning, mein Sofa...) Ich denke, die Frühzeichen zu sehen, passende Strategie und Werkzeug in der Tasche zu haben. In meinem engsten Umfeld werde ich auch Unterstützung finden, sollte sich eine Krise anbahnen. Und den Weg zur PSB in XXX kenne ich nun zu Genüge, weiss mich dort auch gut aufgehoben.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Schon aus gesundheitlichen Gründen will ich weiterhin abstinent bleiben. Diese Frage sollte sich also nicht stellen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?