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TF mit 2,58‰

Shorty1991

Neuer Benutzer
FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 170cm
Gewicht: 63kg
Alter: 33

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 05.02.2025
BAK: 2,58‰
Trinkbeginn: 21:00 (Vortag)
Trinkende: 01:45
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:45

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 8 Monate

Führerschein
Hab ich noch: -
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1 Rotlichtverstoß, 1 Geschwindigkeitsverstoß (40 km/h außerorts)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland:
Niedersachsen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein
Ich lebe abstinent seit: 05.02.2025 (Tattag)

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Ja (geplant)
Urinscreening ja/nein: Nein
PEth-Analytik ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Noch nicht festgelegt
Welche Stelle (MPI): Noch offen
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: -


Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Ich hatte am Tattag sowie der folgenden Woche Urlaub und habe diesen Tag genutzt um in meinem Haus einige Wände zu verputzen. Für den Abend war ein Treffen unseres Moped-Schraubervereins angesetzt zu dem ich um 19:00 mit dem Auto gefahren bin.
Ich hatte zunächst geplant, nichts zu trinken und habe bis 21:30 an diesem Entschluss festgehalten. Zu diesem Zeitpunkt kam ein Freund aus dem selben Ort wie ich an, der am nächsten Tag zur Arbeit musste. Er erklärte, er würde mich später mitnehmen und ich könnte ruhig ein paar Bier trinken.
Bis um 24:00 habe ich etwa 10 kleine Bier (0,33l) getrunken. Mein Freund ist zu diesem Zeitpunkt nach Hause gefahren. An diesen Punkt erinnere ich mich jedoch bereits nur noch ansatzweise. Ich habe danach noch 3 weitere Biere getrunken und bin dann offensichtlich in mein Auto gestiegen um nach Hause zu fahren.
Auf der Fahrt habe ich laut Polizeibericht einen auf der Straße liegenden Stein überfahren, dadurch die Kontrolle über mein Fahrzeug verloren und bin in einen Graben gefahren. Anwohner an der Unfallstelle haben die Polizei gerufen, die dann einen Atemalkoholtest gemacht hat, mich mit zur Wache genommen hat und mir Blut abgenommen hat. Mein Führerschein wurde einbehalten.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
13 Bier zu 0,33l

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 4km gefahren, bevor das Fahrzeug in den Graben gerutscht ist. Ich wollte 6km zurücklegen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich kann mich nicht an den Fahrtantritt erinnern, habe mich aber alkoholbedingt überschätzt und mir darüber wenig Gedanken gemacht.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich hatte eigentlich geplant, überhaupt nichts zu trinken. Erst als sich die Gelegenheit zur Mitfahrt ergeben hat, habe ich etwas getrunken. Selbst zu fahren hatte ich nicht mehr geplant, nachdem ich das erste Bier getrunken habe.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Durch meine Beschäftigung mit dem Konsum von Alkohol und dessen Wirkung im Körper ist mir klar geworden, dass ich mehrfach bereits mit Restalkohol gefahren sein muss, da der Abbau deutlich langsamer vonstatten geht, als ich zu diesem Zeitpunkt wusste.
Weiterhin bin ich öfters nach dem Konsum von 3-4 Bieren mit dem Fahrrad gefahren.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ca. 10 Mal. Mir ist klar geworden, dass ausschließlich eine strikte Selbstkontrolle zu einer sicheren Fahrt führen können.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Mit 15 Jahren, gemeinsam beim Zelten mit Freunden. Es wurden 2-3 Bier getrunken und gegrillt.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Auf Veranstaltungen in meiner Heimat oder an einzelnen Wochenenden während des Studiums wurde schon immer etwas getrunken, auch ich habe häufig mitgetrunken. Hier wurden meist etwa 6-7 Bier getrunken. Die Veranstaltungen waren aber relativ selten, sodass im Durchschnitt 1 Trinkereignis in 2 Monaten anstand. Ansonsten habe ich gelegentlich zum Essen ein Glas Wein getrunken.
Anfang 2024 habe ich ein Haus gekauft und begonnen dieses eigenhändig zu renovieren. Die Renovierungsarbeiten haben arbeitsbedingt nur am Wochenende stattgefunden. Hier habe ich, ab Mai, begonnen während der Arbeit auf der Baustelle immer mehr zu trinken. Dabei hat sich die Trinkmenge von anfangs 1-2 Bier kontinuierlich auf bis zu 8-9 Bier pro Tag gesteigert.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Kurz vor der Trunkenheitsfahrt habe ich bis zu 9 Bier an einem Tag auf der Baustelle getrunken. Dies war beinahe jedes Wochenende. Unter der Woche habe ich aufgrund meines Berufes keinen Alkohol konsumiert.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit meinem Freundeskreis, meinen Helfern auf der Baustelle aber auch alleine.

