TF mit 2,15 Promille

BillyChapel

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Hallo Nancy,

der gute Mann ist Diplom-Psychologe und Mitglied der Sektion Verkehrspsychologie im BDP. Auch wenn du mich gerade kurz hast ins Zweifeln kommen lassen, bin ich mir echt zu 100% sicher, dass er anfangs zu mir meinte, dass er in der Funktion eines Verkehrspsychologen vor mir sitzt.
Zum Ablauf:
Einstiegsphase waren 2 Einzelgespräche. Danach dann die Aufbauphase findet in der Gruppe statt. Kann man halt bis zu 10 Stunden nochmal machen. Er meinte ich könne in eine bereits bestehende Gruppe einsteigen, die noch 5 offene Sitzungen hat, die bei mir auch reichen würden. Ich hab halt mal genau null Plan, wie viel Stunden ich gemacht haben muss, dass es als "Beweismittel" eine Rolle spielt.

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für deine Mühe mit meinem zweiten FB.

Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Billy,

Hallo Nancy,

der gute Mann ist Diplom-Psychologe und Mitglied der Sektion Verkehrspsychologie im BDP. Auch wenn du mich gerade kurz hast ins Zweifeln kommen lassen, bin ich mir echt zu 100% sicher, dass er anfangs zu mir meinte, dass er in der Funktion eines Verkehrspsychologen vor mir sitzt.

das er Psychologe ist steht somit fest und er wird auch seine "Zusatzausbildung" als VP gemacht haben. Ich hatte nur Bedenken das es ein MPU-Berater ohne psychologische Ausbildung ist...

Zum Ablauf:
Einstiegsphase waren 2 Einzelgespräche. Danach dann die Aufbauphase findet in der Gruppe statt. Kann man halt bis zu 10 Stunden nochmal machen. Er meinte ich könne in eine bereits bestehende Gruppe einsteigen, die noch 5 offene Sitzungen hat, die bei mir auch reichen würden. Ich hab halt mal genau null Plan, wie viel Stunden ich gemacht haben muss, dass es als "Beweismittel" eine Rolle spielt.

Wenn er dir schon gesagt hat das 5 weitere Sitzungen bei dir ausreichend sind, ist das doch eine Aussage mit der du etwas anfangen kannst. Es geht nicht um "Beweismittel", sondern darum das die Einschätzung eines anders "Psychos" dem Gutachter als Entscheidungshilfe dient. Wenn du den Kurs nun bis zum Ende besuchst, dürfte die Einschätzung des VP positiv ausfallen...

Ich würde dir daher empfehlen bis zum Ende daran teilzunehmen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Fast übersehen...

Was die SHG angeht bin ich mir noch unschlüssig.

Es ist natürlich kein "MUSS", aber bei AN über 9 Monate könnte die Teilnahme an einer SHG ein weiterer Pluspunkt für dich sein...

Bei den SHG'en gibt es ja zumeist auch keine Bescheinigungen, hier geht es allein darum was man dem GA über die Gruppensitzungen so berichten kann.
Wenn du einige Male hingehen würdest, könntest du dem GA somit erzählen, worüber dort gesprochen wurde. Evtl. kannst du dir das aber auch aus den Gruppensitzungen bei deinem VP herausziehen. Schlaf noch einmal darüber und entscheide dann selbst.:smiley22:


Hier der überarbeitete Fragebogen. Ein paar Anmerkungen vorweg:

- Ich habe das Jurastudium abgebrochen und ein neues (anderes) Studium aufgenommen. Hoffe das ist durch die Änderung in Frage 12 nun deutlicher formuliert.

- Ich habe einige Veränderungen in meinem „Trinklebenslauf“ vorgenommen.
Ziel dabei ist es, zu verdeutlichen, dass der bevorstehende und schließlich auch tatsächlich stattgefundene Abbruch des Jurastudiums Grund für die Veränderungen in meinem Trinkverhalten war und es durch die Aufnahme des neuen Studiums zu einer Verbesserung des Trinkverhaltens bis hin zur Abstinenz gekommen ist.

