• Hallo, das Forum wurde auf einen neuen Server umgezogen. Wir bitten alle Forenbenutzer, sofern Fehler auftauchen, Ihren Browsercache einmal zu leeren. Danke!

TF mit 1,71 Promille BAK_Cannabis?

jameswatt

Benutzer
Hallo liebes Forum,

wir können alle von Glück reden euch gefunden zu haben. Für meine Aufarbeitung ist dieses Forum das absolut effektivste Mittel. Ich habe dadurch viel über mich, meinen Charakter und meiner Vergangenheit lernen dürfen. Informiere mich schon länger in diesem Forum, nun wird es aber ernst für mich. Ich möchte für November-Dezember einen MPU-Termin vereinbaren.

Ich wäre euch allen sehr dankbar, mir zu helfen, die MPU erfolgreich zu absolvieren.

Zunächst führe ich mein erstes Problem aus. Bitte nimmt mir das nicht übel, wenn ich irgendwas falsch gemacht habe, es ist mein erster Post bei euch…:hand0054:

Die Hauptfragestellung der Begutachtung betrifft das Alkoholdelikt, worauf ich jedoch nachher zu schreiben kommen möchte. Bei der Blutentnahme infolge der TF wurde von dem Beamten nach dem Alkoholtest „obligatorisch“ eine Drogenurinprobe entnommen. Diese schlug auf Cannabis positiv, da ich zehn Tage vor der TF bei Freunden Drei mal an einer Haschisch-Zigarette gezogen hatte. Der anwesende Arzt nahm schließlich ebenfalls eine Cannabisblutprobe.

Das Ergebnis war folgendermaßen:

THC + Metaboliten im Blut < 1,0 ng/ml
THC-Carbonsäure i.S. 12,5 ng/ml
11-Hydroxy-THC i.S. < 1,0 ng/ml


Mit folgender Zusammenfassung:
„Das Blut (Serum) wurde mittels GC-MS auf THC und Metabolite untersucht. Die primär aktive Komponente THC konnte hierbei jedoch nicht in einer Konzentration größer oder gleich 1 ng/ml nachgewiesen werden: Der unwirksame Langeitabbauprodukt THC-COOH konnte nachgewiesen werden. Werte unter 75 µg/l, wie im vorliegenden Fall, sprechen für einen gelegentlichen Konsum.“

Ich bin ganz ehrlich, weil alles andere in diesem Forum keinen Sinn machen würde: ich habe wirklich noch nie ein Problem mit Drogen gehabt. Ich muss sogar zugeben, dass mir von Cannabis-Konsum schlecht wird. Die Werte resultierten daher, weil ich zwei Wochen vor der TF bei meiner Erstsemesterparty in der Kommilitonenrunde vor einem Club paar mal gezogen habe. Davor habe ich im Juni 2006 auf meiner Abi-Abschlussfahrt konsumiert mit dem Effekt, dass ich mich übergeben musste. Danach fand bis auf die Erstsemesterparty bis heute kein Konsum statt.
Der Verkehrspsychologe vom TÜV, den ich für eine Beratungsstunde aufgesucht habe, hat mir empfohlen, das Alkoholdelikt als Hauptuntersuchungsgegenstand zu betrachten. Und die „Drogensache“ könne ich durch eine Haarprobe, die 6-monatige Abstinenz nachweist (was für mich kein Problem ist), erklären.

Von der Führerscheinstelle sind folgende Fragestellungen an den GA gestellt wurden:
„Ist zu erwarten, dass der Untersuchende auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse B in Frage stellen?

Ist zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss berauschender Mittel (z.B. Medikamente, Drogen pp.) führen wird?

Oder liegen als Folge unkontrollierten Konsums derartiger Stoffe Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse B in Frage stellen?

Bzw. ist beim Untersuchenden aufgrund seines Konsummusters eine Drogenabstinenz erforderlich und wenn Sie erforderlich sein sollte, ist die diese dauerhaft und stabil ausgeprägt, damit eine grundlegende Eignungsvoraussetzung zum Führen von Kraftfahrzeugen erfüllt ist?“


Da ich mir dahingehend noch unsicher bin, wäre folgendes erste Frage, die euch stellen möchte: kann ich bei der MPU das Drogendelikt damit erklären, dass ich noch nie ein Problem mit Cannabis hatte, die Konsumfälle in meinem gesamten Leben an einer Hand abzählen könnte und meine Abstinenz durch eine Haarprobe bezeugen könne?

Nun mein Steckbrief, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich habe ihn auf das Alkoholdelikt bezogen:

Bundesland: Berlin

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,83 m
Gewicht: 92 kg
Alter: 28


Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 17.10.2008
BAK: 1,71
Trinkbeginn: 21:00 Uhr
Trinkende: 01:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:38 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: 09.12.2007
Dauer der Sperrfrist: 10 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Wurde mir entzogen?: durch Beamten nach Blutentnahme
Noch in der Probezeit?: ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Fragestellung der Fsst (falls bekannt): Alkohol, Drogen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT
Juni 2015: Geburtstag meiner Freundin, 1 TE Bier
Sylvester 2014: 1 TE Sekt
Dezember 2014: Mein Geburtstag, 1 TE Bier
Ich lebe abstinent seit: nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: von Februar bis Juli 2015, 6 mal, GOT GPT GGT immer im Bereich 10 – 20 U/l (CDT fählt, kann ich nun nichts mehr mit den Nachweisen nach weisen?)
ETG-Programm ja/nein: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1 mal beim TÜV
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Literatur: • „Der Testknacker bei Führerscheinverlust“ von Thomas Wagenpfeil
• „Was wir sind und was wir sein könnten“ von Gerald Hüther
Internet: • http://mpu-vorbereitung-online.com

MPU
Datum: noch keinen Termin.
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?: nein
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

Vielen Dank im Voraus!!!
 
Hallo jameswatt,

begrüße dich im Forum :smiley138:

Zunächst - ich komme aus der Alk.sparte und kann dir in diesem Bereich auch sicher behilflich sein. Für den Drogenbereich ist mein Kollege zuständig.

Was ich nicht ganz verstehe: Du hattest einen Aktivwert unter 1,0 und bekommst eine Drogenfragestellung :smiley2204: Wurdest du damals nicht zu einem äG (ärztlichen Gutachten) aufgefordert, um deine Konsumform festzustellen? Oder hattest du bereits im Vorfeld zugegeben (bei der Polizei), dass du Gelegenheitskonsument bist (also mehr als 1x in deinem Leben Drogen konsumiert hast)?

Anhand deiner Werte ist mE auch nicht von einem Mischkonsum auszugehen....:idee0003:Aber mal schauen, was mein Kollege dazu meint....
 
Hi Nancy,

vielen Dank für die schnelle Antwort! Das macht Mut.