12. Warum haben Sie getrunken?
Alkohol war in meinem Umfeld normal, es wurde zu vielen Gelegenheiten Bier konsumiert und der Konsum nicht wirklich thematisiert. Ich habe mich der Masse angeschlossen und unreflektiert mitgetrunken. Es hat einfach dazugehört und man wollte Teil der Gemeinschaft sein.
Später während meiner Bauphase ist mir durch den Alkohol die körperlich anstrengende aber geistig recht eintönige Arbeit leichter von der Hand gegangen. Nach einem fertig gestellten Arbeitsschritt habe ich mir häufig ein Bier zur Belohnung gegönnt. Diese Belohnung habe ich mir angewöhnt.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
In geringen Mengen hat der Alkohol dazu geführt, enthemmter zu sein und kommunikativer vorzugehen. Ich bin mehr aus mir heraus gekommen und offener geredet. Im Freundeskreis hat er die Stimmung gelöst. Bei Arbeiten war ich entscheidungsfreudiger und habe weniger nachgedacht und "einfach gemacht".
In größerer Menge hat mich der Alkohol jedoch häufig unkonzentriert gemacht und zu dazu geführt, dass ich etwas eigentbrötlerisch und müde geworden bin. Häufig bin ich nach zu hohem Alkoholkonsum einfach abgehauen, ohne jemandem Bescheid zu sagen, weil ich mich alleine und unverstanden gefühlt habe.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Freundin hatte zuletzt angemerkt, dass ich auf der Baustelle schon recht häufig Bier trinken würde und sie das merken würde. Diese Anmerkung kam ca. 2 Wochen vor der TF.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zur Trunkenheitsfahrt waren keine wirklichen Auswirkungen zu merken, danach habe ich durch den Verlust meines Führerscheins erheblich an Freiheit eingebüßt und bin nun stets auf die Hilfe anderer angewiesen, insbesondere bei meinem Hausbau. Mein Arbeitswegist durch den Führerscheinverlust mit deutlich mehr Aufwand verbunden.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Zuletzt vor der Trunkenheitsfahrt habe ich mehr und regelmäßiger getrunken, als je zuvor in meinem Leben.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, dies ist mir mit 18 mehrfach passiert. Außerdem ist mir im Jahr 2024 auf einer Veranstaltung in der prallen Sonne einmal der Alkoholkonsum so entglitten, dass ich einen Blackout hatte.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, vor der Trunkenheitsfahrt habe ich meinen Alkoholkonsum nie reflektiert und auch nicht bewusst darauf verzichtet.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Früher habe ich mich als gelegentlich Trinkenden gesehen und habe gedacht, dass dieses Verhalten normal ist. Durch die starke Steigerung des Konsums während des letzten Jahres und die Beschäftigung mit meinem Verhalten in Folge des Führerscheinentzugs ist mir nun allerdings klar, dass ich missbräuchlich getrunken habe und hier ein gefährdetes Verhalten aufweise.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein, ich trinke keinen Alkohol mehr, da ich glaube, damit nicht vernünftig umgehen zu können und befürchten muss, wieder in missbräuchliches Verhalten abzurutschen.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am Tag der Trunkenheitsfahrt