Okay, ich schaue dann mal...

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Darüber habe ich mir damals keine Gedanken gemacht.

Was glaubst du, woran lag es, dass du dir damals keine Gedanken gemacht hast?

Aus deiner Antwort zur Frage 7:

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

...Meiner Meinung nach habe ich mir nach und nach eine immer höhere falsche Selbstsicherheit was den Konsum von Alkohol und das anschließende Fahren angewöhnt......

Du warst dir aber darüber bewusst, dass du zumindest eine OWI oder sogar eine Straftat begehst, oder nicht?


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1997 – 2002: 1,5 Liter Bier/Woche, etwa 1-2 Abende die Woche
2003-2004: 2 Liter Bier/Woche, 1 Abend die Woche
2005: 1 Liter Bier/Woche, etwa 1 Abend die Woche
2006-2010: 1,5 Liter Bier/Woche, etwa 1-2 Abende die Woche
2011-2012: 4-6 Liter Bier/Woche + 80 ml Schnaps, etwa 3 Abende die Woche
2013: 1,5 Liter Bier/Woche 1-2 Abende die Woche
2014: seit August abstinent

Ich sehe, dass du bei deiner Änderung hauptsächlich an den Mengen gearbeitet hast. Worauf es mir (eher) ankam war der lange Zeitraum und die gleichbleibenden Mengen.

Nicht falsch verstehen - viele Menschen trinken jede Woche ihr Bier oder ihren Wein. Es sind eher die Aussagen wie z.B.: "2005: 1 Liter Bier/Woche, etwa 1 Abend die Woche". Warum hast du denn jede Woche genau einen Liter Bier getrunken? Es gab doch auch sicher Wochen wo du gar nichts oder mehr getrunken hast...

Es geht mir hier um die "Pauschalisierung", d.h. bei Rückfragen des GA sollte erkennbar sein, dass es situationsbedingte Unterschiede gab. Vllt. habe ich mich da auch unglücklich ausgedrückt.

Bei der MPU wird in der Hauptsache dein Trinkverhalten bis ca. ein Jahr vor der TF abgefragt. Wichtig ist hierbei das deine "Giftfestigkeit" nachvollziehbar wird - also das die getrunkene Menge der TF auch im Vorfeld schon öfter erreicht wurde. Dies ist ja aus deiner Trinktabelle ersichtlich.

Der Vorteil für dich besteht einerseits darin, dass die TF schon eine Weile her ist (also ein verhältnismäßig) langer Zeitraum zur Verhaltensänderung da war. Andererseits weiß der GA natürlich nicht wie du vor Beginn deiner AN mit dem Alk. wirklich umgegangen bist. Da muss er allein deinen Angaben vertrauen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein.

Es wäre okay gewesen wenn du hier einige Kontrollverluste eingeräumt hättest. Mein letzter Kommentar bezog dich ja darauf, dass dies deinen heutigen Alk.verzicht plausibel macht. Es ging mir "nur" darum, dass es nicht zuviele Blackouts gewesen sein sollten (z.B. jedes zweite WE).

Denn auch hier hört es sich ein wenig anders an:

19. In welcher Kategorie von Trinker haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher habe ich mein Trinkverhalten als unproblematisch eingestuft. Heute muss ich sagen, dass es auch Tage gab, an denen ich mein Trinkverhalten außer Kontrolle verloren habe, da ich weit über ein moderates Maß an Alkohol hinaus weiter getrunken habe.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich bin zu der Einsicht gelangt, dass ich mich auf einem falschen Weg befinde. Dazu kommt die Erkenntnis, dass der weitere missbräuchliche Umgang mit Alkohol schwerwiegende Folgen für mich haben könnte. Es wäre nicht sicher gewährleistet, dass ich das neue Studium erfolgreich beenden könnte. Außerdem wurden mein körperliches Wohlbefinden und meine Fitness durch den Alkoholkonsum beeinträchtigt.
Auslöser für die Veränderung in meinem Trinkverhalten war das Nichtbestehen einer mündlichen Prüfung in dem neuen Studiengang, wobei ich das Nichtbestehen auf den zu hohen Alkoholkonsum zurück führe. Nach dem Verlust des Führerscheins war das wohl der letzte Anstoß den ich noch gebraucht hatte, um zu erkennen, dass es mit dem damaligen Alkoholkonsum nicht weiter gehen kann.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Mir wurde bewusst, dass meine gesamte Zukunft auf dem Spiel steht. Dementsprechend war ich hoch motiviert, meinen Alkoholkonsum in den Griff zu bekommen. Dabei waren die ersten Wochen der Abstinenz am schwierigsten. Ich merkte schon hin und wieder ein Verlangen, ein Bier trinken zu gehen, oder wenn ich abends mit Freunden zusammen saß, zusammen mit ihnen anzustoßen.
Als Gegenmaßnahme zu diesem Verlangen hat der Sport in meinem Leben wieder eine wichtige Rolle eingenommen. Ich bin laufen gegangen, um dein Kopf wieder frei zu bekommen oder habe mich im Fitness-Studio „ausgetobt“, um so auf andere Gedanken zu kommen. Hin und wieder musste ich mich auch früher als eigentlich geplant von einer Feier verabschieden, um nicht wieder mit dem Trinken anzufangen. Dabei war es auch hilfreich für mich, dass ich viel Spaß in meinem neuen Studium habe und mich schon auf die Zeit in der Arbeitswelt nach dem Studium freue. Diese Möglichkeit wollte ich nicht gefährden.

Das (fett markierte) ist ein wenig ungeschickt ausgedrückt. Es impliziert das du -je länger du dich unter alk.trinkenden Menschen befindest- umso mehr Gefahr läufst, dass du wieder mittrinkst. Dies sollte aber gänzlich von dir ausgeschlossen werden können.

Der Sport als Vermeidungsstrategie ist zwar gut, kann aber für sich allein genommen nicht ausreichend sein. Das du dein Studium gefährdest, wäre in dem Moment wo du deinen Abschluss in der Tasche hast, auch nicht mehr das Problem....

Es geht viel um die innere Einstellung. DU hast dich verändert und eingesehen das du nicht mit dem Alk. umgehen kannst - darum verzichtest du freiwillig darauf. Der gesundheitliche Aspekt ist dabei auch wichtig. In der Frage 24 hast du das ja schon alles gut dargelegt.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich merke, dass meine Leistungsfähigkeit wieder angestiegen ist und bin auch wieder voll im Training, wodurch sich meine Fitness wieder stark verbessert hat. Außerdem habe ich mehr Zeit fürs Studium und befinde mich dort auf einem guten Weg. Zusätzlich habe ich alte Freundschaften wiederbelebt und habe einen festen Freundeskreis, der mich bei meiner Abstinenz unterstützt. Probleme, die ich früher durch den Konsum von Alkohol gelöst habe, löse ich heute durch Sport treiben. Das fördert nicht nur meine Gesundheit, sondern hilft mir auch dabei einen klaren Kopf zu bekommen und so zu Problemlösungen bei schwierigen Aufgaben im Studium zu kommen. Es ist mir schon öfters passiert, dass ich während dem Laufen auf Ideen für Hausarbeiten, Referate oder ähnliches gekommen bin, die mir vorher nicht eingefallen sind.
Du hast früher durch den Alk.konsum deine Probleme lösen können? :smiley2204::zwinker0004:

Das ist natürlich "Wortklauberei" von mir - es geht mir darum das du bei der MPU deinen Alk.verzicht absolut plausibel machen kannst und keine Bedenken beim GA entstehen, dass du es nur wegen der MPU machst....