Zu deiner Frage:
Ich wurde nicht zur äG aufgefordert. Nach der Blutentnahme wurde ich gefragt, weshalb der Test positiv ausgeschlagen sei. Ich antwortete, dass ich genau sieben Tage vor der TF vor einem Club bei unserer Erstsemesterparty in der Runde mit ein paar Kommilitonen drei Mal an der Haschisch-Zigarette gezogen habe. Kanns daran liegen? Oder daran, dass ich mich noch in der Probezeit befand?
 
:smiley1785: ... im Forum !!!

Von der Führerscheinstelle sind folgende Fragestellungen an den GA gestellt wurden:
„Ist zu erwarten, dass der Untersuchende auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse B in Frage stellen?

Ist zu erwarten, dass der Untersuchte zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss berauschender Mittel (z.B. Medikamente, Drogen pp.) führen wird?

Oder liegen als Folge unkontrollierten Konsums derartiger Stoffe Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse B in Frage stellen?

Bzw. ist beim Untersuchenden aufgrund seines Konsummusters eine Drogenabstinenz erforderlich und wenn Sie erforderlich sein sollte, ist die diese dauerhaft und stabil ausgeprägt, damit eine grundlegende Eignungsvoraussetzung zum Führen von Kraftfahrzeugen erfüllt ist?“

Das ist doch eine eindeutige doppelte Fragestellung, du musst dich auf beide Themen vorbereiten. Den Termin für Nov./Dez. kannst du erstmal vergessen, für deine Drogenfragestellung brauchst du einen mindestens sechsmonatigen Abstinenznachweis.

Der unwirksame Langeitabbauprodukt THC-COOH konnte nachgewiesen werden.
Wo hast du das "unwirksame" her ? ... das ist der wichtigste Wert überhaupt ... an diesem Wert ist dein Konsumverhalten erkennbar.


Ich kenne mich im Alkoholbereich ebenfalls ganz gut aus, begrüße dich aber in meinem Hauptbereich Drogen. ... eröffne dort bitte einen Thread.
Mit deinem Alkoholdelikt wird sich die liebe Nancy beschäftigen, ich werde allerdings im "Hintergrund" mitarbeiten ... da zwischen Drogen- und Alkoholbereich eine Stimmigkeit vorliegen muss.

Zum Thema Alkohol gebe ich dir ein paar hilfreiche Links .... KT deshalb, weil es bei dir ausreichend ist ....

MPU ... abc Teil 1
MPU ... abc Teil 2

Reaktionstest/Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

KT mit EtG-Screenings

Wichtige Abkürzungen im Forum
 
@Nancy:
Du hattest einen Aktivwert unter 1,0 und bekommst eine Drogenfragestellung
So wie ich das sehe, gibt es zwei möglich Erklärungen: Entweder liegt es daran, dass bei den Werten und einem etwa eine Woche zurückliegenden Konsum von gelegentlichem Konsum auszugehen ist. Oder es liegt daran, dass zugleich Alkohol im Spiel war und der "Gebrauch" zweier psychoaktiver Stoffe - selbst wenn er nicht gleichzeitig erfolgt - aus Sicht der Behörde immer ein höheres Risiko bedeutet. Ist beides wegen des minimalen Aktivwertes nicht ganz einwandfrei. Ein Aktivwert unter 1,0 ng/ml belegt ja, dass er zum Zeitpunkt der TF nicht unter "Einfluss" von Cannabis stand. Evtl. wird @Jameswatt die Drogenfragestellung durch ein klärendes Gespräch mit der Behörde unter Verweis auf die Rechtsprechung noch los, auch wenn ich das für unwahrscheinlich halte.

@Max:
Wo hast du das "unwirksame" her ?
Damit dürfte lediglich gemeint sein, dass THC-COOH nicht psychoaktiv ist. Das ändert natürlich nichts daran, dass sich daran die Konsumform ablesen lässt.
 
@Nancy:
So wie ich das sehe, gibt es zwei möglich Erklärungen: Entweder liegt es daran, dass bei den Werten und einem etwa eine Woche zurückliegenden Konsum von gelegentlichem Konsum auszugehen ist.

Ja, meine Überlegung zunächst war, dass bei den Werten von JamesWatt nicht "einfach so" von ggl. Konsum ausgegangen werden kann. Es hätte sich auch um Probierkonsum handeln können, was jedoch hiermit...

Nach der Blutentnahme wurde ich gefragt, weshalb der Test positiv ausgeschlagen sei. Ich antwortete, dass ich genau sieben Tage vor der TF vor einem Club bei unserer Erstsemesterparty in der Runde mit ein paar Kommilitonen drei Mal an der Haschisch-Zigarette gezogen habe.

eindeutig "widerlegt" wird".

Oder es liegt daran, dass zugleich Alkohol im Spiel war und der "Gebrauch" zweier psychoaktiver Stoffe - selbst wenn er nicht gleichzeitig erfolgt - aus Sicht der Behörde immer ein höheres Risiko bedeutet.

Dazu gibt es wohl mehrere Gerichtsentscheidungen (auf die Schnelle habe ich nur dies hier gefunden http://www.verkehrslexikon.de/Texte/Rspr5885.php). Die Behörden sind wohl der Auffassung das sich die Stoffe "potenzieren" und somit die Fahreigung ausschließen, sofern es sich bei den Drogen um ggl. Konsum handelt.



@jameswatt

Ich antwortete, dass ich genau sieben Tage vor der TF vor einem Club bei unserer Erstsemesterparty in der Runde mit ein paar Kommilitonen drei Mal an der Haschisch-Zigarette gezogen habe. Kanns daran liegen?

Ja, genau daran wird es gelegen haben. Nach über einer Woche wäre bei Probierkonsum kein Aktivwert mehr gefunden worden....


Mach es bitte so wie mein Kollege Max es dir vorgeschlagen hat. Eröffne einen zweiten Thread und bereite dich auf beide Fragestellungen vor.
 
Zunächst einmal vielen DANK!!! :smiley138:

@Max:

Alles klar! Werde einen zusätzlichen Thread im Drogenbereich eröffnen.
Aber warum sollte ich den Termin Nov./Dez. vergessen können?
Eine 6-monatige Abstinenz kann ich doch ganz einfach von heute auf morgen von der forensisch-toxikologischen Abteilung des Universitätskrankenhauses per Haaranalyse nachgewiesen bekommen? Dies war auch der Hinweis, den mir der Verkehrspsychologe gegeben hat.
Außerdem wird das nach deiner Aussage (doppelte Fragestellung: Alkohol+Drogen) darauf hinauslaufen, dass die Begutachtungsstelle eine Haaranalyse vor Ort durchführen lässt, die Kosten der MPU sich also auf ca. 730 € belaufen werden. Dadruch wird ebenfalls eine Abstinenz nachgewiesen.
Soweit ich mich bislang schlau gemacht habe, reicht bei einem derartig geringem Wert ein 6-monatiger Abstinenznachweis. Ich müsste den Termin also nicht zwangsläufig um 1 Jahr verschieben mit dem Vorsatz, eine 1-jährige Abstinenz durch Haar- bzw. Urinproben vorzeigen zu können? Liege ich da richtig oder war meine bisherige Rechersche für die Katz?:smiley2204:

@Erdbeerschorsch:
Sollte ich wirklich nochmal bei der FSST nachhaken um den Drogenaspekt durch ein Gespräch evtl. aufzuheben oder macht es aufgrund des THC-COOH Werts keinen Sinn?