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, ich habe immer nur Bier getrunken, sodass mir alkoholfreies Bier zu nah dran liegt.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich habe durch meine Beschäftigung mit meiner Tat festgestellt, dass ich zu missbräuchlichem Alkoholkonsum neige und möchte daher vollständig darauf verzichten. Mein geringes Köpergewicht führt zudem dazu, dass die Folgen von Alkohol bei mir schneller, bzw. bei weniger Getränken einsetzen, sodass es viel wahrscheinlicher ist, die Kontrolle zu verlieren. Dieses Risiko ist mir zu groß. Weiterhin hat sich mein Leben durch den Verzicht erheblich verbessert.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe mich zuvor nie damit beschäftigt, weder mit den körperlichen noch mit den gesellschaftlichen Folgen. Ich habe schlichtweg kein Problem bei mir gesehen. Jetzt ist mir jedoch klar, dass ich bereits sehr kritischen Mustern gefolgt bin.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Überraschenderweise einfach. Ich hatte weder das Verlangen noch den Wunsch wieder etwas zu trinken, da die Folgen der Trunkenheitsfahrt eine mentale Zäsur dargestellt haben. Der schwierigste Schritt war für mich, meiner Freundin und meinem Umfeld gegenüber einzugestehen, dass ich in ungesundem Maß Alkohol getrunken habe und die Entscheidung auf den Verzicht mitzuteilen, da ich mich sehr geschämt habe. Danach allerdings war es sehr einfach die Abstinenz aufrecht zu erhalten, da ich viele positive Veränderungen festgestellt habe.
Zusätzlich habe ich eine Suchtberatung bei der Caritas in Anspruch genommen, in der gemeinsam das Trinkverhalten und die Folgen beleuchtet wurden.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich bin konzentrierter und wacher und habe die Möglichkeit genutzt, mein Verhalten weitergehend zu ändern. Mit meiner Freundin verstehe ich mich seitdem sehr viel besser, da die Kommunikation meines problematischen Umgangs mit Alkohol dazu geführt hat, dass wir uns gegenseitig weiter geöffnet haben. Darüber hinaus habe ich viele alternative Beschäftigungen gefunden, um meine Arbeit an meinem Haus effizienter und besser zu gestalten. Körperlich fällt mir auf, dass ich mittlerweile deutlich schneller Muskeln aufbaue und die Arbeit leichter bewältigen kann.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mir für mein Bauprojekt eine andere Möglichkeit der Belohnung in Form von Süßigkeiten und einem Fotoalbum mit geschafften Arbeiten gesucht. In meinem Umfeld habe ich kommuniziert, dass ich keinen Alkohol mehr konsumiere und auch warum, um breiteren Rückhalt zu haben.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
Theoretisch ist das immer möglich, allerdings erlebe ich so viele positive Aspekte der Abstinenz, dass ich die Gefahr als sehr gering einstufen würde. Durch die Öffnung gegenüber der Suchtberatung und meinem Umfeld habe ich außerdem gelernt, meine Probleme mit anderen zu thematisieren und kann mir nun gezielt Hilfe suchen, sollte ich in diese Versuchung kommen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch strikte Abstinenz

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich bin eigentlich ganz froh, dass diese Trunkenheitsfahrt ein Weckruf für mich war, bevor schlimmeres passiert ist oder sich eine Alkoholsucht manifestiert hat. Insofern bin ich fast dankbar darüber, auch wenn der Verzicht auf den Führerschein erhebliche Einschränkungen zur Folge hat und echt weh tut.
 
Hallo,
ich habe mich jetzt auch einmal in Vorbereitung meiner MPU versucht, intensiv mit meinem Verhalten auseinander zu setzen und habe mal alles aufgeschrieben, was mir dazu in den Kopf gekommen ist und auch was ich mit einer freiwilligen Suchtberatung besprochen habe. Gern würde ich eure Meinung dazu hören und mir euer Feedback einholen.