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Indem ich mir die Risiken vor Augen führe, die ein erneuter Alkoholkonsum mit sich bringen könnte. Außerdem habe ich Kontaktpersonen, die bereit sind mir zu helfen, wenn ich das Gefühl habe, in eine Situation hin zu geraten, in der ich rückfällig werden könnte.
Dabei ist mir meine Familie eine große Hilfe. Meine Eltern und meine Schwester sind immer bereit, mir zuzuhören oder für mich den „Chauffeur“ zu spielen, wenn es nötig sein sollte. Ich kann sie jederzeit anrufen, wenn ich auf irgend eine Art Hilfe benötige. Daneben gibt es auch einige Freunde, die sich als echte Freunde herausgestellt haben. Sie sind sich meiner Situation bewusst und bei ihnen kann ich mir sicher sein, dass sie immer ein Auge auf mich haben und sofort eingreifen würden, sollte die Gefahr bestehen, dass ich wieder Alkohol konsumiere.

Nein, damit gibst du die Verantwortung an andere ab. Du selbst bist dafür verantwortlich das es nicht wieder zum Alk.konsum kommt.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ausschließen kann ich das nicht. Allerdings habe ich „Schutzmechanismen“ entwickelt, die mir dabei helfen sollen, in einer Situation, in der ein Rückfall droht, eine Lösung zu finden. Als erstes würde ich in einer solchen Situation versuchen, einen klaren Kopf zu bekommen und eine Vertrauensperson kontaktieren, die sich dann erst mal um mich kümmert der ich meine Probleme mitteilen kann, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Sollte das nicht reichen, würde ich mir professionelle Hilfe suchen.

Ich habe den Text deiner letzten Antwort mal etwas abgeändert. Ich möchte dir hier keine Worte in den Mund legen, aber so siehst du vllt. besser den Unterschied, den ich meine....


Im Großen und Ganzen ist es gar nicht soo viel was überarbeitet werden sollte. Einige Male habe ich dir mit meinem Kommentrar nur noch mal einen Hinweis geben wollen, was -anders formuliert- etwas besser klingen würde. Ich gehe auch stark davon aus, dass du mit deinem VP noch einige wichtige Dinge erarbeiten wirst. Deine Trinkmotive werden (so hoffe ich) noch einmal ausführlicher durchleuchtet werden, damit du beim GA dazu noch etwas mehr erzählen kannst.

Ich fände es sehr sinnvoll wenn du, nach einigen weiteren Sitzungen, deinen FB noch einmal überarbeitet einstellen würdest.:smiley138:
 

BillyChapel

Neuer Benutzer
Hi Nancy,

erstmal vielen Dank für deine Kommentare.

Zur SHG:
Werd mir das ganze mal ein paar Sitzungen anschauen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es hilfreich ist.

Zum "Trinkkalender":
Die Werte sind Durchschnittswerte, die ich gebildet habe. Hätte für zb das Jahr 2005 auch etwa 50 Liter Bier im Jahr schreiben können. Es sollte nicht aussagen, dass ich jede Woche genau 1 Liter Bier an genau einem Abend getrunken habe. Natürlich gab es Schwankungen im Konsum, in der Art dass ich mal in einer Woche mehr getrunken habe, dafür aber natürlich auch mal mehrere Wochen gar nichts. Ich bezeichne es mal als Schönheitsfehler einer solchen Tabelle. :smiley22:

Die "Säulen" meiner Abstinenzmotivation:
Mein Ziel ist es, zu verdeutlichen, dass meine Entscheidung zur Abstinenz darauf beruht, dass ich berufliche und private Ziele habe, die für mich persönlich mit dem Konsum von Alkohol nicht vereinbar sind.
Meine beruflichen Ziele enden nicht mit dem Abschluss des Studiums, da ich dieses ja nicht als Selbstzweck absolviere. Vielmehr ist es nur ein Baustein für meine berufliche Zukunft.
Meine privaten Ziele beinhalten ein sportliches Leben, durch das ich meine Gesundheit fördern will.
Diese 2 "Säulen" werde ich versuchen, besser heraus zu arbeiten, um nicht den Eindruck zu hinterlassen, dass es nur Sport ist oder dass das Studium nur eine Art Beschäftigungstherapie ist.