@Nancy und Max:
1. Eröffne ich nun den selben Thread im Drogenbereich des Forums? Oder änder ich da was an der Beschreibung hinsichtlich Drogen?

2. Wie beschrieben, hatte ich noch nie ein Problem mit Cannabiskonsum. Ich habe seit meiner Erstsemesterparty vor 7 Jahren kein Cannabis konsumiert. Sollte ich nun einen gelegentlichen Cannabiskonsum vorlügen um eine anschließende Aufarbeitung bezeugen zu können? Das erschließt mir irgendwie nicht als richtig. Mein Problem war der Umgang/Missbrauch mit/von Alkohol um eine psychische Wirkung zu erzielen. Die Ursachen und die Aufarbeitung hinsichtlich Alkohol kann ich wahrheitsgetreu und logisch darlegen.
 
Ich habe einen Fragebogen bzgl. Alkohol ausgefüllt. Muss ich gleiches für das Cannabisdelikt ebenfalls tun? Wo findet dort die Exploration statt? Wie kann ich dort den missbräuchlichen Konsum aufarbeiten, wenn ich nur so selten in meinem Leben konsumiert habe und eben kein missbräuchlicher Konsum bestand? Hoffe, dass ich euch nicht jetzt schon auf die Nerven gehe :smiley842:
 
Aber warum sollte ich den Termin Nov./Dez. vergessen können?
Eine 6-monatige Abstinenz kann ich doch ganz einfach von heute auf morgen von der forensisch-toxikologischen Abteilung des Universitätskrankenhauses per Haaranalyse nachgewiesen bekommen?
Das kannst du sebstverständlich machen, hatte überlesen, dass dein Delikt bereits 2008 gewesen ist. :zwinker0004:

Soweit ich mich bislang schlau gemacht habe, reicht bei einem derartig geringem Wert ein 6-monatiger Abstinenznachweis. Ich müsste den Termin also nicht zwangsläufig um 1 Jahr verschieben mit dem Vorsatz, eine 1-jährige Abstinenz durch Haar- bzw. Urinproben vorzeigen zu können? Liege ich da richtig oder war meine bisherige Rechersche für die Katz?
Du hast dich richtig "schlau" gemacht, 6 Monate sind vollkommen ausreichend.

Außerdem wird das nach deiner Aussage (doppelte Fragestellung: Alkohol+Drogen) darauf hinauslaufen, dass die Begutachtungsstelle eine Haaranalyse vor Ort durchführen lässt, die Kosten der MPU sich also auf ca. 730 € belaufen werden. Dadruch wird ebenfalls eine Abstinenz nachgewiesen.
Das ist nicht ganz richtig, viele bringen einen Abstinenznachweis bis zum MPU Termin bereits mit. Du solltest auf alle Fälle eine von dir gewünschte Haaranalyse im Vorfeld bei deinem MPI bekannt geben.

Ich habe einen Fragebogen bzgl. Alkohol ausgefüllt. Muss ich gleiches für das Cannabisdelikt ebenfalls tun? Wo findet dort die Exploration statt? Wie kann ich dort den missbräuchlichen Konsum aufarbeiten, wenn ich nur so selten in meinem Leben konsumiert habe und eben kein missbräuchlicher Konsum bestand?
Ja , dass musst du ebenfalls tun.
Zwischen gelegentlich und missbräuchlich findet keine Differenzierung statt. Selbst bei einmaligen Probierkonsum muß eine Aufarbeitung stattfinden, auch wenn diese nicht so umfangreich ist.

Ich habe seit meiner Erstsemesterparty vor 7 Jahren kein Cannabis konsumiert. Sollte ich nun einen gelegentlichen Cannabiskonsum vorlügen um eine anschließende Aufarbeitung bezeugen zu können?
Nein, ich würde hier eher bei der Wahrheit bleiben.
Ich bin fast der Meinung, dass wir hier von einem einmaligen Konsum (Probierkonsum) ausgehen sollten. Aber ich möchte hier nicht so weit ausholen, dass behandeln wir in deinem Drogenthread.
Richte dich ein bisschen nach meiner blauen Signatur. :zwinker0004:

smartje66 ... warum hast du deinen Beitrag gelöscht, die Frage ist durchaus nicht uninteressant ?!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na gut,
dann stelle ich meinen Alkholfragebogen (ausführlicher) hier rein und den Cannabisfragebogen (kürzer) im Drogenbereich des Forums rein. (?)

@Max
Den Wunsch, welche MPU-Begutachungsstelle ich aufsuchen möchte, habe ich bei der FSST bereits getätigt. Der nächste Schritt wäre nun die Zahlungsaufforderung seitens der MPI. Wann soll ich eine gewünschte Haaranalyse äußern? Wenn die Zahlungsaufforderung von der MPI gestellt wird und sich die Kosten auf ca 575 € belaufen (also exklusive der Haaranalyse)? Oder schon vorher?
 
dann stelle ich meinen Alkholfragebogen (ausführlicher) hier rein und den Cannabisfragebogen (kürzer) im Drogenbereich des Forums rein. (?)
"Kürzer" ist das falsche Wort :zwinker0004: .... der FB ist halt nicht so umfangreich, da die Erklärungen/Motive sich auf eine kurze Konsumform bewegen.

Der nächste Schritt wäre nun die Zahlungsaufforderung seitens der MPI. Wann soll ich eine gewünschte Haaranalyse äußern? Wenn die Zahlungsaufforderung von der MPI gestellt wird
Wenn sich das MPI bei dir meldet, musst du eh eine Terminabsprache abhalten ... hier deutest du deine gewünschte Haaranalyse an.
 
@Erdbeerschorsch:
Sollte ich wirklich nochmal bei der FSST nachhaken um den Drogenaspekt durch ein Gespräch evtl. aufzuheben oder macht es aufgrund des THC-COOH Werts keinen Sinn?
Ich sag's mal so, fragen kostet nichts. Du könntest das mit einem Termin zur Akteneinsicht verbinden (damit Du weißt, was die wissen) und dann dumm stellen, Du hättest gelesen, es gäbe da einen Grenzwert von 1,0 ng/ml, der sei ja nicht erreicht, woher denn die Drogenfragestellung käme... nur gib dabei nichts zu, was nicht schon in der Akte steht.
 
oder macht es aufgrund des THC-COOH Werts keinen Sinn?
Ich habe hier noch einen Aspekt aufgegriffen ...
Der THC-COOH ist eigentlich der wichtigste Wert für eine MPU Anordnung.