Viele Grüße
Shorty.
 
Willkommen :smiley138:

Vorab:
Deine Trunkenheitsfahrt ist ja quasi gerade erst passiert.
Insofern ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass deine Aufarbeitung noch in den Kinderschuhen steckt.

Zuerst zu den formalen Voraussetzungen, um die Chance auf eine positive Prognose zu haben.
Bei deinem Promillewert spielst du in der MPU in der Championsleague.
Am Trinkende hattest du 2,8 / 2,9 ‰, da die Abbaurate bei deiner extrem hohen Alkoholgewöhnung nicht bei 0,1 liegt, sondern eher bei 0,2 / 0,3 ‰.
Sicherlich ist nicht allein der Promillewert für die Hyppotheseneinordnung, aber A2 wird es ( mindestens ) werden.
Daher würde ich dir zu 15 Monaten Abstinenznachweisen raten.
Mitte Juni könntest du ja die erste Haaranalyse abgeben.

Du hast also mehr als genug Zeit, deine Aufarbeitung zu starten.
Beginnen würde ich mit deiner Alkoholkonsumhistorie.
Bedenke dabei bitte, dass du mit ca. 2,8 Umdrehungen 4km unfallfrei fahren konntest.
Das bedeutet, dass du noch nicht am Ende der „Fahnenstange“ angekommen warst.

Das, was du bis jetzt zugegeben hast, kann nicht stimmen.
Du musst um ein Vielfaches mehr und häufiger gesoffen haben.
Berechne mal bitte deine Trinkmenge am Tag der Auffälligkeit.

Denke auch mal über deine Fahrten unter Alkoholeinfluss nach.
In den Promillewerten, in denen du unterwegs warst, brauchst du wie lange, um wieder bei 0,0 ‰ zu landen ?

Dann würde ich dir einen Besuch beim Hausarzt empfehlen und weitere Termine in der Suchtberatungsstelle.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht für dich:
Schön, dass du dich hier gemeldet hast !
Vor allem so früh, das ist prima !
Wir helfen dir sehr gerne
 
Hallo und guten Morgen
Karl Heinz hat dir ja schon einen Weg gezeigt, wie du weitermachen sollst.
Was mir auffällt, du hast von 21 Uhr 30 bis 24 Uhr 3.3 Liter Bier geschafft.
Das ist schon eine ganze Menge...
Da solltest du nachdenken.
Das sagt schon etwas über deine Problemtiefe die sich ja auch in deiner BAK zeigt
Ich kann dir aus meiner Erfahrung eine Selbsthilfegruppe und unbedingt den Gang zum Verkehrspsychologen empfehlen.
Da du ja durchaus die richtigen Ansätze hast.
 
Hallo,
vielen Dank schon einmal für eure schnelle und hilfreiche Rückmeldung.

Am Trinkende hattest du 2,8 / 2,9 ‰, da die Abbaurate bei deiner extrem hohen Alkoholgewöhnung nicht bei 0,1 liegt, sondern eher bei 0,2 / 0,3 ‰.
Sicherlich ist nicht allein der Promillewert für die Hyppotheseneinordnung, aber A2 wird es ( mindestens ) werden.
Ja, die Kategorie A2 ist auch im Gespräch mit der Suchtberatung die Einschätzung gewesen, basierend insbesondere auf der hohen Toleranzentwicklung sowie der Regelmäßigkeit des Konsums. Gegen A1 sprach laut Berater die klare Trennung zwischen beruflicher Arbeit und Trinken zur Belohnung bei meinem Hausbauprojekt, sowie dass quasi kein "Problemwegtrinken" bestand, sondern dass ganze immer mit einem vermeintlich positiven Aspekt begleitet war ("etwas geschafft haben"). Auch dass das plötzliche Beenden des Konsums ohne weiteres möglich war und eigentlich eher befreiend gewirkt hat, scheint gegen eine A1 zu sprechen.