Die unglücklichen Formulierungen werde ich verbessern und mich dann wie von dir vorgeschlagen nach ein paar Sitzungen mit dem VP nochmals um den Fragebogen kümmern.

Grüße:smiley138:
 
Zuletzt bearbeitet:

BillyChapel

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Hier die dritte Version des Fragebogens.
Überarbeitet habe ich insbesondere die Fragen 5, 7, 12, 19, 23 und 25.



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Die Trunkenheitsfahrt fand in der Nacht vom 28.12. auf den 29.12.2012 statt.
Am Morgen des 28.12. bin ich um 08h aufgestanden und von 10h bis 18h in meinem Nebenjob arbeiten gegangen. Anschließend bin ich etwa 90 Minuten durch die Innenstadt gebummelt, bevor ich mich gegen 19h30 mit Freunden zu einem Konzert getroffen habe. Dort waren wir von 19h30 bis 22h. Auf dem Konzert wurde angefangen Alkohol zu trinken. Anschließend sind wir in eine Kneipe in der Innenstadt umgezogen, wo wir bis etwa 02h weiter getrunken haben. Anschließend wollte ich zusammen mit einem Freund zu ihm nach Hause fahren, um dort zu übernachten. Auf dem Weg zu ihm wurden wir von der Polizei routinemäßig kontrolliert und bei mir ein Atemalkohol von 2,25 Promille festgestellt. Daraufhin wurde ich mit zur Polizeiwache genommen, wo mir Blut abgenommen wurde. Das Ergebnis der Analyse belief sich auf 2,15 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