Bis 10 ng/ml THC-COOH liegt ein Verdacht auf gelegentlichen Konsum vor, ab 10 ng/ml ist von einem gelegentlicher Konsum auszugehen.
Mit ein bis zwei Mal an einem Joint ziehen, ist dieser Wert eigentlich nicht gegeben.

Ich berufe mich da mal auf deine Aussage ...

"Die Werte resultierten daher, weil ich zwei Wochen vor der TF bei meiner Erstsemesterparty in der Kommilitonenrunde vor einem Club paar mal gezogen habe."
 
Ich hab das gelöscht weil ich das mit den sechs Monaten Abstinenz selbst gesehen habe. Wollte keine unnötige Verwirrung stiften. :)
Nein , das ist schon ok.
Mit den Mischkonsum hast du auch vollkommen recht. Der THC-COOH-Wert ist hier aber relativ niedrig, so dass man hier nicht von einem dauerhaften gelegentlichen Konsum ausgehen kann.
Läge der Wert jetzt z.Bsp. bei 70-150 ng/ml THC-COOH, wäre ein Mischkonsum gegeben und würde 12 Monate Abstinenz bedeuten.
 
@Erdbeerschorsch: Werde bei der FSST probieren was zu bewirken.

Werde die Tage meine beiden Fragebögen (Alkohol + Cannabis) vorbereiten und sie in den beiden Bereichen einfügen.
Danke Leute!
 
Fragebogen Alkohol

Die Anfrage bei der FSST war nicht erfolgreich. Trotz der entspannten und freundlichen Unterhaltung ließ der Sachbearbeiter mich wissen, dass es ihn doch wichtig sei, das Cannabisdelikt aufzuklären, was aber durch eine Abstinenz nicht allzu schwierig sei.
 
Habe nun meinen Alkoholfragebogen fertiggestellt. Ich wäre euch sehr dankbar für eine ehrliche Resonanz. Den Cannabisfragebogen werde ich bald in entsprechendem Bereich einfügen.



Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,83 m
Gewicht: 92 kg
Alter: 28

Bundesland: Berlin

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 17.10.2008
BAK: 1,71
Trinkbeginn: 21:00 Uhr
Trinkende: 01:50 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:38 Uhr


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich war in eine neue Stadt wegen der Studienaufnahme gezogen. Dies war das erste Mal, dass ich meine gewohnte Umgebung bei meinen Eltern und den damaligen Freundeskreis verlassen hatte. Nun fanden in den ersten Wochen des Studiums viele universitätsbezogene Feste und Partys statt.
An einem Sonntagmorgen, 2:11 Uhr, wurde ich auf dem Nachhauseweg von einer Diskothek von einem Polizeistreifenwaagen angehalten (Atemtest: 1,42 Promille). Der Grund für die Kontrolle war mein unsicheres Fahren und Schlangenlinien. Auf dem Revier ergab der Bluttest eine BAK von 1,71 %. Danach wurde eine Drogen-Urinprobe genommen, die positiv auf Cannabis deutete.
Vorab bin ich nüchtern mit dem Wagen dorthin gefahren und hab mir vorgenommen, nicht mit dem Waagen zu fahren, also entweder gar nicht zu trinken, oder mit dem Taxi heimzufahren. Im Club habe ich aufgrund meines damaligen problematischen Umgangs mit Alkohol jedoch angefangen mit meinen Kommilitonen ein Bier zu trinken. Dabei sollte es eigentlich auch bleiben.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Habe am Abend der TF in einem Club mit dem Trinken angefangen. Nachdem wir im Studentenkreis um 21:00 Uhr 3 Bier 0,5 L (6 TF) getrunken haben, habe ich in der Zeit von 22:00 bis 0:00 Uhr 5 Cocktails (15 TE, da ca. 3 TE/Cocktail) getrunken. Nun war ich schon stark betrunken, habe jedoch Zwischen 0:00 bis 1:30 Uhr 4 Kurze Tequila (4 TE) getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Vom Club bis zur Stelle, wo ich angehalten wurde, waren es ca. 900 Meter, der restliche Heimweg wären weitere 1,2 km. Insgesamt eine Strecke von 2,1 km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein, da ich mich, soweit ich mich daran erinnern kann, schon betrunken und nur noch beschränkt aufnahmefähig fühlte. Jedoch dachte ich, dass ich das schon noch schaffe.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Vorab bin ich nüchtern mit dem Wagen dorthin gefahren und habe bereits am Vortag mit einem Kommilitonen abgemacht, dass er uns um 0 Uhr nach Hause fährt. Da ich mich um 0 Uhr schon sehr betrunken hatte, wollte ich nicht so „früh“ nach Hause, weshalb der Kommilitonen den Club per Taxi verlassen hat.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein, noch nie.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Noch nie.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Meine erste Erinnerung an Alkohol hatte ich etwa im Alter von 9 oder 10 Jahren. Auf Familienfesten tranken die Erwachsenen Bier, Wein und Schnaps.
Ich habe zum ersten Mal mit 14 Jahren auf einer Frankreichklassenfahrt Wein getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Im Alter zwischen 16 und 18 Jahren habe ich unregelmäßig an Wochenenden mit Freunden getrunken. Diese Wochenenden waren oft von Diskothekenbesuchen begleitet, weshalb der Alkoholkonsum begünstigt wurde. Im Laufe dieser Zeit stieg meine Alkoholtoleranz. Ab 19, circa mit dem Abitur, ist mein Alkoholkonsum gestiegen. Ich war mir zu jener Zeit noch nicht sicher, was ich in meinem zukünftigen Leben machen möchte. Ich habe angefangen zu Jobben und wollte erst mal „etwas Geld verdienen“.
2 Jahre später habe ich schließlich mit einem Studium in einer neuen Stadt begonnen. Die ersten 2 Wochen waren wie üblich vollbelegt mit Studentenpartys. In dieser Zeit habe ich ca. 3 mal die Woche getrunken. 2 Wochen nach Beginn war bereits die TF.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