Insofern wurde mir, sowohl von der Suchtberatung, als auch vom Anwalt und vom Verkehrspsychologen der Abstinenzentscheid positiv bestätigt und als der richtige Weg aufgezeigt. Davon ab ist es für mich die logische Konsequenz und der einzig richtige Weg, da ich in der Reflektion doch ziemlich erschüttert von mir bin und das Thema Alkohol gern für mich vollständig beenden möchte.

Daher würde ich dir zu 15 Monaten Abstinenznachweisen raten.
Mitte Juni könntest du ja die erste Haaranalyse abgeben.
Das überrascht mich etwas, der Verkehrspsychologe hat mir basierend auf der Schilderung der Ereignisse zu 12 Monaten geraten, was natürlich bei der Beantragung des Führerscheins berücksichtigt werden müsste. Hier wurde mir gesagt, es macht wenig Sinn, den Führerschein mehr als 3 Monate vor dem Ablauf eines Jahres zu beantragen, da die Abstinenz ja über ein Jahr nachgewiesen werden muss, unabhängig von der kürzeren Sperrzeit. In dem von dir geschilderten Fall würde es demnach erst sinnvoll sein, 1 Jahr nach der Tat mit der Führerscheinstelle zu sprechen.

Auch die Haaranalyse erstaunt mich, mir wurde geraten direkt nach 3 Monaten plus ~10 Tagen die erste Probe abzugeben, das wäre dann aber um den 12. Mai herum. Habe ich hier irgendwo einen Denkfehler?

Berechne mal bitte deine Trinkmenge am Tag der Auffälligkeit.
Ich kann dir aus meiner Erfahrung eine Selbsthilfegruppe und unbedingt den Gang zum Verkehrspsychologen empfehlen
Beim Verkehrspsychologen habe ich mich schon angemeldet und hatte schon einen Termin.
Die Trinkmenge war in dem ersten Termin tatsächlich schon Thema und auch er ist nach seiner Berechnung zu dem Schluss gekommen, dass die 13 von mir angegebenen Biere bei meiner geringen Körpergröße und Gewicht den hohen Alkoholpegel erklären. Dass es natürlich absolut nicht normal ist, solche Mengen an Bier überhaupt in sich hineinkippen zu können ist mir natürlich bewusst und nur durch die Toleranzentwicklung über das letzte Jahr zu erklären, wobei wie oben angegeben ja schon vorher eine recht hohe Toleranz bestand, da ich ja auch auf anderen Veranstaltungen vor meiner extremen Konsumphase bereits um die 6 Bier getrunken habe. Hier zeigt sich eben, dass mein Umgang und der meines Freundeskreises mit Alkohol vorher schon nicht normal war.

Vielen Dank für eure Unterstützung auf diesem noch recht langen und steinigen Weg
 
Zur Haaranalyse:
In den Gipfelhöhen deines Konsums wird 1 Monat Puffer empfohlen.
Natürlich kann der von dir genannte Zeitraum reichen.
Allerdings ist meine persönliche Meinung dazu, aufgrund der Kosten, lieber 1 Monat einzuplanen, um sicher zu sein, einen negativen Nachweis zu bekommen.

Zur Dauer der Abstinenznachweise:
Nach vollumfänglicher Einführung der neuen Beurteilungskriterien im Juni 2023 hat sich bis zum Frühjahr diesen Jahres in der gutachterlichen Praxis durchgesetzt, bei D2/A2 15 Monate als Voraussetzung zu fordern.
Bei einer anerkannten psychologischen Maßnahme, über die es auch einen ausführlichen Bericht bzgl. Zeitraum, Inhalt, Zielsetzung, Stabilisierung etc. gibt, reichen idR 12 Monate.

LG :smiley138:
 
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