19h30 – 22h: 1,2 Liter Bier (3 x 0,4l Bier)
22h10 – 02h: 3,3 Liter Bier + 60 ml Schnaps (40%) (11 x 0,3l Bier + 3 x 20ml Schnaps)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Wir wurden nach etwa 2 km angehalten und wären noch etwa 1 km gefahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Trotz des hohen Alkoholkonsums dachte ich damals, dass ich dazu in der Lage sei, das Auto bis zu der Wohnung des Freundes fahren zu können. Grund dafür war meines Erachtens nach ein komplett überhöhtes Selbstbewusstsein, was meine Fähigkeiten angeht, im alkoholisierten Zustand Auto fahren zu können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Darüber habe ich mir damals keine Gedanken gemacht. Ich hatte mir eine falsche Selbstsicherheit antrainiert, im alkoholisierten Zustand Auto zu fahren, durch die solche Gedanken selten aufkamen und wenn doch, habe ich sie verdrängt.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich schätze etwa 300 Mal(Rechnung: 3 Abende die Woche x 50 Wochen x 2 Jahre). Meiner Meinung nach habe ich mir nach und nach eine immer höhere falsche Selbstsicherheit was den Konsum von Alkohol und das anschließende Fahren angewöhnt. Nur so kann ich mir den hohen Promillewert in Verbindung mit der Tatsache, dass ich nicht wegen auffälligem Fahren angehalten wurde, erklären. Gleichzeitig zeigt es, dass ich mir keinerlei Gedanken über die möglichen Konsequenzen, wie neben der Gefährdung meines Freundes und mir selbst, auch der Gefährdung anderer, völlig unbeteiligter Personen. Von den möglichen finanziellen Konsequenzen eines Unfalls mal ganz abgesehen.
Außerdem haben die vielen unentdeckten Alkoholfahrten dazu geführt, dass ich mir immer sicherer wurde, nicht entdeckt zu werden und auch keinen Unfall zu verursachen.
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Ich habe das erste mal mit 15 Jahren (1997) Alkohol getrunken. Nach einem Fußballspiel habe ich in der Kabine ein Bier getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Meinen ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich mit 15 Jahren. Damals habe ich ein Bier nach einem Fußballspiel getrunken. Mit 16 Jahren habe ich angefangen am Wochenende und zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Sylvester oder Fastnacht Alkohol zu trinken. Damals habe ich etwa 1,5 Liter Bier/Woche getrunken. Dieses Trinkverhalten setzt sich bis zum Abitur 2002 fort. Von 2003 bis 2004 war ich bei der Bundeswehr. Damals habe ich etwa 2 Liter Bier/Woche getrunken. Zu dieser Zeit habe ich 1 Mal die Woche mit meinen damaligen Kameraden die nahegelegene Disco besucht. 2005 war ich für ein Jahr in Australien. In diesem Zeitraum habe ich wieder etwas weniger getrunken, so etwa 1 Liter Bier/Woche. Als ich 2006 wieder zurück in Deutschland war und mit dem Jurastudium begonnen habe, hat sich mein Alkoholkonsum wieder an die Zeit vor dem Auslandsaufenthalt angenähert. Ich habe etwa 1,5 Liter Bier/Woche getrunken. Dieser Konsum war bis 2010 stabil. Als ich 2011 Probleme mit dem Studium bekommen habe, hat sich mein Trinkverhalten geändert. Ich habe nicht mehr nur am Wochenende, sondern auch unter der Woche Alkohol getrunken. In der Zeit von 2011-2012 habe ich etwa 6 Liter Bier die Woche getrunken und auch hin und wieder ein paar Schnäpse dazu getrunken. Nachdem ich 2013 ein neues Studium begonnen hatte, hat sich mein Trinkverhalten wieder verändert. Ich habe nur noch am Wochenende und zu besonderen Anlässen ca 1,5 Liter Bier/Woche getrunken. Seit August 2014 lebe ich abstinent.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
1997 – 2002: 1,5 Liter Bier/Woche, etwa 1-2 Abende die Woche
2003-2004: 2 Liter Bier/Woche, 1 Abend die Woche
2005: 1 Liter Bier/Woche, etwa 1 Abend die Woche
2006-2010: 1,5 Liter Bier/Woche, etwa 1-2 Abende die Woche
2011-2012: 4-6 Liter Bier/Woche + 80 ml Schnaps, etwa 3 Abende die Woche
2013: 1,5 Liter Bier/Woche 1-2 Abende die Woche
2014: seit August abstinent