In der Phase vom 16. bis zum 19. Lebensjahr habe ich ca. 2 Mal im Monat an Wochenenden mit Freunden eine 0,7 Vodkaflasche (ca. 250 ml/Person = 12,5 TE) mit Mischgetränk, meist Energy, geteilt. Da wir oft ausgegangen sind, taten wir dies um „lockerer“ und „entspannter“ zu werden. Manchmal habe ich noch 2-3 TE Bier im oder vor dem Club zu mich genommen. Später steigerte sich der Konsum durch eine höhere Toleranz auf manchmal sogar einer halben Flasche Wodka (25 TE).
Nach meinem Abitur haben sich die Trinkhäufigkeiten vermehrt. Nun habe ich mit dem Wodka-Trinken aufgehört und bin auf Bier umgestiegen. Circa ein halbes Jahr habe ich 3-4 Mal im Monat 3 – 3,5 L (12 - 14 TF), manchmal auch 4 L (16 TF) Bier getrunken. In den Clubs habe ich dann noch zusätzlich 2-4 TE Tequila getrunken.
Als ich schließlich mit dem Jobben angefangen habe, haben sich die Konsumhäufigkeiten wieder leicht reduziert. Im Monat trank ich mit Freunden 2-3 Mal meine 3 – 3,5 L Bier, in den Clubs dann zusätzlich 2-3 Cocktails (meistens 6 cl Schnaps/a Cocktail = 3 TE).
Nun hatte ich mit dem Studium angefangen. Die ersten 2 Wochen haben wir in der Woche auf 2 Veranstaltungen Bier getrunken (2-2,5 L). Am Wochenende dann anfangs 1-2 Bier und dann überwiegend Schnaps in Form von Cocktails (4-5 Stück, also insgesamt 12-15 TF) und Tequila (4 Stck, 4 TF).

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe nie alleine getrunken. Zu Beginn habe ich mit Freunden aus der Jugendzeit bei jemandem Zuhause oder draußen getrunken bevor man sich auf gemacht hat in Richtung Disko. Wir nannten es „Vortrinken“. Später habe ich mit Klassenkameraden getrunken. Nach meinem Abi trank ich wieder viel mit meinen Jugendfreunden.
Und am Anfang des Studiums habe ich mit meinen neuen Kommilitonen getrunken.

12. Warum haben Sie getrunken?
Innere Motive


Ich bin in einem Land geboren, in dem Krieg und anschließend eine Diktatur geherrscht hat. Diese politisch/gesellschaftliche Situation hatte starke Auswirkungen auf das Leben meiner Familie. Es herrschte aufgrund des Umfelds viel Angst, Chaos und Trauer in unserem Leben. Dies hatte zur Folge, dass das Partnerleben meiner Eltern ohne Unterbrechung bis zur Trennung (mein 14. Lebensjahr) von Streit und Unzufriedenheit geprägt war, was folglich zu Beeinträchtigung meiner Erziehung hinsichtlich Aufmerksamkeit, Harmonie und dem notwendigen Wir-Gefühl führte. Dieses Umfeld während meiner kindlichen Entwicklung erzeugten mehrere Schwächen bei meinem Charakter:
• Mein Selbstbewusstsein litt sehr stark durch diese Entwicklung. Ein Mangelndes Selbstbewusstsein samt all seinen Folgen ist entstanden: Ich hatte ein gestörtes Selbstbild und habe mich stets mit Anderen verglichen; die Vergleichsperson dann immer für „was Besseres“ empfunden.

• Mir fiel es sehr schwer in Extremsituationen mit mir selbst oder anderen Personen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Panik und Angst beherrschte mein Gemüt und ich wusste mir nicht weiterzuhelfen als die Probleme in mich „hineinzufressen“. Mir fehlte es einfach an Managementwerkzeugen in Stresssituationen. Dieses Hineinfressen verstärkte sich während der Jahre und wurde ein hemmendes Verhaltensmuster.

• Außerdem fehlte es mir an Durchsetzungsvermögen. Egal in welchem Zusammenhang, ich habe mich immer zurückgezogen und „klein bei gegeben“, auch wenn ich klar im Recht war. Wie oben beschrieben, habe ich solche Situationen in mich hineingefressen.


• Da ich nun aufgrund des geringen Selbstwertes innerlich nicht erfüllt war, hatte ich ständig das Bedürfnis nach Anerkennung von außen. Sei es in der Familie, in der Schule, im Freundeskreis oder in Jobs. Stets habe ich mich bewertet gefühlt und wollte immer in einem guten Licht dastehen. Vermeintliche Ablehnung (die ich mir oft selbst eingeredet habe) hat mich jedoch sehr getroffen.
Nun war es so, dass ich introvertiert aufgetreten bin, was mir selbst wieder Gründe zur folgenden Annahme gab: „mein Umfeld weiß von meiner Schwäche und meinem geringen Selbstwert Bescheid. Ich bin weniger wert als sie.“
So bildete sich ein Kreislauf: Anerkennung suchen, bewertet fühlen, Ablehnung einreden, Selbstwert sinkt.

Diese Charakterschwächen und insbesondere das Fehlen von Werkzeugen, mit ihnen umzugehen, standen mir bei der Identitätsentwicklung und der Selbstentfaltung im Wege.
Mit dem Alkohol habe ich schließlich versucht mein Minderwertigkeitsgefühl zu kompensieren. Dabei war mir gar nicht bewusst, dass ich die Droge Alkohol als Problembewältigungsinstrument einsetze. Ich wollte unterbewusst eine psychische Wirkung erzielen, nämlich Entspannung, Verdrängung usw., was als Alkoholmissbrauch definiert wird.

Äußere Motive
Als äußere Motive bezeichne ich alle Situationen, die meine oben beschriebenen Schwächen konfrontiert, bzw. herausgefordert haben. Dies sind bspw. das problematische Elternhaus, in dem immer Streit geherrscht hat, Veranstaltungen wie Geburtstage oder Diskobesuche, an denen ich introvertiert aufgetreten bin und aus „mir heraus“ wollte, oder bspw. wie es kurz vor der TF war: der Umzug in eine neuen Stadt (neue und fremde, unsichere Situation), der Beginn eines Studiums (was ungeklärte Fragen erzeugte) oder eben das neue Umfeld ohne Bezugspersonen.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol war ich gelockert und habe mich entspannt gefühlt. Diese Wirkung trat meistens nach dem ersten TE ein, da ich wusste welche Wirkung im Anschluss eintritt.
Bei viel Alkohol war es meistens so, dass ich meine Hemmungen verlor. Nun konnte „stark“ wirken. Es war der vergebliche Versuch, endlich Anerkennung durch mein Umfeld (Freunde) zu bekommen. All die Probleme, die mit meinem geringen Selbstwert zu tun hatten, sollten behoben werden, sei es das ständige Kleinreden, das Streben nach Anerkennung, das fehlende Durchsetzungsvermögen oder eben die Panik vor neuen zwischenmenschlichen Beziehungen. Manchmal kam es auch vor, dass ich sentimental wurde und mich gegenüber meinen Freunden öffnen konnte, bzw. über meine Sorgen und Ängste sprach.
Außerdem habe ich durch den Alkoholmissbrauch auch versucht, die familiären Probleme und die, die aus dem mangelnden Selbstwertgefühl (Schule, Freundeskreis) resultierten, zu verdrängen. Im Rausch habe ich die Probleme nicht mehr als schwerwiegend betrachtet. Da die Wahrnehmung betäubt war, habe ich die Ursachen nicht mehr vor Augen gehabt und empfand ein heiteres Gefühl, was mir durch den Rausch vorgespielt wurde.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Da viele Freunde in meinem Freundeskreis, egal ob Jugendzeit oder Oberstufe, ebenfalls viel getrunken haben, war ich bei kritischen Hinweisen anfangs irritiert und habe die Kritiker für Spießer gehalten. Meine Eltern haben mich sehr oft darauf hingewiesen, dass ich doch nicht so viel trinken solle. Dies habe ich nach dem Motto registriert, die seien konservativ.
Wenn ich mal mit Familienangehörigen ausgegangen bin, wiesen sie mich im Laufe des Abends und am Folgetag auf meinen zu hohen Konsum und mein bescheuertes Verhalten während eines solchen abends hin. Dies war mir dann immer sehr unangenehm und hat mich verletzt.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Bezogen auf meiner Familie gab es ständig Probleme: mir wurde vorgeworfen einen falschen Weg zu gehen und es wurden lange Diskussionen diesbezüglich geführt. Da ich mir meine Schwächen nicht zugestehen konnte und daher ihnen gegenüber nicht die Wahrheit sagte (Zerrissenheit usw.), wurden diese Diskussionen ohne befriedigende Ergebnisse abgebrochen. Ich reagierte häufig aggressiv und habe meine Eltern dadurch sehr enttäuscht.
Wenn ich zu viel getrunken habe, habe ich auch häufig im Rauschzustand gegenüber manchen Bekannten Äußerungen getätigt (manchmal sogar in aggressivem Ton) die ich am nächsten Tag zutiefst bereut habe. In einigen Fällen habe ich diese Personen verletzt. Manchmal habe ich diesen Bekannten auch unterdrückte Antipathie im aggressiven Ton klargemacht.

Außerdem konnte ich Zusagen und Versprechungen, die die Rauschfolgetage betrafen, nie einhalten.

An den folgenden Tagen war ich generell schlecht gelaunt. Sei es, da ich mich am Vorabend wieder falsch verhalten oder eben komische Aussagen getroffen hatte. Ich war nicht bei klarem Verstand, war unkonzentriert, hatte Kopfschmerzen und blieb den ganzen Tag in meinem Bett liegen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Vor der TF habe ich Alkohol wie oben beschrieben missbräuchlich konsumiert. Kennzeichnend war die Zeit vom 19. Lebensjahr bis zur 21 (TF). Nach dem Abitur war ich von Perspektivlosigkeit und der Frage geplagt, was nun alles auf mich zukomme und ob ich dem gerecht werde. Kurz vor der TF bin ich in die neue Stadt gezogen. Dort habe ich ebenfalls mehr als sonst getrunken.

Nach meiner TF 2008 habe ich 1,5 Jahre AB gelebt. Die Tat war ein eischneidendes Kapitel in meinem Leben. Da ich nach der Tat anfangs sehr fertig war, den Führerschein verloren zu haben, konnte ich einfach keinen Alkohol mehr trinken, ich habe es betrachtet was es war: ein Problem und die Ursache für den Führerscheinverlust. Nach den 1,5 Jahren habe ich dann in unregelmäßigen Abständen zu besonderen Anlässen mal was getrunken (max. 3 0,5 L Bier), jedoch viel weniger als vor der TF. Seit Januar 2013 habe ich schließlich bewusst mit der KT angefangen. Quasi nicht spontan, sondern nur in geringen Mengen wird zu ganz besonderen und seltenen Anlässen was getrunken, die schon vorher geplant waren.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja das kam insgesamt 3 Mal vor. Mit 16 nach dem Geburtstag meines besten Freundes. An meinem 18. Geburtstag. Und kurz nach dem Abitur mit 19. In allen Fällen habe ich mich übergeben und hatte einen „vollständigen“ Blackout.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Vor der TF gab es immer wieder Phasen, in denen ich unbewusst einfach zu Hause geblieben bin und keine Lust auf Trinken und Partys hatte.

Mit 18 habe ich ein halbes Jahr lang bewusst abstinent gelebt, da ich mich mehr auf die Schule konzentrieren wollte.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Vor der TF habe ich mich als Gelegenheitstrinker betrachtet. Da viele aus meinem Freundeskreis ein ähnliches Trinkverhalten hatten, habe ich es nicht als „mein ernstes Problem“ betrachtet.
Zurück blickend auf die letzten Jahre vor der TF muss ich mir jedoch eindeutig Alkoholmissbrauch vorwerfen. Das Trinken von Alkohol wurde für mich an den Wochenenden zur Gewohnheit, ich habe getrunken um es als „Problemlöser“ einzusetzen, was wiederrum ein gefährliches Trink- und Verhaltensmuster ausgelöst hat. Mit jeder Erfahrung, dass die eigene Situation durch Alkohol erst einmal erträglicher wurde, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass beim nächsten Problem wieder zum Alkohol gegriffen wurde. Erschwerend kam hinzu, dass so keine Strategien erlernt wurden, mit denen ich meine Probleme aktiv und ohne Alkohol in den Griff bekam.
Heute trinke ich kontrolliert.
 
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Seit Januar 2013 trinke ich bewusst kontrolliert. Dabei trinke ich nicht spontan, sondern nur zu Anlässen, die ich schon vorher kenne und geplant habe. So ergeben sich im Jahr 3-4 Anlässe (Geburtstage, Silvester o.ä.). Es ist eine durch und durch überlegte Angelegenheit, wo ich mir vorher genau überlegt habe, was ich trinken werde. Dabei möchte ich eine alkoholtypische Wirkung verhindern. An Menge trinke ich daher in der Regel 1 TE Bier (2x0,25L). Wenn es mal was ganz besonderes sein soll, wie bspw. Sylvester, kommt zu der 1 TE zusätzlich eine TE Sekt (0,2). Generell gehe ich heute bedacht an die Sache heran.
Die Anlässe liegen dann auch zeitlich so weit auseinander, dass keine Gewohnheit entstehen könnte. In der Regel halte ich mindestens 1 Monat Puffer zwischen den Anlässen (sorry, wiederspricht den Angaben im Personenfragebogen).