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In der Zeit von 1997 – 2010 waren typische Trinkanlässe etwa Geburtstage, Discobesuche, das Ausgehen am Wochenende oder das gemeinsame Fußball gucken. Dies hat sich ab 2011 verändert. Ich bin immer öfters in die Kneipe gegangen und habe mit Leuten, die ich dort kennengelernt habe, getrunken. Ab 2013 hat sich das wieder auf Geburtstage oder private Feiern verschoben.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Anfangs habe ich getrunken, weil es sozusagen alle um mich herum auch gemacht haben. Ich wollte nicht als Außenseiter da stehen oder als „Spaßbremse“ gelten. Nach und nach wurde es zur Gewohnheit, bei bestimmten Anlässen Alkohol zu trinken, um so in einen Rauschzustand zu kommen.
Als ich Probleme mit dem Jurastudium bekam hat sich dies verstärkt. Ich habe öfters und mehr Alkohol getrunken, um mich in einen Rauschzustand zu versetzen. Ich schämte mich damals dafür, dass ich den Anforderungen des Studiums nicht gerecht werden konnte. Gleichzeitig hatte ich Angstgefühle, weil mir zu dieser Zeit nicht klar war, wie es weiter gehen soll, wenn ich das Studium nicht erfolgreich beende. Durch die Erzeugung des Rauschzustands war ich in der Lage, diese Gefühle vorübergehend zu unterdrücken. Ich befand mich in einem Teufelskreis, da ich Alkohol trank wegen den Problemen im Studium und die Probleme im Studium immer größer wurden, weil ich Alkohol trank. Ich habe Prüfungen verschoben, bin nicht zu Veranstaltungen erschienen und bin bei Prüfungen durchgefallen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol merkte ich, dass meine Stimmung besser wurde, mir wurde etwas warm, ich wurde lustiger und ich fühlte mich wohler. Wenn der Alkoholpegel weiter stieg, bemerkte ich irgendwann, dass meine Konzentrationsfähigkeit nachließ und ich irgendwann auch anfing zu „lallen“ oder leicht anfing zu schwanken. Bei sehr hohem Alkoholgenuss wurde ich meistens sehr müde oder mir wurde schlecht.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Hin und Wieder kam dies vor. Meine Mutter meinte manchmal, dass ich nicht so viel trinken soll. Daraus habe ich mir aber meistens nicht viel gemacht, da ich mein Konsumverhalten selbst als nicht kritisch betrachtet habe.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war immer ein sehr sportlicher Typ. Durch den vermehrten Alkoholkonsum in den Jahren 2011/12 hat sich meine körperliche und geistige Fitness allerdings verschlechtert. Ich war nicht mehr in der Lage meine volle Leistungsfähigkeit im Studium abzurufen. Genauso wenig war ich im Sport dazu in der Lage. Aufgrund der Tatsache, dass ich viel Zeit in Kneipen verbracht habe (2011-2012) habe ich in dieser Zeit, meine wirklichen Freunde vernachlässigt und mich in einem neuen Freundeskreis aufgehalten, der mir rückblickend nicht gut getan hat.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ich trinke heute keinen Alkohol mehr.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja. Vorbereitungszeit zur Fußballsaison, ca 6 Wochen (2000-2003)

19. In welcher Kategorie von Trinker haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher habe ich mein Trinkverhalten als unproblematisch eingestuft. Heute muss ich sagen, dass es auch Tage gab, an denen ich mein Trinkverhalten außer Kontrolle verloren habe, da ich weit über ein moderates Maß an Alkohol hinaus weiter getrunken habe.
Ich habe Alkohol konsumiert, um mich in einen Rausch zu versetzten und um so meine Gefühle und Probleme zu unterdrücken.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