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Zuletzt habe ich am 08.06.2105 um ca. 21 Uhr 1 TE Bier (0,25 L) getrunken. Das war der Geburtstag meiner Freundin.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein. Ich habe in meinem gesamten Leben 2 Mal alkoholfreien Alkohol getrunken (20 Jahre alt). Mir schmeckt Bier nicht dermaßen gut, dass ich jetzt aufgrund des Geschmackes auf Alkoholfreies umsteigen müsste.
Außerdem klingt das für mich so, als wenn ich eine Sucht verlagern wollen würde. Eine Biersucht ist bei mir aber nicht gegeben.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke noch kontrolliert Alkohol. Heutzutage habe ich jedoch entsprechend meiner Entwicklung (menschlich, Studium, Freunde usw.) eine ganz andere Sichtweise auf Alkohol. Vor der TF habe ich Alkohol missbräuchlich benutzt, es konsumiert um eine psychische Wirkung zu erzielen. Ich wollte unter anderem Probleme verdrängen. Heute weiß ich jedoch, wie gravierend mein Problem mit Alkohol war und welche Nebenwirkungen damit einhergingen (keine Stressbewältigungswerkzeuge usw.).
Daher trinke ich heutzutage nur, um nicht ungesellschaftlich zu wirken. Bei besonderen Anlässen habe ich dann ein Glas in der Hand, was ich nicht um des Inhalts willen halte, sondern um es mit anderen anstoßen zu können. Wenn ich dann die von mir gesetzte Grenze erreicht habe, endet für mich das Trinken. Und daran kann auch nicht gerüttelt werden, unabhängig davon wer mich zu überreden versucht.
Nach der TF gehe ich bewusster an die Sache ran. Ich nutze Alkohol nicht mehr seiner psychischen Wirkung wegen. Ich weiß nun mit meinen Problemen mit geeigneten Bewältigungswerkzeugen umzugehen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Vor der TF hatte ich eine verblendete Sicht auf meine Problematik. Mir wollte nicht klar bewusst werden, dass ich Alkohol missbräuchlich zum Verdrängen von Problemen konsumiere und mir, meiner Zukunft und allen anderen keinen Gefallen damit tue.
Die TF und der damit zusammenhängende Verlust des Führerscheins waren ein deutliches Signal und ein Wendepunkt. Bevor ich anderen Menschen oder mich selbst schaden konnte, wurde mir wie die Faust aufs Auge klar, dass ich ein ernstes Problem habe und dass ich alles radikal umstellen muss wenn mir was an ein zivilisiertes Leben liegt.
Hier hat sich erstmalig eine ehrliche und gründliche Selbstreflexion vollzogen. Ich habe mir Charakterschwächen und Ursachen für diese zugestehen müssen, die mir vorher sehr unangenehm waren.
Auch habe ich erstmalig mit anderen Personen, wie meine Partnerin, meinen Eltern oder engsten Freunden über diese Probleme reden können, was wiederrum zur weiteren Verarbeitung beigetragen hat. Hier habe ich mich endlich vollständig öffnen können.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der TF habe ich 1,5 Jahre AB gelebt. Da die gesamte Situation mich sehr runtergezogen hat, war ich dem Alkohol gegenüber stark abgeneigt. Nun war dies jedoch keine vernünftige Haltung, da ich alles verteufelte, was mit Alkohol und Drogen zu tun hat.
Ich schätze jedoch eigentlich das Motto „Jedem das Seine“ und halte nichts von radikalen Ansichten und Einstellungen. Nach der gründlichen Aufarbeitung und der Selbstreflexion habe ich das Ursachen-Wirkungsprinzip meines Problems erkannt und konnte mir nun auch einen objektiven Eindruck von Alkohol und meinem Verhältnis dazu machen.

Der erste Schritt zur Bewältigung meiner Problematik war daher rückblickend das Erkennen der inneren Motive. Erst durch diese Reflexion konnte ich mein Verhalten ändern und was dagegen tun. Der Grundsatz war, sich die eigenen Schwächen einzugestehen und die Fehler bei mir selbst zu suchen. Durch die Identifikation der inneren Probleme konnte ich nun Selbstbewusster handeln und mein Leben bestimmt in eine Richtung führen, bzw. eine positive Strategie nachzugehen.

Darüber hinaus habe ich durch viele gründliche und ehrliche Gespräche mit meiner Partnerin und meinen Eltern den Alkoholmissbrauch, meine Probleme und meine Gefühle thematisiert. Dadurch habe ich Rückhalt in der Phase erhalten, in der ich diese gebraucht habe.

Für den geistigen Stressabbau habe Ich mein seit Jahren vernachlässigtes Hobby intensiviert. Der Kampfsport half mir, meine körperliche Fitness zu stärken und mich geistig zu bereichern. Ein fitter Körper verursacht nämlich einen fitten Geist. So übe ich seit 2011 regelmäßig, also mindestens zweimal die Woche, die Kampfkunst Karate aus. Durch den Sport habe ich mich in allen Hinsichten bereichern können: mein Selbstbewusstsein, meine innere Ruhe, Gelassenheit Problemen gegenüber und meiner körperlichen Fitness.

Des Weiteren mache ich seit meinem 2. Semester, also zwei Jahre nach der TF (mittlerweile seit ca. 5 Jahren), regelmäßig Hartha Yoga. Dies mache ich in universitären AG’S, sei es in der Stadt, wo ich den Bachelor absolviert habe oder hier, wo ich mich gegenwärtig im Master befinde. Daheim mache ich meine Übungen dann wöchentlich zwei Mal, also insgesamt ca. 4- 5 Mal die Woche.
Durch Yoga schaffe ich es, meinen Stress viel effektiver abzubauen. Man befindet sich quasi in permanenter Stress- und Druckminimierung. Ich finde meine innere Ruhe und eine Entspannung, die ich mir in der Kindheit nicht hätte erträumen können. Durch das geistige Gleichgewicht begegne ich Alltagsstress und sonstigen Sorgen bestimmter als bspw. in der Zeit vor der TF.
Im Gegenteil, heute freue ich mich, wenn ich schwierige Aufgaben bekomme. Ich suche quasi die Herausforderung und möchte über mich hinauswachsen, seien es Präsentationen vor Hörsälen mit 200 Personen oder 50-seitige Gruppenhausarbeiten.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Generell haben sich mein Empfinden und meine Weltwahrnehmung geändert. Heutzutage gehe ich ganz anders mit Problemen um, die ich mit mir oder meinem Umfeld habe. Ich habe gelernt, diese Art der falschen Scham zu bewältigen und meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Hierdurch bin ich ehrlich zu meinem Umfeld und zu mir selbst. Ich suche mit dem Gegenüber das offene Gespräch und löse das Problem an Ort und Stelle. Hierbei habe ich gelernt, dass es eine hohe Priorität hat, Probleme, die mich belasten, schnellstmöglich beim Namen zu nennen, und bei Bedarf auch mal bestimmt „NEIN“ zu sagen, auch wenn mein Gegenüber im ersten Moment enttäuscht ist. Denn durch das in mich „hineinfressen“ wird niemandem geholfen: mir nicht, da sich die Probleme dann stauen, und anderen nicht, da sie nicht erfahren, warum mein Umgang mit ihnen plötzlich unharmonisch ist. Ich gehe also Probleme, die ich ändern kann direkt an. Probleme, die ich nicht ändern kann, nehme ich als „nicht änderbar“ hin. Sie belasten mich nicht mehr wie in meiner Jugendzeit. Denn damals habe ich mich ständig mit ihnen geistig beschäftigt und bin aus dem Grübeln nicht mehr rausgekommen.