nein

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

12.08.2014

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol wird von mir mittlerweile als Gift wahrgenommen, das ich meinem Körper nicht länger verabreichen will. Außerdem hat mir die Vergangenheit gezeigt, dass ich nicht immer dazu in der Lage bin, Alkohol moderat zu konsumieren, da ich Alkohol getrunken habe, um mich in einen Rausch zu versetzen und nicht aus Genussgründen. Da dies nicht nur meine Gesundheit sondern auch meine beruflichen und privaten Ziele gefährdet, habe ich mich freiwillig dazu entschieden, abstinent zu leben.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich bin zu der Einsicht gelangt, dass ich mich auf einem falschen Weg befinde. Dazu kommt die Erkenntnis, dass der weitere missbräuchliche Umgang mit Alkohol schwerwiegende Folgen für mich haben könnte. Es wäre nicht sicher gewährleistet, dass ich das neue Studium erfolgreich beenden könnte. Außerdem wurden mein körperliches Wohlbefinden und meine Fitness durch den Alkoholkonsum beeinträchtigt.
Auslöser für die Veränderung in meinem Trinkverhalten war das Nichtbestehen einer mündlichen Prüfung in dem neuen Studiengang, wobei ich das Nichtbestehen auf den zu hohen Alkoholkonsum zurück führe. Nach dem Verlust des Führerscheins war das wohl der letzte Anstoß den ich noch gebraucht hatte, um zu erkennen, dass es mit dem damaligen Alkoholkonsum nicht weiter gehen kann.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Mir wurde bewusst, dass meine gesamte Zukunft auf dem Spiel steht. Dementsprechend war ich hoch motiviert, meinen Alkoholkonsum in den Griff zu bekommen. Dabei waren die ersten Wochen der Abstinenz am schwierigsten. Ich merkte schon hin und wieder ein Verlangen, ein Bier trinken zu gehen, oder wenn ich abends mit Freunden zusammen saß, zusammen mit ihnen anzustoßen.
Als Gegenmaßnahme zu diesem Verlangen hat der Sport in meinem Leben wieder eine wichtige Rolle eingenommen. Ich bin laufen gegangen, um dein Kopf wieder frei zu bekommen oder habe mich im Fitness-Studio „ausgetobt“, um so auf andere Gedanken zu kommen. Ich habe auch gelernt, mich früher von Feiern zu verabschieden, als das früher der Fall war. Ab einem gewissen Zeitpunkt macht es einfach wenig Sinn noch auf einer Feier zu bleiben, wenn der Alkoholpegel der anderen einfach zu hoch ist. Dabei war es auch hilfreich für mich, dass ich viel Spaß in meinem neuen Studium habe und mich schon auf die Zeit in der Arbeitswelt nach dem Studium freue. Diese Möglichkeit wollte ich nicht gefährden.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich merke, dass meine Leistungsfähigkeit wieder angestiegen ist und bin auch wieder voll im Training, wodurch sich meine Fitness wieder stark verbessert hat. Außerdem habe ich mehr Zeit fürs Studium und befinde mich dort auf einem guten Weg. Zusätzlich habe ich alte Freundschaften wiederbelebt und habe einen festen Freundeskreis, der mich bei meiner Abstinenz unterstützt. Probleme, die ich früher durch den Konsum von Alkohol gelöst habe, löse ich heute durch Sport treiben. Das fördert nicht nur meine Gesundheit, sondern hilft mir auch dabei einen klaren Kopf zu bekommen und so zu Problemlösungen bei schwierigen Aufgaben im Studium zu kommen. Es ist mir schon öfters passiert, dass ich während dem Laufen auf Ideen für Hausarbeiten, Referate oder ähnliches gekommen bin, die mir vorher nicht eingefallen sind.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Indem ich mir die Risiken vor Augen führe, die ein erneuter Alkoholkonsum mit sich bringen könnte. Außerdem habe ich Kontaktpersonen, die bereit sind mir zu helfen, wenn ich das Gefühl habe, in eine Situation hin zu geraten, in der ich rückfällig werden könnte.
Dabei ist mir meine Familie eine große Hilfe. Meine Eltern und meine Schwester sind immer bereit, mir zuzuhören oder für mich den „Chauffeur“ zu spielen, wenn es nötig sein sollte. Ich kann sie jederzeit anrufen, wenn ich auf irgend eine Art Hilfe benötige. Daneben gibt es auch einige Freunde, die sich als echte Freunde herausgestellt haben. Sie sind sich meiner Situation bewusst und bereit mir zu helfen

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ausschließen kann ich das nicht. Allerdings habe ich „Schutzmechanismen“ entwickelt, die mir dabei helfen, in einer Situation, in der ein Rückfall droht, eine Lösung zu finden. Als erstes würde ich in einer solchen Situation versuchen, einen klaren Kopf zu bekommen und eine Vertrauensperson kontaktieren, der ich meine Probleme mitteilen kann, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Sollte das nicht reichen, würde ich mir professionelle Hilfe suchen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich keinen Alkohol mehr trinke.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

nein
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Billy,

deinen FB habe ich bisher nur kurz überflogen - einen Kommentar bekommst du noch.:smiley22:


Ich habe noch zwei Fragen:

Zur SHG:
Werd mir das ganze mal ein paar Sitzungen anschauen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es hilfreich ist.

Warst du zwischenzeitlich bei einer SHG? Und wie weit bist du mit den Sitzungen bei deinem VP?
 
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