Heute kann ich durch meine bewusste Lebensweise mehr von mir fordern und höhere Leistungen erbringen. Verglichen mit meiner Schulzeit, habe ich das bisherige Studium insgesamt viel angenehmer und positiver aufgenommen, obwohl das Niveau und der Aufwand bei weitem höher waren. Ich habe somit ein sehr erfolgreiches Bachelorstudium absolviert, welches ich durch ein erfahrungsreiches Auslandssemester in Indien und ein aufregendes Praxissemester in einem namenhaften Unternehmen ergänzt habe.

Durch meinen gestärkten Charakter konnte ich offener auftreten und habe viele neue Menschen in vielen Etappen (Universität, Sportvereine, Indien usw.) seit der TF kennenlernen dürfen. So habe ich viele neue Menschen kennenlernen dürfen, woraus sich sehr tiefe Freundschaften ergeben haben.

Des Weiteren hat sich die Beziehung zu meiner Familie extrem harmonisiert. Da sie sehr glücklich mit meiner Lebenseinstellung sind und unser Verhältnis auf Ehrlichkeit basiert, erleben wir ein gemeinsames Miteinander, was ich mir im Innern schon immer gewünscht habe.

Bezüglich meines Alltags ist alles strukturierter und „sinnvoller“. Ich verfolge ehrgeizig mein Masterstudium, welches vor dem Abschluss steht, gehe dem Karate und dem Yoga nach und pflege meine Freundschaften, soweit mir dafür Zeit bleibt. Es hängt kein ständiger Dunst aus innerer Zerrissenheit über Allem wie es vor der TF der Fall war.

Generell ist mein Grundgemüht einfach fröhlicher. Jetzt möchte ich aber auch nicht sagen, dass ich 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr mit einem Grinsen rumlaufe und dass mich nichts stören kann. Natürlich habe ich auch Tage und Situationen, in denen ich keine Lust mehr habe oder mir wünschte, sie gingen schnell vorüber. Jedoch haben sich meine Grundeinstellung und meine Art „Negativem“ gegenüber geändert.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Da ich keine Stressbewältigungswerkzeuge kannte, habe ich damals wegen inneren Motiven Alkohol missbräuchlich Konsumiert. Die inneren Motive haben sich durch Probleme während meiner Kindheit und der Jugend ergeben. Kamen nun äußere Umstände hinzu, wie es bspw. zum Deliktzeitpunkt der Fall war (neue fremde Umgebung und fragliche Zukunft=> Hilflosigkeit, Angst usw.), wurden die inneren Probleme quasi wachgerüttelt und haben unbewusst mein Handeln und Denken bestimmt. Ich habe alles in mich hineingefressen, mich verschlossen, konnte meine Probleme nicht mit anderen diskutieren um sie aufzuarbeiten, oder habe keine andere Form der Stressbewältigung gekannt.
Heutzutage betrachte ich aufgrund meiner bisherig gesammelten Erfahrung die Dinge einfach entspannter und bewusster. Zusätzlich zu dieser Sichtweise haben Yoga und Karate einen immens beruhigenden Einfluss auf mich und mein Handeln.

Ich erkenne heute früh, wenn der Stresspegel droht zu steigen. Statt mich zu verkriechen o.ä. gehe ich bestimmt und rational zur vernünftigen Problemlösung über. Lässt sich das Problem nicht beheben, nehme ich es als solches hin und schließe das Kapitel.

Wichtig ist auch, dass ich nun imstande bin, mich engen Personen zu öffnen und anzuvertrauen. Für die Aufarbeitung mancher Probleme ist es von höchstem Wert, diese im Austausch mit Personen die man vertraut, zu erörtern. So kann ich heute tiefe und innige Gespräche mit meinen Eltern oder meiner Partnerin führen, die mir in der Problembewältigung helfen.

Allgemein hat sich diese Einstellung in den auch so dunkelsten Stunden meines Lebens bestätigt.
Seien es Niederlagen im Bachelorstudium (nicht bestandene Prüfungen oder Versagen bei Präsentationen), schlimme Situationen im Auslandssemester, Beziehungsprobleme/ Trennungen, der Tod meines Cousins oder die Krebsdiagnose meines Vaters und allen daraus resultierenden Folgen für mich und meiner Familie. Stets habe ich die Kontrolle über mich und meinem Geist halten können.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,)


Nein, die erlebten Jahre nach der TF und mein Umgang mit allen Höhen und Tiefen haben mir einfach bestätigt (siehe Punkt 27), dass mein Leben heute viel besser ist als mit den alten Gewohnheiten. Ich kann aus voller Überzeugung sagen, dass ich als Folge meines neuen Denkens und Handelns weiß, wie ich mit Problemen richtig umgehe, und Alkohol mir diesbezüglich nur geschadet hat.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Aus meinem kontrollierten Trinken und meiner jetzigen Einstellung resultiert ein bestimmter Umgang mit Alkohol, insbesondere mit Alkohol am Steuer. Falls ein Trinkanlass bevorsteht, wird bereits im Vorfeld alles bis ins kleinste Detail geplant. Zum Beispiel steht fest, welche Menge von welchem Getränk konsumiert wird damit keine alkoholtypische Wirkung entsteht. Außerdem muss ich wissen, wie ich hin und zurückkomme. Falls nicht klar ist, ob ein nüchterner Fahrer anwesend ist, plane ich andere Beförderungsmittel wie Bus, Bahn und Taxis ein.
Ich bin Herr der Lage und behalte die Kontrolle vor, während und nach dem Anlass. Es wird alles so geplant, dass nichts Unerwartetes eintreten kann. Dabei kann ich mich auf meine Partnerin, meine Freunde und meiner Familie verlassen.
Zusammenfassend gilt die klare Regel, Trinken und Fahren voneinander zu trennen.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 
Die Anfrage bei der FSST war nicht erfolgreich. Trotz der entspannten und freundlichen Unterhaltung ließ der Sachbearbeiter mich wissen, dass es ihn doch wichtig sei, das Cannabisdelikt aufzuklären, was aber durch eine Abstinenz nicht allzu schwierig sei.


Jo, das war vorauszusehen....:smiley200:

Für den FB bitte ich kurz um Geduld, da wirst du bald eine Rückmeldung bekommen :smiley138:
 
Zurück
Oben